Ferienimmobilien: Welches Potenzial bieten sie in Küstenlagen?

Ferienimmobilien: Welches Potenzial bieten sie in Küstenlagen?

Ferienimmobilien: Welches Potenzial bieten sie in Küstenlagen?
Kerstin Kage ist Vorständin der VENTIS Immobilien AG. Quelle: VENTIS

Der Urlaub an den schönsten Küsten in Deutschland liegt seit Jahren im Trend. Entsprechend begehrt sind auch bei Investoren Ferienimmobilien. Dieses Segment überzeugt unter anderem durch exklusive Lage und perfektionierten Gebäudezustand. Welche Chancen bietet diese Assetklasse? Was ist an renommierten Küstenstandorten wie Boltenhagen, Rügen oder Usedom zu beachten?  Kerstin Kage ist Vorständin der VENTIS Immobilien AG und hat das für IMMOBILIEN AKTUELL aufgeschrieben.

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Sommerzeit, entspannte Zeit? Nun, für den Immobilienmarkt ist die Zeit der sommerlichen Entspannung leider noch nicht eingeläutet. Schon jetzt ist klar, dass auch 2024 ein herausforderndes Jahr für die Branche bleiben wird. Der Mix aus weiterhin höheren Bauzinsen als noch zwischen 2015 und 2021, gestiegenen Energiekosten sowie eine Stagnierung der Transaktionen in nahezu allen Assets setzen die Branche unter Druck. Und auch im gewerblichen Bereich bleibt die Anspannung bei einigen Bauträgern und Projektierern hoch. Ein Zeichen des gesunden Optimismus kommt dagegen aus vielen Küstenregionen hierzulande. Die Nachfrage nach ansprechenden Ferienobjekten an den stark frequentierten deutschen Küstenabschnitten von Nord- und Ostsee ist groß. 

Großes Interesse an voll möblierten Anlagen

Auf großes Interesse stoßen zum Beispiel voll möblierte Anlagen, mit dem Service eines Luxushotels. Die Aussicht auf regelmäßige monatliche Vermietungseinnahmen und eine jährliche Gewinnausschüttung kommen bei den Kapitalanlegern als Hauptmotivation hinzu. Hier treffen zum Teil sehr kaufkräftigere Zielgruppen auf weniger Wettbewerb als in den Top7. Die Bereitschaft, in Ferienimmobilien zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage zu investieren, ist dabei enorm hoch. Mehr noch: Teilweise werden Kaufpreise ab circa 350.000 Euro bis in den siebenstelligen Bereich für Wohnungsgrößen zwischen 34 und 102 uadratmetern aktiv gesucht. Käufergruppen suchen diese Dimensionen und erwarten berechtigterweise die höchsten Standards in puncto Ausstattung und energetischem Zustand.

Ausgewählte Beispiele an Küstenstandorten zeigen: Selbst in allgemein sehr angespannten Marktphasen lassen sich anspruchsvolle Projekte im Luxussegment sehr wohl entwickeln und auch erfolgreich am Markt platzieren. Ferienobjekte in bester Lage und mit erstklassiger Ausstattung entziehen sich oft nicht ohne Grund dem derzeit eher kritischem Gesamtmarkttrend. Längst haben sie sich zu einer eigenen Assetklasse für Investoren entwickelt. Gefragt sind Ferienimmobilien auch bei besonders kaufkräftigen Zielgruppen, denen etwa die Renditeaussichten von urbanen Einzimmerwohnungen nicht mehr ausreichen. Zudem ist der Vorteil von Ferienobjekten, dass sie nicht nur an Kapitalanleger, sondern auch an Eigennutzer verkauft werden können. Diese Zielgruppe ist an einer hohen Auslastung interessiert. Einzimmerwohnungen hingegen sprechen nur eine sehr kleine Zielgruppe mit deutlich weniger Eigenkapital an. Temporärer Leerstand ist bei kleinen Wohnungen zudem deutlich wahrscheinlicher.

Usedom und Rügen mit Ganzjahres-Potenzial

Doch bei den Toplagen an den deutschen Küsten ist diese Sorge eher unberechtigt. Besonders Inseln wie Usedom oder Rügen haben faktisch ganzjährig Saison und sprechen je nach Jahreszeit verschiedene Nutzergruppen an – Familien und Paare, die Badeurlauber im Juli oder August, die Winter-Spaziergänger oder die Frühjahrs- und Herbsttouristen, die die kälteren Jahreszeitwechsel besonders schätzen. Entsprechend hoch ist die Auslastung – und auch die Rendite. Ein weiteres Plus moderner Ferienimmobilien: In der Regel betreiben Profis die Objekte. Um Vermarktung, Gästemanagement, die Unterhaltung der Immobilien oder gar die Reinigung müssen sich die Eigentümerinnen und Eigentümer selbst nicht kümmern.

Versus Massentourismus: sozio-ökologische Lage verifizieren

Gleichwohl ist nicht jeder Standort gleich: Hier und da regt sich vor Ort Skepsis gegen einen weiteren Ausbau des Tourismus. Sowohl in den alten als auch den neuen Bundesländern wirkt das Szenario von Massentourismus und verdichteter Bebauung als Kontrapunkte. Investoren sollten sich daher vor Ort umschauen und die sozio-ökologische Lage verifizieren. Der Verkauf von exklusiven Ferienimmobilien hängt auch davon ab, inwiefern die Objekte vor Ort angenommen werden.

Bedeutet im Fazit: Auch die Assetklasse der Ferienimmobilien kann sich von der aktuellen Marktlage zwar nicht freischwimmen. Lage, Objektzustand und eine stabile Nachfrage von Käufergruppen mit hohem Eigenkapital, machen diese Nische jedoch zu einer sehr attraktiven Opportunität in der gegenwärtigen Phase.

Über die Autorin:

Die Wirtschaftsjuristin (LL.B) Kerstin Kage ist Vorständin der VENTIS Immobilien AG. Diese ist Teil der VENTIS Holding AG, ein Verbund von Gesellschaften, der sich auf die Entwicklung und Realisierung hochwertiger Immobilien in A-Lagen spezialisiert hat, die unter den Namen VENTIS Immobilien AG vermarktet werden. Als inhabergeführtes Unternehmen ist man seit über 30 Jahren erfolgreich in Berlin, an der Ostsee und weiteren Teilen Deutschlands tätig. Aktuell beschäftigt VENTIS rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.