FreiRaumStation – Preisgekrönte Initiative gibt leerstehenden Räumen neue Perspektive

FreiRaumStation – Preisgekrönte Initiative gibt leerstehenden Räumen neue Perspektive

FreiRaumStation – Preisgekrönte Initiative gibt leerstehenden Räumen neue Perspektive
Ein Projekt der FreiRaumStation: Marktplatz 19 in Homberg (Efze). Copyright: FreiRaumStation

Das Projekt FreiRaumStation der Jenenserin Katrin Hitziggrad hat auf der diesjährigen EXPO REAL den prestigeträchtigen Immobilien-Marketing-Award in der Kategorie „Small Budget“ für Konzepte unter 20.000 Euro gewonnen. Anliegen von FreiRaumStation ist es, die Potenziale von Leerstandsimmobilien zu nutzen, indem diese revitalisiert oder nachhaltig einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Agentur

„Leerstand bedeutet nicht Stillstand, sondern ist immer eine Chance zur Veränderung“, bringt Katrin Hitziggrad den Ansatz von FreiRaumStation auf den Punkt. Die 34-Jährige ist Geschäftsführerin der Zukunftsoptimisten UG und hat in der Vergangenheit mit Initiativen wie „Leuchtturm Jena“, den „LeerGut-Agenten Thüringen“ oder der Agentur für Zwischennutzung "Blank" bereits deutliche innovative Spuren in Jena und Thüringen hinterlassen.

FreiRaumStation: Leerstände als Chance begreifen

Im  vergangenen Jahr rief Katrin Hitziggrad gemeinsam mit weiteren kreativen Köpfen aus ihrem Team das Projekt FreiRaumStation ins Leben. Worum es dabei geht, beschreibt sie so: „Wir aktivieren bislang ungenutzte Flächen für alle, die bereit sind, Räume neu zu denken und mit einem kreativen, künstlerischem oder kulturellem Nutzungskonzept neu zu bespielen. Durch eine andere Perspektive und eine ungewöhnliche Herangehensweise wollen wir Bestandsimmobilien zu neuem Glanz verhelfen.“

Die Jury des Immobilien-Marketing-Award unter Vorsitz von Professor Dr. Stephan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen würdigte besonders den „mutigen und experimentellen Ansatz“ des Vorhabens. Jurymitglied Dr. Roman Bolliger betonte in seiner Laudatio den Ansatz als „Katalysator für freie Raumressourcen, kreative Erlebnisräume und nachhaltige Nutzungskonzepte außerhalb klassischer Immobilienprojekte.“

Katrin Hitziggrad nimmt den Award enteggen. Copyright: FreiRaumStation
Katrin Hitziggrad nimmt den Award entgegen. Copyright: FreiRaumStation

Mit der FreiRaumStation sei es gelungen „mit geringen Mitteln, aber viel Herzblut und Know-how Leerstände als Chance zu begreifen.“ Dabei fungiert FreiRaumStation sowohl als Partner der Kommunalverwaltungen, als Anlaufstelle für Eigentümer beziehungsweise Verwalter von Gewerbeimmobilien als auch als Unterstützer von lokalen Akteuren und Raumsuchenden.

Modellkommune Homberg (Efze): Dauerhafte Nachnutzung leerstehender Räume gelungen

Die Möglichkeiten, in diesen „Potenzialräumen“, wie sie Katrin Hitziggrad nennt, innovative Nutzungsideen und Gestaltungskonzepte zu verwirklichen, sind dabei so vielfältig wie die Orte selbst. „Lesungen, Workshops, Pop-Up-Stores, Ausstellungen, offene Werkstätten, Reparatur-Cafés, außerschulische Lernorte, Galerien, Quartiersbüros, Probenräume, Begegnungsstätten – alles ist möglich“, sagt die Expertin für Immobilien- und Leerstandsstrategien, die seit mehr als 15 Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig ist. In dieser Zeit hat sie verschiedene Bereiche betreut - von klassischer Wohnungs- und Gewerbeimmobilienverwaltung über Produkt- und Vertriebsmarketing von Neubau- und Bestandsimmobilien bis zur Entwicklung facettenreicher Leerstandsstrategien im urbanen Raum.

Dass das Konzept der FreiRaumStationen funktioniert, zeigt das Beispiel der nordhessischen Kreisstadt Homberg (Efze). Hier betraf der Leerstand vor allem die Erdgeschosszonen der historischen Fachwerkhäuser in der Innenstadt. Da für diese Flächen auf dem klassischen Immobilienmarkt keine Nachfrage mehr bestand, waren Zukunftsvisionen und Ansätze für kreative Raumnutzungen gefragt – was mittlerweile in vier von fünf FreiRaumStationen nachhaltig gelungen ist.

So wurde aus einem ehemaligen Bekleidungsgeschäft eine Aktionsfläche für Workshops und Begegnungen, zwei vormalige Schuhläden bieten nun Platz für Lesungen, Ausstellungen, Kunst und Kultur, ein Sportgeschäft wurde zu einer offenen Werkstatt für Jugendliche und die frühere Tourist-Information beherbergt jetzt ein Büro einer Design- und Kommunikationsagentur.

Katrin Hitziggrad zum zweiten Mal mit dem Immobilien-Marketing-Award ausgezeichnet

Für Katrin Hitziggrad ist es bereits die zweite Würdigung mit dem Immobilien-Marketing-Award der EXPO REAL. Im Jahr 2019 hatte sie gemeinsam mit ihrem damaligen Team die Auszeichnung für das Projekt „jenaFREEStyle – ungeniert unsaniert“ der jenawohnen GmbH erhalten. Thüringens größte Wohnungsgesellschaft, hatte seinerzeit unsanierte beziehungsweise teilsanierte Wohnungen in der Plattenbausiedlung Jena-Lobeda für Kreative, Studenten, Bastler und weitere Interessenten zur Verfügung gestellt.

Die neuen Nutzer konnten die Kreativwohnungen ganz nach ihren Vorstellungen ausgestalten und verändern. Für die "FREEStyler" war dies nicht nur eine kreative Herausforderung, sondern auch finanziell attraktiv: Die Kaltmiete war gering und zur Finanzierung der Um- und Neugestaltung gab es sogar einen Baumarkt-Gutschein. Auf diese unkonventionelle Art konnte der Leerstand in den Plattenbauten mit geringem Aufwand innerhalb kürzester Zeit auf nahezu null gesenkt werden, was erheblich zur Steigerung der Attraktivität des gesamten Quartiers beitrug.

Zur Website des Projektes

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