BBU-Bilanz für 2020: Soziale Wohnungswirtschaft als Stabilitätsanker

BBU-Bilanz für 2020: Soziale Wohnungswirtschaft als Stabilitätsanker

BBU-Bilanz für 2020: Soziale Wohnungswirtschaft als Stabilitätsanker
Maren Kern, Vorstand des BBU, zieht eine positive Bilanz für 2020, u.a. wegen kräftiger Investitionssteigerungen. Copyright: BBU

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) zieht für 2020 eine positive Bilanz. Dafür sorgen die Mitgliedsunternehmen mit stabilen und günstigen Mieten, kräftigen Investitionssteigerungen, konsequenter Digitalisierung und starker Neubauleistung in Brandenburg.

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Maren Kern, Vorstand des BBU Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., beginnt ihren Rückblick auf 2020 und die Einschätzung der derzeitigen Situation mit einem positiven Fazit: „Wir finden mit Brandenburg ein Land vor, dass sich sehr gut für die Zukunft aufgestellt hat.“ Das Entwicklungspotenzial hängt nicht nur mit Ansiedlungen wie der von Tesla, sondern auch mit der sozialen Wohnungswirtschaft zusammen. Mit durchschnittlichen Nettokaltmieten von 5,28 Euro pro Monat und Quadratmeter bleibt Wohnen im Land Brandenburg deutlich günstiger als in Berlin (Mittelwert Mietspiegel: 6,79 €).

Steigerung der Mieten der BBU-Mitgliedsunternehmen geringer als Erhöhung der Baukosten

„Trotz dieser niedrigen Mieten sind wir ein wichtiger Wirtschafts- und Stabilitätsfaktor“, so Maren Kern. „Auf Dauer sind diese Zahlen mit den heutigen Herausforderungen nur sehr schwer zu verkraften für unsere Mitgliedsunternehmen.“ Trotz einer Zunahme um 1,9 Prozent im Vorjahresvergleich bleiben die Mieten erneut hinter der Steigerung der Baupreise zurück, die teilweise mehr als doppelt so schnell gestiegen sind. Im Berliner Umland lagen die durchschnittlichen Nettokaltmieten 2020 bei 5,83 Euro pro Quadratmeter (plus 1,9 Prozent), im weiteren Metropolenraum bei 4,98 Euro (plus 1,4 Prozent).

Grafik: Nettokaltmieten der Mitgliedsunternehmen im BBU

Die Nettokaltmieten im Bestand der BBU-Mitgliedsunternehmen. Copyright: BBU
Die Nettokaltmieten im Bestand der BBU-Mitgliedsunternehmen. Copyright: BBU

Trotz Corona haben die Mitgliedsunternehmen des BBU 2020 mehr investiert als im Vorjahr. Mit rund 607 Millionen Euro lagen sie um 2,1 Prozent darüber – und sind damit schneller gewachsen als die Nettokaltmieten (plus 1,9 Prozent). Gut 444 Millionen Euro davon flossen in Form von Modernisierungen (198 Millionen Euro) und in die Instandhaltung (246 Millionen Euro) des Bestandes. Rund 163 Millionen Euro investierten die Unternehmen in Neubauprojekte (plus 0,8 Prozent). Für 2021 planen die Unternehmen der sozialen Wohnungswirtschaft eine kräftige Ausweitung ihrer Investitionen um mehr als ein Fünftel auf dann rund 740 Millionen Euro.

Neubau-Fertigstellungen in Berlin und Brandenburg mit Delle durch Corona

Bei der Neubau-Entwicklung zeigt sich im vergangenen Jahr eine Delle. „Die Ämter waren durch die Pandemie nicht gut besetzt, die Genehmigungen zogen sich oft hin“, so Maren Kern. „Zum Teil gab es auch Verzögerungen bei den bauausführenden Firmen.“ 2021 soll die Entwicklung aber wieder deutlich positiver sein mit einem Plus von 45,2 Prozent. Das macht eine Investitionssumme von 236 Millionen und übersteigt damit erstmals seit 1991 die Modernisierungsinvestitionen.

„Trotz des kontinuierlichen Abrisses geht der Leerstand weiter nach oben“, so Maren Kern. Das und der demographische Wandel bereiten den BBU-Unternehmen Sorgen. „Wir bekommen immer häufiger die Rückmeldung, dass Wohnungen von Verstorbenen nicht mehr vermietet werden können.“ Schaue man auf die Bevölkerungsprognose bis 2030 gehe diese Entwicklung weiter. Bei den Leerständen nehmen die ohnehin schon ausgeprägten regionalen Unterschiede weiter zu. Während in Potsdam und den Städten des Berliner Umlandes der Leerstand 2020 im Vorjahresvergleich auf 1,9 Prozent gesunken ist, stieg er im weiteren Metropolenraum auf 10,9 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Städte wie Eisenhüttenstadt oder Guben brauchen Unterstützung, „ansonsten wird das sehr schwer“.

Auswirkungen der Tesla-Ansiedlung noch nicht belegbar

In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Werbeversuche gegeben: Die Berliner sollten mit sozialer Infrastruktur, preiswertem Wohnen und Freizeitangeboten „gelockt“ werden. „Das wurde mehrfach von verschiedenen Städten und Regionen gemacht. Allerdings ist das ein Prozess von vielen Jahren, da kommen nicht mit einem Mal 1.000 Berliner“, so Maren Kern. Die zunehmende Digitalisierung bereite diesen Aktionen allerdings einen guten Nährboden. Ob die Tesla-Ansiedlung ganz konkret eine erhöhte Wohnungsnachfrage bringe, will die Expertin nicht sagen. „Dafür ist es noch viel zu früh. Aber auch hier denke ich, dass es nicht so schnell gehen wird.“

Ihr Fazit verknüpft Maren Kern direkt mit der direkten Formulierung von Sorgen und Wünschen:

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