Wohntürme im Quartier Baakenhafen in Hamburg: So sehen die Wasserhäuser HafenCity aus

Wohntürme im Quartier Baakenhafen in Hamburg: So sehen die Wasserhäuser HafenCity aus

Wohntürme im Quartier Baakenhafen in Hamburg: So sehen die Wasserhäuser HafenCity aus
Die Siegerentwürfe für die Wasserhäuser HafenCity. Copyright: Buchner Bründler Architekten; Barkow Leibinger / Atelier Tata; KCAP

Die Hamburger HafenCity ist Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben und ein Modell für die neue europäische Stadt am Wasser. Für einen Teilbereich des Vorhabens, das Quartier Baakenhafen, ging nun ein Architekturwettbewerb für drei Wohntürme zu Ende.

Agentur

Auf beiden Seiten des mit einem Kilometer längsten Hafenbeckens der HafenCity wächst nach und nach das Quartier Baakenhafen heran. In doppelter Wasserlage entsteht ein grünes, sozial gemischtes Wohn- und Freizeitquartier mit großem Wohnungsangebot. Nun wird das Bild komplettiert durch die drei Wasserhäuser HafenCity (Baufelder 88c, 90 b, 92 c), die westlich der grünen Halbinsel im Hafenbecken gebaut werden. Die insgesamt rund 240 Wohneinheiten bieten eine große Bandbreite an Wohnungsgrößen, die Kinderspielflächen sind in die Gebäude integriert.

Wasserhäuser HafenCity: Drei Hochpunkte im Hamburger Quartier Baakenhafen

Die Planung der Wasserhäuser hat eine längere Geschichte: Die ursprünglich aus dem hochbaulichen Wettbewerbsverfahren von 2012 hervorgegangenen Entwürfe sahen drei im Wasser stehende Gebäudepaare vor, die über Steganlagen mit dem südlichen Ufer des Baakenhafens verbunden waren. Im Laufe der weiteren Bearbeitung zeigte sich jedoch, dass eine wirtschaftlich tragfähige Lösung nicht erreicht werden konnte: Zu groß hätten die architektonischen und städtebaulichen Kompromisse ausfallen müssen. Zudem hätten die drei Gebäudepaare die Blickachsen und die hochattraktive städtebauliche Situation am Baakenhafen zu sehr beeinträchtigt.

Nachfolgende intensive Prüfungen hinsichtlich Position und Höhe ergaben, dass vorzugsweise drei einzelne, markante Gebäude sich städtebaulich wesentlich besser in das Quartier einfügen würden. So wurde gemeinsam mit den drei Bauherren im letzten Jahr ein neues hochbauliches Workshopverfahren durchgeführt. In einem gemeinsamen Verfahren wurde für jedes Gebäude ein eigenständiger Wettbewerb durchgeführt und von der Jury, unter der Leitung des Architekten Stefan Behnisch, jeweils ein siegreicher Entwurf prämiert. Mit dem Bau der drei Wohntürme kann voraussichtlich 2023/2024 begonnen werden.

„Mit den drei Wasserhäusern entsteht in der HafenCity noch einmal eine ganz neue Wohnlage. Die Baukörper stehen im Wasser, haben jeweils einen sehr eigenständigen architektonischen Ausdruck und bilden dennoch ein Ensemble – mit sehr guten Grundrissen und sehr schönen Proportionen“, sagt Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg.


 

Lothar Schubert ist mit DC Developments ebenfalls in der HafenCity Hamburg engagiert und erlaubt im Podcast Einblicke in die Besonderheitend es Großvorhabens.

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Die drei neuen Wohntürme für die HafenCity

Der Turm von KCAP B.V.,
 Rotterdam. Quelle: LIP Ludger Inholte Projektentwicklung GmbH / KCAP
Der Turm von KCAP B.V., Rotterdam. Quelle: LIP Ludger Inholte Projektentwicklung GmbH / KCAP

Baufeld 88c - LIP Ludger Inholte Projektentwicklung GmbH

Der Watertower auf dem Baufeld 88c ist das westlichste der insgesamt drei Wasserhäuser. Der Entwurf für das Wasserhaus von KCAP B.V., Rotterdam bildet sich in der Grundform eines Seesterns aus und kann über einen überdachten Steg erreicht werden. Von diesem erreicht man eine geschwungene Plattform, an dessen Westseite sich ein Kinderspielplatz befindet und an der Ostseite den Eingangsvorplatz mit überhöhter Lobby ausbildet.

Das 62 Meter hohe Gebäude bietet Raum für insgesamt 62 Wohnungen verschiedener Größen zwischen 55 und 130 Quadratmetern. Die Form des Seesterns bietet maximale Aussichtsmöglichkeiten für die Bewohner, zugleich zeigt die organische und schlanke Form des Gebäudes von allen Seiten unterschiedlichste Anblicke.

