Während sich landauf landab Projektentwickler mit Neubauvorhaben wegen der veränderten Marktbedingungen zurückhalten, errichtet die immobilien-experten-ag weiter neue Büros im Technologie-Park Adlershof. Gerade wurde Richtfest für das zwölfte Gebäude des Großprojektes AM OKTOGON gefeiert.
Der Technologie-Park Adlershof ist ein Erfolgsprojekt. Das kann jeder sehen, der die Ödnis des Areals nach der Wende noch kennt. Auf dem 45 Hektar großen Gelände westlich der S-Bahnlinie nach Königs Wusterhausen gibt es immer weniger freie Grundstücke. Die Fläche, auf der sich Ambrosia ausbreiten könnte, schwindet mit jeder Baugrube. Denn seit seiner Gründung vor rund 30 Jahren ist im Südosten der wichtigste Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort der Hauptstadt entstanden.
Laut der aktuellen Zahlen vom April haben hier sechs Institute der Humboldt-Universität mit rund 6.650 Studenten ihren Standort sowie 1.187 Firmen mit circa 24.500 Beschäftigten. Und noch ist das Wachstum nicht vorbei. So entwickelt zum Beispiel die immobilien-experten-ag derzeit unter der Überschrift AM OKTOGON – Campus für Gewerbe und Technologie einen neuen Bürocampus rund um eine alte Sheddachhalle. Für das elfte Gebäude mit dem Namen B8 wurde gerade der Grundstein gelegt.
AM OKTOGON - Campus für Gewerbe und Technologie in Berlin-Adlershof
Das rund 55.000 Quadratmeter große Campus-Grundstück liegt am Ende der Rudower Chaussee, die von Kennern auch liebevoll Ku`damm von Adlershof genannt wird. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Auffahrt zur Stadtautobahn – der Flughafen BER ist von hier aus in zehn Minuten erreichbar. Insgesamt realisiert die immobilien-experten-ag am Standort nach Plänen von GBP Architekten im Endausbau rund 85.000 Quadratmeter Brutottogeschossfläche, die sich auf 16 Bürogebäude und Gewerbeneubauten verteilen werden. Neun Gebäude und das Parkhaus für den Campus sind bereits fertig.
Die einzelnen Häuser sind einfach in ihrer Kubatur, bestechen aber durch bodentiefe Fenster und einen Wechsel in der Farbigkeit von Weiß und Grau. An einem noch unbebauten Grundstück auf dem Areal stehen zwei Fassadenelemente zur Ansicht und als Platzhalter, für das was kommt. Der Hingucker ist der siebengeschossige Tower B5 direkt an der Straßenkreuzung Rudower Chaussee / Ecke Herman-Dorner-Allee. Er überragt die Gebäude daneben um zwei Etagen.
Flugplatz mit achteckigem Flugfeld als Namensgeber
Bei einer Präsentation des Projektes erklärte Unternehmensvorstand Mareike Lechner: „Mit dem Campus sind wir eine der größten privatwirtschaftlichen Immobilieninvestitionen vor Ort.“ Die immobilien-experten-ag, ein inhabergeführter Berliner Projektentwickler, engagiert sich in Adlershof bereits seit 2009 und realisiert vor Ort aktuell drei Projekte.
Mareike Lechner betonte einen wichtigen Standortvorteil: „Der Technologiepark Adlershof gilt als der bestvernetzteste Ort im Umkreis von 1.000 Kilometern. Das liegt an dem Hochleistungsglasfasernetz, am öffentlichen WLAN und einem eigenen 5G-Campusnetzwerk.“
Der Name AM OKTOGON wurde gewählt, weil sich das Projekt direkt am Landschaftspark befindet, dort, wo früher mal der Flugplatz Johannisthal war. „Und der hatte die Form eines Achtecks, also eines Oktogons.“ Auf historischen Luftaufnahmen sei das gut zu erkennen. Er war einer der ersten deutschen Motorsportflugplätze.
Der Campus der kleinen Einzelgebäude
„Auf dem Campus AM OKTOGON verfolgen wir eine verdichtete Form des Clustergedankens“, erläuterte Mareike Lechner weiter. Es entsteht also kein einzelner Großkomplex, sondern ein Campus mit einer Vielzahl kleinerer Einzelgebäude. „Sie weisen unterschiedliche Ausstattungsmerkmale auf, um dort auch unterschiedliche Nutzungen ansiedeln zu können.“
Die Gebäude zeichnen sich durch eine flexible Gestaltung der Grundrisse aus. Sie haben eine Kernzone. Die Lasten lagern auf dieser und auf den Außenwänden: Deshalb können die Innenräume nach den jeweiligen Anforderungen aufgeteilt werden. „Wir übergeben unsere Mietflächen voll ausgebaut, so dass der Mieter nur mit seinen Möbeln einziehen muss.“ Und das Konzept geht auf. Bereits im Frühjahr waren 40.000 Quadratmeter vermietet, an rund 70 verschiedene Firmen. Zu den Mietern gehören die STRABAG, ebenso wie ein Medizin-Unternehmen, ein Software-Entwickler oder ein Glasfaser-Spezialist.
