Seit Juli ist die Mietpreisbremse für Dresden und Leipzig in Kraft getreten. Aber erfüllt das bereits in Berlin gescheiterte Instrument die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum? Ein Kommentar von Anett Richter, Mitglied der Aengevelt-Geschäftsleitung und Niederlassungsleiterin Dresden.
2021 lag die Zahl der Wohnungsfertigstellungen mit rund 4.600 Wohnungen noch deutlich über den genehmigten Wohnungen (3.450). Im ersten Quartal 2022 ist indessen mit rund 922 Fertigstellungen bereits ein Rückgang zu verzeichnen und es ist zu erwarten, dass sich diese Tendenz fortsetzt.
Bautätigkeit in Dresden aufgrund verschiedener Faktoren gebremst
Grund für die verhaltene Bautätigkeit sind insbesondere extrem gestiegene Baupreise, behördliche Auflagen und energetische Anforderungen, die die Schaffung bezahlbaren Wohnraums verhindern. Daran kann die Mietpreisbremse nichts ändern.
Vielmehr „bremst“ die Mietpreisbremse notwendige Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden aus. Denn wenn Investitionen in entsprechende Modernisierungen aufgrund regulierter Mieten nicht adäquat auf die Mieten umgelegt werden können, werden sie von vielen Eigentümern zurückgestellt.
Bauen muss wieder in Schwung gebracht werden - die Mietpreisbremse hilft da nicht
Anstelle einer unwirksamen Mietpreisbremse sollte vielmehr geprüft werden, wie durch geeignete Maßnahmen Bau- und Sanierungskosten wieder in eine wirtschaftlich attraktive Balance gebracht können, um Neubau- und Sanierungsmaßnahmen wieder zu stimulieren und auch die Nebenkosten wieder in einen verträglichen Rahmen zu bringen.
Bekanntermaßen regeln Angebot und Nachfrage den Preis, also sollte alles dafür getan werden, die Bautätigkeiten in Schwung zu bringen und nicht abzubremsen.