Der Projektentwickler Archigon Projektentwicklung und Baubetreuung GmbH hat nach mehrmonatiger Vorbereitung in Kooperation mit den Berliner Bezirksämtern Lichtenberg und Treptow-Köpenick sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ein städtebauliches Werkstattverfahren für das Gebiet „Berlin-Spreeküste“ durchgeführt. Grundlage hierfür war ein erster Leitbildentwurf für den Gesamtraum und damit das Entwicklungskonzept „Spreeküste“.
Seit September 2022 erarbeiteten acht Teams aus Architekten, Stadt- und Landschaftsplanern in einem zweistufigen Verfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit Vorschläge für ein städtebauliches Leitbild für das Untersuchungsgebiet „Spreeküste“ sowie eine vertiefte städtebauliche Konzeption für das Teilprojekt „Spreewerk“.
In seiner Sitzung vom 18. Januar 2023 hat das zwölfköpfige Obergutachtergremium aus sieben abgegebenen Arbeiten zwei gleichwertige erste Preise an die beiden Teams O&O Baukunst mit capattistaubach urbane landschaften und ENS Eckert Negwer Suselbeek mit Freiraumplanung Wolf vergeben. Der dritte Preis ging an Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mit Fugmann Janotta und Partner Landschaftsarchitekten.
Archigon plant Hochhaus im „Spreewerk“
Das Untersuchungsgebiet „Spreeküste“ hat eine Größe von 29,5 Hektar und wird begrenzt von der Spree im Westen, dem Stichkanal Rummelsburg im Norden, der Köpenicker Chaussee und Rummelsburger Landstraße im Osten und der Kleingartenkolonie „Wilhelmstrand“ im Süden. Es umfasst unter anderem das alte Kraftwerk Rummelsburg und das ehemalige Funkhaus sowie großflächige Brach- und Gewerbeflächen. Im nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes befindet sich das 3,2 Hektar große Grundstück des Teilprojektes „Spreewerk“.
Dieses Grundstück befindet sich im Besitz des Berliner Projektentwicklers Archigon. Hier soll nach den Plänen von O&O Baukunst ein gemischtes Quartier mit Büro- und Dienstleistungsbetrieben, ergänzt um Nutzungen wie Gastronomie, Einzelhandel, Forschung, Entwicklung und urbane Produktion entstehen. Das aus mehreren siebengeschossigen Baukörpern und einem 28-geschossigen Hochhaus bestehende Ensemble entwickelt sich entlang einer öffentlichen Promenade. Insgesamt sollen auf dem Archigon-Areal 108.000 Quadratmeter Geschossfläche realisiert werden.
„Spreewerk“ ist ein Teil des Untersuchungsgebietes „Spreeküste“
Das Preisgericht hat mit einem einstimmigen Votum die Empfehlung ausgesprochen, beide mit einem ersten Preis ausgezeichneten Konzepte der Erarbeitung eines städtebaulichen Leitbildes für das Gesamtgebiet zugrunde zu legen. Beide Entwürfe zeichnen sich insbesondere durch große zusammenhängende Grünräume entlang der Spree und des Hohen Wallgrabens aus.
Nun soll auf Basis der Siegerentwürfe das abschließende städtebauliche Leitbild ausformuliert werden. Dieses zeigt auf, wie die siedlungs- und freiraumstrukturellen Zusammenhänge innerhalb des Gebietes gestärkt und die Bezüge und Verknüpfungen mit den benachbarten Siedlungsbereichen und auch über die Spree hinweg hergestellt oder verbessert werden können. Das Leitbild bildet eine städtebauliche Grundlage für die weitere Entwicklung hinsichtlich Freiraum- und Gebäudestrukturen, Wegeverbindungen und Nutzungen – daraus sind keine konkreten Bauprojekte ableitbar.