Zuletzt haben die geplanten Ansiedlungen und Expansionen großer Marken wie Intel, Deutsche Aircraft, Beiersdorf oder Infineon die Immobilienmärkte von Ostdeutschland in den Fokus gerückt. Vor wenigen Tagen verkündete nun der taiwanesische Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) eine Milliardeninvestition in eine Dresdner Chipfabrik. Ullrich Müller, Mitglied der Aengevelt-Geschäftsleitung und Niederlassungsleiter Leipzig, macht sich entsprechend Gedanken um den Mangel an Gewerbeflächen in und um Dresden.
In Taiwan ist man vom Standort Dresden überzeugt. Sonst hätte der weltgrößte Halbleiterhersteller TSMC nicht nach sorgfältiger Prüfung entschieden, sein erstes (und bisher einziges) europäisches Werk in der Elbmetropole zu errichten. Das neue Unternehmen, an dem auch Bosch, Infineon und die ehemalige Philips-Tochter NXP beteiligt sind, wird ESMC – European Semiconductor Manufacturing Company heißen und ab Produktionsstart 2027 im Airportpark rund 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Bei Zulieferern dürften es zusätzlich noch einmal mindestens so viele werden.
Dresden muss schnellstens neue Gewerbegebiete ausweisen
Damit wird der Hochtechnologiestandort Dresden weiter gestärkt. Aber Chancen sind auch zugleich Herausforderungen. So werden die Flächen im Airportpark schon jetzt knapp. Rund 40 kleineren und mittelständischen Unternehmen sind bereits die Mietverträge gekündigt worden; geeignete Ersatzflächen sind nicht leicht zu bekommen.
Der Mangel an Gewerbeflächen hat die Preise im Dresdner Stadtgebiet steigen lassen. In das Umland auszuweichen, ist aber für viele Unternehmen keine Alternative – auch, weil sie fürchten, dass ihnen dann die Fachkräfte abspringen. Und aus ökologischer Perspektive kann es nicht sinnvoll sein, die Landschaft weiter zu zersiedeln und das Verkehrs- und Pendleraufkommen zu steigern.
Wenn sich Dresden weiter als Hochtechnologiestandort entwickelt, muss die Stadt deutlich mehr Gewerbegebiete ausweisen. So schnell wie möglich!