Qualitätssiegel „Gewohnt gut“ für Wohnblock-Transformation im Dichterviertel von Bad Liebenwerda

Qualitätssiegel „Gewohnt gut“ für Wohnblock-Transformation im Dichterviertel von Bad Liebenwerda

Qualitätssiegel „Gewohnt gut“ für Wohnblock-Transformation im Dichterviertel von Bad Liebenwerda
Für ein Projekt Im brandenburgischen Bad Liebenwerda (Symbolfoto der Stadt) wurde die IGB Bad Liebenwerda mbH ausgezeichnet. Copyright: Bildagentur Zoonar GmbH auf Shutterstock

Mit der Sanierung eines Wohngebäudes mit vormals hohem Leerstand hat die IGB Bad Liebenwerda mbH (Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Grundstücksverwaltung Bad Liebenwerda mbH) wesentlich zur Aufwertung des Dichterviertels im brandenburgischen Bad Liebenwerda beigetragen. Für den Umbau und die Sanierung des Hauses mit acht Wohnungen in Zentrumsnähe wurde das Wohnungsbauunternehmen am 13. Mai 2024 von BBU-Vorständin Maren Kern und Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke bereits zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ ausgezeichnet.

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In das Projekt hat die IGB insgesamt 1,6 Millionen Euro investiert. Dabei wurden 1,2 Millionen Euro über Hausbankdarlehen der DKB gesichert, 100.000 stammen aus Fördermitteln der KfW (Effizienzhaus 85), weitere 100.000 Euro aus Städtebaufördermitteln des Programms Wachstum und nachhaltige Erneuerung und 200.000 Euro wurden aus Eigenmitteln verwendet.

BU-Vorständin Maren Kern gratulierte: „Die IGB hat mit diesem Projekt attraktiven und hochwertigen Wohnraum in Bad Liebenwerda geschaffen. Besonders beeindruckend ist die energetische Ertüchtigung, die auch den Anforderungen im Blick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gerecht wird. Die IGB hat gezeigt, dass ein Neubau nicht zwingend erforderlich ist, um sowohl hohen Ansprüchen an modernes Wohnen als auch zukünftigen energetischen Anforderungen gerecht zu werden.“ Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke sagte: „Das Modernisierungsprojekt ist ein gelungenes Beispiel für den Rückbau von leerstehenden Wohnungen beim gleichzeitigen Erhalt von Bausubstanz im Rahmen des Stadtumbaukonzeptes. Die Stadtstruktur der Kurstadt Bad Liebenwerda wird so nachhaltig beibehalten und an aktuelle Bedarfe angepasst.“

Transformation eines Wohnblocks in Bad Liebenwerda

Das Qualitätssiegel

Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird in der Regel sechsmal jährlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke. Durch die Auszeichnung beispielhafter Projekte soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass den Unternehmen der sozialen Wohnungswirtschaft bei Stadtentwicklung, gutem Wohnen, Bewältigung des demografischen Wandels und Klimaschutz im Land Brandenburg eine Schlüsselrolle zukommt.

Über die Preisvergabe entscheidet ein Bewertungsgremium, das neben dem BBU aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft „Städteforum Land Brandenburg“, der Bundestransferstelle Stadtumbau, einer Bank sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg besteht.

Das zentrumsnahe, grüne und gut angebundene Wohnquartier „Dichterviertel“ in Bad Liebenwerda bietet seinen Bewohnerinnen und Bewohnern eine ruhige Wohnumgebung. Sowohl Einfamilienhäuser als auch große Mehrfamilienhäuser prägen das Bild des Dichterviertels. Das Objekt mit Baujahr 1991 in der Lessingstraße 26 a-c ist umringt von alten Bestandsbauten. Hier wurden Teile des Wohnhauses rückgebaut, sodass aus fünf Etagen mit 28 nicht mehr zeitgemäßen Wohnungen nun zwei Etagen mit acht modernen Wohnungen geworden sind. Der Baubeginn war im Mai 2022, die Sanierungsarbeiten wurde im Mai/Juni 2023 fertiggestellt.

Die Wegnahme von 20 Wohnungen trägt dazu bei, die strukturellen Wohnungsleerstände in Bad Liebenwerda dauerhaft zu senken. Die Schnitte der Wohnungen wurden komplett überarbeitet. Entstanden sind helle, moderne Wohnräume, die höchsten Ansprüchen gerecht werden. IGB-Geschäftsführer Martin Ehring: „Wir wollten ein Pilotprojekt im Dichterviertel schaffen, das deutlich machen soll, dass Bestandsbauten als Basis für etwas ganz Neues genutzt werden können.“

Die Wohnungen sind heute vollständig vermietet. Auch auf die Bezahlbarkeit hat die IGB Wert gelegt: Die aktuellen Nettokaltmieten liegen bei 7,50 Euro und die warmen Betriebskosten bei 2,50 Euro pro Quadratmeter. Im Dichterviertel leben etwa 40 Prozent der Kernstadt-Bevölkerung. Das stadtentwicklungspolitisch wichtige Viertel soll nach und nach durch die Sanierung der Bestandsbauten aufgewertet werden. Mit dem Teilrückbau und der anschließenden Sanierung der verbleibenden Bauteile ist eine weitere Maßnahme aus dem 2015/2016 erarbeiteten Wohnungswirtschaftlichen Konzept sowie dem 2019 erstellten Stadtumbaukonzept umgesetzt worden.

Die Maßnahmen zur nachfragegerechten und energetischen Sanierung

Durch die veränderten Zuschnitte der Wohnungen (entstanden sind zwei Zwei-Raum-Wohnungen, vier Drei-Raum-Wohnungen, eine Vier-Raum-Wohnung sowie eine Fünf-Raum-Wohnung) sind die Küchen und Bäder neu angeordnet worden. Die großen Wohnungen mit vier beziehungsweise fünf Räumen in den zwei mittleren Eingängen verfügen zusätzlich über ein Gästebad.

Bei der Ausstattung der Wohnungen wurden PVC-freie Bodenbeläge, die in Deutschland ökologisch und aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden, eingesetzt. Die beiden Maisonette-Wohnungen sind für Familien besonders interessant, weil sie über zwei Balkone (einen auf jeder Etage) und einen kleinen Gartenanteil sowie große Kellerräume verfügen. Diese erfüllen quasi einen Reihenhauscharakter („Haus-im-Haus-Konzept“).

Bei der energetischen Sanierung ist neben der verbauten Wärmedämmung und neuen dreifachverglasten Fenstern eine Gas-Hybrid-Heizung installiert worden. Nur in Kältespitzen muss auf fossile Energie zurückgegriffen werden. Die Luft-Wärmepumpe bezieht Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage und stellt Mieterstrom zur Verfügung, der ein Drittel unter den örtlichen Stromkosten liegt. Mit der Erreichung des KfW Standards 85 wird eine Energieeinsparung von 59.000 Kilowattstunden pro Jahr erreicht.

Die Außenanlagen wurden nach dem Handlungsleitfaden „Treffpunkt Vielfalt - Naturnahe Flächen in Wohnquartieren“ angelegt. So wurden am Gebäude Nistkästen für Mauersegler angebracht und insektenfreundliche Pflanzen und Sträucher gesetzt.

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