Berlins kommunale Wohnungsunternehmen und ihre aktuellen Projekte - Teil VI: Gewobag

Die 1919 gegründete Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin, hervorgegangen aus der Heimstätten AG Groß-Berlin, hat heute rund 74.000 Wohnungen im Bestand, in denen mehr als 130.000 Menschen leben. Bis 2026 will das landeseigene Wohnungsbauunternehmen sein Portfolio durch Neubau um rund 10.000 Wohnungen erweitern. Davon waren im Jahr 2022 knapp 1.200 Wohnungen im Bau, weitere rund 1.800 Einheiten in der Vorbereitung oder Baurechtschaffung.

Der Neubau bildet bei der Gewobag den Schwerpunkt ihrer Wachstumsstrategie. Die aktuellen und geplanten Projekte verteilen sich dabei auf die Berliner Bezirke Lichtenberg, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Pankow und vor allem Spandau. Um das Wohnungsportfolio stetig zu vergrößern, erwirbt das Unternehmen zudem regelmäßig Bestandsobjekte.

Aktuelle Bauprojekte des kommunalen Wohnungsunternehmens Gewobag

Mein Falkenberg: 113 Reihenhäuser in Berlin-Falkenberg

In einem Gemeinschaftsprojekt mit der HOWOGE entwickelt die Gewobag die neue Wohnanlage Mein Falkenberg am nordöstlichen Stadtrand. Das 130.000 Quadratmeter große Areal liegt im Bezirk Berlin-Lichtenberg. Rund 1.200 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Insgesamt verantwortet die Gewobag rund 606 Wohneinheiten – Geschosswohnungsbau, Reihen- und Einfamilienhäuser – auf acht Baufeldern. 2018 hat das landeseigene Unternehmen mit dem Bau begonnen, ein Teil ist bereits fertig. Auf zwei Baufeldern werden jetzt Reihenhäuser mit 109 beziehungsweise 124 Quadratmetern errichtet. Die Häuser werden ebenfalls vermietet.

Schöneberger Linse: 211 Wohnungen in Berlin-Tempelhof

Das Projekt liegt innerhalb des Quartiers Schöneberger Linse, in dem insgesamt rund 1.240 Wohneinheiten von verschiedenen Bauherren realisiert werden. Die Gewobag-Häuser mit fünf Obergeschossen und Staffelgeschoss bilden einen Winkel in Blockrandbebauung und umschließen einen Innenhof. Die Anlage wird über ein Blockheizkraftwerk versorgt und der erzeugte Strom den Mietern zur Verfügung gestellt.

WATERKANT: 2.000 Wohnungen in Berlin-Spandau

Hierbei handelt es sich um das größte Projekt der Gewobag, bei dem 2.600 Wohnungen an der Oberhavel entstehen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der WBM. Ein Teil der Wohnungen ist bereits fertiggestellt. Die Gewobag hat an der WATERKANT Berlin insgesamt 239 Millionen Euro für bisher 687 fertiggestellte Wohnungen investiert. Zum Ende 2022 sollen 293 Wohnungen fertig sein. Bis zur Fertigstellung der WATERKANT werden noch einmal weitere 271,75 Millionen Euro für die restlichen 1.118 Wohnungen des letzten Teilprojektes investiert. Die Versorgung erfolgt über ein eigenes Quartierwärmenetz.

Arcostraße: 111 Wohnungen in Berlin-Lietzow

Die Nachverdichtung im beliebten Berlin-Charlottenburg ist eine Neuinterpretation des Berliner Blocks: Riegel aus fünf Gebäuden entlang der Arcostraße schirmen das Innere der Wohnanlage gegen die Straße ab. Diese Gebäude sind fünf-, sechs- und siebengeschossig. Fünf weitere Gebäude auf dem innenliegenden Teil des Grundstückes sind dagegen gestaffelt angeordnet. Vier Terrassenbänder verbinden die Vorderhäuser mit den rückwärtigen Gebäuden. Projektbeteiligte sind die Z-Bau GmbH & Co. KG, das Generalplanungsbüro Assmann beraten + planen. Geheizt wird mit Fernwärme.

Buckower Höfe: 240 Wohnungen in Berlin-Neukölln

Die Aufstockung von 16 Wohngebäuden der 1970er-Jahre-Wohnanlage Buckower Höfe erfolgt in Holzhybrid-Bauweise. Dafür werden Aufzüge angebaut, fünf Wohngebäude zudem mit vier bis acht Geschossen als Nachverdichtung neu errichtet. Heizwärme und Warmwasser kommen künftig über ein effizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie über das Nahwärmenetz.

Am Mühlenberg: 120 Wohnungen in Berlin-Schöneberg

Im Rahmen der Nachverdichtung einer Wohnanlage aus den 1960er Jahren nahe dem Rathaus Schöneberg werden drei neue Wohngebäude mit acht beziehungsweise zwölf Geschossen errichtet. In den Erdgeschossen entstehen neben Wohnungen auch Flächen für Gewerbe und Kindertagespflegewohnungen. Heizwärme und Warmwasser kommen über einen Fernwärmeanschluss. Auf den Flachdächern wird eine extensive Dachbegrünung angelegt.

Dänenstraße: 24 Wohnungen in Berlin-Prenzlauer Berg

Das Wohnhaus mit sieben Geschossen und kompakter Kubatur am Ringbahngraben liegt unweit des S- und U-Bahnhofes Schönhauser Allee. Auf dem Grundstück stand vorher ein eingeschossiger Gewerbebau. Heizwärme und Warmwasser werden über ein Blockheizkraftwerk eines Gewobag-Bestandsgebäudes bezogen.

Boca-Raton-Straße: 13 Wohnungen in Berlin-Hakenfelde

Im Bezirk Spandau am Maselakekanal entstehen in einem achtgeschossigen Wohnhaus neben den Mietwohnungen auch neun Ateliers. Es gibt eine Versorgung mit Nah-/Fernwärme sowie begrünte Dachfläche.

Groenerstraße: 19 Wohnungen in Berlin Spandau

Der Lückenschluss in einer Wohnstraße ist ein Gebäude mit vier Geschossen sowie Staffelgeschoss. Hinter dem Wohnhaus befindet sich der etwa 400 Quadratmeter große Hausgarten. Hier entstehen Spiel- und Grünflächen mit Sitzgelegenheiten. Es sind Fahrradabstellplätze im Außenraum geplant.

Weitere Neubauvorhaben sind in Planung:

• Landsberger Allee, Berlin-Alt-Hohenschönhausen: 735 Wohnungen (Baubeginn in Kürze geplant)
• Wendenschlossstraße 142, Berlin-Köpenick: 255 Wohnungen (Baubeginn in Kürze geplant)
• Allee der Kosmonauten 32, Berlin-Marzahn-Hellersdorf: 468 Wohnungen (Baubeginn in Kürze geplant)
• Kurmärkische Straße / Frobenstraße, Berlin-Schöneberg: etwa 110 Wohnungen 
• Westendallee 77-91, Berlin- Charlottenburg: 184 Wohnungen 
• Hohensaatener Str. 18, Berlin-Marzahn: 138 Wohnungen
• Köpenicker Allee 146-162, Berlin Lichtenberg: 500 Wohnungen für Flüchtlinge
• Alte-Jakobstraße / Franz-Künstler-Straße, Berlin-Kreuzberg: 300 Wohnungen für Flüchtlinge
• Insel Gartenfeld, Berlin-Spandau: rund 1.200 Wohnungen (geplanter Baubeginn 2023)
• Seelenbinderstraße, Berlin-Köpenick: 188 Wohnungen (geplanter Baubeginn 2023)