Das Investmentverhalten auf dem Leipziger Immobilienmarkt verläuft in diesem Jahr eher schleppend. Das geht aus einer Studie des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate hervor.
Bis zum Ende des dritten Quartals belief sich das Transaktionsvolumen in der Messestadt auf 458 Millionen Euro und damit zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Leipziger Immobilien-Investment-Markt schloss jedoch nicht nur schwach im Vergleich zum Vorjahr ab. Er verfehlte den Fünf-Jahres-Durchschnitt sogar um rund 32 Prozent.
Dafür gibt es offensichtlich zwei Ursachen. „Im Gegensatz zu den starken Investmentjahren 2015 bis 2017, in denen jeweils über 50 Deals abgewickelt wurden, sind es in diesem Jahr etwa 36. Für ein höheres Resultat fehlen Großdeals über 100 Millionen Euro“, sagt Stefan Sachse, Niederlassungsleiter Leipzig von BNP Paribas Real Estate, gegenüber IMMOBILIEN AKTUELL.
Attraktiv, aber ohne Angebot
In der Studie wird dies nicht mit der Unattraktivität des Standorts Leipzig begründet, sondern mit einem Engpass auf der Angebotsseite der Immobilien. „Das hohe Preisniveau deutet darauf hin, dass Leipziger Immobilien bei Investoren sehr beliebt sind. Sollten in der nächsten Zeit entsprechende Angebote auf den Markt kommen, ist von weiteren Abschlüssen auszugehen“, so Stefan Sachse.
Die Verteilung des Investitionsumsatzes gleicht dem des Vorjahrs. Das knappe Angebot auf dem Büro- und Einzelhandelsmarkt in Citylage führt jedoch dazu, dass sich das Marktgeschehen eher an die Stadtperipherie verlagert. Mit lediglich acht Prozent erreicht die City nach Berechnungen der Immobilienexperten den geringsten Investmentanteil der letzten zehn Jahre. Gewinner dieser Marktverschiebung sind mit 36 Prozent Marktanteil der City-Rand und mit knapp 33 Prozent die Peripherie. Die Hoffnung von Stefan Sachse liegt jetzt auf dem vierten Quartal: „Generell zieht die Investmentaktivität zum Jahresende an, sodass ich optimistisch auf das Gesamtergebnis für 2019 blicke.“