Die WIWELA BAU Projekt GmbH strebt in prominentester City-West-Lage einen neuen Gebäudekomplex mit Büros, Wohnungen und Mobility Hub an. Das sind die Hintergründe zum Vorhaben.
Seit über zehn Jahren fristet das Grundstück an der Wilmersdorfer Straße 82-83 ein trauriges Dasein. Denn die meisten Gewerbeflächen in dem zwei- bis siebengeschossigen Bau direkt am Adenauerplatz in Blickweite des Kurfürstendamms stehen leer. Auch die Wohnungen des Gebäudekomplexes sind unbewohnbar, schließlich wurden hier bauzeittypisch gesundheitsgefährdende Baustoffe verwendet und unlösbare Probleme mit dem Brand-, Schall- und Wärmeschutz hinterlassen. Während der Leerstand des prominenten Grundstückes bei den Nachbarn zunehmend für Unmut sorgt, kommt nun Bewegung in die zähen Abstimmungen zwischen Bezirk, Land und Bauherr.
Neubau in prominentester City-West-Lage
Projektentwickler ist in diesem Fall die WIWELA BAU Projekt GmbH, die seit Jahren einen Neubau auf dem Grundstück in prominentester City-West-Lage plant. Nach langwierigen Abstimmungen, die zuletzt den Bau eines Hotelkomplexes vorsahen, wagt der in Berlin ansässige Projektentwickler nun einen erneuten Anlauf – diesmal in Richtung Büro- und Geschäftshaus mit Wohnungsanteil an der ruhigeren Wilmersdorfer Straße. Besonders wichtig ist dem Unternehmen dabei ein sozialer und ökologischer Mehrwert.
Ein Drittel bezahlbarer Wohnraum
„Der Entwurf sieht begrünte Dächer, Solarpaneele an den Fenstern oder den Fassaden und eine öffentlich nutzbare Zwischenetage vor. Zudem wollen wir wieder genau so viel Wohnraum schaffen wie zuvor und davon sogar freiwillig ein Drittel als bezahlbar anbieten. Im Untergeschoss nehmen wir zudem die verkehrsgünstige Lage auf und schaffen neben elektrifizierten Parkplätzen auch Radabstellplätze und ein Mobility Hub, in dem Waren von Lkws auf Lastenräder umverteilt werden können“, erläutert WIWELA-Prokurist Ulrich Regener. Zudem soll das Gebäude eine LEED Gold-Zertifizierung erhalten. Der aktuelle Entwurf des planenden Architekten Eike Becker ist allerdings noch nicht bei allen Fraktionen auf Gegenliebe gestoßen, sodass nun der Bezirk einvernehmlich mit dem Bauherrn in einem gutachterlichen Verfahren die beste gestalterische Lösung finden will.
Neben Wohnungen hauptsächlich Büros
Neben Wohnungen sollen in dem wenige Meter vom Kurfürstendamm entfernten Neubauprojekt Konny Island hauptsächlich Büros einziehen, die über einen offenen Eingangsbereich im Erdgeschoss erschlossen werden. Kleine Läden und Cafés in diesem Bereich stärken zusätzlich den öffentlichen Charakter des Gebäudekomplexes. „Ob nun eine öffentlich begehbare Zwischenetage erwünscht wird oder doch die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Adenauerplatz im Fokus steht, wird das städtebauliche Verfahren zeigen“, sagt dazu Ulrich Regener. Schließlich betrachtet das Verfahren nicht nur sein Baugrundstück, sondern auch den Adenauerplatz und die Sichtbeziehungen sowie Interaktionen an diesem Standort. „Uns ist es besonders wichtig, ein langlebiges Gebäude mit verschiedenen Nutzungsarten zu errichten. Deshalb haben wir bereits in der Planungsphase den Nachhaltigkeitsgedanken berücksichtigt“, erläutert Ulrich Regener. Im vierten Quartal soll die Umwandlung beginnen.
Bildquelle: Eicke Becker