Die Entwicklungen um das Coronavirus halten aktuell die ganze Welt in Atem. Das macht auch vor der Immobilienbranche nicht halt. Wir halten Sie in unserem Ticker zu den Entwicklungen auf dem Laufenden.
Corona bleibt gegenwärtig in der Wohnungswirtschaft
26.08.2022: Auch wenn die Pandemie aktuell von anderen Themen wie Ukraine-Krieg, drohender Energiekrise, Inflation etc. „überstrahlt“ wird, ist sie dennoch weiterhin präsent und wird zudem ab dem Herbst wieder an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund befragt Aengevelt bereits seit Sommer 2020 halbjährlich Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft. Das Ergebnis:
- Die Rückkehr zur Normalität schreitet voran. So gab über die Hälfte der Befragungsteilnehmer an, dass eine Rückkehr zur betrieblichen Normalität bereits wieder eingetreten ist (44 Prozent), beziehungsweise erwarten dies innerhalb der nächsten sechs Monate (sieben Prozent). In der Winterbefragung waren es 31 Prozent beziehungsweise 13 Prozent.
- Allerdings rechnet weiterhin ein markanter Anteil der Befragungsteilnehmer mit wirtschaftlichen Einbußen unter anderem durch eine Verlangsamung der Umsatzdynamik, Forderungsausfälle und eine Reduzierung des Neugeschäfts.
- Mit größeren strukturellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen rechnen dagegen unverändert nur Wenige.
Lara Zautys, Analystin von Aengevelt Research: „Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation, Lieferengpässe und steigende Kreditzinsen sorgen zusammen mit den immer noch nicht ausgestandenen, sondern zum Herbst hin eher wieder anziehenden Corona-Auswirkungen für eine markante Volatilität innerhalb der Wohnungswirtschaft, deren weiterer Verlauf sich nicht seriös prognostizieren lässt.“
Corona beschleunigt das Sterben der Bankfilialen
22.08.2022: Seit dem Jahr 2010 wurden von damals circa 38.000 Bankfilialen bereits mehr als 14.000 geschlossen. Die Gründe dafür sind die jahrelange Nullzinspolitik der EZB, hohe Miet- und Personalkosten sowie die Konkurrenz aus der digitalen Welt in Form von FinTechs und Direktbanken. Trotz der Zinswende dürfte sich das Filialsterben der Banken weiter fortsetzen. Denn seit der Pandemie ist ein Besuchsrückgang der Bankfilialen von über 30 Prozent zu verzeichnen. Während 2019 noch 26.667 Zweigstellen von Banken in Deutschland existierten, sank deren Zahl im Coronajahr 2020 deutlich auf 24.100. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 2.500 Bankfilialen beziehungsweise zehn Prozent. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des traditionellen Filialbankgeschäfts durch den globalen Immobiliendienstleister CBRE.
Die Entwicklung der abnehmenden Filialdichte bei einem gleichzeitigen Zuwachs beim Onlinebanking lässt sich europaweit beobachten. Besonders in den nordischen Ländern ist der Wandel deutlich fortgeschritten. Die Dichte des Filialnetzes ist dort bereits sehr viel geringer als in Deutschland. In nordeuropäischen Staaten wie Dänemark, Finnland und Schweden stehen mittlerweile weniger als zwei Filialen pro 10.000 Einwohner zur Verfügung, während es in Deutschland aktuell noch fast drei Filialen sind.
Update vom 24.08.2022: Entsprechend obiger Meldung denkt die Sparda Bank aktuell über einen mutigen Schritt nach: Die Firmenzentrale in Berlin soll abgeschafft werden. Man könne so 11.000 Quadratmeter Bürofläche einsparen. Die knapp 400 Mitarbeiter des Banksitzes würden dann ausschließlich remote (etwa im Homeoffice, in Co-Working-Spaces) arbeiten.
ZIA: Neuausrichtung der Anti-Corona-Politik rettet Arbeitsplätze und Unternehmen
Update vom 04.08.2022: Mit der geplanten Änderung des Infektionsschutzgesetzes und einer Neuausrichtung der Anti-Corona-Politik setzt die Bundesregierung aus Sicht des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) die richtigen Zeichen im Kampf gegen Covid-19. Andreas Mattner, Präsident des Spitzenverbandes, der für 37.000 Unternehmen mit Handels- und Hotelunternehmen spricht, zeigt sich nach Bekanntwerden der Pläne erleichtert:
„Wir haben zwei Jahre auf ein ausgewogenes Konzept gewartet, das auf den Rat der Fachleute, zuletzt des Corona-Expertenrats, hört. Handel und Hotel werden jetzt nicht länger durch pauschale harte Auflagen gefesselt. Das rettet hunderttausende Arbeitsplätze und unzählige Unternehmen in Deutschland.“ Mattner hält den eingeschlagen Kurs für maßvoll und zielgerichtet: „Alle früheren Maßnahmen von 2G/3G bis zu einem Lockdown für diese Branchen haben uns pandemisch nicht geholfen und nur Schaden angerichtet“, so der ZIA-Präsident. Er erinnert daran, dass der ZIA seit langem für eine Neuausrichtung des Pandemie-Managements kämpft. Die Bundesregierung habe jetzt in die richtige Richtung umgesteuert.
Homeoffice und Büroarbeit bleiben bestehen
07.06.2022: Nach zwei Jahren Pandemie hat sich das Arbeiten im Homeoffice etabliert und wird in Zukunft zum festen Bestandteil der Arbeitswelt gehören. Auf der anderen Seite bleibt die Relevanz des klassischen Büros bestehen, auch wenn sich die Anforderungen an die Fläche ändern. Diesen Spannungsbogen beschreibt Catella Research auf der Grundlage einer aktuellen Umfrage unter Immobilienexperten. Es gibt aber praktische Grenzen für den Homeoffice-Trend: Nur 15 Prozent der deutschen Haushalte verfügen über ein eigenes Arbeitszimmer. Die Befragten sind sich einig:
- Homeoffice stellt eine geeignete Ergänzung zum Arbeitsalltag dar, das Zentrum wird jedoch weiterhin das Bürogebäude sein.
- Zwei bis drei Wochentage im Homeoffice haben sich durchgesetzt, was neue Anforderungen an das Büro nach sich zieht.
- Die meisten erwarten eine Reduktion der benötigten Bürofläche um fünf bis zehn Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren.
- Eine gute Anbindung und modern gestaltete Büroflächen sind relevante Aspekte, um Young Talents anzuziehen und den kollegialen Austausch in den Fokus zu rücken.
- Die Homeoffice-Erfahrung in den beiden Pandemie-Jahren war einheitlich gut: 93 Prozent der Befragten finden, dass Homeoffice und Büroarbeit sich gut integrieren lassen.
- Die Homeoffice-Nutzung steigt: In der Catella-Homeoffice-Studie vom dritten Quartal 2020 gaben knapp 25 Prozent der Befragten an, zwei bis drei Wochentage im Homeoffice zu verbringen – heute sind es knapp 62 Prozent.
Konsumlaune bricht ein: Perspektiven für Einzelhandel bleiben düster
03.06.2022: Erst die pandemiebedingten Lockdowns, dann die Inflation und jetzt auch noch der Krieg in der Ukraine: Der stationäre Einzelhandel bleibt weiter unter Druck. Die Konsumenten sind pessimistischer geworden … dementsprechend ist die Sparneigung gestiegen, während die Konsumlaune eingebrochen ist. Der Einzelhandel muss sich darauf einstellen – und hoffen, dass 2023 alles besser wird und endlich die lang ersehnten Nachholeffekte eintreten. Deshalb nehmen zurzeit auch die Verkäufe und Käufe von Einzelhandelsimmobilien zu.
Matthias Brinkmann, Leiter von Aengevelt Research: „Die schwierige Situation des Einzelhandels führt dazu, dass Transaktionen von Einzelhandelsimmobilien zunehmen. Auf der einen Seite gibt es Besitzer von Objekten, die fürchten, dass sie ihre Flächen nicht mehr so gut vermieten können. Auf der anderen Seite finden sich Käufer, die genau jetzt, in der schwierigen Einzelhandelskonjunktur, die Chance sehen, durch antizyklisches Handeln günstige Gelegenheiten zu nutzen und die damit rechnen, dass sich die Situation in zwei bis drei Jahren wieder verbessert.“
Handelsinvestmentmarkt erholt sich, steht aber vor neuen Problemen
07.04.2022: In den ersten drei Monaten des Jahres betrug das Transaktionsvolumen am deutschen Handelsimmobilieninvestmentmarkt 2,1 Milliarden Euro. Damit ist das Investmentvolumen gegenüber dem Fünf-Jahres-Mittel um 22 Prozent rückläufig, liegt allerdings 31 Prozent über dem des Vorjahresquartals. „Mit der Hoffnung in eine post-pandemische Phase zu gleiten, konnten wir erstmals seit Pandemiebeginn ein verstärktes Interesse der Investierenden an Handelsimmobilien abseits lebensmittelgeankerter Objekte feststellen“, berichtet Jörg Krechky, Head of Retail Investment Services Germany bei Savills und ergänzt: „Die Rahmenbedingungen haben sich allerdings abermals verschärft. Die Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Konflikts, der hohen Inflation und der beginnenden Zinswende haben erneut zu größerer Zurückhaltung unter den Investierenden geführt.“
Top-6-Büromärkte haben Pandemieschock überwunden
07.04.2022: Die sechs größten deutschen Bürovermietungsmärkte haben ihren Erholungskurs nach dem Pandemieschock vor zwei Jahren grundsätzlich fortgesetzt, zugleich ist das Umfeld aber sowohl für Eigentümer als auch für Nutzer noch herausfordernder geworden. So lautet für Savills das Fazit mit Blick auf die Entwicklungen im 1. Quartal des laufenden Jahres. „Die Eigentümer profitieren von weiterhin hohen und teils noch steigenden Mieten und davon, dass der Flächenumsatz sich weiter erholt. Die Nutzer wiederum haben inzwischen wieder etwas mehr Auswahl bei ihrer Flächensuche, sowohl mit Blick auf freie Bestandsflächen als auch hinsichtlich der weiterhin recht vollen Projektpipeline“, benennt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, zunächst die positiven Aspekte und ergänzt: „Zugleich stellen viele Themen beide Parteien vor Herausforderungen, etwa die stark gestiegenen Bau- und Ausbaukosten, die ESG-Regulierung oder die Ukraine-Krise mit ihren kaum abschätzbaren Folgen.“ Mehr Informationen.
Corona sorgt für Wachstum der Assetklasse Real Estate Debt
02.03.2022: Real Estate Debt Funds gewinnen bei institutionellen Investoren erheblich an Bedeutung. Diese Entwicklung begann schon nach der Finanzkrise, sie hat sich durch die Corona-Pandemie aber noch einmal beschleunigt. Hauptgründe für diesen Wandel sind die gestiegene Zurückhaltung der Banken seit Pandemiebeginn und das unverändert anhaltende Niedrigzinsumfeld. Der Fokus liegt dabei auf Whole-Loan- und Mezzanine-Fonds. Das Senior-Segment spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Die Zielrenditen (IRR) liegen im Whole-Loan-Bereich bei sechs Prozent und im Mezzanine- bzw. Preferred-Equity-Bereich bei acht Prozent. Vor allem Versicherungen wenden sich seit zwei Jahren der Assetklasse Real Estate Debt zu. Sparkassen und Volksbanken bewegen sich auch, aber zögerlicher. Kreditfonds finanzieren in der Regel Immobilien in Sondersituationen – also Projektentwicklungen, Grundstücksankäufe oder Value-Add-Objekte. Deutschland hinkt beim Thema Real Estate Debt hinterher. In den USA und auch im Vereinigten Königreich ist das Segment schon seit Jahren etabliert. Dies sind die Kernergebnisse der Online-Pressekonferenz „Run auf Real Estate Debt – Warum Institutionelle aktuell auf diese Assetklasse setzen“ vom 2. März 2022.
Gastronomie und Hotel erholen sich nicht
23.02.2022: Die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen in Deutschland konnten sich im Jahr 2021 nicht von den Umsatzeinbrüchen im ersten Corona-Krisenjahr 2020 erholen: Das Gastgewerbe erzielte 2021 real (preisbereinigt) 2,2 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Nominal (nicht preisbereinigt) stieg der Umsatz um 0,1 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren die von den coronabedingten Einschränkungen geprägten Jahre 2020 und 2021 damit die umsatzschwächsten im Gastgewerbe seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 hat das Gastgewerbe 2021 real 40,3 Prozent und nominal 36,4 Prozent weniger umgesetzt.
Zum Jahresende 2021 blieb der in pandemiefreien Jahren übliche hohe Umsatz im Gastgewerbe erneut aus: Im von der vierten Corona-Welle geprägten Dezember 2021 sank der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real um 21,1 Prozent und nominal um 20,4 Prozent gegenüber November 2021. Im Laufe des Dezembers waren vielerorts die Zugangsbeschränkungen in der Gastronomie und Beherbergung verschärft worden. Zudem mieden viele Gäste wegen stark steigender Inzidenzzahlen und der Sorge vor einer Corona-Infektion die Gastronomie und verzichteten auf Privatreisen. Dennoch war der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2021 real fast doppelt so hoch (+96,8 Prozent) wie im Lockdown-Monat Dezember 2020. Er lag damit allerdings noch 41,6 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Dezember 2021 gegenüber November 2021 ein reales Umsatzminus von 27,2 Prozent. Gegenüber Dezember 2020, als ein bundesweites Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste galt, verdreifachte sich der reale Umsatz nahezu (+190,6 Prozent). Dennoch lag der reale Umsatz im Dezember 2021 noch 47,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. In der Gastronomie fiel der reale Umsatz im Dezember 2021 im Vormonatsvergleich um 18,2 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2020, als die Gastronomie bis auf den Außer-Haus-Verkauf geschlossen war, stieg der Umsatz um 73,0 Prozent. Er lag allerdings noch immer 39,1 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020.
Stimmung der Immobilienfinanzierer sinkt weiter
22.02.2022: Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern hat sich im ersten Quartal 2022 zum zweiten Mal in Folge leicht verschlechtert: Das aktuelle BF.Quartalsbarometer fällt auf -1,45 Zähler. Damit kann der Markt noch als ausgeglichen beschrieben werden. Der Wert von -4,86 im ersten Quartal 2021 und der bisherige Tiefststand von -15,24 Zählern im Q2-2020 wurden deutlich übertroffen. Wesentlicher Faktor für den gesunkenen Barometerstand ist, dass 23,1 Prozent der Befragungsteilnehmer restriktivere Finanzierungsbedingungen wahrnehmen, 4,9 Prozentpunkte mehr als in Q4-2021.
Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, kommentiert: „Eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren trüben die Stimmung der Immobilienfinanzierer: Die erwartete Zinssteigerung und die weit verbreiteten Inflationsängste sind die größten Unruheherde am Markt. Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden und beeinträchtigt weiterhin besonders die Assetklassen Hotel und Einzelhandel. Hinzu kommen enorm gestiegene Bau-, Rohstoff- und Energiepreise sowie gestörte Lieferketten. Für zusätzliche Unsicherheit unter den Marktteilnehmern hat außerdem der Stopp der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude gesorgt.“
Positiven Einfluss auf den Barometerwert hat dagegen das sich erholende Neugeschäft. 60 Prozent der Teilnehmer beobachten ein steigendes Volumen (+7 pp), bei 36 Prozent stagniert das Neugeschäft (-5pp) und bei vier Prozent nimmt es ab (-2 pp). Die Frage, ob alternative Finanzierungsinstrumente im Vergleich zum klassischen Bankdarlehen derzeit stärker nachgefragt würden, beantworteten 53,9 Prozent mit ja und damit deutlich mehr Teilnehmer als im Vorquartal (Q4-2021: 42,5 Prozent).
Covid-Auswirkungen auf deutsche Büromärkte gering
22.02.2022: Die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf die deutschen Büroimmobilienmärkte sind bisher geringer als zu Beginn der Situation befürchtet. An den Mietmärkten sind leichte Wirkungen spürbar, an den Investmentmärkten keine. Die neue Catella-Büromarktstudie verbindet diese Bestandsaufnahme jedoch mit einigen Prognosen: Das Homeoffice als ergänzende Variable in der Flächenfunktion wird seine Wirkung haben. Insofern werden Flächenneuordnungen mittel- bis langfristig eingepreist werden. Kurz- bis mittelfristig sind eher Effekte aus einer Zinsänderung der EZB zu erwarten. Einige Fakten:
- Heterogene Mietentwicklung: Die Mietpreisentwicklung liegt im zweiten Jahr in Folge in einer sehr engen Range von +2,08 Prozent (B-Standorte) bis -0,21 Prozent (C-Standorte). In den B-Standorten stieg die Spitzenmiete somit auf 16,20 Euro pro Quadratmeter, wohingegen sie in den C-Städten leicht auf 14,13 Euro pro Quadratmeter gesunken ist.
- Die A- sowie D-Standorte wiesen etwas weniger Dynamik auf, nahmen aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,83 Prozent beziehungsweise 0,35 Prozent zu. Im Detail liegen die Spitzenmieten bei 33,92 Euro pro Quadratmeter in den A-Städten und bei 11,44 Euro pro Quadratmeter über alle D-Standorte verteilt.
- Höchste Mieten, höchste Gebäude: Spitzenreiter bei den Büromieten bleibt nach wie vor Frankfurt mit 45,00 Euro pro Quadratmeter – den geringsten Wert sehen wir in Salzgitter mit aktuell 7,90 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Gera mit 8,50 Euro pro Quadratmeter.
- Leben unter drei Prozent: Die durchschnittliche Spitzenrendite an den Top-7-Standorten liegt weiterhin deutlich unter der Drei-Prozent-Marke und hat abermals im Vergleich zum Vorjahr leicht nachgegeben. Dabei sind die geringsten Spitzenrenditen in Berlin (2,5 Prozent) und Hamburg (2,6 Prozent) vorzufinden. Die höchsten gemessenen Werte werden in Wilhelmshaven (6,9 Prozent) und Hagen (6,8 Prozent) erzielt.
Einzelhandelsmarkt: Steigende Umsätze, sinkende Spitzenmieten
17.02.2022: Die Corona-Pandemie prägte auch 2021 die deutsche Volkswirtschaft: So stieg das Bruttoinlandsprodukt zwar binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent, blieb jedoch noch immer rund zwei Prozent unter dem Vorpandemiejahr 2019. Auch die die Arbeitslosenquote in Deutschland fiel im Dezember 2021 mit 5,7 Prozent deutlich höher aus als 2019 (4,9 Prozent), zumindest aber niedriger als im Vorjahr (2020: 5,9 Prozent). Aufgrund der Sorge vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit infolge der Pandemie hatten sich viele Menschen mit Anschaffungen zurückgehalten. Entsprechend erreichte die Sparquote auch im Jahr 2021 – nach dem historischen Höchststand von 16 Prozent in 2020 – einen überdurchschnittlichen Wert von rund 15 Prozent. 2019 waren es knapp elf Prozent.
Darüber hinaus haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2021 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, so dass die zwischenzeitlich gesteigerten Reallöhne durch die Inflation komplett aufgezehrt wurden. Eine höhere Jahresteuerungsrate gab es zuletzt vor etwa 30 Jahren (1993: 4,5 Prozent). Allein im Dezember 2021 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – bei 5,3 Prozent.
Ungeachtet dieser schwierigen Ausgangslage und der höheren Sparquote konnte der Einzelhandel im Jahr 2021 mit etwa 565,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordumsatz verbuchen. Dabei gab es Gewinner und Verlierer, so dass der erneute Umsatzwachstum differenziert betrachtet werden muss. Klarer Gewinner ist der seit Jahren wachsende Internet- und Versandhandel, dessen Umsätze während der Pandemie sprunghaft (2019 zu 2020: +23 Prozent; 2020 auf 2021: +9 Prozent) zunahmen und die Umsatzsteigerungen auch während der Lockerungsphasen halten konnte. Demgegenüber geriet der stationäre Einzelhandel noch mehr unter Druck. Die wiederkehrenden Lockdowns beziehungsweise Einschränkungen in Deutschland führten hier im Berichtsjahr 2021 zu starken Umsatzeinbußen von rund 30 Prozent. Im Non-Food-Bereich traf es dabei besonders hart den Handel mit Textil, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren.
Im Zuge der Corona-Pandemie sank die Nachfrage nach Verkaufsflächen sowohl in den Innenstädten als auch den Nebenlagen. Insbesondere jenseits der Top-Lagen ist in den letzten Monaten eine wachsende Zahl leerstehender Ladenlokale zu beobachten. Betroffen sind vor allem Nicht-Filialisten. Waren die Auswirkungen der Pandemie auf die Spitzenmieten in 2020 noch weitgehend moderat, analysiert DIP (DIP – Deutsche Immobilien-Partner) für 2021 zum Teil deutliche Rückgänge: Von den 16 analysierten Märkten verzeichnetet lediglich Magdeburg, Nürnberg und Karlsruhe stabile Spitzenmieten.
In allen anderen Städten gaben die Spitzenmieten nach. Die Mietrückgänge bewegten sich dabei in einer großen Spanne von knapp 2 % bis 20 %, was ein eindeutiger Indikator für die Heterogenität der Marktentwicklung in den untersuchten Standorten ist. In den „Big Seven“ sank die durchschnittliche Spitzenmiete gegenüber 2020 (rund 288 Euro pro Quadratmeter) um rund sechs Prozent auf 271 Euro pro Quadratmeter Ende 2021.
Am Markt für Einzelhandelsinvestments sank der Geldumsatz in 2021 gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf etwa 8,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis lässt zunächst eine schwache Marktdynamik vermuten, allerdings ist hier der Jahresverlauf differenziert zu betrachten. So wurden in den letzten beiden Quartalen rund 5,26 Milliarden Euro und damit nahezu zwei Drittel des Gesamtjahresumsatzes 2021 kontrahiert. Deshalb kann, auch wenn das Gesamtergebnis zunächst ernüchternd erscheint, nicht grundsätzlich von einem mangelnden Interesse an Handelsobjekten gesprochen werden.
Markt für Studentenwohnen erholt sich vom Corona-Schock
16.02.2022: 2021 erreichte der Investmentmarkt für studentisches Wohnen und Mikroapartments in Deutschland ein Transaktionsvolumen von 1,3 Milliarden Euro. Verglichen mit 2020 war dies ein Anstieg um 111 Prozent. Gehandelt wurden 7.500 Wohneinheiten – ein Anstieg um 74 Prozent. 60 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf die Top-7-Städte und 60 Prozent auf Forward Deals. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
"Der Investmentmarkt für studentisches Wohnen und Mikroapartments hat sich 2021 wieder spürbar von dem Corona-Schock 2020 erholt und erreichte ein Volumen oberhalb des Fünf-Jahresdurchschnittes von 1,1 Milliarden Euro", erklärt Sebastian Schütte, Director Residential Investment. Das hohe und überdurchschnittliche Transaktionsvolumen 2021 wurde fast ausschließlich durch Einzeltransaktionen realisiert. Insbesondere Neubauobjekte waren gefragt und konnten die Nachfrage nicht immer bedienen.
Internationale Investoren hatten 2021 einen Marktanteil von 30 Prozent, nachdem es 2020 42 Prozent waren. „Das internationale Engagement von Investoren wäre höher ausgefallen, wenn die Anbieterstruktur weniger zersplittert und die Konzepte viel klarer auf spezifische Zielgruppen ausgerichtet wären“, erläutert Sebastian Schütte. Größte Nettoinvestoren waren 2021 Asset- und Fondsmanager, die 431 Millionen Euro mehr anlegten als verkauften. Mit deutlichem Abstand folgten offene Immobilienfonds und Spezialfonds mit 142 Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt von Versicherungen und Pensionskassen mit 118 Millionen Euro.
"An den Top-7-Städten sahen wir eine im Vergleich zu 2020 unveränderte Spitzenrendite von 3,36 Prozent", konstatiert Tim Schulte, Director Valuation Advisory Services. "Diese im Vergleich zu klassischen Wohninvestment höhere Rendite ist ein Grund, warum das Segment für viele Investoren attraktiv ist – sie nutzen diese Objekte als Beimischung für ihre Portfolios, um so deren Rendite zu heben beziehungsweise zu stabilisieren“, ergänzt Schulte. "Wir sehen für 2022 bereits einen spürbaren Anstieg der Nachfrage seitens vieler Investoren. Neben des Renditeniveaus spielt dabei auch der ESG-Gedanke eine Rolle, da bei studentischem Wohnen und Microliving deutlich mehr Neubau als Bestand auf dem Markt ist – und Neubauten einfacher entsprechende Nachhaltigkeitszertifizierung erhalten“, sagt Sebastian Schütte.
Handel und Hotellerie laut Frühjahrsgutachten 2022 weiterhin gefährdet
16.02.2022: Der Handel und die dahinterstehenden Immobilienunternehmen blicken in eine Zukunft mit hohen Unsicherheiten. Für viele Betriebe, die im vergangenen Jahr vom Lockdown und aktuell von starken Zutrittsbeschränkungen betroffen waren und sind, stellt sich die derzeitige Lage ausgesprochen schwierig dar. Zu diesem Ergebnis kommt das Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen im Auftrag des ZIA.
„Insolvenzen, Filialschließungen und Entlassungen stehen weiterhin auf der Tagesordnung – die Auswirkungen auf die Innenstädte sind immer noch dramatisch und reißen Lücken ins Stadtbild“, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. Daher lautet seine Forderung an die Ministerpräsidentenkonferenz: „Es muss Schluss sein mit rechtswidrigen Sonderopfern für den Handel. 2G gehört bundesweit abgeschafft und es braucht einen unbürokratischen Schadensersatz für die immensen entstandenen Kontrollkosten – etwa pauschal pro Eingang und Monat – unabhängig von sonstigen Wirtschaftshilfen“.
Auch 2022 wird für Tourismus und Hotellerie herausfordernd
08.02.2022: Zum Jahresanfang 2022 herrscht – auch bedingt durch die Nachwehen der 4. Welle und der neuen Omikron-Variante – in fast allen Ländern Europas Unsicherheit bezüglich der aktuellen und kommenden Maßnahmen durch die unterschiedlichen länderspezifischen und teilweise auch lokalen Herangehensweisen. „Impfen zeigt sich als einzig wirkliche Lösung, aber die Impfquoten sind europaweit nicht hoch genug, um Stabilisierung zu erreichen", kommentiert Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei mrp hotels, die aktuelle Situation. Schaffer weiter: „Einen kleinen Hoffnungsschimmer könnte nun in den allgemein sich manifestierenden milderen Krankheitsverläufen liegen.“ Trotzdem bleibt es dabei, dass nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt einheitliche Regelungen zwischen den Ländern fehlen, um internationales Reisen zu vereinfachen. Impfstoffe, wie Sputnik aus Russland, aber auch die Vakzine aus China und vielen anderen Staaten in der Welt, werden in Kontinental-Europa weiterhin nicht anerkannt und hemmen das Reisen. Nahmärkte und erdgebundene Ziele werden auch 2022 weiter boomen - in der Auslastung wie auch bei den Preisen.
Trends:
- Die Saisonverlängerung setzt sich weiter durch.
- Ferienhotellerie erweist sich als top, Städte-Hotellerie als Flop
- Investments in Bestandsimmobilien steigen wieder, das zu wenig neu entwickelt und fertiggestellt wird
- Entscheidend für viele Investoren wird nebend er Nachhaltigkeit der Immobilien die flexiblere Gestaltung der Hotels, sowohl im Bereich des laufenden Betriebs wie auch in der Gestaltung der Immobilie selbst.
Retail: Nahversorger bleiben Umsatzbringer
27.01.2022: Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: „Die Lockdowns im ersten Halbjahr sowie Einschränkungen in der für den Handel so wichtigen Vorweihnachtszeit haben den Händlern deutlich zugesetzt. Auf dem Vermietungsmarkt wirkte sich das allerdings kaum aus und wir sehen, dass die meisten mit Optimismus ins Jahr 2022 gestartet sind.“ Die Big 10 erzielten einen Vermietungsumsatz von 158.800 Quadratmetern (386 Deals) und liegen damit rund 26 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Acht der zehn Metropolen übertreffen teilweise ihren Vorjahreswert deutlich. Die Spitzengruppe wird von Berlin (42.800 Quadratmeter) angeführt, das mit einem Umsatz von gut 20 Prozent über dem Fünf-Jahresschnitt an seine erfolgreichen Vermietungsjahre anschließen konnte.
Auch im zweiten Pandemiejahr waren die vom Lockdown nicht betroffenen Nahversorger der Umsatzbringer im Branchenvergleich. Deshalb lag erneut die Gastronomie/Foodbranche beim Flächenumsatz vorn. Mit rund 127.000 Quadratmeter angemieteter Fläche konnte sie sich gegenüber der Textilbranche klar absetzen. Gut 60 Prozent der Topbranche entfällt auf die Sparte Lebensmittel. Aktiv waren die Supermarktketten Edeka und Rewe und die Discounter Netto und Aldi. Bis zur Jahresmitte hatte die Textilsparte noch knapp vorne gelegen. Mit rund 105.000 Quadratmetern erreicht die Textilsparte nun jedoch nur den zweiten Rang. Gesundheit/Beauty (42.400 Quadratmeter) erreicht wieder den mittlerweile gewohnten dritten Rang. „Der Heim-Haus-/Wohnbedarf-Bereich verliert vier Prozentpunkte, offenbar ist der Trend zum Cocooning, der sich in Pandemiezeiten entwickelt hat, wieder abgeflaut“, so Wichner.
Retail: Mehr Vermietungen als im Vorjahr
25.01.2022: Die Vermietungszahlen der letzten zwölf Monate in deutschen Innenstadtlagen unterstreichen, dass sich die Stimmung auf dem Retailmarkt im zweiten Corona-Jahr aufgehellt hat. Mit einem Flächenumsatz von knapp 465.000 Quadratmetern liegt das Gesamtresultat zwar fast ein Viertel unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2019, das Volumen aus dem Vorjahr konnte allerdings um rund 12 Prozent gesteigert werden. Ein wichtiger Trend, der sich hierbei im vergangenen Jahr abgezeichnet hat, ist die zunehmende Fokussierung auf die Top-Märkte. So sind die A-Städte mit rund einem Drittel am Flächenumsatz beteiligt, was auch im langjährigen Vergleich dem mit Abstand höchsten Wert entspricht (2013-2020: Rund 24 Prozent). Insgesamt summiert sich das Vermietungsvolumen der größten Shopping-Metropolen auf fast 150.000 Quadratmeter, was das Vorjahresergebnis um 29 Prozent und das Volumen aus 2019 um elf Prozent toppt.
Wohnungswirtschaft weiter unter Corona-Einfluss
21.01.2022: Aengevelt befragt seit Sommer 2020 halbjährlich Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft zu den Auswirkungen auf ihr Unternehmen, zuletzt aktuell im Winter 2021/2022. Das Ergebnis: Ein markanter Teil der Befragungsteilnehmer rechnet weiterhin mit wirtschaftlichen Einbußen und insbesondere einer Verlangsamung der Umsatzdynamik. Allerdings erwarten deutlich weniger als noch im Sommer 2020 Forderungsausfälle. Dafür geht ein wieder größerer Anteil im Vergleich zur Befragung im Sommer 2021 davon aus, dass eine Rückkehr zur betrieblichen Normalität länger dauert. Mit größeren strukturellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen rechnen unverändert nur wenige.
Dazu Lara Zautys, Analystin von Aengevelt Research: „Die Wohnungswirtschaft ist sehr krisenresilient. Die erneute Aengevelt-Umfrage belegt indessen, dass auch sie sich nicht vollständig der Pandemie entziehen kann, sondern wie andere Branchen und Bereiche auch von Auswirkungen betroffen ist. Entscheidend ist aber, dass die Wohnungswirtschaft handlungsfähig bleibt. Und genau das bestätigt unsere Umfrage mit anhaltend geringen Werten hinsichtlich erwarteter struktureller Veränderungen wie Personalabbau etc.“
Büroimmobilien bleiben auch nach Corona wichtige Anlageklasse
17.01.2021: Die International Real Estate Business School (IREBS) und die Privatbank Berenberg haben die Zukunft der Büroimmobilien für die Zeit nach der Corona-Krise untersucht und verschiedene Szenarien entwickelt, bei denen die Außen- und Binnenwanderungstrends sowie die Flächeninanspruchnahme je Bürobeschäftigten verändert wurden. „Die Studie zeigt, dass Büroimmobilien auch in den nächsten zehn Jahren eine wichtige Anlageklasse für Investoren und Finanzierer bleiben dürften“, sagt Ken Zipse, Leiter Real Estate bei Berenberg. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Bürobeschäftigen sowie die Büroflächennachfrage bis zum Jahr 2030 weiter zunehmen dürfte. Allerdings langsamer als im vergangenen Zehnjahreszeitraum. In unserem Basisszenario beläuft sich der Anstieg der Büroflächennachfrage bis 2030 auf vier Prozent“, sagt Professor Dr. Tobias Just, Wissenschaftlicher Leiter der IREBS Immobilienakademie und Studienleiter.
Insgesamt ist das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Büromarkt nach einem Rückgang um zehn Prozent im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im ersten Halbjahr 2021 auf gut elf Milliarden Euro angestiegen. Damit wurde der Höchstwert innerhalb eines Halbjahres aus dem Jahr 2019 nur knapp verfehlt. Büroinvestitionen stehen bei institutionellen Anlegern somit weiterhin hoch im Kurs. „In einer Welt beschränkter Anlagealternativen bleiben Büroinvestments auch im Vergleich zu anderen gewerblichen Immobilienklassen eine wichtige Anlageklasse“, resümiert Berenberg-Experte Ken Zipse.
BGH-Urteil zur Mietanpassung
12.01.2022: Die heutige Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass im Fall einer Geschäftsschließung, die aufgrund einer hoheitlichen Maßnahme zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erfolgt, grundsätzlich ein Anspruch des Mieters von gewerblich genutzten Räumen auf Anpassung der Miete wegen Störung der Geschäftsgrundlage gemäß § 313 Abs. 1 BGB in Betracht kommt, kommentiert ZIA-Hauptgeschäftsführer Oliver Wittke wie folgt:
„Das ist ein gutes und gerechtes Urteil, weil es sowohl die Anliegen der Mieter als auch der Vermieter sowie die unterschiedlichen Situationen der betroffenen Akteure berücksichtigt. Es ist ein mieter- und vermieterfreundliches Urteil, weil beide Parteien in die Verantwortung genommen werden. Der ZIA hat seit Beginn der Pandemie an die Vertragsparteien appelliert, sich bilateral auszutauschen und gemeinsam zu verhandeln, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Anders als die Vorinstanz berücksichtigt der BGH die Situation im Einzelfall und sucht nach einem interessensgerechten Ausgleich im Rahmen einer umfassenden Abwägung.
Die Interessen der Vermieter und Mieter müssen im Rahmen der von § 313 BGB vorgesehenen Zumutbarkeitsprüfung immer gerecht gegeneinander abgewogen werden. Wir haben immer gesagt, dass Mieter und Vermieter eine Schicksalsgemeinschaft sind. Das heißt, wir müssen durch die Härten der Pandemie gemeinsam gehen – das gilt auch in Zukunft. Deshalb hat der ZIA mit dem HDE einen Branchenkodex entwickelt, der diese Fälle behandelt und zu partnerschaftlichen Lösungen führt. Dass hierbei – wie vom BGH erörtert – auch grundsätzlich die finanziellen Vorteile zu berücksichtigen sind, die der Mieter aus staatlichen Leistungen zum Ausgleich der pandemiebedingten Nachteile erlangt hat, ist folgerichtig.“
Omikron bremst Hotelinvestmentmarkt
12.01.2022: Der deutsche Hotelinvestmentmarkt erreichte 2021 ein Transaktionsvolumen von 2,48 Milliarden Euro, was gegenüber 2020 einem Anstieg um 27 Prozent entsprach. „Mit einem Transaktionsvolumen von gut einer Milliarde Euro prägte das letzte Quartal den Hotelinvestmentmarkt 2021 – und ohne die Omikron-Variante von Corona wäre das Volumen noch einmal größer ausgefallen. Um auf das Vor-Corona-Niveau zu kommen, wäre jedoch rund eine Milliarde Euro in jedem Quartal notwendig gewesen“, sagt Dirk Richolt, Head of Operational Real Estate bei CBRE.
Die größte Käufergruppe waren 2021 Privatinvestoren mit einem Markanteil von 22 Prozent, gefolgt von Asset-/Fondsmanager mit 21 Prozent und Corporates mit 20,5 Prozent. 2019, also noch vor der Pandemie, waren Asset-/Fondmanager und offene Immobilienfonds/Spezialfonds mit 32,5 Prozent und 22,4 Prozent noch die stärksten Käufer. „Dieser deutliche Zuwachs von Privatinvestoren und Corporates als Käufergruppe geht zum einen auf das angebotene Produkt zurück, das 2021 zu großen Teilen für institutionelle Investoren weniger geeignet war, und hat zum anderen damit zu tun, dass institutionelle Investoren bei Hotelinvestments aufgrund von Corona zeitweise eher zurückhaltend waren“, erläutert Kaussen. Größte Verkäufergruppe waren 2021 Projektentwickler und Bauträger mit 38 Prozent des Transaktionsvolumens. „Projektentwicklungen von Hotelimmobilien sind für Investoren auch angesichts der Pandemie häufig attraktiv, vor allem wenn sie erst in einigen Monaten beziehungsweise in der mittelfristigen Zukunft fertiggestellt werden – wobei die Käufer darauf hoffen, dass sich das Marktumfeld bis dahin verbessert. Trotz der aktuellen Entwicklungen zielen viele Betreiberketten an den Kernstandorten nach wie vor auf Expansion ab“, sagt Kaussen.
Stimmungstief zu Weihnachten bei Immobilienexperten
14.12.2021: Die Corona-Pandemie hat erneut einige Einschränkungen mit sich gebracht. Auch die Immobilienbranche spürt die Auswirkungen, insbesondere der Einzelhandel und die Hotelbranche wurden erneut stark von den zur Eindämmung der Pandemie beschlossenen Regelungen getroffen. Trotz aller Widrigkeiten ist immer mehr Dynamik am Immobilienmarkt zu verzeichnen, das Neugeschäft ist im ersten Halbjahr 2021 im Vorjahresvergleich um rund sechs Prozent auf 18,1 Mrd. Euro gestiegen. Dementsprechend verzeichnete das Deutsche Hypo Immobilienklima seit dem Sommer 2021 eine durchgängig positive Stimmung. In der 168. Monatsbefragung setzten die rund 1.200 Immobilienexperten diesem Trend jedoch ein Ende. G
egenüber dem Vormonat sank das Klima zum Jahresende um 2,9 Prozent. Insbesondere das Ertragsklima trug mit einem Rückgang von 4,8 Prozent wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Auch das Investmentklima ist im Vergleich zu den Vormonaten mit einem Minus von 1,0 Prozent deutlich negativ. Nichtsdestotrotz zeigt sich im Jahresrückblick insgesamt ein bemerkenswert positiver Trend. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres, der allerdings außergewöhnlich schwach ausfiel, verzeichnet das Deutsche Hypo Immobilienklima einen deutlichen Anstieg um 50,0 Prozent.
Mit Ausnahme des Logistikklimas, das stabil verlief, zeigte sich die Stimmungsentwicklung in den einzelnen Assetklassen durchgehend negativ. Dabei reicht die Bandbreite der Veränderungsraten vom Handelklima mit -10,6 Prozent bis zum Büroklima, das nach vier Monaten in Folge wieder einen Rückgang um 1,4 Prozent aufweist. Das Hotelklima hat sich mit -1,9 Prozent ebenfalls leicht negativ entwickelt. Für das Wohnklima bringt der Dezember einen im Vergleich deutlicheren Rückgang um 2,4 Prozent. Im Jahresrückblick zeigt sich eine sehr außergewöhnliche Entwicklung mit teilweise dreistelligen Anstiegen. Das Hotelklima (+279,6 Prozent gegenüber Dezember 2020) sowie das Handelklima (+125,5 Prozent gegenüber Dezember 2020) zählen trotz der wiederkehrenden Rückschläge im Jahresverlauf zu den größten Gewinnern des Jahres im Vergleich zum Dezember 2020. Auch die übrigen Assetklassen verzeichnen allesamt zweistellige Wachstumsraten. Das Logistikklima ist und bleibt Spitzenreiter unter den betrachteten Assetklassen.
Hotelbetreiber haben ihre Schockstarre überwunden
02.12.2021: Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie schauen Hotelbetreiber und Investoren wieder optimistisch in die Zukunft – trotz anhaltender Einschränkungen und drohender Lockdowns durch die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen: 97 Prozent der von Engel & Völkers Hotel Consulting befragten Hotelbetreiber wollen ihr Portfolio weiter ausbauen – dabei gewinnen Nischen wie die Ferienhotellerie und Serviced-Apartment-Konzepte weiter an Bedeutung.
Auch auf Investorenseite bleibt die Mehrheit der Befragten der Betreiberimmobilie treu: Rund ein Viertel der Investoren wollen in alternative Segmente wie Longstay- oder Senior-Living-Konzepte investieren, 15 Prozent ihr Hotelportfolio ausbauen, weitere 14 Prozent suchen ihr Glück im Ausland oder in kleineren Märkten. Dem gegenüber stehen 19 Prozent der Investoren, die sich auf andere Assetklassen konzentrieren wollen.
Potenzielle Insolvenzen spielen in der diesjährigen Umfrage eine deutlich geringere Rolle als noch im Vorjahr: Nur noch neun Prozent der befragten Betreiber (minus 16 Prozent) und 14 Prozent der befragten Investoren (minus elf Prozent) sehen in Insolvenzen einen wesentlichen marktbeeinflussenden Faktor. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ging der Wert von Hotelimmobilien um durchschnittlich elf Prozent zurück. Größere Werteinbrüche sind noch nicht zu verzeichnen, entsprechend stabil blieben die Immobilienpreise. Insgesamt geht Engel & Völkers Hotel Consulting von einem Transaktionsvolumen von rund 2,2 Mrd. Euro in diesem Jahr aus – weniger als die Hälfe des Volumens von 2019. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird für das Jahr 2024 erwartet.
Passantenfrequenzen in Innenstädten auf Achterbahnfahrt
30.11.2021: Das Auf und Ab seit Beginn der Corona-Pandemie spiegelt sich in kaum einem Indikator so anschaulich wider wie in den Passantenfrequenzen der deutschen Innenstadtlagen, deren Verlauf phasenweise einer Achterbahnfahrt glich. Während der Lockdowns wurden teilweise historisch niedrige Zahlen registriert, die sich dazwischen aber auch immer wieder sehr schnell erholten und sich seit dem Sommer 2021 dem Niveau der Vorjahre annäherten. Die rasche Erholungsgeschwindigkeit der Frequenzen bei sich verbessernden Rahmenbedingungen spricht eindeutig dafür, dass der stationäre Einzelhandel weiter sehr gut angenommen wird und setzt ein positives Signal für die zukünftige Entwicklung.
BNP Paribas Real Estate hat im Anschluss an den Stabilisierungsprozess seit Mitte 2021 im September die Passantenfrequenzen in den Top-Lagen von insgesamt 27 Städten erhoben. Ziel war es, Einkaufsstraßen untereinander vergleichbar zu machen und Orientierungswerte für Ranking- und Städtekategorien zu bilden, um die Einordnung verschiedener A-Lagen in den bundesweiten Kontext zu veranschaulichen.
Wichtige Werte der Passantenfrequenzen 2021:
- Die Top-10-Einkaufstraßen liegen im Durchschnitt bei gut 9.000 Besuchern pro Stunde.
- Etwas mehr als 6.000 Menschen sind es im Schnitt bei den Ranking-Platzierungen 10 bis 20.
- Für die Top-Shoppingmeilen der A-Städte sind etwa 8.300 Passanten der Richtwert.
- Im Bundesschnitt erreichen die A-Lagen eine Frequenz von rund 4.300 Personen pro Stunde.
Mehr Erkenntnisse finden Sie in folgender interaktiver Grafik:
Erörterungsanspruch für Homeoffice
25.11.2021: Die neue Regierungskoalition will die die Arbeitswelt flexibler gestalten. Dank eines Erörterungsanspruches können Arbeitgeber demnach nur noch dem Homeoffice-Wunsch ihrer Beschäftigten ablehnen, wenn dem betriebliche Belange entgegenstehen. Im Koalitionsvertrag wird zudem Coworking-Spaces großes Potential eingeräumt. Der genaue Wortlaut aus dem Koalitionsvertrag:
"Homeoffice grenzen wir als eine Möglichkeit der Mobilen Arbeit rechtlich von der Telearbeit und dem Geltungsbereich der Arbeitsstättenverordnung ab. Arbeitsschutz, gute Arbeitsbedingungen und das Vorhandensein eines betrieblichen Arbeitsplatzes sind bei mobiler Arbeit wichtige Voraussetzungen. Dies erfordert Information und Beratung der Beschäftigten sowie deren angemessene Unterstützung durch ihre Arbeitgeber. Zur gesunden Gestaltung des Homeoffice erarbeiten wir im Dialog mit allen Beteiligten sachgerechte und flexible Lösungen. Coworking-Spaces sind eine gute Möglichkeit für mobile Arbeit und die Stärkung ländlicher Regionen. Beschäftigte in geeigneten Tätigkeiten erhalten einen Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice. Arbeitgeber können dem Wunsch der Beschäftigten nur dann widersprechen, wenn betriebliche Belange entgegenstehen. Das heißt, dass eine Ablehnung nicht sachfremd oder willkürlich sein darf. Für abweichende tarifvertragliche und betriebliche Regelungen muss Raum bleiben. Mobile Arbeit soll EU-weit unproblematisch möglich sein."
Boom des Onlinehandels hält an
24.11.2021: Der Boom des Internet- und Versandhandels hat sich auch nach Wiedereröffnung der Geschäfte im Frühjahr 2021 fortgesetzt. Von Mai bis September dieses Jahres lagen die Umsätze in diesem Bereich real, kalender- und saisonbereinigt um 8,8 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Verglichen mit den Umsätzen von Mai bis September 2019 konnte der Onlinehandel sogar 36 Prozent mehr umsetzen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
Der Einzelhandel in Verkaufsräumen konnte von der Wiedereröffnung der Geschäfte nach dem monatelangen Lockdown zu Beginn des Jahres 2021 bisher kaum profitieren. Die Umsätze lagen von Mai bis September 2021 mit -0,2 Prozent in etwa auf dem Niveau des von coronabedingten Einschränkungen ebenfalls stark geprägten Vorjahreszeitraums. Verglichen mit den Umsätzen von Mai bis September 2019 konnte der Einzelhandel in Verkaufsräumen allerdings real, kalender- und saisonbereinigt trotz der Krise ein Umsatzplus von +2,9 Prozent verbuchen.
Die Corona-Krise hat einen Trend beschleunigt, der bereits seit dem Jahr 2015 deutlich erkennbar ist. Die Umsätze im Onlinehandel lagen im Jahr 2020 mit 23,8 Prozent deutlich über denen des Jahres 2019. Von 2015 bis 2019 fiel das Umsatzwachstum in dieser Branche mit einer durchschnittlichen Rate von 9,5 Prozent pro Jahr noch etwas gemäßigter aus. Im Vergleich dazu konnten die Einzelhändler in Verkaufsräumen nicht erst seit Ausbruch der Corona-Krise deutlich geringere Umsatzsteigerungen verbuchen. So fiel das Umsatzplus 2020 gegenüber 2019 mit 1,2 Prozent deutlich niedriger aus als im Onlinehandel. Auch in den Jahren zuvor konnten sie nur geringere Zuwächse erzielen: Die durchschnittliche Wachstumsrate betrug von 2015 bis 2019 lediglich 1,9 Prozent.
Student Housing und Co-Living auf dem Weg zu neuem Wachstum
03.11.2021: Nach einem kurzen Nachfragerückgang durch die Corona-Pandemie zeigen sich die Segmente Student Housing und Micro Living in diesem Jahr gut erholt und wieder zurück auf dem Wachstumspfad. Für Student Housing könnte das beginnende Semester sogar eines voller Rekorde werden. Co-Living- und andere Long Stay-Konzepte für Expats und Young Professionals konnten nach einem kurzen Nachfragetief ebenfalls deutlich bessere Zahlen verbuchen und werden eine größere Rolle auf den angespannten Wohnungsmärkten in Ballungszentren einnehmen. Außerdem spielen Daten und KI-Systeme bei der Standortsuche für Student Housing- und Co-Living-Projekte durch den immer größer werdenden Wettbewerb um Flächen in geeigneten Lagen künftig eine immer wichtigere Rolle. Das sind die Kernergebnisse der Online-Pressekonferenz "Semesterstart in Deutschland: Wie sieht die Perspektive von Student Housing und Micro Living heute aus? Und wie sind diese Assetklassen durch die Pandemie gekommen?".
„Wir schätzen, dass aktuell mehr als 600.000 Erstsemester in Deutschland auf die Wohnungsmärkte drängen. Viele, die pandemiebedingt ihren Studienbeginn oder die Wohnungssuche verschoben haben, wollen jetzt endlich starten. Es gibt faktisch einen Doppeljahrgang aus neuen und alten Erstsemestern aus dem In- und Ausland, die erstmals physisch an die Hochschulen und in die Metropolen und Universitätsstädte kommen. Mit dem New Normal werden auch die vielen internationalen Studierenden schrittweise an die deutschen Universitäten zurückkehren“, erläutert Rainer Nonnengässer von International Campus die Lage zum Start des Wintersemesters.
„Die Situation auf den angesagten zentraleuropäischen Wohnungsmärkten ist angespannt. In Deutschland kommen beispielsweise auf schätzungsweise aktuell mehr als drei Millionen Studierende nur etwa 260.000 Betten bei privaten und sozialen beziehungsweise gemeinnützigen Anbietern. Es gibt nach wie vor viel zu wenig Wohnraum für Studierende und Berufseinsteiger, die Nachfrage übertrifft das Angebot bei Weitem. Die COVID-19-Pandemie hat zudem sehr deutlich gezeigt, wie wichtig ausreichend adäquater Wohn- und Lebensraum gerade auch für Studierende und Berufseinsteiger ist. Durch die Pandemien hat der Boom der Assetklasse Student Housing nur eine Pause gemacht“, so Nonnengässer weiter.
Einzelhandelsvermietung im Erholungsmodus
22.10.2021: Die Einzelhandelsvermietung in Deutschland setzt wieder Kurs auf Wachstum. Mit knapp 123.000 Quadratmetern neu angemieteter Ladenfläche lieferte der Markt das bislang stärkste Quartal des Jahres ab und liegt damit gut ein Drittel über dem Wert des Vorjahresquartals. Auch die Zahl der Abschlüsse von Juli bis September übertraf mit 291 das Vorjahr um deutliche 43 Prozent. Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: „Trotz des schwierigen ersten Halbjahres, das vom Lockdown geprägt war, pulsiert der Markt nun wieder und ich gehe davon aus, dass wir einen Flächenumsatz von bis zu 450.000 Quadratmetern erreichen werden. Auch wenn das diesmal noch nicht an das Vor-Pandemie-Niveau von 500.000 Quadratmetern heranreicht, ist es deutlich mehr als die 383.000 Quadratmeter aus dem Vorjahr. Der Trend belegt, dass viele Händler die Pandemie genutzt haben, um ihre digitalen Hausaufgaben zu machen und sich jetzt mit neuen Konzepten stärker auf den Kunden und das Kauferlebnis ausrichten.“
In den Einkaufsmetropolen wurde die meiste Fläche in diesem Jahr bislang mit 32.500 Quadratmetern in Berlin angemietet, was gut ein Drittel mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres ist. Auch Düsseldorf legt ähnlich stark zu und kommt auf 24.000 Quadratmeter, was sogar deutlich über dem Fünfjahresschnitt für die ersten drei Quartale von 18.000 Quadratmetern liegt. Auch Köln, München, Frankfurt und Hannover konnten sich im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich steigern. Vor allem kleine Flächen bis 250 Quadratmeter sind stark nachgefragt und machen 58 Prozent des Flächenumsatzes aus. Auch die mittlere Kategorie zwischen 250 und 500 Quadratmeter legte im Jahresvergleich um vier Prozentpunkte auf 19 Prozent zu. Im Branchenvergleich behauptet sich die Sparte Gastronomie/Food (29 Prozent) an der Spitze vor dem Textilhandel (27 Prozent). Konstant zeigen sich die Mieten: „Nach der erwarteten leichten Korrektur zur Jahresmitte haben sich die Spitzenmieten in den Big 10 wieder stabilisiert. Wir gehen davon aus, dass das Preisniveau bis Jahresende konstant bleibt“, prognostiziert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.
Personalknappheit als Herausforderung für Hotellerie und Gastronomie
21.10.2021: Hotellerie und Gastronomie werfen nach der langen Durststrecke des letzten Winters – nicht zuletzt durch den in den Ferienregionen durchaus erfolgreichen Sommer – einen positiven Blick auf die Wintersaison 2021/2022. Allerdings: An allen Ecken, Enden und Ebenen fehlt Personal. Nicht weiter verwunderlich ist daher die Fülle an Stellenangeboten, die neben finanziellen Anreizen, die deutlich über den Kollektivverträgen liegen, auch mit zusätzlichen Benefits (beispielsweise Reduktion der Wochenarbeitszeit, Freizeitangebote, etc.) locken.Schon lange vor der Corona-Pandemie litt die Hotel- und Tourismusindustrie, hervorgerufen durch beständiges Wachstum, mit dem die Ausbildungskapazitäten auf allen Ebenen nicht mithalten konnten, unter fehlenden Fachkräften und jungen Nachwuchstalenten. Dieses Phänomen wurde nun durch Unsicherheiten in Bezug auf die Rückkehr des Tourismus im Allgemeinen und den Wegfall des Vertrauens auf einen sicheren Arbeitsplatz verstärkt.
Die lange Aussichtslosigkeit auf eine Rückkehr des Tourismus löste bei den Beschäftigten eine Branchenflucht aus: Allein in Deutschland haben 325.000 Fachkräfte der Industrie den „Rücken zugekehrt“. Aushilfskräfte, die traditionell einen großen Anteil der Arbeitskräfte in der Hotellerie und Gastronomie ausmachen (etwa eine Million Beschäftigte in der Hotellerie und im Tourismus in Deutschland), haben sich ebenfalls umorientiert, da sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld hatten. Außerdem konnten aufgrund der Schließungen der Betriebe weniger Lehrlinge ausgebildet werden – der Branche fehlen fast zwei vollständige Ausbildungsjahre.
Investmentmarkt für Einzelhandelsobjekte kommt in Fahrt
18.10.2021: Nach verhaltenem Start hat der Investmentmarkt für die von der Pandemie stark gebeutelten Einzelhandelsimmobilien im dritten Quartal wieder Gas gegeben und mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 2,7 Milliarden Euro das beste Dreimonatsergebnis seit sechs Quartalen abgeliefert. Das zweite Quartal wird damit um rund eine Milliarde Euro überboten. Insgesamt sind 2021 bislang 5,9 Milliarden Euro zu verzeichnen, was nur noch 26 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres liegt. Zum Halbjahr war noch knapp die Hälfte des Vergleichswertes erzielt worden.
Der mit Abstand größte Deal des Jahres kam im dritten Quartal hinzu: X+bricks übernahm vom Investmentunternehmen SCP 34 ehemalige Real-Märkte mit insgesamt 425.000 Quadratmetern Fläche. „Diese Großtransaktion belegt, dass insbesondere Einzelhandelsimmobilien mit einem Lebensmittelanker oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs weiterhin sehr begehrt sind“, sagt Sarah Hoffmann, Co-Head Retail Investment JLL Germany. Fachmarktprodukte (einzelne Fachmärkte, Fachmarktzentren oder Supermärkte/Discounter) erreichen auch 2021 einen hohen Anteil und vereinen auf sich drei Viertel des Transaktionsvolumens. Das sind herausragende 30 Prozentpunkte mehr als im Fünfjahresschnitt. Geschäftshäuser kommen auf 20 Prozent, Shopping-Center wurden bislang kaum gehandelt.
