Während der Gutachterausschusses für Grundstückswerte in seinem Immobilienmarktbericht für 2022 dramatische Zahlen zutage förderte und auch für das erste Quartal 2023 keine Entwarnung geben konnte, zeichnet sich laut des Zinshausmarktberichtes Berlin von SCHICK IMMOBILIEN für den Berliner Markt der Wohn- und Geschäftshäuser eine Kehrtwende ab.
Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser konnte im zweiten Quartal 2023 ein höheres Transaktionsvolumen und eine höhere Zahl an Kauffällen als im ersten Quartal verzeichnen. Das ist das Ergebnis des Zinshausmarktberichtes Berlin für das zweite Quartal 2023 von SCHICK IMMOBILIEN. Im zweiten Quartal 2023 wurden demnach in Berlin insgesamt 128 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt, verglichen mit dem schwachen ersten Quartal des Jahres sind das 17 Prozent mehr Kauffälle (erstes Quartal 2023: 109). Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die Anzahl jedoch um rund 40 Prozent gesunken (zweites Quartal 2022: 212).
Krise auf Markt für Wohn- und Geschäftshäuser schwächt sich ab
Das Transaktionsvolumen indes ist im zweiten Quartal 2023 mit 632,1 Millionen Euro um rund 47 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres (430 Millionen Euro) gestiegen. Auch hier gab es im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Rückgang von rund 40 Prozent (zweites Quartal 2022: 1.055 Millionen Euro).
„Die Krise auf dem Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser schwächt sich ab. Auch wenn das Transaktionsvolumen sowie die Anzahl der Kauffälle nicht das Niveau der Vorjahre erreichen, so erkennen wir und viele Käufer den Chancenmarkt, in dem es sich zu investieren lohnt“, sagt Jürgen Michael Schick, Geschäftsführer bei SCHICK IMMOBILIEN.
Meiste Kauffälle in Neukölln – Höchster Umsatz in Tempelhof-Schöneberg
- Die meisten Kauffälle fanden im zweiten Quartal 2023 in Neukölln (16) statt, dicht gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (15) sowie Mitte, Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf mit jeweils 14.
- Der höchste Gesamttransaktionsumsatz im zweiten Quartal 2023 wurde dabei in Tempelhof-Schöneberg mit insgesamt 160,1 Millionen Euro erzielt. Dahinter folgen Pankow mit 90,7 Millionen Euro, Charlottenburg-Wilmersdorf mit 85,4 Millionen Euro und Neukölln mit 84 Millionen Euro.
- Tempelhof-Schöneberg führt auch das Ranking der mittleren Kaufpreise im zweiten Quartal 2023 an. Der Durchschnittspreis für ein Wohn- und Geschäftshaus liegt hier bei 12,31 Millionen Euro. Dahinter folgen Pankow mit 6,97 Millionen Euro, Charlottenburg-Wilmersdorf mit 5,7 Millionen Euro und Neukölln mit 5,25 Millionen Euro.
Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg haben einige wenige großvolumige Transaktionen zu einem hohen Transaktionsvolumen geführt. Die Daten aus diesem Bezirk sind deshalb laut SCHICK IMMOBILIEN nicht repräsentativ für den Markt.
Guthmann Marktreport bestätigt den Trend
Auch Zahlen des wöchentlich aktualisierten Guthmann Marktreports bestätigen den von "SCHICK IMMOBILIEN ausgemachten Trend. Demnach zeige der Berliner Immobilienmarkt deutliche Anzeichen einer Stabilisierung. Zum 15.08.2023 liege der gemessene Median-Angebotspreis für Bestandswohnungen im gesamten Berliner Stadtraum mit 5.470 Euro pro Quadratmeter nur noch um 0,80 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Auf dem Immobilienmarkt der deutschen Hauptstadt wirken laut dem Marktreport gegensätzliche Kräfte. Das inflationsbedingt hohe Zinsniveau setze die Angebotspreise in 16 von 22 Berliner Ortsteilen unter Druck. Gleichzeitig würden nachfragebedingt steigende Bestandsmieten die Renditen erhöhen und eine Preiserosion verhindern. Die Kombination aus möglichen Zinssenkungen im 1./2. Quartal 2024, einer aktuell größeren Verhandlungsbereitschaft bei Verkäufern und Renditen über drei Prozent lasse nach der Sommerpause das Interesse an Investmentimmobilien in Berlin spürbar steigen.
Verkäufer realisieren in Berlin trotz leichter Preisrückgänge Preise auf Allzeithoch. Lag der Median-Quadratmeterpreis für eine Wohnung in Berlin vor zwölf Jahren bei etwa 1.710 Euro pro Quadratmeter, werden heute für vergleichbare Objekte mit etwa 5.470 Euro pro Quadratmeter rund 220 Prozent Gewinn erzielt.
Bei den Kaufpreisen für Bestandswohnungen führt der Bezirk Mitte mit einem Median von 8.350 Euro pro Quadratmeter. Für Neubauten liegt der Median in Mitte bei 14.510 Euro pro Quadratmeter. Spandau hat den niedrigsten Median für Bestandswohnungen mit 4.020 Euro pro Quadratmeter, während Marzahn-Hellersdorf mit einem Median von 5.240 Euro pro Quadratmeter den niedrigsten für Neubau aufweist.