Bad Belzig soll internationale Reha-Klinik erhalten

Bad Belzig soll internationale Reha-Klinik erhalten

Bad Belzig soll internationale Reha-Klinik erhalten
Die neue Reha-Klinik soll als attraktiver Ortseingang mit hohem Wiedererkennungswert dienen. Quelle: loomn architekturkommunikation.

Die Weichen für den Bau einer privaten Reha-Klinik inklusive Thermalbad im Kurort Bad Belzig bei Potsdam sind gestellt. Die Stadtverordneten haben dem Projekt, zu dem auch Mitarbeiterwohnungen und klassischer Wohnungsbau gehören, grünes Licht erteilt.

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Durch den Bau einer neuen Reha-Klinik inklusive Thermalbad als Verlängerung des Kurparks soll der durch seine heilsame Sole bekannte Kurort Bad Belzig über die Region hinaus weitere Aufmerksamkeit erlangen. Voraussetzung dafür war der am 23.08.2021 einstimmig getroffene Aufstellungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung. Ergänzend zur Reha-Klinik sind auch der Neubau von 80 Wohnungen für Mitarbeiter sowie weiterer Wohnungen vorgesehen, zeitgleich soll zudem der Neubau eines Hotels mit 120 Zimmern in der Nachbarschaft zur Therme realisiert werden.

„Besonders bei dem internationalen Publikum, das wir neben regionalen und deutschlandweiten Gästen auch im Blick haben, ist es durchaus üblich, den mehrwöchigen Kuraufenthalt gemeinsam mit der Familie zu verbringen, die dann im Hotel übernachtet“, erläutert Fouad Rouh, der mit seinem Unternehmen Commercial Trust Real Estate das Projekt initiiert hat. Er ergänzt: „Wir sind keine Konkurrenz für bestehende Einrichtungen, sondern wollen mit den vorhandenen Akteuren kooperieren und zusätzliche Patienten sowohl aus der Region, als auch internationale Zielgruppen nach Bad Belzig holen.“

Attraktiver Ortseingang mit hohem Wiedererkennungswert

Geplant ist der Bau der Reha-Klinik auf einer Park- und Ackerfläche nördlich unmittelbar anschließend an den Kurpark. Auf einem Teilgebiet befindet sich auch ein Gräberfeld aus der Bronzezeit, das im Rahmen der Bauarbeiten behutsam ausgehoben, dokumentiert und an die zuständigen Stellen übergeben wird. Die von HASCHER JEHLE Architektur entworfene Klinik soll aus einem Ensemble pavillonartiger ovaler Solitäre bestehen und so einen attraktiven Ortseingang mit hohem Wiedererkennungswert schaffen.

Lageplan der geplanten Reha-Klinik in Bad Belzig. Quelle: Hascher Jehle Architektur.
Lageplan der geplanten Reha-Klinik in Bad Belzig. Quelle: Hascher Jehle Architektur.

Die Baukörper liegen wie Findlinge im erweiterten Kurpark, wobei sich die Architekten durch den Findling in der Steintherme haben inspirieren lassen. Diese „Spur der Steine“ vermittelt zwischen der Stadtkante und der freien Landschaft, die unmittelbar hinter der Reha-Klinik beginnt. In den zwei größeren Pavillons sind die Patientenzimmer untergebracht, die sich um einen großzügigen begrünten Innenhof gruppieren sollen. Bei Bauweise und Betrieb wird auf Nachhaltigkeit wert gelegt, was sich unter anderem durch eine hohe Energieeffizienz und die angestrebte Verwendung von Holz als Baumaterial ausdrückt. Ein eigenes Thermalbad nur für die Reha-Patienten, Schulungsräume für Mitarbeiter sowie der medizinische Bereich und eine öffentliche Lobby mitsamt Café werden im Erdgeschoss abgebildet.