„Bedingt durch die Pandemie waren ausländische Investoren eher zurückhaltend und traten deutlich öfter als Verkäufer denn als Käufer in Erscheinung. Per saldo reduzierten sie Ihre Bestände um knapp 1,2 Milliarden Euro“, zieht Sabine Keulertz, Senior Team Leader Central Retail Investment und interimistisch Co-Head, Bilanz. Die Spitzenrenditen verharren derweil auf breiter Front: Den größten Druck spüren High Street Produkte, die in München mit 2,40 Prozent den Spitzenwert erzielen. Berlin (2,60 Prozent), Hamburg (2,80 Prozent) und Frankfurt (2,90 Prozent). Fachmarktzentren stagnieren bei 3,75 Prozent vor einzelnen Fachmärkten mit 4,50 Prozent und Shopping-Centern mit 4,85 Prozent. „Wir gehen aber davon aus, dass die große Nachfrage nach Fachmarktprodukten die Spitzenrenditen mittelfristig weiter unter Druck setzen wird“, gibt Keulertz einen Ausblick.
Passantenfrequenz-Zählung: Citys mit Luft nach oben
01.10.2021: Der Trend in den Einkaufslagen in 63 deutschen Städten ist leicht positiv. Die aktuelle Passantenfrequenz-Zählung von Engel & Völkers Commercial liegt im Durchschnitt der 147 Zählpunkte um 2,5 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Gegenüber der Vor-Corona-Zeit des Jahres 2019 beträgt das Minus aber immer noch -13,6 Prozent. Mit mehr als 10.000 Passanten pro Stunde am Samstag belegen die Top-Einkaufslagen Neuhauser Straße (13.014) und die Kaufingerstraße (11.769) in München sowie die Schildergasse (10.958) in Köln die drei vorderen Plätze des Rankings.
Im bundesweiten Vergleich mussten die Königstraße in Stuttgart (-50,1 Prozent), die Zeil in Frankfurt a. M. (-31,8 Prozent), die Große Bleichen in Hamburg (-20,9 Prozent) und die die Kettwiger Straße in Essen (-20,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr deutliche Verluste am Haupteinkaufstag der Woche registrieren. 23 Standorte in der Analyse erlitten im Jahr 2019 Rückgänge der Passantenfrequenz von über 20 Prozent. Trauriger Spitzenreiter ist die Schadowstraße in Düsseldorf (-62,1 Prozent), gefolgt von der Königstraße in Stuttgart (-58,5 Prozent) und der Friedrichstraße am Checkpoint Charly in Berlin (-57,4 Prozent).
Demgegenüber weisen im Vergleich zum Jahr 2020 71 Zählpunkte der Auswertung von Engel & Völkers Commercial ein besseres Resultat aus. Mit einem Plus von über 50 Prozent stechen die Goethestraße in Frankfurt a.M. (+139 Prozent), Planken in Mannheim (+71,0 Prozent), die Ehrenstraße in Köln (+68,0 Prozent), die Friedrichstraße am Checkpoint Charly in Berlin (+65,5 Prozent), die Rathausgasse in Freiburg (+65,3 Prozent), die Neue Schönhauser Straße (+56,4 Prozent) und die Rosenthaler Straße in Berlin (+52,4 Prozent) hervor. Gleich geblieben sind beispielsweise die Stadthausstraße in Mainz (2.187 Passanten) und Holm in Flensburg (3.501 Passanten).
Immobilienfinanzierungsindex mit Aufwärtstrend
23.09.2021: Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)* von JLL und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung – setzt seine Aufwärtsentwicklung fort. Im dritten Quartal 2021 legt er zum fünften Mal in Folge zu. „Mit einem Zuwachs von 8,9 Punkten gegenüber dem Vorquartal und damit einem Indexstand von 5,6 Punkten überschreitet der DIFI erstmals wieder die Nullmarke und steht damit zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2017 wieder im Plus“, sagt Timo Wagner, Debt Advisory JLL Germany.
„Corona ist noch nicht vorbei – real und in den Köpfen auch nicht“, bringt es Timo Wagner auf den Punkt. „Logistik“ und „Wohnen“ können nach Einschätzung der Expertinnen und Experten auch weiterhin vom aktuellen Umfeld profitieren. Während der Erwartungsindikator der Nutzungsart „Wohnen“ um 7,0 Punkte zugelegt hat, zeigt sich für den Blick auf das letzte Halbjahr eine deutlich pessimistischere Bewertung (-15,8 Punkte). Trotz des Rückgangs bleibt die Nutzungsart „Wohnen“ nach Einschätzung der Befragten aber weiterhin attraktiv, denn der entsprechende DIFI-Subindikator ist mit 17,0 Punkten klar im positiven Bereich. „Diese etwas undurchsichtige Gemengelage zwischen aktueller Situation und Erwartung mag zum einen darin begründet liegen, dass es quasi täglich neue Meldungen oder auch Warnungen vor einer möglichen Blase beziehungsweise deren Platzen gibt. Zum anderen hat das Thema Wohnen im aktuellen Bundestagswahlkampf eine nie dagewesene Bedeutung erlangt und die programmatischen Ziele der konkurrierenden Parteien stehen sich hier diametral gegenüber“, erklärt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.
Während sich die Situationsindikatoren der Assetklassen „Büro“, „Einzelhandel“ und „Hotel“ gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessern konnten, trübt sich der Ausblick für diese Nutzungsarten wieder leicht ein. „Zunächst unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen, dann nicht zuletzt dank gut fortschreitender Impfkampagnen, anziehender Wirtschaftsdaten langsam raus aus der Schockstarre, bremst eine mögliche vierte Corona-Welle ab Herbst dieses Jahr, die Erwartungen“, so Helge Scheunemann. „Dieses Ergebnis lässt sich wohl am besten mit Verunsicherung beschreiben. Zum einen darüber, welchen Kurs die Bunderegierung bei steigenden Infektionszahlen einschlagen würde und zum anderen darüber, in welche Richtung die Debatte über die Balance von Home Office und Rückkehr ins Büro am Ende laufen wird.“ Die entsprechenden Erwartungsindikatoren fielen um 7,8 Punkte („Büro“), 1,2 Punkte („Einzelhandel“) bzw. 8,5 Punkte („Hotel“). Demgegenüber ordneten die befragten Teilnehmer bei der Frage nach der Finanzierungssituation im vergangenen halben Jahr den entsprechenden Indikatoren noch deutlich steigende Werte zu 33,4 Punkte („Büro“), 38,4 Punkte („Einzelhandel“) bzw. 36,6 Punkte („Hotel“).
Unter den genannten Assetklassen beurteilten die Befragten die „Büroimmobilie“ insgesamt am optimistischsten, „Hotel“ insgesamt am pessimistischsten. So betragen die Salden der entsprechenden DIFI-Subindikatoren, die sowohl die Lage als auch die Erwartungen abbilden, 3,6 Punkte bzw. -16,0 Punkte. „Zwar dürfte sich die Situation für Hotelbetreiber im Sommer 2021 dank der breiten Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen gegenüber Anfang 2021 merklich verbessert haben. Allerdings schlägt sich dies nicht am Finanzierungsmarkt für Hotelimmobilien nieder. Die Expertinnen und Experten dürften insbesondere daran zweifeln, dass Hotels, die auf Geschäftskunden spezialisiert sind, die Corona-Pandemie in naher Zukunft abschütteln können“, macht Frank Brückbauer, Department International Finance and Financial Management, ZEW – Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, deutlich.
Erholung des Hotelmarktes erst 2024 zu erwarten
16.09.2021: Der deutsche Hotelmarkt kämpft weiterhin mit den Auswirkungen der Coronapandemie. Aufgrund der Reisebeschränkungen und der Komplexität des internationalen Reiseverkehrs mit Tests und Quarantänemaßnahmen hat die erhoffte Erholung in der ersten Halbjahr 2021 nicht stattgefunden. So lag die Gesamtzahl der Übernachtungen mit 34,7 Prozent unter dem ersten Halbjahr 2020. Dafür gab es im Sommer 2021 einen schnellen Anstieg der Freizeitnachfrage und die Ferienhotels in beliebten Reisezielen waren fast vollständig ausgebucht. Diese rasante Erholung der Freizeitnachfrage hat zu einem verstärkten Interesse inländischer institutioneller Investoren im Resort-Sektor und in Städten mit starker Wochenendnachfrage geführt. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des deutschen Hotelmarktes des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Größter Lichtblick des deutschen Hotelmarktes ist die verhältnismäßig geringe Abhängigkeit von der internationalen Reisetätigkeit speziell in den B und C Städten und im Tourismus“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE. Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent an den Gesamtübernachtungen ist die Hotellerie in Deutschland seit jeher stark von der Inlandsnachfrage abhängig. Die meisten der Top-7-Märkte weisen jedoch eine große Abhängigkeit von internationalen Reisen auf. Entsprechend deutlich rückläufig war in diesen Städten der Umsatz pro verfügbarem Zimmer. Am stärksten leiden die Betreiber, welche die Mieten teilweise weiterhin nicht aus dem Cashflow bezahlen können.
„Wir gehen davon aus, dass es je nach Hoteltyp und Standort bis 2023 oder 2024 dauern wird, bis die Hotels wieder auf ihr Vor-Pandemie-Niveau zurückkehren“, erwartet Stefan Strebl, Senior Consultant Hotels bei CBRE. „Insbesondere große Kongresse und Messen brauchen den internationalen Flugverkehr, um wieder normal zu funktionieren. Zudem weisen die meisten der Top-7-Märkte in Deutschland für die kommenden zwei bis drei Jahre eine erhebliche Hotelpipeline auf, was zu einem entsprechenden Wettbewerb zwischen den Betreibern führen wird. Denn auch wenn einige Entwicklungen im frühen Planungsstadium aufgrund der Pandemie gestrichen wurden, werden die meisten Hotels, die sich derzeit in der Endplanung oder im Bau befinden, wahrscheinlich realisiert werden“, prognostiziert Strebl.
Studie: Europäische Städte nach Corona
13.09.2021: Wie leben wir in unseren Städten nach Corona? Dieser Frage ist die IRE|BS Immobilienakademie im Auftrag des Urban Land Institute (ULI) nachgegangen und hat jetzt die Studie „Europäische Städte nach Corona – Strategien für resiliente Städte und Immobilien“ vorgestellt. Kernaussage ist, dass für die zukünftige Stadtentwicklung folgende Aktionsfelder entscheidend sind: Die Stärkung von Quartieren um Wege zu reduzieren, die Gestaltung mit mehr öffentlichen Räumen, wobei es zu einer Mehrfachnutzung der Flächen für Begegnungen und andere Nutzungen geben wird und muss, die Umnutzung von Bestandsimmobilien zu anpassungsfähigeren und stärker gemischtgenutzten Gebäuden und damit einhergehend die Flexibilisierung des Bauplanungsrechts.
Gero Bergmann, Vorstandsvorsitzender ULI Deutschland/Österreich/Schweiz und Sabine Georgi, Geschäftsführerin ULI Deutschland/Österreich/Schweiz, dazu: „Die zwei zentralen Akteursgruppen für die Stadtentwicklung werden dabei öffentliche Einrichtungen und private Investoren sein. Der Umbau der Städte gelingt nur partnerschaftlich.“ Die Pandemie führt laut Studie nicht zur oft zitierten Stadtflucht oder zum Sterben der Innenstädte. Prof. Dr. Tobias Just, wissenschaftlicher Leiter IRE|BS Immobilienakademie: „Auch wenn die stärkere Verdichtung, die Nutzungsmischung und die kürzeren Innenstadtwege Aspekte mittelalterlicher Städte zurückholen, entsteht vor allem etwas Neues: Die Städte werden durch stärkere innere Quartiersbeziehungen strukturierter und gleichzeitig amorpher, da enge Gebäudezuordnungen häufiger aufgehoben werden.“ Franziska Plößl, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin IRE|BS, ergänzt: „Städte werden somit wohnlicher, offener und dadurch menschenbezogener. Grüner werden sie ohnehin, aber nicht aufgrund der Pandemie, sondern weil es der Klimawandel erzwingt.“
Ausgaben deutscher Unternehmen für Geschäftsreisen 2020 auf historischem Tief
07.09.2021: Die COVID-19-Pandemie hat die Ausgaben deutscher Unternehmen und öffentlicher Institutionen für Geschäftsreisen im Jahr 2020 auf ein historisches Tief sinken lassen. Wie die aktuelle VDR-Geschäftsreiseanalyse (Verband Deutsches Reisemanagement e.V.) belegt, reduzierten sich die Ausgaben im Vergleich zu 2019 um 81,7 Prozent und erreichten mit 10,1 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung vor 19 Jahren. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 32,7 Millionen Geschäftsreisen (- 83,3 Prozent) und 3,3 Millionen Geschäftsreisende (- 74,9 Prozent).
„Die Ergebnisse zeigen schmerzlich, mit welcher Wucht die COVID-19-Pandemie die Unternehmen und Anbieter aus der Geschäftsreisebranche getroffen hat. Die Analyse belegt zudem noch einmal, welche Bedeutung Geschäftsreisen für den Wirtschaftsstandort Deutschland besitzen. In den Jahren vor der Pandemie haben Firmen und ihre Geschäftsreisenden neben den Ausgaben für Transport und Beherbergung einen stetig steigenden Beitrag zur regionalen Wertschöpfung – etwa in Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungssektor und Kultur geleistet. Diese Umsätze in direkt und indirekt profitierenden Branchen sind im Corona-Jahr fast komplett weggebrochen“, sagte VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner.
Immobilienfinanzierer punkten mit Neugeschäft
31.08.2021: Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern ist laut BF.direkt AG, Spezialist für die Finanzierung von Immobilienprojekten, im dritten Quartal 2021 erneut angestiegen und erreicht nun 1,61 Zähler (+2,63 Punkte). Damit hat sich der Wert fünf Quartale in Folge verbessert. Getrieben wird die Verbesserung unter anderem vom Neugeschäft. Fast zwei Drittel der Befragten – 61,3 Prozent (+18pp) – geben an, dass das Neugeschäft wächst. Zur Verbesserung des Wertes trägt auch bei, dass nur noch wenige Marktteilnehmer (12,9 Prozent) die Finanzierungsbedingungen als restriktiv einschätzt. Weiterhin wirkt sich positiv aus, dass der Anteil kleiner Finanzierungen – unterhalb von zehn Millionen Euro – auf 22,6 Prozent abnimmt.
Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, kommentiert: „Der erneute, leichte Anstieg des BF.Quartalsbarometers ist vor dem Hintergrund des massiven Einbruchs im März 2020 zu sehen. Seitdem erholt sich die Stimmung langsam Schritt für Schritt. Im Vergleich zum noch vom Lockdown geprägten ersten Halbjahr 2021 sind sowohl Sentiment als auch Marktaktivität mittlerweile deutlich gestiegen. Es wird wieder mehr finanziert und das Neugeschäft springt an. Auch das bestehende Kreditbuch macht keine allzu großen Probleme. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die befürchtete NPL-Welle ausgeblieben ist.“ Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, schränkt ein: „Es ist dennoch unübersehbar, dass die Auswirkungen der Pandemie auf den Finanzierungsmarkt noch prägen. Sie zeigen sich vor allem in einem nach wie vor selektiven Vorgehen der Finanzierer und in einer großen Zurückhaltung bei den Nutzungsarten Hotel und Non-Food-Einzelhandel.“
Büromarkt zeigt sich weiterhin robust
30.08.2021: Der Real Asset und Investment Manager Wealthcap gibt in seinem halbjährlichen Marktüberblick eine Einschätzung zur Entwicklung der Büroimmobilienmärkte in den deutschen Top-7-Städten: „Auch im ersten Halbjahr 2021 haben die Büromärkte der Top-7 ihre Resilienz unterstrichen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach wie vor spürbar, doch die Assetklasse Büroimmobilien steht Unkenrufen zum Trotz sehr robust da. Dafür sprechen das anhaltend hohe Interesse auf Anlegerseite, die stabilen Spitzenmieten und das gestiegene Transaktionsvolumen im Bürosegment. Wichtig für nachhaltige Investments sind jetzt mehr denn je langjährige Marktexpertise und ein aktiver Asset-Management-Ansatz“, resümiert Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap.
1. Marktumfeld: Konjunktur- und Zinsumfeld: Die deutsche Wirtschaft zeigte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum robuster. Im zweiten Quartal 2021 stieg das BIP um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Jedoch bleibt unter den gegebenen Umständen eine weitere Entwicklung der Gesamtwirtschaft eng an den Verlauf der Corona-Pandemie gebunden und deshalb schwer vorhersagbar. Kurzfristige Zinsen bleiben im Negativbereich. Die Realverzinsung, gemessen als Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe abzüglich Inflation, lag im Juni 2021 bei -2,45 Prozent. Der Marktkonsens stellt sich auf ein ausgeprägtes Niedrigzinsumfeld für längere Zeit ein.
2. Verhaltensvariablen: Banken und Investoren: Das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung sank im zweiten Halbjahr 2020 um rund 24 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2019, was in den Risikovergaberichtlinien und dem aktuellen Corona-Umfeld begründet liegt. Für institutionelle Investoren erscheinen im Niedrigzinsumfeld Immobilien als Anlage weiterhin nahezu alternativlos. Besondere Nachfrage erfahren wertstabile Core-Produkte mit nachhaltigen Gebäuden in guter Lage und mit flexiblen Flächenkonzepten.
3. Büroinvestitionsmarkt: Das Transaktionsvolumen für Büroimmobilien stieg im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro. Objekte mit bonitätsstarken Mietern und langfristiger Vermietung in sehr guter Lage erleben eine anhaltend hohe Nachfrage. Der Seitwärtstrend bei den Spitzenrenditen der Top-7 für Büroimmobilien setzte sich im ersten Halbjahr 2021 fort. Somit blieben die Renditen unterhalb der Marke von 3 Prozent und der Trend zur Bodenbildung verstetigt sich.
4. Bürovermietungsmarkt: Das Leerstandsvolumen im Mittel der Top-7 stieg gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 um rund 15 Prozent auf eine Leerstandsquote von nun 4,3 Prozent. Diese Entwicklung liegt im Anstieg des Bauvolumens um 82 Prozent im selben Zeitraum begründet, bei gleichzeitig rückläufiger Vorvermietungsquote. Durch die bisherige Flächenknappheit der vergangenen Jahre ergibt sich ein Puffer, der unmittelbaren Mietpreisreaktionen infolge des Leerstandsanstiegs entgegenwirkt. In den Top-7 blieben die Spitzenmieten mit 33,10 Euro pro Quadratmeter auf unverändert hohem Niveau.
Neugeschäft im Segment Immobilien-Leasing fällt deutlich
19.08.2021: Die Immobilien-Leasing-Neuinvestitionen sind im Corona-Jahr 2020 deutlich zurückgegangen. Dies zeigen die neuen Zahlen des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen e.V.. Nachdem 2019 noch 1,7 Milliarden Euro in Immobilien-Leasing-Transaktionen floss, waren es 2020 rund 900 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 47 Prozent. Damit ist der Aufwärtstrend der vorangegangenen Jahre gebrochen. Um die Bedeutung des Segments Immobilien-Leasing zu verstehen, ist neben dem Neugeschäft auch ein Blick auf den Bestand notwendig: Betrachtet man die Gesamtheit aller laufenden Immobilien-Leasing-Verträge wird die Summe der aktuellen Buchwerte auf rund 12 Milliarden Euro geschätzt.
Klaus Busch, Geschäftsführer der CoRE Solutions GmbH, kommentiert: „Wie viele Wirtschaftsbereiche wurde auch das Immobilien-Leasing-Geschäft von der Pandemie empfindlich getroffen. Unter anderem ist die Finanzierungsbereitschaft der Banken 2020 deutlich gesunken. Aber auch viele Unternehmen, die als Leasing-Nehmer in Frage kommen, haben ihre Pläne während der unsicheren Pandemie-Monate erst einmal auf Eis gelegt.“ Immobilien-Leasing ist in Relation zur „regulären“ Immobilienfinanzierung über Banken zwar eine Nische. Allerdings zeigt die Entwicklung der Jahre vor 2020, dass die Nachfrage steigt. Immobilien-Leasing kann insbesondere für Unternehmen eine Lösung sein, die über Immobilien verfügen und Kapital freisetzen wollen, gleichzeitig aber Kontrolle und Zugriff auf die Immobilien behalten wollen.
15 Prozent der Düsseldorfer Gastronomie müssen Geschäft aufgeben
18.08.2021: Durchschnittlich 15 Prozent aller Gastronomiebetriebe haben in den repräsentativ untersuchten Düsseldorfer Stadtteilen Stadtmitte, Friedrichstadt und Bilk nach den durch Corona bedingten Einschränkungen bisher nicht wieder geöffnet. „Wir hatten einen höheren Wert bei den Geschäftsaufgaben befürchtet“, resümiert Marc Müller-Kurzwelly, Leiter Investment Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Düsseldorf. 277 Restaurants, Gaststätten, Cafés, Bars Trinkhallen, Imbisse etc. hat das international tätige Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien in den drei Stadtteilen insgesamt ausgewertet. Leicht abweichend vom Durchschnitt sind dabei Friedrichstadt, wo die aktuelle Schließungsquote bei 20 Prozent (+ 5 Prozentpunkte) liegt und Bilk. Dort sind mit einem Resultat von acht Prozent die Betriebe vermeintlich besser weggekommen. Ansonsten sind die Werte recht homogen. Einen Grund für den moderaten Durchschnittswert sieht Müller-Kurzwelly neben den Staatshilfen in der konstruktiven Kommunikation und Kooperation zwischen den überwiegend privaten Eigentümern von Wohn- und Geschäftshäusern und den Gastronomen.
Bringt Delta das Ende des Büros?
17.08.2021: Eine interessante Kolumne zur Auswirkung der Delta-Variante auf den Büromarkt - vor allem mit Blick über den großen Teich. Hier entlang...
ZIA zur Ministerpräsidentenkonferenz: Es fehlt an klaren Strategien
11.08.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, zeigt sich überwiegend erleichtert über die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz. „Es ist erfreulich, dass die Politik eingesehen hat, Inzidenzen nicht allein zum Maßstab der Corona-Politik zu machen und dabei den Handel nicht weiter zu gefährden. Gleiches hätten wir uns auch für die Hotellerie gewünscht“ sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner. Er betonte, dass beide Branchen von allen Experten inklusive vom Robert-Koch-Institut (RKI) als gefahrlos für das Infektionsgeschehen angesehen werden. „Geimpft, Getestet und Genesen, also 3-G, darf nur bei wirklicher Gefahr gelten und nicht dauerhaft an ‚safe places‘ wie dem Handel oder eben auch den Hotels.“
„Selbstverständlich müssen Geimpfte ihre Grundrechte wiederbekommen, gleiches gilt aber für Handel und Hotel, die nicht dauerhaft durch Testen eingeschränkt werden dürfen“, so Mattner. Die durch Tests verbundenen Umsatzeinbußen gefährdeten mehr als eine Millionen Arbeitsplätze in Deutschland, so Mattner weiter. Mattner machte deutlich: „Für den Spitzenverband der Immobilienwirtschaft fehlt es weiter an klaren Strategien, allzu sehr fallen Entscheidungen von der Ministerpräsidentenkonferenz getrieben und nicht getragen von einem Expertengremium. Bis heute hat die Bundesregierung keine Analyse, welche Eindämmungsmaßnahmen wie erfolgreich wirken. Das wäre aber die Grundlage für eine kluge Strategie.“
Corona bremst Büroinvestments in B&C-Städten
10.08.2021: Nach Angaben von Colliers wurden im ersten Halbjahr 2021 in den deutschen B&C-Städten rund 1,2 Milliarden Euro in Büroimmobilien investiert. Während sich das Transaktionsvolumen im Marktgebiet der TOP 7 nahezu unverändert gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 zeigt, war die Aktivität in den B&C-Städten verhaltener als noch vor einem Jahr. Das Ergebnis liegt circa 39 Prozent unter dem des ersten Halbjahrs 2020 und auch der fünfjährige Durchschnitt wurde um fast 30 Prozent unterschritten.
Michael Baumann, Head of Office Investment B&C bei Colliers, ordnet ein: „Das unterdurchschnittliche Ergebnis liegt vor allem an dem sehr schwachen ersten Quartal dieses Jahres. In den ersten drei Monaten wurden lediglich rund 370 Millionen Euro in Büroimmobilien in B&C-Städten investiert. Zum einen konnten viele Deals noch erfolgreich zum Jahresende 2020 abgeschlossen werden und wurden nicht mit ins neue Jahr genommen, andererseits waren die ersten Monate 2021 durch die dritte Corona-Welle und den daraus resultierenden Lockdown geprägt. Zwar sind Büroinvestitionen außerhalb der TOP 7 durchaus lukrativ, erfordern in der Regel aber einen erhöhten Beratungsbedarf und eine ausführlichere Prüfung, weshalb Prozesse durch die Infektionsschutzmaßnahmen stärker beeinträchtigt waren als in den TOP 7 und sich so verzögerten. In den Monaten April bis Juni wurde ein Investitionsvolumen von über 860 Millionen Euro registriert. Das sind rund 200 Millionen Euro mehr als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres, als Corona das Transaktionsgeschehen zum ersten Mal beeinflusste.“
Handelsunternehmen wollen Corona-Impfbereitschaft steigern
09.08.2021: Mehr als ein Dutzend führender Handelsunternehmen setzt sich gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) in einer breit angelegten Kampagne für eine Steigerung der Impfbereitschaft gegen COVID-19 ein. Täglich erreichen die beteiligten Unternehmen mehr als 40 Millionen Kunden. Unibail-Rodamco-Westfield Germany unterstützt die Kampagne. Zu den geplanten Maßnahmen bei „Leben statt Lockdown. Lass dich impfen.“ zählen neben Plakataktionen in Schaufenstern und Kassenbereichen, dem Auflegen von mehrsprachigen Informationsbroschüren, der Nutzung der Social-Media-Kanäle der Unternehmen und Verbände insbesondere die Durchführung von niederschwelligen Impfangeboten an ausgewählten Standorten. Impfaktionen erfolgen dabei in enger Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsämtern. Zusätzlich werden bekannte Persönlichkeiten und Influencer, wie Fußballstar Emre Can, als Testimonials die Kampagne unterstützen und ihr zusätzliche Reichweite geben.
Hinter der Initiative stehen unter anderem die Unternehmen Aldi Nord und Süd, Breuninger, Deichmann, Deutsche Euroshop, ECE Group, EDEKA, Ernsting’s Family, GALERIA Karstadt Kaufhof, INTERSPORT, KiK, Lidl und Kaufland, MediaMarktSaturn, METRO, REWE Group, s.Oliver, Tengelmann Unternehmensgruppe, Thalia, Transgourmet und Unibail-Rodamco-Westfield Germany. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn begrüßt die Aktion: „Die größte Impfaktion der Geschichte ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es freut mich sehr, dass der Handel sich für eine möglichst hohe Impfbereitschaft einsetzt und die Länder und Kommunen bei der Umsetzung niedrigschwelliger Impfangebote unterstützen will. Mit Blick auf die Delta-Variante und Herbst und Winter zählt jede Impfung."
Wohnungswirtschaft auf dem Weg zur Normalität
04.08.2021: Bereits zu Beginn der Corona-Krise schätzte Aengevelt das Wohninvestmentsegment angesichts weiter steigender Bevölkerung und vor allem Haushaltszahlen als weitgehend robust und krisenresistent ein. Aengevelt wollte es genauer wissen und hat nach Befragungen im Sommer 2020 und Winter 2020/2021 im Juni dieses Jahres erneut Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft zu den Auswirkungen auf ihr Unternehmen befragt. Das Ergebnis: Große Teile der Befragungsteilnehmer rechnen weiterhin mit wirtschaftlichen Einbußen. Allerdings erwarten deutlich weniger als noch vor einem Jahr Forderungsausfälle, dafür eine zügige Rückkehr zur betrieblichen Normalität. Wie bereits in den vorherigen Umfragen rechnen zudem nur wenige mit größeren strukturellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen.
Mittlerweile geht weniger als die Hälfte (43 Prozent) der Befragungsteilnehmer von einer abgeschwächten Umsatzdynamik aus. Im Sommer 2020 (60 Prozent) und auch Winter 2020/2021 (52 Prozent) waren es noch deutlich mehr. Dagegen ist die Zahl derer wieder gestiegen, die mit Forderungsausfällen rechnen, nämlich von 32 Prozent im Winter 2020/2021 auf nun 40 Prozent. Allerdings lag die Quote im Sommer 2020 mit 52 Prozent noch deutlich höher. Kontinuierlich weiter gesunken ist der Anteil der Befragungsteilnehmer, die eine Reduzierung des Neugeschäfts erwarten: Waren es im Sommer 2020 50 Prozent und im Winter 2020/2021 noch 40 Prozent, sind es aktuell 35 Prozent.
Auch ist die Einschätzung der Befragungsteilnehmer hinsichtlich eines Personalabbaus in ihrem Unternehmen entwickelt sich positiv: Rechneten damit im Sommer 2020 und Winter 2020/2021 bereits lediglich vier Prozent, sind es nun sogar nur noch zwei Prozent. Ähnlich gering (zwei Prozent) ist der Anteil der Teilnehmer, die mit einem Verlust von Stammkunden rechnen (Winter 2020/2021: sechs Prozent; Sommer 2020: vier Prozent). Von einem erhöhten Kostenaufwand durch bislang nicht kalkulierte Restart-Investitionen gehen ebenfalls immer weniger Befragungsteilnehmer aus, nämlich lediglich 14 Prozent (Winter 2020/2021: 23 Prozent; Sommer 2020: 18 Prozent).
Sommertourismus im Zeichen von Corona
03.08.2021: Im aktuellen Hotel Industrie Update betrachtet mrp hotels unter anderem die unterschiedlichen Folgen der Pandemie auf die Stadt- und Ferienhotellerie. Das Ergebnis: Während in den Städten derzeit keine kurzfristige Erholung in Sicht ist, boomen die Ferienregionen über den Sommer hinweg. „Zumindest für die Ferienhotellerie bringt der Sommer gute Nachrichten mit sich. Mit Aufhebung der touristischen 'Travel Bans' profitieren jene Regionen, auf denen auch traditionell der Fokus der regionalen und Inlandsnachfrage liegt”, so Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von mrp hotels. Dementsprechend beeindruckend sind auch die Auslastungszahlen, die zum Teil mehr als 90 Prozent erreichen, wobei auch entsprechend hohe Raten erzielt werden.
Dennoch sieht mrp hotels insgesamt noch keine vollkommene Entspannung: Durch die Abhängigkeit vom aktuellen Infektionsgeschehen und dem Risiko neuer Restriktionen – wie sie derzeit beispielsweise für Großbritannien, Portugal und teilweise die Balearen gelten, aber auch für weitere Länder nicht ausgeschlossen sind – bleibt die Ferienhotellerie ein sehr fragiles Segment. Im Gegensatz zur Ferienhotellerie sieht es in den Städten weiterhin vielfach eher trostlos aus. Martin Schaffer: „Städte sind im hohen Maße vom interkontinentalen Tourismus und Geschäftstourismus abhängig. Internationale Reisen sind vollkommen zum Erliegen gekommen, der Geschäftstourismus bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Auch wenn einige wenige Hotels im Luxussegment eine sehr hohe Auslastung haben, so liegt der Schnitt trotzdem nur bei drei bis maximal zehn Prozent.”
Vorausblickend auf den Herbst sieht mrp hotels auch weiterhin ein großes Fragezeichen, da insbesondere die Business-Nachfrage weiterhin nicht ausreichend vorhanden sein dürfte. „Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass laut einer Umfrage des Handelsblatts mehr als 60 Prozent der DAX-Konzerne die Geschäftsreisen dauerhaft um 30 Prozent reduzieren wollen”, ergänzt Martin Schaffer. Dies trifft neben der Stadthotellerie naturgemäß auch die Airlines, die derzeit zwar große Kapazitäten bei Ferienflügen bereitstellen, sich aber dennoch auf einen Rückgang bei Geschäftsreisen entsprechend einstellen müssen. Optimistische Prognosen gehen derzeit frühestens für 2024 von einer Erholung des internationalen Tourismus, der auch einen wesentlichen Faktor für Kongresse, Messen und andere Veranstaltungen bildet, aus. Worst-Case-Szenarien sprechen gar erst von 2029.
Weltweiter Bauboom trotz Corona
28.07.2021: Im vergangenen Jahr hat die Bautätigkeit der 100 größten börsengelisteten Baufirmen global trotz Corona-Krise weiter zugenommen und ist um 3,7 Prozent gestiegen, in Europa hingegen sank der Umsatz um sieben Prozent. Weiterhin dominiert China mit einem Gesamtumsatz von mehr als 700 Milliarden US-Dollar die globale Baubranche, mit großem Abstand auf die nächstplatzierten Länder Japan, USA und Frankreich. Nur eine deutsche Firma, die Bauer AG, kann sich mit einem Umsatz von 1,175 Milliarden US-Dollar in der weltweiten Top 100 platzieren.
Die weltweite Bautätigkeit wurde im vergangenen Jahr weniger stark als viele andere Branchen von den teils massiven Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen – das zeigt die neue Studie „Global Powers of Construction“ von Deloitte. Dennoch: Der Anstieg staatlicher Krisen-Ausgaben sowie eine höhere Staatsverschuldung in zahlreichen Ländern könnte zu einer Verlangsamung anstehender Infrastrukturinvestitionen führen und so die Wachstumsaussichten der Branche für die kommenden Jahre beeinträchtigen. „Während viele Baufirmen in der Pandemie gerade in Fernost nochmals eine Steigerung ihrer Umsätze gegenüber dem Vorjahr realisieren konnten, sieht es in Europa nicht ganz so rosig aus. Dennoch kann man nicht behaupten, dass Corona der Baubranche nachhaltig geschadet hat“, sagt Michael Müller, Partner und Leader des Bereichs Real Estate bei Deloitte.
120.000 Geschäfte in Innenstädten gefährdet
26.07.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) als Partner des Beirats Innenstadt beim Bundesinnenministerium begrüßt die heute vorgelegte Innenstadtstrategie der Bundesregierung. Ursächlich für die Gründung des Beirats war, dass circa 90 Prozent der Innenstadtbranchen Umsatzverluste verspüren. In Deutschland sind ungefähr 120.000 Geschäfte in den Innenstädten in ihrer Existenz gefährdet. Der Inlandstourismus ist 2020 aufgrund der Corona-Pandemie um 40 Prozent gesunken, der internationale Städtetourismus ist in dieser Zeit nahezu komplett eingebrochen. Dazu erklärt Andreas Mattner, Präsident des ZIA: „Ziel muss es sein, die Anziehungskraft der Innenstädte in der Postcoronastadt nicht nur zu erhalten, sondern sogar noch zu erhöhen. Innenstädte sind das Herz der europäischen Stadt. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung dieses wichtige Thema erkannt hat. Nun gilt es, zügig konkrete Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.“
„Der notwendige Veränderungsprozess gelingt nur über Kompromissbereitschaft und unter Einbeziehung aller Beteiligten, auch der Immobilienwirtschaft“, so Mattner weiter. In seinem Positionspapier beschreibt der ZIA seine Ideen für die zukunftsfähige Innenstadt und wird auch weiterhin intensiv an der Rettung der Städte mitarbeiten. Angesichts der derzeitigen Hochwasserkatastrophe in Deutschland schlägt der ZIA zudem vor, ein Forschungsprojekt für resilientere Städte aufzulegen. „Das menschliche Leid in den Flutgebieten darf sich nicht wiederholen. Wir schlagen daher vor, genau zu erforschen, wie wir unsere Innenstädte und Immobilien resilienter gegen extreme Wetterlagen machen können. Sehr gerne bringen wir dabei die Expertise der Immobilienwirtschaft ein“, so Mattner abschließend.
Corona verändert Präferenzen beim Wohnort
22.07.2021: Die Corona-Pandemie hat viele Deutsche dazu gebracht, ihre Wohnsituation zu überdenken. Mehr Wohnfläche und Zugang zur Natur sind plötzlich gefragter als quirliges Großstadtleben in Szenevierteln. Eine repräsentative Studie des ifo Instituts und immowelt mit 18.000 Teilnehmern zeigt: Viele Deutsche wollen ihre Wohnsituation in Zukunft zwar prinzipiell ändern, ganz auf urbane Infrastruktur verzichten wollen sie dabei aber nicht. Vor allem kleinere Großstädte und Vororte sind gefragte Wohngegenden. Eine allgemeine Flucht aus den Großstädten zeichnet sich nicht ab.
13 Prozent wollen Großstadt verlassen: Durch Home-Office und Online-Shopping könnten in der Theorie zunehmend auch wieder mehr Menschen in ländlichen Räumen leben, ohne täglich lange Pendelzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Die repräsentative Studie des ifo Insituts und immowelt belegt nun, dass die urbanen Zentren, also Städte über 500.000 Einwohner, tatsächlich für einige Menschen an Reiz verlieren: 5 Prozent der befragten Großstädter planen, binnen des nächsten halben Jahres aus der Großstadt wegzuziehen. Weitere 8 Prozent haben einen Wegzug innerhalb der kommenden 6 bis 12 Monate ins Auge gefasst. 13 Prozent der Großstädter planen somit, innerhalb der nächsten 12 Monate die Großstadt zu verlassen.
Junge Menschen und Familien wollen Städte verlassen: Einen merklichen Einfluss auf die Umzugsbereitschaft hat das Alter. Von den 18- bis 29-Jährigen wollen 18 Prozent ihren Wohnsitz in der Stadt in den nächsten 12 Monaten aufgeben. Auch 19 Prozent der 30- bis 39-Jährigen haben diesen Plan. Bei den 60- bis 69-Jährigen (11 Prozent) und den über 70-Jährigen (5 Prozent) kommt ein Wegzug seltener in Frage. Kinder im Haushalt regen ebenso zum Nachdenken über die Wohnverhältnisse an: Kinderlose Großstädter planen nur zu 10 Prozent einen Wegzug aus der Stadt binnen der nächsten 12 Monate. Bei einem Kind im Haushalt steigt der Wert auf 18 Prozent und bei zwei oder mehr Kindern verdoppelt er sich auf 22 Prozent. Vor allem junge Menschen in der Familiengründungsphase und Familien planen vermehrt, den städtischen Raum zu verlassen. Fast jeder 2. Befragte, der seine Wohnsituation innerhalb der kommenden 12 Monate grundlegend verändern will, gab an, dass das Virus einen Einfluss auf die Entscheidung hatte. Je längerfristiger der Umzugsplan ist, desto geringfügiger ist die Rolle der Corona-Pandemie bei der Entscheidung.
Umzugsgründe: mehr Natur und mehr Platz: Den Wunsch nach mehr Naturnähe und einer Aufwertung der eigenen Wohnverhältnisse geben jeweils fast zwei Drittel der befragten Großstädter als Grund für die konkreten Umzugspläne an. Störfaktoren am bisherigen Wohnort (58 Prozent), der Wunsch nach mehr Wohnfläche (57 Prozent) sowie ein besseres Wohnumfeld für die Familie (56 Prozent) werden in der urbanen Zielgruppe ebenfalls häufig als Umzugsgrund genannt.
Natur ja, aber mit urbaner Infrastruktur: Eine große Stadtflucht deutet sich in Deutschland aber nicht an. Die abgeschiedene Idylle auf dem Land sucht von den Städtern kaum jemand. Wer kurz- oder langfristig einen Umzug aus der Großstadt plant, möchte vorrangig in eine kleinere Großstadt (38 Prozent) ziehen. Weitere 30 Prozent wollen im Speckgürtel bleiben. Nur 11 Prozent der befragten Großstädter, die konkrete Umzugspläne hegen, wollen aufs Land ziehen. Es sind also vor allem die suburbanen Räume und Städte zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern, die verstärkt ins Blickfeld der urbanen Bevölkerung rücken.
ZIA wider Impfmuffel
21.07.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, will eine vierte Welle und vor allem einen weiteren Lockdown dringend verhindern. Prävention und ein schneller Fortschritt der Impfkampnage sind nun absolut entscheidend. „Handel, Hotel und Gastronomie stehen nach dem Rekord-Lockdown am Abgrund. Über 1,6 Millionen Jobs in diesen Branchen und der Immobilienwirtschaft sind immer noch akut gefährdet. Eine vierte Welle muss also in jedem Fall verhindert werden“ so Andreas Mattner, Präsident des ZIA. Der ZIA ruft alle 37.000 Mitgliedsunternehmen auf, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu motivieren, sich impfen zu lassen. „Mit über 3 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist die Immobilienwirtschaft eine der mitarbeiterstärksten Branchen in Deutschland und absolut systemrelevant. Wir müssen also mit starkem Beispiel vorangehen, um eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen. So kann ein ungerechtfertigter dritter Lockdown aktiv verhindert werden. Wer sich Impfen lässt leistet aktiv einen Beitrag für das Überleben seines Unternehmens.“ so Mattner.
Immobilienklima im Sommertief
20.07.2021: Das Deutsche Hypo Immobilienklima hatte in den Monaten Mai und Juni einen deutlichen Aufschwung erfahren. Die 163. Monatsbefragung unter rund 1.200 Immobilienexperten im Juli setzt dieser positiven Entwicklung jedoch ein vorläufiges Ende: Im Vergleich zum Vormonat ging der Index um 2,2 Prozent zurück. Dieser Abwärtstrend wurde sowohl vom Ertrags- als auch vom Investmentklima getragen. Das Ertragsklima sank nach dem zweistelligen Anstieg im Juni um 2,8 Prozent auf aktuell 89,3 Zählerpunkte. Das Investmentklima verzeichnete einen moderaten Verlust von 1,7 Prozent und liegt damit wieder knapp unter der 100-Punkte-Marke (99,6 Zählerpunkte). Dennoch befindet sich das Immobilienklima mit einem Punktestand von 94,4 insgesamt weiterhin auf Vorkrisenniveau.
Insgesamt hat sich die Stimmungslage in den einzelnen Assetklassen nach der außergewöhnlich positiven Dynamik im Vormonat wieder rückläufig entwickelt. Entgegen der positiven Entwicklung der letzten Monate weist das Wohnklima eine Abnahme von 2,3 Prozent (149,3 Punkte) auf. Auch das Logistikklima verzeichnet seit Februar 2021 erstmals wieder einen leichten Verlust um 0,8 Prozent auf nun 160,5 Punkte, bleibt jedoch weiterhin Spitzenreiter unter den betrachteten Assetklassen. Das Büroklima bleibt mit einem marginalen Rückgang um 0,2 Prozent auf 89,5 Punkte annähernd stabil. Besonders hoch fallen die Stimmungseinbußen beim Handelklima aus: Auf die überdurchschnittlichen Steigerungsraten der Monate Mai und Juni folgt ein Verlust um 7,3 Prozent auf 57,2 Punkte. Das Hotelklima verzeichnet einen ebenfalls deutlichen Rückgang um 5,3 Prozent auf einen Zählerstand von 58,3 Punkten.
Zahl der Unternehmensinsolvenzen sinkt; Verbraucherinsolvenzen steigen
13.07.2021: Im April 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 1.333 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 9,0 Prozent weniger als im April 2020. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelte sich somit weiterhin nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund für die niedrige Zahl beantragter Unternehmensinsolvenzen ist die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende 2020. Das Wiedereinsetzen der Antragspflicht zeigt sich noch nicht in den Ergebnissen für den April 2021. Ausgesetzt war die Insolvenzantragspflicht im April 2021 weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht. Für diese Unternehmen wurde die Pflicht zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens erst zum 1. Mai 2021 wieder vollumfänglich eingesetzt.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im April 2021 im Baugewerbe mit 215 Fällen (April 2020: 249, -13,7 Prozent). Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 195 Verfahren (April 2020: 231, -15,6 Prozent). Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurden im April 2021 142 Insolvenzen gemeldet (April 2020: 145, -2,1 %). Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für April 2021 auf rund 2,5 Milliarden Euro. Im April 2020 hatten sie bei rund 3,2 Milliarden Euro gelegen.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im April 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut stark angestiegen. 6.438 Verbraucherinnen und Verbraucher stellten einen Insolvenzantrag, das waren fast doppelt so viele wie im April 2020 (+96,1 Prozent). Der starke Anstieg steht im Zusammenhang mit einem Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre. Die Neuregelung gilt für ab dem 1. Oktober 2020 beantragte Verbraucherinsolvenzverfahren. Sie ermöglicht den Betroffenen einen schnelleren wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Daher ist davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren.
Stimmung auf Hotelmarkt hellt sich auf
09.07.2021: Mit 28 Transaktionen hat das Transaktionsvolumen am deutschen Hotelinvestmentmarkt im ersten Halbjahr 2021 die eine Milliarde Euro Marke knapp getoppt, kurz-, mittel- und langfristige Vergleiche zeugen aber von der schwierigen Phase, in der sich der Hotelinvestmentmarkt seit dem Frühjahr 2020 bewegt: minus 19 Prozent im Jahresvergleich, um 40 beziehungsweise 22 Prozent wurde der Fünf- und Zehnjahresschnitt unterschritten. Das Volumen im zweiten Quartal zeigt ein gewisses Maß an Stabilität: die beiden ersten Vierteljahre haben sich auf einem ähnlichen Niveau eingependelt. Mit 517 Mio. Euro ist im zweiten Quartal immerhin ein leichtes Plus zu notieren. Im Vergleich zum stark durch die Pandemie beeinflussten Vorjahresquartal (Q 2: 260 Mio. Euro) zeigt sich fast eine Verdoppelung des Volumens.
„Die Stimmung am Hotelinvestmentmarkt hellt sich langsam und moderat auf. Gespräche, die wir mit Investoren führen, sind von mehr Optimismus geprägt. Die abwartende Haltung weicht vorsichtig, aber zunehmend sind mehr Aktivitäten mit Blick auf Opportunitäten zu beobachten, Standorte, Objekte und Pächter werden auf ihre Marktfähigkeit hin analysiert “, so Heidi Schmidtke, Managing Director der Hotels & Hospitality Group. Die Hotelexpertin weiter: „Core Immobilien mit bonitätsstarken Pächtern werden sogar weiterhin zu Premium Preisen gekauft. Gerade solche Produkte rufen konkurrierende Interessenten auf den Plan.“ Deutsche Anleger waren für Dreiviertel des Transaktionsvolumens verantwortlich. Bei 23 der insgesamt 28 Transaktionen flossen 750 Millionen Euro. Mit Erleichterung der Reisebeschränkungen kommt auch wieder mehr Kapital ausländischer Investoren nach Deutschland, vorausgesetzt, die Delta-Variante durchkreuzt diese Pläne nicht. Nach nur einer Transaktion in den ersten drei Monaten (77 Millionen Euro) waren es im zweiten Quartal bereits vier Cross-Border Investitionen (188 Millionen Euro).
Der Großteil des Kapitaleinsatzes ging im ersten Halbjahr auf das Konto institutioneller Anleger die bei neun Transaktionen 419 Millionen Euro investierten. Damit dominierten sie klar das Ranking. Privatinvestoren und Family Offices treten aber zunehmend als Käufer auf (279 Millionen Euro; vier Transaktionen). Ein Anteil von jeweils zehn Prozent fällt auf Private Equity Käufer und Hotelbetreiber. Zu den größten Einzeltransaktionen im zweiten Quartal 2021 gehörte der Verkauf des zukünftigen Atlantic Hotels Frankfurt, das mit 374 geplanten Zimmern die ersten 20 Geschosse des Hochhausprojektes Messeingang Süd einnehmen wird. Im Rahmen der Veräußerung an die Sparda Bank Hessen wurde die Entwicklung auf den Namen Sparda Bank Tower getauft. Verkäufer war die entwickelnde Gustav Zech Stiftung. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Verbraucherstimmung verbessert sich
05.07.2021: Wie bereits in den vergangenen vier Monaten verbessert sich die Verbraucherstimmung auch im Juli weiter. Wie das aktuelle HDE-Konsumbarometer zeigt, steigt der Index auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Der fünfte monatliche Anstieg in Folge ist auf das rückläufige Infektionsgeschehen und bundesweite Öffnungsschritte zurückzuführen. Die sinkenden Inzidenzwerte und Lockerungen der Corona-Maßnahmen zum Sommer begünstigen den zunehmenden Optimismus unter den Verbrauchern. Nachdem die Anschaffungsneigung im Vormonat noch zurückgegangen ist, legt sie nun wieder zu. Mit Blick auf die Lockerungen im öffentlichen Leben treffen die Konsumwünsche der Verbraucher inzwischen auch auf entsprechende Konsummöglichkeiten in Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus. In den nächsten Wochen ist daher mit einer Zunahme des privaten Konsums zu rechnen. Die Bereitschaft zu Konsumausgaben ist dabei unter anderem auch das Resultat verbesserter Einkommenserwartungen. Investieren werden die Verbraucher allerdings nicht nur in den Konsum. Denn die Sparneigung steigt im Vergleich zum Vormonat, wenn auch nur geringfügig.
Der Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung fiel bereits in den vergangenen Monaten optimistisch aus. An dieser Einschätzung halten die Verbraucher weiterhin fest. Die Konjunkturerwartungen sind sogar so positiv wie nie zuvor, der Teilindikator erreicht ein neues Allzeithoch. Auch Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognosen zuletzt nach oben korrigiert. Der aktuelle Aufwärtstrend der Verbraucherstimmung ist vergleichbar mit der Entwicklung vor einem Jahr, als sich die Corona-Lage im Sommer 2020 zwischenzeitlich entspannt hatte. Doch obwohl sich die Stimmung der Verbraucher auf einem Zweijahreshoch befindet, bleiben mit der Verbreitung von Virusvarianten und Produktionsproblemen bei den Impfstofflieferanten Unwägbarkeiten. Von ihnen hängt ab, wie sich die Verbraucherstimmung in den nächsten Monaten entwickeln wird.
Kunden wollen Einzelhandel und stationären Handel unterstützen
02.07.2021: Nachdem Deutschland den Einzelhandel weitgehend wieder eröffnet hat, beabsichtigen die Kunden aktuellen Daten von Sensormatic Solutions zufolge, den stationären Einzelhandel bewusst zu unterstützen. Laut einer aktuellen Studie von Sensormatic mit über 1.000 deutschen Verbrauchern zeigte der jüngste Bericht "Europas Einzelhandel nach dem Lockdown", dass sich 62 Prozent der Befragten bemühen wollen, nach der Wiedereröffnung der nicht lebensnotwendigen Geschäfte den stationären Einzelhandel bewusst zu unterstützen. Zwei Drittel (64 Prozent) sagen, dass sie den Einkauf im Ladengeschäft während der Lockdowns im vergangenen Jahr vermisst haben.
Da sich viele Verbraucher zeitweise isoliert fühlten und nur begrenzten Kontakt mit anderen Menschen hatten, gaben weitere 57 Prozent an, dass sie nun beim Einkauf im Geschäft viel dankbarer für Interaktionen mit anderen Menschen geworden sind. Fast zwei Drittel (65 Prozent) finden es befreiend, wieder im Geschäft statt vom Bildschirm aus einkaufen zu können, was darauf hindeutet, dass ein gewisser Überdruss im Hinblick auf Interaktionen per Bildschirm eingesetzt hat. Basierend auf dem Sensormatic Footfall Index, der jährlich 40 Milliarden Kundenbesuche erfasst, zeigen die Daten, dass sich die Besucherfrequenz im Einzelhandel jeweils ganz deutlich erholt hat, sobald die Läden nach Lockdown-Phasen wieder geöffnet wurden. Die Besucherfrequenz im Einzelhandel ist beispielsweise am 4. Mai 2020, im Anschluss an den ersten harten Lockdown in Deutschland im Vergleich zur Vorwoche um fast +74,4 Prozent gestiegen.
Doch obwohl es einen klaren Wunsch seitens der Kunden gab, das physische Einkaufserlebnis, das sie während des Lockdowns vermisst hatten, wieder zu ermöglichen, blieben doch gewisse Vorbehalte gegenüber dem Einkauf im stationären Einzelhandel bestehen. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Verbraucher gaben an, weiterhin Bedenken hinsichtlich der Sicherheit im Laden zu haben. Die Abstandsregeln bereiteten dabei die größten Sorgen: 64 Prozent hatten zum Beispiel Angst, dass andere Kunden nicht die nötigen Abstände einhalten würden, während 49 Prozent befürchteten, sich beim Einkauf anzustecken. Ein Drittel (32 Prozent) hatt Bedenken, beim Einkauf unwissentlich andere Kunden mit COVID-19 anzustecken.
Wenn es darum geht, den Kunden ein sichereres Gefühl zu geben, sagten 49 Prozent der deutschen Verbraucher, dass ihnen die Begrenzung der im Laden erlaubten Kundenzahl am wichtigsten ist und 41 Prozent sagten, dass ihnen eine Überwachung der Sicherheitsabstände im Laden mehr Zuversicht beim Einkauf geben würde. 56 Prozent gaben an, dass Masken noch viele weitere Jahre im Geschäft getragen werden sollten und 37 Prozent sagten, sie wünschten sich Masken-Erkennungssysteme, die eine bessere Befolgung der Maskenpflicht gewährleisten würden. 38 Prozent fanden, dass kontaktreduzierte beziehungsweise kontaktlose Technologien weiterverbreitet sein sollten.
Fakten und Trends zum Sommer-Tourismus 2021
30.06.2021: Die Corona-Zahlen gehen zurück, die Impfquoten steigen. In vielen europäischen Ländern werden Einschränkungen langsam zurückgenommen und weitreichende Öffnungsschritte umgesetzt, was Reisen nach und innerhalb Europas wieder möglich macht. „Ein guter Indikator dafür, dass der Tourismus wieder an Fahrt aufnimmt, sind die Flugbewegungen. Der Frankfurter Flughafen verzeichnete im Mai 2021 laut Betreiber Fraport einen Anstieg von über 300 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – der sich allerdings zugegebenermaßen auf sehr niedrigem Niveau bewegte”, so Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von mrp hotels.
Die Reiselust in Deutschland ist nach Monaten des harten Lockdowns wieder groß – laut einer Umfrage des MDR haben bereits rund die Hälfte der Befragten Pläne für den Sommerurlaub 2021. Schaffer weiter: „Wir gehen davon aus, dass der August der stärkste Reisemonat sein wird – vor allem in der Zeit, in der die Ferien in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sich überschneiden. Unter anderem hängt dies auch damit zusammen, dass viele erst nach der Zweitimpfung dann mit dem digitalen Impfausweis reisen können.”
Beim Reiseziel plädiert die Mehrheit der deutschen Urlauber für deutsche Destinationen. „Nicht ganz überraschend liegen Nord- und Ostseeküste in der Urlaubergunst weit vorn“, so Martin Schaffer. Nur rund ein Drittel zieht demgegenüber ein Ziel im europäischen Ausland vor. Näherliegende Reiseziele, die mit dem Auto oder Flugzeug als bevorzugte Verkehrsmittel erreichbar sind, liegen also im Trend, wobei Badeurlaube und Urlaube auf dem Land am beliebtesten sind. Fernreisen kommen auch laut MDR-Umfrage aktuell nur für sehr wenige in Frage. „Vom subjektiven Sicherheitsgefühl profitieren also vor allem Reiseziele im Inland. Die Buchungsraten nähern sich beispielsweise an der Ostsee für Juli und August der 80 Prozent-Marke. Ab September sieht es hier deutlich entspannter aus. Der deutsche Tourismusverband DTV wirbt daher vor allem mit Urlaubsregionen im Binnenland: an den Seen und Mittelgebirgen, wo die Verfügbarkeit und damit auch die Auswahl deutlich größer ist.“
Supermärkte als Gewinner der Krise
24.06.2021: Der Großteil der Handelsbranchen kämpft seit Anfang 2020 durch die anhaltende Corona-Pandemie und deren Auswirkungen mit massiven Umsatzeinbußen. Als systemrelevante Branche gehörte der Lebensmittelhandel hingegen zu den wenigen Gewinnern der Krise, die im Jahr 2020 ihre Umsätze steigern konnten. Damit unterstreicht der LEH-Sektor abermals seine große Bedeutung für die deutsche Handelsbranche und ihre Kundschaft. Das Wachstum beschränkt sich jedoch in erster Linie auf die Supermärkte und großen Supermärkte in Deutschland. Das zeigen die jüngsten Daten aus dem Statistikkompendium EHI handelsdaten aktuell 2021.
