In einer Kurzumfrage bei den drei kreisfreien Städten Leipzig, Dresden und Chemnitz ermittelte der Obere Gutachterausschuss zu Jahresbeginn die Markdaten 2021. Die Angaben basieren auf den Kaufverträgen (§ 195 Baugesetzbuch) des vergangenen Jahres, die durch die örtlichen Gutachterausschüsse in den Städten erfasst und ausgewertet wurden. Die Auswertungen beruhen damit auf realen Immobilientransaktionen und den dabei gezahlten Kaufpreisen.
In den sächsischen Großstädten wird demnach weiter stark in Immobilien investiert. Während die Anzahl der Erwerbsvorgänge 2021 in den kreisfreien Städten unter beziehungsweise in etwa auf (Chemnitz) dem Niveau des Vorjahres lag, verzeichneten Dresden und Leipzig deutlich gestiegene Umsätze.
Umsätze der drei Großstädte steigen
Im Berichtsjahr 2021 wurden für die drei Großstädte 15.668 Erwerbsvorgänge bei einem Umsatz in Höhe von 7,2 Milliarden Euro registriert. Somit stieg der Geldumsatz im Vorjahresvergleich um fast fünf Prozent, bei gleichzeitig sinkender Zahl der Erwerbsvorgänge (-5 Prozent). Innerhalb des Betrachtungszeitraums von zehn Jahren stieg die Anzahl der Erwerbsvorgänge in den drei Städten um elf Prozent, der Umsatz um 177 Prozent.
Die meisten Erwerbsvorgänge sind dem Sondereigentum (Wohnungseigentum und Teileigentum) zuzuordnen, dessen Anteil rund drei Viertel des Gesamtmarktes ausmacht. Dabei entfallen rund 13 Prozent der Verträge auf erstmals verkaufte, neu gebaute Wohnungen. Der Teilmarkt wird durch den Weiterverkauf von Eigentumswohnungen dominiert. Auffällig ist dabei der relativ geringe Anteil von erstmals veräußerten, neu errichteten Eigentumswohnungen in Chemnitz (vier Prozent).
Mangel an Bauland treibt die Preise
Das geringer werdende Angebot für Baulandgrundstücke in den Großstädten führt zu einem weiter steigenden Preiseniveau. So waren in Dresden und Leipzig für einen Bauplatz (Einfamilienhaus) deutlich höhere Preise als im Vorjahr zu zahlen. Ein Teil dieser Steigerung ist dabei allerdings auch auf den gestiegenen Anteil von Transaktionen in guten Wohnlagen zurückzuführen. Bei steigenden Umsatzzahlen in Chemnitz ist hingegen ein ausgeglichenes Preisniveau sichtbar.
Durchschnittliche Kaufpreise in Chemnitz, Dresden und Leipzig
Für Reihenendhäuser beziehungsweise Doppelhaushälften zahlten die Erwerber in den drei Großstädten im Jahr 2021 im Durchschnitt rund 37.000 Euro mehr als vor einem Jahr. Etwa eine halbe Million Euro müssen in Leipzig und Dresden für ein Einfamilienhaus aufgewendet werden. Preissteigerungen im Geschosswohnungsbau sind nicht nur bei den Bauflächen, sondern auch beim Handel mit bebauten Grundstücken in Dresden und Leipzig erkennbar.
Beim Wohnungseigentum stieg in Dresden und Leipzig der mittlere Kaufpreis auf dem Teilmarkt der neu gebauten Eigentumswohnungen. In der Kategorie der erstverkauften, sanierten und in Wohnungseigentum umgewandelten Wohnungen waren in Leipzig und Chemnitz im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 360 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche mehr zu zahlen. Weiterverkaufte Eigentumswohnungen wechselten 2021 in den drei Großstädten zu einem durchschnittlich 18 Prozent höheren Kaufpreis den Eigentümer.