Sascha Lobo über Künstliche Intelligenz und deren Rolle für die Immobilienbranche

Sascha Lobo über Künstliche Intelligenz und deren Rolle für die Immobilienbranche

Sascha Lobo über Künstliche Intelligenz und deren Rolle für die Immobilienbranche
Sascha Lobo will den Vertretern der Immobilienbranche die Angst vor der KI nehmen. Copyright: IMMOCOM / Ivette Wagner

Autor Sascha Lobo will bei der Fachtagung RICS-Focus 2024 der Immobilienbranche die Angst vor Künstlicher Intelligenz nehmen. Er spricht über die Entwicklungen im Bereich Architektur, Sensorenflut, Konversionen und digitale Betriebsformen.

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„Eine Selbstverständlichkeit für Künstliche Intelligenz werden wir bekommen, wenn sie das Risiko minimiert.“ Sascha Lobo gibt als Keynotespeaker beim RICS-Focus 2024 einen Tipp ab: Investoren werden KI am schnellsten für die Bewertung von Immobilien nutzen. „Sie machen Druck.“ Due Diligence also noch stärker als bisher per Algorithmus, schneller und genauer. Gleichzeitig ist der Autor, Publizist, Journalist, Blogger, Hörbuchsprecher und Werbetexter davon überzeugt, dass die Baustelle sich einem Wandel unterziehen wird. Sie werde schon „mal anders aussehen“. Er lässt keinen Zweifel daran, dass die Konversion von Office zu Wohnen KI-basiert geschehen wird. Was jetzt noch ein Problem sei, könne in Kürze einfach gelöst werden. Projektplanungen passen sich durch eine Mustererkennung an und Gebäude werden effizienter genutzt.

Künstliche Intelligenz in der Immobilienbranche: BIM und digitale Zwillinge mit neuer Bedeutung

Selbstverständlich wirft das die Frage auf – nicht nur in der Immobilienbranche –, wie viele Arbeiter das den Job kosten wird. Seine These: Menschen, die mit KI arbeiten können, ersetzen Menschen, die es nicht können. BIM und digitale Zwillinge bekommen eine ganz andere Bedeutung, ohne wird es kaum noch gehen. „Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung sind, die sich aber sehr schnell entwickelt.“ Künstliche Intelligenz habe die Möglichkeit, ganze Branchen auf den Kopf zu stellen.

Damit auch jeder sich darunter etwas vorstellen kann, sagt Sascha Lobo: „2018 wurde gesagt, KI sei wichtiger als Feuer und Elektrizität. Das sind mir ein paar Umdrehungen zu viel, aber es zeigt die Dimension.“ Das gelte auch für die Investments von Google in diesen Geschäftsbereich: ein dreistelliger Milliardenbetrag, die weltbesten Experten vereint oder besser zusammengekauft. „Und plötzlich gab es Chat GPT. Alles wurde damit anders.“ Manch einem sind die Auswirkungen noch nicht bewusst: Für Gelächter sorgte Sascha Lobo dann mit einem Artikel aus dem Magazin STERN, der nicht aus der Zeit, sondern wirklich in die Gegenwart, in das Jahr 2024 gefallen war: ein Test der sieben besten Fax-Geräte.

Noch ein Beispiel gefällig? Das Abnehmprogramm Weight Watchers funktioniert derzeit über eine App. Händisch gibt man da ein, was gegessen wurde. Die Kalorien zählt die App automatisch. Rezepte und Tipps werden ausgespielt. Was passiert aber nun, wenn ein Programm – die Entwicklung ist schon sehr weit fortgeschritten –, die Informationen zur Mahlzeit anhand eines Fotos vom Essen erkennt und in wenigen Sekunden die Kalorien zählt? Eine Eingabe ist nicht mehr nötig. Und man kann getrost davon ausgehen, dass dann genau die Rezepte angezeigt werden, die die Lieblingsingredienzien enthalten oder die richtige Kalorienzahl haben.

Sascha Lobo bei seinem Vortrag auf der Tagung RICS-Focus 2024. Copyright: IMMOCOM / Ivette Wagner
Sascha Lobo bei seinem Vortrag auf der Tagung RICS-Focus 2024. Copyright: IMMOCOM / Ivette Wagner

Datenströme: „Menschen geben mit richtiger Motivation alles preis“

„Es geht um Datenströme“, sagt Sascha Lobo. Wie viele es davon gebe, könne niemand vorhersagen. Fakt sei, dass die Menschen sehr gern ihre Daten geben. „Sie lieben es Daten zu teilen und einzustellen, Datenbegeisterung hat keine natürliche Grenze.“ Mit der richtigen Motivation geben sie so ziemlich alles preis. Selbst Familienplanung funktioniert mit KI bestens und vor allem wirksamer als durch die Pille. Was direkt zu einer der meist diskutierten Fragen führt: Wie empathisch kann KI sein? Und ist der Mensch ihr damit im Vorteil? Da bringt das Beispiel des Bademeisters Licht in die Strukturen: Der Mensch erkennt am Gesicht und an den Bewegungen, dass ein anderer in Gefahr ist. Genau mit diesen Gesten und Mimiken wurde die KI gefüttert. Der Bademeister bekommt nun einen Alert auf seine Smartwatch und die Überwachung eines größeren Areals ist möglich. „Selbst analog geglaubte Produkte oder Prozesse können durch KI anders werden“, so Sascha Lobo.

In Deutschland gebe es keine große Begeisterung für digitale Betriebsformen. Hier werde eher versucht, an der gängigen Industrie festzuhalten. „Es besteht die Gefahr, dass man die Transformation verpasst.“ Gerade explodiere auf Instagram die Kombination aus Architektur und Künstlicher Intelligenz: „Wir sehen eine neue Ära der Ästhetik. Dazu kommt, dass direkt alle Vorschriften, Auflagen und Besonderheiten bedacht werden.“

Sacha Lobo endete mit der Hoffnung, dass es auch in Deutschland mit den neuen Technologien klappt. „Für die positiven Erfolge müssen wir alle sehr konzentriert und hart arbeiten, die negativen Dinge kommen von ganz allein.“

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