Deutlichste Gewinner der Krise sind die deutschen Supermärkte und großen Supermärkte. Deren durchschnittliche Umsatzsteigerung lag in den letzten zehn Jahren vor der Corona-Pandemie bei drei Prozent. Im letzten Jahr hingegen durften sich die Supermärkte über eine deutliche Umsatzsteigerung von 13,1 Prozent freuen. Ihr Gesamtumsatz lag im Jahr 2020 bei 57,9 Milliarden Euro. Ebenfalls zweistellig (11,8 Prozent) war das Umsatzplus bei den großen Supermärkten, deren Gesamtumsatz im letzten Jahr etwa 19 Milliarden Euro betrug. “Grund für diese Entwicklung war vor allem die Systemrelevanz der Lebensmittel-Branche, die die Geschäfte vor den Lockdowns bewahrt hat. Aber auch das veränderte Einkaufsverhalten vor dem Hintergrund der Pandemie hat die positive Entwicklung der Branche begünstigt”, erläutert EHI-Handelsexperte Marco Atzberger.
Immobilienklima setzt Erholungskurs fort
22.06.2021: Bereits im Mai verbesserte sich die Stimmung unter den rund 1.200 Immobilienexperten im Rahmen des Deutsche Hypo Immobilienklimas. Diese positive Tendenz setzte sich zum Sommerbeginn im Juni mit der 162. Monatsbefragung fort. Im Vergleich zum Mai stieg der Index im Juni um beachtliche 15,0 Prozent auf nun 96,6 Punkte – ein Niveau, das seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr erreicht wurde. Dieser Aufwärtstrend wurde sowohl vom Ertrags- als auch vom Investmentklima getragen und lässt auf eine Fortsetzung im weiteren Jahresverlauf hoffen. Das Ertragsklima stieg um 15,7 Prozent auf aktuell 91,9 Zählerpunkte und das Investmentklima knackte mit einem Anstieg um 14,4 Prozent die 100-Punkte-Marke (101,3 Zählerpunkte). Die größten Veränderungsraten verzeichnen das Handel- (+ 39,2 Prozent) und Hotelklima (+ 54 Prozent). Aber auch das Büroklima kann eine überdurchschnittliche Steigerungsrate von 18,2 Prozent verzeichnen. Die mit Abstand geringsten Anstiege zum Vormonat zeigten das Logistikklima und das Wohnklima mit jeweils 1,5 Prozent.
Gastgewerbeumsatz im April 68,9 Prozent unter Vorkrisenniveau
21.06.2021: Im Bereich der Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen setzte sich im April 2021 die positive Entwicklung des Vormonats nicht fort: Der reale Umsatz sank kalender- und saisonbereinigt um 10,8 Prozent gegenüber März 2021. Ursächlich für den Rückgang dürften die „Bundesnotbremse“ und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, auch über Ostern, sein. Gegenüber April 2020, als der Umsatz drastisch eingebrochen war, stieg der reale Umsatz allerdings um 32,8 Prozent.
Auch die Gastronomie wurde im April 2021 durch die weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen ausgebremst: Der reale Umsatz fiel im Vormonatsvergleich kalender- und saisonbereinigt um 5,5 Prozent. Der Umsatz lag damit real 22 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats April 2020, als die Gastronomie mit Ausnahme von Abhol- und Lieferdiensten vollständig geschlossen war. Innerhalb der Gastronomie stieg der Umsatz der Caterer gegenüber März 2021 kalender- und saisonbereinigt real um 2,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag das Umsatzplus bei real 17,1 Prozent.
EXPO REAL kann vorraussichtlich stattfinden
16.06.2021: Es geht wieder los: Ab dem 1. September 2021 sollen in Bayern wieder Messeveranstaltungen möglich sein, so das positive Signal aus der Bayerischen Staatskanzlei. Die Vorbereitungen für die EXPO REAL 2021 vom 11. bis 13. Oktober auf dem Messegelände in München laufen deshalb auf Hochtouren. Das eröffnet der internationalen Immobilienbranche die ersehnte Perspektive: Endlich wieder persönliches Netzwerken vor Ort auf Europas wichtigster Fachmesse für Immobilien und Investitionen. „Der Startschuss für den Neustart von Messen ist gefallen. Die Messe München hat sich akribisch auf diesen Moment vorbereitet. Wir freuen uns, die EXPO REAL vor Ort auszurichten“, erklärt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München.
Der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 18. Mai 2021 schafft verlässliche Rahmenbedingungen für die Durchführung der EXPO REAL im Oktober als Präsenzmesse. Bereits Anfang Juli geht bei der Messe München die Fachmesse TrendSet als Pilot-Veranstaltung an den Start. Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen werden hier noch einmal einem Praxistest unterzogen. Die Erkenntnisse aus diesem Praxistest fließen dann noch einmal in die Schutz- und Hygienekonzepte der Herbstveranstaltungen der Messe München ein. Am 7. September wird dann die IAA MOBILITY als erste internationale Großveranstaltung in München eröffnet.
Ein fester Bestandteil, der für alle Veranstaltungen der Messe München gilt, wird das sogenannte 3G-Konzept sein: Ausschließlich Geimpfte, Genesene oder Getestete werden Zugang zu den Veranstaltungen erhalten. Weitere Maßnahmen werden sein: Abstandsregeln, spezielle Belüftung der Messehallen, Tragen von FFP2-Masken, besondere Hygienevorkehrungen, Registrierung und damit Nachverfolgbarkeit aller Teilnehmer. Digitale Zusatzangebote sind für physische Messen längst selbstverständlich. Die EXPO REAL wird Teile des Konferenzprogramms live streamen. Auch Aussteller können Geschäftspartner zu Fachbeiträgen, Seminaren oder Presse-Events online dazuschalten und Inhalte zum Abruf bereitstellen.
BG BAU beteiligt sich an Impf-Modellprojekt für Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg
15.06.2021: Am 7. Juni wurde die Impfpriorisierung aufgehoben, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte können seitdem Impfungen für Beschäftigte durchführen. Doch anders als große Unternehmen haben kleine und mittlere Betriebe häufig keine eigenen Betriebsärztinnen und -ärzte, um ihren Beschäftigten ein Impfangebot zu machen. Das heißt, es müssen alternative Lösungen gefunden werden. Hier setzt das Modellprojekt des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) an, das vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg gefördert wird. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) beteiligt sich an dem Projekt mit ihrem Arbeitsmedizinischen Dienst (AMD) und einem Modell zum Impfen von Beschäftigten kleinerer Betriebe der Baubranche.
Der AMD der BG BAU ist dezentral aufgestellt und kann kleinen Unternehmen bundesweit im begrenzten Umfang ein Impfangebot unterbreiten. „Die BG BAU unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen seit Beginn der Pandemie vor Ort, aber auch mit Informationen und Handlungshilfen. Deshalb bietet unser AMD auch ergänzend Impfungen an – soweit das im Rahmen des gesetzlichen Auftrags und der Impfstoffverfügbarkeit möglich ist“, so Hansjörg Schmidt-Kraepelin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der BG BAU. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und Vorsitzender der Vertreterversammlung der BG BAU, betont: „Die Bauwirtschaft ist geprägt von vielen kleinen Unternehmen. Sie haben nicht die Infrastruktur wie Großbetriebe – daher brauchen sie unsere Unterstützung. Ich freue mich, dass die BG BAU mit ihrem AMD im Rahmen des Modellprojekts die Aufgabe übernimmt, Impfdosen schnell und unbürokratisch an Beschäftigte am Bau zu verimpfen. Aktuell stehen nur begrenzte Mengen von Impfstoffen zur Verfügung. Und auch künftig kann Impfen nur ein Zusatzangebot der BG BAU sein. Dennoch ist das Modellprojekt ein wichtiges Signal, um kleine und mittlere Unternehmen in den Blick zu nehmen.“
20 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen als im 1. Quartal 2020
14.06.2021: Im 1. Quartal 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 3.762 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 19,7 Prozent weniger als im 1. Quartal 2020. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelte sich somit noch nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im 1. Quartal 2021 im Baugewerbe mit 608 Fällen (1. Quartal 2020: 761, -20,1 Prozent). Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 556 Verfahren (1. Quartal 2020: 788, -29,4 Prozent). Im stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Gastgewerbe wurden im 1. Quartal 415 Insolvenzen gemeldet (1. Quartal 2020: 514, -19,3 Prozent).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmens-insolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für das 1. Quartal 2021 auf rund 17,1 Milliarden Euro. Im 1. Quartal 2020 hatten sie bei rund 7,3 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass im 1. Quartal 2021 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragten als im Vorjahresquartal.
Öffnungsschritte lassen Konsum nur verhalten steigen
08.06.2021: Bei rückläufigem Infektionsgeschehen und ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt die Verbraucherstimmung ihren Aufwärtstrend im Juni fort. Bereits den vierten Monat in Folge steigt das HDE-Konsumbarometer. Zurückzuführen ist diese Entwicklung allein auf verbesserte Konjunkturerwartungen der Verbraucher, die angesichts von Öffnungsschritten und mit Blick auf die voranschreitende Impfkampagne optimistisch gestimmt sind. Hingegen lässt die Konsumdynamik nach. Aufgrund des Lockdowns in Handel, Gastronomie und Tourismus traf der Konsumwille der Verbraucher in den vergangenen Monaten auf einen Mangel an Konsummöglichkeiten. Inzwischen sind in vielen Regionen Geschäfte und Restaurants unter Hygieneauflagen geöffnet, wodurch wieder mehr Möglichkeiten zum Konsum bestehen. Doch die Verbraucher zeigen sich zurückhaltend. Ihre Anschaffungsneigung geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück, während ihre Sparneigung etwas zulegt. So lässt die Konsumdynamik auf hohem Niveau nach, bevor sie im Sommer voraussichtlich insbesondere im Freizeit- und Tourismusbereich an Fahrt gewinnen wird.
Privatinsolvenzen steigen sprunghaft an
04.06.2021: Die Privatinsolvenzen sind in Deutschland im ersten Quartal 2021 sprunghaft angestiegen. In den ersten drei Monaten des Jahres gab es 31.821 private Insolvenzen und damit um 56,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (1. Quartal 2020: 20.328). So lauten die zentralen Ergebnisse aus dem „Schuldenbarometer 1. Quartal 2021“ des Informationsdienstleisters CRIFBÜRGEL. Nach zehn Jahren sinkender Fallzahlen werden die Privatinsolvenzen 2021 wieder steigen. „Aktuell gehen wir von bis zu 110.000 Privatinsolvenzen und damit von einer Verdopplung der Zahlen in diesem Jahr aus“, sagt CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank Schlein. 2020 gab es insgesamt 56.324 private Insolvenzen in Deutschland.
„Der deutliche Anstieg an Insolvenzen ist derzeit vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Privatpersonen letztes Jahr entsprechende Anträge zurückgehalten haben. Sie wollten von einer Gesetzesreform profitieren, die Betroffenen von Privatinsolvenzen künftig, statt wie bisher nach sechs, schon nach drei Jahren eine Restschuldbefreiung ermöglicht. Da diese Reform ein großer Vorteil ist, haben viele Antragssteller auf den entsprechenden Beschluss des Bundestages gewartet“, erklärt Dr. Schlein. Die Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens auf drei Jahre wird rückwirkend auch für alle Insolvenzverfahren gelten, die ab dem 1. Oktober 2020 beantragt wurden. Damit können auch diejenigen Schuldnerinnen und Schuldnern bei einem wirtschaftlichen Neuanfang unterstützt werden, die durch die Covid-19-Pandemie in die Insolvenz geraten sind.
Die unmittelbar von der Corona-Pandemie verursachte Insolvenzwelle wird dann ab dem 2. Halbjahr 2021 einsetzen und bis in das Jahr 2022 hineinreichen. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht nur für Beschäftigte im Niedriglohnbereich existenzbedrohend, sondern auch im mittleren Einkommensbereich, zum Beispiel durch Kurzarbeit, deutlich spürbar. Zudem wird die höhere Arbeitslosigkeit wieder zu mehr Privatinsolvenzen führen, da die betroffenen Verbraucher bei weiterhin hohen Kosten über weniger Geld verfügen. So bleibt den Menschen weniger Geld, um ihren Verpflichtungen wie Kreditzahlungen, Mieten oder Finanzierungen nachzukommen. Auf Dauer führt weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann in die Privatinsolvenz.
Einzelhandelsumsatz im April sinkt
04.06.2021: Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im April 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 5,5 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 5,4 Prozent weniger umgesetzt als im März 2021. Ursächlich für den Rückgang dürften die Bundes-Notbremse in der zweiten Aprilhälfte sowie das Ostergeschäft im März 2021 gewesen sein. Im März 2021 war gegenüber dem Vormonat noch ein starkes Umsatzplus (kalender- und saisonbereinigt real +7,7 Prozent und nominal +7,6 Prozent) verzeichnet worden.
Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz im April 2021 kalender- und saisonbereinigt real 0,8 Prozent niedriger. Gegenüber dem Vorjahresmonat April 2020 stieg der Einzelhandelsumsatz im April 2021 real um 4,4 Prozent und nominal um 5,8 Prozent. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im April 2021 real 3,4 Prozent und nominal 1,6 Prozent weniger um als im April 2020. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte lag dabei real 3,8 Prozent und nominal 2,1 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 0,4 Prozent und nominal 2,8 Prozent mehr um.
Deutliche Steigerungen gab es im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. Hier waren die Umsätze im April 2021 real 10,6 Prozent und nominal 11,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichnete ein Umsatzplus von real 33,1 Prozent gegenüber April 2020, im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) waren es +7,6 Prozent. Ebenso war der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf real 7,2 Prozent höher im Vergleich zu April 2020. Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns waren bis Ende April 2020 die Einzelhandelsgeschäfte mit Ausnahme des Einzelhandels mit Lebensmitteln geschlossen. Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein Umsatzplus von real 13,1 Prozent sowie nominal 13,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Motel One rutscht in tiefrote Zahlen
02.06.2021: Aufgrund der Corona Pandemie und den damit verbundenen behördlichen Reisebeschränkungen, verzeichnete Motel One auch im ersten Quartal des Jahres 2021 hohe Verluste. Die Zimmerauslastung lag nur bei 8,5 Prozent und der Umsatz ging um 86 Prozent auf 14 Millionen Euro zurück. Im Vor-Corona Jahr 2019 lag die Auslastung im ersten Quartal noch bei 65 Prozent und der Umsatz bei 120 Millionen Euro. Trotz strikten Kostenmanagements, Kurzarbeit und Gehaltsverzichten des Managements belief sich der Verlust im ersten Quartal 2021 auf 34 Millionen Euro. Eine nachhaltige Verbesserung der Ertragslage erwartet Motel One erst ab dem dritten Quartal 2021.
Studie: Homeoffice im Interessenkonflikt
02.06.2021: Wissensarbeit lässt sich weit weniger umfangreich von zu Hause erledigen als zumeist unterstellt. Der Anteil des Homeoffice an der gesamten Arbeitszeit wird mit 25 Prozent nach der Pandemie nicht höher sein als vor der Pandemie. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten gab zudem an, zu Hause weniger produktiv zu arbeiten als im Büro. Je mehr Erfahrungen die Befragten über das Jahr 2020 hinweg mit dem Homeoffice sammeln konnten, desto deutlicher wurde dies. Allerdings werden die Ansprüche an die Qualität der Büro-Arbeitswelten deutlich steigen. Dies sind einige der Ergebnisse der Studie „Homeoffice im Interessenkonflikt“ der Technischen Universität Darmstadt.
Die Bewertungskriterien der Angestellten haben sich in der Pandemie verschoben: In der Summe empfinden zwei Drittel der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz zuhause als ansprechend gestaltet, hingegen nur knapp die Hälfte ihren Büroarbeitsplatz. Wenn Mitarbeiter zur Arbeit im Büro anstelle von Homeoffice motiviert werden sollen, müssen Büroqualitäten stärker auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter zugeschnitten werden. Im Wettbewerb zwischen Büro und Homeoffice zeigt die Umfrage, dass insbesondere die Faktoren Belichtung, Belüftung, Klimatisierung und Lärm zuhause besser abschneiden als im Büro. Maßgeblich scheinen hier die Beeinflussungsmöglichkeiten des Einzelnen zu sein.
Zukunftskongress Logistik findet 2021 digital statt
28.05.2021: Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen ungewissen Aussichten für Veranstaltungen findet der vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics gemeinsam veranstaltete "Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche" vom 14.–16. September 2021 zum zweiten Mal in Folge als rein digitale Veranstaltung statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um den Kongress per Livestream zu verfolgen, ist lediglich eine Registrierung notwendig. Zudem findet der Kongress wie bereits im vergangenen Jahr über drei statt zwei Tage statt. Die ansonsten parallel stattfindenden themenspezifischen Sequenzen des zweiten Kongresstages erstrecken sich aufgrund des digitalen Formats erneut über zwei Tage und finden hintereinander statt. So erhält jeder Kongressteilnehmer die Möglichkeit, bei Interesse alle Sequenzen zu verfolgen. Der "Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Never walk alone – KI, 5G und Blockchain mit Open Source und Open Innovation gemeinsam meistern". Im Fokus steht dabei die Rolle von Open Source für die Schlüsseltechnologien der Zukunft und für Europas Weg in eine digitale Plattformökonomie: die Silicon Economy. Die Anmeldung ist hier möglich.
Deutschlands FlexOffice-Betreiber punkten im Corona-Jahr
27.05.2021: AllOfficeCenters.com, ein Coworking und FlexOffice-Beratungsunternehmen, hat seinen neuesten Marktbericht für Deutschland veröffentlicht, der auch für das Corona-Jahr 2020 ein fortgesetztes Wachstum im Segment der Coworking- & Business-Center-Branche ausweist. Der Bericht beschreibt, wie Unternehmen nicht nur zunehmend nach kleineren Büroeinheiten fragten, sondern auch verstärkt kürzere Vertragslaufzeiten wünschten. FlexOffice-Betreiber, die in der Regel viele Möglichkeiten der Büroaufteilung bieten, konnten schnell punkten – bei Unternehmen jeder Größe. Auch spezielle Angebote wie zum Beispiel Membership-Verträge, die Mitarbeiter jederzeit Zutritt zu einem Office Center gewähren und so als Ausgleich zum Homeoffice agieren, verhalfen dem Flex-Segment zu einem deutlichen Entwicklungsschub. So konnte der Flex-Markt 2020 trotz der besonders hohen Herausforderungen ein ausbalanciertes Ergebnis vorweisen: Insgesamt notierte der Markt im Jahr 2020 einen Zuwachs von über 138.855 Quadratmeter neuer FlexOffice-Bürofläche, wodurch sich die Gesamtfläche auf 1.332.125 Quadratmeter erhöhte. Die durchschnittliche Centergröße stieg auf rund 2.710 Quadratmeter.
„Aufgrund der Pandemie sind neue Ansprüche und Herausforderungen entstanden. Das betrifft, wenig überraschend, die Themen Hygiene, Abstand und Zahl der Personen in einem Raum“, erläutert Thomas Schulz, Geschäftsführer von AllOfficeCenters, die veränderten Bedürfnisse der Unternehmen. „Zusätzliche digitale Services wie Videokonferenzräume, Networking-Tools oder Online-Buchungen sind unverzichtbar geworden.“ Mit Leistungen wie diesen waren Unternehmen in der Lage, in ihren Flex-Büroflächen die neuen Formen der Zusammenarbeit hochprofessionell zu realisieren.
Optimismus im Einmzelhandel wächst
26.05.2021: Laut einer Analyse von ImmoScout24 Gewerbe lag im April 2021 die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in den deutschen A-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main um 100 Prozent höher als im April 2020. Damals verzeichnete das führende Immobilienportal als Folge der Pandemie den stärksten Nachfragerückgang. In den weniger begehrten B- und C-Städten ist das Interesse an Einzelhandelsflächen ebenfalls wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie angelangt. Vor allem kleinere Einzelhandelsflächen gewannen laut den Daten von ImmoScout24 Gewerbe wieder stark an Attraktivität. ImmoScout24 Gewerbe verzeichnete im April 2021 134 Prozent mehr Anfragen für Einzelhandelsflächen bis zu 100 Quadratmetern als im Vorjahr. „Mit den angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen kehrt der Optimismus zurück, dass sich das Anmieten von Einzelhandelsflächen wieder lohnt. Das spiegelt sich in der verstärkten Nachfrage nach Einzelhandelsflächen wider“, erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Supermärkte wachsen stärker als Discounter
25.05.2021: Während die Mehrheit der Branchen des Einzelhandels wegen der Corona-Pandemie mit massiven Umsatzeinbußen kämpfen musste, verzeichnete der Lebensmitteleinzelhandel in der Krise Umsatzzuwächse. 2020 ist die Kundenfrequenz im Lebensmittelhandel deutlich zurückgegangen, die Menschen sind also weniger häufig zum Einkaufen gegangen, gleichzeitig hat sich der durchschnittliche Einkaufsbetrag deutlich erhöht. Davon haben vor allem die Anbieter mit großen Sortimenten profitiert, besonders die Supermärkte.
Discounter und auch die Drogeriemärkte konnten auch vom Marktwachstum insgesamt profitieren, aber deutlich unterdurchschnittlich. Die Lebensmittel-Discounter steigerten die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich rund 5,6 Prozent - jedoch nicht so stark wie die Supermärkte und großen Supermärkte, deren Umsatz um 13,1 und 11,8 Prozent wuchs. Einen Vergleich der wichtigsten Kennzahlen der Lebensmitteldiscounter zeigt das aktuelle Dossier zu Lebensmittel-Discountern auf der Online-Statistik Datenbank handelsdaten.de des EHI.
In Deutschland erwirtschafteten die Lebensmittel-Discounter im Jahr 2020 insgesamt 78,7 Milliarden Euro netto und betrieben zum 31. Dezember 2020 bundesweit rund 15.910 Filialen auf einer Verkaufsfläche von 12,84 Millionen Quadratmetern. Die sechs umsatzstärksten LEH-Discounter konnten ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 5,5 Prozent steigern. Bei der Expansion war Zurückhaltung angesagt, stattdessen wurden Filialen modernisiert und Standorte optimiert. Lidl hält mit 27 Prozent den größten Marktanteil am deutschen Lebensmittel-Discountmarkt. 21,60 Milliarden Euro netto setzte das Unternehmen 2020 in rund 3.200 Filialen um. Aldi Süd und Aldi Nord mit rund 2.000 bzw. 2.200 Verkaufsstellen erwirtschafteten 16,4 beziehungsweise 12,2 Milliarden Euro. Die Discount-Vertriebslinien der genossenschaftlich organisierten Handelszentralen von Edeka, Netto-Marken-Discount, und Rewe, Penny erwirtschafteten einen Umsatz von 14,55 Milliarden Euro (rund 4.200 Filialen) respektive 8,05 Milliarden Euro (2.200 Filialen).
Nachfrage nach Seniorenimmobilien steigt
25.05.2021: Der Investmentmarkt für Seniorenimmobilien zeigt sich von der Corona-Krise unbeeindruckt: Während andere Gewerbeimmobilien-Klassen wie etwa Einzelhandel oder Hotels stark unter Druck geraten sind, steigt die Nachfrage nach Seniorenimmobilien weiter kräftig an. Innerhalb dieses Segments entwickeln sich vor allem ambulant betreute Wohnformen sehr dynamisch. Die Hintergründe dieser Entwicklung analysieren die Pflegeimmobilien-Experten von TERRANUS in ihrem diesjährigen Branchen-Monitor. „Der Markt für Seniorenimmobilien hat sich seit dem Ausbruch der Corona-Krise nicht nur behauptet, sondern ist sogar deutlich weiter gewachsen“, sagte TERRANUS-Geschäftsführer Markus Bienentreu. So sind die Investment-Umsätze 2020 von rund zwei auf über drei Milliarden Euro gestiegen. „Dazu hat ganz klar beigetragen, dass sie sich das Segment aus Investorensicht unter wirklich schwierigen Bedingungen als äußerst krisenfest erwiesen hat.“
So sind – anders als von vielen befürchtet – Pflege- und Senioreneinrichtungen von Miet- oder Pachtausfällen weitgehend verschont geblieben. Bei Seniorenpflegeinrichtungen, und insbesondere Tagespflegeeinrichtungen, die aufgrund von behördlichen Anordnungen schließen mussten, hat auch der staatliche Rettungsschirm eine wichtige Rolle gespielt. „Diese finanzielle Resilienz kam auch bei den Investoren gut an, die sich in Krisen-Zeiten auf konservativere und langfristige Anlageformen konzentrieren“, so Anja Sakwe Nakonji, ebenfalls Geschäftsführerin bei TERRANUS. Besonders dynamisch war der Zuwachs bei ambulant betreuten Wohnformen, deren Investitionsvolumen 2020 um gut 100 Prozent auf rund 400 Millionen Euro gestiegen ist. Grund sind vor allem die im Vergleich zu stationären Einrichtungen geringeren regulatorischen Vorgaben, zum Beispiel bezüglich Personalschlüssel, Raumprogramm und mehr. Das knappe Angebot an geeigneten Objekten und Grundstücken hat Auswirkungen auf die Renditen: Weil die Nachfrage weiter hoch ist, sind die durchschnittlichen Renditen in den letzten Jahren etwas rückläufig. Die Spitzenrendite liegt bei hochwertigen Objekten in Top-Lagen derzeit bei rund vier Prozent. Auf das Investoreninteresse wirkt sich dies derzeit nicht aus.
Aengevelt prognostiziert Bauboom bei Ein- und Zweifamilienhäusern
21.05.2021: Die Corona-Pandemie sorgt in den nächsten Jahren für einen Bauboom bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Das prognostiziert Aengevelt Research auf Basis einer Auswertung der Baugenehmigungen, die einen Frühindikator für die zukünftige Bautätigkeit darstellen. Die Attraktivität der Eigenheime hat durch die Infektion stark zugenommen, auch im Vergleich zu den Eigentumswohnungen, deren Genehmigungszahlen nahezu unverändert blieben. Durchaus bescheiden fällt auch der Zuwachs bei den Geschosswohnungen im Mietwohnungssektor aus. Insgesamt ist die für den Abbau des Wohnungsmangels dringend benötigte Mehrleistung beim Wohnungsbau im Eigenheimsegment fast dreimal so hoch wie im Mietwohnungssektor.
Coronopandemie hat in Norddeutschland kaum Auswirkungen auf Wohnmietzahlungen
20.05.2021: Bei Mietwohnungen in Norddeutschland kommt es kaum zu Zahlungsrückständen auf Grund der Coronapandemie. Anders stellt sich die Lage bei den Gewerbeflächen dar: Hier sind deutlich mehr Mietverhältnisse von coronabedingten Zahlungsschwierigkeiten betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt die vierte gemeinsame Mietenumfrage des BFW Landesverbands Nord, des Grundeigentümer-Verbands Hamburg, des IVD Nord sowie des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Knapp 1.000 Unternehmen sowie private Vermieterinnen und Vermieter aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein beteiligten sich im Mai 2021 an der Befragung der Verbände.
Insgesamt 8.468 Gewerbemietverträge wurden dabei erfasst. 13 Prozent davon sind als Folge der Coronapandemie von Zahlungsausfällen betroffen. Besonders schwierig ist die Lage erwartungsgemäß in der Hotellerie und Gastronomie sowie im Einzelhandel. „In diesen Branchen ist die Situation dramatisch. Zum Teil fällt die Hälfte aller Mieten aus“, so die Verbände. In zwei Dritteln der Fälle haben die Mietparteien bereits Zahlungsvereinbarungen getroffen. Die Vermieterinnen und Vermieter gewährten Stundungen oder Ratenzahlungen oder erließen Teile der Miete. „In der Krise zeigt sich sehr deutlich: Mieter und Vermieter sind keine Gegner, sondern Partner“, so die Einschätzung der Verbände. „Dort, wo es Probleme gibt, finden die Betroffenen in den allermeisten Fällen selbst gute Lösungen – unbürokratisch und pragmatisch, ganz ohne gesetzlichen Druck.“
Schon im vergangnen Jahr hatten die Umfragen der Verbände gezeigt, dass die Zahlungen der Wohnungsmieten deutlich weniger von der Coronapandemie betroffen sind als die Gewerbemieten. Dies bestätigt sich jetzt: Aktuell kommt es bei weniger als einem Prozent der rund 480.000 untersuchten Wohnraummietverhältnisse coronabedingt zu Zahlungsverzögerungen. Für mehr als 70 Prozent dieser Fälle wurden bereits individuelle Vereinbarungen zur Zahlung der Miete getroffen.
Home-Office: Mediales Bild trifft Realität
19.05.2021: Laut dem Fachkräftereport 2021 vom Online-Stellenmarkt meinestadt.de, für den das Marktforschungsinstitut GapFish insgesamt 4.200 Fachkräfte mit Berufsausbildung befragt hat, arbeiten nur 32,9 Prozent der Fachkräfte seit März 2020 ganz oder teilweise im Home Office. 67,1 Prozent haben dagegen keinerlei Erfahrung damit. Für einen großen Teil der arbeitenden Menschen in Deutschland ist das medial stark verbreitete Bild von Berufstätigen, die die Pandemie zuhause arbeitend verbringen, also nicht repräsentativ. Vielmehr gilt für die meisten Fachkräfte: Maske auf und weitermachen! Home-Office entpuppt sich als Akademiker-Phänomen.
Für sehr viele Fachkräfte stellt Corona zudem alles andere als eine Entschleunigung dar: 41,2 Prozent geben an, sogar mehr als vor der Pandemie zu arbeiten. In der Pflege ist dieser Anteil mit 66,5 Prozent besonders hoch. Applaus an den Fenstern für Pfleger:innen und Kassier:innen: Was ist davon nach einem Jahr übrig geblieben? “Corona hat den Ruf von Fachkräften mit Berufsausbildung verbessert.” 64,9 Prozent der Befragten stimmen der These ganz oder teilweise zu. Allerdings können das nur 46,3 Prozent der Fachkräfte für den eigenen Beruf feststellen.
Hoffnung für den Handel, Hotel und die Innenstädte
17.05.2021: Medienberichten zufolge sind die Minister Altmaier und Scholz nunmehr bereit, auch große Unternehmen für ihren Ausfall zu entschädigen. Obwohl diese zehntausende Mitarbeiter beschäftigen, fielen Sie bislang weitestgehend aus der Überbrückungshilfe. Das betrifft vor allem Handel und Hotels, die inzwischen sechs Monate weitestgehend geschlossen sind. Das ist der längste Lockdown in Europa. Lösung ist die sogenannte Notifikation nach den Europäischen Verträgen, sie erlaubt Schadenersatz für diesen Eingriff in unbegrenzter Höhe. Bislang war der Ersatz gedeckelt und anders als in anderen europäischen Ländern fehlte zudem ein Antrag Deutschlands.
ZIA-Präsident Andreas Mattner zeigt sich erleichtert: “Deutschland würde damit die letzte Chance wahrnehmen, weitestgehende Filialschließungen und Arbeitsplatzabbau in diesen Branchen zu verhindern. Damit würden sich Chancen für die Innenstädte ergeben und die Fußgängerzonen könnten der lebendige Anziehungspunkt bleiben, die wir kennen und schätzen!“
Zahl der Unternehmensinsolvenzen bleibt niedrig
11.05.2021: Im Februar 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 1.195 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 21,8 Prozent weniger als im Februar 2020. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelte sich somit noch nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund für die niedrige Zahl beantragter Unternehmensinsolvenzen ist die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende 2020. Das Wiedereinsetzen der Antragspflicht zeigt sich noch nicht in den Ergebnissen für Februar 2021. Ausgesetzt war die Insolvenzantragspflicht im Februar weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht. Für diese Unternehmen wurde die Pflicht zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens zum 1. Mai 2021 wieder vollumfänglich eingesetzt.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Februar 2021 im Baugewerbe mit 194 Fällen (Februar 2020: 226, -14 Prozent). Mit 191 Verfahren waren es im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) fast ebenso viele Insolvenzen (Februar 2020: 255, -25 Prozent). Im stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Gastgewerbe wurden im Februar 117 Insolvenzen gemeldet (Februar 2020: 167, -30 Prozent).
Rechtsanwaltskanzleien wählen trotz Corona sehr zentrale und sehr teure Büroflächen
06.05.2021: Rechtsanwaltskanzleien sind eine kleine Branche, die an deutschen Bürostandorten regelmäßig nur zwischen 1,8 (Berlin) und 5,9 Prozent (Frankfurt) des Büroflächenumsatzes ausmachen – aber sie mieten fast ausschließlich in zentralen Lagen und legen Wert auf eine erstklassige Flächenausstattung. Dafür sind sie bereit, die höchsten Mieten am Markt zu zahlen und toppen die Flächenpreise von Banken, Finanzdienstleistern und Beratungsunternehmen. Daran hat auch Covid-19 nichts geändert, so eine neue Studie von Cushman & Wakefield. Zur gesamten Studie.
Investoren betrachten Lebensmittel als neues Core im Einzelhandel
06.05.2021: Laut Savills entwickelt sich der Lebensmittel-Sektor zum neuen Core der Einzelhandelsimmobilien in Europa. Investitionen in Supermärkte, Großmärkte und Discounter machten hier 2020 so erstmals einen Rekordanteil von 21 Prozent am Transaktionsvolumen in diesem Segment aus, gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt von 7 Prozent. Trotz eines sinkenden Umsatzwachstums im gesamten Einzelhandel (2019: 3,9 Prozent; 2020: 1,7 Prozent), verzeichnete der Lebensmittelsektor ein Plus von 7,5 Prozent. In den nächsten fünf Jahren wird ein weiterer jährlicher Anstieg um 2,2 Prozent erwartet. „Durch die Schließung der Gastronomie und die starke Zunahme des Homeoffices im Zuge der Covid-19-Pandemie stiegen die Ausgaben für Lebensmittel, sodass auch in Deutschland die zehn größten Lebensmittel-Händler ein Umsatzwachstum zwischen 6 und 12 Prozent erzielen konnten“, erklärt Jennifer Güleryüz, Associate Research Germany bei Savills, und führt weiter aus: „Generell ist die Nachfrage nach lebensmittelgeankerten Objekten hierzulande groß und kann aktuell kaum bedient werden.“
Deutschland war im vergangenen Jahr mit einem Transaktionsvolumen von 3,1 Milliarden Euro der größte Markt für Immobilieninvestitionen im Lebensmittel-Sektor, gefolgt von Großbritannien mit 1,7 Milliarden und Spanien mit 675 Millionen Euro. Die Länder mit dem stärksten Anstieg im Vergleich zum jeweiligen Fünfjahresdurchschnitt waren ebenfalls Deutschland (217 Prozent) und Spanien (145 Prozent). Dabei sank die Spitzenrendite für Supermärkte in Europa im Durchschnitt von 5,7 im Jahr 2019 auf 5,4 Prozent im ersten Quartal 2021. In Deutschland fiel sie im ersten Quartal 2021 um 60 Basispunkte auf 3,9 Prozent. Dabei ist auch zukünftig mit einer weiteren Renditekompression zu rechnen.
Hotelmarktvolumen sinkt um 10 Prozent
05.05.2021: Nach zwölf Jahren mit kontinuierlichem Wachstum ist das Hotelmarktvolumen 2020 auf 54,3 Milliarden Euro zurückgegangen. Der jährlich von Union Investment und bulwiengesa berechnete Bestandswert aller investmentrelevanten Hotels in Deutschland ist unter Berücksichtigung der zuletzt verfügbaren Vorjahresdaten damit 2020 um etwa 10 Prozent gefallen. Im Vorjahr verzeichnete dieser noch ein Wachstum von 6,3 Prozent. Das Marktvolumen errechnet sich aus der Anzahl der Hotelzimmer in Deutschland, die in das Suchprofil professioneller Investoren fallen sowie der Performance der Hotels, jeweils getrennt nach Standort- und Hotelkategorie. Die Anzahl investmentrelevanter Hotelzimmer nimmt seit Jahren deutlich zu, so auch 2020. Die Performance ging hingegen pandemiebedingt 2020 deutlich zurück. Einem positiven „Mengeneffekt“ stand somit erstmalig ein negativer „Performance-Effekt“ gegenüber. „Drei Monate vollständiger Lockdown werfen erwartungsgemäß Schatten auf den Markt“, sagt Dierk Freitag, Partner bei bulwiengesa. „Während der Lockdown- und Corona-Monate sanken die Übernachtungszahlen vielerorts sehr stark – mit deutlichen Auswirkungen auf die Performance der Hotels“.
Das Hotel-Jahr 2020 zeigte viel Schatten, aber auch etwas Licht. Hotels in deutschen Urlaubsregionen erfreuten sich einer guten Auslastung während des Sommers. Auch Städte mit traditionell hohen Anteilen an Freizeittouristen und geringen Anteilen an Auslandsgästen kamen besser durch den Sommer als zum Beispiel große Messestädte wie Frankfurt oder Hannover, in denen gewöhnlich Aussteller und Messebesucher insbesondere im Frühjahr und Herbst für gute Auslastungsquoten sorgen. Unter Berücksichtigung der 2020er Mengen- und Performance-Effekte betrug der Wert eines Hotelzimmers in Deutschland durchschnittlich rund 131.500 Euro. Das sind 17.400 Euro weniger als 2019. Während der Wert in der Luxushotellerie um etwa 14 Prozent auf durchschnittlich 226.000 Euro pro Zimmer sank, blieb der Wert in der Budget/Economy-Hotellerie mit durchschnittlich 107.300 Euro pro Zimmer nahezu konstant. Betreiber wie B&B oder Whitbread haben trotz der derzeitigen Krise bereits signalisiert, in Deutschland weiter expandieren zu wollen. Auch andere Betreiber wie Hilton oder die Deutsche Hospitality, beide bekannt für ihre Upscale- und Luxushotels, fokussieren sich ebenfalls in Deutschland auf die Expansion im Ein- bis Drei-Sterne-Segment mit Marken wie Zleep oder Motto by Hilton.
Handel und Hotels brauchen endlich eine Perspektive
05.05.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hat in Berlin das Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen vorgestellt. Das Gutachten ist die wichtigste Analyse des Immobilienmarktes in Deutschland. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner zog eine ambivalente Bilanz des Gutachtens. „Wir haben klare Verlierer und Verluste durch die Pandemie und wir haben Krisengewinner“, so Mattner. „Der Non Food-Handel ist der klare Krisenverlierer. Der ZIA hatte sich stets für bessere Hilfen eingesetzt und durch Druck auf die Politik auch einiges erreicht. Zwei Drittel der Händler bekommen derzeit aber immer noch keine Hilfen, beim Rest ist es noch zu wenig. Es muss daher endlich eine vollständige Öffnungsperspektive aufgezeigt werden, nur sie kann Insolvenzen noch verhindern!“ so Mattner. Die Hotels habe der lange Lockdown an den Rand des Abgrunds manövriert. „Bis zu 90 Prozent weniger Übernachtungen haben dazu geführt, dass alle Investitionen gestoppt wurden. Auch hier kann nur eine Öffnungsstrategie helfen. Handel und Hotel sind sichere Plätze. In Handel, Hotel und Immobilienwirtschaft sind 1,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet“, so Mattner.
Der Trend zum Onlinehandel sei durch Corona zusätzlich befeuert worden. „Das schlägt sich auch auf die Immobilienwirtschaft nieder: Die Logistikimmobilien blicken auf ein Rekordjahr zurück und sind der klare Krisengewinner. Ich möchte den Finanzminister ermutigen seine Idee umzusetzen, die Digitalkonzerne, die in Deutschland keine Steuer bezahlen ein Stück weit, um die Coronagewinne zu erleichtern“ so Mattner. Bei den Wohnimmobilien setzten sich bestehende Trends fort. Gerade junge Menschen zögen weiterhin in die Städte. „Deshalb ist es wichtig, hier Wohnraum zu schaffen, um den Preisanstieg zu bremsen, statt den Neubau durch immer neue Regulierungsdebatten zu gefährden“, so Mattner.
Zudem warnte Mattner vor einem Abgesang auf Büroimmobilien. „Viele Beschäftigte sind das Homeoffice leid. Wirklich glücklich mit der Situation sind ohnehin nur Beschäftigte, die eine Wohnung haben, in der ausreichend Platz für einen separaten Arbeitsplatz oder gar ein Arbeitszimmer ist. Diese und weitere Ergebnisse einer Studie der TU Darmstadt, die der ZIA unterstützt hat, zeigen: Büroimmobilien werden sich verändern, überflüssig werden sie jedoch nicht. Dementsprechend ist auch der Büromarkt weiter stabil“, so der ZIA-Präsident abschließend.
Einzelhandelsumsatz im März 2021 mit Aufwind
04.05.2021: Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im März 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 7,7 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 7,4 Prozent mehr umgesetzt als im Februar 2021. Dies war sowohl real als auch nominal das zweitstärkste Umsatzplus gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie in Deutschland im März 2020. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz im März 2021 kalender- und saisonbereinigt real 4,4 Prozent höher. Ohne Kalender- und Saisonbereinigung stieg der Einzelhandelsumsatz im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2020 real um 11,0 Prozent und nominal um 12,3 Prozent. Dies war real und nominal der stärkste Umsatzanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Der März 2021 hatte mit 27 Verkaufstagen allerdings einen Verkaufstag mehr als der März 2020.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im März 2021 real 2,9 Prozent und nominal 4,6 Prozent mehr um als im März 2020. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte lag dabei real 3,1 Prozent und nominal 4,7 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 1,4 Prozent und nominal 3,7 Prozent mehr um. Deutliche Steigerungen gab es im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. Hier waren die Umsätze im März 2021 real 17,5 Prozent und nominal 18,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) verzeichnete ein Umsatzplus von real 27,7 Prozent beziehungsweise 23,0 Prozent gegenüber März 2020, in dem viele Geschäfte in der zweiten Monatshälfte geschlossen waren. Ebenso war der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf real 16,6 Prozent höher im Vergleich zu März 2020.
Die höchste Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat gab es im Internet- und Versandhandel mit einem Anstieg von real und nominal 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch dieser Anstieg war real und nominal der stärkste gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.
Ladenflächen-Leerstand und Nachfrage nach Eigenheimen im Umland nehmen zu
03.05.2021: Der Leerstand von Gewerbeimmobilien nimmt derzeit vor allem in Klein- und Mittelstädten deutlich zu. Nach Einschätzung von Immobilienexperten hat der Leerstand in Mittelstädten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern seit Beginn der Corona-Pandemie am stärksten um fast 27 Prozent zugelegt. In Kleinstädten mit bis zu 20.000 Einwohnern betrug der Anstieg 25,4 Prozent. Bei Wohnimmobilien ist ein starker Anstieg der Nachfrage nach Einfamilienhäusern zu verzeichnen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Immobilienverbandes Deutschland IVD.
In Klein- und Mittelstädten stehen derzeit in 1A-Lagen rund 15 Prozent der Geschäfte leer. In den jeweiligen 1B-Lagen liegt die Leerstandsquote sogar bei bis zu 25 Prozent. Bei fast jedem dritten Mietverhältnis sind zudem Mietrückstände zu beklagen, ein Ausdruck der angespannten wirtschaftlichen Situation vieler Einzelhändler. Gleichzeitig sehen die Befragten im zunehmenden Leerstand innerstädtischer Ladenflächen kein vorübergehendes Phänomen, welches sich nach der Pandemie abschwächen wird. Zwei Drittel von ihnen halten die Entwicklung für unumkehrbar. Umso stärker stellt sich die Frage nach einer Umwandlung von Ladenflächen in Wohnraum. Zwei Drittel der Marktbeobachter sehen hier eine entsprechende Nachfrage. Eine Umwandlung in Wohnungen ist aus Sicht des IVD vor allem in B- und Nebenlagen von Klein- und Mittelstädten denkbar, wo Erdgeschosse bereits entsprechend zum Wohnen genutzt werden. Strukturellen, also dauerhaften Leerstand, erwarten die IVD-Experten nicht in den A-Lagen. B- und Nebenlagen sind dagegen von strukturellem Leerstand in vielen Städtekategorien betroffen, so die Immobilienexperten.
Neben dem zunehmenden Leerstand von Gewerbeflächen sorgt die Pandemie auch für eine veränderte Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. 53 Prozent der IVD-Mitglieder beobachten seit Beginn der Corona-Pandemie eine stärkere Nachfrage nach Eigenheimen im Speckgürtel der Großstädte. In Kleinstädten beobachtet knapp die Hälfte der Befragten ein zunehmendes Interesse an Eigenheimen. Auch hier hat sich die Nachfrage in den vergangenen Monaten deutlich erhöht.
Nuveen Real Estate setzt auf Rückkehr in Büros
30.04.2021: Nuveen Real Estate startet als erster großer Vermieter von Büroimmobilien eine Betriebsplattform für sein sieben Milliarden Euro umfassendes europäisches Büro-Portfolio. Hierzu zählen einige der prestigevollsten und modernsten Bürogebäude Europas, darunter das Cube Berlin sowie das EDGE Olympic im Herzen von Amsterdam‘s Central Business District. Die neue Betriebsplattform wird innovative und flexible Lösungen anbieten, die auf jedes Objekt und jeden Nutzer zugeschnitten sind, um Mitarbeiter wieder in die Büros zu locken. Dazu zählen ein erweitertes Angebot an Speisen und Getränken, Fitness- und Wellness-Initiativen sowie verbesserte Concierge- und Hospitality-Services, die sich an der Hotelbranche orientieren. Das Projekt wird auch die Einführung neuer Technologien ermöglichen und Nuveen maßgeblich bei der Umsetzung seiner ambitionierten Nachhaltigkeitsziele unterstützen.
Das neue Angebot zielt darauf ab, Immobilien langfristig zukunftssicher zu gestalten und dem Gegenwind, mit welchem Vermieter konfrontiert werden, entsprechend zu begegnen. Die CBRE-Studie "Occupier Survey" ergab, dass mehr als 85 Prozent der Befragten eine Optimierung ihres Portfolios planen, wobei mehr als 75 Prozent ihre Expansionspläne vorübergehend gestoppt oder komplett eingestellt haben. Nuveen strebt eine transparentere und kooperativere Beziehung zwischen Eigentümer und Mieter an, um auf globale Büromarkttrends reagieren zu können. Hierzu zählen zum Beispiel eine Reduzierung der Verdichtung von Büros als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie, sowie der verstärkte Einsatz von Technologie. Gleichzeitig müssen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
„Gegenwärtig und in einer Zukunft nach der Pandemie wird diese Art von kundenorientiertem Ansatz noch bedeutsamer werden, da Gemeinschaft, Gesundheit und Wohlbefinden zunehmend von Arbeitgebern und Arbeitnehmern priorisiert werden. Exakt in diesem Sinne wurde unsere Betriebsplattform konzipiert. Sie ermöglicht es, noch näher an die Mieter heranzurücken und Dienstleistungen anzubieten, die nicht mehr nur ein 'Nice to have', sondern mittlerweile unverzichtbar sind“, kommentiert Nick Deacon, Head of European Offices, Nuveen Real Estate. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Büros weiterhin von Bedeutung sein werden, aber sie funktionieren nicht mehr so wie bisher. Die Erwartungen der Nutzer sind in den vergangenen etwa fünf Jahren deutlich gestiegen. Im Mittelpunkt ihrer Bedürfnisse stehen nun Technologie, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden. Diese Trends haben sich durch die Pandemie noch weiter beschleunigt. Das Bürosegment muss sich neu erfinden, um relevant zu bleiben.“
Corona verzögert europaweit Bieterverfahren bei Büroimmobilien
29.04.2021: Laut Colliers setzte sich im ersten Quartal dieses Jahres in EMEA die positive Marktdynamik im Industrie- und Logistiksegment fort, während sich der Rückgang großvolumiger Bürotransaktionen in ganz Europa im Investitionsvolumen widerspiegelt. So mussten mehrere Länder eine Halbierung der Gesamtaktivität im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen, wie aus dem aktuellen Colliers-Marktbericht EMEA Markets Snapshot Capital Markets Q1 2021 hervorgeht.
Matthias Leube, CEO von Colliers in Deutschland: „Aufgrund der dritten Infektionswelle verzögern sich europaweit viele Bieterverfahren. Bei Off-Market-Transaktionen und kleineren Bieterverfahren verzeichnen wir jedoch anhaltende Aktivität. Trotz des Ausbleibens großvolumiger Bürotransaktionen im ersten Quartal 2021 ist die Marktstimmung bei Core-Immobilien in Spitzenlagen mit geringem Risiko anhaltend positiv. Zudem rechnen wir für das zweite Quartal mit dem Beginn der Verkaufsverfahren für mehrere großvolumige Objekte. Sobald Auslandsreisen wieder möglich sind, dürfte ferner das Transaktionsgeschehen insgesamt anziehen.”
Der Wohn- beuiehungsweise Livingsektor verzeichnet weiterhin eine hohe Nachfrage in der Region Nordics, in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa. Auch auf dem britischen Markt für Studentenwohnen beobachtet Colliers eine zunehmend optimistische Stimmung. Die Nachfrage nach alternativen Marktsegmenten wie Biowissenschaften, Seniorenwohnheime und Immobilien mit Nutzungspotenzial für den Technologiesektor ist anhaltend hoch. Auch das Hotel-Segment verzeichnet eine steigende Nachfrage, so dass das Transaktionsgeschehen in vielen Märkten zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder anläuft. Dementsprechend registriert Colliers mehrere Forward-Transaktionen von Core-Hotels und beobachtet eine enorme Erwartungshaltung hinsichtlich der weiteren Preisentwicklung.
Podcast zur verheerenden Lage der Hotels
Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA) und selbst Betreiber mehrerer Hotels, äußert sich im Immobiléros-Podcast zur verzweifelten Situation der Hotels in der Corona-Krise.
Schuldenkonto jedes Bürgers wächst um 5.400 Euro
26.04.2021: Der Bund der Steuerzahler (BdSt) kritisiert die Haushaltspolitik der großen Koalition scharf, weil sich ihre Lösung zur Bewältigung akuter Haushaltsprobleme nur in einer Aktivität bündelt: Schulden, Schulden, nochmals Schulden! So wird der Bundestag am heutigen Freitag über den Nachtragshaushalt 2021 abstimmen und damit den größten Bundesetat in der Nachkriegsgeschichte mit einem Volumen von knapp 550 Milliarden Euro beschließen – verbunden mit einer Rekord-Neuverschuldung von 240 Milliarden Euro.
• Nach der Netto-Kreditaufnahme 2020 in Höhe von 131 Milliarden Euro sollen dieses Jahr weitere 240 Milliarden Euro Schulden hinzukommen und – nach den aktuellen Regierungsplänen – nochmals 82 Milliarden im kommenden Jahr. Damit summiert sich der Schulden-Aktionismus der Bundespolitik auf rund 453 Milliarden Euro innerhalb von nur drei Jahren.
• Allein diese rund 453 Milliarden Euro 2020 bis 2022 bedeuten für das Staatsschuldenkonto jedes einzelnen Bürgers eine zusätzliche Belastung von 5.400 Euro – egal, ob Kita-Kind oder Altenheim-Bewohner.
BdSt-Präsident Reiner Holznagel dazu: „Ich bin die Superlative in der Schuldenpolitik leid, denn die Folgen sind alles andere als super. Ein Großteil der Corona-Schulden muss nach den Regeln der Schuldenbremse sinnvollerweise wieder getilgt werden, um die Generationengerechtigkeit zu wahren. Doch leider lässt das Finanzministerium eine Initiative vermissen, wie das in der Praxis funktionieren soll – und nicht nur auf dem Papier eines Tilgungsplans. Stattdessen unternimmt der Finanzminister einen Frontalangriff auf die grundgesetzliche Schuldenbremse – Olaf Scholz häuft jetzt immer höhere Schulden an, um die Schuldenbremse später aufzuweichen. Das ist verantwortungslose Politik!“
1. Quartal: Investmarkt für Einzelhandelsimmobilien startet verhalten
23.04.2021: Unter dem Eindruck des Lockdowns ist auch der deutsche Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien verhalten ins Jahr gestartet und hat ein Transaktionsvolumen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro erzielt. Der Vergleich zum Vorjahresquartal fällt mit minus 61 Prozent aber vor allem deshalb drastisch aus, weil das erste Quartal 2020 mit rund 3,9 Milliarden Euro ein herausragend starkes Quartal und der beste Auftakt der vergangenen zehn Jahre war. Mittelfristig gesehen rangiert der Wert rund ein Drittel unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Für das Gesamtjahr erwartet JLL bestenfalls zehn Milliarden Euro, was knapp unter dem Transaktionsvolumen des Vorjahres sowie dem Zehnjahresschnitt läge.
Besonders stark gehandelt wurden erneut Fachmarktprodukte. Fachmarktzentren (47 Prozent), Fachmärkte (18 Prozent) und Supermärkte (13 Prozent) erzielten zusammengenommen fast vier Fünftel des Gesamttransaktionsvolumens. Geschäftshäuser und Warenhäuser (je 10 Prozent) sowie Shopping Center (2 Prozent) folgen mit einigem Abstand. „Entscheidender Kaufanreiz für viele Investoren ist ein Lebensmittelanker im Objekt, da sich gerade diese Kategorie auch in der Pandemie als krisenresistent erwiesen hat“, erklärt Sabine Keulertz, Senior Team Leader Central Retail Investment und interimistisch Co-Head, die Dominanz der Fachmarktprodukte.
Mieten für Industrieimmobilien brechen ein
21.04.2021: Die Mieten für Industrieimmobilien sind 2020 durchschnittlich um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Als Ursache gibt der vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und IndustrialPort (IP) erstellte IWIP-Index die Corona-Pandemie an, welche zu einem Rückgang der bundesweiten Industrieproduktion um 10,8 Prozent geführt hat. Besonders hart betroffen: Die Mieten für Produktionshallen, welche im letzten Jahr mit -12,9 Prozent besonders stark eingebrochen sind. Nur die Mieten für Logistikimmobilien trotzen der Rezession und kommen besser durch die Corona-Pandemie als die beiden anderen Segmente. Entgegen dem Markttrend sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen. Grund ist der boomende Onlinehandel und die Nachfrage nach City-Logistikhallen in den Ballungsräumen und Last-Mile-Standorten. Außerhalb der Ballungsräume sind hingegen häufig Preisrückgänge aufgrund der Auftragseinbrüche im Automobil- und Maschinenbau zu beobachten.
Einkaufszentren im Wartemodus
21.04.2021: Folgen der Corona-Pandemie wie Ladenschließungen und Social Distancing bereiten dem stationären Handel große Schwierigkeiten. Das betrifft auch den Shopping-Center-Markt, der aktuell kaum Dynamik aufweist. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland nur wenige Center-Neueröffnungen. Die derzeit widrigen Umstände sorgen für Unsicherheit und Zurückhaltung in der Branche, sodass sich die Projektentwickler momentan eher zurückhalten, wenn es um die Realisierung neuer Shopping-Center geht. Auch hinsichtlich der Revitalisierung und Umgestaltung bestehender Center zeigt sich die Branche zurzeit eher verhalten. “Die vorherrschende Taktik der Projektentwickler ist es erstmal abzuwarten wie sich die Lage in nächster Zeit weiterentwickelt.” So EHI-Handelsexperte Marco Atzberger zu den Ergebnissen des aktuellen Shopping-Center Reports 2021.
