Habyt expandiert: Assetklasse Co-Living punktet mit hoher Auslastung

Habyt expandiert: Assetklasse Co-Living punktet mit hoher Auslastung

Habyt expandiert: Assetklasse Co-Living punktet mit hoher Auslastung
Das neue Habyt-Projekt in der Berliner Schmidstraße. Copyright: Habyt

In Berlin und Frankfurt am Main eröffnet das Co-Living-Startup Habyt neue Häuser. Die Initiative Micro-Living bestätigt derweil den Höhenflug der Assetklasse.

IMMOBILÉROS - Der Podcast für die Immobilienbranche

In der Schmidstraße in Berlin-Mitte eröffnet Habyt ein neues Haus mit 243 Wohnungen und zwei Gemeinschaftsflächen. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Hauptprobleme junger Berufstätiger, die nach Berlin ziehen, zu lösen, insbesondere die Bezahlbarkeit des Wohnens und den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls“, so Philipp von Stein, Senior Expansion Manager bei Habyt. „Durch dieses Angebot, das den Schwerpunkt auf gemeinsame Aktivitäten und die Förderung des Zugehörigkeitsgefühls legt, wird diese Lücke geschlossen."

Die Mieter haben Zugang zu zwei Gemeinschaftsräumen, die über voll ausgestattete Küchen mit Kochinseln und Loungebereiche mit Sofas, Sesseln, Couchtischen und einem Fernseher verfügen. Die Außenterrasse, der Innenhof und der Garten dienen ebenfalls als Erholungsbereiche. Die Immobilie auf einer Gesamtfläche von knapp über 6.000 Quadratmetern befindet sich im Besitz der W5 Group, dem Family Office von Ralph Winter, und wird von 777 Capital Partners verwaltet.

Zusätzlich zu Berlin: Neues Co-Living-Angebot in Frankfurt

Wenige Tage vorher hatte Habyt einen Mietvertrag mit der KanAm Grund Group in Frankfurt am Main verkündet. Das Apartmentensemble wird 43 Wohnungen haben. Die in den frühen 1990er Jahren errichtete Immobilie befindet sich in zentraler Lage zwischen Bankenviertel und Westend, nur wenige Gehminuten von der Deutschen Bank entfernt. Die angemietete Fläche hat knapp über 2.300 Quadratmeter. Zum Mietgegenstand gehören zudem 22 Stellplätze.

Ein Einzelzimmer in der Berliner Schmidstraße. Copyright: Habyt
Ein Einzelzimmer in der Berliner Schmidstraße. Copyright: Habyt

Bereits im Sommer wird HABYT die Flächen nach Renovierung eröffnen. Habyt setzt damit seinen Expansionskurs fort. Erst im Januar hatte das Co-Living-Unternehmen die Fusionierung mit Common bekannt gegeben. Laut eigenen Angaben sind sie damit weltweit führend, haben auf drei Kontinenten, in 14 Ländern und 50 Städten etwa 30.000 Wohneinheiten. Das Startup sammelte mehr als 150 Millionen Dollar an Kapital von Investoren wie Burda Principal Investments, Sequoia Capital, HV Capital, P101, Picus und Vorwerk Ventures ein.

Co-Living hat sich als Assetklasse etabliert

„Co-Living ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus institutioneller Investoren und Projektentwickler gerückt und hat sich als eigenständige Assetklasse etabliert“, so Lasse Haarstark, Global Expansion, Managing Director Germany & Netherlands von Habyt. Für Alexander Lackner, CEO von neworld, sind die Konzepte „eine Antwort auf Fragen der Urbanisierung“, erst recht in Ballungsräumen, in denen bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Lea Mishra, Gründerin und CPO von POHA House, blickt bereits jetzt auf die Weiterentwicklung: „Co-Living ist die innovative Wohnlösung, die stärkere und persönlichere Gemeinschaften bildet. Wir sehen zudem Potenzial über das reine Co-Living hinaus und erwarten, dass immer mehr Betreiber Flächen schaffen, in denen nicht nur Wohnraum, aber auch zum Beispiel Büroflächen und Gästeappartements unter einem Dach innerhalb der Community geteilt werden.”

Eine Gemeinschaftsfläche im Berliner Habyt-Co-Living-Projekt. Copyright: Habyt
Eine Gemeinschaftsfläche im Berliner Habyt-Co-Living-Projekt. Copyright: Habyt

Studierende als Mieter fallen aus, trotzdem hohe Auslastungsquoten

Die Initiative Micro-Living (IML), die für Transparenz im Apartment-Markt sorgen will, wertete im Mai Betriebsdaten von insgesamt 24.735 Wohneinheiten in 123 Apartmenthäusern bundesweit aus. In Summe umfassen diese etwa 692.000 Quadratmeter Wohnfläche. In allen Stadtkategorien – also A- bis D-Städte – lagen die Auslastungsquoten bei über 90 Prozent. „Nahezu alle Wohneinheiten werden mit All-In-Mieten offeriert, die im Mittel bei rund 592 Euro pro Monat All-In-Miete liegen. Die breite Mietenspanne von rund 208 bis 1.560 Euro/Monat der Apartments reflektieren dabei die große Heterogenität der Häuser hinsichtlich Objekt- und Lagequalitäten, der Apartmentgrößen sowie der jeweiligen Stadt und Mieterklientel“, heißt es in dem Marktbericht.

Felix Embacher MRICS von bulwiengesa, die den Marktbericht gefertigt haben, analysiert, dass aktuell die Vermietung von Apartments besser als je zuvor laufe. „Studierende haben dabei ein wenig das Nachsehen, da sie die gestiegenen Mieten immer öfter nicht zahlen können. Gleichzeitig zeigt dies, dass Micro-Living sich als Wohnform für eine sehr breite Zielgruppe etabliert hat.“ Schwierig sei das Thema der gestiegenen Nebenkosten – für Vermieter wie auch für Mieter. Die Bewirtschaftungskosten stiegen um 10,1 Prozent auf 7,09 Euro pro Quadratmeter.

Martkbericht zu Serviced Apartments: „Development-Stillstand wird Rückgang erzeugen”: Apartmentservice veröffentlicht Marktzahlen und bescheinigt der Assetklasse eine sehr positive Entwicklung. Bis Ende 2025 sollen 16.000 weitere Einheiten entstehen. Doch kann der Höhenflug angesichts aktueller Entwicklungen weitergehen?
Trend

Martkbericht zu Serviced Apartments: „Development-Stillstand wird Rückgang erzeugen”

Serviced Apartments: Nischensegment fliegt, aber wie lange?: Bei der SO!APART in Leipzig, Deutschlands größter Veranstaltung zu diesem Segment, spielt die aktuelle Situation eine Hauptrolle. Anett Gregorius, Initiatorin der SO!APART und Gründerin von Apartmentservice, hat alle Experten zu diesem Thema zusammen geho
Trend

Serviced Apartments: Nischensegment fliegt, aber wie lange?

Micro Living mit hohem Komfort: Neues Studentenwohnheim Eisi in Leipzig: Ziegert EverEstate startet mit Eisi ein neues Wohnprojekt in Leipzig. Ziel ist ein Studentenwohnheim der neuesten Generation mit smart geschnittenen Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments.
Mitteldeutschland / Sachsen / Leipzig

Micro Living mit hohem Komfort: Neues Studentenwohnheim Eisi in Leipzig