Der Leipziger Büromarkt blickt insbesondere vor dem Hintergrund der weiterhin angespannten konjunkturellen Rahmenbedingungen laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate auf einen zufriedenstellenden Jahresauftakt im ersten Quartal zurück. Mit einem Flächenumsatz von insgesamt 20.000 Quadratmetern ordnet sich das Resultat genau wie im Vorjahr (27.000 Quadratmeter) und im langjährigen Durchschnitt (24.000 Quadratmeter) nach den ersten drei Monaten wieder einmal in der Größenordnung zwischen 20.000 und 30.000 Quadratmetern ein.
„Bezogen auf die Größenklassen haben sich zum Jahresbeginn die Abschlüsse zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmetern bisher als wichtigste Stützen des Gesamtvolumens herauskristallisiert, die mit fast 39 Prozent am Ergebnis beteiligt waren“, erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter.
Bei der Verteilung des Umsatzes über das Marktgebiet traten erneut vor allem die Cityrand- (10.900 Quadratmeter) und Nebenlagen (5.000 Quadratmeter) in Erscheinung, die zusammengenommen für knapp 80 Prozent des Vermietungsgeschehens verantwortlich zeichnen. In der City (2.100 Quadratmeter) konnten im laufenden Jahr bislang dagegen ausschließlich vereinzelte kleinflächige Vermietungen registriert werden.
Leipziger Büroflächenumsatz nach Branchen
Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen:
- Sonstige Dienstleistungen: 38 Prozent
- IuK-Technologien: 28 Prozent
- Gesundheitswesen: 13 Prozent
- Beratungsgesellschaften: 10 Prozent
- Öffentliche Verwaltung: 7 Prozent
Leerstand weiter gesunken, Bauaktivität zieht an
Der kontinuierliche Abbau des Leerstands hat sich in den vergangenen zwölf Monaten fortgesetzt. So waren zum Ende des ersten Quartals insgesamt 155.000 Quadratmeter kurzfristig verfügbar und damit rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. Das Niveau der modern ausgestatteten Flächen hat sich dagegen kaum verändert. Mit 41.000 Quadratmetern entsprechen fast 27 Prozent des Gesamtvolumens dieser vom Markt am stärksten nachgefragten Kategorie. Hierbei stehen in den Büromarktzonen Graphisches Viertel/Prager Straße und Leipzig Nordost im größten Umfang moderne Flächen zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung. Die Leerstandsquote des Gesamtmarkts ist auf vier Prozent gesunken.
Durch den nach wie vor sehr niedrigen Leerstand bei insgesamt hoher Nachfrage hat die Bautätigkeit bereits seit 2021 angezogen. Im ersten Quartal hat sich dieser Trend fortgesetzt, wodurch das Bauvolumen mit aktuell 182.000 Quadratmetern knapp 26 Prozent höher ausfällt als noch zwölf Monate zuvor. Dem Markt stehen davon derzeit noch 82.000 Quadratmetern (anteilig 45 Prozent) zur Verfügung. Im weiteren Jahresverlauf 2023 dürfte sich das Bauvolumen jedoch rückläufig entwickeln, da mehr Flächen fertiggestellt als neue Projekte angestoßen werden. Insgesamt unterstreicht die hohe Bauaktivität über die letzten Jahre das große Vertrauen in die Langzeitperspektiven des Markts allerdings in eindrucksvoller Weise.
Mieten auf Leipziger Büromarkt im ersten Quartal 2023 konstant
Vor allem durch das begrenzte Angebot an modern ausgestatteten Flächen hat das Mietpreisniveau weiter angezogen. Während die Durchschnittsmiete im Vorjahresvergleich um sieben Prozent auf 11,90 Euro pro Quadratmeter zugelegt hat, ist die Spitzenmiete um knapp neun Prozent auf 18,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die höchsten Mieten werden weiterhin für Premiumflächen in der City erzielt. Zum Jahresbeginn waren bisher jedoch noch keine weiteren Mietpreisanstiege zu beobachten, weder in der Spitze noch im Durchschnitt.
Ausblick: Spürbare Marktbelebung in 2023 erwartbar
„Der Leipziger Büromarkt konnte im ersten Quartal zwar ein moderates Ergebnis erzielen, insgesamt ist die herausfordernde wirtschaftliche Gesamtgemengelage genau wie an anderen Top-Bürostandorten jedoch auch an der Messestadt nicht spurlos vorbeigegangen. Als positives Signal ist allerdings die hohe Bauaktivität zu werten, die für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Leipzig spricht und das knappe Angebot an modernen Büroflächen deutlich ausweitet. Demnach ist aus heutiger Sicht spätestens im zweiten Halbjahr von einer spürbaren Marktbelebung auszugehen“, so Stefan Sachse.