Zum Jahresbeginn 2021 wurden in Deutschland 493 Shopping-Center mit einer Mindestfläche von 10000 Quadratmetern betrieben. Im vergangenen Jahr kamen nur vier neue Shopping-Center hinzu. 2019 waren es noch sechs Neueröffnungen. Im Laufe des Corona-Jahres 2020 wurden zwei Center in Baden-Württemberg und jeweils eins in Bayern und in Hessen eröffnet. In allen vier neueröffneten Centern gehören großflächige Supermärkte zu den Magnetmietern. Das unterstreicht deutlich die hohe Relevanz des Lebensmittelhandels beziehungsweise der Nahversorgung für die Shopping-Center-Branche. Für 2021 sind aktuell nur zwei weitere Center-Realisierungen geplant. Für die Jahre nach 2021 sind dem EHI 14 weitere Planungen bekannt.
Neuerdings gibt es auch eine deutliche Zurückhaltung hinsichtlich Revitalisierungen und Umgestaltungen von bestehenden Objekten. Im letzten Jahr umfasste die Liste der Revitalisierungsprojekte noch 42 Objekte. Ein Jahr später ist die Zahl auf 27 Objekte geschrumpft.
Ganze Wirtschaftszweige könnten im Dauerlockdown verschwinden
19.04.2021: Anlässlich des geänderten Infektionsschutzgesetzes zieht der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, eine hochkritische Bilanz: „Kurz, klar und intensiv – das wäre ein angemessener Lockdown mit Ausgangssperren und umfänglicher Maskenpflicht gewesen. Das jetzige Gesetz dagegen gibt der Regierung in Teilen auf höchst bedenkliche Weise weitreichende Rechte und bekämpft Corona an falschen Stellen“, so ZIA-Präsident Andreas Mattner. „Bedauerlicherweise scheint die Fachmeinung des RKI oder anderer Institute nur so lange gefragt gewesen zu sein, bis diese Institute klarstellten, dass Handel und Hotel nahezu gar nicht zur Infektion beitragen.“
„Jetzt führen Automatismen des Gesetzes dazu, dass diese für die deutsche Volkswirtschaft und für deren Arbeitsplätze so bedeutsamen Wirtschaftsbereiche ab einer Inzidenz von 100 in den Dauerlockdown verschwinden“, so Mattner weiter. Finanziellen Ausgleich dafür erhielten nur die wenigsten Unternehmen und wenn dann gering, eine Entlassungswelle drohe und die Ursache sei eine klar verfehlte Corona-Politik und falsches Management auf allen relevanten Feldern von fehlenden Öffnungsstrategien über Kriechimpfungen bis zum Testmangel, den jetzt die Wirtschaft beseitigen soll, führte Mattner aus. „Den beginnenden Schaden in unseren Fußgängerzonen und Städten kann man jetzt schon feststellen und wird ihn später verantworten müssen.“
Zahl der Unternehmensinsolvenzen sinkt um 30 Prozent
16. April 2021: Im Januar 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 1.108 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 31,1 Prozent weniger als im Januar 2020. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelt sich somit weiterhin nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund für die niedrige Zahl beantragter Unternehmensinsolvenzen ist die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende 2020. Das Wiedereinsetzen der Antragspflicht zeigt sich noch nicht in den Ergebnissen für Januar 2021. Auch die bereits seit Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen hat unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit der Gerichte noch keine erkennbaren Auswirkungen auf die Januar-Ergebnisse. Ausgesetzt ist die Insolvenzantragspflicht weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Januar 2021 im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 166 Fällen (Januar 2020: 275, -40 Prozent). Unternehmen des Baugewerbes stellten 150 Insolvenzanträge (Januar 2020: 247, -39 Prozent). Im Gastgewerbe wurden 139 (Januar 2020: 185, -25 Prozent) Insolvenzanträge gemeldet.
Nun also doch: Maritim trennt sich von Hotels
15.04.2021: Nachdem es am 12. April von BNP Paribas Real Estate hieß, die Hotelbranche habe auf die Krise noch nicht mit Fire Sales reagieren müssen, verkündete nun die Maritim Hotelgesellschaft, dass sie sich von einigen ihrer Standorte trennen werden müsse. Ein Liquiditätsverlust von 140 Millionen seit Beginn der Lockdownphasen und das weitgehende Ausbleiben staatlicher Hilfen habe diesen Schritt notwendig gemacht.
Talfahrt geht weiter: Übernachtungen brechen im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent ein
14.04.2021: Im Februar 2021 gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland 7,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das rund drei Viertel (-76,0 Prozent) weniger Übernachtungen als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank im Vergleich zum Februar 2020 um 73,6 Prozent auf 6,4 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland verringerte sich um 86,2 Prozent auf 0,8 Millionen.
Diese Ergebnisse zeigen auch für den Februar 2021 nachdrücklich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen. So hatten von den etwa 51 000 erfassten Beherbergungsbetrieben im Februar lediglich 29 300 geöffnet.
Hotelinvestmentmarkt: Panikverkäufe bleiben aus
12.04.2021: Im ersten Quartal 2021 zeigt sich, dass die Assetklasse Hotel nach wie vor unter der anhaltenden Corona-Krise zu leiden hat. Insgesamt lag das Investmentvolumen bei gut 520 Millionen Euro, was einem Rückgang um über 50 Prozent im Vergleich zum Ausnahmeergebnis des Vorjahres entspricht. Das ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. „Hierbei ist jedoch anzumerken, dass das Vorjahresquartal noch weitgehend unbelastet von den Auswirkungen der Corona-Krise war, und der Hotelmarkt gleichzeitig stark von der TLG-Übernahme durch Aroundtown profitieren konnte. Aber auch im Vergleich zum 10-jährigen Schnitt sind Einbußen in Höhe von gut 20 Prozent zu verzeichnen“, so Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Es wird somit deutlich, dass sich viele Investoren vor dem Hintergrund der unverändert brach liegenden Tourismus- und Geschäftsreisemärkte weiterhin in Zurückhaltung üben. Dennoch ist der Hotel-Investmentmarkt weit davon entfernt, in Stillstand zu verharren. Vielmehr wurden in allen Städtekategorien und Hotelsegmenten attraktive Investment-Deals mit zum Teil hohen Bewertungen registriert. Wenngleich der Dauer-Lockdown bei vielen Betreibern zunehmend an die Substanz geht, bleiben Fire Sales weiterhin die Ausnahme.
Campingplätze und Ferienwohnungen besonders gefragt
07.04.2021: Die Tourismusbranche ist eine von vielen Branchen, die stark von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen ist. Dabei suchen viele Menschen einen Weg, trotz der Reisebeschränkungen Urlaub zu machen – und setzen auf Camping. Im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkunftsarten waren die Campingplätze in Deutschland im Sommerhalbjahr 2020 – welches in der Tourismusstatistik die Monate Mai bis Oktober umfasst – stärker nachgefragt als im Vorjahreszeitraum: Sie verbuchten von Mai bis Oktober 2020 rund 31 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Obwohl die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste auf den hiesigen Campingplätzen im Sommerhalbjahr 2020 um 49,8 Prozent zurückging, registrierten die Campingplätze insgesamt dennoch 6,1 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum.
Doch nicht nur die Campingplätze kamen im Vergleich zur gesamten Beherbergungsbranche relativ glimpflich durch das Corona-Jahr 2020. Auch Ferienwohnungen und -häuser waren besonders im Sommerhalbjahr 2020 beliebt bei Gästen aus Deutschland. Mit 33,3 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste verzeichneten die Ferienwohnungen und -häuser 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie bei den Campingplätzen gingen auch dort die Übernachtungen ausländischer Gäste stark zurück, und zwar um 40,6 Prozent gegenüber dem Sommerhalbjahr 2019. Insgesamt – also unabhängig vom Wohnsitz der Gäste – blieben die Übernachtungszahlen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (+0,9 Prozent). Aufs ganze Jahr betrachtet sorgten die coronabedingten Reisebeschränkungen auch bei den Ferienwohnungen und -häusern für eine negative Bilanz: Von Januar bis Dezember 2020 gab es insgesamt 13,7 Prozent weniger Übernachtungen als 2019; ein Rückgang von 11,1 Prozent bei inländischen Gästen sowie 36,3 Prozent bei ausländischen.
Das kosten leerstehende Büros
01.04.2021: Etwa ein Viertel aller bundesweit Beschäftigten arbeitet zurzeit von zu Hause, wie aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Dies wirkt sich stark auf die interne Kommunikation, aber auch auf die Unternehmensbilanz aus: Durch die leer stehenden Büroräume fielen für Firmen in den zehn größten Städten Deutschlands seit Beginn der Pandemie insgesamt über 15 Millionen Euro an Kosten an. Zu diesem Ergebnis kommt der Digital Workplace-Marktführer Unily in seiner aktuellen Analyse.
Die größten finanziellen Einschnitte sind im letzten Jahr für Berliner Unternehmen entstanden: In der Bundeshauptstadt zahlten Arbeitgeber knapp fünf Millionen Euro für vorübergehend unbesetzte Plätze in ihren Büroräumen. In München flossen rund 3,5 Millionen Euro für die ungenutzten Quadratmeter ins Leere. Frankfurt am Main rangiert auf dem dritten Platz: In Deutschlands Finanzhochburg gaben Firmen knapp zwei Millionen Euro für Büroflächen aus, die aufgrund von Remote Work derzeit nicht genutzt werden. Vergleichsweise geringe Verluste verzeichneten Unternehmen in Leipzig (rund 382.000 Euro), Essen (knapp 240.000 Euro) und Dortmund (213.000 Euro).
Einzelhandelsumsatz steigt im Februar
01.04.2021: Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Februar 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 1,2 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 1,3 Prozent mehr umgesetzt als im Januar 2021. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, sank der Umsatz im Februar 2021 real um 9,0 Prozent und nominal um 7,7 Prozent. Nach Kalender- und Saisonbereinigung lag der Umsatz real 5,4 Prozent niedriger. Der Februar 2021 hatte mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2020.
Die verschiedenen Einzelhandelsbranchen haben sich im Jahresvergleich sehr unterschiedlich entwickelt, je nachdem, ob und wie sie von den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung betroffen waren. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Februar 2021 real 1,6 Prozent und nominal 0,1 Prozent weniger um als im Februar 2020. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 0,9 Prozent unter und nominal 0,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich allerdings real 7,0 Prozent und nominal 5,1 Prozent weniger um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln waren die Umsätze im Februar 2021 real 13,8 Prozent und nominal 13,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brachen real um 73,7 Prozent beziehungsweise 42,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Ebenfalls stark betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von real 34,1 Prozent im Vergleich zu Februar 2020. Von den Geschäftsschließungen deutlich profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit einem Umsatzanstieg von real 34,1 Prozent und nominal 35,2 Ptozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Werden Inlandreisen zum Motor der Hotelerholung?
30.03.2021: Die Erholung des europäischen Hotelmarktes wird zunächst von dem inländischen Freizeitreisetourismus angetrieben werden. Dies wird sich vor allem in Deutschland zeigen – hier entfielen 2019 lediglich 18 Prozent der Übernachtungen auf internationale Gäste. Die Hotelumsätze in Europa insgesamt werden aber voraussichtlich erst 2024 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen, so eine aktuelle Studie des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Wir gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Übernachtungen insbesondere im Resortbereich schnell erholen wird, sobald ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist. Der Geschäftsreisetourismus wird etwas länger brauchen, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE. Die Hotelmärkte in Europa mit einer geringen Abhängigkeit von ausländischen Gästen, werden sich wahrscheinlich früher erholen. Insbesondere Märkte, die stark von Reisenden aus USA und Asien abhängig sind, werden erst mit einer zeitlichen Verzögerung wieder anspringen. Dieser Trend war bereits während der teilweisen Wiedereröffnung von Hotels in den Sommermonaten 2020 zu beobachten, als die inländische Freizeitnachfrage der Haupttreiber der Hotelperformance in ganz Europa war. Besonders Hotels in Ferienregionen oder touristisch attraktiven Städten wie etwa Freiburg oder Dresden wurden sofort gebucht, als die Reisebeschränkungen gelockert wurden. Auch Serviced Apartments übertrafen den Markt, da sie mehr Privatsphäre und Platz als klassische Hotels bieten.
„Der hohe Anteil des Inlandstourismus, gepaart mit einem Trend zum erdgebundenen, umweltfreundlichen und entschleunigten Reisen, wird eine vergleichsweise schnelle Erholung des deutschen Ferienhotelmarktes nach Aufhebung des Beherbergungsverbots begünstigen. Wir haben zudem einen großen inländischen Markt für Geschäftsreisende. Dies wird auch eine Erholung des Hotelinvestmentmarktes nach sich ziehen. Die starken Fundamentaldaten bleiben bestehen und werden weiterhin nationales und internationales Kapital anziehen“, sagt Helena Rickmers, Senior Consultant bei CBRE.
Inflationsschub nach Corona?
29.03.2021: Nach Ablauf des Corona-Jahres mit seinen massiven staatlichen Hilfsprogrammen in den USA und Europa rückt die Inflation wieder ins Blickfeld der Diskussion. Nach Überwindung der Corona-Pandemie wird es zunächst einen Inflationsanstieg geben. Hierbei handelt es sich um einen Nachholeffekt, der nicht anhaltend sein wird. Langfristig – mit Blick auf die kommenden zehn Jahre – ist die Wahrscheinlichkeit für höhere Inflationsraten als in der jüngeren Vergangenheit deutlich gestiegen. Die hoch verschuldeten Staaten benötigen negative Realzinsen, um die Schuldentragfähigkeit sicherzustellen. Negative Realzinsen bedeuten, dass die Inflationsraten höher sind als die Zinsen. Für die Immobilienmärkte heißt das: Sind die Realzinsen negativ, werden Immobilien als Anlageklasse noch attraktiver. Dies sind die Kernergebnisse der Online-Pressekonferenz "Rückkehr der Inflation? Was heißt das für die Immobilienmärkte?"
1. und 3. April sind Ruhetage: Was bedeutet das für Arbeitgeber? (Update: Ruhetage wurden durch Merkel gekippt!)
24.03.2021: Nach den gestrigen Beschlüssen von Bund und Ländern sollen der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April (Karsamstag) einmalig als „Ruhetage“ definiert werden. Mit Blick auf das Wirtschaftsleben erläuterte Bundeskanzlerin Angela Merkel, das bedeute Regelungen analog zu Sonn- und Feiertagen. Dazu Kira Falter, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Partnerin bei der Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland: „Wie dieser Beschluss auszulegen ist, steht schlichtweg noch nicht fest. Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und der konkreten Umsetzung der sogenannten Ruhetage soll am 24. März 2021 eine Beschlussverordnung erlassen werden. Insofern bleibt abzuwarten, welchen Inhalt diese haben wird.“
Die CMS-Partnerin erklärt: „Ruhetage sind gesetzlich nicht definiert und dürften daher bereits dem Wortlaut nach nicht mit Feiertagen, an denen ein grundsätzliches Beschäftigungsverbot gilt, gleichzusetzen sein. Die Äußerungen der Bundeskanzlerin im Rahmen der Pressekonferenz deuten jedoch in eine andere Richtung.“ Falter meint: „Das Ziel 'Wir bleiben zu Hause' könnte problemlos umgesetzt werden, wenn alle Mitarbeiter*innen konsequent im Homeoffice arbeiten. Zudem dürften im Zweifel mehr Kontakte entstehen, wenn deutschlandweit alle Mitarbeiter*innen 'arbeitsfrei' hätten und damit mehr Raum für private Kontakte wäre. Aber: Auch wenn gute Argumente dafür sprechen, dass Mitarbeiter*innen weiterhin im Homeoffice eingesetzt werden können, lässt sich dies auf Grundlage der gegenwärtig vorliegenden Informationen noch nicht sicher sagen. Sollten die Regelungen für Feiertage gelten, würde das zu einem Beschäftigungsverbot von 0 bis 24 Uhr mit der Möglichkeit zur Vor- oder Zurückverlegung um bis zu sechs Stunden führen. Gegebenenfalls wäre damit auch die Pflicht zur Entgeltzahlung verbunden.“
Büroflächenangebot wächst nur langsam
23.03.2021: Die Corona-Pandemie hat die Büro-Vermietungsmärkte schwer getroffen. Die Nachfrage nach Büros sank 2020 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschlands Big 7 um über 30 Prozent. Und auch die ersten Wochen des neuen Jahres zeigen eine allenfalls verhaltene Entwicklung. „Für die weitere Marktentwicklung ist es wesentlich, was auf der Angebotsseite passiert. Neben dem Angebot an kurzfristig verfügbaren Büroflächen, also dem Leerstand, sind aktuell sich im Bau befindende Büros von Relevanz. Ein zu hohes Bauvolumen könnte bei einer schwachen Nachfrage einen Mietpreisruck nach unten auslösen", erklärt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Scheunemann weiter: „Zumindest im Verhältnis der Flächen im Bau zum aktuellen Bürobestand stehen die deutschen Büromärkte im europäischen Vergleich gut da.“
Im Schnitt über alle Big 7 befinden sich derzeit rund vier Millionen Quadratmeter Büroimmobilien im Bau, die rund 4,2 Prozent des derzeitigen Gesamtbestands entsprechen (knapp 95 Millionen Quadratmeter). Im Vergleich dazu liegt der Wert von 13 der größten europäischen Büromärkte bei 5,0 Prozent. Lediglich Berlin liegt mit 7,6 Prozent des Bestands im Bau deutlich über dem Durchschnitt. Die niedrigste Kennziffer im deutschen Vergleich weisen die beiden rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf mit 2,2 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent auf. „Fakt ist, dass wir an einem Wendepunkt stehen mit steigenden Leerständen. Umso wichtiger ist es daher, den Indikator der Bauaktivität in Relation zum aktuellen Leerstand zu setzen. Und dieser ist mit 3,7 Prozent im Schnitt über alle Big 7 historisch gesehen nach wie vor sehr niedrig. Allerdings: Angesichts der erhöhten Bauaktivitäten rechnen wir mit einem Anstieg in diesem Jahr auf 4,5 Prozent", so Scheunemann.
Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe schrumpft um 20 Prozent
22.03.2021: Hotels, Restaurants und Cafés leiden seit März 2020 unter den Folgen der Corona-Pandemie. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Umsatz im Gastgewerbe insgesamt im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 real (preisbereinigt) um 47,1 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Besonders hoch waren die Einbrüche in den Lockdown-Monaten April 2020 und Dezember 2020 mit -74,7 Prozent beziehungsweise -71,1 Prozent. In dieser Zeit waren die Gaststätten bis auf Abhol- und Lieferangebote geschlossen, Hotels durften allenfalls Geschäftsreisende beherbergen. Doch auch die weitreichenden Lockerungen der Pandemie-Beschränkungen während der Sommermonate brachten keine vollständige Erholung für die Branche: Auch im August 2020, dem für das Gastgewerbe umsatzstärksten Monat des vergangenen Jahres, wurde 20,5 Prozent weniger umgesetzt als im August 2019.
Dabei trafen die Umsatzeinbußen die einzelnen Bereiche in Gastronomie und Beherbergung unterschiedlich stark: In der Beherbergung fiel der Umsatzverlust in diesem Zeitraum mit -54,8 Prozent besonders hoch aus. In der Gastronomie gingen die Umsätze von März 2020 bis Januar 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42,7 Prozent zurück. Das Ausbleiben ausländischer Gäste und der Wegfall von Großveranstaltungen und Messen machte sich vor allem bei Hotels, Gasthöfen und Pensionen bemerkbar: Hier gingen die Umsätze von März 2020 bis Januar 2021 um real 57,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Dagegen fiel im selben Zeitraum das Minus bei Ferienunterkünften und ähnlichen Beherbergungsstätten mit 41,8 Prozent etwas geringer aus. Die Betreiber von Campingplätzen konnten dank Lockerungen und verstärktem Inlands-Individualtourismus in den Monaten Juli bis Oktober 2020 sogar mehr Umsatz erwirtschaften als im Vorjahr – insgesamt lagen die Umsätze von März 2020 bis Januar 2021 deshalb nur 9,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Die Umsatzverluste durch die Corona-Krise führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe: Diese lagen im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 um 19,2 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Während die von Umsatzrückgängen verhältnismäßig stark getroffenen Hotels, Gasthöfe und Pensionen im selben Zeitraum mit -17,8 Prozent etwas weniger Personal abbauten, war der Rückgang der Beschäftigten im Bereich Getränkeausschank besonders hoch (-38,9 Prozent). Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen.
Immobilienindex: Wohnsegment verliert an Zuversicht, Büro kommt besser durch Krise als gedacht
19.03.2021: Das Immobilienklima trübt sich laut dem ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex zum zweiten Mal in der Corona-Krise ein und sinkt um 4,6 Punkte auf 32,8. Damit sind die Lageeinschätzungen und auch die Erwartungen deutscher Immobilienfirmen jedoch deutlich besser als nach dem ersten Lockdown. Viele Unternehmen haben demnach den Krisenmodus verlassen und treiben ihre Geschäfte wieder aktiv voran. Nur wenige sind von der Krise unmittelbar und hart getroffen.
- Bürosektor: Immobilienklima sinkt um 2,8 auf 33,1. Laut Immobilienstimmungsindex kommt das Bürosegment deutlich besser durch die Krise als zunächst befürchtet. Ein Preisverfall blieb aus und auch die Mieten legten wieder zu.
- Handelsimmobiliensektor: Immobilienklima sinkt deutlich um 24,9 auf 14,7. Das spiegelt die Tatsache wider, dass in diesem Segment die Unternehmen sehr unterschiedlich von der Krise betroffen sind, was entsprechend teils sehr negative Lageeinstufungen nach sich zieht.
- Wohnsegment: Immobilienklima fällt nach starkem Anstieg im Vorquartal um 8,0 Punkte auf 21,5.
- Projektentwicklern: Immobilienklima erreicht mit 71,6 fast das Vorkrisenniveau.
Zu dem ausführlichen Gutachten
Die Zukunft des Büros
17.03.2021: Mehr als 60 führende Corporate-Real-Estate- und Asset-Manager haben im Rahmen zweier TME net&work Veranstaltungen zum Thema „Das Office ist tot - es lebe das Office!“ ein klares Meinungsbild abgegeben. Die von der Real Estate Beratung TME Associates ausgerichtete Netzwerk-Veranstaltung befasste sich mit der Veränderung der Arbeits- und Lebenswelten und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die qualitative und quantitative Immobiliennachfrage. Das Fazit der Diskussion: Die durch Corona beschleunigte Mobilisierung der Arbeit führt unumkehrbar zu Dezentralisierung und Stadtflucht. Das klassische Büro wird durch alternative Komponenten verdrängt, es entstehen hybride Portfolios. Diese werden die Immobilienbranche in den nächsten Jahren vor ungeahnte Herausforderungen stellen!
Jörn König, Architekt und Partner Integrated Working Environment bei TME Associates, eröffnete die Veranstaltung mit der These: „Die Zukunft des Büros geht weit über die Homeoffice-Diskussion hinaus. Durch die Möglichkeit der freien Arbeitsortwahl fangen die Nachteile der Großstadt an zu überwiegen. Selbst Boomtown München hat Einwohner verloren! Wir erleben den Beginn einer gewaltigen urbanen Transformation. Auch Büroportfolios müssen komplett neu gedacht werden“.
Deutscher Immobilienfinanzierungsindex legt zu
17.03.2021: Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)* von JLL und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, der vierteljährliche Stimmungsindikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland, hat im 1. Quartal 2021 zum dritten Mal in Folge zugelegt. „Mit einem Plus von 9,5 Punkten gegenüber dem Vorquartal weist der Indexstand zwar immer noch ein deutliches Minus aus (- 14,0 Punkte), aber die Tendenz ist positiv und gleichbedeutend dem besten Wert seit Herbst 2019“, so Anke Herz, Head of Debt Advisory JLL Germany.
Selten hatte der Einzelhandel so zu kämpfen wie 2020, und auch 2021 wird schwierig bleiben, das erste Vierteljahr noch größtenteils im Lockdown. Das spiegelt sich auch in den DIFI-Zahlen wider: minus 11,2 und minus 4,4 Punkte schlagen hier bei der Befragung zu Buche. Beim Indikatorstand wird der Einzelhandelssektor allerdings von Hotel sogar noch übertroffen: minus 75,8 Punkten stehen minus 84,4 Punkte gegenüber. Aber: der Hotelsektor hat bei den Expertinnen und Experten immerhin um 3,5 Punkte zugelegt, besser noch sind deren angegebenen Aussichten (+16,7 Punkte). „Die Mehrheit der Befragten erwartet nun, dass die Finanzierungsbedingungen für Hotelimmobilien im Laufe der nächsten sechs Monate entweder unverändert bleiben oder sich verbessern werden. Es bleibt eine Einschätzung, die auf einem Erfolg der angelaufenen Impfkampagnen mit einer damit verbundenen Hoffnung zur Rückkehr zum ‚normalen Leben‘ beruht“, so Anke Herz.
Auch die Nutzungsart Büro ist nach Einschätzungen der Expertinnen und Experten weiterhin negativ von der Corona-Pandemie betroffen (-37,1 Punkte), allerdings mit dem optimistischsten Ausblick: Der Erwartungsindikator fällt mit 20 Punkten deutlich höher aus als bei der letzten Befragung im 4. Quartal 2020. Profiteure des aktuellen Umfelds sind nach Einschätzungen der Expertinnen und Experten nach wie vor Logistik und Wohnen. Beide Nutzungsarten weisen im 1. Quartal 2021 positive Salden bei der Finanzierungssituation auf, hier mit den stärksten Zuwächsen von 23,5 beziehungsweise 21,1 Punkten. „Der Indikator für die Nutzungsart Logistik, der die Finanzierungssituation und die Finanzierungserwartungen zusammenfasst, erreicht mit 42,2 Punkten im 1.Quartal 2021 den höchsten Stand seit Beginn der Umfrage“, so Frank Brückbauer, Department International Finance and Financial Management, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
Corona verändert Konsumverhalten
16.03.2021: Das Konsumverhalten privater Haushalte in Deutschland hat sich aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 stark verändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gingen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland nach den Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent in jeweiligen Preisen und um 5,0 Prozent preisbereinigt zurück. Dies war der stärkste Rückgang seit 1970. Diese Entwicklung unterscheidet sich von der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009, als der private Konsum weniger beeinträchtigt war und dadurch eine stabilisierende Wirkung auf die deutsche Volkswirtschaft hatte.
Entgegen dem allgemeinen Rückgang der privaten Konsumausgaben haben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 für Nahrungsmittel und Getränke 6,3 Prozent mehr ausgegeben (in jeweiligen Preisen). Die Ursachen dafür dürften sein, dass mehr von zuhause gearbeitet, auf Vorrat gekauft und durch den Lockdown im Gastgewerbe weniger auswärts gegessen wurde. Das Gastgewerbe hat der Lockdown besonders getroffen: Die Konsumausgaben für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen fielen um 33,2 Prozent. Im Jahr 2020 nahmen die Konsumausgaben für Verkehr um 11,7 Prozent ab. Dabei ließen sich zwei unterschiedliche Tendenzen beobachten: Während die Ausgaben für Verkehrsdienstleistungen in den Bereichen Flug-, Bahn- und Busreisen im Jahresverlauf weiter zurückgingen (1. Halbjahr -28,6 Prozent; 2. Halbjahr -38,6 Prozent), stieg die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen – nach einem Rückgang im 1. Halbjahr 2020 um 20,0 Prozent – im 2. Halbjahr um 9,9 Prozent. Ein Grund für den Anstieg war vermutlich auch die Mehrwertsteuersatzsenkung im Rahmen des Konjunkturpakets der Bundesregierung.
Während 2009 hauptsächlich die Automobilhersteller und die Zulieferunternehmen von der Umweltprämie profitierten, stieg im 2. Halbjahr 2020 im Rahmen der Mehrwertsteuersatzsenkung die Nachfrage nach langlebigen Gebrauchsgütern anderer Branchen. Beispielsweise zeigte sich auch in den Konsumausgaben der privaten Haushalte für Einrichtungsgegenstände sowie Apparate, Geräte und Ausrüstungen für den Haushalt (zum Beispiel Möbel, elektrische Haushaltsgeräte) ein sprunghafter Anstieg im 2. Halbjahr 2020 (1. Halbjahr +1,7 Prozent; 2. Halbjahr: +6,9 Prozent). Branchenübergreifend gingen die Konsumausgaben für langlebige Güter im 1. Halbjahr um 8,5 Prozent zurück, im 2. Halbjahr stiegen sie um 7,8 Prozent. Auf die Käufe kurzlebiger Gebrauchsgüter (zum Beispiel Bekleidung und Schuhe) hatte die Mehrwertsteuersatzsenkung hingegen keinen durchschlagenden Effekt. Diese Käufe waren im 2. Halbjahr weiterhin rückläufig, wenngleich auch nicht so negativ wie im 1. Halbjahr 2020. Für Dienstleistungen gaben die privaten Haushalte in den beiden Halbjahren 2020 in einem vergleichbaren Umfang weniger Geld aus.
MIPIM auf September verschoben und verkürzt
12.03.2021: Die Immobilienmesse MIPIM wird pandemiebedingt auf den 7. und 8. September verschoben. Das hat der Messeveranstalter Reed MIDEM jetzt mitgeteilt. Damit wird der Branchentreff in Cannes statt an fünf Tagen auf zwei Messetage verkürzt. Bislang war geplant, die MIPIM zwischen 7. und 10. Juni 2021 stattfinden zu lassen. „Die Pandemie hat dazu geführt, dass wir uns anpassen mussten und der Sicherheit unserer Kunden, Partner und Mitarbeiter stets oberste Priorität geben. Es ist nicht möglich, die MIPIM im Juni in Cannes abzuhalten, wie wir es uns gedacht hatten“, kommentiert MIPIM Director Ronan Vaspart. Im nächstenJahr soll die Messe wieder im März, vom 15. -18., veranstaltet werden und die führenden Immobilienpersönlichkeiten wieder zu einem Event in Cannes in Normalität zurückbringen.
Spannende Umfrage zum Homeoffice
11.03.2021: Ob Menschen im Homeoffice erfolgreich arbeiten können, hängt weniger vom Job selbst als von ihrer Wohnsituation ab. Das ist ein Ergebnis einer thematisch breit angelegten Befragung, mit der Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der TU Darmstadt die Situation von Beschäftigten sowie Chancen und Risiken des Homeoffice untersuchten. Und: Eine breite Einführung der Arbeit von zu Hause hat Potenzial, die Gesellschaft zu spalten. Mehr Informationen finden Sie hier.
Hotelmarkt: Übernachtungszahlen brechen um 40 Prozent ein
10.03.2021: Die Bilanz des Corona-Jahres 2020 für den deutschen Hotelmarkt steht fest: Um 40 Prozent gingen die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr deutschlandweit zurück. Damit liegt Deutschland im Europavergleich auf dem neunten Platz – gerade noch in den Top Ten. Auch Österreich und die Schweiz zählen unter die zehn Länder mit der höchsten Resilienz. Am besten durch das Coronajahr 2020 kamen Lichtenstein mit einem Rückgang der Übernachtungszahlen um 32 Prozent, gefolgt von Norwegen und den Niederlanden (beide minus 33 Prozent). Am stärksten betroffen waren Malta (minus 71 Prozent), Griechenland (minus 73 Prozent) und Montenegro (minus 79 Prozent). Dies sind Ergebnisse des Hotelmarktreports Deutschland 2021 von Engel & Völkers Hotel Consulting.
Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Nächtigungen in Deutschland absolut auf rund 300 Millionen und fällt damit unter das Niveau der 2000er Jahre. Im Detail zeigt sich ein deutliches Auseinanderdriften von Stadthotels mit minus 57 Prozent und Ferienhotels mit einem Minus von 16 Prozent - jeweils bezogen auf das Gesamtjahr 2020 und auf die Top-7-Standorte.
Im Jahr 2020 lag das gesamte Hotel-Transaktionsvolumen in Deutschland mit rund 2,0 Milliarden Euro etwa 60 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Nimmt man das erste Quartal 2020 heraus, wechselten seit dem ersten Lockdown Hotelimmobilien im Wert von nur rund 700 Millionen Euro den Besitzer
Wie sieht die Zukunft des Einzelhandels angesichts Corona aus?
09.03.2021: Die Assetklasse Retail steht europaweit unter einem gewaltigen Restrukturierungsdruck. Im Gespräch mit Experten wirft Walter Senk einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen, auf die mittelfristige Entwicklung und welche Themen sich langfristig abzeichnen... Zum Artikel.
Zahl der Privatinsolvenzen sinkt, ABER kräftiger Anstieg erwartet
05.03.2021: Die Privatinsolvenzen sind in Deutschland im Jahr 2020 trotz der Corona-Pandemie erneut gesunken. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 56.324 private Insolvenzen und damit 35,1 Prozent weniger als 2019. So lauten die zentralen Ergebnisse aus dem „Schuldenbarometer 2020“ des Informationsdienstleisters CRIFBÜRGEL. Die Privatinsolvenzen sind 2020 das zehnte Mal in Folge auf den niedrigsten Stand seit 2004 (39.213 Privatinsolvenzen) gefallen. Im Vergleich zum Insolvenzrekordjahr 2010, als 139.110 Privatpersonen innerhalb eines Jahres eine Insolvenz anmelden mussten, haben sich die Privatpleiten im letzten Jahr damit mehr als halbiert (minus 59,5 Prozent).
„Die rückläufigen Privatinsolvenzen sind nicht als Zeichen der Entspannung zu interpretieren, sondern als der Anfang einer Insolvenzwelle. Die Zahlen verschleiern die tatsächliche finanzielle Situation vieler Privatpersonen. Die Corona-Krise ist ein Beispiel dafür, wie ein Ereignis von außen die Lage vieler Menschen verschärfen kann“, kommentiert CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank Schlein die aktuellen Zahlen. „Ohne die Corona-Pandemie hätte es im letzten Jahr bis zu 25.000 mehr Privatinsolvenzverfahren in Deutschland gegeben“, so Schlein. „Diese werden nachgelagert zu den diesjährigen Insolvenzen hinzukommen. Daher gehen wir auf Basis unserer Modellberechnungen für 2021 aktuell von bis zu 90.000 Privatinsolvenzen aus. 2022 könnte es dann 100.000 Privatinsolvenzen in Deutschland geben.“
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht nur für Beschäftigte im Niedriglohnbereich existenzbedrohend, sondern auch im mittleren Einkommensbereich, zum Beispiel durch Kurzarbeit, deutlich spürbar. Zudem wird die höhere Arbeitslosigkeit wieder zu mehr Privatinsolvenzen führen, da die betroffenen Verbraucher bei weiterhin hohen Kosten über weniger Geld verfügen. So bleibt den Menschen weniger Geld, um ihren Verpflichtungen wie Kreditzahlungen, Mieten oder Finanzierungen nachzukommen. Auf Dauer führt weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann in die Privatinsolvenz.
Komplettversagen: Überlebenskampf für Handel und Hotel nimmt kein Ende
04.03.2021: Nach den Beschlüssen der Länderchefs und der Bundeskanzlerin hat sich der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Dr. Andreas Mattner, kritisch geäußert: „Der Entwurf aus dem Kanzleramt ist zwar sprachlich beim Inzidenzwert 35 geändert worden, faktisch öffnen die meisten Geschäfte aufgrund der Stufenregelungen erst ab 5. April - das ist für viele Firmen zu spät. Damit lastet eine große Bürde auf den Schultern der Entscheider, sie haben den Unternehmen Steine statt Brot gegeben.“ Der Stufenplan sei noch immer entgegen dem Ratschlag aller Fachleute allein an Inzidenzen und nicht weiteren Faktoren wie der Bettenauslastung orientiert“, sagte Mattner weiter. „Wird also mehr getestet, verfälscht sich das Ergebnis. Unter Berücksichtigung der Auslastung der Intensivstationen wäre eine Öffnung bereits ab dem 8.3. möglich gewesen. Nach wie vor liegt kein durchdachtes Konzept vor und das ein Jahr nach Pandemiebeginn. Das zeigt auch die Einführung von “Click and Meet”, mit dem kein Händler arbeiten kann, was allseits bekannt war. Die Verordnungsgeber sollten sich bemühen, dieses Element praxistauglich und mit Fachwissen auszugestalten.“
Der Verbandspräsident erläuterte, dass die Bereiche Handel und Hotel, denen das RKI im Vergleich zu allen anderen Bereichen ein niedriges Infektionsrisiko attestierte, die “Stiefkinder” dieser Beschlüsse sind. Mattner erinnert nochmals an die rund 1,5 Millionen betroffenen Kurzarbeiter in Handel, Hotel, Immobilienwirtschaft und Dienstleister. „Durchs Rost fallen zudem die deutschen Städte, die Zahnlücken in den Fußgängerzonen dürften noch größer werden.“ Der Verbandspräsident kritisierte ferner die Verschiebung der für Beginn des Monats angekündigten Schnelltests um vier Wochen. Eine wichtige konzeptionelle Säule entfällt, das ist ein komplettes Versagen. „Einziger Lichtblick sei, dass das BMWi die Überbrückungshilfe III jetzt von der 750 Millionen-Euro-Umsatzgrenze befreit habe und damit auch für große Unternehmen zur Verfügung stellt“, lobte Mattner.
Einzelhandelsumsatz fällt weiter
03.03.2021: Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Januar 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 4,5 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 3,9 Prozent weniger umgesetzt als im Dezember 2020. Dieser Rückgang lässt sich mit dem anhaltenden Corona-Lockdown erklären, der eine Schließung vieler Einzelhandelsgeschäfte seit dem 16. Dezember 2020 bedeutete.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Umsatz real um 8,7 und nominal um 7,4 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Januar 2021 kalender- und saisonbereinigt real 5,8 Prozent niedriger. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Januar 2021 real 4,3 und nominal 6,0 Prozent mehr um als im Januar 2020. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 5,3 und nominal 6,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich allerdings real 3,2 und nominal 1,1 Prozent weniger um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln waren die Umsätze im Januar 2021 real 16,4 und nominal 15,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brachen real um 76,6 beziehungsweise 26,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Ebenfalls betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von real 43,2 Prozent im Vergleich zu Januar 2020. Von den Geschäftsschließungen stark profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit einem Umsatzanstieg von real 31,7 und nominal 32,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Kommunen, Handel und Vermieter sind jetzt gefordert, Innenstädte zu retten
02.03.2021: Um deutschlandweit unsere Innenstädte zu erhalten und auch wieder Post-Corona attraktiv und lebendig zu gestalten, stehen nach Angaben von DAVE sowohl die Kommunen als auch der Handel gemeinsam mit den Vermietern vor einer Zeitenwende und sind entsprechend gefordert. Jens Lütjen, Robert C. Spies: „Gerade jetzt müssen Kommunen mutig in öffentliche Räume für mehr Aufenthaltsqualität investieren, um als Folge der Corona-Krise ein Verwaisen der Innenstädte zu vermeiden. Es ist spannend zu sehen, welche Kommunen bereits mit entsprechenden Budgets die öffentlichen Flächen – in Bezug auf Sicherheit, angepasste Mobilitätsstrukturen oder auch temporäre Bauten für beispielsweise Veranstaltungsformate – ergänzend und unterstützend durch die Krise führen.“
Laut DAVE ist aber nicht nur die öffentliche Hand in der Pflicht. „Auch der Handel und die Vermieter müssen neue Wege finden. Die Corona-bedingte Änderung des Gewerbemietrechts ist deswegen ein zunächst richtiges Instrument.“, so Corvin Tolle von Tolle Immobilien. Dennoch ist eine ganzheitliche Betrachtung des Wirtschaftskreislaufes dringend vonnöten. Denn bislang trugen die Einzelhandelsmieten die Gewerbeobjekte. Wenn Handelsmieten jetzt sinken oder nicht mehr gezahlt werden, werden die Mieten für Büros oder Wohnungen in diesen Objekten steigen. Deswegen ist laut DAVE ein Umdenken erforderlich.
„Keine Frage ist es traurig zu beobachten, wie immer mehr Läden nicht mehr wieder aufmachen werden und schwer von der Krise getroffen sind. Gerade deswegen brauchen wir in einer Übergangszeit zunächst einmal leistungsabhängige Mieten und flexible Mietlaufzeiten, um dem Handel entgegenzukommen und dann wieder stabile Strukturen zu schaffen“, erläutert Sven Keussen, Rohrer Immobilien.“ „Ziel dabei sind langfristig belastbare Handelsmieten für die Investoren – auch um Refurbishment und Neubau im City-Bereich langfristig zu ermöglichen und sicherzustellen“, ergänzt Lütjen. Gerhard Alles, Schürrer & Fleischer Immobilien: „Gemischte Nutzungen für eine Belebung unserer Innenstädte waren schon vor Corona das Ziel. Hier wird der stationäre Einzelhandel trotz E-Commerce weiterhin eine wichtige Rolle spielen.“ „Belebte Innenstädte sind nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern bilden auch wichtige gesellschaftliche Treffpunkte“, betont Tolle.
Studie: Corona verstärkt Bedeutung des Zuhauses
01.03.2021: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie bei Best Agern auf den Stellenwert der eigenen vier Wände aus? Unter anderem dieser Frage ist eine repräsentative Studie im Auftrag von Engel & Völkers LiquidHome nachgegangen. Dafür wurden 1.500 in Deutschland lebende Personen ab 50 Jahren im Januar 2021 befragt. Ein Kernergebnis: Das Zuhause ist für 45 Prozent der Befragten durch die Corona-Pandemie wichtiger geworden. „Die Bedeutung des eigenen Zuhauses hat sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt. Insbesondere bei Eigentümern haben die eigenen vier Wände in den letzten Monaten an Relevanz gewonnen; dies gibt mehr als jeder zweite Befragte mit Wohneigentum an“, fasst Christian Kuppig, Geschäftsführer beim Teilverkauf-Anbieter Engel & Völkers LiquidHome, zusammen. Bundesweit ist das Zuhause insbesondere im Saarland (67 Prozent), in Niedersachsen (50 Prozent), Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg (je 49 Prozent) durch die Corona-Pandemie wichtiger geworden.
Ebenfalls erhöht hat sich der Wunsch, im Alter zu Hause wohnen bleiben zu können. Bei mehr als jedem dritten Umfrageteilnehmer wurde dieses Bedürfnis durch die Corona-Pandemie verstärkt. Den Lebensabend im gewohnten Umfeld verbringen zu können zählt grundsätzlich für 28 Prozent der Befragten zu den großen immateriellen Lebensträumen. Mit zunehmendem Alter wird dieser immer größer: Von den 50- bis 54-Jährigen wünscht sich nur jeder Fünfte, im Alter zu Hause wohnen bleiben zu können, von den über 70-Jährigen mehr als jeder Dritte. Auch regional gibt es Unterschiede: In Bremen (54 Prozent), Thüringen (40 Prozent) und Rheinland-Pfalz (37 Prozent) ist der Wunsch, im Alter im gewohnten Umfeld bleiben zu können, am größten. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt (21 Prozent), Sachsen (23 Prozent), Hamburg und NRW (je 24 Prozent).
Bei Eigentümern ist die Bindung an die eigenen vier Wände größer als bei Mietern: Von ihnen möchte jeder Dritte auch im Alter zu Hause wohnen bleiben, von den Mietern nur etwa jeder vierte. Besonders im Süden Deutschlands sind die befragten Eigentümer heimatverbunden: Hier geben 37 Prozent an, im Alter in ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben zu wollen, während in Norddeutschland nur 27 Prozent der befragten Eigentümer dieser Aussage zustimmen. „Mit dem Kauf einer Immobilie verbinden viele den Wunsch, diese auch bis ins hohe Alter bewohnen zu können“, so Kuppig.
Corona schlägt auf DER Touristik durch
26.02.2021: Die Corona-Krise und damit einhergehende Maßnahmen treffen auch die Touristikbranche hart. DER Touristik, eine REWE-Tochter, kündigte an, 40 ihrer rund 500 Filialen in Deutschland schließen zu wollen. Grund sei der Buchungseinbruch aufgrund der Corona-Krise. Schon Ende 2020 hatte DER Touristik vermeldet, 253 von 1422 Vollzeitstellen streichen zu wollen. Mit den nun zu schließenden 40 Filialen fallen sechs Prozent der aktuellen Vollzeitstellen weg.
Büroimmobilienkonjunktur dreht in die Krise
25.02.2021: Im 4. Quartal 2020 gab der Büromarktindex pbbIX der Deutschen Pfandbriefbank AG (pbb) nochmals stark nach. Er liegt jetzt bei -1,38 Punkten und damit auf dem niedrigsten Stand seit dem 2. Quartal 2009. Bereits im 3. Quartal 2020 war der Index erstmals seit Ende 2009 negativ. Innerhalb eines Jahres und unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie (insbesondere aufgrund deren starker zweiter Welle) hat die Büromarktkonjunktur damit von Expansion – mit einem Indexstand von 0,83 Punkten für das 4. Quartal 2019 – über Rezession in die Krise gedreht.
Die Beschäftigung gab im 4. Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erneut nach, und das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts kam im 4. Quartal vollständig zum Erliegen. Deshalb war die Büroflächennachfrage sehr viel niedriger als vor einem Jahr. Neue Flächen wurden aufgrund hoher Vorvermietungen noch gut absorbiert. Die Leerstände zogen auf meist niedrigem Niveau erneut an. Die Mieten waren bisher weitgehend stabil. Die Mittelzuflüsse stabilisierten sich im 4. Quartal auf unterdurchschnittlichem Niveau. Die Anfangsrenditen für erstklassige Objekte gaben leicht nach, weil die Kapitalmarktzinsen sanken und Investoren Qualität und Sicherheit suchten.
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe sinkt leicht
25.02.2021: Der Auftragseingang ist im Jahr 2020 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im Bauhauptgewerbe real (preisbereinigt) um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Er erreichte ein Gesamtvolumen von 86,5 Milliarden Euro. Nominal lag der Auftragseingang mit +0,5 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau. Das sehr hohe Volumen der Auftragseingänge von 2019 konnte durch das nominale Plus 2020 nochmals gesteigert werden. Diese gute Ausgangsposition der Auftragslage spiegelt sich auch in den Steigerungen von Umsatz und Beschäftigung wider: Den Jahresumsatz konnten die circa 9.100 befragten Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Milliarden Euro (+6,6 Prozent) auf einen neuen Höchststand von 98,3 Milliarden Euro steigern. Durchschnittlich waren 505.000 Personen im Jahr 2020 in diesen Betrieben tätig. Das sind etwa 18 000 Personen mehr als im Jahr zuvor (+ 3,7 Prozent).
Innerhalb der einzelnen Bausparten hat sich der Auftragseingang im Jahr 2020 unterschiedlich entwickelt: Während der Wohnungsbau um 7,6 Prozent zunahm, konnte der Gewerbliche Bau mit -4,8 Prozent das Vorjahresergebnis nicht erreichen. Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe lag im Dezember 2020 saison- und kalenderbereinigt um 4,6 Prozent höher als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich stieg der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Dezember 2020 kalenderbereinigt um 0,2 Prozent. Nominal (nicht preisbereinigt) lagen die Auftragseingänge im Dezember 2020 um +3,9 Prozent höher als im Dezember 2019. Der baugewerbliche Umsatz erreichte im Dezember 2020 erstmals in einem Monat mit rund 11 Milliarden Euro (nominal +20,3 Prozent zum Vorjahresmonat) den zweistelligen Milliardenbereich.
Aufhellung der Immobilienfinanzierer-Stimmung - Büroflächennachfrage auf Vorkrisenniveau erwartet
24.02.2021: Trotz andauerndem Corona-Lockdown steigt die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern im ersten Quartal an. Sie bleibt aber dennoch im negativen Bereich. Von -8,08 Zählern im vierten Quartal 2020 steigt der Barometerwert um 3,22 Punkte auf einen Wert von -4,86. Die verhaltene Stimmungsaufhellung ist auf die leicht bessere Einschätzung der Finanzierungsbedingungen zurückzuführen. 13 Prozent der Befragten stufen diese als progressiver ein. Deutlich verbessert hat sich die Einschätzung des Neugeschäfts. Hier sehen fast die Hälfte (46,7 Prozent) einen Anstieg. Das ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum vierten Quartal 2020 (+19,7 pp).
Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, ordnet die Ergebnisse ein: „Obwohl das BF.Quartalsbarometer gestiegen ist, beobachten wir in der Praxis eine eher gedrückte Stimmung. Wir nehmen die Banken nach wie vor als sehr zurückhaltend wahr. Meiner Meinung nach haben die Institute ihre Erwartungen an die Pandemiesituation angepasst und herabgeschraubt. Diese niedrigen Erwartungen sollten bei der Interpretation der Ergebnisse bedacht werden.“
Leicht nachgelassen hat die starke Risikoaversion der Banken. Dies zeigt sich daran, dass der Einfluss der Risikoabteilung bei neuen Deals wieder zurückgeht. Er beträgt im ersten Quartal 2021 rund 13 Prozent (viertes Quartal 2020: 29,6 Prozent). Dennoch sind die Institute vor allem bei den Nutzungsarten Hotel und stationärer Einzelhandel / Shoppingcenter zurückhaltend. Der Anteil der Institute, die Developments dieser Nutzungsarten finanzieren, sinkt auf 10,7 (Hotels) beziehungsweise 21,4 Prozent (Einzelhandel / Shoppingcenter). Die durchschnittlichen Margen sind in der Corona-Krise deutlich gestiegen und bewegen sich seitdem seitwärts. Bei Bestandsimmobilien betragen sie im Schnitt 146 Basispunkte (viertes Quartal 2020: 150 Basispunkte) und bei Projektentwicklungen stagnieren sie bei 231 Basispunkten (viertes Quartal 2020: 234 Basispunkte). Auffällig ist des Weiteren, dass die Loan-to-Values (LTV) bei Bestandsfinanzierungen niedrig bleiben. Sie fielen im Durchschnitt auf 66 Prozent (-0,7 Prozentpunkte).
Im Rahmen der aktuellen Frage, wurden die Institute nach ihrer Einschätzung zur weiteren Homeoffice-Nutzung und den Auswirkungen auf die Büroflächennachfrage befragt. Ergebnis: Die Finanzierer sind mehrheitlich der Meinung, dass sich das Homeoffice bei zwei Tagen pro Woche einpendelt. Gleichwohl glauben die Befragten, dass die Unternehmen im Durchschnitt weiterhin Büroflächen auf Vorkrisenniveau nachfragen werden, allerdings mit deutlich stärkerer Differenzierung zwischen zentralen und peripheren Lagen.
Baulandmobilisierungsgesetz liefert keine Antworten auf Coronakrise
23.02.2021: Heute fand im Bauausschuss des Deutschen Bundestags die Anhörung zum Baulandmobilisierungsgesetz statt. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, kritisierte neue Regulierungen wie die Ausweitung der kommunalen Vorkaufsrechte und Baugebote sowie die Umwandlungsverbote. „In der Baulandkommission war es immer das gemeinsame Ziel von Politik und Immobilienwirtschaft, Planen und Bauen zu beschleunigen. Das Gesetz liefert dafür aber keinerlei Ansätze“, so Aygül Özkan, Geschäftsführerin des ZIA, die als Expertin an der Anhörung teilgenommen hatte. „Das Gesetz ist ein Entschleunigungs- statt ein Beschleunigungsgesetz geworden.“
Der ZIA fordert schon seit längerem zusätzlich eine klare Zukunftsorientierung des Gesetzes. „Für die Stadt der kurzen Wege brauchen wir eine zeitgemäße TA Lärm. Zudem wäre das Baulandmobilisierungsgesetz bereits eine Chance gewesen, die Weichen für unsere Innenstädte auch nach der Coronakrise richtig zu stellen“, so Özkan. Der ZIA hatte eine erleichterte Befreiung von der Festsetzung von Bebauungsplänen für Innenstädte gefordert. „Corona wird Zahnlücken in unseren Innenstädten hinterlassen, die wir zügig schließen müssen, damit keine Schandflecken entstehen.“ Der ZIA arbeitet bereits mit einer eigenen Arbeitsgruppe an Ideen für die Innenstädte von morgen. „Kreative Ideen brauchen Freiraum, um auch zügig umgesetzt werden zu können. Das jahrelange Warten auf einen neuen B-Plan wird unseren Städten nicht guttun“, so Özkan abschließend.
Immobilienklima im Winterschlaf - Handelklima beendet Negativserie
23.02.2021: Das Deutsche Hypo Immobilienklima kann im Februar nicht an den positiven Trend vom Jahresanfang anknüpfen. Nachdem sich im Dezember und Januar erste Erholungstendenzen im Immobilienklima abzeichneten, zeigte sich die Stimmung in der 158. Monatsbefragung unter rund 1.200 Immobilienexperten im Februar eher verhalten. Im Vergleich zum Vormonat ging der Index um 0,4 Prozent zurück und liegt nun bei rund 71,1 Punkten, was überwiegend auf die Entwicklung des Investmentklimas (-2,7 Prozent auf 74,8 Punkte) zurückzuführen ist. Das Ertragsklima hingegen konnte den anhaltenden Aufwärtstrend fortführen und verzeichnete ein Zuwachs von 2,2 Prozent auf 67,4 Zählerpunkte – der höchste Wert des Ertragsklimas seit September letzten Jahres.
Im Vergleich zur Stagnation des Immobilienklimas weisen die einzelnen Assetklassen weiterhin sehr heterogene Dynamiken auf – nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Corona-Krise und den damit verbundenen Auswirkungen. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung einer Assetklasse: Das Handelklima hat die monatelange Negativserie im Februar beenden können. Mit einem Anstieg um 10,4 Prozent steht dieses nun bei 27,7 Punkten. Zu der weiteren Assetklasse mit positiver Tendenz zählt das Wohnklima mit einem Stand von 137,3 Punkten (+0,4 Prozent).
Das Hotelklima geht nach zuletzt positiver Entwicklung im Vormonat wieder deutlich zurück und bildet mit einem Verlust von 4,0 Prozent (20,7 Punkte) weiterhin das Schlusslicht. Büroimmobilien haben ebenfalls mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen: Die aktuelle Befragung ergab einen Rückgang von 2,6 Prozent auf nun 66,8 Zählerpunkte. Im Vergleich der Assetklassen bleibt das Logistikklima mit 147,1 Punkten weiterhin der Spitzenreiter und verzeichnet mit -1,3 Prozent nur leichte Einbußen.
Gastgewerbe bricht um fast 40 Prozent ein
19.02.2021: Das Gastgewerbe in Deutschland setzte im Jahr 2020 real (preisbereinigt) 39,0 Prozent weniger um als im Jahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fiel der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2020 gegenüber November 2020 nach Kalender- und Saisonbereinigung real (preisbereinigt) um 14,7 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 14,3 Prozent. Der Umsatz lag damit real (kalender- und saisonbereinigt) 72,0 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Auch der Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt die Auswirkungen des andauernden Lockdowns deutlich: Gegenüber Dezember 2019 war der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2020 real 72,3 Prozent und nominal 70,8 Prozent geringer. Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum Dezember 2019 real 83,4 Prozent niedrigere Umsätze. In der Gastronomie fiel der Umsatz gegenüber Dezember 2019 real um 66,8 Prozent. Innerhalb der Gastronomie lag der reale Umsatz der Caterer im Dezember 2020 um 44,3 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.
ZIA stellt Forderungen vor Wirtschaftsgipfel
17.02.2021: Anlässlich des Wirtschaftsgipfels mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) Dr. Andreas Mattner: „Handelsplätze sind sichere Zonen. Studien wie die der TU Berlin zeigen: Die Infektionen finden gerade nicht bei Frisören oder in Handelsimmobilien statt, sondern in Fernbahnen oder in Schulen. Eine Politik aus dem Bauch heraus zerstört unsere Städte und gewachsene Strukturen. Wir fordern, sich auf Fakten und nicht allein auf den Inzidenzwert, schon gar nicht die 35, zu fokussieren. Eine verantwortungsvolle Öffnung des gesellschaftlichen Lebens ist schon über einem Wert von 50 möglich, solange eine Belegung von unter 4000 Betten auf den Intensivstationen gegeben ist.
