„Nachfrage vor allem bei kleineren und mittelständischen Asset Managern und Investoren“

„Nachfrage vor allem bei kleineren und mittelständischen Asset Managern und Investoren“

„Nachfrage vor allem bei kleineren und mittelständischen Asset Managern und Investoren“
Die Praeclarus Gruppe will das Standbein Windkraft weiter ausbauen. Quelle: Farbsynthese / Pixabay

Die Praeclarus Gruppe aus München managt und administriert Vermögensgegenstände mit einem Volumen von etwa 700 Millionen Euro für institutionelle Investoren. Welches Angebot derzeit auf dem Markt ist, was die Investoren wollen und wie das Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien agiert, erzählen die Geschäftsführer Friedrich Eschenbaum und Fritz Roth.

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Die Münchner Praeclarus Gruppe hat einen klaren Plan für 2025: Wachstum. „Unser Fokus liegt stark auf der Verwaltung des eigenen Bestandes“, sagt Geschäftsführer Friedrich Eschenbaum. „Wir haben dafür Gesellschaften für Facility- und Property-Management gegründet, mit denen wir nun auch Mandate Dritter übernehmen.“ Zudem soll das Service-KVG-Geschäft für Dritte weiter ausgebaut werden. Praeclarus verfügt bereits seit 2020 über die notwendigen Lizenzen der BaFin für offene und geschlossene Spezialfonds in den Assetklassen Immobilien und Infrastruktur. Das Unternehmen managt und administriert Vermögensgegenstände mit einem Volumen von etwa 700 Millionen Euro, dahinter stehen institutionelle Investoren. Fritz Roth, ebenfalls Geschäftsführer, ergänzt: „Wir verstehen uns als Full-Service-Anbieter im Bereich Real Assets und Strukturierung. Die Kunden können die notwendigen Leistungen individuell zusammenstellen. Eine wichtige Teilleistung ist die der regulierten Service-KVG. Unser USP ist unsere Expertise in der Strukturierung komplexerer Investitionen für institutionelle Bedarfe sowie unsere große Praxiserfahrung im Bereich Immobilien und Erneuerbare Energien.“ Die angebotenen Strukturen reichen von Eigenkapitalfonds über Debt-Instrumente bis hin zu Genussscheinen und anderen strukturierten Finanzinstrumenten. Praeclarus arbeitet von den Standorten München, Grünwald und Pullach aus.

„Selten über Makler, keine Bieterverfahren"

Momentan gebe es am Immobilienmarkt viel Angebot, von dem Praeclarus nicht vollständig überzeugt ist. „Unsere Investoren kommen aus dem genossenschaftlichen Umfeld, sind an langfristigen Anlagen und einer sicheren Ausschüttung interessiert“, so Friedrich Eschenbaum. Diese speziellen Vorgaben führen zu einem bundesweiten Monitoring von Projekten sowie Ankäufen, bei denen es beispielsweise nicht zwingend um die Lage geht. Dafür steht ein Projekt in Alsfeld, in Nordhessen, das 2024 angekauft wurde. „Das ist ganz sicher nicht der Nabel der Immobilienwelt, allerdings haben wir dort einen 25-jährigen Mietvertrag für die Polizeiverwaltung des Bundeslandes, was den Ausschlag für die Kaufentscheidung gegeben hat.“ Die Ankaufsphilosophie fasst Fritz Roth wie folgt zusammen: „Selten über Makler, keine Bieterverfahren, Fokus auf unser Netzwerk und Vertrauen.“ Das führe auch zur mehrfachen Zusammenarbeit, „alte Kaufmannstugenden“ seien bei Praeclarus immer noch sehr modern.

Fritz Roth Quelle: Praeclarus

„Momentan sehen wir Nachfrage vor allem bei kleineren und mittelständischen Asset Managern, die in das Fondsgeschäft einsteigen wollen oder institutionellen Finanzierungsbedarf haben. Oft liegen die Ticketgrößen hier bei zehn bis 40 Millionen Euro Volumen je Objekt Dieses Geschäft wird von den großen Service-Kapitalverwaltungsgesellschaften am Markt üblicherweise nicht bedient“, so Fritz Roth, „Wir sind sehr diversifiziert aufgestellt, was uns gut durch die Krise gebracht hat“, sagt Friedrich Eschenbaum. Bedeutet eine Mischung aus Hotel, Retail, Wohnen und Büro. „Reine Wohn-Projekte haben wir nicht dabei.“

Friedrich Eschenbaum Quelle: Praeclarus Gruppe

Windkraftanlagen als „stabiles Standbein"

Praeclarus beschäftigt sich neben Immobilien schon seit 2017 mit erneuerbaren Energien. In diesem Fall bedeutet das Windkraftanlagen: „Das macht etwa 25 Prozent unseres Portfolios aus, die Tendenz ist steigend“, schaut Friedrich Eschenbaum voraus. „Das ist ein stabiles und breites Standbein.“ Die Fonds laufen 20 Jahre, bringen stabile Erträge und sind für Investoren wie Sparkassen relevant. „Viele Modelle, die wir auf dem Markt sehen, sind sehr volatil. Unser Model garantiert stabile Ausschüttungen.“ Interessant sind Projekte im Bestand, aber auch genehmigte Entwicklungen. Geothermie sei ein weiteres Thema, dafür gebe es bereits eine Kooperation mit einem Unternehmen, das Projekte plant und realisiert. „Wir haben derzeit kommunal initiierte Projekte auf dem Tisch“, so Fritz Roth.