In der Thüringischen Universitätsstadt Jena wird trotz Baulandmangels erstaunlich viel gebaut. Was dabei wo in die Höhe wächst, zeigt Ihnen unser Überblick.
Die deutsche Universitätsstadt Jena ist eine kreisfreie Großstadt und mithin die zweitgrößte Stadt in Thüringen. Jena ist ein Zentrum der deutschen Optik- und Feinmechanikindustrie und gilt dank zahlreicher Forschungslabore und Institute als Bildungs- und Wissenschaftszentrum.
Die Stadt hat eine interessante Geschichte als Hochhausstadt. Zwei der frühesten deutschen Hochhäuser (die Zeiss Bauten 15 und 36) wurden hier errichtet und der 144,5 Meter hohe Jentower war bei seiner Fertigstellung 1972 das höchste Hochhaus in Deutschland. Heute sieht es für Bauherren in Jena eher schlecht aus. Bauland für Gewerbe- als auch Wohnimmobilien ist extrem knapp. Dennoch wird in der thüringischen Großstadt gebaut.
Neuer Hightech-Standort für ZEISS
Der Gründungsstandort von ZEISS wird weiter ausgebaut. Am zweitgrößten Firmenstandort weltweit führt das Unternehmen dazu die lokal ansässigen Firmen-Einheiten an einem Ort zusammen und schafft Kapazitäten für Erweiterungen.
- Investition: circa 300 Millionen Euro
- Grundstücksgröße: circa 80.000 Quadratmeter
- Planung: Geschossfläche: circa 130.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche, Freifläche: rund 25.000 Quadratmeter, Mitarbeiter-Kapazität: bis zu 2.500 Arbeitsplätze
- Bauherr: ZEISS
- Fertigstellung: ab Ende 2023
Uni-Campus Inselplatz
Ein Campus für alle. Der Inselplatz wird ein Ort für Forschung, Lehre und Begegnung. Neben drei großen Gebäudekomplexen entstehen geschützte Höfe und grüne Freiflächen. Kurze Wege sollen Begegnungen ermöglichen und den Platz zu einem innerstädtischen Ort der Kommunikation werden lassen.
- Investition: circa 109 Millionen Euro
- Nutzfläche: circa 19.000 Quadratmeter
- Planung: Bibliothek mit Cafeteria, Fakultät für Mathematik und Informatik, Institutsgebäude Psychologie, Hochleistungsrechenzentrum
- Bauherr: Freistaat Thüringen
- Fertigstellung: 2023
„Intershop“ und „Intershop plus“ an Inselplatz und Eisenbahndamm
In zwei Projekten entstehen die so wichtigen Büroflächen für den prosperierenden Wirtschaftsstandort Jena. Im geplanten zwanziggeschossigen Hochhaus sind zudem Wohneinheiten und ein Hotel vorgesehen.
- Gesamtinvestition: circa 100 Millionen Euro
- Gesamtfläche: circa 4.400 Quadratmeter
- Investor: GW Real Graf von Wedel Grundbesitz GmbH
Projekt 1: Neues Intershop-Gebäude Steinweg/Ecke Inselplatz
- Planung: Büro- und Gewerbefläche auf acht Etagen mit über 10.000 Quadratmetern, Tiefgarage mit 31 Stellplätzen – davon drei für Elektroautos, 70 Fahrradstellplätze
- Ankermieter: Intershop Communications AG
- Fertigstellung: Anfang 2020
Projekt 2: Bürokomplex Frauengasse
-
Grundstücksgröße 2.700 Quadratmeter
-
Planung: Hochhaus mit 20 Stockwerken mit Büroflächen, einem Hotel und 50 kleineren Wohneinheiten im Anbau
- Fertigstellung: offen
Mehr Informationen zu dem Projekt
Wie geht es weiter mit dem EichplatzAreal?
Im Herzen der Jenaer Altstadt wartet seit Jahrzehnten die etwa 12.250 Quadratmeter große Fläche des sogenannten EichplatzAreals auf eine innovative Entwicklung. Hier soll eine attraktive, lebendige Mitte von Jena mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen.
Rahmenplanung (Vorzugsvariante): Errichtung dreier Hochpunkte (zehn, 14 und 20 Geschosse) im westlichen Teil und direkter Nachbarschaft zum JenTower, dem höchsten Hochhaus Ostdeutschlands, fünf polygonalen Baufeldern auf möglichen 40.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche für einen kleinteiligen Branchen- und Nutzungsmix aus Wohnen, Büro, Einzelhandel sowie Gewerbe, Hotel und Kultur, ruhender Verkehr ausschließlich in Tiefgaragen.
Wohn- und Geschäftshaus „K1“ in der Kastanienstraße 1
Es ist der erste Hochhausbau in Jena-Lobeda seit der Wende: Das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Kastanienstraße „K1“. Das Gebäude setzt ganz bewusst eine architektonische Marke im Stadtteil. Die exponierte Lage direkt zwischen Lobdepark und der Erlanger Allee wird damit städtebaulich optimal genutzt.
- Investition: circa 15 Millionen Euro
- Planung: Zehngeschossiges Gebäude für Verwaltung des Universitätsklinikums Jena, Arztpraxen, Gewerbeeinheiten, Café, sechs Wohnungen, Kellergeschoss mit rund 100 PKW-Stellplätzen
- Bauherr: jenawohnen GmbH
- Fertigstellung: Ende 2019
Smartes Quartier in Jena Lobeda
Smartes Wohnen im Plattenbau: In Jena-Lobeda setzt die jenawohnen GmbH ein preisgekröntes Sanierungsprojekt um, dass es vor allem älteren Mietern ermöglichen soll, länger eigenständig in ihren Wohnungen leben zu können. Der Vermieter will im neuen Quartier künftig digitale Serviceleistungen für die Bereiche intelligentes Wohnen, Elektromobilität, Gesundheit, Energie und Logistik anbieten.
- Investition: keine Angaben
- Planung: Sanierung von drei elfgeschossigen Plattenbauten mit 300 Wohnungen mit Smart-Home-Anwendungen wie zentraler Licht- und Heizungssteuerung, Services wie Car-Sharing, Elekromobilität, Smart-Shopping mit Haustür-Lieferung, digitale medizinische Dienstleistungen
- Bauherr: jenawohnen GmbH
- Sanierungsstart: Herbst 2019
Uniklinikum Jena
Das Uniklinikum in Jena wächst mit dem letzten Bauabschnitt weiter: Ein siebengeschossiges Multifunktionsgebäude für verschiedene Kliniken kann nach Abriss der früheren Klinik für Inneres entstehen.
- Investition: circa 49 Millionen Euro
- Planung: Neubau mit 470 Räumen unter anderem für eine zusätzliche Intensivstation, Hautklinik, Schlaflabor, Kliniken für Geriatrie und Strahlentherapie, zwei Allgemein-Pflegestationen, die Psycho-onkologische Tagesklinik, Räumlichkeiten für Lehre und Forschung
- Bauherr: Universitätsklinikum Jena
- Fertigstellung: 2021