Philippe Grasser über den Immobilien-Investmentmarkt: Ist Deutschland im europäischen Vergleich abgehängt?

Philippe Grasser über den Immobilien-Investmentmarkt: Ist Deutschland im europäischen Vergleich abgehängt?

Philippe Grasser über den Immobilien-Investmentmarkt: Ist Deutschland im europäischen Vergleich abgehängt?
Philippe Grasser von der AXA IM Alts mit Ivette Wagner auf der EXPO REAL 2023. Copyright: IMMOCOM

Philippe Grasser ist Managing Director Deutschland bei der AXA IM Alts und Head of European Transactions. Ist Deutschland im europäischen Vergleich abgehängt?

Agentur

Bei der AXA IM Alts gibt es keine feste Allokation pro Land. „Wir investieren dort, wo es Sinn macht“, sagt Philippe Grasser. „Wir vergleichen die Länder miteinander.“ Und nein, Deutschland ist nicht abgehängt. Hier seien derzeit in vielen Segmenten die Anforderungen der Verkäufer noch nicht dem Wunsch der Käufer angepasst. „Im Bereich Logistik hat das beispielsweise schon sehr gut funktioniert. Da haben sich Preise und Renditen sehr schnell angepasst“, so der Experte, der vorher für ein Investmenthaus in Abu Dhabi arbeitete, bei der Deutschen Bank, bei Morgan Stanley war.

„Investoren vergleichen Länder miteinander“

Die Schweiz beispielsweise sei eine „komplett andere Welt“. Die AXA IM Alts verwaltet dort einen höheren Bestand als in Deutschland, nämlich 15 Milliarden Euro. Residential läuft in der Alpenrepublik richtig gut, bei Office zeigt sich Zurückhaltung, Logistik gibt es fast nicht. „Die Schweiz ist ein kleiner Markt, dafür aber ein sehr stabiler. Da werden Deals noch für drei Prozent gemacht, oft werden wir sogar noch überboten.“ Auch der englische Markt sei aktuell attraktiv. Dieser habe schneller korrigiert und biete höhere Renditen im Vergleich zu Deutschland. „Allerdings ist dieser Markt zentralisierter und verfügt im gegenwärtigen Umfeld außerhalb Londons kaum über Tiefe.“  

2024 ist Bewegung im deutschen Investmentmarkt zu erwarten

Für Deutschland erwartet Philippe Grasser für 2024 Bewegung im Markt, „zumindest so viel wie 2023“. Also: nicht wirklich eine Verbesserung. 2021 verkündete AXA IM Alts einen großen Deal: den Erwerb von The Stack in München. Das ist ein etwa 16.000 Quadratmeter großes Holz-Hybrid-Büroobjekt im Zentrum der Metropole, seit Mitte September laufen die Bauarbeiten, Fertigstellung ist 2025. „Die Entscheidung für das Projekt ist natürlich schon älter“, so Philippe Grasser. Er ist überzeugt von Stadt, Lage und Produkt. „Zudem haben wir sehr konservativ die Mieten budgetiert, wahrscheinlich werden wir zu höheren Preisen vermieten können.“

Mit im Projekt ist ACCUMULATA, Projektentwickler aus München. „Wir haben schon öfter zusammengearbeitet.“ AXA IM Alts befolgt bei Projekten immer ein Credo: „Wir wollen die Kontrolle haben“, sagt Philippe Grasser. Also: klare Präferenz liegt immer auf der Mehrheit, anstelle von Club Deals. „Wir verpassen da auch einige Deals, momentan müssen wir das aber nicht ändern.“ In der jetzigen Zeit sei er froh, dass er die Kontrolle habe.

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