Die fehlgeleitete Politik setzt auch den Unternehmen hinter dem Handel zu. Nach zwei Monaten Lockdown bisher sind inklusive der schon stattgefundenen Insolvenzen in Summe drei Monatsmieten komplett ausgefallen, die Schicksalsgemeinschaft aus Mieter und Vermieter kann sich so nicht mehr halten.“ Dies gelte umso mehr, da nach einer neuen Umfrage eines Branchenteilnehmers drei Viertel der befragten Händler bislang keinen Euro Fördergeld erhalten hätten. „Insofern war die heutige Ankündigung des Ministers, die Hilfegrenze bei der Überbrückungshilfe entfallen zu lassen und zudem Härtefallregeln für Zweifelsfälle einzurichten ein gutes Zeichen“, so Mattner abschließend.
Neue Immobilienmesse wird verschoben
17.02.2021: Mit Blick auf die anhaltende Corona-Pandemie wird die Real Estate Arena als neue Messe für die Immobilienwirtschaft um ein Jahr verschoben. „Wir schaffen mit dieser Entscheidung die notwendige Planungssicherheit für unsere Kunden. Die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Auflagen machen eine Real Estate Arena als Kombination von Messe und Kongress leider nicht möglich. Deshalb verschieben wir die Veranstaltung um ein Jahr“, sagte Projektleiter Hartwig von Saß von der Deutschen Messe AG am Dienstag in Hannover. Als neuen Termin für die Real Estate Arena hat die Deutsche Messe den 18. und 19. Mai 2022 festgelegt. Auf der Real Estate Arena werden die Stärken von Messe und Kongress in innovativer Form verbunden. Sie greift im inhaltlichen Programm die relevanten Themen der Immobilienbranche auf – auch aus der Perspektive der B- und C-Standorte. Im Konferenzprogramm werden unter anderem die Zukunft der Innenstädte oder des Wohnungsbaus sowie die Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft diskutiert.
Öffnungen: Wann und Wie?
15.02.2021: Im Vorfeld des von Bundeswirtschafsminister Peter Altmaier für den kommenden Dienstag anberaumten Gipfels mit Vertretern von führenden Wirtschaftsverbänden, hat der Zentrale Immobilien Ausschusses (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, klare Ergebnisse vom Treffen eingefordert. „Wir dürfen uns nicht wieder auf eine reine Situationsbeschreibung beschränken und die Strategiefindung der Staatskanzleileiter von Termin zu Termin schieben. Es geht um klare Abmachungen und Verlässlichkeit. Mit jeder Verschiebung gehen Unternehmen in die Insolvenz“, sagte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. Nach den Gesprächen der Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundeskanzlerin fehle es weiterhin an Öffnungsperspektiven für den Handel. „Angesichts von monatlichen Kosten von 34 Milliarden Euro allein im Handel brauchen wir verbindliche Aussagen des Ministers zum Wann und Wie einer Öffnung, gleiches gilt für Hotelimmobilien“, forderte er.
Erneut wies Mattner darauf hin, dass von Handel und Hotel nachweislich keine Infektionen ausgehen. Zuletzt hatte die Wirtschaftsministerkonferenz von der Bundesregierung eine entsprechende Forschung gefordert: „Es geht um die Existenzen vieler unserer Innenstädte und um Hundertausende von Arbeitsplätzen in vielen Branchen, dann kann es nicht sein, dass dies ein Jahr nach Beginn der Pandemie weiter unklar ist“, so Mattner. „Ich erwarte mir von diesem Gipfel ein Bekenntnis aller Beteiligten zu einem Lockdown-Ausstiegsszenario. Wir werden noch einmal sehr klar machen, dass der Handel keinen Infektionsherd darstellt. Das beweist der Lebensmitteleinzelhandel jeden Tag“, so Mattner. „Mit FFP2-Maskenpflicht, umfangreichen Hygienekonzepten und regelmäßige Testungen aller Mitarbeiter lassen sich auch andere Geschäfte problemlos öffnen. Öffnungen und Gesundheitsschutz schließen sich überhaupt nicht aus“, so Mattner.
Kretschmers Absage an den Osterurlaub "völlig inakzeptabel"
15.02.2021: Die Verlängerung des Lockdowns ohne Öffnungsperspektive trifft das notleidende Gastgewerbe besonders hart. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) betrug der Umsatzverlust im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahr 78,0 Prozent. „Ende Februar sind wir schon wieder vier Monate geschlossen“, erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Die Verzweiflung und die existenziellen Sorgen in der Branche sind immens groß.“ Die sofortige Auszahlung der versprochenen Hilfen an alle Unternehmen sei jetzt überlebenswichtig, sagt Zöllick und kritisiert die angesichts der dramatischen Lage zu langsame Abwicklung. Erst 63,5 Prozent der Betriebe haben laut der DEHOGA-Umfrage die kompletten Novemberhilfen erhalten. Bei den Dezemberhilfen sind es sogar nur 23,3 Prozent. Größere Unternehmen könnten noch nicht einmal einen Antrag stellen, berichtet Zöllick. So verwundere es nicht, dass immer noch 63,9 Prozent der Betriebe um ihre Existenz bangen und sogar jedes vierte Unternehmen (24,8 Prozent) konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung ziehe.
In dieser Situation sorgen Vorstöße wie des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zum Osterurlaub für massive Empörung in der Branche: „Die pauschale Absage des Osterurlaubs ist völlig inakzeptabel und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche“, sagt Zöllick. „Die Politik hat die Aufgabe, das Infektionsgeschehen laufend zu analysieren und zu beurteilen, was gesundheitspolitisch geboten ist. Die Infektionszahlen sinken seit Wochen und so haben Gastronomie und Hotellerie die nachvollziehbare Erwartung, eine Öffnungsperspektive zu erhalten.“ 83,6 Prozent der Betriebe fordern laut DEHOGA-Umfrage eine Öffnung vor Ostern. 40,5 Prozent der Betriebe sprechen sich für eine Öffnung zeitgleich mit dem Handel, möglicherweise am 7. März, aus. 43,1 Prozent plädieren für eine Öffnung rechtzeitig vor Ostern, zum Beispiel am 25. März.
Corona bremst Investmentmarkt für studentisches Wohnen und Mikroapartments aus
15.02.2021: 2020 wurden am deutschen Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments rund 640 Millionen Euro investiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um etwa 35 Prozent. Die Anzahl der gehandelten Wohneinheiten ging um 33 Prozent von 6.300 auf nun 4.200 Einheiten zurück. Anders als 2019 gab es 2020 jedoch eine Großtransaktion mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro. AviaRent verkaufte an Domicil, die für den dänischen Pensionsfonds PFA aktiv war, ein Portfolio mit einem Volumen von mehr als 250 Millionen Euro. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„2020 war ein ruhiges Jahr am Transaktionsmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments. Hintergrund dieser Entwicklung war die Pandemie, die vor allem bei Projektentwicklern für Zurückhaltung gesorgt hat, weswegen das Produkt am Investmentmarkt äußerst eingeschränkt war. Obwohl das allgemeine Interesse der Investoren an dieser Assetklasse ungebrochen ist, gab es zunächst ein Abwarten, wie sich die Pandemie auf die Nutzernachfrage auswirkt“, erläutert Sebastian Schütte, Director bei CBRE Residential Investment. „Das einerseits fortgesetzte Interesse der Investoren und das andererseits pandemiebedingte Abwarten haben dazu geführt, dass die Renditen im Laufe des Jahres 2020 stabil blieben. Preisabschläge gab es nicht zu beobachten, sodass der Markt keine großen Ansätze für opportunistische oder value-add Investoren bot“, sagt Katharina Metzger, Senior Consultant, bei CBRE zuständig für Studentisches Wohnen & Microliving im Bereich Valuation Advisory Services. Die Spitzenrendite für Studentenwohnheime und Mikroapartments lag das ganze Jahr 2020 stabil bei 3,3 Prozent.
35-Inzidenz zerstört den Handel
12.02.2021: Die Fortsetzung des Lockdowns um weitere vier Wochen stößt auf Kritik des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner sagte zum Ausgang der Gespräche der Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundeskanzlerin: „Es fehlt weiterhin jede Perspektive für eine Öffnung des Handels. Jeder Tag Lockdown kostet 1,5 Milliarden Euro allein im Handel. Die Folgen sind und werden dramatisch sein. Es geht um die Existenzen ganzer Innenstädte.“ Mattner kritisierte scharf die Festlegung auf einen Inzidenzwert von 35 für Lockerungen im Handel. „Das ist ein Wert, der Handelsstrukturen nachhaltig zerstören wird. Dessen sollten sich die politisch Verantwortlichen bewusst sein.“ Er forderte stattdessen, sich nicht auf den Inzidenzwert zu fokussieren. „Wir brauchen jetzt eine verantwortungsvolle Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Die bekommen wir, auch bei einem Inzidenzwert von über 50, solange eine Belegung von unter 4.000 Betten auf den Intensivstationen gemäß Divi-Register gegeben ist.“
Das Fehlen eines Öffnungskonzeptes angesichts solcher Verluste und trotz funktionierender Hygienesysteme sei schwer verständlich, so Mattner. „Es war klar, dass die 2. Welle kommt. Am 19. Januar 2021 hat die Ministerpräsidentenrunde beschlossen, eine Arbeitsgruppe auf Ebene des Chefs des Bundeskanzleramtes und der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien zu beauftragen, ein Konzept für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie zu erarbeiten. Nunmehr beschließt sie dies erneut - wie oft noch?“ Mattner bedauerte weiter, dass bei den Entschlüssen die Tatsache, dass der Handel keinen Infektionsherd darstellt, keine Rolle gespielt habe. „Der Lebensmitteleinzelhandel beweist jeden Tag, dass FFP2-Maskenpflicht, umfangreiche Hygienekonzepte und regelmäßige Testungen aller Mitarbeiter das Infektionsrisiko enorm reduzieren. Mit diesen Konzepten lassen sich auch andere Geschäfte problemlos öffnen. Öffnungen und Gesundheitsschutz schließen sich überhaupt nicht aus“, so Mattner.
Sind Gewerbemieter zur Mietreduzierung wegen Corona berechtigt?
12.02.2021: Diese Frage beantwortet Sigrid Guardia, Rechtsanwältin bei der Kanzlei Bottermann Khorrami, hier.
Rekordumsatz mit Healthcare-Immobilien
11.02.2021: Der bereits seit Jahren zu beobachtende Trend steigender Investmentumsätze mit Healthcare-Immobilien hat sich auch 2020 bestätigt. Mit knapp vier Milliarden Euro wurde ein neues Rekordergebnis erzielt, das 68 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. „Noch bemerkenswerter ist, dass der zehnjährige Schnitt um rund 130 Prozent übertroffen werden konnte. Besonders zur positiven Entwicklung beigetragen haben Portfoliotransaktionen, die ihr Ergebnis um rund 140 Prozent auf knapp 3,09 Milliarden Euro steigern konnten. Mit Einzelobjekten wurden dagegen mit rund 885 Millionen Euro rund 18 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr. Trotzdem ist es das zweitbeste jemals registrierte Einzeldealvolumen.
Rund zwei Drittel des Umsatzes (2,7 Milliarden Euro) entfallen auf Pflegeimmobilien, was einen neuen Rekord bedeutet. Aber auch Gesundheitsimmobilien (wie etwa Ärztehäuser, Kliniken und MVZ) können ihr Ergebnis mit 842 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Bemerkenswert ist aber vor allem die Entwicklung beim betreuten Wohnen. Hier wurde das Volumen um 120 Prozent auf 429 Millionen Euro gesteigert, was ebenfalls einer neuen Bestmarke entspricht. Projektentwicklungen steuerten gut 24 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Dies ist prozentual der zweithöchste Wert der vergangenen Jahre, absolut betrachtet aber das mit Abstand höchste Investmentvolumen. Auch hier zeigt sich das große Interesse der Anleger an neuen Produkten. Trotzdem fällt es Projektentwicklern häufig schwer, passende Grundstücke zu finden, da sie zunehmend im Wettbewerb mit klassischen Wohnentwicklungen stehen.
Die große Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot spiegelt sich in der Preisentwicklung wider. Ende 2020 notiert die Netto-Spitzenrendite für hochwertige, moderne Pflegeimmobilien bei nur noch 4,00 Prozent. Allein in den letzten drei Jahren hat sie damit um 90 Basispunkte nachgegeben. Dieser Trend dürfte aus heutiger Sicht auch im laufenden Jahr weiter anhalten.
Ferienhaustourismus braucht Perspektive, keinen Sargnagel
11.02.2021: Eine Öffnung der Beherbergungsbetriebe, insbesondere der Ferienwohnungen und Ferienhäuser ab einem Inzidenzwert von unter 20 ist völlig indiskutabel, kommentiert der Deutsche Ferienhausverband die aktuellen Pläne der Bundesregierung. Demnach sollen erst im Cluster zwei mit einer Inzidenz von unter 20 innerhalb von einer Woche, touristische Übernachtungen zugelassen werden. Der Deutsche Ferienhausverband sieht in dieser Maßnahme eine akute Bedrohung, die letztendlich Masseninsolvenzen nach sich ziehen könnte. Der Neustart des Tourismus könnte damit in weite Ferne rücken und das Überleben der Branche gefährden. „Der Ferienhaustourismus braucht jetzt eine verlässliche Perspektive. Es gibt keine plausible Begründung, warum Ferienwohnungen und Ferienhäuser erst ab einer Inzidenz von unter 20 im Zielgebiet öffnen sollten“, kritisiert Schwefel vom Deutschen Ferienhausverband.
Ferienwohnungen sind autark. Urlauber können sich selbst versorgen. Die Anreise erfolgt meist mit dem eigenen PKW. Ferienhausgäste reisen in der Regel mit der eigenen Familie, mit Personen des eigenen Haushalts. Umfangreiche Hygienekonzepte und eine kontaktlose Übergabe machen den Aufenthalt in einer Ferienwohnung zu den sichersten Übernachtungsvarianten. Zudem gibt es keine zwangsläufigen Kontaktpunkte zwischen den Gästen oder mit Service-Personal. „Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wird hier über Bord geworfen. Die Politik muss in diesem Punkt stärker differenzieren, sonst drohen massive Konsequenzen. Ein Vermietungsverbot bis womöglich in den Sommer kann die Branche nicht abfedern. Eine Öffnung ab einem Inzidenzwert von unter 20 ist keine Perspektive, sondern ein Sargnagel.“
Baugewerbe weiterhin unbeeindruckt von Corona
10.02.2021: Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im November 2020 gegenüber dem November 2019 um 6,0 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis November 2020 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent. Wesentliche Effekte der Corona-Krise auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe konnten nicht beobachtet werden.
Beim Bau von Gebäuden (Hochbau) stiegen die Umsätze im November 2020 gegenüber November 2019 um 5,9 Prozent und im Tiefbau um 0,4 Prozent. Von den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen innerhalb des gesamten Bauhauptgewerbes verzeichnete die Branche „Zimmerei und Ingenieurholzbau“ mit +19,6 Prozent eine erhebliche Umsatzsteigerung. Die größten Umsatzeinbußen gab es dagegen beim „Sonstigen Tiefbau“ (zum Beispiel Wasserbau) mit -2,6 Prozent gegenüber November 2019.
Corona spaltet deutschen Hotelmarkt
09.02.2021: Die Corona-Pandemie und damit verbundene staatliche Regulierungsmaßnahmen haben den jahrelangen Aufwärtstrend am deutschen Hotelmarkt vorerst gestoppt. Während sich die positive Entwicklung 2020 noch im Januar (+2,7 Prozent Übernachtungen im Jahresvergleich) und Februar (+7,9 Prozent) fortsetzte, verzeichnete der Markt ab März deutliche Einbußen zwischen 89,4 (April) und 13,8 Prozent (September). Insgesamt standen so im Gesamtjahr 2020 296,2 Millionen Übernachtungen zu Buche. Dabei zeigen sich jedoch massive Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen und Mikrolagen. So sind und bleiben Messe- und Flughafen-Hotels am stärksten betroffen. Auch Großstädte mit ihrem normalerweise hohen internationalen Besucheranteil erholen sich langsamer als auf Binnentourismus ausgerichtete Ferienregionen und kleinere Städte. Das sind einige Erkenntnisse des aktuellen Hotelmarktausblicks 2021 der Dr. Lübke & Kelber GmbH.
In der Phase zwischen dem ersten und zweiten Lockdown in Deutschland, also zwischen Juni und Oktober, konnten Ferienregionen wie Nord- und Ostsee teilweise 95 Prozent der Vorjahreswerte bei den Übernachtungen erreichen. Bei den pro Zimmer erzielten Preisen gab es sogar Standorte wie Rostock (+17 Prozent), wo im September im Vergleich zu 2019 höhere durchschnittliche Zimmerraten verzeichnet wurden. Im Gegensatz dazu standen in Großstädten, die auf internationale Touristen und Geschäftsreisende ausgerichtet sind, deutlich niedrigere Zimmerbelegungswerte trotz spürbar niedrigerer Preise. So sank die durchschnittliche Auslastung von Hotelzimmern in München im September 2020 um 57 Prozent im Jahresvergleich, während die Preise um 46 Prozent niedriger lagen.
Auch zum Jahreswechsel hat sich die Situation am Hotelmarkt in Deutschland noch nicht entspannt. Unter der Annahme, dass es keinen dritten bundesweiten Lockdown geben wird, rechnen die Hotel-Spezialisten von Dr. Lübke & Kelber für touristisch geprägte Regionen damit, dass die Erholung bereits im zweiten Quartal 2021 beginnt und bis zum zweiten Quartal 2022 das Vorkrisenniveau erreicht wird. Kleinere Städte sollen die Werte aus 2019 im vierten Quartal 2022 wieder erzielen. Die A-Standorte werden wegen der starken Abhängigkeit von internationalen Gästen eine deutlich längere Durststrecke für die Betreiber erfahren. Besonders davon betroffen sind klassische Kongress- und Tagungshotels, aber auch Flughafenhotels. Die Rückkehr zum 2019er-Niveau wird voraussichtlich nicht vor dem zweiten Quartal 2023 erfolgen.
Umfrage: Corona mischt Karten für Büroinvestments neu
08.02.2021: Im Zuge der Corona-Pandemie ändern die europäischen Immobilien-Investoren ihre Strategie auf den Büroimmobilienmärkten. Hieß es bisher vor allem Lage, Lage, Lage, könnte man die aktuelle Situation am besten mit Core, Core, Core beschreiben. Rund die Hälfte (48 Prozent) der von Union Investment im Rahmen ihrer Investitionsklima-Studie befragten 150 Immobilienunternehmen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien achten nun stärker auf bonitätsstarke, krisenfeste Mieter mit langfristigen Verträgen. 46 Prozent der Umfrage-Teilnehmer meiden Investments in B- und C-Lagen. In Frankreich ist dieser Strategiewechsel besonders stark ausgeprägt: 73 Prozent der Befragten suchen vermehrt nach bonitätsstarken, krisenfesten Mietern mit langfristigen Verträgen, 78 Prozent sind für B- und C-Lagen nicht zu gewinnen.
Sicherheit ist derzeit das Gebot der Stunde. Für 48 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ist dies der wichtigste Aspekt bei ihren Anlageentscheidungen. 37 Prozent achten vor allem auf die Rendite, 11 Prozent nannten die Marktliquidität als einen wichtigen Aspekt. Nur in Großbritannien stimmten die Profianleger anders ab: Für 70 Prozent der Befragten steht die Rendite an erster Stelle. Nur 28 Prozent der britischen Umfrage-Teilnehmer setzen vor allem auf Sicherheit. Das Arbeiten im Homeoffice hat während der Corona-Pandemie erheblich an Bedeutung gewonnen. Das sorgt bei den befragten Immobilieninvestoren für Unsicherheit bezüglich der künftigen Flächennachfrage auf dem Büroimmobilienmarkt. Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (56 Prozent) rechnet damit, dass die künftige Nachfrage nach Büroflächen durch das zunehmende Arbeiten im Homeoffice gegebenenfalls schwächer wird.
Ein Einbruch der Büroflächennachfrage ist allerdings nicht in Sicht, insbesondere nicht in Core-Lagen. „Mögliche Flächenrückgaben werden aufgrund der noch bestehenden Mietverträge gestreut über die kommenden Jahre anfallen und dürften durch die steigende Zahl der Bürobeschäftigten kompensiert werden“, sagt Olaf Janßen. 44 Prozent der befragten Investoren erwarten in den kommenden sechs Monate dementsprechend stabile Preise auf den Büroimmobilienmärkten. Allerdings rechnen auch 53 Prozent vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie mit fallenden Preisen. „Das gilt jedoch vor allem für Objekte mit Herausforderungen und kurzen Mietverträgen“, so Janßen und weiter: „Core-Immobilien sind und bleiben hart umkämpft. Entsprechend sind auch nur geringe Veränderungen beim Pricing zu erwarten. Die Anfangsrenditen bleiben stabil.“
Unternehmen halten an Büros fest
05.02.2021: Der Büromarkt kommt weiterhin gut durch die Coronakrise: Ungeachtet des Homeoffice-Booms wollen lediglich 6,4 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten ihre Bürofläche reduzieren. Das zeigt eine neue Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter über 1.200 Unternehmen im vierten Quartal 2020. Noch am ehesten wollen große Unternehmen mit über 250 Beschäftigten sowie Kanzleien, Beratungen und Wirtschaftsprüfer Flächen verringern, doch auch hier sind es weniger als zehn Prozent der befragten Firmen. „Büromieten und -preise haben früher sehr sensitiv auf Krisen reagiert“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. „Jetzt zeigt sich der Büromarkt äußerst stabil.“
Der erwartete Preisverfall im Markt für Büroimmobilien blieb 2020 aus, die Mieten stiegen im vergangenen Jahr sogar leicht. Das liegt auch daran, dass die meisten Unternehmen offenbar damit rechnen, nach der Coronakrise die Büros noch zu brauchen. Vor der Corona-Pandemie arbeiteten Arbeitnehmer in der Regel nur stundenweise oder für einen Tag in der Woche von Zuhause. „Aktuell wird das Homeoffice deutlich intensiver und wo es möglich ist, nahezu durchgehend genutzt“, sagt Studienautor Oliver Stettes. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten, die aktuell im Homeoffice arbeiten, verbringen 20 Stunden oder mehr am heimischen Schreibtisch statt im Büro.
Geht es nach den Unternehmen, ist das dauerhafte Homeoffice aber nur eine Maßnahme auf Zeit: Zwei Drittel der Firmen haben nicht vor, ihren Beschäftigten nach der Coronakrise mehr Homeoffice als vor der Krise zu ermöglichen, zeigt die IW-Studie. Zumal ein fester Büroplatz oft Teil des Arbeitsvertrags ist. Da das Gros der Mitarbeiter wieder in die Büros zurückkehren soll, dürfte der Büromarkt auch in naher Zukunft nicht einbrechen. Anstatt Flächen loszuwerden, wollen knapp 17 Prozent der befragten Firmen ihre Büros umbauen. Beispielsweise wollen sie Gruppenbüros auflösen oder mehr Platz für Kommunikation und Austausch schaffen. Vor allem größere Unternehmen haben für den Umbau schon konkrete Pläne.
Die beste Hilfe für den Handel bleibt die Öffnung
04.02.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, begrüßte die Beschlüsse des Koalitionsausschusses von gestern Abend. CDU, CSU und SPD hatten sich unter anderem auf eine Verdoppelung des Verlustrücktrags für coronabedingte Verluste und eine Verlängerung der Mehrwertsteuererleichterung für die Gastronomie geeinigt. Dazu erklärt Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses: „Die Verdoppelung des Verlustrücktrags ist ein wichtiges Zeichen im Überlebenskampf für Handels- und Hotelimmobilien, ebenso die geringere Mehrwertsteuer für die Gastronomie. Das beste Hilfsprogramm bleibt aber die Öffnung, sie muss bald kommen.“
VIB vermietet Flächen für neues Impfzentrum in Ingolstadt
03.02.2021: Die VIB Vermögen AG, eine auf Entwicklung, Erwerb und Bestandshaltung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft, vermietet 2.200 Quadratmeter in ihrem Objekt DonauCityCenter (DCC) in Ingolstadt an die Stadt für die Einrichtung eines Impfzentrums. Aufgrund seiner sehr verkehrsgünstigen Lage im Herzen Ingolstadts, der ausreichend vorhandenen Parkplätze und einer guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, hat die Stadt Ingolstadt bei VIB angefragt, ob eine Nutzung des Objekts als Impfzentrum möglich ist. Der ebenerdige Zugang erleichtert diese Nutzung. Nach einer sorgfältigen Prüfung des Standorts und der Flächen wurde letzte Woche der Mietvertrag unterzeichnet. Ursprünglich waren die Flächen zur Überplanung im Zuge eines Redevelopments vorgesehen, deshalb können sie für den befristeten Mietvertrag kurzfristig zur Verfügung gestellt werden, ohne dass der laufende Planungs- und Genehmigungsprozess unterbrochen werden muss.
75 Prozent weniger Fluggäste in 2020 - Luftfrachtverkehr weniger stark getroffen
02.02.2021: Rund 57,8 Millionen Fluggäste starteten oder landeten im Jahr 2020 auf den 24 größten Verkehrsflughäfen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 74,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies ist der geringste Wert seit der deutschen Vereinigung (1991: rund 63 Millionen Fluggäste). Im Jahr 2019 wurde mit 226,7 Millionen Fluggästen noch ein Rekord bei den Passagierzahlen verzeichnet.
Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben den Fluggastverkehr stark beeinträchtigt. Der Inlandsflugverkehr lag schon vor den ersten größeren Corona-Einschränkungen deutlich unter den Vorjahreswerten (Januar -9 Prozent; Februar -15 Prozent). Die Zahlen der Fluggäste im In- und Auslandsverkehr gingen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat stark zurück (-62 Prozent). Der Flugverkehr kam im April (-99 Prozent), Mai (-98 Prozent) und Juni (-94 Prozent) fast völlig zum Erliegen. Von Juli bis September 2020 folgte eine Konsolidierung der Passagierzahlen auf niedrigem Niveau (-79 Prozent), bevor sie wieder schrittweise abnahmen. Für das 4. Quartal 2020 ist ein Rückgang um 87 Prozent zu verzeichnen.
Der Auslandsflugverkehr bewegte sich im Januar und Februar 2020 noch etwa auf dem Vorjahresniveau, wobei der Luftverkehr mit China im Februar bereits deutlich zurückging. Im Jahr 2020 ging der Auslandsflugverkehr insgesamt um 75 Prozent zurück. Davon waren alle Reiseregionen ähnlich stark betroffen: Während die Zahl der Fluggäste im Europaverkehr um 74 Prozent zurückging, waren es im Interkontinentalverkehr -77 Prozent. Insbesondere der Flugverkehr mit den wichtigen Zielländern USA (-80 Prozent) und China (-88 Prozent) brach überdurchschnittlich ein. Der Inlandsflugverkehr ist im Jahr 2020 insgesamt ebenfalls um 75 Prozent gesunken.
Die Beförderungsmenge an Luftfracht (einschließlich Luftpost) ging nach einem bereits schwachen Jahr 2019 auch im Gesamtjahr 2020 spürbar zurück, wurde von der Corona-Pandemie aber deutlich weniger stark getroffen als der Passagierverkehr. An den deutschen Hauptverkehrsflughäfen wurden insgesamt 4,5 Millionen Tonnen Luftfracht transportiert (-4,1 Prozent im Vergleich zu 2019). Obwohl durch den Wegfall der Passagierflüge Beiladekapazität nur noch in sehr geringem Umfang zur Verfügung stand, erholte sich der Luftfrachtverkehr in der zweiten Jahreshälfte. In den letzten vier Monaten des Jahres 2020 lag er jeweils über dem Vorjahresniveau.
Einzelhandelsumsatz sinkt um 10 Prozent
01.02.2021: Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 9,6 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 9,3 Prozent weniger umgesetzt als im November 2020. Dieser Rückgang lässt sich mit dem erneuten Corona-Lockdown erklären, der eine Teilschließung des Einzelhandels ab dem 16. Dezember 2020 und somit einen teilweisen Wegfall des Weihnachtsgeschäfts bedeutete.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz real um 1,5 Prozent und nominal um 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Dezember 2020 kalender- und saisonbereinigt real 2,6 Prozent niedriger. Die verschiedenen Branchen des Einzelhandels haben sich im Dezember sehr unterschiedlich entwickelt, je nachdem, ob und wie stark sie von den Einschränkungen betroffen waren. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Dezember 2020 real 6,3 Prozent und nominal 8,7 Prozent mehr um als im Dezember 2019. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 7,1 Prozent und nominal 9,5 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 0,5 Prozent und nominal 3,1 Prozent mehr um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sanken die Umsätze im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 1,5 Prozent und nominal um 1,1 Prozent. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brach real um 39,6 Prozent beziehungsweise 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Seit dem 16. Dezember 2020 sind diese Geschäfte weitgehend geschlossen. Ebenfalls betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zu Dezember 2019. Von den Geschäftsschließungen stark profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit real + 31,0 Prozent und nominal + 31,9 Prozent. Im gesamten Jahr 2020 setzte der Einzelhandel in Deutschland real 3,9 Prozent und nominal 5,1 Prozent mehr um als im Vorjahr.
Weg für höhere Hilfen geebnet
29.01.2021: Der ZIA begrüßt die Entscheidung der Europäischen Kommission, dass künftig Fixkostenhilfen von bis zu zehn Millionen Euro keine unerlaubten Beihilfen darstellen. Die Europäische Kommission hat den befristeten Rahmen für staatliche Beihilfen zur Stützung der Wirtschaft angesichts des derzeitigen Ausbruchs von COVID-19 damit heute maßgeblich erweitert. Zudem läuft der befristete Rahmen nun bis zum 31. Dezember 2021. „Das ist ein wichtiges Signal, auch für die Immobilienwirtschaft. Zehn Millionen Euro können für mittelständische Händler und Hotels und die dahinterstehenden Vermieter die Rettung sein. Für die großen Markteilnehmer ist das aber noch keine abschließende Lösung“, analysiert Dr. Andreas Mattner die Entscheidung der Europäischen Kommission. „Die Bundesregierung muss nun schnell ihre Hilfsprogramme anpassen. Bei den großen Unternehmen sind weiterhin tausende Arbeitsplätze in Gefahr.“ Es müsse zudem sichergestellt werden, dass die Nachweispflicht des Corona-bedingten Schadens der Unternehmen bürokratiearm gehalten wird.
Die Europäische Kommission hatte den befristeten Rahmen für staatliche Beihilfen zur Stützung der Wirtschaft angesichts des derzeitigen Ausbruchs von COVID-19 zuletzt am 28. Januar 2021 verlängert und maßgeblich erweitert. Der befristete Rahmen läuft nun bis zum 31. Dezember 2021. Die bisherige Grenze von direkten Zuschüssen, rückzahlbaren Vorschüssen oder Steuervorteilen von bis zu 800.000 Euro pro Unternehmen wurde auf 1,8 Millionen Euro pro Unternehmen angehoben. Ergänzt um die weiterhin gültige De-minimis-Verordnung ergibt sich somit eine Grenze von zwei Millionen Euro. Zusätzlich wurde die Grenze für Fixkostenerstattungen von drei auf zehn Millionen Euro pro Unternehmen angehoben. Diese können Unternehmen gewährt werden, die besonders von der Corona-Krise betroffen sind und mit Umsatzeinbrüchen von mindestens 30 Prozent zu kämpfen haben. Weiterhin ermöglicht der erweiterte befristete Rahmen nun auch die Umwandlung von Garantien, Darlehen und rückzahlbare Zuschüsse in Zuwendungen. Für diese gilt dann der neue Rahmen von bis zu zwei Millionen Euro.
Büromarkt erfährt Corona-Dämpfer
29.01.2021: „Die Auswirkungen von COVID-19 haben 2020 deutliche Spuren auf dem Immobilienmarkt hinterlassen. Die Preisentwicklung der einzelnen von JLL untersuchten Lagen zeigt sich gegenüber dem Vorjahr merklich gedämpft“, so Ralf Kemper, Head of Valuation & Transaction Advisory JLL Germany. Kemper weiter: „Anlagedruck der Investoren und vorhandenes Kapital sorgten trotz allem für entsprechende Nachfrage, so dass es in der Folge in einigen Büromärkten zu einer weiteren Absenkung der Spitzenrendite kam. Dennoch war die Entwicklung insgesamt deutlich verhaltener als 2019. Transaktions- und Vermietungsvolumina zeigten im Vorjahresvergleich eine rückläufige Tendenz. Außerhalb der Topflächen waren Mietpreise teilweise stark unter Druck. Incentives nehmen bei Vermietungen in der Breite deutlich zu. Wenngleich das Preisgefüge, insbesondere im Spitzensegment, überwiegend als stabil erachtet werden kann, bleiben die Marktakteure insgesamt zurückhaltender als in den Jahren zuvor, vor allem der Anteil der ausländischen Investoren sank 2020 deutlich. Investmenttransaktionen brauchten bis zum Abschluss deutlich mehr Zeit. Allein auf den Jahresendspurt 2020 entfielen etwa 40 Prozent des Transaktionsvolumens, getrieben durch einige Großtransaktionen wie den Verkauf des Silberturms sowie des Grand Campus in Frankfurt oder des Verlagsgebäudes von Gruner + Jahr in Hamburg. Die lebhaftere Transaktionstätigkeit befeuert die Hoffnung auf eine stärkere Preisperformance im Jahr 2021."
„Die Effekte der Pandemie auf den Immobilienmarkt bleiben auch 2021 omnipräsent. Neben der dramatischen Veränderung im Einzelhandel treten auch im Bürosegment kurzfristig Unsicherheiten bezüglich der Bonität einiger Mieter und möglicher Mietausfälle auf. Wenngleich sich immer weiter herauskristallisiert, dass die Effekte von Home-Office den Bedarf an Büroflächen voraussichtlich nicht dauerhaft signifikant reduzieren werden, bleibt abzuwarten, welche Betriebe sich in einem veränderten wirtschaftlichen Umfeld nachhaltig werden halten können. Unwägbarkeiten trüben die Investitionsfreude von Anlegern, und Zweifel an der Sicherheit von Investments haben Auswirkungen auf die Preise. Diese Erkenntnisse stärken weiter die Position von Premiumlagen, Topobjekten und langfristig an bonitätsstarke Nutzer vermieteten Immobilien“, so Ralf Kemper weiter.
Corona lässt Spitzenmieten im Einzelhandel sinken
28.01.2021: Der Rückgang bei den Spitzenmieten im Einzelhandel hat nun auch die absoluten Toplagen in den deutschen Metropolen erreicht. Zwar waren die Werte bis zum Ende 2020 konstant, doch unter dem Eindruck des Pandemiejahres und des verlängerten Lockdowns zu Jahresbeginn 2021 kommt der Markt nun in Bewegung: Für die zehn deutschen Metropolen werden im ersten Quartal 2021 rückläufige Werte zwischen vier und acht Prozent erwartet. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern rechnet JLL im Mittelwert mit Mietpreisrückgängen von 5,1 Prozent. „Deutschlandweit werden im ersten Quartal im Durchschnitt sinkende Werte von rund 4,2 Prozent prognostiziert. Im abgelaufenen Jahr 2020 hatten die Spitzenmietpreise für die 185 von JLL untersuchen Einzelhandelsstandorte im Jahresverlauf bereits um rund 2,1 Prozent nachgegeben“, kalkuliert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, im aktuellen JLL Einzelhandelsmarktüberblick.
Derweil bilanzierte der Einzelhandelsvermietungsmarkt im Vergleich zum Vorjahr das erwartet schwächere Gesamtergebnis: 384.800 Quadratmeter wurden bei 825 Anmietungen umgesetzt. Im Vergleich zu 2019 war dies rund 25 Prozent weniger Fläche. Bei der Anzahl der Mietvertragsabschlüsse blieb das Ergebnis um etwa 28 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Allerdings zeigt der Trend im vierten Quartal – zumindest vor dem Lockdown – eindeutig nach oben. Mit rund 102.000 Quadratmetern vermittelter Handelsfläche war das vierte Quartal, neben dem ersten, das umsatzstärkste des Jahres 2020 und verzeichnete mit 239 Einzeldeals die meisten Abschlüsse je Quartal. „Dabei fällt auf, dass rund 10.000 Quadratmeter der vermittelten Einzelhandelsfläche auf das Konto von Pop-Up-Stores gehen – vor allem im vierten Quartal. Ein Grund: Da die Weihnachtsmärkte ausfielen, nutzten Händler die Möglichkeit zur Anmietung temporärer Geschäfte, um ihre Weihnachtsartikel zu verkaufen“, erklärt Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany.
Deutlich zurück ging das Vermietungsvolumen in den Big 10-Standorten: Mit nur noch 127.300 Quadratmeter lagen die Metropolen rund 20 Prozent unter dem 5-Jahresschnitt. Allerdings zeigt sich das Feld hier sehr uneinheitlich: Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Nürnberg konnten sich im Jahresvergleich verbessern. München, Frankfurt und Hannover verloren im gleichen Zeitraum hingegen bis zu 74 Prozent ihres Vorjahresflächenumsatzes. Die im Pandemiejahr mit Abstand stärkste Branche war Gastronomie/Food mit 30 Prozent des Flächenumsatzes: „Das geht vor allem auf die expansiven Lebensmittelanbieter zurück, die 60 Prozent beisteuerten – allen voran Aldi, Edeka und Rewe, die wie andere Nahversorger von den Ladenschließungen infolge der Pandemie ausgenommenen waren und weiter expandieren konnten“, sagt Dirk Wichner. Die Gastronomiesparte setzte derweil mehr als 37.000 Quadratmeter Fläche um. Rund 22.000 Quadratmeter davon entfielen auf individuelle Restaurant- und Kaffeekonzepte. Die Systemgastronomen operierten etwas verhaltener – gut 14.300 Quadratmeter gingen auf ihr Konto. Aktiv waren unter anderem die Burgerketten Five Guys und Peter Pane.
Die Textilsparte behauptete sich trotz der Einschränkungen mit 25 Prozent am Flächenumsatz auf Platz zwei. Die Young Fashion-Anbieter bestreiten dabei fast ein Drittel des Umsatzes, während die internationalen Ketten eher zurückhaltend agierten und mit der fortgesetzten Konsolidierung der Ladennetze nur selektiv neue Standorte eröffneten. Neben der Bestseller-Gruppe mit ihrem Konzept Only meldete auch das Kult-Label einige Neuanmietungen aktiv. Die Gesundheit-/Beauty-Sparte vervollständigt das Führungstrio mit einem Anteil von 15 Prozent. Mehr als drei Viertel davon werden von den Drogeriemarktketten bestritten, allen voran stach Rossmann mit 14 Neuanmietungen heraus. Bemerkenswert schnitt zudem die Heim-/ Haus-/ Wohnbedarfs-Sparte ab, indem sie kräftig zulegte und ihren Anteil gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum auf zehn Prozent verdoppelte. Das liegt vor allem an den Möbelanbietern, die ihre angestammten Plätze an der Peripherie verlassen und mit neuen Konzepten, wie dem IKEA-Planungsbüro, versuchen, in den Innenstädten Fuß zu fassen. Aufsehen erregte dabei das Möbelhaus Opti, das in der Bremer Innenstadt eine ehemalige Kaufhof-Fläche mit mehr als 15.000 Quadratmeter angemietet hat.
Dank Homeoffice: Mehr als eine Million Tonnen Fertiggerichte von Januar bis September 2020 produziert
27.01.2021: Vor dem Hintergrund von Homeoffice, Homeschooling, geschlossenen Restaurants und Kantinen sind Fertiggerichte besonders gefragt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden von Januar bis September 2020 in Deutschland rund 1,1 Millionen Tonnen Fertiggerichte produziert, knapp 50 300 Tonnen mehr als im Vorjahreszeitraum (+4,9 Prozent). Dagegen war die Produktion von Januar bis September 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf etwa demselben Niveau geblieben (+0,1 Prozent). Bei der Betrachtung der einzelnen Quartale wird deutlich, dass der Zuwachs mit +6,6 Prozent im ersten Quartal – der Zeit des Ausbruchs der Corona-Pandemie – sowie im zweiten Quartal (+6,7 Prozent), welches vom ersten Lockdown geprägt war, verglichen mit dem jeweiligen Vorjahreszeitraum besonders hoch war. Im dritten Quartal hingegen wurden nur 1,3 Prozent mehr Fertiggerichte produziert als im dritten Quartal 2019.
Fertiggerichte werden nach ihrem jeweiligen Hauptbestandteil unterschieden: Neben Zubereitungen auf der Grundlage von Gemüse, Fisch, Fleisch oder Nudeln gibt es zudem die Kategorie „Andere Fertiggerichte“, wie Tiefkühl-Pizzen oder -Baguettes. Den größten Zuwachs gab es zuletzt bei den Gemüse-Fertiggerichten, wie etwa Gemüseeintöpfe. Von Januar bis September 2020 wurden davon mit knapp 150 000 Tonnen 7,4 Prozent mehr produziert als im Vorjahrszeitraum (139.000 Tonnen). Produkte wie Tiefkühl-Pizzen oder -Baguettes verzeichneten mit einer produzierten Menge von rund 480.000 Tonnen von Januar bis September 2020 ebenfalls ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von Fertiggerichten aus Teigwaren wurden 263.000 Tonnen hergestellt – ein Zuwachs von 4,6 Prozent. Des Weiteren wurden von Januar bis September 2020 rund 171 000 Tonnen Fleisch-Fertiggerichte, wie etwa Gulasch, Hamburger oder Geflügelgerichte produziert (+2,4 Prozent). Im Gegensatz dazu lag die Menge der produzierten Fisch-Fertiggerichte, zu denen beispielsweise Fisch-Nuggets oder Sushi zählten, um 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Konjunktur: Ende 2021 bis Mitte 2022 könnte Vor-Corona-Niveau erreicht sein
27.01.2021: Auch wenn die Pandemie weiterhin alle Lebensbereiche in Beschlag hat: „Es geht aufwärts“, ist die Hamburger Sutor Bank überzeugt. Die bereits gestarteten Impfungen, das Zusammenspiel staatlicher Konjunkturmaßnahmen, die aggressive Notenbankpolitik und der Rückgang der politischen Unsicherheiten sollten nach der heftigsten Rezession in der Nachkriegsgeschichte für einen ordentlichen Konjunkturaufschwung sorgen. „Sobald die zweite Welle der Pandemie abgeebbt ist, dürfte der geldpolitische Rückenwind die Konjunktur spürbar beflügeln. Ende 2021 bis Mitte 2022 könnte wieder das Niveau vor Corona erreicht werden“, sagt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank. Anleger sollten in dieser Phase nicht in Hektik verfallen, sondern auf eine ausgewogene Mischung aus Aktien und Anleihen vertrauen.
Die Entwicklung nach der ersten Pandemie-Welle zeige nach Ansicht von Lutz Neumann deutlich, wie schnell die Wirtschaft auch wieder Fahrt aufnehmen könne. Die Erholung wurde durch die zweite Infektionswelle jedoch ausgebremst, die Einschränkungen sind wieder heftig. Aber die für die deutsche Wirtschaft wichtige Industrie komme besser durch den Lockdown, weil sie dieses Mal besser auf Lieferengpässe vorbereitet sei. Verschiedene Wirtschaftsexperten schauen daher optimistisch in die Zukunft und prognostizieren Wachstum: Die EZB rechnet für 2021 mit einem Plus von 3,9 Prozent, das DIW sogar mit plus 6,3 Prozent – demgegenüber rechnen die Konjunkturforscher des DIW für das Jahr 2020 allerdings mit einer um 5,1 Prozent reduzierten Wirtschaftsleistung in Deutschland.
Folgerungen für die Geldanlage: „Die Märkte reagieren in der Krise unterschiedlich. Daran, dass ein gesundes Depot immer aus einer guten Mischung von Aktien und Anleihen besteht, wird sich daher auch zukünftig nichts ändern. Getreu der Devise: ‚Es gibt keinen Zeitpunkt, an dem man keine Aktien haben sollte – und keinen, an dem man nur Aktien haben sollte.‘ Grundsätzlich ist ganz wichtig, nun nicht in Hektik zu verfallen und Experimente einzugehen. Es braucht weiterhin Geduld – doch die Aussichten sind positiv“, fasst Lutz Neumann zusammen.
Alternative Instrumente werden für die Immobilienfinanzierung in 2021 unverzichtbar
26.01.2021: "Der Wohnimmobilienmarkt hat sich in der Corona-Pandemie bislang als besonders widerstandsfähig erwiesen. Die Nachfrage nach Finanzierungen im Immobilienbereich ist weiterhin hoch. Doch obwohl die Zinsen anhaltend niedrig sind, erhalten Unternehmen oft nicht die benötigten Kredite. Wieso die Mezzanine-Finanzierung, als Hybridform zwischen Eigen- und Fremdkapital, zu einem zentralen Treiber in der Immobilienentwicklung werden könnte, erklärt Georg Stampfl von der Mezzalite GmbH. Zum Artikel
Verändert Corona den deutschen Immobilienmarkt?
22.01.2021: Wie wird sich der Immobilienmarkt und unsere Art des Wohnens aufgrund der Corona-Krise verändern? Und was bedeutet dies für Käufer einer Immobilie? Die Neuwirth Finance GmbH beleuchtet in ihrem Zinskommentar kurz- und langfristig zu erwartende Trends. Jeder Investor muss für sich einordnen, welche Implikationen diese Trends für die eigene Strategie haben, um adäquat reagieren zu können. Wie jeder weiß, steckt in jeder Krise auch eine Chance:
Kurzfristige Trends: Anfänglich herrschte große Unsicherheit am Markt über die Entwicklung der Immobilienpreise in der Coronakrise. Aktuelle Zahlen werfen nun ein wenig Licht ins Dunkel und überraschen. Laut des Statistischen Bundesamtes stiegen die Wohnimmobilienpreise im dritten Quartal 2020 um 7,8 Prozent und erreichen damit den höchsten Wert in 2020. Auch wenn man hierbei berücksichtigen muss, dass Immobilienpreise mit zeitlicher Verzögerung auf Krisen reagieren, ist ein Einbruch der Preise nicht mehr zu erwarten. Der deutsche Immobilienmarkt scheint den zuvor geschürten Ängsten einer Blase zu trotzen und beweist seine Resilienz in Krisenzeiten.
Die mit der aktuellen Situation einhergehenden Kontaktbeschränkungen erschweren vielen Banken neue Bausparverträge abzuschließen, weshalb die Bausparsumme (Bausparguthaben + Bauspardarlehen) bei privaten Instituten um rund zehn Prozent auf etwa 51 Milliarden Euro gefallen ist. Diese Delle sollte sich Laufe dieses Jahr wieder auflösen, da zunehmend Prozesse in die digitale Welt verlagert werden und Kontaktbeschränkungen nicht mehr bestehen werden.
Langfristige Trends: Ein langfristiger Trend, der durch die Coronakrise weiter verstärkt werden könnte, ist die Digitalisierung des Immobilienmarktes und alle involvierten Prozesse und Anwendungen (oft zusammengefasst unter dem Begriff „PropTech“). Das reicht vom digitalen Verkaufsgespräch bis zur Softwarelösung für das Management von Immobilienportfolios. Ebenso werden markbasierte Plattformen wie Airbnb weiter an Relevanz gewinnen.
In Zusammenhang mit der Digitalisierung steht auch die zunehmende Marktverdrängung des stationären Handels, der durch die Krise herbe Verluste einstecken musste. Die Insolvenz des Modehändlers Adler steht sinnbildlich für die Krise analoger Vertriebsmodelle. Es ist davon auszugehen, dass der Leerstand vieler Einzelhandelsflächen gerade in schlechteren Lagen zunehmen wird. Noch ist nicht abzusehen wie die freigewordenen Flächen genutzt werden können und welche Renditen sich dadurch für Investoren ergeben. Denkbar sind moderne Büroräume, Erlebniswelten oder innovative Einzelhandelskonzepte, die digitale und analoge Konzepte miteinander vereinen.
Ein weiterer Trend, der sich extrem verstärkt hat und auch dauerhaft bestehen bleibt, ist die Entwicklung hin zu flexiblen Arbeitsformen (auch bekannt unter dem Begriff „New Work“). Laut der Hans-Böckler-Stiftung hat im April 2020 fast ein Drittel der Erwerbsbevölkerung im Homeoffice verbracht und 57 Prozent könnten dauerhaft von zu Hause aus arbeiten. Außerdem würde laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom jeder Fünfte seinen Wohnort wechseln, wenn Homeoffice größtenteils möglich wäre. Das könnte zu einer gewissen De-urbanisierung und einer erhöhten Nachfrage von Immobilien im Grünen (Umland und kleinere bist mittelgroße Städte) führen. Hinzukommt die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung für Nachhaltigkeit und den Klimaschutz. Einfamilienhäuser mit Garten sowie Zweitwohnsitze in naturnahen Lagen werden an Popularität gewinnen. Dieser Trend lässt sich bereits an den ausgezahlten Baugeldern der privaten Bausparkassen ablesen, die um 15 Prozent auf rund 30 Milliarden gestiegen sind.
Ein weiterer Effekt, der sich aber nur schwer in einen kurzfristigen oder langfristigen Trend kategorisieren lässt, ist die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Schon seit der Finanzkrise werden immer wieder neue Anleihekaufprogramme verabschiedet und so Liquidität in den Markt gepumpt. Dieser Trend könnte weiter anhalten (mind. bis 2022) und sich nachfragefördernd auf diverse Immobilienklassen auswirken, die im Zuge der Coronakrise an Beliebtheit gewonnen haben.
Umfrage zu Home-Office
21.01.2021: Der Lockdown wurde verlängert, den Arbeitgebern wurde vorgeschrieben, Home-Office zu gestatten, wo möglich. Doch wie viele halten sich daran? Wie sieht die Situation in deutschen Büros in der zweiten Corona-Welle aus? Locatee, SaaS-Anbieter für Workplace Analytics, hat gemeinsam mit YouGov eine repräsentative Umfrage in Deutschland durchgeführt. Zu den Ergebnissen.
"Wer schließt, muss helfen!"
20.01.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert die Bundesregierung auf, jegliche Art von Fortsetzung des Lockdowns von Gewerbeimmobilien unverzüglich mit einem verbesserten Hilfsprogramm zu begleiten. ZIA-Präsident Andreas Mattner erklärt dazu: „Wer schließt muss helfen - nur höhere, einfachere und schnellere Hilfe können viele Gewerbeimmobilieneigentümer noch retten. Der Shutdown für Handel und Hotel trotz nicht nachgewiesener Ansteckungsgefahr bleibt ein weitreichender Grundrechtseingriff, der zum Ausgleich verpflichtet. Dieser Ausgleich ist auch deshalb geboten, weil inzwischen die Zahl der Insolvenzen kaum noch zu prognostizieren ist. Wir brauchen nach Corona Städte, in denen es sich noch lohnt zu leben und die nicht wie Geisterstädte wirken.“
Der ZIA schlägt vor, dass die Bundesregierung zur schnellen Umsetzung von Hilfsprogrammen auf die Schlagkraft der Finanzämter zurückgreift. „Die Finanzämter können aufgrund ihrer engen Verbindung zu den Unternehmen effektive Liquiditätshilfen zur Verfügung stellen – das hilft schnell und unbürokratisch. Aus diesem Grund bietet sich eine stärkere Ausweitung der Verlustrückträge an. Trotz zuletzt vorgenommener Anpassungen kann aktuell ein Verlust immer noch nur in begrenzter Höhe steuerlich geltend gemacht werden. Es müsste jedoch weit über diese bestehenden Begrenzungen hinaus möglich sein, Corona-bedingte Verluste mit Steuerzahlungen der Vergangenheit verrechnen zu können. Dies würde die Liquidität der gefährdeten Unternehmen stärken“, so Mattner. „Wann sollte der Staat den notleidenden Unternehmen die uneingeschränkte Nutzung ihrer Verluste erlauben, wenn nicht zur Bekämpfung der existenziellen Not in dieser Krise? Schließlich profitiert der Staat in wirtschaftlich starken Zeiten auch uneingeschränkt am Gewinn dieser Unternehmen." Mattner plädiert zudem für eine Vereinfachung der direkten Hilfen „Es bedarf niedrigerer Hürden und einfacherer Regeln. In Anbetracht der Lage der Unternehmen ist es nicht zu begreifen, dass bei den vergleichsweise einfachen November- und Dezemberhilfen erst 25 Prozent der Mittel an die Unternehmen geflossen sind“, so Mattner.
Arbeitgeberpräsident spricht angesichts eventueller Corona-Verschärfungen von Entfremdung von der Realität
18.01.2021: „Eine Post-Corona-Strategie ist jetzt das Gebot der Stunde. Wir wissen, wie schwer die Situation in den Betrieben ist. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmen Licht am Ende des Tunnels sehen und eine Perspektive haben. Ein Belastungsmoratorium wäre hier das Mindeste. Was wir aber eigentlich brauchen, ist ein Zukunftspakt. Wie wollen wir in den nächsten Jahren wirtschaften? Wie wollen wir das Wachstum entfachen, dass die Schulden zurückzahlt und die Arbeitsplätze zurückbringt? Hier müssen wir gemeinsam mit der Politik Antworten finden.
Wenn von manchen nun über die totale Schließung, also die Unterbindung jeglicher Wirtschaftsabläufe nachgedacht wird, zeigt das eine gewisse Entfremdung von der Realität in den industriellen Lieferketten. Eine Verpflichtung für flexible Arbeitsformen, wie mobiles Arbeiten, durchzusetzen, widerspricht im Geiste der Aufforderung des Bundespräsidenten in der vergangenen Woche.“
Ungewisse Zukunft der Innenstädte
15.01.2021: Die Corona-Pandemie hat die Diskussion um die Innenstädte und deren Zukunft wieder verstärkt in den politischen Fokus gerückt. Am Mittwoch befasste sich der Bauausschuss des Bundestags im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema. Für den BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen war Präsident Andreas Ibel als Sachverständiger geladen. „Die aktuelle Verödung der Innenstädte macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir zügig und flexibel handeln und bauen können“, sagte Ibel in Berlin. „Dazu brauchen wir praxisorientierte Werkzeuge und ein Umdenken in der parallel stattfindenden Diskussion um die Novelle des Baugesetzbuchs. Wenn die Innenstädte in Zukunft wieder mit Leben gefüllt werden sollen, kommt es auf die richtige Mischung von Wohnen, Gastronomie und Handel an“, so der BFW-Präsident.
Das neue BauGB lege den mittelständischen Immobilien- und Wohnungsunternehmen bei diesem Ziel Steine in den Weg. Die Mitgliedsunternehmen des BFW sind für einen erheblichen Teil des Wohnungs- und Gewerbeneubaus in den Städten verantwortlich. „In der jetzigen Situation darf es kein Gesetz geben, das uns weiter einschränkt und zügige Lösungen verhindert“, sagte Ibel. Ein sektoraler Bebauungsplan, Umwandlungsverbote und die Ausweitung kommunaler Vorkaufsrechte behinderten neue Konzepte. „Dringend notwendige Investitionen werden dadurch nicht nur in den Innenstädten erschwert, verlangsamt und letztlich unwirtschaftlich gemacht“, so Ibel. Das ursprüngliche Ziel der BauGB-Novelle, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Nutzungsmischung zu erhöhen, werde somit konterkariert.
