Die Tegel Projekt GmbH hat Ende Januar gemeinsam mit der TU Berlin eine Studie zum nachhaltigen Holzbau veröffentlicht. Diese vergleicht sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion in Hinblick auf deren CO2-Bilanz am Beispiel des Schumacher Quartiers.
Mit dem Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel entsteht Deutschlands größtes urbanes Holzbau-Quartier. Der mit dem Quartier verbundene CO2-Fußabdruck soll möglichst geringgehalten werden. In dem einjährigen Forschungsvorhaben mit Studierenden der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Galina Churkina wurden die Wertschöpfungsketten im Holzbau am konkreten Beispiel des Schumacher Quartiers systematisch, empirisch und qualitativ untersucht.
Studie quantifiziert Auswirkungen der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier
Wir fassen wesentliche Punkte zum Bauen mit Holz zusammen und präsentieren in einer anklickbaren, mit zusätzlichen Informationen aufwartenden Karte einige interessante Projekte in Berlin, das sich anschickt, zur Holzbau-Hauptstadt der Republik zu werden.
Die daraus resultierende Studie „Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf – Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier“ analysiert sechs Arten der Baukonstruktion, die für das Schumacher Quartier in Erwägung gezogen werden, und liefert wichtige Erkenntnisse zu den folgenden Fragen:
- Welche Arten der Baukonstruktion sind am klimafreundlichsten im Hinblick auf ihre Kohlenstoffemissionen und die Kohlenstoffbindung?
- Welche Baustoffe und Gebäudeteile leisten den größten Beitrag zu den Kohlenstoffemissionen bei Produktion, Fertigung und Transport und welche Baustoffe binden den meisten Kohlenstoff?
- Ist der Einsatz von regionalem Holz und anderen regionalen Rohstoffen immer am klimafreundlichsten?
Holzbau erzeugt weniger Kohlenstoffemissionen als mineral-basierte Arten des Bauens
Die Ergebnisse zeigen, dass holzbasierte Arten der Baukonstruktion im direkten Vergleich in der Produktion rund 40 Prozent weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als mineralbasierte Arten der Baukonstruktion. Mineralische Baustoffe wie Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potenzial zur Kohlenstoffbindung. Im Gegensatz dazu weisen holzbasierte Bauweisen aufgrund der höheren Mengen an organischen Materialien ein höheres Kohlenstoffbindungspotenzial auf.
Die Kohlenstoffbindung in biomasse-basierten Gebäuden reicht von 21,5 Kilotonnen bis zu 70,3 Kilotonnen und ist daher 4- bis 19-mal so groß wie bei mineralbasierten Arten der Baukonstruktion. Außerdem spielen Transportwege eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Kohlenstoffemissionen, wobei die Transportemissionen in hohem Maße von dem transportierten Gewicht abhängen.
Grafiken: Vergleich der Kohlenstoffemissionen und Kohlenstoffbindung nach Bauweise und Gebäudeteil
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Die Daten lieferte das nachfolgende Beispielhaus aus dem Schumacher Quartier:
Bringt der Bau mit Holz die Bauwende?
„Die Studierenden der TU Berlin konnten für uns anwendungsorientiert, anhand eines konkreten Beispielgebäudes, die Vorteile des Holzbaus hinsichtlich geringerer Kohlenstoffemissionen und eines höheren Kohlenstoffbindungspotenzials nachweisen. Diese Ergebnisse haben Implikationen für nachhaltige Baupraktiken im Schumacher Quartier und weisen darauf hin, dass holzbasierte Bauweisen auch darüber hinaus eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Bauwesen bieten. Wir freuen uns auf den weiteren vertiefenden fachlichen Austausch, damit bald vom Schumacher Quartier ein wichtiges Signal für die Bauwende ausgehen kann“, sagt Gudrun Sack, Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH nach Veröffentlichung der Studie.
„Die wegweisende Planung des Schumacher Quartiers, die auf den Einsatz von lokalem Holz setzt, erwies sich als ideale Fallstudie, zur tiefgreifenden Analyse umweltfreundlicher Baustoffe. In einer Zeit, in der nachhaltiges Bauen von entscheidender Bedeutung ist, zeigen unsere Ergebnisse vielversprechende Wege auf, wie der Einsatz von biomasse-basierten und emissionsarmen Baustoffen einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann," ergänzt Prof. Dr. Galina Churkina von der Technischen Universität Berlin.