Berlins kommunale Wohnungsunternehmen und ihre aktuellen Projekte - Teil V: WBM

Die 1990 gegründete WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, hervorgegangen aus dem VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Berlin-Mitte, hat rund 33.000 Mietwohnungen im Bestand. Rund drei Viertel davon befinden sich in den Berliner Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Als zweites wirtschaftliches Standbein kann sie zudem auf eigene Gewerbeflächen im Umfang von 300.000 Quadratmetern verweisen. Damit ist sie in Berlin nach eigenen Angaben die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft mit dem höchsten Anteil an Gewerbeflächen.

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die WBM bis 2026 einen Zuwachs auf rund 38.200 Wohneinheiten. Das Ziel soll durch eine Kombination aus dem Bau neuer Quartiere und Nachverdichtung auf Bestandsflächen – neben den Bezirken Mitte und Friedrichshain auch in Spandau – erreicht werden. Um dies möglichst kostengünstig zu verwirklichen, setzt das Unternehmen auf modularen Systembau – auch bei der Nachverdichtung.

Aktuelle Bauprojekte des kommunalen Wohnungsunternehmens WBM

Fischerinsel: 210 Wohnungen in Berlin-Mitte

Der Neubau auf historischem Grund, dem ehemaligen Cöllnischen Fischmarkt, entsteht nach jahrelanger Diskussion um das Projekt und die archäologischen Ausgrabungen. Auf der vorherigen Parkplatzfläche wird das Gebäude mit monolithischer Fassade zu den Straßenseiten und Balkons zum Innenhof 126 barrierefreie und 49 möblierte Wohnungen (davon sieben Studenten-WGs) haben. Im Projekt gibt es einen Concierge-Service, gastronomisches Angebot, eine Kita, kleinteiliges Gewerbe, einen begrünten Innenhof, zwei Spielplätze. Das Dach ist begrünt.

Askanierring: 128 Wohnungen für Geflüchtete in Berlin-Spandau

Das Kooperationsobjekt mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sind zwei Baukörper, westlich angrenzend an die Wohnbebauung der Schönwalder Straße. Östlich befindet sich die ehemalige Schülerbergkaserne, der „Alexander Barracks“, die seit 2020 als Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Berlins für Geflüchtete in Nutzung ist. Nach der Erstnutzung als Mobile Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) mit 570 Plätzen wird eine Wohnungsnachnutzung angestrebt.

Eckertstraße 7: 15 Wohnungen in Berlin-Friedrichshain

Der modularer Systementwurf mit einer Serien-Fassade und einem Typenbad mit Dusche oder Wanne ist eine Weiterführung der Blockstruktur mit Anschluss an die bestehende Brandwand des südlichen Nachbargebäudes Eckertstraße 6. Das Vorderhaus hat sieben Geschosse, die Remise drei. Die Hybridbauweise besteht aus einer tragenden Stahlbetonkonstruktion mit nicht-tragenden Holz-Fassaden-Modulen.

Pintschstraße: 29 Wohnungen in Berlin-Friedrichshain

Das Vorderhaus mit sieben Geschossen und der Seitenflügel mit fünf Geschossen sind ein L-förmiger Systembau, der die Blockrandstruktur in einem Gründerzeitviertel vervollständigt. Es wird mit einer vorgefertigten Vorhangfassade sowie Typenbädern mit Dusche oder Bad gearbeitet. Die Außenwandmodule bestehen aus nachwachsendem und CO2-bindendem Holz. Neben der Dach- ist auch eine Fassadenbegrünung geplant.

Landsberger Allee: 32 Wohnungen in Berlin-Friedrichshain

Der Neubau befindet sich im dreiseitig umschlossenen Innenbereich der U-förmigen Bestandsbebauung. Der achtgeschossige Solitär – als freistehendes Gebäude in offener Bauweise – basiert auf einem modularisierten Grundriss. 50 Prozent der Wohnungen sind barrierefrei geplant.

Rauchstraße: 349 Wohnungen in Berlin-Spandau

Die zwei u-förmigen Neubauten in der Wasserstadt Oberhavel entstehen auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Areal.

Parkstraße: 40 Wohnungen in Berlin-Spandau

Der Solitär ist das sogenannte Schwester-Projekt zur Rauchstraße 34-40 in Spandau. Beide Projekte sind hinsichtlich Gestaltung, Bauweise und Materialien weitestgehend einheitlich. Es gibt eine extensive Dachbegrünung mit mineralischer Dämmung.

Areal Stralauer Allee: 110 Wohnungen in Berlin-Friedrichshain

Die Quartiersentwicklung beinhaltet drei Neubauten mit je sechs Geschossen. Im ersten Bauabschnitt entstehen Mietwohnungen (davon 17 Trägerwohnungen), kleine Gewerbeeinheiten und eine Kita. Die drei sechsgeschossigen Stadthäuser sind Anbauten an Bestandsgebäude. In weiteren Bauabschnitten plant die WBM 36 neue Mietwohnungen in fünf Punkthäusern und 134 weitere Wohneinheiten durch Dachaufstockungen auf Bestandsgebäuden.

Quedlinburger Straße: 146 Wohnungen für Geflüchtete in Berlin-Charlottenburg

Die modulare Gebäudestruktur wird durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) als Generalmieter erstgenutzt, eine Wohnungsnachnutzung ist geplant. Das Erdgeschoss soll einen Kieztreff und eine Kita beinhalten. Die Nutzung ist auf 40 bis 50 Jahre ausgelegt.

Berolinastraße: 72 Wohnungen in Berlin-Mitte

Generalmieter ist das gemeinnützige Beratungs- und Kulturzentrums RuT-Rad und Tat – Offene Initiative lesbischer Frauen e.V., das dort ein diskriminierungsfreies und generationenübergreifendes Wohnen und Leben für Lesben und Frauen mit und ohne Behinderung ermöglichen will.

Weitere Neubauvorhaben sind in Planung:

• Weinstraße in Berlin-Friedrichshain: 33 Wohnungen
• Bernauer Straße 26, 34 in Berlin-Mitte: 86 Wohnungen, extensive Dachbegrünung
• Grabbeallee 56, 58 in Berlin-Pankow: 26 Wohnungen
• Köpenicker Straße 104-114 in Berlin-Mitte: 106 Wohnungen, davon 32 Clusterwohnungen
• Neukirchstraße 1-4 in Berlin-Pankow: 57 Wohnungen
• Mollstraße in Berlin-Mitte: 70 Wohnungen, innovatives Baumaterial: Infraleichtbeton