In den Städten des dicht besiedelten Ruhrgebietes wird viel gebaut. Was dabei wo in die Höhe wächst, zeigt Ihnen unser Überblick.
Der Pott, das Ruhrgebiet, die Metropole Ruhr oder der Ruhrpott. Der Aliasse gibt es viele. Sie alle umschreiben den mit 5,1 Millionen Einwohnern und einer Fläche von über 4.435 Quadratkilometern größten Ballungsraum Deutschlands. Zu ihm gehören Städte wie Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Oberhausen und viele mehr.
Sie alle haben eines gemeinsam: Überall muss man den Anforderungen an modernes Wohnen, Arbeiten und Leben gerecht werden. Dementsprechend gibt es im Ruhrgebiet diverse Bauprojekte, von denen wir Ihnen einige größere vorstellen wollen.
Dortmunds größtes innerstädtisches Wohnungsbauprojekt
Der Hamburger Investor und Projektentwickler REVITALIS REAL ESTATE AG baut zusammen mit dem Kölner Multi Family Office DERECO auf einem 10.900 Quadratmeter großen Grundstück an der Berswordtstraße/ Lindemannstraße in Dortmund über 580 Wohneinheiten. Damit ist das Bauvorhaben das derzeit größte Einzelprojekt im Wohnungsneubau in Dortmund.
Die Pläne des Hamburger Architekturbüros MPP MEDING PLAN + PROJEKT GmbH sehen 222 hochwertige Mietwohnungen mit Wohnflächen von 45 bis 125 Quadratmetern sowie 365 moderne, komplett möblierte Mikroapartments der REVITALIS Eigenmarke "behome" mit Wohnflächen von 22 bis 49 Quadratmetern vor. 700 Quadratmeter Gewerbefläche und eine Tiefgarage mit 213 Stellplätzen runden das Projekt, das ab 2020 vermietet werden soll, ab.
Das Mercatorviertel in Duisburg
Direkt in der Duisburger Altstadt soll in bester Lage ein neues Stadtviertel entwickelt werden: das Mercatorviertel. Auf 28.500 Quadratmetern sollen circa 300 Wohneinheiten entstehen. Diese werden flankiert von Flächen für Dienstleistungsangebote und Einkaufsmöglichkeiten. Das Viertel wird autofrei geplant. Die Wege im Inneren sind dem Fuß- und Fahrradverkehr vorbehalten.
Zudem soll das Viertel Bezüge zur Historie der Stadt erhalten. So werden das Mercatorhaus und das Ott-Bogel-Haus im Rahmen des Bauvorhabens rekonstruiert. Gerhard Mercator war ein Duisburger Gelehrter und Kartograf, Ott Vogel ein bedeutender Bürgermeister. Eigentümer des Projektes ist die Stadt Duisburg, die Flächenentwicklung und Vermarktung übernimmt die GEBAG mbH.
Das grüne Bürogebäude Icon Dortmund
Am Dortmunder Rheinlanddamm entwickelt die Delta Development Germany ein nach dem „Cradle-to-Cradle“-Prinzip gestaltetes Bürogebäude mit 15.100 Quadratmetern vermietbarer Fläche. Dafür nahmen sich die Architekten William McDonough+Partners die Kreisläufe unserer Natur zum Vorbild, bei denen Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Wichtige Eckpunkte:
- Grünelemente an der Südfassade
- Pflanzen-Paneele im Inneren plus bepflanztes Atrium
- Luftqualität der Qualitätsstufe 2
- Begrünte Dachterrassen, die mit in Zisternen gesammeltem Regenwasser bewässert werden
- Moderne Wärmepumpenbeheizung
- Betonkernaktivierung übernimmt Grundbeheizung des Gebäudes
- Bauweise garantiert effektive Kühlung in den Sommermonaten
- E-Mobilitäts-Ladestationen
Die Folge ist ein besonders effizientes und nachhaltiges Gebäude, welches verringerte Energie- und Betriebskosten sowie ein gesundes Gebäudeklima verspricht. Ende 2019 beginnt die Kondor Wessels West GmbH mit den Bauarbeiten. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
Neues Gas- und Dampfkraftwerk in Herne
Die Projektgesellschaft STEAG GuD Herne GmbH hat mit der Münchener Siemens AG den schlüsselfertigen Bau und die langfristige Wartung eines geplanten Gas- und Dampfkraftwerks (GuD) am Standort Herne vertraglich vereinbart. Die Investitionssumme liegt im mittleren dreistelligen Bereich. Sämtliche Schlüsselkomponenten werden in Deutschland gefertigt. Die Dampfturbine sowie der Generator kommen aus Mülheim/Ruhr, die H-Klasse Gasturbinen aus dem Gasturbinenwerk Berlin.
