Manova Partners hat sich für 2025 eine Menge vorgenommen: Co-CEO Florian Winkle und Alexander Kratzel, Head of Capital & Debt Solutions, definieren die Zielmärkte und sprechen unter anderem über einen Logistikfonds in Mexiko, der eine halbe Milliarde Dollar groß sein wird.
„Ausländische Investoren schauen durch eine andere Brille auf Deutschland“, sagt Alexander Kratzel, Head of Capital & Debt Solutions bei Manova Partners. „Wohnen ist wegen der niedrigen Renditen nicht interessant, der Einzelhandel rückt wieder vermehrt in den Fokus.“ Mixed Use sei als Stadtkonzept sehr spannend – allerdings „eher weniger in Deutschland“. Für Manova Partners ist Deutschland ein guter Standort. „Wir haben aber keine festen Quoten für einzelne Länder“, so Co-CEO Florian Winkle.
Manova Partners ist ein sehr junges Unternehmen, allerdings mit viel Erfahrung und Power. Das international agierende Unternehmen löste sich Ende 2024 aus dem Macquarie-Konzern ab. „Der Begriff Startup funktioniert bei uns aber nicht so richtig“, sagt Florian Winkle. Diese Zahlen hinterlegen das: 150 Mitarbeiter, 11,7 Milliarden Assets under Management (AuM). Klassische Fonds, Individualmandate und Clubdeals werden betreut. „Wir sehen gerade eine sehr große Konsolidierung im Asset Management-Bereich, viele Kunden fragen spezifische Produkte an. Wir sind da sehr flexibel“, so Florian Winkle. Bei den Fonds sind die Tickets meist zwischen 20 und 50 Millionen groß, die Einzeltickets meist größer.
Manova Partners ist in 19 Ländern Europas mit etwa 55 Prozent der AuM investiert, vier Milliarden sind es in den USA. Dort arbeiten auch 30 Mitarbeiter. Zudem gibt es in Mexico und Chile Teams. Ein Büro in Südkorea wurde bereits im Dezember eröffnet mit dem Ziel, Kapital einzusammeln – auch in Singapore und Japan. Florian Winkle betont das Potenzial in Lateinamerika. Dafür steht der Logistikfonds in Mexiko, der eine halbe Milliarde Dollar groß sein wird. „Die grenznahe Logistik zur USA ist ein Pluspunkt, genau wie die hohe Einwohnerzahl von etwa 150 Millionen. Entlang der großen Städte spielt Last Mile eine Rolle“, so der Experte. Dazu kommen Mieten, die in US-Dollar denominiert sind, niedrige Löhne und Gehälter. Die lokale Marktpräsenz ermögliche es, frühzeitig auf Entwicklungen zu reagieren. Apropos Logistik: Manova Partners startet den „Manova European Logistics Real Estate Fund II“ (MELREF II) mit einem Zielvolumen von 300 bis 500 Millionen Euro. Der Fonds richtet sich an institutionelle Investoren und verfolgt eine Core-/Core+-Strategie für Logistikimmobilien in Europa. „Der europäische Sektor bietet aktuell spannende Investmentchancen, da die Flächennachfrage weiterhin hoch ist und es hier noch erhebliches Wachstumspotenzial gibt“, sagt Florian Winkle. MELREF II strebt eine Ausschüttungsrendite von mindestens fünf Prozent pro Jahr an und setzt maximal 50 Prozent Fremdkapital ein. Erste Investitionen werden in Frankreich, Italien, Dänemark und Deutschland geprüft. Zudem legt der Fonds großen Wert auf Nachhaltigkeit: Mindestens die Hälfte der Objekte soll eine hohe Energieeffizienzklasse oder eine BREEAM-Bewertung „Very Good“ aufweisen.
Die strategische Neuausrichtung der vergangenen Jahre zeigt sich auch in der Sektorengewichtung. Während Büroimmobilien traditionell den größten Anteil am Portfolio ausmachten, hat sich der Fokus zunehmend – wie gerade ausgeführt – auf Logistik verschoben. 2024 machte dieser Bereich bereits 23 Prozent des Portfolios aus. „Wir werden 2025 unseren Wachstumskurs, der die letzten Jahre unter dem Dach von Macquarie stattfand, unter eigener Flagge fortsetzen. Dank der langjährigen Zusammenarbeit mit verschiedenen Investoren verfügen wir über die ausreichenden Kapitalzusagen, um in dem heutigen spannenden Markt aktiv zu sein. Insgesamt steht uns weiteres Investitionskapital von einer Milliarde Euro zur Verfügung“, so Florian Winkle.
Manova Partners, vor 25 Jahren als GLL in Deutschland gegründet, agiert seit 2002 als international aktiver Immobilieninvestmentmanager. Langfristig sind die AuM seit 2020 von 9,3 Milliarden Euro kontinuierlich um rund 25 Prozent gestiegen. Der Immobilienstand erhöhte sich 2024 um vier Objekte auf 174. Das Transaktionsvolumen von Manova Partners betrug im vergangenen Jahr etwa 400 Millionen Euro. Davon beliefen sich 170 Millionen Euro auf Ankäufe und 230 Millionen Euro auf Verkäufe. Global wurden 2024 mehr als 172.000 Quadratmeter an Flächen neu vermietet.