Der Bauherr legt großen Wert auf die Nachhaltigkeitsaspekte des Neubaus. So wird die LIP das Gebäude nicht nur nach dem Platin-Standard des HafenCity-Labels zertifizieren lassen, sondern es werden darüber hinaus zusätzliche Anforderungen an die Einsparung von CO2-Emissionen und an den Einsatz natürlicher oder recycelter Baustoffe erfüllt.

Der von Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH,
 Berlin entworfene Wohnturm. Quelle: Otto Wulff / Barkow Leibinger / Atelier Tata
Der von Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin entworfene Wohnturm. Quelle: Otto Wulff / Barkow Leibinger / Atelier Tata

Baufeld 90b - OTTO WULFF Projektentwicklung GmbH

Das Baufeld 90b zeichnet sich durch seine mittige Lage zwischen den drei Wasserhäusern aus. Die prämierten Architekten Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin entwickelten eine Grundrissfigur für das Wasserhaus, die aufgefächert ist, so dass maximale Ausblicke zur Innenstadt, über die HafenCity und die Elbe möglich sind. Die Wohnungen öffnen sich vom kompakten Kern ausgehend nach außen und sind leicht zueinander versetzt, wodurch auch das kleinste Apartment Ausblicke in mindestens zwei Himmelsrichtungen hat.

Daraus ergibt sich die skulpturale Gestalt des Hauses, die durch starke Brüstungsbänder zusätzlich betont wird. Die anspruchsvolle Baulogistik über eine Baustraße auf dem Wasser sowie die Zugänglichkeiten nur über Stege wird für technisch interessierte Bürger ein lohnendes Ausflugsziel darstellen.

Das 62 Meter hohe Gebäude bietet Raum für 92 Wohneinheiten, davon rund 2/3 als Anderthalb- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 30 bis 50 Quadratmetern Wohnfläche und 1/3 als Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit 60 bis 200 Quadratmetern.

Baufeld 92c - Richard Ditting GmbH & Co. KG

Der von Buchner Bründler Architekten AG,
 Basel stammende Entwurf. Quelle: Ditting / Buchner Bründler Architekten
Der von Buchner Bründler Architekten AG, Basel stammende Entwurf. Quelle: Ditting / Buchner Bründler Architekten

Das östliche Baufeld 92c, für das der Entwurf von Buchner Bründler Architekten AG, Basel ausgewählt wurde, ist durch seine Nähe zum Baakenpark gekennzeichnet. Transparenz und Leichtigkeit machen das ebenfalls rund 62 Meter hohe Wasserhaus des Hamburger Bauunternehmens und Projektentwicklers Richard Ditting GmbH & Co. KG aus. Auf rund 7.955 Quadratmetern Bruttofläche bietet das Holz-Hybrid-Haus Platz für 80 bis 85 Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern und bis zu 110 Quadratmetern sowie einem Indoor-Spielplatz.

Der Zugang erfolgt über eine zweigeschossige Brücke über die Baakenallee sowie den Petersenkai. Der vorgelegte Entwurf besticht durch eine scheinbar schwingende Quaderform und eine leichte Silhouette. Die künftigen Bewohner werden weite Blicke auf Elbe, HafenCity und Innenstadt haben, Highlights der Ausstattung sind umlaufende Terrassen, Loggien, bodentiefe Verglasung und ein Erdgeschoss in doppelter Höhe mit Arkadenumlauf.

Die Bauausführung soll nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip ressourcenschonend und emissionsreduziert erfolgen. Weitere Nachhaltigkeitsaspekte sind Photovoltaik, Gründach, Fahrradstellplätze mit Ladestation sowie Dachvorsprünge für äußeren Sonnenschutz.

Quartier Baakenhafen in der HafenCity

Das 24 Hektar große Quartier Baakenhafen wird sich bis etwa 2024 zu einem grünen und sozial gemischten Wohn- und Freizeitquartier entwickeln, das durch ein sehr vielfältiges Wohnungsangebot, den Baakenpark als topografisches Quartierszentrum, die doppelte Wasserlage sowie unterschiedliche Freizeitangebote gekennzeichnet ist.

Im Quartier Baakenhafen wird ein differenziertes, unter anderem intensiv öffentlich gefördertes Wohnungsangebot mit rund 2.400 Wohnungen für verschiedene Generationen und Einkommensklassen entwickelt. Gleichzeitig entstehen etwa 2.200 Arbeitsplätze in besonderer Umgebung und vielfältige grüne Freiräume.

Informationen zum nahegelegenen Quartier Elbbrücken