PULSE Berlin: Kreislaufwirtschaft trifft Erdwärme

PULSE Berlin: Kreislaufwirtschaft trifft Erdwärme

PULSE Berlin: Kreislaufwirtschaft trifft Erdwärme
Der Bürokomplex PULSE in Berlin wurde nach dem „Cradle to Cradle“-Konzept entworfen. Quelle: GASAG Solution Plus.

Die Ressourcen dieses Planeten sind endlich – das war wohl noch nie klarer als in der heutigen Zeit. Kein Wunder, dass sich die Idee der Kreislaufwirtschaft in immer mehr Bereichen durchsetzt. So ist in Berlin ein Büro-Neubau nach dem „Cradle to Cradle“-Konzept entstanden. Die Idee: Von der Wandfarbe bis zum Energiekonzept werden Ressourcen-Kreisläufe genutzt.

Agentur

Ein neues Bürogebäude erstrahlt in Berlin, ganz in der Nähe des Potsdamer Platzes: Acht Etagen, viel Glas, markante Formen, im Zentrum ein Atrium, rundherum moderne Arbeitsplätze – seit 2021 komplettiert das „PULSE“ als nördlichster Punkt das Hallesche Stadtquartier in Kreuzberg. So weit, so gewöhnlich? Keinesfalls! Denn der Neubau mit einer Gesamtnutzfläche von über 12.000 Quadratmetern hat etwas in sich, was die wenigsten auf den ersten Blick erkennen dürften: Nachhaltigkeit in Perfektion.

Das PULSE Berlin trägt das Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) – und das aus gutem Grund. Bei Planung und Realisierung sind Projektentwickler Kondor Wessels, die Architekten, das Planungsbüro sowie die ausführenden Unternehmen der „Cradle to Cradle“-Philosophie gefolgt. Diese stellt einen Gegenpol zur Verschwendung von Ressourcen dar, denn sie ist ein vielbeachtetes und funktionierendes Modell der Kreislaufwirtschaft.

Von der Wiege bis zur Wiege

„Cradle to Cradle“ lässt sich mit „Von Wiege zur Wiege“ übersetzen. Hinter dieser etwas kryptischen Beschreibung verbirgt sich ein einfaches Prinzip: Natürliche Ressourcen werden zu Rohmaterialien veredelt, aus denen Produkte gefertigt werden. Haben diese ausgedient, werden sie vollständig recycelt. So werden alte Produkte einerseits wieder in synthetische Ressourcen umgewandelt, die sich direkt wiederverwenden lassen. Und andererseits in natürliche Ressourcen, die sich zum Beispiel kompostieren lassen, damit neue biologische Rohstoffe nachwachsen. So entsteht – zumindest in der Theorie – ein doppelter, unendlicher Kreislauf aus biologischen und technischen Ressourcen, die sich beliebig wiederverwenden und zu neuen Produkten kombinieren lassen.

Ganz praktisch lässt sich dieser Idealzustand vielleicht nicht ganz erreichen. Doch das Beispiel PULSE zeigt: Mit recycelten oder wiederverwerteten Produkten und Rohstoffen lässt sich ein Gebäude errichten, das sich von einem konventionellen Gebäude kaum unterscheidet. Von der Doppelbodenpatte bis zum Teppich, von den Bodenfliesen bis hin zur Wandfarbe kamen „Cradle to Cradle“-zertifizierte Produkte in und am Gebäude zum Einsatz. Sogar die Stehleuchten bestehen aus wiederverwendeten Materialien.

Quelle: GASAG Solution Plus.

32 Sonden für ein gutes Klima

Bei einem Gebäude, das auf Nachhaltigkeit in Perfektion setzt, will natürlich auch das Energiekonzept gut durchdacht sein. Das Geheimnis des umweltschonenden Konzepts liegt unter der Bodenplatte. Tief vergraben im Kreuzberger Boden liegen 32 Erdwärme-Sonden – denn das Bürogebäude nutzt die im Erdreich verborgene Energie, um die Büroräume zu beheizen und zu kühlen.