Deutscher Logistikinvestmentmarkt markiert Transaktionsrekord
14.01.2021: Ein außergewöhnlich starker Jahresendspurt hat auf dem deutschen Logistik- und Industrie-Immobilienmarkt zu einem herausragenden Ergebnis geführt: Mit 8,74 Milliarden Euro wurde sogar der bisherige Transaktions-Bestwert aus 2017 knapp übertroffen. „Unbeeindruckt von Corona markierten die Monate Oktober bis Dezember 2020 mit über 2,7 Milliarden den stärksten Dreimonatszeitraum seit dem zweiten Quartal 2017“, zieht Nick Jones, bei JLL Head of Germany, Logistics & Industrial Investment, Bilanz. 2017 hatte der Deutschlandanteil des Kaufs des europaweiten Logicor-Portfolios das Ergebnis gepusht.
Im Zehnjahresschnitt bilanziert das Rekordjahr 2020 mehr als eine Verdoppelung des Transaktionsvolumens: von 2010 – 2019 lag das Volumen im Durchschnitt jährlich bei knapp 4,2 Milliarden Euro. Über 1,9 Milliarden mehr als 2019 wurden investiert, das Plus gegenüber dem Vorjahr (über 6,8 Milliarden Euro) lag bei 28 Prozent. Noch eindrucksvoller zeigen sich die Statistiken im Vergleich zum gesamten Immobilien-Investmentmarkt, der (inklusive Living) um rund elf Prozent unter dem Vorjahresvolumen lag. In der Bilanz erhöhte sich der Anteil der Logistik am gesamten Transaktionsvolumen von acht auf elf Prozent. Mit Ausnahme von Living und Logistik konnten alle anderen Assetklassen das Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen – sie registrierten allesamt einen Rückgang der Transaktionsvolumina.
„Was 2020 auch passierte – Corona bedingte Lockdowns unterschiedlicher Abstufung, US-Präsidentenwahl, Unsicherheiten in Sachen Brexit-Abkommen: Logistikobjekte in Deutschland waren und blieben gefragt. Auf der Suche nach ‚sicherem‘ Produkt in unsicheren Zeiten fiel die Wahl oft auf die Logistik“, so Nick Jones weiter. „Sowohl kurz- als auch mittelfristig bleibt das Anlegerinteresse auf dem Investmentmarkt für Logistik- und Industrieimmobilien hoch. Stabile Nutzermärkte und strukturelle Trends wie Digitalisierung und Wachstum des Online-Handels, die sich weiter verfestigt haben, treiben die Nachfrage von Händlern und E-Commerce-Anbietern nach regionalen und lokalen Verteilungszentren.“
Büroinvestments in B&C-Städten legen trotz Krise zu
14.01.2021: Nach Angaben von Colliers International wurden im Jahr 2020 in deutschen B&C-Städten Büroimmobilien im Wert von fast 4,5 Milliarden Euro gehandelt, was dem zweithöchsten jemals registrierten Wert entspricht. Zwar bleibt das Jahresergebnis fast 16 Prozent unter dem Rekordergebnis aus 2019 zurück, übertrifft den fünfjährigen Durchschnitt aber um fast ein Viertel. Das Transaktionsvolumen im zweiten Halbjahr lag sogar fast 25 Prozent über dem guten Ergebnis aus der ersten Jahreshälfte. Büroimmobilien sind mit circa 49 Prozent Marktanteil die mit Abstand am meisten gehandelte Assetklasse in B&C-Städten. Der Anteil lag etwas über dem deutschlandweiten Wert von fast 46 Prozent, aber deutlich unter dem Anteil in A-Städten in Höhe von zwei Dritteln.
Michael R. Baumann, Head of Office Investment B&C Cities bei Colliers International: „Angesichts von Liquiditätsdruck und Renditekompression in den TOP 7, setzt sich der Investorentrend vermehrt in Büroimmobilien in deutschen B&C-Städten zu investieren kontinuierlich fort. Bedarfsgerechte Bautätigkeit mit hohen Vorvermietungsquoten und sehr niedrigen Leerstandsquoten versprechen ein krisenresistentes Investment. Die hohe Nachfrage nach Produkten außerhalb der großen Bürozentren und besonders in B&C-Städten hat sich im hohen Transaktionsvolumen widergespiegelt. Auch mit Ausbruch der zweiten Infektionswelle und den damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen liefen die Ankaufprozesse größtenteils weiter und wurden zum Abschluss gebracht. 2020 haben fast 17 Prozent aller Bürotransaktionen in B&C-Städten stattgefunden, was einer Steigerung um drei Prozentpunkten gegenüber 2019 entspricht.“
Aengevelt: Einzelhandel sollte Lockdown nutzen, um sich zukunftsfähig aufzustellen
13.01.2021: Das Corona-Jahr hat den stationären Einzelhandel nach Beobachtungen von Aengevelt Research schwer getroffen: Allein in der Woche vor dem vierten Advent, normalerweise die umsatzstärkste Woche des Jahres, verloren die Innenstadthändler nach Erhebungen des Handelsverbands Deutschland 56 Prozent ihres Vorjahresumsatzes. Spiegelbildlich zu den Verlusten des stationären Einzelhandels, insbesondere in den Innenstädten, boomte allerdings der Online-Handel. Entsprechend sieht Aengevelt Research akuten Handlungsbedarf, denn der stationäre Einzelhandel stand bereits vor der Corona-Pandemie unter Druck: Schon vor dem Virus wurden innerhalb von fünf Jahren sieben Prozent der Einzelhandelsstandorte geschlossen, während der Online-Handel stetig zugelegt hat. Für die Innenstädte kann dies dramatische Folgen haben, weil Geschäftsschließungen Abwärtsspiralen auslösen.
Dazu Matthias Brinkmann von Aengevelt Research: „Wenn sich das Angebotssortiment verkleinert, sinkt die Attraktivität der City für die Kunden. Die Folge sind weitere Umsatzverluste. Leerstehende Ladenlokale, Desinvestition und städtebauliche Verfallserscheinungen beschleunigen die Talfahrt. Typischerweise sind die Zentren kleinerer und strukturschwacher Städte sowie Stadtteilzentren zuerst betroffen.“ Zudem könne man aufgrund der positiven Erfahrungen, die aktuell gezwungenermaßen viele mit dem Online Handel machen, nicht darauf vertrauen, dass es nach Überwindung der Pandemie zu einer Normalisierung komme. Deshalb empfiehlt Aengevelt Research den stationären Einzelhändlern, die durch den gegenwärtigen Lockdown erzwungene Pause zu nutzen, um sich zukunftsfähiger aufzustellen. Dazu gehört zum einen, selber in den Online-Handel einzusteigen, und zum anderen, dem Kunden vor Ort etwas zu bieten, was das Internet nicht leisten kann (Verkaufserlebnisse krieren, der Laden als Erlebnisort, orchestrierte Einkaufserlebnisse).
Empfehlenswert ist auch eine effektivere und flexiblere Nutzung der Handelsimmobilien: Indem im gleichen Ladenlokal parallel mehrere Produkt- und Nutzungsarten angeboten werden, können zum Beispiel die Nutzungszeiten ausgeweitet werden und andererseits Flächenumsatz und -produktivität gesteigert werden. Ein Beispiel ist die Buchhandlung, die zugleich Feinkost- und Weinhandlung, Café und Spielstätte für Kulturveranstaltungen ist.
Hotelinvestmentmarkt sinkt angesichts Corona um 60 Prozent
12.01.2021: 2020 betrug das Transaktionsvolumen am deutschen Hotelimmobilieninvestmentmarkt 1,95 Milliarden Euro. Damit gingen die Investitionsaktivitäten verglichen mit 2019 um rund 60 Prozent zurück. Ein Großteil der Transaktionen wurde zudem entweder vor der Pandemie abgeschlossen beziehungsweise vertraglich zugesichert. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. „Die Pandemie hat sich 2020 ohne Frage massiv auf den Hotelinvestmentmarkt ausgewirkt“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. „Nach Corona wird der Hotelmarkt nicht so sein wie zuvor. Denn aufgrund von Insolvenzen und Geschäftsaufgaben sowohl von familiengeführten Hotels als auch kleineren Hotelketten mit nur geringen Finanzreserven werden Hotelkapazitäten abgebaut werden. Zudem beobachten wir bereits jetzt, dass bei manchen Projektentwicklungen die Planungen auf Eis gelegt werden und bei anderen, die sich bereits im Bau befinden, alternative Nutzungen in Betracht gezogen werden. Andere Investoren setzen hingegen speziell auf Projektentwicklungen, um mit erst nach der Pandemie fertig werdenden Objekten die Krise auszusitzen.“ 2020 ging das Investitionsvolumen in Projektentwicklungen um 53 Prozent auf 650 Millionen Euro zurück. Ihr Marktanteil stieg hingegen um vier Prozentpunkte auf 33 Prozent.
Aufgrund der Verschiebung der Rendite-Risiko-Einschätzungen der Assetklasse haben sich die Spitzenrenditen für Hotelimmobilien im Vergleich zu 2019 um 50 Basispunkte auf nun 4,25 Prozent erhöht. „Die gesunkenen Preise ziehen ihrerseits aber natürlich auch wieder Investoren an, die von einer mittelfristigen Erholung des Kaufpreisniveaus ausgehen und die aktuelle Situation für günstigere Ankäufe nutzen“, erklärt Kaussen. Am geringsten fiel der Transaktionsrückgang bei 3-Sterne-Hotels aus, die 2020 ihren Anteil am Investmentmarkt entsprechend auf 36 Prozent ausbauen konnten. 2019 lag dieser noch bei 21 Prozent. Am häufigsten wurden dennoch weiterhin 4-Sterne-Hotels gekauft. Ihr Marktanteil fiel 2020 mit 57 Prozent zudem nur leicht unter das Niveau von 2019 mit 61 Prozent. Während 1-Sterne-Hotels nach wie vor keine spürbare Bedeutung auf dem Hotelinvestmentmarkt innehatten, nahm der Marktanteil von 2-Sterne-Hotels (2019: neun Prozent, 2020: sechs Prozent) sowie von 5-Sterne-Hotels (2019: acht Prozent, 2020: ein Prozent) ab. Bei der Anlagestrategie setzten Investoren weiterhin vor allem auf Core- und Core-Plus-Immobilien. Ihr Marktanteil stieg von 83 Prozent auf 87 Prozent. „Gerade in der Krise stehen risikoarme Investments an erster Stelle“, sagt Kaussen.
Rekord am Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt
11.01.2021: 2020 stieg das Investitionsvolumen am deutschen Gesundheitsimmobilienmarkt im Vorjahresvergleich um 61 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro. Mit einem Transaktionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro fiel dabei vor allem das Schlussquartal besonders dynamisch aus. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. „Mit diesem Rekordergebnis hat der Gesundheitsimmobilienmarkt 2020 die bisherigen Top-Jahre 2016 und 2018 noch einmal deutlich übertroffen“, sagt Dirk Richolt, Leiter Gesundheitsimmobilien bei CBRE in Deutschland. „Entscheidend für dieses Ergebnis war nicht nur die ungebrochen hohe Nachfrage von Investoren, sondern auch die wirtschaftlich stabile Lage der Betreiber, die unter anderem durch die Erstattung pandemiebedingter Mehrausgaben durch die Regierung zumindest teilweise sichergestellt wurde.“
Gut 20 Prozent des Investitionsvolumens entfielen 2020 auf Projektentwicklungen – darunter ein Pflegeheimportfolio mit acht Projekten, in das Cofinimmo aus Belgien im vierten Quartal 250 Millionen Euro investierte. Im Vorjahr betrug der Marktanteil von Projektentwicklungen 15 Prozent. „Dennoch hinken die Neubauaktivitäten vor allem im Pflegeheimsegment dem gesellschaftlichen Bedarf hinterher. Grund dafür sind die Kapitalwerte von Pflegeheimen, die deutlich niedriger ausfallen als im klassischen Wohnungsbau – so fällt es vielen Projektentwicklern schwer, zum einen für Pflegeheime geeignete Grundstücke zu erwerben und zum anderen, dass diese dann auch rentabel sind“, sagt Richolt.
Wohnimmobilienmarkt startet zuversichtlich in 2021
08.01.2021: Nach Angaben von DAVE wird besonders der Wohnimmobilienmarkt 2021 von Zuversicht geprägt sein. Dazu tragen in hohem Maße die Aussicht auf Impfungen weltweit sowie eine gewisse geschäftliche Routine mit dem Lockdown bei. Dennoch ist aufgrund des aktuellen Pandemie-Verlaufs eine genaue Einschätzung temporär nicht möglich, besonders die Bereiche Hotellerie und Einzelhandel stehen vor großen Herausforderungen. DAVE erwartet, dass sich die Märkte dieses Jahr insgesamt neu strukturieren. Beispiel dafür sind Umnutzungen von schwächeren Hotelstandorten und älteren Gebäuden als Homeoffice- oder Co-Living-Angebote.
DAVE zu den einzelnen Assetklassen:
Wohnimmobilien: 2021 wird die Assetklasse Wohnen von nationalen und internationalen Investoren stärker politisch beleuchtet. Aufgrund des Mietendeckels sind die Investoren in Berlin derzeit kritischer bei ihren Ankaufkriterien. In ganz Deutschlang hat die Nachfrage im attraktiven Umland von Metropolen zugenommen. Wohnen bleibt 2021 der sicherste Hafen aller Assetklassen. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Wohnungsbeständen riesig, bei weiter anziehenden Kaufpreisen. Der Neubau bleibt auch in diesem Jahr verhalten aufgrund der unsicheren politischen Rahmenbedingungen.
Büroimmobilien: Büroimmobilien zeichnen sich durch eine unterschiedliche Nachfrageentwicklung aus. An B-Standorten war bereits 2020 die hohe Nachfrage auf Vorjahrsniveau, in den meisten Metropolmärkten wurde ein Rückgang verzeichnet. Das wird auch für 2021 erwartet. Die zu Beginn der Corona-Krise viel zitierte Trendwende Richtung Homeoffice und ein dadurch mittelfristig verminderter Flächenbedarf ist aktuell noch nicht signifikant spürbar. Ob es überhaupt dazu kommt, erscheint fraglich – der Trend zum Homeoffice wird sich nach der Pandemie relativieren. Ferner ist der Büroimmobilienmarkt auch deswegen weniger tangiert, weil die Corona-Krise zu einem Zeitpunkt den Markt getroffen hat, an dem die Leerstände historisch niedrig lagen. Dadurch ist auch in der Pandemie trotz ausbleibender Nachfrage während des ersten Lockdowns kein Preisdruck entstanden.
Einzelhandelsimmobilien: Bereits seit geraumer Zeit stehen Einzelhandelsimmobilien in High-Street-Lagen vor großen Herausforderungen. Durch zwei Lockdown-Maßnahmen ist es hier zudem zu einem weitestgehenden Stillstand gekommen. Sowohl Mieter als auch Vermieter warten ab. Bei Vertragsverlängerungen werden in Teilen kürzere Laufzeiten gewählt, um in der Zukunft flexibler und situativ auf die Marktgegebenheiten und Prozessoptimierungen reagieren zu können. Gewinner im Einzelhandelsbereich bleibt der Lebensmittelhandel.
Logistikimmobilien: Handelslogistikimmobilien sind der große Krisengewinner. Die Nachfrage nach stadtnahen Logistikstandorten – auch als Auswirkung des zunehmenden Online-Handels – wird steigen. Im Bereich Produktion ist die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken und Hallen ungebrochen. In den meisten Ballungsgebieten wird zu wenig neue Gewerbefläche für Mittelstand und Handwerk ausgewiesen.
Hotelimmobilien: Hotelinvestments sind punktuell noch die Verlierer der Corona-Krise. Hier wird Kreativität für Teilsegmente gefragt sein, beispielsweise bei der Umwidmung zu Wohnen. Ferner sichert ab Sommer beziehungsweise Herbst eine deutliche Nachfragebelebung auch wieder Finanzierbarkeiten.
Kauflaune der Investoren trotz Corona ungetrübt
06.01.2021: Die deutsche Immobilienwirtschaft blickt trotz der anhaltenden Corona-Pandemie zuversichtlich auf das Jahr 2021. Auch der zweite harte Lockdown im Dezember 2020 mitten in der Jahresendrally am Transaktionsmarkt hat die überwiegend positive Stimmung unter den Investoren nicht gedrückt: 88 Prozent der befragten Marktteilnehmer halten trotz des neuerlichen Lockdowns an ihrer Investmentstrategie für 2021 fest, 80 Prozent planen weiter anzukaufen - ein Plus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Drittel der Investoren erwartet jedoch in diesem Jahr eine stärkere Spaltung der Branche in Gewinner und Verlierer. All das zeigt der neue „Investment Pulse 2020/21“ von Engel & Völkers Investment Consulting (EVIC).
Bei den Assetklassen haben Investoren auch durch Corona derzeit klare Favoriten: Im Ranking der nachgefragtesten Assetklassen führt Wohnen wie in den Vorjahren das Feld an, Logistikimmobilien gehören zu den Gewinnern des vergangenen Jahres. Und auch in diesem Jahr wollen 33 Prozent der Investoren noch weiter in Logistikobjekte investieren. Während die Nachfrage nach Büroimmobilien auch 2021 trotz eines zu erwartenden Rückgangs bei der Nutzernachfrage konstant bleibt (Büros stehen bei 41 Prozent der Investoren auf der Einkaufsliste), verlieren die Bereiche Einzelhandel Non-Food und Hotel deutlich. 12 Prozent der Investoren gaben an, ihren Hotelbestand verkleinern zu wollen, 20 Prozent wollen Einzelhandelsobjekte im Non-Food-Bereich verkaufen. Damit ergibt sich eine zunehmende Spaltung bei der Attraktivität der einzelnen Assetklassen, die im Laufe des Jahres je nach Verlauf der Pandemie noch größer werden könnte.
Beide Sektoren mussten im vergangenen Jahr zum Teil deutliche Mietstundungen beziehungsweise -reduzierungen hinnehmen. So wurden im Hotelsegment rund 36 Prozent der Eigentümer mit entsprechenden Gesuchen ihrer Mieter konfrontiert – die Mietreduktionen beliefen sich im Mittel auf knapp 60 Prozent. Im Bereich Einzelhandel waren Mietstundungen beziheungsweise -reduzierungen sogar für knapp jeden zweiten Eigentümer ein Thema. Im Schnitt wurden die Mieten hier um rund 25 Prozent gesenkt. Vor dem Hintergrund des zweiten Lockdowns und durch den nahezu vollständigen Wegfall des Weihnachtsgeschäfts im stationären Einzelhandel sehen denn auch 76 Prozent der Investoren ein mittleres und 12 Prozent gar ein großes Risiko, dass die mieterseitigen wirtschaftlichen Turbulenzen 2021 verstärkt auf die Vermieterseite überschlagen könnten.
ZIA fordert umgehenden Hilfsmittelfluss
06.01.2021: Die Länderchefs und die Bundesregierung haben in Berlin wie erwartet die Verlängerung des Lockdowns und damit auch weitere, massive Einschränkungen für den Geschäftsbetrieb vieler Unternehmen beschlossen. Aus Sicht des Zentralen Immobilien Ausschusses, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, ist es nun besonders wichtig, dass die angekündigten finanziellen Hilfen schnell und unbürokratisch fließen. „Aus den Novemberhilfen dürfen nicht erst Frühjahrshilfen werden. Die Liquidität der Unternehmen muss umgehend sichergestellt werden, damit die vielen bereits unternommenen finanziellen Anstrengungen wie zum Beispiel rund um die Kurzarbeit auch greifen können. Damit auf die Coronawelle keine Insolvenzwelle folgt, muss jetzt gehandelt werden, die vom Lockdown betroffenen Unternehmen stehen am Rande des Ruins, die Städte in Deutschland werden ihr Gesicht verlieren”, so Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA.
Er bedauert zudem, dass im Rahmen der Beratungen keine ausreichenden Konzepte für Wege aus dem Lockdown beschlossen wurden. „Der Einzelhandel und Hotels sind sichere Plätze“ stellt Mattner klar. „Die Unternehmen können mit ihren durchdachten und erprobten Hygienekonzepten ein Stück Normalität bieten, der Lebensmitteleinzelhandel beweist dies jeden Tag. Wir brauchen daher schnell einen Stufenplan, den Experten, betroffene Unternehmen und Politik gemeinsam entwickeln müssen. Wir können uns nicht immer nur von einem Bund-Länder-Gipfel zum nächsten hangeln, sondern brauchen endlich ein handfestes Konzept“ fordert Mattner.
66 Prozent der Innenstadthändler in Existenzgefahr
05.01.2021: Eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter mehr als 700 Händlern zeigt, dass sich knapp zwei Drittel der Innenstadthändler in Existenzgefahr sehen. Drei Viertel der Händler geben an, dass die staatlichen Hilfen nicht ausreichen, um eine Insolvenz abzuwenden. Der HDE fordert deshalb in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Perspektive für den Handel und die Anpassung der staatlichen Unterstützung, damit der vom Lockdown betroffene Einzelhandel spürbare und schnelle Hilfe bekommt.
„Für viele Händler ist es schon kurz nach zwölf. Allein in der vergangenen Woche verlor der vom Lockdown betroffene Einzelhandel rund fünf Milliarden Euro Umsatz. Im gesamten Jahr 2020 waren es rund 36 Milliarden Euro. Das können die Unternehmen nicht mehr ohne Hilfe kompensieren. Wenn die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten gemeinsam mit der Kanzlerin eine weitere Schließung unserer Geschäfte beschließen, müssen sie auch für die notwendige Unterstützung sorgen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Mit Blick auf die schlechte Lage bei vielen Non-Food-Händlern machte der HDE die Forderungen der Branche noch einmal in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich. Demnach fühlt sich der Handel in der Krise alleingelassen. In der Folge sieht der HDE den Einzelhandel vor einer Insolvenzwelle. Viele Handelsunternehmen, die von dem zweimaligen Lockdown betroffen sind, haben ihr Eigenkapital weitgehend aufgezehrt und benötigen deshalb jetzt wirtschaftliche Unterstützung. Andernfalls droht das Aus für bis zu 50.000 Geschäfte mit über 250.000 Mitarbeitern und damit auch eine Verödung der Innenstädte.
Einzelhandel insgesamt in 2020 stärker als im Vorjahr - Onlinehandel als Treiber
05.01.2021: Der Einzelhandel in Deutschland hat im Jahr 2020 nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) zwischen 3,9 und 4,3 Prozent sowie nominal (nicht preisbereinigt) zwischen 5,1 und 5,5 Prozent mehr umgesetzt als im Jahr 2019. Diese Schätzungen berücksichtigen den Lockdown in der zweiten Dezemberhälfte und die Einzelhandelsumsätze für die Monate Januar bis November 2020. Im November 2020 waren die Umsätze in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real 1,9 Prozent und nominal 1,7 Prozent höher als im Oktober 2020.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz im November 2020 real um 5,6 und nominal um 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im November 2020 kalender- und saisonbereinigt real 8,4 Prozent höher. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im November 2020 real 0,8 und nominal 3,4 Prozent mehr um als im November 2019. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 1,3 und nominal 3,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 3,1 Prozent weniger um. Nominal erzielte die Branche das gleiche Ergebnis wie im November 2019. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 8,5 und nominal um 8,8 Prozent.
Das größte Umsatzplus mit real 31,8 und nominal 33,1 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel. Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von real 15,4 Prozent. Deutlich unter dem Vorjahresniveau waren dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit real -20,0 Prozent und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real -6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Büromarkt: Lichtblick zum Jahreswechsel
04.01.2021: Im 4. Quartal 2020 hat das Marktgeschehen an den deutschen Top-7-Büromärkten erstmals seit Pandemiebeginn wieder zugenommen. So war der Rückgang um 22 Prozent zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorjahresquartal der niedrigste aller vier Jahresviertel. Gleichwohl hat die Corona-Pandemie 2020 mit einem Gesamtminus von mehr als einem Drittel signifikante Spuren auf den Büromärkten hinterlassen. Auf 2,46 Millionen Quadratmeter summierte German Property Partners (GPP) den Flächenumsatz in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Dies ist der niedrigste Wert seit 2009. Zu GPP gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, GREIF & CONTZEN Immobilien, blackolive und E & G Real Estate.
„Die Flächenumsätze sanken ausnahmslos an allen Top-7-Standorten“, führt GPP-Sprecher Oliver Schön aus. Mit 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel das Minus in Stuttgart aufgrund ausbleibender Großverträge durch die Industrie und Automobilbranche am deutlichsten aus. Berlin und Köln kamen mit jeweils -28 Prozent vergleichsweise glimpflich durch die letzten drei Monate des Jahres. Der Büromarkt der Domstadt profitierte von drei großvolumigen Neubau-Abschlüssen mit einem Anteil am Kölner Flächenumsatz von zusammen 23 Prozent. Die Corona-Pandemie setzte 2020 keine Welle von Flächenfreisetzungen in Gang. Zum Jahresende stieg die Leerstandsquote an allen Standorten – mit Ausnahme von Düsseldorf – moderat an und bewegt sich derzeit zwischen 2,1 und 7,3 Prozent. Folgerichtig kletterte im Jahresvergleich auch die Top-7-Leerstandsquote von 2,9 auf nun 3,5 Prozent.
Den ungebremsten Anstieg der Büromieten in den vergangenen Jahren hat die Corona-Pandemie folgerichtig mehrheitlich gestoppt. In Düsseldorf, Köln und Frankfurt stagniert die Spitzenmiete auf hohem Niveau. An den anderen vier Standorten verzeichnete German Property Partners nur noch ein Plus im niedrigen einstelligen Bereich. Bei den Durchschnittsmieten reichte die Veränderungsspanne von -3 Prozent in Düsseldorf bis +9 Prozent in München. „Erste Konjunkturprognosen lassen für das Gesamtjahr 2021 vorsichtigen Optimismus zu. Besonders die Industrie blickt unter anderem angesichts des Wachstums in China mittlerweile weitaus positiver in die Zukunft als noch im dritten Quartal. Dafür müssen allerdings die Kinderbetreuung gesichert, die Grenzen offen und die Lieferketten lückenlos sein“, erläutert Schön.
ZIA: Strategie für Umgang mit dem Virus fehlt noch immer
04.01.2021: Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, fordert von der morgen tagenden Ministerpräsidentenrunde ein klares Konzept, das den Weg aus dem Lockdown für Einzelhandel und Hotels ebnet. Erneut habe sich gezeigt, dass sich die Infektionsherde vor allem bei Treffen im privaten Bereich bilden. Hygienisch gestaltete und überwachte Bereiche stellen eher eine Alternative zum diffusen Aufeinandertreffen dar.
ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner kritisiert: „Nach bald einem Jahr Corona-Pandemie fehlt noch immer eine Strategie für einen differenzierten Umgang mit dem Virus. Dies wiegt angesichts der schwerwiegenden Grundrechtseingriffe und dem massiven wirtschaftlichen Schaden für die Stadtentwicklung mit Handel und Hotels besonders schwer.“ Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble habe es auf den Punkt gebracht, als er die Exekutive aufforderte, auf so viel Freiheit wie möglich zu setzen. „Handel und Hotels sind sichere Plätze, demnach muss die Ministerpräsidentenrunde klar sagen, wann und wie es weitergehe“, so Mattner.
Premium-Büroflächen bleiben trotz Pandemie gefragt
18.12.2020: Premium-Büroflächen erweisen sich im aktuellen Abschwung als bislang widerstandsfähiger als das A-Büroflächen-Segment insgesamt. Laut dem globalen „Premium Office Rent Tracker“ von JLL sind die Mieten für Premium-Büroflächen in den wichtigsten Büromärkten gegenüber dem Vorjahr in lokaler Währung lediglich um durchschnittlich minus 3,0 Prozent gesunken, gegenüber einem Rückgang der effektiven Nettomieten auf dem gesamten Büroflächenmarkt im A-Segment um minus 5,2 Prozent. „Diese Entwicklung bestätigt die weiter andauernde ‚Flucht in Qualität‘. Im Zuge der Anpassung von Büroflächen-Anforderungen an eine ‚neue Normalität‘ gewinnen Qualitätskriterien nutzerseitig nämlich eine immer größere Relevanz“, so Hela Hinrichs, Senior Director, JLL EMEA Research & Strategy
Die Büro-Gesamtkosten in den teuersten Büro-Teilmärkten weltweit sind im Vergleich zu 2019 in vielen Märkten gesunken oder konstant geblieben. Trotz eines starken Rückgangs um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr bleibt Hongkong-Central (2.584 USD / Quadratmeter / Jahr) auch 2020 der weltweit teuerste Büro-Teilmarkt. Die Mietpreisentwicklung in New York-Midtown (Platz zwei mit 2.531 USD / Quadratmeter / Jahr) zeigt dagegen 2020 aufgrund von Fertigstellungen im Premiumsegment einen Aufwärtstrend. Infolgedessen hat sich der Abstand zwischen Hongkong-Central und New York-Midtown innerhalb eines Jahres deutlich verringert: von rund 50 Prozent auf zwei Prozent. Zur globalen Top 5 gehören noch die Finance Street von Peking (2.070 USD / Quadratmeter / Jahr), das Londoner West End (2.038 USD / Quadratmeter / Jahr) und – mit deutlichem Abstand – Tokio Marunouchi (1.827 USD / Quadratmeter / Jahr).
Sechs der zehn teuersten Büromärkte weltweit befinden sich in der Region Asien-Pazifik: neben Hongkong-Central in der Top-Position sind es Teilmärkte der chinesischen (neben der Finance Street auch das CBD) sowie der japanischen Hauptstadt, neben dem genannten Tokio-Marunouchi auch Tokio-Shibuya und Tokio-Shinjuku. Die US-amerikanischen Technologiezentren Silicon Valley und New York-Midtown South gehören ebenfalls zu den Top-10-Märkten weltweit.
Auf Platz 29 taucht Berlin als erste deutsche Metropole (958 USD / Quadratmeter / Jahr) im Ranking auf. Auch München (Platz 31, 930 USD / Quadratmeter / Jahr) und Frankfurt (Platz 43, 849 USD / Quadratmeter / Jahr) gehören zu den 50 teuersten Büromärkte weltweit.
Aengevelt erwartet Achterbahnfahrt am Hotelmarkt
17.12.2020: Eine Achterbahnfahrt erwartet Aengevelt Research am Markt für Hotelimmobilien-Investments. Auf die Corona-Schockstarre wird eine Phase hoher Transaktionsdynamik folgen, weil es auf der Betreiberseite aufgrund der Umsatzeinbußen, die sich auch durch das Jahr 2021 hindurchziehen werden, vermehrt zu Insolvenzen, Mergers & Acquisitions kommen wird. Weil Pachtzahlungen nicht mehr in voller Höhe fließen, werden die Werte von Hotelimmobilien tendenziell sinken, während es bei den Renditen ein Auf und Ab geben wird. Eine allmählich einsetzende Normalisierung des Hotelmarktes erwartet Aengevelt Research frühestens ab 2022.
Aengevelt Research prognostiziert folgende Entwicklungen für das Jahr 2021 und darüber hinaus:
- Kurzfristig hängt es vom Verlauf der Pandemie ab, wie sich Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote im neuen Jahr entwickeln werden. Indessen deutet alles darauf hin, dass sie mindestens auch im ersten Vierteljahr bestehen bleiben werden.
- Die Hotellerie muss im Jahr 2021 mit ähnlichen Umsatzeinbußen wie im Jahr 2020 rechnen bei gleichzeitig eher reduzierten staatlichen Hilfen.
- Ab 2022 wird es voraussichtlich zu einer allmählichen Erholung des privaten Reiseverkehrs kommen. Beim innerdeutschen Tourismus wird es wahrscheinlich sogar zu Nachholeffekten kommen, während es etwas länger dauern wird, bis der Tourismus aus dem Ausland, wo die Impfkampagnen teilweise längere Zeit in Anspruch nehmen, wieder das bis 2019 gewohnte Niveau erreichen wird.
- Bei Geschäftsreisen ist auch mittelfristig keine vollständige Rückkehr zum früheren Niveau zu erwarten, angesichts der guten Erfahrungen mit virtuellen Meetings. Hinzu kommen die negativen konjunkturellen Effekte der Corona-Pandemie auf das Geschäftsklima.
- In Summe der Entwicklungen ist damit zu rechnen, dass im Hotelsegment eine Rückkehr zum Umsatzniveau von 2019 nicht vor 2024 erreicht werden kann.
Baustellenbetrieb stabilisiert sich
11.12.2020: Der vierte Corona-Immobilien-Index nach der Sommerpause zeigt in Kalenderwoche 49 trotz einer steigenden Anzahl von Baustellen mit Corona-Fällen eine weitere Stabilisierung des Baustellenbetriebs an. Etwa 900 Experten aus der Bau- und Immobilienwirtschaft wurden aktuell befragt, unter anderem nach Corona-Fällen auf den Baustellen. In Kalenderwoche 49 ist ein Anstieg der Baustellen mit aktiven Corona-Fällen von 14 auf 23 Prozent zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz laufen 50 Prozent der Baustellen ohne Einschränkungen. In der Vorwoche traf dies nur auf ein Drittel der Baustellen zu. Die Materialversorgung und die Personalsituation erweisen sich weiterhin als stabil. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und deren Folgen für Projektentwicklungen und Bauprojekte gibt die überwiegende Mehrheit der Befragten (87 Prozent) an, ihre Einstellung gegenüber dem Risikomanagement innerhalb der Branche habe sich verändert. Auf die Frage, ob das Risikomanagement anlässlich der in der Corona-Pandemie erlangten Erkenntnisse neugestaltet werden sollte, antworten 75 Prozent, es müsse in Zukunft einen agileren und transparenteren Umgang mit Risiken geben.
Bauhauptgewerbe trotzt weiterhin dem Virus
10.12.2020: Im September 2020 ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 2,0 Prozent gegenüber dem September 2019 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis September 2020 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent. Wesentliche Effekte der Corona-Krise auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe konnten nicht beobachtet werden.
Gastgewerbe brach schon vor Wellenbrecher-Lockdown ein
10.12.2020: Auch im Oktober 2020 hat sich die Corona-Krise auf den Tourismus im Inland ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gab es im Oktober 2020 nach vorläufigen Ergebnissen 33,4 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 26,7 Prozent weniger als im Oktober 2019. Bei den Gästen aus dem Ausland registrierten die heimischen Beherbergungsbetriebe 2,2 Millionen Übernachtungen. Dies entspricht einem Rückgang von 71,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Mit 31,2 Millionen Übernachtungen war die Entwicklung bei den inländischen Gästen weniger rückläufig, dennoch sanken die Übernachtungszahlen um 17,6 Prozent gegenüber dem Oktober 2019.
Von Januar bis Oktober 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 286,7 Millionen Übernachtungen (-33,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). 256,2 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste wurden in diesem Zeitraum verzeichnet (-27,8 Prozent). Noch deutlicher war der Einbruch bei den ausländischen Gästen: 30,5 Millionen Übernachtungen bedeuteten hier ein Minus von 60,6 Prozent.
JLL-Prognose: Corona hinterlässt deutliche Spuren auf Immobilienmärkten
09.12.2020: Auf dem deutschen Investmentmarkt, Stand heute, wird laut Prognose von JLL für das Gesamtjahr 2020 voraussichtlich ein Rückgang des Transaktionsvolumens um rund 17 Prozent von 91,8 Milliarden Euro 2019 auf 76,5 Milliarden verzeichnet werden. Doch der langfristige Vergleich relativiert diesen Rückgang: Der aktuelle Wert liegt nämlich um mehr als 30 Prozent über dem Zehnjahresschnitt von etwa 58 Milliarden Euro. Nach vielen Jahren Null-Zins-Politik und keiner Aussicht auf eine Veränderung sind Immobilien ohne Frage eine unverzichtbare Asset-Klasse.
Der Bürovermietungsmarkt der sieben größten Immobilienhochburgen dürfte sogar einen Umsatzrückgang um 34 Prozent von rund vier Millionen Quadratmetern auf 2,67 Millionen zu verkraften haben. Allerdings prognostiziert JLL für 2021 ein Ansteigen der Nachfrage nach Büroflächen - und damit eine Erholung. Dagegen gehört der Logistikinvestmentmarkt mit einem Plus von 32 Prozent zu den großen Gewinnern in 2020.
Ferienimmobilien immer gefragter
08.12.2020: Nach Angaben von Sotheby´s International Realty in Deutschland sind aufgrund der Corona-Krise neben Wohn- auch Ferienimmobilien stark nachgefragt. Sotheby´s International Realty-Partnerinnen Anita Gärtner und Kathrin Lange, Inhaberinnen von Ostsee MV Sotheby’s International Realty: „Viele Menschen haben dieses Jahr aufgrund großer Unsicherheit und zahlreicher Reisebeschränkungen Urlaub in Deutschland gemacht. Davon haben besonders die Küstenregionen profitiert. Die eigene Ferienimmobilie zu besitzen oder auch zu vermieten ist damit für viele Anleger interessant geworden. Das haben wir bei der kurzen Vermarktungszeit unseres aktuellen Projektes ´Dünenperle´ in Kühlungsborn festgestellt.“ Nach Angaben von Sotheby´s International Realty in Deutschland sind die Preise bei Ferienwohnungen aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr gestiegen, da Ferienimmobilien als attraktive und vor allem besonders wert- und nachhaltige Anlageform in den Fokus gerückt sind. „Generell sind unsere Kunden zu 30 Prozent Selbstnutzer und zu 70 Prozent Investoren“, führt Lange aus. „Gute Lagen werden für Ferienimmobilien immer rarer. Deswegen sind auch deutliche Wertsteigungen zu erwarten“, so Gärtner abschließend.
Keine Entwarnung für Architektur- und Ingenieurbüros
08.12.2020: Die Zeichen für Architektur- und Ingenieurbüros stehen weiterhin nicht auf Entwarnung. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage von Bundesarchitektenkammer (BAK) und Bundesingenieurkammer (BIngK) unter 4.600 selbstständigen Kammermitgliedern zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. 41 Prozent der Architektur- und Ingenieurbüros erwarten für 2021 Umsatzrückgänge. Jedes 5. Büro gibt bereits massive Probleme bis hin zu drohenden Liquiditätsproblemen an. Die Lage der Architektur- und Ingenieurbüros hat sich seit dem Sommer zwar leicht verbessert, „aber die erwartbaren Folgen negativer wirtschaftlicher Effekte für das kommende Jahr deuten sich immer mehr an“, sagt Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer.
„Deshalb müssen wir die öffentliche und gewerbliche Auftraggeberseite stärken, damit der finanzielle Spielraum für die Auslösung notwendiger Aufträge bestehen bleibt. Baugenehmigungen und behördliche Vorgänge dürfen nicht zum Engpassfaktor werden. Außerdem müssen Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften laufend überprüft werden, um den auslandsaktiven Architektur- und Ingenieurbüros die Fortsetzung ihres Auslandsgeschäfts zu ermöglichen.“ „Erfreulich ist, dass sich die Situation der Planungsbüros noch nicht weiter verschlechtert hat“, ergänzt Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer. „Was uns jedoch beunruhigt ist, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Büros nicht mehr im gleichen Ausmaß neue Aufträge akquirieren kann wie noch vor der Krise – insbesondere Büros mit gewerblichen, aber auch öffentlichen Auftraggebern. Hier appellieren wir vor allem an die Öffentliche Hand, dafür zu sorgen, dass weiterhin Aufträge vergeben werden. Darüber hinaus haben die Ergebnisse der Umfrage gezeigt, dass die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern laufend auf Zielgenauigkeit überprüft und an die konkreten Bedarfe der jeweiligen Berufsstände angepasst werden müssen. Förderung muss auch für diejenigen bereitstehen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt von den Auswirkungen der Krise betroffen sind. Und sie muss auch gezielt Solo-Selbstständige erreichen. Hier gilt es nachzuschärfen“, so Dr.-Ing. Bökamp weiter.
B-Städte werden in Corona-Pandemie attraktivste Wohninvestmentstandorte
07.12.2020: Pforzheim, Kaiserslautern und Lüneburg weisen für Investitionen in wohnwirtschaftliche Bestandsliegenschaften in guten Lagen aktuell die attraktivsten Rahmenbedingungen in Deutschland auf. Gleiches gilt für Neubauimmobilien in Landshut, Fürth und Bamberg. In diesen Städten können Renditen erzielt werden, die am deutlichsten über der jeweils von Dr. Lübke & Kelber empfohlenen Mindestrendite liegen, in der das jeweilige Standortrisiko berücksichtigt wird. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Risiko-Rendite-Rankings 2020 der Dr. Lübke & Kelber GmbH für insgesamt 111 deutsche Standorte, darunter die Top-7-Städte.
„Wohninvestments erweisen sich auch während der Corona-Pandemie als rentables Asset für institutionelle Anleger. Teilweise ist auf dem Investmentmarkt sogar eine noch höhere Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten in Wohnimmobiien zu sehen. Dabei setzt sich der Trend zu B-Lagen der vergangenen Jahre fort. Auch bei den Mieten lassen sich robuste, wenn auch etwas langsamere Anstiege beobachten“, stellt Marc Sahling, Geschäftsführer der Dr. Lübke & Kelber GmbH, einem auf Immobilieninvestitionen spezialisierten Transaktionsberater und Asset-Manager, fest. „Prosperierende B-Städte im Umfeld der Metropolen weisen die besten Konditionen auf und dürften sogar zu den Gewinnern der Krise zählen. Denn mit der flächendeckenden Verbreitung von Remote-Working-Modellen sind mehr Menschen bereit, längere Arbeitwege in Kauf zu nehmen. Das wird die positive Entwicklung von Mittel- und Universitätsstädten in Ballungsräumen, die bereits in den vergangenen Jahren von Preisdifferenzen profitiert haben, weiter beschleunigen, sowohl als Wohn- wie auch Wohninvestmentstandorte“, ergänzt Sahling.
Für jede untersuchte Stadt ermittelte Dr. Lübke & Kelber Risikozuschläge, deren Wert sich aus der Bevölkerungsentwicklung, den sozioökonomischen Bedingungen, dem Wohnungsmarkt sowie den aktuellen Miet- und Kaufpreisen speist. Zuzüglich des risikolosen Zinses ergeben diese Risikozuschläge die empfohlene Mindestrendite, welche am jeweiligen Standort erzielt werden sollte, um dessen individuelles Risiko adäquat einzupreisen. Landshut und Regensburg sind dabei die risikoärmsten Städte in diesem Vergleich. München, das noch bis 2018 auf dem Spitzenplatz lag, befindet sich auf dem dritten Platz. „Unter den zehn risikoärmsten Städten befinden sich nur noch drei Top-7-Städte, München, Frankfurt am Main und Stuttgart. Dabei ist das Investitionsrisiko in den Metropolen kaum gestiegen, sondern B-Standorte mit guten Wachstumsperspektiven wie Leipzig, Heilbronn und Landshut haben ihre Risikowerte deutlich verbessert. Zu den größten Gewinnern des vergangenen Jahres zählen Städte in Bayern und Baden-Württemberg“, erläutert Dr. Stefan Behrendt, Senior Research Analyst der Dr. Lübke & Kelber GmbH.
„Lockdown light“ trifft bundesweit Shopping-Meilen mit großer Wucht
03.12.2020: Der „Lockdown light“ hinterlässt deutliche Spuren in den deutschen Top-Einkaufsstraßen. Im Vergleich zum Samstag vor dem ersten Advent im Jahr 2019 sind die Passanten-Frequenzen an 99 Zählpunkten in 49 Städten um durchschnittlich 48 Prozent zurückgegangen. Über alle Standorte hinweg wurden zwischen 10 und 20 Uhr 3.059.750 Passanten gezählt, knapp drei Millionen weniger als im Vorjahr (5.842.970 Passanten). Die stärksten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr wurden in den Abendstunden (ab 17 Uhr) festgestellt. „Einkaufen scheint in Corona-Zeiten nur noch Mittel zum Zweck zu sein und nicht mehr das Shopping-Erlebnis mit Gastronomie und Weihnachtsmärkten in den Innenstädten“, unterstreicht Siegert.
Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, Dr. Andreas Mattner, bringt die Auswirkungen in einem Gespräch mit Engel & Völkers Commercial drastisch auf den Punkt: „Die Frequenz- und Umsatzeinbrüche im Einzelhandel sind ein Beleg für die dramatische Situation und den wirtschaftlichen Überlebenskampf in Deutschlands Innenstädten. Die Realwirtschaft leidet und damit auch die dahinterstehenden Immobilienunternehmen. Eine weitere Einschränkung der Kunde-pro-Quadratmeter-Fläche wäre verantwortungslos – zumal der Einzelhandel bislang nicht als Hot Spot für Corona-Infektionen aufgefallen ist. Darüber hinaus ist weder die 20qm- noch die 800 qm-Regel fachlich geboten. Es bewahrheitet sich mehr und mehr, dass sich unsere Innenstädte verändern, dass Zahnlücken entstehen und dass wir über neue Möglichkeiten der Immobiliennutzung und der Innenstadtkonzepte nachdenken müssen.“
Hotelkette Premier Inn expandiert trotz Corona-Pandemie
02.12.2020: Premier Inn Deutschland expandiert auch während der Corona-Pandemie weiter. Die Hotelmarke übernimmt von der Centro Hotel Group 13 Häuser mit insgesamt 1.934 Zimmern. Zwei Hotels und sieben geplante Standorte gehören zur Marke NinetyNine, hinzu kommen zwei FourSide Hotels sowie jeweils ein Centro und ein Boutique 009 Hotel. Sechs der übernommenen Häuser sind bereits in Betrieb, sieben im Bau und in der Entwicklung. Sobald alle Hotels eröffnet sind, steigt die Anzahl der deutschen Städte mit Premier Inn Hotels durch die Übernahme um ein Drittel auf mehr als 30. Die sechs übernommenen, bereits im Betrieb befindlichen Hotels sind aktuell aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Sobald es die Situation zulässt, werden die Hotels unter der Marke Premier Inn wiedereröffnet.
Lebensmitteldiscounter sind in Corona-Zeiten Investoren-Darlinge
01.12.2020: Während sich der Markt für Lebensmittel-Vollsortimenter durch den Verkauf der SB-Warenhauskette real erneut im Umbruch befindet, ist die Handelslandschaft bei den Lebensmitteldiscountern durch große Stabilität gekennzeichnet. Bedingt durch die Preissensibilität der deutschen Kunden fahren die fünf großen Wettbewerber Aldi, Lidl, Netto, Norma und Penny stabile Umsätze ein. Aufgrund dieser Stabilität erfreuen sich Discounter bei Investoren nach wie vor hoher Beliebtheit, da in einem durch weiter sinkende Renditen geprägten Investmentumfeld diese noch vergleichsweise hohe Renditen bieten. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen DIWG valuation-Untersuchung „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2020“, die zum fünften Mal veröffentlicht wird.
Im ersten Halbjahr 2020 wurde der Investmentmarkt durch Corona gründlich durcheinandergewirbelt. Dabei zeigen sich zwischen den Assetklassen von Einzelhandelsimmobilien deutliche Unterschiede. Während die Nachfrage nach Einkaufszentren stark zurückgegangen ist, hält die Nachfrage nach einzelnen Fachmärkten und Fachmarktzentren an – unter einer Voraussetzung: der Mieter oder Ankermieter kommt aus dem Lebensmittelbereich. Während durch den Lockdown im März und April zahlreiche Filialisten, insbesondere aus dem Textilbereich, in Schieflage geraten sind, haben die davon nicht betroffenen Lebensmitteldiscounter und Vollsortimenter die Krise bislang unbeschadet überstanden.
Zum einen waren sie nicht von den angeordneten Ladenschließungen betroffen, zum anderen ist die Nachfrage nach Lebensmitteln und Drogerieprodukten stabil geblieben oder sogar stark angestiegen. Die in der Krise bewiesene Solidität des Lebensmitteleinzelhandels spiegelt sich auch in den Renditen wider. Während sie für Einkaufszentren deutlich sowie für Geschäftshäuser im Laufe des Jahres leicht nachgegeben hat, ist sie für Fachmarktzentren stabil. Für einzelne Fachmärkte hat die Rendite im Laufe des Jahres sogar weiter nachgegeben, sofern der Mieter aus dem Lebensmittelbereich kommt. Zum Ende des ersten Halbjahres 2020 lag die aggregierte Spitzen-Nettoanfangsrendite an den deutschen Top 6-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) für Fachmarktzentren bei 4,20 Prozent. Einzelne Fachmärkte erreichten mit 5,10 Prozent etwas höhere Spitzenrenditen.
Corona treibt Zimmerpreise in Hochschulstädten
30.11.2020: Im jetzt auch mit den Vorlesungen begonnenen Wintersemester 2020/2021 müssen Studierende erneut mehr Geld fürs Wohnen ausgeben. „Nicht trotz, sondern gerade wegen der Corona-Pandemie setzt sich der seit sechs Jahren andauernde Aufwärtstrend fort“, sagt Dr. Stefan Brauckmann, Direktor des Moses Mendelssohn Instituts (MMI). Die Wissenschaftler haben in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de die Preise in allen 97 Hochschul-Standorten mit mindestens 5.000 Studierenden untersucht.
Für Dr. Brauckmann ist das Ergebnis überraschend: „Da Seminare und Vorlesungen aktuell fast ausschließlich als digitale Veranstaltungen angeboten werden und zudem viele ausländische Studierende in ihren Heimatländern bleiben, haben wir eigentlich mit einem Rückgang der Nachfrage und Preise gerechnet. Doch mehrere Faktoren überlagern diesen Effekt und sorgen dafür, dass die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer gestiegen ist, von 389 Euro im vergangenen Jahr auf nun 400 Euro.“ Preis-Spitzenreiter ist laut der Analyse von MMI und WG-gesucht.de München mit 650 Euro. Dort ist der Wohnungsmarkt auch am stärksten angespannt, vor Hamburg, Stuttgart, Frankfurt am Main (trotz diesmal leicht gesunkenem Preis), Köln und Berlin (siehe Anhang). Diese Wohnkosten der Studierenden wurde nun seit 2013 zum achten Mal vorgenommen. Ein Fokus lag diesmal auf den Folgen der Pandemie für das Studentische Wohnen.
MMI-Direktor Dr. Stefan Brauckmann kennt die Gründe für die unerwartete Entwicklung. Der dämpfende Effekt durch Studierende, die wegen Online-Vorlesungen gar keine Wohnung mehr vor Ort suchen, wird durch andere Entwicklungen mehr als aufgehoben. „So nimmt die Zahl der Studierenden zu, weil es den Schulabsolventen wegen der Corona-Pandemie an planbaren Alternativen, wie Auslandsaufenthalten, Praktika oder Ausbildungsstellen mangelt. Viele junge Menschen wollen trotz der Pandemiebeschränkungen das Elternhaus verlassen und Erfahrungen am Hochschulort sammeln.“ Und so steigen die WG-Mieten in diesem Jahr relativ vor allem in Städten, in denen der Anteil der internationalen Studierenden bisher geringer ist. Denn hier ist der Preisdämpfungs-Effekt durch die ausbleibende internationale Wohnungsnachfrage weniger ausgeprägt. Als Beispiele nennt Dr. Brauckmann Lüneburg (von 350 auf 385 Euro), Kempten (von 330 auf 370 Euro) und Koblenz (von 310 auf 350 Euro).
Der seit der ersten deutschlandweiten Erhebung in 2013 vom MMI beobachtete Preisanstieg betrug insgesamt 23,5 Prozent oder 76 Euro. „Diese Werte liegen deutlich über der Teuerungsrate von durchschnittlich 1,4 Prozent im Jahr und rund 6,9 Prozent über die gesamte Zeitspanne betrachtet. Selbst in einer so extremen Situation wie der Corona-Pandemie setzt sich dieser Trend fort.“ Auffällig ist dabei: An den zehn Hochschulorten mit den angespanntesten Wohnungsmärkten muss mittlerweile mit Wohnkosten von über 500 Euro gerechnet werden. Hier studieren etwa 775.000 Personen. Das ist mehr als jeder vierte Studierende. „Für Studierende, die auf BAföG oder einen Nebenverdienst angewiesen sind, wird dieses essenzielle Problem in Pandemie-Zeiten noch verschärft. Denn die Nebenverdienstmöglichkeiten etwa in der Gastronomie oder in Freizeit-Einrichtungen sind stark eingeschränkt“, so Dr. Brauckmann.
Dorint Aufsichtsratschef fordert Änderung der Insolvenzordnung
30.11.2020: In seinem aktuellen Brief bedankt sich Dorint Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe, bei der Bundesjustizministerin Lamprecht. Mit einer Änderung des Mietrechts für Gewebetreibende würde sie viele Unternehmer in der anhaltenden Corona-Krise unterstützen. Er weist allerdings vorsorglich auf ein neues Problem im Zusammenhang mit den Novemberhilfen und der erfolgten Scharfstellung der Insolvenzantragspflicht für die Zahlungsunfähigkeit seit dem 1. Oktober 2020 hin. Der Lockdown II führt - so der Kanzleramtschef Helge Braun im N-TV - zu weiteren Einschränkungen der Gastronomie und Hotellerie bis mindestens bis Ende Januar, wenn nicht sogar bis Ende März. Die „Novemberhilfen" sind zwar seit dem 25. November 2020 offiziell antragsfähig, führen aber – laut Iserlohe - wohl noch lange nicht zu einem fairen Ausgleich. Die Dorint Hotelgruppe habe - auf Basis des Novemberumsatzes 2019 – einen Anspruch von circa 14,6 Millionen Euro, würde aber wohl erst nur einen Abschlag von 10.000 Euro erhalten. Der Familienunternehmer fragt sich nun, wie das wohl alles weitergeht.
Um Schlimmeres zu verhindern bittet Dirk Iserlohe die Bundesjustizministerin daher in seinem Schreiben vorsorglich die Insolvenzantragsstellung nach § 15 InsO (Zahlungsunfähigkeit), die seit dem 1. Oktober dieses Jahres wieder verpflichtend ist und nach § 19 InsO (Überschuldung) ab dem 1. Oktober 2021 wieder verpflichtend wird, auszusetzen. Der besorgte Dorint Aufsichtsratsvorsitzende will wissen „Wie sollen sich denn die mittelständischen Unternehmen bezüglich der Einhaltung der strafrechtlich relevanten Insolvenzfristen, verhalten, wenn sie noch Monate auf ihre Novemberhilfen warten müssen?“
Baustellen kämpfen mit zunehmenden Einschränkungen
26.11.2020: Der zweite Corona-Immobilien-Index nach der Sommerpause zeigt in Kalenderwoche 47 deutliche Einschränkungen auf den Baustellen. In Kalenderwoche 47 wurden bereits auf rund einem Drittel (32 Prozent) aller Baustellen Corona-Fälle registriert. In der Vorwoche war dies nur bei elf Prozent aller Baustellen der Fall. Gefragt wurde auch, ob nach Meinung der Experten die öffentliche Verwaltung ausreichend auf einen länger andauernden Lockdown light eingestellt ist. Nur 12 Prozent bejahten dies, 88 Prozent antworteten mit einem klaren Nein. Ein differenzierteres Bild zeigt sich bezüglich der Einschätzung der Situation hinsichtlich der Erlangung von B-Plänen und Baugenehmigungen. Diese Frage wurde vor dem Hintergrund gestellt, dass Parteien und Gremien derzeit nicht oder nur eingeschränkt tagen können. Nur 22 Prozent der Befragten konnten keinen Verzug feststellen, 55 Prozent sehen einen leichten Verzug und 23 Prozent erhebliche Verzögerungen.
Die Fieberkurve des Corona-Immobilien-Index liegt aktuell bei 37,36 Grad. Das ist ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche und erreicht das Niveau aus dem Beginn der Befragungen im April/Mai diesen Jahres. Der Corona-Immobilien-Index wird auf einer Skala von 36,5 – 41,5 Grad abgebildet. In Bezug auf die menschliche Körpertemperatur gibt der Index die Lage auf dem Immobilienmarkt an. Bei 36,5 Grad gibt es keine Beeinträchtigungen, alles ist in Ordnung. Nehmen die Probleme auf den Baustellen zu, steigt die Temperatur bis hin zum Fieber, maximal 41,5 Grad. Dann geht nichts mehr = kompletter Baustopp.
