Die Baumesse HAUS 2025 in Dresden verzeichnete mit über 18.000 Besuchern eine starke Nachfrage – weniger als im Vorjahr. Trotzdem weiche die Unsicherheit, sind sich die Aussteller sicher. Die aktuellen Zahlen des Gutachterausschusses zeigen ebenfalls einen Aufwärtstrend.
Ein zentrales Thema der Messe war die Finanzierung und Verfügbarkeit von Baugrundstücken. Pierino Vitiello vom OKAL Musterhaus in Ottendorf-Okrilla zeigte sich zufrieden mit dem Interesse der Besucher. „Die Unsicherheit ist nicht mehr so groß“, erklärte er. Besonders junge Familien hätten gezielt nach Grundstücken und Finanzierungsmöglichkeiten gefragt. Die Preise variieren dabei stark: Während in Klotzsche der Quadratmeterpreis bei etwa 500 Euro liegt, kostet er in Ottendorf-Okrilla zwischen 200 und 250 Euro. Auch die Größe der Häuser spielt eine wichtige Rolle. Die meisten Interessenten suchen nach Wohnflächen zwischen 130 und 160 Quadratmetern, während Häuser über 200 Quadratmeter kaum noch nachgefragt werden. Nachhaltigkeit im klassischen Sinne sei laut Pierino Vitiello nur von geringem Interesse, stattdessen stünden Energieeffizienz und Fördermöglichkeiten im Fokus.
Neben der Immobilien- und Bauwirtschaft wurden auf der Messe auch aktuelle Marktentwicklungen diskutiert. Der Immobilienmarkt in Dresden zeigt sich 2024 stabil, nachdem im Vorjahr ein Rückgang der Transaktionen zu verzeichnen war. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Dresden meldet für 2024 einen deutlichen Anstieg der Erwerbsvorgänge um 43 Prozent im Vergleich zu 2023. Insgesamt wurden 4.563 Kaufverträge registriert, was einem Geldumsatz von über zwei Milliarden Euro entspricht – ein Plus von rund 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere bei unbebauten Grundstücken gab es mit 237 Verkäufen einen starken Anstieg um 35 Prozent. Der durchschnittliche Kaufpreis für freistehende Einfamilienhausgrundstücke sank hingegen um elf Prozent auf 320 Euro pro Quadratmeter.
Im Bereich Wohnungseigentum zeigt sich der Markt ebenfalls dynamischer als im Vorjahr. Der Durchschnittspreis für weiterverkaufte Wohnungen blieb mit 2.610 Euro pro Quadratmeter nahezu stabil, während die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen im Erstverkauf um rund sieben Prozent auf 5.565 Euro pro Quadratmeter sanken. Die Anzahl der gehandelten Wohnungen hat sich im Vergleich zu 2023 fast verdreifacht.
Ebenfalls ein Thema: Kurz vor der Baumesse wurde die 15. Kommunale Bürgerumfrage (KBU) ausgewertet, die unter anderem Wohnkosten und Einkommensentwicklungen in Dresden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Dresdner Haushalts seit 2022 um acht Prozent auf 2.700 Euro gestiegen ist. Gleichzeitig nehmen auch die Wohnkosten weiter zu. Besonders die Heiz- und Warmwasserkosten sind innerhalb von zwei Jahren um 38 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt zahlen Dresdner Mieterhaushalte derzeit 693 Euro monatlich für das Wohnen. Ein Drittel der Haushalte gibt mehr als 30 Prozent des Einkommens für Wohnkosten aus, für 13 Prozent sind es sogar über 40 Prozent.
Seit 35 Jahren markiert die Messe den Auftakt in die Bausaison und bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Bauen, Sanieren und Energieeffizienz. Mehr als 400 Aussteller aus sechs Ländern präsentierten Anfang ihre Produkte und Dienstleistungen.