Über die stetig steigende Nachfrage nach Immobilien in der Altmark

Über die stetig steigende Nachfrage nach Immobilien in der Altmark

Über die stetig steigende Nachfrage nach Immobilien in der Altmark
In Lüderitz entstehen neue Eigenheime. Copyright: ct-press

Im ländlichen Raum der Altmark gibt es Bauland zum Teil für 45 Euro pro Quadratmeter. Und die Nachfrage wird weiterwachsen, auch angesichts der gewandelten Ansprüche an Wohnimmobilien im Zuge der Pandemie. Was außerdem die Landflucht in der Altmark einbremst.

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Die Grundstücks- und Immobilienpreise in der Altmark haben erneut deutlich angezogen. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2019/20 für Sachsen-Anhalt hervor. In der Pandemie ist das Interesse an den eigenen vier Wänden gewachsen. Im ländlichen Raum können sich Häuslebauer ihren Traum aber noch immer zu vergleichsweise günstigen Preisen erfüllen.

Bau der Autobahn lässt Nachfrage und Preise in der Altmark steigen

Wie immer kommt es entscheidend auf die Lage an. Dabei scheint der künftige Autobahnanschluss durch die A14-Nordverlängerung eine Rolle zu spielen. So sind in Osterburg, unweit der neuen Strecke, Baugrundstücke in guter Lage ab 45 Euro je Quadratmeter zu haben. Das ist fast so teuer wie in der Nachbarkreisstadt Salzwedel (46 Euro). In der Kreisstadt Stendal, die ebenfalls an der künftigen Autobahn liegt, kostet ein vergleichbares Grundstück 70 Euro je Quadratmeter. Etwas weiter vom Schuss zahlt man deutlich weniger, so in Gardelegen 35 Euro, in Kalbe oder Arendsee 25 Euro. Zum Vergleich: In den Großstädten Magdeburg und Halle (Saale) kostete Eigenheimbauland 2020 durchschnittlich 180 Euro je Quadratmeter.

Wohnen auf dem Dorf ist wieder gefragt

Andreas Brohm erwartet eine weitere Steigerung der Nachfrage nach Wohnimmobilien in der Altmark. Copyright: ct-press
Andreas Brohm erwartet eine weitere Steigerung der Nachfrage nach Wohnimmobilien in der Altmark. Copyright: ct-press

Eine weiterwachsende Nachfrage nach Wohnimmobilien im ländlichen Raum erwartet Andreas Brohm. Der parteilose Bürgermeister der Einheitsgemeinde Tangerhütte kehrte vor sieben Jahren in seine Heimat zurück, nachdem er zuvor in Berlin und im Ausland gearbeitet und gelebt hatte. Er ließ sich mit Familie in einem kleinen Dorf nieder. Was damals noch eine exotische Ausnahme war, entwickle sich inzwischen zum Trend. Wohnen auf dem Dorf sei wieder gefragt. „Ich erlebe, dass die Generation 25+ neue Prämissen für ihr Leben hat“, sagt das Stadtoberhaupt. Dazu gehöre Heiraten, Kinder kriegen und Haus bauen. Die Einheitsgemeinde biete dafür gute Rahmenbedingungen.

Auch in Tangerhütte mache sich der Autobahnbau schon bemerkbar. So entsteht in der Ortschaft Lüderitz, in unmittelbarer Nähe der künftigen Abfahrt, eine neue Eigenheimsiedlung. Die 19 Bauplätze waren in kurzer Zeit ausgebucht. Das Problem: Sachsen-Anhalts Landesentwicklungsplan sieht solche Wohngebiete außerhalb der Grundzentren eigentlich nicht vor. „Nur weil wir das große Interesse nachweisen konnten, durften wir die Baufläche ausweisen“, so der Bürgermeister. Weniger Hürden gab es in der Kernstadt, wo das neue Wohngebiet Am Dämmchen Gestalt annimmt. Dort stehen 18 Grundstücke zur Verfügung. In beiden Fällen übernehmen private Investoren Erschließung und Vermarktung.

Galerie: Projekte in der Altmark

 

In das Wohnungswesen der Altmark kommt Bewegung

Während Eigenheime gefragt sind, dümpelte das kommunale und genossenschaftliche Wohnungswesen lange vor sich hin. Inzwischen ist auch hier Bewegung. Wie viele ländliche ostdeutsche Regionen, musste die Altmark in den vergangenen Jahrzehnten einen erheblichen Bevölkerungsschwund verzeichnen. Die Kernstadt Tangerhütte hatte 1990 knapp 8.000 Einwohner, heute sind es nicht mal mehr 5.000. Insgesamt zählt die Einheitsgemeinde, die aus dem Hauptort und 19 Ortsteilen besteht, gerade mal 10.000 Einwohner. Die hohe Leerstandsquote und damit die Altschulden konnten inzwischen durch Abriss und Rückbau deutlich reduziert werden. Beide Gesellschaften investieren in Projekte, die das Wohnen im Bestand wieder attraktiver machen sollen.

Der Wegzug sei inzwischen gestoppt. Von Landflucht könne keine Rede mehr sein, sagt Andreas Brohm. Was der Einheitsgemeinde weiterhin zu schaffen macht, ist der demographische Wandel, vor allem die Überalterung. Weil mehr Menschen sterben, als geboren werden oder neu hinzuziehen, schrumpft die Bevölkerungszahl noch immer leicht. Der Bürgermeister will daher vor allem junge Leute in die Region locken. Dabei setzt er nicht nur auf die Iändliche Idylle. Neben der guten Verkehrsanbindung über Straße und Bahn, sei der Anschluss an die Datenautobahn unverzichtbar. Im kommenden Jahr soll der Highspeed-Ausbau abgeschlossen sein. Ausreichende Kita-Plätze, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und die (noch) gut ausgestattete ärztliche Versorgung sprächen zudem für die Einheitsgemeinde.

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