Die Landeshauptstadt boomt: Mit dem Spatenstich von TSMC beginnen in Dresden die Arbeiten an der bisher größten Einzelinvestition im Freistaat Sachsen. Das Unternehmen Eckert & Ziegler investiert bis zu 50 Millionen Euro in den Ausbau des Produktionsstandortes in Rossendorf.
Mit dem offiziellen Spatenstich haben die Bauarbeiten für die ESMC-Fabrik im Dresdner Airport Park begonnen – mit zehn Milliarden Euro die bisher größte Einzelinvestition im Freistaat Sachsen. In Kooperation mit Infineon, Bosch und NXP siedelt sich der globale Branchenführer TSMC aus Taiwan erstmals in Europa an und schafft damit 2.000 Arbeitsplätze. Der Produktionsstart ist für Herbst 2027 vorgesehen. Die Investition stärkt Dresden als europäisches Hightech- und Innovationszentrum, wovon die gesamte regionale Wirtschaft profitiert.
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, sagte: „Die Ansiedlung des Mikroelektronik-Weltmarktführers TSMC hier in Dresden ist ein riesiger Erfolg für die gesamte Region, für Deutschland und für Europa. Ich bin überzeugt, dass wir mit ESMC ein neues, starkes Kapitel in Dresdens langer Geschichte als führendem Halbleiterstandort aufschlagen werden.“ Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer führte in seiner Rede aus, dass Dresden der beste Platz für Mikroelektronik in Europa sei und verwies auf die Geschichte von Robotron in der DDR, auf die Investitionen in den 1990er-Jahren von Infineon und AMD. Er bezeichnete die neueste Ansiedlung als eine „große Wirtschaftsgeschichte“. Zudem führte er aus: „Vertrauen, das bedeutet Wertschätzung, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit. Und wenn man TSMC beschreiben möchte und die Art, wie sie mit uns gearbeitet haben, die Art, wie sie mit ihren Kunden arbeiten, dann ist es Vertrauen. Und das in jeglicher Hinsicht. Es ist eine beeindruckende Art, wie wir in den vergangenen Jahren das gemeinsam gemacht haben. Dass wir heute hier so zusammen sein können, dass Silicon Saxony so entstanden ist, hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Und zwar Vertrauen von vielen, die miteinander an einem Ziel gearbeitet haben.«
Stärkung des Halbleiterstandortes Dresden
Bereits seit 1961 ist Dresden eine Wiege der Mikroelektronik und beheimatete dank Halbleiterphysiker Werner Hartmann europaweit eine der ersten Einrichtungen, die planmäßig und umfassend für die beginnende Mikroelektronik forschte – die Keimzelle des heutigen Silicon Saxony. Heute beschäftigt die Halbleiterbranche über 70.000 Mitarbeiter in der Region und produziert jeden dritten in Europa gefertigten Mikrochip. Zusammen mit weiteren Investitionen der Halbleiterbranche in Dresden wird erwartet, dass in den kommenden Jahren insgesamt bis zu 10.000 neue Stellen geschaffen werden. Die Stärke und hohe Attraktivität des Standortes ist insbesondere auf die Präsenz der gesamten Wertschöpfungskette der Halbleiterbranche vor Ort zurückzuführen – von Forschung und Entwicklung über eine Vielzahl an Zulieferern bis hin zur Produktion.
Um dem Wachstum und den Bedürfnissen der Halbleiterbranche und der gesamten Industrie auch in Zukunft gerecht zu werden, investiert Dresden – teilweise mit finanzieller Unterstützung des Freistaates – massiv, zielgerichtet und in Rekordtempo in die städtische Infrastruktur. Dabei entstehen ein neues Umspannwerk, ein Flusswasserwerk und ein neues Abwassersystem zur bedarfsgerechten Anbindung der Unternehmen im Dresdner Norden an Strom, Wasser und Abwasser. Auch werden momentan mehrere Varianten geprüft, den beschäftigungsintensiven Dresdner Norden besser an den städtischen ÖPNV anzuschließen.
Eckert & Ziegler investiert bis zu 50 Millionen Euro in den Ausbau des Produktionsstandortes
Fast zeitgleich mit dem Spatenstich nahm das Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler seine neuen, 1.700 Quadratmeter großen Betriebsgebäude in Dresden in Betrieb genommen. Am Standort Dresden-Rossendorf werden hoch technologisierte Anlagen für die Fertigung von Radiopharmazeutika produziert und weltweit ausgeliefert sowie Dienstleistungen für die Handhabung und Entsorgung von radioaktiven Produkten in der Krebsmedizin durchgeführt. Eckert & Ziegler investiert bis zu 50 Millionen Euro in den Ausbau des Produktionsstandortes. Die jetzt fertig gestellten Neubauten sind Basis für die weitere Expansion des Unternehmens und schaffen die Grundlage für bis zu 100 weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze in Anlagenbau und Radiopharmazie in Sachsen.
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, sagte dazu: „Wir investieren 6,8 Millionen Euro in den Ausbau des Gewerbegebiets Dresden-Rossendorf, um solche Ansiedlungen zu ermöglichen. Wir freuen uns, dass sich ein so international führendes Unternehmen wie Eckert & Ziegler für den Standort Dresden entschieden hat. Damit setzen wir neben der Halbleiterbranche einen weiteren Schwerpunkt in der medizinischen und nuklearen Spitzenforschung.“ Dr. Gunnar Mann, Mitglied der Konzernleitung der Eckert & Ziegler SE, ergänzte: „Der Ausbau unserer Fertigungskapazitäten ist die Antwort auf die stark wachsende Nachfrage nach nuklearmedizinischen Präparaten für die Krebsdiagnostik und -therapie. Momentan arbeiten rund 100 Mitarbeitende an unserem Standort Rossendorf, wir wollen die Zahl verdoppeln.“
Dresden-Rossendorf entwickelt sich damit zu einem ‚Silicon Valley der Radiopharmazie‘, zu einem Technologiecluster. Das Helmholtz-Zentrum befindet sich in direkter Nachbarschaft. Die Eckert & Ziegler SE gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Die Isotope Technologies Dresden GmbH (ITD), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Eckert & Ziegler SE mit Sitz in Dresden und ist spezialisiert auf den Anlagenbau für die Handhabung radioaktiver Materialien. Sie bietet internationalen Kunden im Gesundheitswesen, in der Industrie sowie in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen Heißzellenlösungen.