Der Verein immpresseclub lud nach Düsseldorf in die LEG-Zentrale. CEO Lars von Lackum sprach über die Bestände und deren Sanierung sowie über die Kapazitäten hinsichtlich der Arbeitskräfte. Dr. Patrick Adenauer von BAUWENS verglich im Anschluss den deutschen und den amerikanischen Wohnmarkt.
Der Verein immpresseclub, ein Treffpunkt für Immobilienjournalisten, hatte nach Düsseldorf geladen. Im Fokus: die aktuelle Situation der Branche. Gastgeber Lars von Lackum, CEO der LEG-Immobiliengruppe, begrüßte die Journalisten in der Zentrale des Unternehmens. Die LEG ist mit etwa 167.000 Mietwohnungen und rund 500.000 Bewohnern eines der führenden börsennotierten Wohnungsunternehmen in Deutschland. „Die Bestände, die wir jetzt betreiben, werden nicht die sein, die wir in 25 Jahren betreiben“, so Lars von Lackum. „Die Bezahlbarmachung von Wohnraum wird uns noch eine Weile in Atem halten.“ Die Mieten steigen deutschlandweit weiter, der Leerstand sinkt. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann werden wir die Ziele bis 2045 nicht schaffen, weder finanziell noch hinsichtlich der Kapazitäten von Arbeitskräften. Er betonte die Notwendigkeit von intelligenten, neuen Lösungen. Eine davon kommt aus seinem Haus: RENOWATE. Dabei handelt es sich um ein All-in-One Sanierungskonzept. Gerarbeitet wird an der Standardisierung von Sanierungsmodulen.
Werner Rohmert, Vorstandsvorsitzender des immpresseclubs und Herausgeber von Rohmert Medien, stellte eine Frage und lieferte die Antwort direkt dazu: „Steht Deutschland das Sommermärchen 2.0 bevor? Ich sage ja, so viele Märchen ich in den vergangenen Monaten gehört habe.“ Er thematisierte außerdem beispielsweise des südkoreanischen Fonds aus dem Eigentümerkonsortium des Frankfurter Büroturms Trianon, der seine Verpflichtungen nicht mehr bedienen kann. „Die Fonds fangen an abzuwerten. Der Markt ist unten, der Wertverlust nachhaltig. Dann müssen Banken und Unternehmen reagieren, aus Marktkorrektur wird nun eine Unternehmenskorrektur. Die Probleme im Markt fangen im nächsten Jahr erst an. Auf die Marktkrise folgt die Unternehmenskrise, die Krise startet jetzt.“
Dr. Patrick Adenauer, Geschäftsführender Gesellschafter von BAUWENS, widmete sich dem Thema Wohnen. „Wir verkaufen wieder Wohnungen. Investoren haben nur kleine Wohnungen gekauft, weil sie die gut vermieten können. Im Einzelvertrieb an Eigennutzer geht derzeit eher wenig.“ Der Wohnungsbau stecke noch mitten in der Krise, auch wegen der komplexen Regulatorik. „Der Staat hat eingegriffen und damit die Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt und dann nicht gegengesteuert. Die Politik handelt immer nur in der ersten Ableitung und eben nicht in der zweiten.“
Mit dem Beispiel GREENPARK in Berlin-Neukölln zeigte er, wie es gehen kann: Dort entstehen 758 Wohnungen, insgesamt 30.000 Quadratmeter. Nach einer Umplanung durch BAUWENS wurde innerhalb von 24 Monaten gebaut. „Damit kommen wir auf ein Preisniveau im Markt, mit dem man etwas anfangen kann.“
Das Unternehmen ist schon seit einiger Zeit – also vor dem Trend – in den USA tätig, kaufte in diesem Jahr bereits für eine halbe Milliarde Euro dort ein. „Dort ist auch nicht alles rosig, aber sie haben ein hohes Wirtschaftswachstum und ein überdurchschnittliches Bevölkerungs- und Haushaltswachstum im internationalen Vergleich.“ Im Fokus sind die Sunbelt-Staaten, die mit wirtschaftsfreundlich sind. Mit niedrigerer Einkommenssteuer, einer unternehmensfördernden Gesetzgebung, weniger Regulierung und geringeren Lebenshaltungskosten. Zudem sind sie vermieterfreundlich: Mietverträge laufen immer ein Jahr, es gibt ein Unterangebot für Wohnungen. „Im aktuell schwierigen Marktumfeld in Europa sind Immobilien in den USA eine wichtige Alternative. Wir haben uns früh auf den wachstumsstarken US-Mietwohnmarkt fokussiert und bieten Co-Investitionsmöglichkeiten an“, so Dr. Patrick Adenauer auf der Homepage von GERMAN AMERICAN REALITY (GAR). Große Pluspunkte: die Zusammenarbeit mit zwei Partnern und ein belastbares Netzwerk. „In den USA geht alles schneller, auch die Finanzierungen. Es gibt selbstverständlich einen Mieterschutz, aber nicht so wie in Deutschland. Wenn der Mietvertrag ausläuft, kann man den Bewohnern ein Angebot machen und die Miete erhöhen. Nehmen sie das nicht an, dann findet man auch schnell neue Mieter.“