Am Bahnviadukt entsteht ein neuer Eingang in den Stadtpark. Für die Umgestaltung der Umgebung des Bahnviaduktes an der Kreuzung Annaberger Straße zur Reichsstraße liegen nun die Pläne vor.
Unmittelbar nach Abschluss der Sanierung des Viaduktes durch die Deutsche Bahn AG wird die Stadt Chemnitz den Stadtpark in diesem Bereich erweitern. Als Interventionsfläche der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 stehen die Arbeiten unter dem Leitgedanken „Stadt am Fluss“. Ziel ist es, neue Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen und die Identität des Viertels zu stärken.
Ein zentrales Element der Umgestaltung ist der neue Eingang zum Stadtpark. Er soll den Zugang erleichtern und einladender wirken. Verschiedene Angebote zum Verweilen sollen den Park zu einem Treffpunkt für alle Altersgruppen machen. Das Viadukt selbst wird als architektonisches Element inszeniert und hervorgehoben. Verbessert werden sollen die Geh- und Radwegeverbindungen, um die Mobilität und Erreichbarkeit innerhalb des Stadtgebiets zu erhöhen. Ein asphaltierter Radweg wird die Geh- und Radwegbrücke mit der Beckerstraße verbinden, ein Parkweg wird zusätzlich die Verbindung zum Stadtpark herstellen. Diese Wege im westlichen Parkteil führen zu Aussichts- und Informationspunkten. Im östlichen Bereich des Parks wird ein neuer Weg mit einem kleinen Platz angelegt, der eine Sitzskulptur aus einem altem Brückenelement und eine Fläche für ein zukünftiges Kunstwerk beinhaltet.
Besondere Highlights der Umgestaltung sind die Aussichts- und Informationspunkte. Der nördliche Aussichtspunkt wird erhöht und bietet einen freien Blick auf das Viadukt und die Stadt Chemnitz. Dieser „Balkon“ wird mit historischen Geländerpfosten und einem neuen Geländer eingerahmt. An der südlichen Aufenthaltsfläche werden Anlehnbügel für Fahrräder installiert. Informationstafeln an beiden Flächen vermitteln Details zum Viadukt.
Drei Sitzskulpturen aus ehemaligen Brückenelementen und die geborgenen Kilometersteine der Bahnstrecke, die an den Weggabelungen platziert werden, verleihen dem Ort eine besondere Prägung und Charakter. Die Böschungen werden begrünt und große Flächen mit Wildblumen und Bäumen gestaltet. Lücken im Waldrand sollen mit Neupflanzungen geschlossen werden. Durch die geplante Umgestaltung soll eine ökologisch wertvolle Fläche
entstehen, die eine Verbindung zwischen Natur und urbanem Raum schafft.
Die 30 Interventionsflächen sind das Stadtentwicklungsprojekt der Stadt Chemnitz für die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und entstehen über das ganze Stadtgebiet verteilt. Das Eisenbahnviadukt ist Teil des Projektes „Stadt am Fluss”, das Stadtareale entlang des Flusses Chemnitz belebt: Auftakt an der Quelle, Stadtpark – ehemaliges Flussbad, Stadtpark – am Wehr, Bahnviadukt, Uferpark – Industriegeschichte am Fluss. Von der Deutschen Bahn AG als Eigentümerin war ursprünglich geplant, das historische Eisenbahnviadukt abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, aber Chemnitzer Bürger:innen haben sich erfolgreich dafür eingesetzt, es zu bewahren. So wurde das Viadukt zum Symbol von bürgerlichem Engagement.