Auch in der Halle hat sich eine Vielzahl von Firmen angesiedelt. „Es freut uns, dass die Mieter-Diversität eine große Krisenresistenz bewiesen hat.“ Während der Pandemie hatte der Campus keinen Mietausfall zu verzeichnen. Die Mieten liegen zwischen 14,30 Euro und 16,50 Euro nettokalt pro Quadratmeter. „Damit sind wir sehr wettbewerbsfähig“, betonte Mareike Lechner.
AM OKTOGON wird nachhaltig ausgestaltet
Die Bürogebäude erhalten alle ein Nachhaltigkeitszertifikat LEED in Gold. Augenfällig ist die enorme Photovoltaikanlage auf dem gezackten Hallendach. Nachhaltigkeit ist auch bei den Mietern ein Thema. So haben zwei Firmen Flächen angemietet, die sich mit E-Mobilität befassen. Und die HPS Home Power Solutions GmbH hat im vergangenen Jahr den Innovationspreis Berlin-Brandenburg für das weltweit erste marktreife Produkt erhalten, das eine ganzjährig CO2-freie und unabhängige Stromversorgung für Einfamilienhäuser ermöglicht.
„Das freut uns natürlich sehr“, sagte Mareike Lechner. Die Fertigstellung des Campus ist für 2025/2026 geplant. Ob das Ziel erreicht wird, ist noch nicht sicher. „Vor der Pandemie konnten wir jedes halbe Jahr ein neues Gebäude starten“, erklärte sie. „Das hat sich jetzt etwas verlangsamt.“ Trotz allem ist in diesem Jahr noch der Neubaustart für das zwölfte Gebäude vorgesehen.
Gebaut wurde und wird auch an anderer Stelle im Umfeld. Mit der BRAIN BOX BERLIN ist am Eisenhutweg neben dem Porsche-Zentrum ein großer Bürokomplex entstanden. Die Degewo lässt einen Steinwurf entfernt 583 Wohnungen und eine Kita errichten. Und das Land Berlin hat im Juli auch die Konzeptvergabe für ein 5.500 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück gestartet, dass sich schräg gegenüber des Campus AM OKTOGON befindet. Gesucht werden Unternehmen, die zum wissenschaftlich-technischen Profil des Standortes passen.
Berlin-Adlershof: Weitere Grundsteinlegung auf AM-OKTOGON-Campus
Update vom 19. Oktober 2022: Auf dem Campus „Am Oktogon“ im Technologiepark Berlin-Adlershof ist die Grundsteinlegung für den zwölften Neubau, das Bürogebäude B9, erfolgt. Das nachhaltige und energieeffiziente Gebäude entsteht an der Hermann-Dorner-Allee. Es wird fünf Etagen mit jeweils 500 Quadratmetern Mietfläche haben. Laut dem Projektentwickler immobilien-experten-ag eignet sich das neue Gebäude sowohl für Büros als auch für physikalische Labore. Da der Bau im Innenbereich ohne Stützen auskommt, sind Zellen-, Kombi- oder Open-Space-Raumkonzepte je nach Mieterwunsch umsetzbar. Die Nettokaltmiete soll bei 15,70 Euro pro Quadratmeter starten und damit deutlich unter dem Berliner Durchschnitt für Büroimmobilien liegen. Wie alle Bürobauten auf dem Campus wird auch dieser Neubau mit dem Nachhaltigkeitsstandard LEED in der Stufe Gold zertifiziert. Die Errichtung des Gebäudes erfolgt durch den Generalunternehmer Adolf Lupp GmbH + Co. KG, die Fertigstellung ist für Herbst 2023 geplant. Mit dem Bürogebäude B9 wird der südliche Teil des Campus-Ensembles abgeschlossen. Weitere fünf Neubauten sind im nördlichen Teil geplant.
immobilien-experten-ag. feiert Richtfest für zwölftes AM-OKTOGON-Gebäude
Update vom 6. April 2023: Trotz diverser Krisen und Fachkräfte hat der Technologie- und Wissenschaftspark Adlershof zugelegt. Das geht aus Zahlen hervor, die der landeseigene Wirtschaftsförderer und Standortentwickler Berlins, die WISTA, für das vergangenen Jahr vorgelegt hat: Rund 1.270 Unternehmen haben sich inzwischen am Standort angesiedelt. Die Umsätze und Haushaltsmittel sind 2022 auf 3,63 Milliarden Euro gestiegen und lagen damit 13 Prozent über denen des Vorjahres.
