Jakob Mähren von der MÄHREN AG, Bestandshalter mit Fokus auf Wohnimmobilien, kennt den Immobilienmarkt seiner Heimatstadt Berlin genau. Warum er die langfristige Entwicklung in der Bundeshauptstadt trotz Corona, Mietbremse, Mietendeckel und Milieuschutz positiv sieht, erklärt er in kurzen und klaren Statements.
Corona, endlose Regulierungen und der Berliner Wohnungsmarkt
"Das Virus hat den Markt ordentlich aufgewirbelt. Aber eigentlich treiben die Branche eher die Mietpreisbremse, der Mietendeckel, das drohende Umwandlungsverbot von Miet- in Eigentumswohnungen und die nicht enden wollenden Regulierungen um. Corona kam nur noch oben drauf."
Berlin als attraktivster Wohnimmobilienmarkt
"Die Immobilienpreise in Berlin haben aufgrund der Diskussionen um den Mietendeckel nachgegeben, dadurch nehmen die Investitionsmöglichkeiten wieder zu. Der Mietendeckel hat zur Folge, dass sich vor allem kurzfristig orientierte Investorengruppen zurückhalten. Für langfristig agierende Investoren bleibt Berlin der attraktivste Wohnimmobilienmarkt Deutschlands."
Der Mietendeckel drückt die Preise
"In Milieuschutzgebieten und bei Objekten mit Mieten über Mietendeckelniveau beobachten wir aktuell Preiskorrekturen um 30 Prozent seit der Ankündigung des Mietendeckels nach unten. Wir prüfen im Moment Häuser, die unter 2.000 Euro pro Quadratmeter kosten sollen. Solch günstige Preise habe ich seit fünf Jahren nicht gesehen. Wir hatten ein Niveau von 3.000 Euro pro Quadratmeter."
Corona sorgt für nie gesehene Angebote
"Durch das Virus gibt es einige Angebote, die es sonst nicht geben würde. Gerade prüfen wir zum Beispiel in Berlin-Mitte ein hervorragend saniertes Haus, in dem eigentlich Ferienwohnungen vermietet werden sollten. Das wäre ohne Corona-Krise nicht auf dem Markt. Das hat der potenzielle Verkäufer ganz klar gesagt."
Wohnimmobilien werden Gewinner der Corona-Pandemie sein
"Die langfristige Entwicklung der Stadt wird positiv sein. Wohnimmobilien werden die Gewinner der Corona-Pandemie sein. Die von staatlicher Seite ausgeschütteten Billionen werden zumindest teilweise einen sicheren Hafen suchen. Und das sind Wohnungen. Doch das braucht Zeit. Ich glaube, dass der Berliner Markt – je nach Verlauf der Pandemie - in den nächsten zwölf Monaten weiter unter Druck gerät. Es werden Immobilien auf den Markt kommen, weil Firmen schwanken, Refinanzierungen nicht klappen, Mietausfälle anstehen. Das drückt auf die Preise. Wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, werden die Preise aber wieder anziehen."