Das Büro ist nicht tot
26.11.2020: Arbeitnehmer in Deutschland möchten mehr Zeit im Büro verbringen als ihre Vorgesetzten erwarten. Durchschnittlich 3,2 Bürotage peilen die Angestellten für ihre ideale Produktivität an, für ihr höchstes Wohlbefinden sind es 3,0 Bürotage. In beiden Fällen liegen die zeitlichen Vorstellungen der Arbeitnehmer über den Erwartungen ihrer Arbeitgeber, die für ein Höchstmaß an Produktivität und Wohlbefinden nur durchschnittlich 2,7 Bürotage erwarten. 58 Prozent aller befragten Teilnehmer sprechen sich gegen eine permanente Home-Office-Regelung aus, allen voran um den Kollegenkontakt zu wahren. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstituts Sapio im Auftrag des international tätigen Baudienstleisters ISG unter 1.000 Arbeitnehmern im gesamten Bundesgebiet. 70 Prozent der befragten Arbeitnehmer arbeiten seit März 2020 teilweise oder überwiegend von zu Hause aus.
Aydin Karaduman, Managing Director Europe von ISG, kommentiert: „Unsere Umfrage zeigt: Das Büro ist nicht tot, aber es muss sich wandeln. Wir haben jetzt bereits eine Koexistenz von Büro und Home-Office. Das Büro muss gegenüber den eigenen vier Wänden einen Mehrwert schaffen, um die beste Leistung im Team zu bewirken. Wir benötigen also in Zukunft umso mehr technisch hochmoderne Büros, die mit einer persönlichen Note und viel Platz für die gemeinschaftliche Arbeit eine hohe Anziehungskraft ausüben.“
ZIA warnt: 25 Quadratmeter-Regel vernichtet nur Arbeitsplätze, nicht das Virus
25.11.2020: Bund und Länder könnten am Mittwoch weitreichende Neuerungen in der Corona-Krise beschließen, darunter auch eine Verschärfung für den Einzelhandel. Laut einer aktualisierten Fassung des Länderentwurfs soll sichergestellt werden, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmater Verkaufsfläche aufhält. ZIA-Präsident Andreas Mattner erklärt dazu:
„Diese Regel führt ohne Not zu Problemen an den Kassen, weil sich der Abstand zum nächsten Kunden dann um ein Vielfaches vergrößern würde zu allen Seiten. In keinem Lebensbereich gilt ein solch großer Abstand, weshalb im Handel? Die 25 qm-Regel würde zudem dazu führen, dass nur so wenig Menschen in die Geschäfte dürfen, dass man andere aussperren müsste. Dies könnte zum Stau vor den Eingängen der Geschäfte führen. Ohnehin frustrierte und kaufmüde Kunden wären das Ergebnis. Die Kunden-Frequenzen befinden sich derzeit wieder im freien Fall, die Arbeitsplätze werden folgen. Der Handel hat in den Monaten März und April bei ähnlich drastischen Maßnahmen je 40 Milliarden Euro verloren, das wird kein Hilfsprogramm infolge ähnlicher Maßnahmen auffangen können. Die 25 qm-Regel vernichtet demnach nur Arbeitsplätze, aber nicht das Virus.“
Stimmung der Immobilienfinanzierer trotzt zweiter Corona-Welle
25.11.2020: Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern bleibt im vierten Quartal 2020 fast unverändert auf dem Stand des vorherigen Quartals. Der aktuelle Barometerwert beträgt -8,08 Punkte, im vorherigen Quartal waren es -7,97 Punkte. Der Indikator ist damit weiterhin im Minusbereich, was für eine eher schlechte Stimmung unter den Finanzierern spricht. Dennoch hat die andauernde Corona-Pandemie und der Teil-Lockdown im November zu keinem erneuten Stimmungseinbruch bei den Immobilienfinanzierern geführt. Der Wert befindet sich deutlich oberhalb des Negativrekords von -15,24 Punkten im Frühjahr 2020.
Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, kommentiert: „Die Marktteilnehmer haben sich auf die Corona-Pandemie eingestellt. Daher verwundert es nicht, dass sich der aktuelle Barometerwert im Vergleich zum August, als die Pandemie fast verschwunden schien, so gut wie nicht verändert hat. Es gibt weiterhin auch positive Signale vom Markt: Das Neugeschäft scheint leicht anzuziehen und die Liquiditätskosten steigen zumindest nicht mehr an. Insofern schauen wir gespannt, aber durchaus auch optimistisch auf das Jahresendgeschäft und die weitere Entwicklung des Finanzierungsumfelds im Jahr 2021.“
Die Margen sind im vierten Quartal gestiegen. Bei Bestandsfinanzierungen stiegen sie von 148 auf 150 Basispunkte und bei Finanzierungen von Projektentwicklungen von 226 auf 234 Basispunkte. Im Gegenzug sanken die Loan-to-Values (LTV) bei Bestandsfinanzierungen und Loan-to-Costs (LTC) bei der Finanzierung von Projektentwicklungen. Der durchschnittliche LTV sank auf 66,7 Prozent (Q3/2020: 67,4 Prozent) und der LTC auf 72,5 Prozent (Q3/2020: 73,1 Prozent). Auf dem Markt sind derzeit großvolumige Kredite Mangelware. Kleine Kreditvolumen von bis zu 10 Mio. Euro stellen zusammen mit den mittleren Krediten von 10 bis 50 Mio. Euro die häufigsten Kreditgrößen dar (je 38,5 Prozent). Bei den Nutzungsarten zeigt sich, dass Hotelimmobilien sowohl im Bestand als auch bei Projektentwicklungen derzeit kaum finanziert werden. Nur rund 19,2 Prozent der befragten Institute finanzieren Hotels (Bestand). Vor Ausbruch der Corona-Pandemie im ersten Quartal 2020 haben rund 62,5 Prozent Hotelimmobilien finanziert.
Immobilienklima bleibt auf Tiefststand
24.11.2020: Nachdem das Immobilienklima im Spätsommer aufatmen konnte, brach es im letzten Monat um 4,9 Prozent ein. Im November ist nun eine Stabilisierung der Stimmungslage im Deutsche Hypo Immobilienklima feststellbar. Vor allem das Ertragsklima trug mit +3,8 Prozent wesentlich zu dieser Stabilisierung bei. Dagegen sackte das Investmentklima um -3,4 Prozent ab. Im Vergleich zur rückläufigen Entwicklung der letzten Monate konnte im Büroklima erstmals wieder eine leichte Zunahme von 0,7 Prozent erreicht werden. Ebenfalls positive Tendenzen weisen das Wohnklima (+0,2 Prozent) sowie das Logistikklima (+2,5 Prozent). Dagegen weist das Handelsklima einen Rückgang von 3,7 Prozent auf und haben Hotelimmobilien mit -16,8 Prozent einen neuen Negativrekord erreicht.
Kanzleien müssen wegen Corona ihre Bürostrategien ändern
24.11.2020: Eine im September durchgeführte Umfrage des globalen Immobiliendienstleisters CBRE hat ergeben, dass sich die Bürostrategien der Befragten durch die Pandemie und die damit einhergehenden Folgen stark verändern werden.
Hybridarbeit – bei der die Arbeitszeit zwischen dem Büro und mobilem Arbeiten beziehungsweise dem Homeoffice aufgeteilt wird – wird von 97 Prozent der Befragten als Bestandteil langfristiger Immobilienstrategien erwartet. Dies stellt eine bedeutende Verschiebung für einen Sektor dar, der in der Vergangenheit eher traditionelle Muster der Büroarbeit bevorzugt hat.
Diese Entwicklung hat in der gesamten Arbeitsplatzstrategie der Unternehmen aus der Rechtsbranche zu einer Neugewichtung geführt. 82 Prozent der Befragten gaben an, das in ihren Unternehmen in den kommenden 18 bis 24 Monaten der Bereich „IT und Mobilfunkkonnektivität“ stärker im Fokus stehen würde, als dies ohne die Pandemie der Fall gewesen wäre. Für das Thema „Zusammenarbeit der Mitarbeiter“ gilt dies bei 73 Prozent der Befragten und für das Thema „Wohlbefinden der Mitarbeiter“ für 66 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass die Anwaltskanzleien neben einer stärkeren Akzeptanz des Homeoffice nun auch mehr Wert auf die Arbeit in Teams legen, zumindest in der Zeit, in der ihre Mitarbeiter im Büro sind. So sollen mehr Büroflächen als bisher für informelle Besprechungs- und Kooperationszentren genutzt werden.
Während zwar erwartet wird, dass mobiles Arbeiten beziehungsweise Homeoffice an Bedeutung gewinnen wird, gab kein Unternehmen an, dass es eine hundertprozentige Etablierung dieser beiden Möglichkeiten anstrebt. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zwei Tage Homeoffice pro Woche als beste Lösung ansehen. Das scheint im Einklang mit den Wünschen der Arbeitnehmer zu stehen, denn in der aktuellen „Global Employee Sentiment“-Umfrage von CBRE gaben 85 Prozent der Befragten an, dass sie zwei bis drei Tage pro Woche in Form von Homeoffice oder mobilem Arbeiten präferieren.
Ausstattung und Lage der Büros bleiben weiterhin von großer Bedeutung. 61 Prozent der Kanzleien sehen Wellbeing- und Nachhaltigkeitszertifizierungen als wichtiger an als noch vor dem Lockdown. Zudem gaben 89 Prozent an, dass sie in den kommenden 18 bis 24 Monaten keine Veränderungen bei der Bedeutung von zentralen Lagen in der Innenstadt für ihre Bürostrategie erwarten.
Covid-19-Intensivstationen in Rekordzeit realisiert
23.11.2020: Schlüsselfertige Übergabe zweier Intensiv-und Intermediate-Care-Stationen fünf Monate nach Auftragserteilung: Der Modulbauspezialist Cadolto konzipierte innerhalb kürzester Zeit ein optimiertes, integrales Konzept für eine neuartige, den Bedürfnissen des Universitätsklinikums Düsseldorf entsprechende Intensivstation sowie eine Intermediate-Care-Station (IMC). Trotz der hohen Planungs- und Umsetzungsgeschwindigkeit wurden die Intensivstationen nach den neuesten technischen Standards geplant und mit Unterstützung der Firma Dräger mit der modernsten Medizintechnik ausgestattet und errichtet. Die Stationen werden in den kommenden Tagen vom Klinikum in Betrieb genommen.
In Zukunft können dort in einem Gebäude 18 Intermediate-Care-sowie maximal 25 Intensiv-Patientinnen und –Patienten zentralisiert behandelt werden. Im Erdgeschoss des 5.079 Quadratmeter großen Neubaus wurde eine Aufnahmestation mit 18 IMC-Einzelzimmern und im ersten Obergeschoss eine Intensivstation mit neun Isolier-Einzelzimmern errichtet. In beiden Geschossen sind vorgeschaltete Schleusen angebracht. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Umkleide- und Bereitschaftsräume sowie Lager- und Technikflächen.
Dank des hohen Vorfertigungsgrads der Cadolto-Modulbauweise konnte das Projekt in dem extrem kurzen Zeitraum realisiert werden. Die 97 Module wurden witterungsunabhängig in den Werkshallen in Cadolzburg und Krölpa produziert, mit Lkws an den Baustellenorttransportiert und unmittelbar nach deren Ankunft gestellt.
Hotelinvestoren erwarten nur moderat fallende Kaufpreise
20.11.2020: Trotz der Corona-Pandemie planen rund 90 Prozent der Hotelbetreiber, ihr Hotelportfolio auszubauen, insbesondere durch die Übernahme von Wettbewerbern. Das geht aus dem neuen Sentiment Report 2020/21 von Engel & Völkers Hotel Consulting (EVHC) hervor, der die Stimmungslage auf dem deutschen Hotelmarkt untersucht hat. Weitere Ergebnisse sind: Schnäppchenpreise für Hotels seien derzeit nur selten zu finden, die Kaufpreiserwartung sinke, bleibe aber auf einem weitestgehend stabilen Niveau. Zudem erwarten die Marktteilnehmer, heißt es, dass sich der deutsche Hotelmarkt im europäischen Vergleich am schnellsten erholt. Gründe dafür seien unter anderem der hohe Anteil des Inlandstourismus, die Stabilität des Gesundheitssystems und das gute Krisenmanagement der Regierung. Datengrundlage für den Report bildet eine anonyme Befragung, an der mehr als 250 Hotel-Experten (Investoren, Projektentwickler, Hoteliers, Hotelbetriebsgesellschaften) im Oktober dieses Jahres teilgenommen haben.
„Die deutsche Hotelbranche erlebt derzeit einen strukturellen Wandel. Denn die Corona-Krise und der im November in Kraft getretene zweite Lockdown haben unsere Branche hart getroffen“, sagt Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH. „Dennoch hoffen viele auf eine schnelle Markterholung – die sicherlich auch von der baldigen Verfügbarkeit eines Impfstoffes abhängt. Deutschland bleibt aber ein Reiseland und ein stabiler Investmentstandort. Das hilft der Branche gerade.“
Seit März dieses Jahres hat die Corona-Krise Stadthotels am stärksten in Mitleidenschaft gezogen, die Ferienhotellerie ist dagegen dank hoher Buchungszahlen gut durch den Sommer gekommen. Es wird erwartet, dass sich der Trend zu vermehrten Inlandsreisen fortsetzen wird. Damit wird sich die Ferienhotellerie zukünftig als Asset-Klasse für institutionelle Anleger etablieren. Betreiber und Investoren betrachten Hamburg und München als die resilientesten Hotelmärkte, um die Corona-Krise zu überstehen, denn beide Städte verfügen über ein attraktives Tourismus- und Freizeitangebot. Städte, die ihr Angebot vor allem auf Geschäftsreisende und Besucher von Messen und Kongressen ausgerichtet haben, wie zum Beispiel Frankfurt am Main und Düsseldorf, werden als weniger robust erachtet.
Bundesweit hohe Nachfrage nach Wohneigentum
19.11.2020: Der deutsche Wohnungsmarkt ist trotz Corona-Krise sehr stabil, wie der aktuelle IVD-Wohnpreisspiegel 2020/2021 zeigt. Der IVD Research hat auf Basis von Daten aus dem ersten Halbjahr 2020 drei deutliche Trends ermittelt. Erstens: Die Mietpreise steigen bundesweit nur noch im Rahmen der Inflationsrate. Zweitens: Eigentümer können sich über einen deutlichen Wertzuwachs ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses freuen. Dies ist besonders bei Einfamilien- und Reihenhäusern der Fall. Drittens: Die Immobilienwerte in Hessen steigen moderater und liegen knapp unter dem Bundesdurchschnitt.
Die Werte für Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert stiegen im bundesweiten Durchschnitt deutlich mit 7,5 Prozent (2019: plus 8,3 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis liegt aktuell bei rund 2.330 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 8,8 Prozent weiterhin stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt. Aber auch dort zeigt sich ein leichtes Abflachen der Preiskurve (2019: plus 10,4 Prozent). Dagegen hat sich der bundesweite Wertzuwachs für Einfamilienhäuser erhöht. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stiegen die Preise um 8,5 Prozent (2019: plus 6,6 Prozent) auf 417.000 Euro im bundesweiten Durchschnitt. Diese positive Entwicklung zeigt sich in diesem Jahr besonders in den Mittel- und Kleinstädten.
Bei den Wohnungsmieten (Bestandswohnungen) lag das bundesweite Plus bei 2,6 Prozent (2019: plus 3,1 Prozent). Das ist der schwächste Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre. Im Durchschnitt beträgt die Miete pro Quadratmeter rund 8,30 Euro.
„Der Wohnungsmarkt in Deutschland zeigt sich etwas weniger dynamisch als im Vorjahr, aber weiterhin sehr robust. Größere Corona-Effekte sind nicht festzustellen. Die hohe Kaufpreisdynamik belegt das anhaltend große Interesse nach Wohneigentum. Auffällig sind in diesem Jahr die positive Entwicklung bei Einfamilienhäusern und der Trend, vermehrt ins Umland ziehen zu wollen. Beides profitiert von der Corona-Krise. Junge Familien mit Kindern suchen sich mehr Freiraum und Sicherheit in den ländlicheren Regionen. Mit Homeoffice und flexibleren Arbeitsplatzmodellen erspart man sich Pendlerzeiten. Offensichtlich nimmt diese Verschiebung der Wohnungsnachfrage auch Druck von den Wohnungsmieten“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD.
Corona-Immobilien-Index: Fieberkurve nur leicht erhöht
17.11.2020: Nach einer Sommerpause wird der Corona-Immobilien-Index neu aufgelegt: mit wichtigen Fragestellungen, die die aktuelle Situation auf den Projektbaustellen abbilden. Einbezogen wurden etwa 900 Experten aus der Bau- und Immobilienbranche. Die Fieberkurve des Corona-Immobilien-Index liegt aktuell bei 37,2 Grad. Das entspricht dem Wert Ende April. Der Corona-Immobilien-Index wird auf einer Skala von 36,5 – 41,5 Grad abgebildet. In Bezug auf die menschliche Körpertemperatur gibt der Index die Lage auf dem Immobilienmarkt an. Bei 36,5 Grad gibt es keine Beeinträchtigungen, alles ist in Ordnung. Nehmen die Probleme auf den Baustellen zu, steigt die Temperatur bis hin zum Fieber, maximal 41,5 Grad. Dann geht nichts mehr = kompletter Baustopp.
Moritz Koppe, Geschäftsführer emproc SYS und Initiator des Corona-Immobilien-Index: „Der allgemeine Trend einer realistisch-optimistischen Einschätzung der Bauschaffenden zeigt sich gegenwärtig ebenso wie Frühjahr dieses Corona-Jahres. Die Lage, beziehungsweise in unserer Lesart die Temperatur, ist nicht auf normalem Niveau, allerdings zeigt sich die Fieberkurve nur leicht erhöht.“
Die Lage auf den Baustellen und bei den Immobilienentwicklungen zeigt sich weiterhin robust und stabil. Dieser Trend wurde bereits im Frühjahr bei den wöchentlichen Umfragen beobachtet. Bei der Entwicklung der Baupreise gehen mehr als zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) von einer weiteren Steigerung der Kosten aus, ein knappes Drittel (28 Prozent) prognostiziert einen Stillstand auf jetzigem Niveau und nur drei Prozent sehen ein Sinken der Preise auf dem Bau. Die Vermarktungsgeschwindigkeit ihrer Projekte sehen die meisten (83 Prozent) aktuell etwas, drei Prozent sogar stark verlangsamt. 14 Prozent erkennen keinen Unterschied zur Vor-Corona-Zeit. Überraschend positiv sehen die Befragten die Entwicklung von Immobilientransaktionen in der nahen Zukunft. 37 Prozent gehen von einer Zunahme der Transaktionen, drei Prozent sogar von einer starken Zunahme aus. Knapp die Hälfte (41 Prozent) sehen eine gleichbleibende Aktivität, 17 Prozent jedoch einen Rückgang der Transaktionen.
Komplexe Gemengelage bei Living in Corona-Zeiten
13.11.2020: Ein neuer Report von JLL stellt die komplexe Gemengelage für die Assetklasse Living im Zuge der Corona-Pandemie dar. Im Fokus stehen dabei Europäer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren. Viele Bedingungen und Voraussetzungen im Leben junger Menschen in Europa haben sich verändert, schreibt JLL. Junge Stadtbewohner seien bei wachsender Beschäftigungsunsicherheit mit Herausforderungen bei der Erschwinglichkeit von Wohnraum und eingeschränkter Mobilität konfrontiert. Einige Änderungen ihrer Wohnpräferenzen würden nur von kurzer Dauer sein, andere Faktoren hätten jedoch einen längerfristigen Strukturwandel zur Konsequenz. Auch nach der Pandemie würden vor allem junge Menschen die Dynamik auf den Immobilienmärkten und weltweit die Nachfrage nach Wohnungen innerhalb der Stadt oder in Speckgürteln um die Stadt beeinflussen, heißt es – ob in Studenten-Apartments mit Gemeinschaftsflächen und Serviceleistungen, in Mehrfamilienhäusern oder Co-Living-Angeboten. Denn die Anziehungskraft der Stadt als wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Schmelztiegel bleibe. Und innerhalb der größeren Metropolen seien immerhin etwa 22 Prozent der Bevölkerung zwischen 20 und 34 Jahre alt, verglichen mit 18 Prozent im weiteren Umfeld der Städte.
Jeremy Eddy, bei JLL Head of Living and Hospitality Capital Markets, EMEA: „Sich ändernde Wohnpräferenzen der jungen Leute werden für die Immobiliendynamik von entscheidender Bedeutung sein. Angesichts nationaler Beschränkungen und Reiseverboten mit Auswirkung auf den grenzüberschreitenden Personenstrom wird die wahrscheinlichste kurzfristige Änderung darin bestehen, die Inlandsnachfrage nach Studentenwohnungen und privaten Mieteinheiten stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Auf längere Sicht wird Mobilität wieder ein zentrales Element der Nachfrage sein.“ Dr. Konstantin Kortmann, Head of Residential Investment JLL Germany, ergänzt: „Die aktuelle Krise wird den Lebensstil und die finanziellen Entscheidungen junger Menschen in den kommenden Jahren stark beeinflussen. Die Kenntnis veränderter Standortpräferenzen und Erwartungshaltungen in punkto der konkreten Objektausstattungen für Investments in Living und operative Strategien muss vertieft werden. Waren die Auswirkungen von Covid-19 europaweit in den ersten Monaten ähnlich, werden sie sich in den kommenden Monaten und Jahren in den Märkten differenzieren. Das Verständnis der lokalen und nationalen Demografie wird ein Schlüsselfaktor bei Investments in den Living-Sektor bleiben. Hier sind vor allem die tiefgreifenden Auswirkungen für junge Menschen zu berücksichtigen und deren adaptive Reaktion darauf.“
Neue Konzepte für leerstehende Corona-Immobilien gefragt
13.11.2020: Das Immobilienberater-Netzwerk DAVE regt wegen der derzeitigen und wahrscheinlich steigenden Leerstände von „Corona-Immobilien“ neue Konzepte für diese Flächen an. Das Thema Homeoffice sei nicht nur ein Lockdown-Symptom, sondern bleibe in Teilen auch nach der Pandemie fester Bestandteil der neuen Realität, heißt es in einer Mitteilung. Nicht jeder verfüge über ein eigenes Arbeitszimmer zu Hause bzw. die technischen Möglichkeiten für das flexible Arbeiten im Homeoffice. Neue Konzepte für diese Art von Büroflächenkonstellation würden daher immer gefragter. Corvin Tolle, DAVE-Partner Berlin: „Gerade für Hotelimmobilien bieten sich hier neue Nutzungen für Long- oder Short-Stay-Arbeitswelten an.“ Gerhard Alles, DAVE-Stuttgart, ergänzt: „Wichtig ist dabei eine adäquate digitale Infrastruktur mit leistungsfähiger und sicherer Technik. Ein optimales Angebot an Optik, Akustik und Diskretion für den geschäftlichen Einsatz zu variablen Kosten könnte eine sinnvolle Ergänzung der Homeoffice Situation für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sein.“ „Auch leerstehende Büro- oder Einzelhandelsflächen eignen sich für die Nutzung als Homeoffice-Flächen“, führt Axel Quester, DAVE-Partner Duisburg, aus. Besonders in suburbanen und Pendler-Gebieten wird der Bedarf an solchen Flächen nach Angaben von DAVE zunehmen. „Die Drittverwendungsfähigkeit wird eines der größten Themen der Zukunft sein, um Innenstädte oder auch Speckgürtel zu beleben. In Ballungszentren mit hoher Wohnungsknappheit bietet ein solches Angebot Arbeitgebern mehr Flexibilität für die Unterbringung von Projektteams oder angeworbener Arbeitnehmer aus dem In- und Ausland“, so Sven Keussen, DAVE-Partner München, abschließend.
Alternative Finanzierer durch Corona auf dem Vormarsch
12.11.2020: Das Investorenverhalten und die Risikoaffinität der Banken haben sich im Zuge der COVID-19-Pandemie verändert. Gewinner könnten alternative Finanzierer sein, die eine wesentlich geringere Regulierung als Banken haben und daher auch in der Krise flexibler reagieren können. Diese Ansicht vertritt Prof. Dr. Steffen Sebastian. Lehrstuhlinhaber für Immobilienfinanzierung der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg analysierte in einem Vortrag anlässlich des digitalen Salons des Institutes der deutschen Immobilienwirtschaft e.V. (iddiw) die durch Corona entstandenen Entwicklungen im Bereich der Immobilienfinanzierung: „Vielen Entscheidern in der Immobilienbranche und den damit zusammenhängenden Wirtschaftszweigen wurde durch die Pandemie deutlich, wie leicht exogene Schocks den Sektor treffen können. Gleichzeitig muss sich jeder bewusst sein, dass jederzeit eine weitere Pandemie mit einem anderen Virus ausbrechen kann. Die Ursachen des Ausbruchs von Sars-CoV-2 sind weder beseitigt noch genau bekannt.“
Das bisherige Fazit von Prof. Dr. Steffen Sebastian: „Deutschland kommt besser durch die Krise als der Rest Europas.“ Das stabile Gesundheitssystem, hierzulande die teilweise tragischen Überlastungen im Gesundheitssektor der Nachbarstaaten und der Brexit führten demnach zu einem weiteren Andrang ausländischer Investoren in Deutschland.
Pandemie kann Anstieg der Wohnimmobilienpreise nicht stoppen
10.11.2020: Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) kletterte im dritten Quartal 2020 auf 169,6 Punkte (Basisjahr 2010 = 100 Punkte), gleichbedeutend mit einem neuen Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich der auf Basis echter Transaktionsdaten für den gesamtdeutschen Markt ermittelte Index um 6,1 Prozent. Verglichen mit dem ersten Quartal 2020, das von der COVID 19-Pandemie noch weitgehend unbehelligt war, nahm der Index als Folge der weiterhin positiven Entwicklung der Wohnimmobilienpreise um 2,7 Prozent zu.
„Insgesamt konnte die COVID 19-Pandemie die seit zehneinhalb Jahren anhaltende Aufwärtsentwicklung bei den Immobilienpreisen bislang nicht stoppen“, fasste Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, die aktuellen Ergebnisse zusammen und machte auf deutliche Unterschiede bei den einzelnen Objektklassen aufmerksam: „Während sich Wohnimmobilien weiterhin verteuern, ist die Preisdynamik bei Gewerbeimmobilien zum Erliegen gekommen. Von den mit der Pandemie einhergehenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind vor allem Branchen wie Kultur, Hotels, Gastronomie und Einzelhandel betroffen – mit entsprechend dämpfenden Auswirkungen auf die Gewerbeimmobilienpreise. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für das vierte Quartal 2020, dass die Schere zwischen der Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienpreise noch weiter auseinandergehen wird.“
Corona-Krise: Wie sind Eigentümerversammlungen möglich?
09.11.2020: Aufgrund steigender Corona-Neuinfektionen verschärfen sich die Umgangs- und Kontakt-Regelungen. Von den neuen Maßgaben sind auch Wohnungseigentümer und WEG-Verwalter betroffen. Eine zentrale Frage ist derzeit beispielsweise: Unter welchen Voraussetzungen sind Wohnungseigentümerversammlungen derzeit möglich? Der Immobilienverband Deutschland IVD gibt einen Überblick über die aktuelle Lage.
Die Voraussetzungen für die Durchführung von Versammlungen sind in den jeweiligen Bundesländern in sehr unterschiedlicher Ausprägung geregelt. Diese können sich tagesaktuell ändern. Die regionalen Unterschiede liegen vor allem bei der zulässigen Personenanzahl und in der Notwendigkeit eines Hygienekonzeptes. Das Tragen eines Mundnasenschutzes und das Führen einer Anwesenheitsdokumentation zur Nachverfolgung sind grundsätzlich überall notwendig, wenn Versammlungen dieser Art und Größe zulässig sind. Die Rechtsverordnungen der Bundesländer findet man hier:
https://ivd.net/2020/10/regionale-regelungen-zur-lockerung-der-corona-eindaemmungsmassnahmen-uebersicht/.
Bei Eigentümerversammlungen handelt es sich um öffentliche Veranstaltungen im Sinne der Rechtsverordnungen über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus (Corona-Verordnung) der Bundesländer. Der Begriff der Nichtöffentlichkeit im Sinne des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) ist davon zu unterscheiden. Teilweise verwenden die gesetzlichen Regelungen lediglich die Terminologie der „privaten Veranstaltungen und Zusammenkünfte“. Hierunter fallen aber keine Eigentümerversammlungen.
Eine Wohnungseigentümerversammlung kann in Corona-Zeiten unter freiem Himmel abgehalten werden, wenn Störungen und Einflussnahme Dritter ausgeschlossen sind. Das hat das Amtsgericht Berlin-Wedding im Juli 2020 entschieden (Az. 9 C 214/20). Hintergrund dieses Falles war, dass ein Wohnungseigentumsverwalter eine Eigentümerversammlung unter freiem Himmel auf dem Spielplatz der Wohnungseigentumsanlage einberufen hatte. Der Versammlungsort war nach Ansicht des Gerichtes zulässig, weil der Spielplatz der Öffentlichkeit nicht ohne Weiteres zugänglich und damit Störungen und Einflussnahme Dritter ausgeschlossen waren. Die Durchführung einer Versammlung unter freiem Himmel kann sich insbesondere dann anbieten, wenn einige Miteigentümer Angst vor einer Ansteckung haben und sonst der Versammlung fernbleiben.
Die Durchführung einer reinen Online-Versammlung kann derzeit nur einvernehmlich unter den Eigentümern beschlossen oder durch Vereinbarung aller Eigentümer bestimmt werden, wobei das Thema nach wie vor unter Rechtsexperten und Gerichten umstritten ist. Einen Anspruch auf eine solche Beschlussfassung/Einigung gibt es nicht. Häufig sind auch die technischen Voraussetzungen bei einigen Eigentümern nicht entsprechend gegeben. Die Online-Teilnahme an einer Präsenzveranstaltung wird erst nach Inkrafttreten des novellierten WEG grundsätzlich möglich sein. Die Regelungen werden am 1. Dezember 2020 in Kraft treten.
Corona verändert Münchner Wohnungsmarkt sichtbar
09.11.2020: Corona hat das Münchner Wohnungsangebot deutlich verändert – nicht nur beim temporären, möblierten Vermietungsgeschäft, sondern ebenso auf dem herkömmlichen Mietwohnungsmarkt. Zwar hat sich die Nachfrage nach möblierten Wohnungen und Häusern auf Zeit stabilisiert und bewegte sich im Oktober 2020 wieder auf Vorjahresniveau. Dennoch stellt das hohe Angebot verfügbarer Objekte Vermieter vor neue Herausforderungen. Mr. Lodge, einer der führenden Anbieter für möbliertes Wohnen auf Zeit in München und Umland, sieht mit Blick auf den neuen Lockdown und den weltweit steigenden Infektionszahlen verhalten optimistisch auf die kommenden Monate.
„Unternehmen und Hochschulen haben sich inzwischen auf die Situation eingestellt. Homeoffice und digitales Fernstudium gehören zum Alltag. Wir gehen deshalb davon aus, dass die neuen Restriktionen Angebot und Nachfrage auf dem Mietwohnungsmarkt nicht weiter divergieren lassen“, erklärt Norbert Verbücheln, Geschäftsführer der Mr. Lodge GmbH. Der Experte rechnet wegen des weiterhin hohen Wohnungsangebots mit sinkenden Mietpreisen. Alternativ könnten Anpassungen bei der Ausstattung und Objektqualität gegen Leerstand helfen, da Suchende erstmals aus einem größeren Angebot wählen und sich für die bessere Option entscheiden können.
Das verfügbare Angebot möblierter Wohnungen auf Zeit hat bei Mr. Lodge Anfang Juli mit 390 Objekten einen Höhepunkt gefunden. Die zuletzt langsam zunehmende Nachfrage konnte seither die Angebotssituation auf nunmehr 280 Objekte verbessern – rund 30 Prozent weniger. Norbert Verbücheln: „Wir liegen immer noch weit über den niedrigen Vorjahreswerten. Bei den 1-Zimmer-Wohnungen konkurriert das klassische möblierte Wohnen auf Zeit mit dem gestiegenen Angebot der Apartmenthäuser und mittlerweile auch mit Hotel-Apartments. Hotelbetriebe versuchen, durch sogenannte Longstay-Angebote zu teils sehr attraktiven Preisen Mieter an sich zu binden.“ Während die Angebotsentwicklung bei 2-Zimmer-Wohnungen Stand 04.11.2020 mit einem Anstieg von 41 Prozent zum Vorjahresniveau noch moderat ausfällt, zeigt sich am Angebotsplus von 135 Prozent im Segment der 1-Zimmer-Wohnungen der starke Wettbewerb mit dem Hotel-Asset. 3-Zimmer-Wohnungen erreichten ein Plus von 64 Prozent. Dagegen sei laut Verbücheln das Angebot an 4- bis 6-Zimmer-Wohnungen und Häusern weiterhin rückläufig. Anfang November lag das Angebot von 4-Zimmer-Wohnungen 60 Prozent unter dem Vorjahreswert, bei möblierten Häusern auf Zeit sind es immerhin 40 Prozent weniger.
Mr. Lodge rät Vermietern im Segment der temporären, möblierten Vermietung, das Wohnungsangebot in Bezug auf Ausstattung und Objektqualität zu prüfen und gegebenenfalls nachzubessern. Norbert Verbücheln: „Eine professionelle Einrichtungsberatung und ein Technischer Service können die Attraktivität verbessern.“ Gerade bei der Kurzzeitmiete legen Mieter einen besonderen Wert auf grundlegende Ausstattungsmerkmale.
Gewerbemietverträge an Covid-Auflagen anpassen
06.11.2020: Bündnis 90/Die Grünen wollen einen Antrag in den Bundestag einbringen, der festlegt, dass Betriebsschließungen und Nutzungsbeschränkungen aufgrund behördlicher Auflagen - etwa aufgrund von Corona - als "schwerwiegende Veränderung der Vertragsgrundlagen" gewertet werden sollen. Dementsprechend müssten Vermieter den Wegfall ihrer Mieteinnahmen hinnehmen.
Corona beschert Immobilienbranche eine düstere Konjunkturlage
05.11.2020: Die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor für das dritte Quartal 2020 zeigen, dass die Lage auf den Immobilienmärkten angespannt bleibt. Dies ist auf die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorquartal fallen die aktuellen Zahlen für Office weiter, aber insgesamt gibt sich der Markt etwas weniger pessimistisch. Die wichtigsten Stimmungsindikatoren befinden sich aber sowohl auf globaler als auch auf regionaler Ebene weiterhin deutlich im negativen Bereich.
Ungeachtet dessen, befindet sich die Weltwirtschaft in einer Phase struktureller Veränderungen, was zu immer größeren Unterschieden zwischen den Assetklassen führt. Büro- und Einzelhandelsimmobilien sind wohl am stärksten von der negativen Entwicklung betroffen, während Industrieobjekte und Rechenzentren eine höhere Widerstandsfähigkeit an den Tag legen.
Weitere Trends aus der Umfrage:
- 64 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihr lokaler Markt jeweils in einer Abschwungphase des Immobilienzyklus befindet.
- Die Mieter- und Investorennachfrage nach nachhaltigen Gebäuden ist in den vergangenen zwölf Monaten weiter gestiegen. Dabei ist jedoch festzuhalten, dass ein verhältnismäßig hoher Anteil der Befragten keinen Anstieg der Mieternachfrage nach Gebäuden mit Umweltzertifizierungen wahrgenommen hat.
- Die Stimmung unter den Immobilienexperten in Deutschland ist insgesamt zwar negativ, aber nicht so stark wie in anderen Ländern. Die Einschätzung zur Nachfrage nach Büroflächen ist weiter im Sinkflug, aber der Markt wird trotzdem als teuer beurteilt. Erstmals deutet sich eine Trennung zwischen Mieter- und Investorenverhalten an. Während Investoren weiterhin investieren und sich die Einschätzung geringfügig verbessert hat, sehen Mieter einen deutlich geringeren Bedarf.
Sozialimmobilien trotzen Corona
04.11.2020: Die Corona-Pandemie hat die deutsche Immobilienwirtschaft im Kern hart getroffen. Doch in der Branche gibt es auch Ausnahmen: So stehen Gesundheits- und Sozialimmobilien durch ihre Systemrelevanz und den steigenden Bedarf aufgrund einer immer älter werdenden Bevölkerung weiterhin hoch im Kurs. „Gerade in der Krise sind Gesundheits- und Sozialeinrichtungen eine sichere Anlagemöglichkeit, da diese konjunkturunabhängig sind“, sagt Sascia Valkier, Head of Transaction Management der AviaRent Invest AG. Während einzelne Branchen wie das Hotel- und Gastgewerbe oder der Einzelhandel stark von der Pandemie betroffen sind, zeigt sich der Sozialbereich dagegen relativ robust. Sozialimmobilien wie Seniorenresidenzen seien nach Angaben des Ende August erschienenen Herbstgutachten des Rates der Immobilienweisen in der aktuellen rezessiven Marktphase weiterhin verstärkt gefragt. Nicht zuletzt durch die anhaltende Alterung der Gesellschaft, einer zunehmenden Nachfrage an Kitaplätzen sowie den Schutz von Risikogruppen wird es einen weiter steigenden Bedarf an Gesundheits- und Sozialeinrichtungen geben.
Corona setzt Senioren unter Druck
02.11.2020: Immer mehr Senioren geraten durch steigende Pflegekosten finanziell unter Druck. Wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Teilkauf ergab, ist ein Drittel der deutschen Eigenheimbesitzer ab 60 Jahre in Sorge, sich im Alter die Pflegekosten nicht (mehr) leisten zu können. „Während Rentensätze sinken und der Eigenanteil in der Pflege steigt, stagnierten die Zuschüsse der gesetzlichen Pflegeversicherung in den vergangenen drei Jahren. Diese Entwicklung führt zu einer immensen Mehrbelastung der deutschen Senioren“, erklärt Marian Kirchhoff, Geschäftsführer der Deutschen Teilkauf. Der Eigenanteil an den Pflegekosten ist seit 2017 um rund 20 Prozent gestiegen. Damals konnten sich knapp 60 Prozent der deutschen Haushalte eine vollstationäre Pflege für ein Jahr leisten, bei einer Pflegezeit von fünf Jahren allerdings nur noch gut 40 Prozent.
„Dieser Prozentsatz dürfte seither und auch durch die Covid-19 Pandemie deutlich gesunken sein“, ergänzt Kirchhoff. „Es ist davon auszugehen, dass die Sorge vor einem Infektionsrisiko die Nachfrage nach der teureren Heimpflege steigert. Die ohnehin hohen Pflegekosten können viele Senioren in die Bredouille bringen, gerade weil viele keine Barrücklagen haben, um kurzfristig aufkommende Kosten decken zu können.“ Die Deutsche Teilkauf hat erhoben, dass schon 2019 mehr als 42 Prozent der Senioren keine unerwarteten Ausgaben stemmen konnten. 22 Prozent hatten lediglich 10.000 Euro auf der hohen Kante und mehr als 35 Prozent der befragten Senioren gaben an, dass sie gar nicht privat vorgesorgt haben. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie dürften den Senioren weiter finanziell zugesetzt haben.
Die gesetzlichen Zuschüsse für die Pflege im Heim belaufen sich je nach Pflegegrad auf 125 bis 2.005 Euro. Im bundesweiten Schnitt zahlte ein Pflegebedürftiger Mitte 2020 allerdings trotzdem noch mehr als 2.000 Euro pro Monat, im Vorjahr lag der Wert noch bei 1.830 Euro. In Nordrhein-Westfalen liegt der durchschnittliche monatliche Betrag, der für stationäre Pflege aufgewendet werden muss, sogar bei 2.405 Euro. „Diese Finanzlücke müssen Rentner im Pflegefall schließen, entweder über eine rechtzeitig abgeschlossene Versicherung oder über eine ähnliche Vorsorge“, erläutert Kirchhoff. „Eigenheimbesitzer sind dabei deutlich flexibler als Mieter. Die Immobilie lässt sich etwa verkaufen, verrenten oder teilverkaufen, um aufkommende Pflegekosten flexibel decken zu können.“
Forderung des Mieterbundes: Kündigungsmoratorium verlängern
30.10.2020: Die Pandemie und die erneut verschärften Maßnahmen bedeuten Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit für Millionen. Mehr als ein Viertel aller Deutschen fürchten laut einer aktuellen Umfrage Zahlungsschwierigkeiten durch die Corona-Krise. 28 Prozent der Befragten sind unsicher, ob sie in den kommenden zwölf Monaten ihre Miete, Kredite und Versicherungsbeiträge zahlen können. Ende August hatten rund 15,5 Millionen Haushalte wegen der Krise weniger Einkommen zur Verfügung. Rund drei Viertel der betroffenen Haushalte fehlten bis zu 30 Prozent ihres regulären Einkommens. Während das Einkommen sinkt, steigen die Mieten. Auch die Wohnkostenbelastung ist enorm. Laut Statistischem Bundesamt lebten 11,4 Millionen Menschen in Deutschland im Jahr 2019 in durch ihre Wohnkosten überlasteten Haushalten. Das waren rund 14 Prozent der Bevölkerung. Eine Überbelastung durch Wohnkosten liegt dann vor, wenn ein Haushalt mehr als 40 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Wohnen ausgibt.
„Die aktuellen Zahlen lassen nur den Schluss zu, dass Bundesregierung und Bundestag das Ende Juni 2020 ausgelaufene Kündigungsmoratorium für Mieterinnen und Mieter wieder für mindestens sechs Monate in Kraft setzen müssen“, fordert die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz. „Gerade in Krisenzeiten ist die eigene Wohnung für Mieterinnen und Mieter der wichtigste Ort, der auch ein sicherer Ort sein muss.“ Der Deutsche Mieterbund hatte sich bereits beim ersten Lock-Down für einen Kündigungsschutz für die wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Not geratenen Mieterinnen und Mieter stark gemacht. Der daraufhin erlassene Corona-bedingte Kündigungsschutz endete jedoch auf Druck der CDU/CSU, entgegen der eindringlichen Forderung unter anderem des Deutschen Mieterbundes (DMB) ihn zu verlängern, mit Ablauf des Monats Juni 2020.
Das Ende März 2020 beschlossene Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht enthält eine Ermächtigung der Bundesregierung, den Kündigungsschutz für Mieterinnen und Mieter zu verlängern, wenn die Beeinträchtigungen fortbestehen.
„Dieser Fall ist nun eingetreten. Vorgestern wurde die Verschärfung der Maßnahmen aufgrund der anhaltenden Pandemie beschlossen. Bundesregierung und Bundestag müssen jetzt von ihrem Recht Gebrauch machen, Mieterinnen und Mieter vor dem Verlust ihrer Wohnungen zu schützen, wenn sie wegen der Folgen der Corona-Maßnahmen Einkommenseinbußen haben und ihre Miete nicht mehr zahlen können, um Kündigungen aufgrund von Zahlungsverzug zu verhindern,“ so Weber-Moritz.
Gemischte Reaktionen auf neuerlichen Lockdown
29.10.2020: Die gestrigen Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels stoßen beim Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, auf eine gemischte Resonanz. Ein größerer Schaden für den Handel konnte noch in letzter Minute abgewendet werden, indem das Vorhaben, 25qm pro Kunde zu verlangen, abgewendet wurde. „Die Maßnahmen dürfen nicht diejenigen treffen, die keine Gefahr darstellen indem sie sich vorbildlich in Sachen Hygiene und Vermeidung von Infektionen verhalten, und sollten diejenigen erreichen, die durch unverantwortliches Verhalten zu den drastischen Infizierten-Zahlen beigetragen haben“, kommentierte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Wir haben eher ein Kontrollproblem“.
Mattner erklärte: „Die Gewährleistung von anzahlmäßigen Zugangsbeschränkungen zu den jeweiligen Einzelhandelsgeschäften und einer Eigenverpflichtung zur Einhaltung einer festgelegten „Anzahl pro Person pro Quadratmeter“-Regelung hat in den vergangenen Wochen gut funktioniert. Jede Sorge vor mehr Frequenzen ist wieder einmal unberechtigt, die weiterhin schwachen Passantenströme in den Städten befinden sich derzeit erneut im freien Fall. Sozialkontrolle und private Überwachung garantieren zudem in Gewerbeimmobilien die Hygiene.“
Er kritisierte demgegenüber die Entscheidung touristische Übernachtungsverbote zu verbieten. „Auch Hotels sind keine Infektionstreiber gewesen. Die neuen Maßnahmen in diesen Bereichen lassen viele weitere Unternehmen gegen die Wand fahren. Sie sind darüber hinaus juristisch fragwürdig und führen mit zu erwartenden Klagen zu weiterer Unsicherheit bei der Bevölkerung und den Betreibern.“ Ausdrücklich begrüßte Mattner die Entscheidung, die Ausfälle durch die Maßnahmen bei kleinen Betriebe mit bis zu 75 Prozent ihrer Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat zu erstatten und bei größeren Betriebe mit bis zu 70 Prozent. „Das wird sicherlich helfen, das Schwierigste zu überstehen“, so Mattner.
Einzelhandel nutzt Pandemie zum Test neuer Konzepte
28.10.2020: Der Einzelhandelsvermietungsmarkt hat sich im dritten Quartal wieder etwas stabilisiert. Mit einem Quartalsergebnis von 91.800 Quadratmetern ergibt sich nach neun Monaten ein Vermietungsvolumen von 282.800 Quadratmetern, so der JLL-Einzelhandelsmarktüberblick zum dritten Quartal 2020. Dieses Resultat liegt rund ein Viertel unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Anzahl der Abschlüsse ging im Jahresvergleich von 885 auf 586 zurück. Für das Gesamtjahr wird nach jetzigem Stand ein Flächenumsatz von 370.000 bis 380.000 Quadratmetern erwartet. Interessant: Die Pandemie sorgt eher für Bewegung statt für Stillstand im Handel. Viele Unternehmen haben damit begonnen, ihre Click & Collect Angebote zu optimieren, bestehenden Filialnetze genau zu analysieren und sich, wo es sinnvoll ist, auf neue Ladenformate mit optimierten Flächen zu konzentrieren.
Auch Drive-In-Varianten werden mittlerweile geprüft, die in Frankreich, Großbritannien und den USA bereits getestet werden. Der Handel selbst steuert nach Verbandsprognosen auf ein solides Umsatzwachstum von rund 1,5 Prozent für das Gesamtjahr 2020 zu. „Allerdings ist eine deutliche Verschiebung der Umsätze vom stationären Handel hin zum Onlinehandel zu verbuchen. Omni-Channel-Strategien sichern auch in der jetzigen Phase den Umsatz für die Händler. Stationär hat vor allem derjenige gute Karten, der die Sinne anspricht sowie Kauferlebnis bietet, zugleich aber auch über eine attraktive Onlineplattform präsent ist“, analysiert Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany.
Alternative zur EXPO REAL: Immobilienbranche organisierte Digital Real Estate Day
28.10.2020: Nach der Absage der Expo Real gewann das österreichische Start-up LineMetrics kurzerhand renommierte Speaker und stellte ein Programm zusammen, das als Expo Real Alternative durchgeht. Bei dem Online-Event standen Austausch und Knowhow rund um die Digitalisierung der Immobilienbranche im Mittelpunkt. Das schlicht gehaltene Nonprofit-Event verzichtete daher auf Werbemöglichkeiten, Event-Apps oder Videoeinspielungen und setzt auf pure Inhalte. Über 240 Zuschauer, darunter viele Gründer, Branchenexperten und Führungskräfte von namhaften Immobilienunternehmen, nahmen an dem spontanen Event teil. Die Talks stehen online zur Verfügung. Den Zugriff zu den Talks sowie Informationen zu den Speakern und Themen finden Sie unter digital-real-estate-day.de.
Studie: Steigende oder stabile Wohnimmobilienpreise erwartet
27.10.2020: Die Hoffnung auf Schnäppchen wurde enttäuscht: Eine Mehrheit der Kaufinteressenten geht davon aus, dass die Preise für deutsche Wohnimmobilien konstant bleiben (27 Prozent) oder sogar steigen (34 Prozent). Nur 29 Prozent sehen niedrigere Preise voraus. Im Mai war es noch umgekehrt. Damals erwarteten noch 48 Prozent nachgebende Preise. Dies sind Ergebnisse einer großangelegten Studie des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des technologiegestützten Maklerunternehmens Homeday. Für den “Immobilienmarkt-Puls” wurden 3.259 Personen befragt. Er wird seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland erhoben, um die Entwicklungen von Kundenmeinungen, Einstellungen und Erwartungen rund um den Immobilienkauf und -verkauf messbar zu machen.
Insgesamt schreckt Corona die Immobilienmarktteilnehmer immer weniger: Bereits im Mai war die Nachfrage zurück. Neun Prozent aller Befragten gaben an, sie wollen in den kommenden zwölf Monaten kaufen, weitere zehn Prozent halten dies für möglich. Interessant: Erstaunlich viele der Befragten (21 Prozent) erwarten mittlerweile sogar einen durch Corona erleichterten Verkaufsprozess. Dies könnte etwa an einer verbesserten Verfügbarkeit durch die Homeoffice-Situation liegen. “Obwohl die Pandemie wieder vermehrt in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt, zeigt sich der Wohnimmobilienmarkt zunehmend unbeeindruckt. Sorgen über eine Immobilienkrise sind zurückgegangen. Viele Kaufinteressenten haben sich aber während der Pandemie auch Hoffnungen auf Schnäppchen gemacht. Diese haben sich mittlerweile weitgehend zerschlagen”, kommentiert Steffen Wicker, Gründer und CEO von Homeday.
Mietvertragsanpassungen bei von Corona betroffenen Mietern
27.10.2020: Die auf Immobilienrecht spezialisierte Kanzlei Müller Radack Schultz rät allen Mietern, die von der Covid-19-Pandemie betroffen waren und immer noch sind, Mietvertragsanpassungen zu verlangen, da für Mietrückstände, die ab 1. Juli neu entstehen, wieder die gesetzlichen Kündigungsmöglichkeiten gelten. Dr. Michael Schultz, Partner der Kanzlei Müller Radack Schultz: „Trotz gegenteiliger Entscheidungen der Landgerichte Heidelberg und Zweibrücken wird sich die überwiegend im Schrifttum vertretene Auffassung durchsetzen, dass die besonders betroffenen Mieter Anpassung des Vertrages nach den Grundsätzen des Wegfalls der Geschäftsgrundlage verlangen können, und zwar sowohl für den Zeitraum April bis Juni 2020 als auch für den Zeitraum ab Juli 2020.“ Laut Schultz betrifft dies vor allem die besonders betroffene Branche der Hotellerie in Innenstädten, die auf Kongress- und Seminarveranstaltungen ausgerichtet ist.
Treibt Corona die Deutschen aufs Land?
26.10.2020: Viele Vorteile der Stadt haben in Zeiten von Kontakteinschränkungen und Sperrstunden wenig Relevanz. Große Menschenansammlungen sind auf dem Land leichter zu meiden. Doch spiegelt sich diese landläufige Ansicht auch im Suchverhalten und den Nachfragepräferenzen von Immobiliensuchenden wider? Eine aktuelle ImmoScout24-Analyse zeigt: Eine nachhaltige Verlagerung der Nachfrage von der Stadt aufs Land ist bislang ausgeblieben. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien entwickelt sich auf dem Land und der Stadt parallel. Allerdings ist das Interesse an Eigentumswohnungen und Häusern zum Kauf im städtischen Umland gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr gingen auf ImmoScout24 für Eigentumswohnungen auf dem Land 40 Prozent und in der Stadt 38 Prozent mehr Kontaktanfragen ein. Bei Häusern zum Kauf auf dem Land verzeichnete ImmoScout24 im Juni 2020 ein Plus von 36 Prozent, beim Pendant in der Stadt ein Plus von 28 Prozent. Seit August haben sich die Nachfragewerte wieder eingependelt und lagen auf oder leicht über dem Vorjahresniveau. Die Nachfrageentwicklung für Mietimmobilien spricht ebenfalls gegen eine nachhaltige Stadtflucht. So hat sich die Nachfrage nach Mietwohnungen und Häusern zur Miete in der Stadt stärker erholt als auf dem Land. Für Mietwohnungen in der Stadt gingen im Juni 2020 17 Prozent mehr Kontaktanfragen ein als im Vorjahr, im September 2020 lag der Wert bei Plus 5 Prozent.
Zwei Trends sind erkennbar:
- Der Kauf einer Immobilie wird in der Pandemie für viele interessanter, weil die Menschen nach langfristigen Investitionsmöglichkeiten suchen.
- Die Nachfrage nach Häusern zum Kauf mit mehr als 150-Quadratmeter-Fläche hat sich nach dem Corona-Tief im März 2020 im Vergleich zu kleineren Immobilien überproportional stark erholt.
Hof-Galerie wird wegen Corona umgedacht
26.10.2020: Eigentlich war die Hof-Galerie in der fränkischen Stadt Hof als Einkaufszentrum mit 12.000 Quadratmetern Einzelhandels- und 2.500 Quadratmetern Dienstleistungsfläche geplant. Doch daraus wird nichts mehr. Als die Activ-Group, Investor und Entwickler hinter dem Vorhaben, überarbeitete Pläne bei einer außerordentlichen Hofer Bauausschusssitzung präsentieren wollte, wurde sie mehr oder weniger ausgeladen. Die aktuelle Situation und Umbruchstimmung im Einzelhandel habe die Planung des Projektes erschwert. Laut Informationen von Thomas Daily will der Activ-Group Chef Hans Jürgen Birk an dem Vorhaben festhalten, allerdings nun auf eine Mischnutzung und Wohnen fokussieren.
Verschiebung zu Core und Core Plus auf Büroinvestmentmarkt
23.10.2020: In den ersten drei Quartalen 2020 wurden am Investmentmarkt für Büroimmobilien in Deutschland rund 18 Milliarden Euro umgesetzt. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um 15 Prozent. Dennoch waren Büroimmobilien weiterhin die Immobilienassetklasse mit dem größten Transaktionsvolumen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. „Keine Frage – die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Pandemie wirken sich auch auf den Büroinvestmentmarkt aus. Entscheidender für den Rückgang ist aber vor allem der Produktmangel – denn gerade bei modernen Büroimmobilien in guten Lagen übertrifft die Nachfrage der Investoren weiterhin das begrenzte Angebot“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. Grund dafür ist, dass viele Investoren nun noch stärker als zuvor auf Core- und Core-plus-Produkte mit langen Mietverträgen mit bonitätsstarken Mietern setzen. Das gilt besonders für internationale Investoren, deren Marktanteil im Vorjahresvergleich um mehr als vier Prozentpunkte auf 42 Prozent angestiegen ist.
Nächstes Beherbungsverbot gekippt
21.10.2020: Nach und nach kassieren die Gerichte das höchst umstrittene Beherbungsverbot in den einzelnen Bundesländern. Jetzt war Mecklenburg-Vorpommern an der Reihe. Zwei Hotelbetriebe hatten geklagt. Das zuständige Oberverwaltungsgericht erklärte, dass das Urteil unanfechtbar sei.
Stimmung der Immobilienbranche verschlechtert sich
20.10.2020: Nach einer spürbaren Erholung im September zeichnet sich im Oktober eine Trendumkehr des Deutsche-Hypo-Immobilienklimas ab. Im Rahmen der 154. Monatsbefragung sank die Stimmung um rund 4,9 Prozent auf nun 69,4 Punkte. Damit wurde ein neuer Tiefststand im Zuge der Corona-Krise erreicht. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2009 registriert. Während das Investmentklima relativ stabil blieb (-0,7 Prozent auf 75,2 Punkte), sackte das Ertragsklima um 9,2 Prozent auf 63,7 Punkte ab.