Ungefähr 99 Kilowatt thermische Energie können die Sonden zutage fördern: genug, um nicht nur an kühlen Tagen für Wärme zu sorgen, sondern auch ganzjährig die innovative Klimaanlage zu betreiben. Geothermie passt dabei schon allein symbolisch perfekt ins Konzept: Über einen Wasserkreislauf wird Energie aus dem Erdreich entnommen und mittels Wärmetauscher genutzt. Diese Methode ist nicht nur schonend, sondern auch beeindruckend leistungsfähig. Dass Erdwärme für Gebäude dieser Größenordnung mitten in einer Metropole zum Einsatz kommt, ist alles andere als alltäglich.

Im 1. Stock wohnt die Energie

Neben der Geothermie ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW) – welches aus Platzgründen im ersten Stock eingezogen ist – ein wichtiger Teil der intelligenten Energielösung. Das BHKW funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Der eingesetzte Brennstoff erzeugt neben Wärme auch Strom, der direkt im Gebäude zum Einsatz kommt. Hier betreibt er vor allem die Wärmepumpen, welche die Erdwärme erst nutzbar machen, sowie den Hilfsantrieb.

Das BHKW erbringt bis zu 33 Kilowatt elektrische Leistung und bis zu 72 Kilowatt Wärmeleistung. Kommt das effiziente Kraftpaket zusammen mit den Wärmepumpen bei Wetter-Extremen dennoch an Grenzen, springen ein Erdgas-Spitzenlastkessel für die Wärme oder eine Kompressionskältemaschine für die Klimatisierung ein. Die Kombination aus Erneuerbare Energien, KWK und der Möglichkeit, das BHKW in Zukunft mit grünen Gasen zu betreiben, unterstreichen den Anspruch des Gebäudes: Ressourcen so einzusetzen, dass möglichst nichts dem ewigen Kreislauf verlorengeht.

Umsetzung ohne Reibungsverluste

Um das ambitionierte Energiekonzept umzusetzen, haben die Projektentwickler von Kondor Wessels frühzeitig auf erfahrene Partner gesetzt: GASAG Solution Plus und Geo-En Energy Technologies, zwei Unternehmen der GASAG-Gruppe. Die Expertinnen und Experten aus der GASAG-Gruppe bringen Erfahrung aus etlichen Projekten mit KWK, Erneuerbaren Energien sowie der Planung von Energielösungen für ganze Stadtquartiere mit. Auch das technische Know-how, eine effiziente Planung und eine zuverlässige Ausführung zählen zu den Stärken des Energiedienstleisters.

„Die GASAG hat in dem Projekt 'PULSE' ein sehr nachhaltiges sowie zukunftsfähiges Energiekonzept umgesetzt. Wir sind überzeugt von der weitereichenden und fortschrittlichen Technologie, die die GASAG bei der Umsetzung des Projekts realisiert hat, und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte“, resümiert Vincent L.M. Mulder, Geschäftsführer der Kondor Wessels Wohnen Berlin GmbH.

Mit voller Energie für Innovationen

Der Berliner Büro-Neubau PULSE ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass mit den richtigen Ideen und den passenden Konzepten mehr Nachhaltigkeit möglich ist – ohne dabei auf ein modernes Ambiente und Komfort verzichten zu müssen. Die Experten von GASAG Solution Plus unterstützen Unternehmen jeglicher Größe und Branche, die mit einem innovativen Energiekonzept ebenfalls diesen Weg einschlagen wollen. Denn eines ist klar: Alle Ressourcen sind endlich – nur nicht die guten Ideen.

GASAG Solution Plus GmbH
EUREF-Campus 23-24
10829 Berlin
Telefon: 030 7872-4444
solution@gasag.de
www.gasag-solution.de

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