Bad Belzigs Bürgermeister Roland Leisegang führt aus: „Durch die neu geplante Rehabilitations-Klinik erhält Bad Belzig ein zusätzliches Angebot, das die vorhandene medizinische Infrastruktur ergänzt, nachhaltig stärkt und die überregionale Bekanntheit ausbaut. Neben dem erweiterten Gesundheitsangebot, das auch unseren Einwohnerinnen und Einwohnern zur Verfügung steht, trägt diese Investition zur Stärkung der lokalen Wirtschafts- und Beschäftigungssituation bei.“

Reha-Klinik hat Orthopädie und Sportmedizin im Fokus

Für die Erstellung des medizinischen Konzepts konnte Fouad Rouh den renommierten Mediziner Prof. Dr. Ullrich Meier, ehemaliger Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Leiter der internationalen Komfortstation des Unfallkrankenhaus Berlin, gewinnen. Der Schwerpunkt der Reha-Klinik liegt im Bereich Orthopädie und Sportmedizin, etwa nach einer Wirbelsäulen-Operation oder bei Arthrose, sowie im Bereich Stoffwechselerkrankungen, Pulmologie und Kardiologie. Das beinhaltet auch Volksleiden wie Diabetes und Arthrose oder die Nachsorge von Herzinfarkten und Bluthochdruck. „Wir werden zudem eine spezifische Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit Long-CovidSyndrom anbieten und auch Menschen mit Burn-out-Folgeschäden behandeln“, erläutert Prof. Dr. Ullrich Meier.

Innenhof der neuen Reha-Klinik. Quelle: loomn architekturkommunikation.
Innenhof der neuen Reha-Klinik. Quelle: loomn architekturkommunikation.

Dabei entstehen in der Reha-Klinik zunächst direkt 300 bis 400 neue Arbeitsplätze, etwa für Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal, aber auch für Physio- und Ergotherapeuten, Diätassistenzen und Sportlehrer sowie Servicekräfte. Das finale Flächenkonzept wird gemeinsam mit dem künftigen Betreiber entwickelt. „Durch die Besucher werden auch mittelbar weitere Arbeitsplätze geschaffen und gesichert, etwa in Cafés, Taxibetrieben oder im Tourismus sowie in dem von uns geplanten Hotel“, erläutert Fouad Rouh. Prof. Dr. Ullrich Meier ergänzt: „Zusätzlich wollen wir durch Kooperationen mit lokalen Partnern vorhandene Strukturen nutzen. Dabei denken wir natürlich an die benachbarte SteinTherme mit ihrem wertvollen Thermalwasser für ambulante Krankengymnastik und Wellness, aber auch die Oberlin Reha-Klinik Hoher Fläming, die Ernst von Bergmann Klinik in Bad Belzig und niedergelassene Ärzte sollen als Kooperationspartner der Kurort-Idee neuen Schwung verleihen.“

Im weiteren Umfeld sind Kooperationen mit Einrichtungen wie der Medizinischen Hochschule 2 Brandenburg – Theodor Fontane, der Medizinischen Schule Brandenburg an der Havel und dem Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam geplant, um internationale Patienten aus diesen Häusern aufzunehmen oder die eigenen Reha-Patienten bei akut auftretenden Beschwerden gut versorgt zu wissen. Um den Schwerpunkt der internationalen Reha-Gäste zu bedienen, sind darüber hinaus weltweite Partnerschaften mit Krankenhäusern, Internationalen Versicherungen, Gesundheitsbehörden im Ausland und auch spezialisierten Reiseveranstaltern geplant. 

Entwickler hält Projekt in Bad Belzig im Bestand

„Der internationale Gesundheitsmarkt wächst stetig und Medizin in Deutschland hat einen guten Ruf. Durch die exzellente Erreichbarkeit von Bad Belzig vor den Toren der Hauptstadt, ein qualifiziertes Partner-Netzwerk und die Ausrichtung als Kurort finden wir hier ebenso hervorragende Bedingungen wie es unsere Gäste später einmal werden“, sagt Fouad Rouh.

Das Ensemble wird durch einen Bereich für kliniknahes Wohnen für die Mitarbeiter und einen allgemeinen Wohnteil im westlichen Grundstücksteil ergänzt. Die Gesamtinvestition ohne Hotel belaufen sich auf rund 180 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant, das Projekt soll dauerhaft im Eigentum des Unternehmens bleiben und nicht veräußert werden.

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