Mit dem Commerzbank-Hochhaus in Düsseldorf wird eines der bedeutendsten Büro-Hochhäuser der frühen deutschen Nachkriegsmoderne einer Umnutzung unterzogen und erwacht als Hotel zu neuem Leben.
Das zentral in Düsseldorf gelegene, ehemalige Commerzbank-Hochhaus wurde nach Plänen von HPP Architekten saniert und für die Nutzung als Hotel zukunftsfähig gemacht. Im Auftrag des Projektentwicklers Hines entstanden seit 2017 für die Hotelgruppe Ruby auf 13 Geschossen und einer Fläche von rund 6.300 Quadratmetern 206 Zimmer, ein Foyer- und Barbereich im Erdgeschoss sowie eine großzügige Dachterrasse.
Aus denkmalgeschütztem Commerzbank-Hochhaus wird Ruby-Hotel
Das Anfang der 60er Jahre vom Düsseldorfer Architekten Paul Schneider-Esleben erbaute Hochhaus ergänzte seinerzeit den Deutschland-Hauptsitz der Commerzbank in Düsseldorf. Mit dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen Stammsitz wurde es über eine heute noch bestehende gläserne Brücke verbunden. Es gilt als Paradebeispiel für die Aufbruchsstimmung der Wirtschaftswunder-Zeit und gilt architektonisch als eines der wichtigsten Hochhäuser Deutschlands. Hierfür steht die offene Betonstruktur sowie die Aufständerung im Erdgeschoß, die das Gebäude gefühlt schweben lassen.
Im Jahr 1998 wurde das Hochhaus unter anderem aufgrund seiner innovativen Vorhangfassade unter Denkmalschutz gestellt. Sie gilt als die erste elementierte Hochhausfassade in Deutschland. Die vorgefertigten, eloxierten Aluminiumpaneele zeichnen sich durch die markant gerundeten Fensteröffnungen aus und konnten ohne zusätzliche Rahmenkonstruktion am Gebäude angebracht werden. Im Rahmen der Umnutzung wurde die Fassade in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Dabei wurden die bauzeitlichen Aluminiumtafeln demontiert, aufgearbeitet und in neue Fassadenelemente eingebaut. Unter modernsten Standards an Energieeffizienz und Nutzerkomfort konnte die Fassade dabei in ihrer historischen Erscheinung erhalten bleiben.
Galerie: Einblicke ins neue Düsseldorfer Hotel Ruby Luna
Hotelfoyer mit Bar war früher der erste Drive-In-Bankschalter Deutschlands
Wesentlich für die Wirkung des Gebäudes ist neben der feingliedrigen Fassade das kraftvolle Sichtbeton-Tragwerk über dem Erdgeschoss. Die eindrucksvolle Konstruktion ist von der Straße durch die hinzugefügte, vollverglaste Außenhülle der Hotellobby sichtbar. „Die vormals als Verkehrsfläche dienenden Bereiche unterhalb des Turms wurden durch die leichte Glasfassade in das Nutzungskonzept des Hotels eingebunden. Der Vorplatz setzt sich so visuell in die Hotellobby fort“ erklärt der verantwortliche HPP Senior Partner Volker Weuthen. Wo also ehemals der erste autogerechte Drive-In-Bankschalter Deutschlands Modernität versprühte, empfängt nun ein offenes Foyer mit Bar und Lounge-Möbeln die Hotelgäste.
Ruby Luna öffnet seine Pforten
Das bei der Konversion des Commerzbank-Hochhauses entstandene Hotel hört auf den Namen Ruby Luna und ist das dritte Hotel der Münchner Ruby Group in Düsseldorf. In dem Haus in der Kasernenstraße 39 trifft raue Betondecke auf 60er-Jahre Einrichtungsstil. Deko-Elemente wie teils originale Raketen, Raumkapseln oder Gondeln von Kinderkarussells lockern die Optik auf. Die Zimmer sind in fünf Kategorien erhältlich. Hohe Decken, Glas-Regenduschen, Holz-Wandvertäfelungen und Eichenböden unterstreichen den Luxus-Anspruch des Hotels. Ein ruhiger Innenhof, öffentlich zugängliche Außenbereiche und eine 24/7-Bar mit Rundblick über Düsseldorf runden das Angebot des Ruby Luna ab. Das gastronomische Angebot des Hotels richtet sich nicht nur an Gäste des Hauses.