Mehr als 28.000 Menschen arbeiten hier, 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Raum für weiteres Wachstum schafft unter anderem die immobilien-experten-ag. mit ihrem Projekt AM OKTOGON. Nur fünf Monate nach Grundsteinlegung wurde jetzt Richtfest für das zwölfte neue Gebäude gefeiert. Rund 2.500 Quadratmeter Mietfläche für Büros und Labore wird das Haus B9 bieten. Wenn alles weiter nach Plan läuft, kann das Objekt im September 2023 fertiggestellt werden.
Nettomiete mit 16,60 Euro unter Berliner Durchschnitt
Gern hätte immobilien-experten-ag. Vorständin Mareike Lechner den Richtfestgästen offiziell Mieter für das B9 und den Gesamtmieter für das daneben ebenfalls im Bau befindliche B8 vorgestellt. Doch die Vertragsunterzeichnungen stehen noch aus. Die Mietinteressenten wünschen einen bestimmten individuellen Ausbau, der derzeit geplant und kalkuliert wird. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagte sie. „Allen weiteren Mietinteressenten kann ich versichern, dass auch im folgenden Bauverlauf ihre individuellen Wünsche berücksichtigt werden können.“
Durch die Bauweise ohne Stützen in den Innenbereichen sind die Flächen flexibel aufteilbar. Zellen, Kombi- oder Open-Space-Konzepte können realisiert werden. Die Nettomiete beträgt 16,60 Euro pro Quadratmeter und damit weniger als im Berliner Durchschnitt. Der liegt laut Statista bei 29,70 Euro. Mareike Lechner verwies ebenfalls auf die Energieeffizienz des Gebäudes und die damit günstigen Betriebskosten von drei Euro pro Quadratmeter. Wie alle Büroneubauten auf dem Campus erhält das B9 eine LEED-Nachhaltigkeitszertifizierung in Gold. Der Adlershofer Wissenschafts- und Technologiepark ist mit einen Hochleistungsglasfasernetz ausgestattet. Die Mietflächen werden mit Kat7-Datenverkabelung übergeben.
Weitere Flächen AM OKTOGON für Bebauung vorgesehen
Mit dem Gebäude B9 ist zwar die Entwicklung des südlichen Teils des Projektes AM OKTOGON abgeschlossen. Doch gleich dahinter liegt eine weitere Fläche für die Bebauung brach. Hier im nördlichen Teil sollen bis 2027 weitere fünf Bürogebäude entstehen. Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, gab sich beim Richtfest zuversichtlich, dass auch in nächster Zukunft weitere Mietflächen gebraucht werden. Er verwies auf die positiven Zahlen der Berliner Wirtschaft insgesamt, als auch des Adlershofer Wissenschafts- und Technologieparks.
Mit einem ironischen Seitenhieb sagte er: „Eigentlich klappt in Berlin nichts, trotzdem stellen wir fest, dass es aufwärts geht.“ Berlins Wirtschaftswachstum insgesamt betrug 2022 2,5 Prozent, der Bundesdurchschnitt lag nur bei 1,7 Prozent. „Ein bisschen was scheint dann doch zu klappen.“ In Berlin-Adlershof hätten Unternehmen wie die immobilien-experten-ag. Durchhaltevermögen und Mut bewiesen. „Es ist Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark. Es dauert noch lange bis da irgendjemand rankommt.“
Ganzes Bürohaus B8 des Bürocampus AM OKTOGON auf einen Schlag vermietet
Update vom 05. Juli 2023: Die immobilien-experten-ag. hat das noch im Bau befindliche Gebäude B8 auf dem Campus „AM OKTOGON“ in Berlin-Adlershof an die Adtran Networks SE (Adtran) vermietet. Adtran ist ein Anbieter von Netzlösungen für Cloud- und Mobilfunkdienste. Neben der Möglichkeit, ein eigenes Gebäude mieten zu können, begründet Adtran-CTO Christoph Glingener die Standortwahl auch damit, „dass wir unsere individuellen Anforderungen und Wünsche beim Ausbau der Mietflächen umsetzen lassen können“. Adtran ist der 75. Campus-Mieter. Der Neubau B8 liegt an der Hermann-Dorner-Allee und verfügt über eine Gesamtmietfläche von rund 2.300 Quadratmetern, verteilt auf fünf Etagen. Das Solitärgebäude, geplant von der Berliner GBP Architekten GmbH, wird durch die Adolf Lupp GmbH + Co. KG als Generalunternehmer bis zum vierten Quartal 2023 schlüsselfertig errichtet. Adtran hat einen Mietvertrag über zehn Jahre geschlossen.