Die Umwandlung natürlicher Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Die Bundesregierung will aus diesem Grund bis zum Jahr 2030 den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Eine aktuelle GeoMap-Analyse hat die Flächenverteilung von Grün- und Erholungsflächen in Deutschlands zehn größten Städten im Jahr 2021 untersucht.
Um die Flächenverteilung zu analysieren, wurden Daten zu Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie zu bestimmten Merkmalen gemäß dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) verwendet. Die Merkmale, die als Grün-/Erholungsfläche betrachtet werden, sind Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, Gewässer und Grün-/Vegetationsflächen wie Wald, Gehölz und Heide.
Berlin ist die grünste und erholsamste Stadt unter den zehn größten deutschen Städten
Laut der GeoMap-Anyalyse ist Berlin die grünste und erholsamste Stadt unter den führenden deutschen Städten. Im Jahr 2021 betrug der Anteil an Grün- und Erholungsflächen an der Gesamtfläche der Stadt 38,5 Prozent. Diese teilt sich auf in 19 Prozent an Grünflächen, 13 Prozent an Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie sechs Prozent an Gewässern.
Den höchsten Anteil an Erholungsflächen in Berlin verzeichnen die Stadtbezirke Neukölln (21 Prozent) und Lichtenberg (20 Prozent). In dieser Kategorie ist Treptow-Köpenick an letzter Stelle mit neun Prozent. Allerdings hat der Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick mit 42 Prozent den höchsten Grünflächenanteil, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 25 Prozent. Bei dem Gewässeranteil stehen Treptow-Köpenick mit 12 Prozent und Steglitz-Zehlendorf mit 11 Prozent auf den ersten Plätzen.
Köln und Stuttgart folgen auf den Plätzen
- Auf Berlin folgt Köln mit einem Gesamtanteil von 33 Prozent, der sich aufteilt in 18 Prozent Grünflächen, zehn Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen und fünf Prozent Gewässer. Innerhalb Kölns weist Lindenthal den höchsten Anteil an Erholungsflächen mit 16 Prozent und Kalk den höchsten Anteil an Grünflächen mit 33 Prozent auf. Den höchsten Gewässeranteil verzeichnet die Kölner Innenstadt mit elf Prozent.
- Auf Rang drei folgt Stuttgart mit einem 31,4-prozentigen Anteil der Grün- und Erholungsflächen an der Gesamtfläche der Metropole.
- Rang vier belegt Essen. Die Stadt verzeichnete im Vergleich zum Jahr 2016 mit 1,5 Prozent den größten Zuwachs des Anteils der Grün- und Erholungsflächen. Im Jahr 2016 betrug der Anteil 28,1 Prozent und ist im Jahr 2021 auf 29,6 Prozent gestiegen.
- Düsseldorf macht die Top 5 voll mit insgesamt 28,5 Prozent.
München bildet das Schlusslicht
- Frankfurt am Main belegt mit 24,7 Prozent den sechsten Rang.
- Hamburg reiht sich mit 23,6 Prozent auf Platz sieben ein.
- Leipzig schafft es mit 23,5 Prozent trotz eines Zuwachses von 1,2 Prozent im Vergleich zu 2016 nur auf Rang acht.
- Auf Platz neun findet sich Dortmund mit 22,3 Prozent wieder, die sich aus 14 Prozent Grünflächen, sieben Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie ein Prozent Gewässer zusammensetzen.
- Die geringsten Anteile an Grün- und Erholungsflächen verzeichnete 2021 die bayerische Landeshauptstadt München auf Rang zehn mit 21,9 Prozent, die sich auf acht Prozent Grünflächen, 13 Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie ein Prozent Gewässer aufteilen.
Positive Entwicklung: Rückgang bei Flächennutzung
Trotz des Ziels der Bundesregierung, den Flächenverbrauch bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu senken, liegt der Flächenverbrauch aktuell bei 50 Hektar pro Tag. Obwohl die Inanspruchnahme neuer Flächen in Deutschland in den letzten Jahren wieder zugenommen hat und die Versiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen weiterhin ein großes Problem darstellt, lässt sich dennoch eine positive Entwicklung feststellen: Seit dem Jahr 2000 ist die Inanspruchnahme neuer Flächen erheblich zurückgegangen. Eine weitere positive Erkenntnis der Analyse ist, dass der Anteil an Grün- und Erholungsflächen in den führenden deutschen Städten seit 2016 gestiegen ist.