Das neue GuD-Kraftwerk in Herne soll eine der effizientesten, umweltfreundlichsten und leisesten Anlagen der Welt werden. Im Januar 2019 begannen die Baufeldvorbereitungen, Ende des Jahres soll der Bau beginnen und spätestens Ende Dezember 2022 soll das GuD-Kraftwerk mit 80 neu geschaffenen Arbeitsplätzen im kommerziellen Dauerbetrieb sein.
Das Gewerbegebiet MARK 51°7 in Bochum
Das Innovationsquartier MARK 51°7 im Bochumer Osten ist das aktuell größte Flächen-Revitalisierungsprojekt Deutschlands. Auf der Fläche des ehemaligen Opel-Werks I in Bochum-Laer entwickelt die Bochum Perspektive 2022 GmbH einen Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus, der 6000 neue Arbeitsplätze für die Region schaffen soll.
Das 70 Hektar große Areal soll dank eindrucksvoller Architektur sowie ansprechenden Plätzen und Grünflächen zu einem neuen Eingangstor für Bochum werden. Die Vermarktung der Flächen hat bereits begonnen, der erste Bauabschnitt wurde 2018 zu Ende gebracht. Ein Leuchtturmprojekt, ein Mega-Paketzentrum für DHL, soll Ende 2019 seine Arbeit aufnehmen können.
Neubauprojekt bringt 197 Wohnungen in Essen-Rüttenscheid
Das Wohnungsunternehmen VIVAWEST baut in Essen-Rüttenscheid sechs Mehrfamilienhäuser mit 179 Wohnungen. Das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen setzt auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Ende 2022 sollen die ersten Einwohner ihre neuen, barrierearmen Wohneinheiten, die von Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen in Größen von 51 – 125 Quadratmetern reichen, beziehen können.
Eine Tiefgarage mit169 Pkw-Stellplätzen, 31 Pkw-Außenstellplätze und ausreichend Fahrradstellplätze gehören ebenso zur Ausstattung wie eine Aufzugsanlage in jedem der sechs Wohnhäuser. Rund 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert errichtet.
Ardex Campus in Witten – Höchster Neubau des Ruhrgebietes
Unter dem Projektnamen „Ardex-Campus“ lässt der Wittener Bauchemiespezialist Ardex GmbH ein Projekt der Superlative errichten, das mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Euro zu den größten der letzten Jahre im gesamten Ruhrgebiet gehört. Geplant sind eine neue Hauptverwaltung, der Ausbau der Produktion und ein neues Logistikzentrum.
2022 soll das Bauprojekt abgeschlossen sein und Raum für 100 zusätzliche Arbeitsplätze für das Familienunternehmen in Witten schaffen. Im Zuge dessen wird das gesamte, bereits bestehende Ardex-Areal an der Friedrich-Ebert-Straße in den neuen Campus eingebunden. Besonderer Hingucker: Der neue, 24-geschossige und 90 Meter hohe Verwaltungs-Tower mit seiner spektakulären Architektur.