Das Wohnklima sticht aus dem allgemeinen Trend heraus und kann als einzige Assetklasse mit 133,8 Punkten eine positive Entwicklung vorweisen (+0,1 Prozent). Im Vergleich der Assetklassen bleibt das Logistikklima weiterhin der Spitzenreiter und zeigt mit einem Rückgang von 1,7 Prozent auf nun 138,4 Punkte nur leichte Einbußen. Zwar fällt das Handelsklima nicht unter den Tiefststand vom Mai, jedoch war mit einem Minus von rund 8,8 Prozent ein deutlicher Rückgang auf einen Wert von nun 33,1 Punkten feststellbar. Anders das Büroklima: Die aktuelle Befragung ergab mit 63,7 Punkten (-6,3 Prozent) den vorläufig geringsten Wert in diesem Jahr. Der niedrigste, je im Rahmen des Deutsche-Hypo-Immobilienklimas erhobene Wert wurde unterdessen im Hotelklima erreicht. Nach einem Rückgang um deutliche 32,8 Prozent konnten im Oktober nur noch 16,7 Punkte erreicht werden.
a&o klagt gegen Hamburger Beherbungsverbot
20.10.2020: „Ich bin optimistisch, dass das Beherbergungsverbot auch in Hamburg fallen wird“, erklärt Oliver Winter, „es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass es nicht darauf ankommt, wo man sich aufhält, sondern wie man sich verhält“, so der Gründer und CEO von Europas größter Hostelkette. Hamburg zählt zu den a&o-stärksten Standorten: Die Berliner Gruppe ist hier allein mit vier Häusern, insgesamt 4.000 Betten, vertreten. Für Rechtsanwalt Moritz Quecke, der die Klage für a&o heute im Eilverfahren beim Hamburger Verwaltungsgericht eingereicht hat, besteht kein Zweifel: „Das Hamburger Beherbergungsverbot leidet nicht nur an rechtsstaatswidrigen handwerklichen Mängeln, es lässt sich schlichtweg überhaupt nicht umsetzen – weder seitens der Hoteliers noch vonseiten der Gäste.“ Quecke geht davon aus, dass „die Hamburger Regelung das Schicksal der Beherbergungsverbote der meisten anderen Bundesländer teilen wird“. Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und das Saarland haben es bereits wieder außer Kraft gesetzt; in Bayern ist das Verbot am Wochenende ausgelaufen, Mecklenburg-Vorpommern will die Auflagen in den kommenden Tagen lockern.
Retail-Lichtblick: Steigende Vermietungszahlen in A-Städten
19.10.2020: Auch wenn die steigenden Infektionszahlen und die Gefahr eines zweiten Lockdowns denkbar schlechte Vorzeichen für den innerstädtischen Einzelhandelsmarkt und das sich gerade stabilisierte Konsumentenvertrauen darstellen, gibt es im Herbst auch Licht am Ende des Tunnels: So konnten mit Galeria Karstadt Kaufhof, SiNN und Esprit gleich drei namhafte Retailer das Schutzschirmverfahren beenden beziehungsweise die zeitnahe Beendigung der Insolvenzmaßnahmen ankündigen. Dass trotz der prekären wirtschaftlichen Situation des Markts und vieler einzelner Akteure der Glaube an das stationäre Geschäft und vor allen an die Top-Standorte nicht verloren gegangen ist, zeigen zudem die Vermietungszahlen der A-Städte in den Monaten zwischen Juli und Oktober 2020.
„Insgesamt konnten in dieser Zeitspanne sechs Prozent mehr Vermietungen und Eröffnungen registriert werden als im dritten Quartal 2019. Dass seit Jahresbeginn 60 Prozent des Flächenumsatzes auf Shopgrößen über 500 Quadratmeter entfallen, ist zudem als ein Indiz dafür zu werten, dass das gestiegene Angebot zwar Risiken der zeitnahen Nachvermietung auf Eigentümerseite birgt, aber auch Chancen für Retailer mit sich bringt, die zuvor nicht das passende Ladenlayout für das eigene Geschäft gefunden haben“, so Christopher Wunderlich, Head of Retail Advisory bei BNP Paribas Real Estate. Dies soll jedoch nicht über die erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hinwegtäuschen, die in der Gesamtbetrachtung der ersten drei Quartale auch in den bedeutendsten deutschen Shoppingmetropolen für einen Rückgang der Abschlüsse und des Flächenumsatzes um 21 Prozent beziehungsweise 25 Prozent gegenüber 2019 gesorgt hat. Noch deutlicher wird der Einfluss des Lockdowns und der nachgeschalteten notwendigen Abstands- und Hygiene-Maßnahmen auf den Vermietungsmarkt allerdings im bundesweiten Kontext, wo sowohl die Vermietungszahlen als auch das Volumen um rund 40 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken sind.
Corona überschattet wichtige Entwicklungen in der Immobilienbranche
19.10.2020: Während Corona die Medien beherrscht, vollziehen sich Entwicklungen in der Immobilienbranche, die nicht derart aus dem Fokus geraten sollten, wie sie es aktuell tun. Alle Informationen finden Sie hier.
Retail Investmentmarkt trotzt Corona
16.10.2020: Der deutsche Investmentmarkt liegt nach drei Quartalen im Jahr 2020 auf einem sehr guten Kurs: 8,01 Milliarden Euro Transaktionsvolumen sind der zweitbeste Wert der vergangenen fünf Jahre. Allein das dritte Quartal steuerte in etwa zwei Milliarden Euro bei und lag damit konstant auf dem Niveau des Vorgängerquartals. Mit dem aktuellen Ergebnis liegt der Markt zehn Prozent über dem Vorjahreswert und acht Prozent über dem des Zehnjahresschnitts. Bei der Anzahl der Transaktionen lag das abgelaufene Quartal mit 55 allerdings deutlich über den 44 Abschlüssen aus dem zweiten Quartal. Insgesamt gab es so im bisherigen Jahresverlauf knapp 200 Transaktionen was über dem Wert des Vorjahres zum gleichen Zeitpunkt von 180 liegt.
Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Bei den gehandelten Nutzungsarten ist die in diesem Jahr durch die Pandemie besonders hohe Nachfrage nach krisenresistenten lebensmittelgeankerten Objekten mit Nahversorgungscharakter offensichtlich: Mit 21 Prozent wurden Supermärkte überproportional oft gehandelt. Zusammen mit den seit Jahren sehr stark nachgefragten Fachmärkten und Fachmarktzentren kommen diese Fachmarktprodukte so zusammengenommen auf mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens.” Auch Warenhäuser standen mit 26 Prozent Anteil am gesamten Transaktionsvolumen wieder im Fokus der Investoren. Allerdings wurde der Anteil durch Portfoliotransaktionen getrieben. Shopping Center steuerten 14 Prozent und Geschäftshäuser diesmal hingegen nur neun Prozent bei.
Beherbergungsverbote werden gekippt
15.10.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, begrüßt, dass nach Baden-Württemberg nun auch in Sachsen das Beherbergungsverbot aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten aufgehoben wurde. „Es gibt keinen Grund, den Hotelbetreibern und dahinterliegenden Immobilienunternehmen in diesen ohnehin schon schwierigen Zeiten noch mehr Lasten aufzubürden“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Viele Unternehmen stehen am Rande des Ruins. Innerdeutsche Beherbergungsverbote verschlimmern dabei die Situation noch zusätzlich, obwohl sie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht geeignet und unverhältnismäßig sind. Die Unternehmen der Hotel-Branche haben in den letzten Wochen gezeigt, dass sie durch sichere und strenge Hygiene- und Gesundheitskonzepte Verantwortung übernehmen.“ Die Hotellerie brauche Hilfe, um einer Insolvenzwelle entgegenzuwirken – keine weiteren Maßnahmen, durch die Umsätze weiter wegbrechen, so Mattner.
Kein Corona-Einfluss auf Wohnungsmieten feststellbar
15.10.2020: Der deutsche Wohnungsmarkt ist trotz Corona-Krise sehr stabil, das zeigt der aktuelle IVD-Wohn-Preisspiegel 2020/2021. Der IVD-Research hat dabei auf Basis von Daten aus dem ersten Halbjahr 2020 zwei deutliche Trends ermittelt: Die Mietpreise verändern sich nur noch in Höhe der Inflationsrate. In kleinen Großstädten und Mittelstädten kommt es bei den Wohnungsmieten zu Nachholeffekten.
„Der deutsche Mietwohnungsmarkt ist auf Beruhigungskurs, die Mietpreisdynamik weist eine besonders geringe Abweichung gegenüber der allgemeinen Teuerungsrate auf. Verantwortlich dafür sind vor allen zwei Trends der vergangenen Jahre. So zeigt der Wohnungsneubau langsam Wirkung. Wir beobachten, wie das wachsende Angebot an Wohnungen den lange Zeit nachfragedominierten Markt ausgleicht. Außerdem weicht die Nachfrage nach Mietwohnungen im Stadtinneren zunehmend auf Wohneigentum im Umland aus, was den Mietmarkt zusätzlich entlastet. Die Pandemie und der Lockdown dagegen haben auf den Mietwohnungsmarkt bislang keinen nennenswerten Effekt“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbands Deutschland IVD.
Die Wohnungsmieten in Deutschland stiegen im Durchschnitt langsamer als im Vorjahr. Für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,6 Prozent im Bestand und 3,0 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahr (2019: plus 3,1 Prozent beziehungsweise plus 3,3 Prozent). Das ist der schwächste Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter im Bestand rund 8,30 Euro und rund 10,80 Euro im Neubau. In den Top-6-Städten (ohne Berlin) ist die Mietendynamik noch geringer ausgefallen. So stiegen die Preise für eine Mietwohnung mit mittlerem Wohnwert im Bestand um 1,4 Prozent und im Neubau um 2,3 Prozent. Im Durchschnitt beträgt der Mietpreis je Quadratmeter 11,90 Euro im Bestand und 14,70 Euro im Neubau. Für Berlin liegen in diesem Jahr keine Marktpreisdaten vor. „Seit dem 23. Februar 2020 ist der Markt für Mietwohnungen im Bestand in Berlin wegen des Mietendeckels außer Kraft gesetzt. Eine zuverlässige Marktberichterstattung ist deshalb nicht möglich“, erläutert Schick.
Corona steigert Bedarf an Labor- und Büroräumen bei Impfstoffforschungsunternehmen
14.10.2020: Laut einer Analyse von Savills wird der weltweite Bedarf an Labor- und Büroräumen durch Impfstoffforschungsunternehmen, die aktuell stark expandieren, zukünftig deutlich ansteigen. Ein Indiz für diese Entwicklung ist die starke Zunahme der Risikokapitalfinanzierung (VC) in diesem Sektor im bisherigen Jahresverlauf: Rund 2,3 Milliarden US-Dollar wurden bereits investiert. Somit verantwortet das Segment 1,2 Prozent aller weltweiten VC-Investitionen. Zum Vergleich: der Fünfjahresschnitt liegt bei nur 0,6 Prozent. Laut Savills waren die USA und Deutschland bisher die dominierenden Länder auf dem Impfstoffmarkt. Doch andere Staaten wie Kanada und Frankreich rücken nach.
„Zwischen 2015 und 2019 sind die durchschnittlichen jährlichen Investitionen in Impfstoffunternehmen im Vergleich zum vorhergehenden Fünfjahreszeitraum in den meisten Ländern deutlich gestiegen. Es ist jedoch keine Überraschung, dass diese Zahlen angesichts der Pandemie nun bereits nach den ersten acht Monaten des Jahres 2020 übertroffen werden. Das schnelle Wachstum von kleineren Unternehmen im Impfstoffsektor, die in der Regel die Hauptempfänger der VC-Finanzierungen sind, ist ein gutes Vorzeichen für die Entwicklung eines starken Life-Science-Ökosystems. Dies wird auch die globalen Großunternehmen anziehen und die Nachfrage nach Immobilien sowohl im Büro- als auch im Speziallaborbereich fördern“, erklärt Steven Lang, Director Commercial Research bei Savills.
EXPO REAL abgesagt
13.10.2020: Die EXPO REAL wurde aufgrund der sich verschärfenden Corona-Situation abgesagt. Alle Informationen hier.
ZIA fordert Modernisierung der Arbeitsstättenverordnung
12.10.2020: Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion um das mobile Arbeiten fordert der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zu modernisieren. „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist hier dringend gefordert voranzuschreiten und der wachsenden Bedeutung der multilokalen Arbeit gerecht zu werden“, sagt Andreas Wende, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Büroimmobilien.
„Moderne Arbeitswelten lassen sich nicht in ein Korsett veralteter Vorstellungen zwängen, das führt zu volkswirtschaftlichen Ineffizienzen und behindert die dringend notwendige immobilienwirtschaftliche Transformation. Starre Vorgaben bei der Beschaffenheit von Arbeitsplätzen, der Einrichtung und der Konstitution der Fläche gehören der Vergangenheit an – Corona hat diese Entwicklung, die sich eh vollzogen hat, nochmals deutlich beschleunigt.“ Die Unternehmen bräuchten über alle Branchen hinweg flexible Rahmenbedingungen und Auflagen. Auch die Bereiche Datenschutz und Versicherungsfragen erforderten eine pragmatische Ausgestaltung. „Wir sind zum Dialog über die richtigen Lösungen bereit – auch im Rahmen einer Mitwirkung im Ausschuss für Arbeitsstätten“, so Wende.
Aussagen, die Bedeutung von Büroflächen wird in Zukunft stark abnehmen, erteilt Wende eine Absage. „Der veränderte Flächenbedarf macht die Büroimmobilie keinesfalls obsolet – ganz im Gegenteil“, sagt Wende. „Abgesehen davon, dass wir aktuell in vielen deutschen Städten ohnehin einen dramatisch niedrigen Leerstand bei den Büroflächen haben, wird deren Relevanz wird im Zuge einer modernen Stadtentwicklung steigen. Denn die Themen Corporate Identity, aktivitätsbasierte und gesundheitsorientierte Flächenkonzepte, Kollaborationsmodelle und Quartiersgedanken werden zukünftig mehr und mehr im Fokus stehen. Und hier spielen Büroflächen die entscheidende Rolle.“
MIPIM 2021 wird verschoben
09.10.2020: Die MIPIM, die schon in diesem Jahr vor außergewöhnlichen Problemen stand, um es salopp auszudrücken, wird auch im kommenden Jahr nicht wie gewohnt im März stattfinden. Stattdessen plant Veranstalter Reed Midem den Branchentreff in Cannes für den 7. bis 10. Juni 2021. Als Grund für die Terminverschiebung wird die fehlende Planungssicherheit aufgrund der Reisebschränkungen und Quarantäneregeln in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie angegeben.
Zwei Drittel der Büromieter planen keine Flächenreduzierung aufgrund von Corona
08.10.2020: In einer im September 2020 von RUECKERCONSULT durchgeführten Umfrage unter Büromietern haben rund 60 Prozent der Befragten angegeben, dass sie keine Änderung ihrer Bürogrößen aufgrund von Covid-19 planen. Insgesamt haben 210 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen. Lediglich 13 Prozent möchten ihre Flächen reduzieren, 14 Prozent haben noch keine Entscheidung dazu gefällt. Eine Vergrößerung der Flächen planen acht Prozent der Umfrageteilnehmer, damit Mindestabstände eingehalten werden können. Das Arbeiten im Home-Office ist mittlerweile fest in der deutschen Unternehmenskultur etabliert. Lediglich 14 Prozent der Befragten ermöglichen ihren Mitarbeitern kein mobiles Arbeiten. Allerdings ist mit dem Arbeiten von zu Hause keine Produktivitätssteigerung verbunden: Nur zehn Prozent der Befragten konstatieren eine höhere Produktivität, dagegen geben 23 Prozent eine niedrige Produktivität an. Auch wechselnde Arbeitsplätze beziehungsweise Desk-Sharing sind im deutschen Büroalltag eher noch die Ausnahme: Mit 81 Prozent der Befragten nutzt die überwältigende Mehrheit der Mieter diese Form der Büroorganisation nicht.
Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) beschäftigten sich nicht mit Schutzmaßnahmen im Büro aufgrund von Covid-19. 20 Prozent planen seitliche Abschirmungen von Arbeitsplätzen oder haben dies schon durchgeführt. Rund 13 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen festgelegte Laufwege, um die Infektionsgefahr zu verringern. Rund elf Prozent haben die Essbereiche neugestaltet oder haben dies vor, um hier Ansteckungsrisiken zu minimieren.
Anmietungsaktivitäten im deutschen Büromarkt gedämpft
08.10.2020: Angesichts der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheiten blieb die Anmietungsaktivität an den großen deutschen Büromärkten auch im 3. Quartal des laufenden Jahres gedämpft. Während der Flächenumsatz erneut sehr gering ausfiel, zeigten sich die Mieten noch stabil. Allerdings stieg der Leerstand erstmals seit vielen Jahren an und diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten sowohl aufgrund konjunktureller als auch struktureller Entwicklungen fortsetzen.
„Über allem steht derzeit die Zukunft der Büroarbeit als beherrschendes Thema. Viele Unternehmen überarbeiten ihre Arbeitsplatzkonzepte und entwickeln Richtlinien zum flexiblen Arbeiten. Hier stehen viele noch am Anfang und entsprechend zurückhaltend sind sie momentan mit Anmietungsentscheidungen. Die konjunkturellen Unsicherheiten leisten ein Übriges. Wer keine neue Bürofläche anmieten muss, macht das im aktuellen Umfeld auch nicht“, erklärt Panajotis Aspiotis, Managing Director und verantwortlich für Agency Germany bei Savills, den geringen Flächenumsatz.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Der Flächenumsatz in den Top-7-Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart) summierte sich in den Monaten Juli bis September auf knapp 600.000 Quadratmeter. Gegenüber dem zweiten Quartal ist dies zwar ein geringfügiger Anstieg, aber dennoch nur gut die Hälfte des durchschnittlichen Flächenumsatzes der letzten fünf Jahre. Für die ersten drei Quartale steht in Summe ein Umsatz von rund 1,88 Millionen Quadratmeter zu Buche. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um ein gutes Drittel. Trotz teils hochpreisiger Anmietungen der öffentlichen Hand ging die Durchschnittsmiete in der Mehrzahl der Märkte zurück. Im Durchschnitt über alle sieben Märkte betrug das Minus 1,1 Prozent. Uneinheitlicher ist das Bild bei der Spitzenmiete. Diese stagnierte in den meisten Städten. Berlin und Köln verzeichneten einen Rückgang, während in Frankfurt ein Anstieg beobachtet werden konnte. In der Tendenz sind die Mieten in den zentralen Lagen noch stabil.
Eine ähnliche Entwicklung wie bei den Mieten lässt sich auch beim Flächenangebot erkennen. Ein Blick auf die klassische Kennziffer – in diesem Fall die Leerstandsrate – zeigt noch keine nennenswerte Marktveränderung. Auf den zweiten Blick wird diese jedoch sichtbar. Während die Leerstandsrate in den meisten Städten nur marginal anstieg, bereiten viele Nutzer eine teilweise Untervermietung ihrer Büroflächen vor. „Eine steigende Zahl von Unternehmen möchte zumindest temporär einen Teil ihrer Flächen untervermieten, weil sie entweder konjunkturell einen geringeren Eigenbedarf hat oder weil ein Großteil ihrer Mitarbeiter noch im Homeoffice arbeitet“, weiß Aspiotis.
Hotellerie bleibt größtes Sorgenkind am Immobilienmarkt
08.10.2020: Die Statistik spricht Bände. Das Hoteltransaktionsvolumen in Deutschland lag in neun Monaten des laufenden Jahres mit 48 Transaktionen bei 1,7 Milliarden Euro und damit rund ein Viertel unter dem Vergleichszeitraum 2019. Nur dank des starken ersten Quartals, mit einer Milliarde Euro ein fast viermal so hohes Investmentvolumen als in den folgenden drei Monaten (260 Millionen Euro) markierend und mehr als doppelt so hoch wie zwischen Juli und Ende September (440 Millionen Euro), musste ein nicht noch schwächeres Ergebnis notiert werden. Und auch wenn das dritte Quartal 2020 wieder mehr Transaktionen aufweisen konnte als in den Frühjahrsmonaten, gegenüber dem Vergleichsquartal in 2019 sind die Einbußen enorm (- 46 Prozent).
„Wenngleich Deutschland europaweit der aktivste Hotelinvestmentmarkt ist, bleibt die Assetklasse Hotel Ende September 2020 eines der größten Sorgenkinder am deutschen Immobilienmarkt. In den anderen großen etablierten Märkten Europas ist die Situation noch angespannter. Die Hotellerie musste gravierende Einbußen hinnehmen, die Belegungsraten sind bei vielen Hotels existenzgefährdend. Dies spiegelt sich nun zunehmend auch im Transaktionsgeschehen wider“, so Heidi Schmidtke, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group.
Investoren setzen auf Logistik
07.10.2020: Laut Angaben von Colliers International verzeichnet der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in Deutschland zum Ablauf des dritten Quartals ein Transaktionsvolumen von insgesamt knapp fünf Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 16 Prozent und 25 Prozent, wenn man den Durchschnitt der letzten fünf Jahre betrachtet. Dieses Ergebnis ist nicht nur dem Rekordvolumen im ersten Quartal zu verdanken, sondern kann auch auf die deutlich gestiegene Nachfrage bei Anlegern zurückgeführt werden, die sich aufgrund der Auswirkungen durch die weltweite Covid-19-Pandemie im Laufe dieses Jahres ergab. In der Folge erzielte die Assetklasse nun trotz stark limitiertem Angebot an verfügbaren Produkten einen Marktanteil von 12 Prozent am gesamtgewerblichen Immobilienmarkt.
Wohnimmobilienmarkt unbeeindruckt von Corona
6.10.2020: Der deutsche Wohnimmobilienmarkt zeigt sich bislang nahezu unbeeindruckt von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Dies ist nicht nur das Ergebnis des ZIA-Herbstgutachtens, sondern spiegelt sich auf den ersten Blick auch am Investmentmarkt für Wohnimmobilien wider (Transaktionen ab 50 Wohnungen). In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wechselten Wohnimmobilien für etwa 15,8 Milliarden Euro den Eigentümer. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Anstieg um 29 Prozent. Auch das Fünf-Jahres-Mittel wurde um 29 Prozent übertroffen. Die Zahl der gehandelten Einheiten belief sich in den vergangenen neun Monaten auf nahezu 125.000 und lag damit um 39 Prozent über dem Vorjahreswert.
Maßgeblich verantwortlich hierfür war allerdings das Auftaktquartal und dabei vor allem die Übernahme von Adler Real Estate durch Ado Properties. In den beiden „Corona-Quartalen“ Q2 und Q3 lagen die Volumina mit jeweils etwa 3,2 Milliarden Euro um 24 beziehungsweise 27 Prozent unter dem Quartalsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre. „Dass die Volumina in den vergangenen zwei Quartalen unterdurchschnittlich waren, ist jedoch kein Ausdruck einer Zurückhaltung der Investoren. Die Investorennachfrage nach Wohnimmobilien ist ungebrochen und nimmt sogar spürbar zu. Limitierender Faktor bleibt das Angebot“, konstatiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.
Mit einem Transaktionsvolumen von über 2,6 Milliarden Euro war Berlin erneut der mit Abstand umsatzstärkste Markt, nicht zuletzt aufgrund des Ankaufs von etwa 3.900 Wohnungen durch den schwedischen Investor Heimstaden Bostad. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging das Transaktionsvolumen in der Hauptstadt jedoch um 42 Prozent zurück. „Weiterhin sorgt im Berliner Markt der Mietendeckel für eine hohe Verunsicherung. Einige Investoren machen daher vorerst einen Bogen um die Stadt“, beobachtet Nemecek und gibt zu bedenken: „Der geringere Bieterwettstreit bietet opportunistischen Akteuren allerdings auch die Chance, jetzt in größerem Umfang in den Markt einzusteigen“.
Deutscher Investmentmarkt kommt gut durch Krise
06.10.2020: Der Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien verzeichnete in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ein Transaktionsvolumen von 41,1 Milliarden Euro. Das entspricht etwa dem fünfjährigen Mittel und ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang von lediglich neun Prozent. Auch die Preise blieben zumindest im Spitzensegment überwiegend stabil. „Dass wir uns mitten in einem Krisenjahr befinden, wird bei einem oberflächlichen Blick auf das Zahlenwerk zum deutschen Investmentmarkt nicht offensichtlich. Erst bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die Krisenspuren. Das allein zeigt schon, wie gut der deutsche Markt trotz Krise dasteht“, kommentiert Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills.
Der genaue Blick offenbart die Krisenspuren aber eben doch. So waren das zweite und dritte Quartal mit jeweils knapp elf Milliarden Euro Transaktionsvolumen vergleichsweise umsatzschwach. Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit so geringem Umsatz gab es zuletzt im Jahr 2016. Bei der Zahl der Transaktionen ist der Rückgang noch ausgeprägter: So wenige Transaktionen wie im dritten Quartal (rund 380) wurden zuletzt im ersten Quartal 2013 registriert. Sowohl das Transaktionsvolumen als auch die Zahl der Transaktionen haben sich zuletzt aber stabilisiert und dürften im vierten Quartal wieder ansteigen. Nicht nur ist zunehmend mehr Produkt im Markt, auch die Zahl der aktiven Investoren nimmt wieder zu. Dennoch wird das Transaktionsvolumen auch zum Jahresende noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht haben.
Knapp drei Viertel des Ankaufsvolumens von Versicherungen/Pensionskassen flossen in Büroimmobilien und so trugen sie mit dazu bei, dass Büros die mit Abstand dominierende Nutzungsart blieben. Bezogen auf das gesamte Transaktionsvolumen der ersten drei Quartale kamen sie auf einen Anteil von 44 Prozent. Es folgen Einzelhandels- (23 Prozent) sowie Industrieimmobilien (11 Prozent). Bei allen drei Nutzungsarten lag das Transaktionsvolumen unter dem Vorjahreswert. Den stärksten Rückgang verzeichneten jedoch Hotels, wo das Transaktionsvolumen nur noch knapp halb so hoch ausfiel wie im Vorjahr. Umgekehrt verzeichneten gemischt genutzte Immobilien (+ 21 Prozent) und Sozialimmobilien (+ 26 Prozent) einen Anstieg.
Jeder siebte Berliner Gewerbebetrieb steckt in Zahlungsschwierigkeiten
05.10.2020: In Berlin gelten seit dieser Woche noch strengere Corona-Regeln. Von der Corona-Pandemie sind in der Hauptstadt besonders der Einzelhandel, die Gastronomie sowie Gewerbebetriebe betroffen: Jeder siebte Gewerbemieter steckt in Zahlungsschwierigkeiten. Das ergab eine Umfrage des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg unter seinen Mitgliedsunternehmen im September. Bei den befragten Unternehmen betrugen die Mietrückstände für Gewerbeflächen im September rund 1,62 Millionen Euro, das entspricht rund 6.300 Euro pro Gewerbeeinheit und Monat. Gegenüber einer Umfrage des BFW vom Juni, die kurz nach der Wiedereröffnung der wochenlang geschlossenen Geschäfte und Gaststätten durchgeführt wurde, ist hier nur ein leichter Rückgang der betroffenen Mietverhältnisse zu beobachten: Im Juni lag der Anteil der Gewerbeeinheiten mit Corona-bedingt ausstehenden Mietzahlungen noch bei gut 20 Prozent, aktuell beträgt er knapp 15 Prozent.
Laut der Umfrage des BFW ist im Gewerbebereich der Einzelhandel am stärksten betroffen. Rund 50 Prozent der Unternehmen berichten, dass ihre Mieter im Einzelhandel Zahlungsschwierigkeiten haben. 42 Prozent der Unternehmen benennen hier die Gastronomie. Im Bereich des Einzelhandels leiden insbesondere die Inhaber von Bekleidungsgeschäften mit rund 43 Prozent unter den Auswirkungen des Coronavirus besonders stark. Bei der Umfrage des BFW im Juni gingen etwa 60 Prozent der von Ausfällen betroffenen Gewerbemietverhältnisse auf den Einzelhandel, die Gastronomie und Hotels zurück. Ein weiteres Ergebnis der aktuellen Umfrage: Zwei Drittel der Mietrückstände treten bei Gewerbeeinheiten in B-Lagen auf, also in überwiegend nur von Anwohnern frequentierten Einkaufs- und Seitenstraßen. Die hochfrequentierten Innenstadtlagen scheinen demnach deutlich weniger von der Corona-Pandemie betroffen zu sein.
Die befragten Unternehmen gaben zudem an, bei rund 70 Prozent der betroffenen Gewerbemietverhältnisse individuelle Lösungen mit den Mietern gefunden zu haben, vor allem Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarungen. Teilweise wurde die ausstehende Miete gänzlich erlassen. Ein Viertel der Mitgliedsunternehmen hat aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus bereits Mietverträge für Gewerbeflächen mit ihren Mietern neu verhandelt und beispielsweise eine geringere Miete vereinbart oder die Kündigungsfristen angepasst. Trotz dieser Maßnahmen sehen etwa 63 Prozent der befragten Unternehmen ein mittleres Insolvenzrisiko ihrer Gewerbemieter, rund 50 Prozent rechnen damit, dass sich der Leerstand bei Gewerbeeinheiten erhöhen wird.
Cortona dämpft Transaktionsgeschehen
01.10.2020: Das Transaktionsvolumen (TAV) an den deutschen Top-7-Standorten ist im dritten Quartal 2020 im Vorjahresvergleich um 20 Prozent zurückgegangen. So sind in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München in den ersten neun Monaten 2020 Verkäufe für gewerbliche Immobilien in Höhe von 18,94 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Einzig Hamburg und Düsseldorf verzeichneten Zuwächse beim TAV. Dies ergaben Analysen des Maklernetzwerkes German Property Partners (GPP). In Hamburg lag das TAV zum Ende des dritten Quartals mit insgesamt 3,64 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (+37 Prozent). Diese Steigerung ist in erster Linie auf zehn großvolumige Transaktionen über 100 Millionen Euro (2019: 6) zurückzuführen. Düsseldorf erreichte ebenfalls einen TAV-Anstieg von 36 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro, der jedoch vorrangig im starken Ergebnis des ersten Quartals 2020 begründet liegt. An den übrigen Top-7-Standorten ging das TAV zurück, am deutlichsten in Berlin um 42 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro, was insbesondere auf das starke Vorjahresquartal der Bundeshauptstadt zurückzuführen ist. 35 Prozent des TAV der Top-7-Standorte entfielen auf Portfolio-Deals (2019: 21 Prozent).
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten ist es für Investoren zunehmend schwieriger, Finanzierungen zu bekommen, insbesondere für risikobehaftete Objekte in B- und C-Lagen. GPP-Sprecher Oliver Schön: „Core-Objekte sind die Gewinner. Die Nachfrage der Investoren konzentrierte sich auch im dritten Quartal auf Top-Immobilien mit bonitätsstarken Mietern bei langfristigen Verträgen.“ Dies übe zusätzlichen Druck auf die Top-7-Spitzenrenditen aus, die im dritten Quartal insbesondere bei Logistik-Objekten mit 3,96 Prozent bereits unter dem Vorjahresniveau (2019: 4,25 Prozent) lagen. Mit einem Anteil von 60 Prozent am Verkaufsvolumen entfiel der Großteil der Top-7-Abschlüsse auf Büro-Objekte, während die stark von der Krise betroffene Assetklasse Hotel gemieden wurde (Vier Prozent). Einzelhandels-Objekte steigerten ihren Anteil trotz Corona-Turbulenzen von fünf auf neun Prozent. Dieses Ergebnis wird jedoch maßgeblich durch die großvolumige Veräußerung zweier „Karstadt“-Immobilien in Hamburg getragen. Ausländische Investoren zeigten sich an den Top-7-Standorten mit einem Volumenanteil von 44 Prozent (2019: 43 Prozent) weiterhin investitionsfreudig, wenngleich Reisebeschränkungen länderübergreifende Transaktionen erschwerten.
Immobilienpreise steigen trotz Corona seit 2012 um nahezu das Doppelte
30.09.2020: Seit dem Jahr 2012 verdoppelten sich die Kaufpreise pro Quadratmeter in deutschen Großstädten nahezu. Auch die Corona-Pandemie versetzte dem Immobilien-Markt keinen Dämpfer, im Gegenteil. Während Assets wie Aktien teilweise stark an Wert einbüßten, stiegen die Preise für Wohneigentum weiter an – sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land. Im zweiten Quartal betrug der Eigentumswohnungs-Kaufpreis pro Quadratmeter in deutschen Großstädten im Durchschnitt (Median) 2.921 Euro. Im Jahr 2012 waren es lediglich 1.500 Euro. Nach wie vor ist München die teuerste Großstadt der Bundesrepublik. Seit dem 3. Quartal 2019 kletterten die Immobilienpreise in der bayerischen Landeshauptstadt um 6,1 Prozent nach oben. Auch Immobilien in ländlichen Gefilden gewannen zuletzt stark an Wert. In dichter besiedelten ländlichen Kreisen fällt der Preiszuggewinn am stärksten aus. Immobilien in besagten Kreisen sind im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,9 Prozent teurer geworden. „Es scheint, als hätte die Pandemie den Immobilien-Markt sogar noch weiter angeheizt“, so Kryptoszene-Analyst Raphael Lulay. „Die anhaltende Niedrigzinspolitik tut ihr Übriges. Genauso wie das Edelmetall stellt auch das sogenannte Betongold die ihm häufig zugeschriebene Krisentauglichkeit unter Beweis“.
Bitte keine weiteren Einschränkungen für Handel und Hotel
29.09.2020: Vor dem Hintergrund des heutigen Bund-Länder-Gipfels zum Thema Corona fordert der Zentrale Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, die Politik dazu auf, Maß zu halten und die Erfahrungen aus dem ersten Shutdown zu berücksichtigen. „Erneute Einschränkungen vertragen Handels- und Hotelimmobilien nicht, flächendeckende Einschränkungen würden die Unternehmen zurück in die Steinzeit bringen – ein erneuter Shutdown ist in diesem Bereich nicht notwendig“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. Zwei Monate vor dem 1. Advent, dem traditionellen Beginn der Weihnachtsmärkte, betont der ZIA zudem die hohe Bedeutung der Weihnachtsmärkte. „Auch hier werden professionelle Schutz- und Hygienekonzepte erarbeitet“, sagt Andreas Hohlmann, Vorsitzender der ZIA Task Force Handel. „Die Weihnachtsmärkte sind essenzielle Umsatztreiber für die Anbieter auf den Märkten selbst sowie den umliegenden stationären Einzelhandel, sie beleben die Innenstädte und sollten – entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorausgesetzt – stattfinden dürfen.“
Der Einzelhandel und insbesondere größere Ladengeschäfte seien dazu in der Lage, Hygienemaßnahmen einzuhalten. „Das haben diese in den letzten Wochen eindrücklich unter Beweis gestellt“, sagt Mattner. „Wir pflichten den jüngsten Aussagen des RKI-Chefs bei, dass es in Geschäften bislang ganz wenige Ansteckungen gegeben hat. Und das verdanken wir vornehmlich verantwortungsvollen Schutz- und Hygienekonzepten unter Beachtung der geltenden Rechtslage und der arbeitsmedizinischen Schutz- und Vorsorgeregelungen. Dazu gehören mitunter die Maskenpflicht, die erhöhte Desinfektion von Flächen sowie Abstandsregelungen“, so Mattner.
Corona verschlechtert Lage am Wohnungsmarkt für Studierende
25.09.2020: Die Corona-Pandemie belastet Studierende finanziell gleich doppelt: Sie führt zu erneut steigenden Mieten bei oftmals verschlechterter Einkommenssituation. Die durchschnittlichen Mieten, bereinigt um Qualitäten und Lagen ("Studentenwohnpreisindex"), sind im vergangenen Jahr an 29 der 30 untersuchten Hochschulstandorte gestiegen. Dabei hat die Corona-Pandemie einen überraschenden Effekt gehabt - besonders gut lässt sich dieser an der studentischen Musterwohnung erkennen: Trotz des Lockdowns und eines fast komplett online abgehaltenen Sommersemesters ist insbesondere im zweiten Quartal 2020 die Miete für die studentische Musterwohnung in fast allen untersuchten Städten gestiegen; im Extremfall München hat sie um 24 Euro zugelegt. Dort kostet die studentische Musterwohnung nun 724 Euro, darauf folgen Stuttgart (562 Euro), Freiburg (550 Euro), Frankfurt und Heidelberg (jeweils 508 Euro). Besonders günstig sind hingegen Magdeburg und Leipzig mit 245 bzw. 275 Euro.
Hintergrund für die steigenden Mieten sind - ebenfalls coronainduziert - auch neue Nachfrager, die in dieses eher günstige Mietsegment hineingehen und dort vermehrt mit Studierenden konkurrieren. Die Lage ist für Studierende umso schwieriger, als dass viele durch Corona auch noch ihre Nebenjobs verloren haben. Diese sind für eine Vielzahl aber unverzichtbar - denn der BAföG-Wohnzuschlag reicht an fast keinem der Standorte für die Miete einer studentischen Musterwohnung. Der Wohnzuschlag von 325 Euro pro Monat deckt nur in Magdeburg, Leipzig und Aachen die Miete ab. Im Extrembeispiel München erhalten Studierende für den Wohnzuschlag gerade einmal eine Wohnung mit 15 Quadratmetern zur Kaltmiete - das ist sogar noch ein Quadratmeter weniger als im Vorjahr.
Weniger Passanten in Berliner Top-Einkaufslagen
25.09.2020: Mehr als vier Monate nach dem Ende des Lockdowns sind die Auswirkungen der Corona-Krise im Einzelhandel weiterhin messbar. Wie die aktuelle Passantenfrequenzzählung von Engel & Völkers Commercial Berlin zeigt, verzeichnen führende Einkaufslagen der Bundeshauptstadt ausnahmslos Einbußen – um bis zu 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der Wegfall der für den Einzelhandel in Berlin so wichtigen Touristen wird besonders am Wochenende deutlich“, kommentiert Veronika Tomas-Kelava, Teamleitung Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Berlin. „Doch auch viele Berlinerinnen und Berliner versuchen weiterhin, größere Menschenmengen zu vermeiden und sehen vom Shopping in den beliebten Lagen eher ab. Hinzu kommt das ohnehin vermehrte Online-Shopping, das während des Lockdowns noch einmal stärker zur Gewohnheit geworden ist.“ Insgesamt war die durchschnittliche Frequenz am Samstag um rund 43 Prozent höher als am Dienstag. Damit behält der Samstag trotz aller Corona-Auswirkungen weiterhin seinen Stellenwert als Haupteinkaufstag.
Wohnimmobilienpreise steigen auch trotz Corona immer weiter
24.09.2020: Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland lagen im 2. Quartal 2020 durchschnittlich 6,6 Prozent höher als im zweiten Quartal 2019. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Preise für Wohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal um zwei Prozent. Damit verteuerten sich Wohnimmobilien trotz Corona-Krise weiterhin sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.
Im 2. Quartal 2020 waren in den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) Ein- und Zweifamilienhäuser 6,5 Prozent und Eigentumswohnungen 6,1 Prozent teurer als im Vorjahresquartal. Damit setzte sich der Anstieg der Preise für Wohnimmobilien in Metropolen zwar fort, jedoch weiterhin mit einer abnehmenden Dynamik bei Wohnungen.
Für Eigentumswohnungen hatte die Veränderungsrate zum Vorjahresquartal im zweiten Quartal 2019 noch 7,9 Prozent betragen, im zweiten Quartal 2018 lag sie bei elf Prozent. In den anderen Großstädten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern stiegen im zweiten Quartal 2020 die Häuserpreise um 7,3 Prozent und die Preise für Eigentumswohnungen um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch in ländlichen Kreisen wurden Wohnimmobilien im Durchschnitt teurer. So erhöhten sich die Preise für Häuser in dichter besiedelten ländlichen Kreisen um 8,9 Prozent und für Eigentumswohnungen um 5,9 Prozent. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 4,8 Prozent, Wohnungen verteuerten sich um 6,6 Prozent.
a&o zieht Corona-Bilanz
23.09.2020: 40 Prozent Gäste aus dem Ausland, eine durchschnittliche Belegung in den Sommermonaten Juni, Juli und August von 80 bis 95 Prozent, und Zimmerpreise, die im Schnitt über 100 Euro lagen. Das war 2019. „2020 ist die Welt eine andere“, kommentiert Phillip Winter, CMO a&o Hostels. „Unsere Standorte sind stark, unser Produkt ist robust.“ Nach einer für alle unkontrollierbaren Anfangsphase mit „mehr oder weniger 100 Prozent Belegungs-Einbußen“, gehe es jetzt darum, in „etwas wie Balance“ zu kommen. „Die Herausforderung Corona ist noch lange nicht bewältigt, aber wir blicken jetzt wieder deutlich optimistischer nach vorn. Corona hat uns noch kreativer gemacht.“ Wenngleich das bevorstehende letzte Quartal des Jahres noch einmal „an die Reserven gehen wird“: „Volksfeste, Weihnachtsmärkte und -feiern – das alles wird es in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise geben – hier müssen wir noch Alternativen finden.“
Ungewohnte Zahlen zum 20. Geburtstag der Budgetkette:
- Der Gästemix in diesem Sommer? Überwiegend Familien unter 40 Jahren sowie Paare auf Städtetripp
- Schulklassen und Gruppenreisen? Ja, aber nur einige Hundert statt Tausende
- Durchschnittliche Belegung? Unter der Woche 25, an den Wochenenden auch mal 55 Prozent, Hamburg, Berlin und Dresden führen die Statistik an
- Durchschnittliche Zimmerrate? Weit unter dem Vorjahr, Betten bietet a&o schon ab neun Euro an
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer? Tatsächlich unverändert, knapp drei Nächte bleibt der Gast im Schnitt
- Mehrbettzimmer? Bleiben leider weitestgehend leer, Doppelzimmer und Familienzimmer boomen hingegen
Investoren setzen auf Lebensmittel
22.09.2020: Trotz der wirtschaftlich eingetrübten Lage und den Widrigkeiten durch die Corona-Pandemie zählen Lebensmittelmärkte, Drogeriemärkte, Bau- und Gartenmärkte, Möbel sowie Hobby & Freizeit weiterhin zu den expandierenden Einzelhandelsbranchen. Sie weisen zudem eine überwiegend optimistische Umsatzerwartung für die zweite Jahreshälfte 2020 auf, so das Ergebnis der im Rahmen des HAHN Retail Real Estate Reports von der Hahn Gruppe in Kooperation mit CBRE, bulwiengesa und dem EHI Retail Institute durchgeführten Expertenbefragung. Die genannten Sortimente waren von den Auswirkungen des Corona-bedingten Shutdowns am geringsten betroffen. Im Kontrast dazu hat die Expertenbefragung des Einzelhandels ergeben, dass die Händler in der Gesamtheit ihre Expansionsbestrebungen im Vergleich zu den Vorjahren zurückgefahren haben. So möchte mit 58 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent) eine Mehrheit das jeweils bestehende Filialnetz halten oder sogar ausdünnen. Nur noch 42 Prozent der Befragten (Vorjahr: 56 Prozent) planen, zum Jahresende über mehr Standorte zu verfügen.
Die Investorennachfrage fokussiert sich auf nur einige wenige Objekttypen, nämlich Lebensmittelformate oder Objekte mit einem Ankermieter aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Auf der Wunschliste ganz oben stehen entsprechend Supermärkte und Lebensmittel-Discounter (65 Prozent), dahinter Fachmarktzentren (61 Prozent) und SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte (43 Prozent). Ein deutlich verringertes Investmentinteresse besteht in diesem Jahr an Geschäftshäusern in 1A-Lagen (26 Prozent). Das Schlusslicht bilden Shopping-Center, die derzeit als mögliche Neuinvestitionen kaum eine Rolle in den Überlegungen der Investoren spielen.
Deutsche Hypo sieht Handel auf Erholungskurs
22.09.2020: Nach der leichten Ernüchterung im August ist im Rahmen der 153. Monatsbefragung der rund 1.200 Immobilienexperten eine leichte Erholung des Immobilienklimas sichtbar. Die Stimmung der befragten Immobilienexperten stieg im September um 4,5 Prozent auf 72,9 Punkte - der höchste Wert des Immobilienklimas seit April. Sowohl das Investmentklima (+4,0 Prozent auf 75,7 Punkte) als auch das Ertragsklima (+5,0 Prozent auf 70,1 Punkte) tragen zu der positiven Entwicklung bei. Erholungstendenzen zeichnen sich ebenfalls in den einzelnen Assetklassen ab. Entgegen der rückläufigen Entwicklung aus dem Vormonat erholt sich das Handelklima am stärksten (+22,0 Prozent) und liegt nun bei 36,3 Punkten. Erneutes Vertrauen setzten die Immobilienexperten in die Assetklasse Logistik. Das Logistikklima setzt sich mit 140,7 Punkten (+14,6 Prozent) ein weiteres Mal an die Spitze und überholt das Wohnklima mit 133,7 Punkten (+4,6 Prozent). Lediglich das Büroklima und das Hotelklima verzeichneten im September Einbußen. Nach ersten Lichtblicken im August bricht das Büroklima wieder ein und liegt aktuell bei 68,0 Punkten (-2,9 Prozent). Die mit dem Ende des Sommers auslaufende Haupturlaubszeit spiegelt sich in der Entwicklung des Hotelklimas wider: Kälter werdende Temperaturen im Herbst lassen das Hotelklima auf 24,8 Punkte (-13,5 Prozent) abkühlen.
Deutscher Immobilienmarkt trotzt der Coronakrise
21.09.2020: Mit Transaktionen im Wert von rund 288,7 Milliarden Euro hat es im vergangenen Jahr erneut einen Umsatzrekord am deutschen Immobilienmarkt gegeben. Das geht aus der aktuellen GEWOS-Immobilienmarktanalyse IMA® hervor, die als einzige flächendeckende Studie zum deutschen Immobilienmarkt auf der Erfassung der tatsächlichen Verkäufe beruht. Deutliche Zuwächse gab es in 2019 insbesondere bei Eigentumswohnungen, Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern. Die Auswirkungen der Coronakrise auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt halten sich bislang in Grenzen. Aufgrund von Nachholeffekten ab Juni und eines vielfach starken Jahresbeginns prognostiziert GEWOS für das Gesamtjahr 2020 weitere moderate Umsatzzuwächse im Bereich Wohnen, bei überwiegend leicht rückläufigen Kauffallzahlen.
Gewerbliche Immobilienfinanzierungen: Schock, aber keine Krise - bisher
17.09.2020: Die Studie German Debt Project der International Real Estate Business School (Irebs) liefert detaillierte Informationen zum Markt der gewerblichen Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Kernergebnisse:
- Das Neugeschäft der gewerbeimmobilienfinanzierenden Banken nahm 2019 wieder zweistellig zu. Für 2020 rechnen die Banken mit einem deutlichen Rückgang, wobei die Bandbreite der Wachstumsaussichten sehr groß ist.
- Im Zuge der Corona-Pandemie schränkten die Banken insbesondere den Zugang zu Finanzierungen von Hotel- und Non-Food-Einzelhandel stark ein. Zunehmend rechnen Banken auch mit Nachfrageeinbußen bei Büroimmobilien und werden vorsichtiger. Logistik- und Wohnungsfinanzierungen sind die großen Stabilitätsanker in der Krise. Hier wurde das Geschäft eher ausgeweitet.
- Bei den Finanzierungsausläufen (LTVs) zeigt sich eine wachsende Vorsicht der Banken zum einen und der Anlagedruck eigenkapitalstarker Investoren zum anderen. 2019 nahmen die LTVs gegenüber dem Vorjahr leicht ab und dürften 2020 sogar in Richtung 58 Prozent sinken.
- Der Margendruck hielt 2019 weiter an, vor allem bei einfachen Standard-Wohnungsfinanzierungen. Bei gewerblichen Finanzierungen konnten die Bruttomargen nicht zuletzt dank der Offenheit für Projektfinanzierungen in den letzten Jahren gehalten werden. 2020 zeigte zwei sehr unterschiedliche Jahreshälften; in der ersten Hälfte weiteten sich die Margen sprunghaft, in der zweiten Jahreshälfte begannen sie wieder in Richtung des Vorjahresniveaus zu sinken.
- Die meisten Banken rechnen damit, dass sich das Geschäft mit Mezzanine-Finanzierungen in den nächsten Jahren ausweiten wird, weil die strengen Eigenkapitalauflagen und der anhaltende Anlagedruck von Investoren für Kapitalbedarf sorgen.
Insgesamt herrscht noch große Unsicherheit hinsichtlich künftiger Folgeentwicklungen. Dies zeigt sich auch in der Einschätzung möglicher längerfristiger Implikationen der Corona-Pandemie für die Immobilienwirtschaft: Beispielsweise schätzen einige Bankenvertreter in den Interviews, dass die Büroflächennachfrage um bis zu 30 Prozent sinken könnte, andere erwarten eher Flächenzuwächse um bis zu 20 Prozent. Ähnlich große Differenzen gibt es hinsichtlich der Frage, ob eher die Innenstädte oder eher die Peripherie im Zuge der Pandemie gewinnen könnten. Das Verbindende in allen geführten Gesprächen war, dass die Pandemie alle anderen Problemfelder (z. B. Geopolitik, europäische (Dis-)Integration oder Energiethemen) geschrumpft zu haben scheint.
Profitiert das Immobilien-Leasing von Corona?
17.09.2020: Immobilien-Leasing erlebt in den vergangenen Jahren einen Aufwärtstrend. Dies zeigen die Zahlen, die der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. (BDL) veröffentlicht. Nachdem im Jahr 2017 rund 1,2 Euro via Leasing-Transaktionen in Immobilien flossen, waren es 2018 bereits 1,4 Milliarden Euro und 2019 rund 1,5 Milliarden Euro. Dies entspricht für das Jahr 2019 einem Wachstum von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um die Bedeutung des Segments Immobilien-Leasing zu verstehen, ist neben dem Neugeschäft auch ein Blick auf den Bestand notwendig: Betrachtet man die Gesamtheit aller laufenden Immobilien-Leasing-Verträge wird die Summe der aktuellen Buchwerte auf rund zwölf Milliarden Euro geschätzt.
Klaus Busch, Geschäftsführer der CoRE Solutions GmbH, kommentiert: „Immobilien-Leasing ist in Relation zur allgemeinen Immobilienfinanzierung über Banken zwar eine Nische. Allerdings zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass die Nachfrage kontinuierlich steigt. Wir rechnen für 2020 mit einem weiteren deutlichen Anstieg, da die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie dazu führen, dass viele Unternehmen dringend Liquidität brauchen. Immobilien-Leasing kann hier eine Lösung sein. Unternehmen setzen das Kapital aus ihren Immobilien frei, behalten aber dennoch den langfristigen Zugriff auf die Objekte. Wir erhalten derzeit vermehrt Anfragen von Unternehmen, die Liquiditätsbedarf haben und bei denen Corona zu einem Umdenken geführt hat. Bei mehreren Leasing-Transaktionen befinden wir uns in konkreten Vorbereitungen.“
Vom Socializing zum Social Distancing - Die Gastronomie und Corona
16.09.2020: In der Corona-Krise wurde der in der Gastronomie gelebte Socializing-Gedanke zum größten Knackpunkt für die Branche. Wie geht es den kleineren inhabergeführten Unternehmen und den großen internationalen Playern wirklich und wie sehen die wichtigsten Handlungsfelder für die Zukunft aus? Hinweise liefern die Ergebnisse der von BNP Paribas Real Estate im Sommer durchgeführten Gastronomie-Umfrage. Das Stimmungsbild ist eindeutig: Knapp 2/3 (74 Prozent) der befragten Gastronomen geben an, dass die Corona-Krise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen die Branche verändern wird – und das maßgeblich. Auch wenn die strikten Kontaktbeschränkungen während des Lockdowns den Betrieb nur vorrübergehend stillgelegt haben, so haben die daraus entstandenen Maßnahmen weitreichende Folgen.
So überrascht es nicht, dass Gastronomen aufgrund der Krise besonderen Wert auf das Verhältnis zum Vermieter legen und sich zukünftig mehr Spielraum in den Mietvertragsgestaltungen wünschen: 77 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Corona-Krise Gastronomen zu Nachverhandlungen ihrer Mietpreiskonditionen bewegt, um die eigene Umsatz-Mietbelastung in einem wirtschaftlich gesunden Rahmen halten zu können. Hiervon erwarten 21 Prozent, dass es nicht nur in Einzelfällen, sondern sogar in großem Umfang zu Verhandlungen kommt. Dabei stehen Sonderklauseln zum Schutz vor Pandemien mit 31 Prozent ganz oben auf der Wunschliste. Aber auch Umsatzmieten (25 Prozent) und Sonderkündigungsrechte (15 Prozent) gehören zu den Vertragskomponenten, die in den kommenden Monaten und Jahren an Bedeutung gewinnen könnten.
Zwei Drittel der Befragten geben an, mit der Expansion entweder planmäßig (40 Prozent) oder mit gedrosseltem Expansionstempo (27 Prozent) fortfahren zu wollen, ist jedoch als ein positives Signal für die Branche zu werten. Mehr in den Mittelpunkt rücken könnten hierbei auch Außer-Haus-Verkäufe bzw. Delivery-Serviceleistungen, die viele Gastronomen zur Zeit des Lockdowns vor dem kompletten Stilstand ihres Geschäftes bewahrt haben. Für 48 Prozent der berücksichtigten Branchenexperten haben derartige Dienstleistungen durch die gesammelten Erfahrungen für das eigene Konzept jedenfalls nicht nur den Charakter einer Zwischenlösung, sondern werden auch nach überwundener Pandemie Bestand haben.
Deutsche Innenstädte in Gefahr
15.09.2020: Die Innenstädte in Deutschland sind infolge der Corona-Krise in großer Gefahr, ihre Attraktivität zu verlieren. Förderkonzepte müssen in Zukunft viel treffsicherer sein. Krisengewinner, wie beispielsweise der Onlinehandel, sollten nicht unnötigerweise subventioniert werden. Trotz aller politischer Maßnahmen sind viele Unternehmen nachhaltig in ihrer Existenz bedroht. Das betrifft den stationären Einzelhandel in den Innenstädten ebenso wie die Hotellerie. Dies sind Ergebnisse aus dem Herbstgutachten 2020 des Rates der Immobilienweisen, der im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, die Auswirkungen der Corona-Krise auf die verschiedenen Nutzungsarten untersucht hat.
„Die Lebendigkeit der Innenstädte ist bedroht – es sind die wegbrechenden kleinen Einzelnutzer in Fußgängerzonen und Handelszentren, die fehlen werden“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Wenn wir hier jetzt nicht gegensteuern, fährt der stationäre Einzelhandel gegen die Wand. Bereits zum heutigen Zeitpunkt zeichnet sich ab: es wird Zahnlücken in den deutschen Fußgängerzonen und Handelszentren geben – das ganze Ausmaß werden wir erst im Laufe des kommenden Jahres spüren. Wir müssen ergebnisoffen über neue Wege und Konzepte der Innenstadtgestaltung und Immobiliennutzung nachdenken. Es ist gemeinsame Aufgabe aller Akteure der Stadtgesellschaft, die Lücken zu füllen – wie etwa beim Konzept des Business Improvment District.“ Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institute und Autor des Einzelhandelsimmobilienkapitels, ergänzt: „Während die Nahversorgungsstandorte florieren, müssen zur Rettung selbst der Innenstädte Veränderungen durch schnellere und pragmatischere Genehmigungsverfahren für den Umbau möglich werden.“
Nach Corona-Schock hellt sich Stimmung der Immobilienfinanzierer deutlich auf
14.09.2020: Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern erlebt im dritten Quartal eine deutliche Aufhellung und steigt erheblich. Der Barometerwert klettert von -15,24 Punkten im zweiten Quartal 2020 auf -7,97 Punkte im dritten Quartal 2020. Damit zeigt sich eine starke Erholung: Die Corona-Krise und ihre Folgen hatten zuvor zu einer signifikanten Verschlechterung bei allen wichtigen Parametern geführt. Das ist das zentrale Ergebnis des neuen BF.Quartalsbarometers, das durch die bulwiengesa im Auftrag der BF.direkt AG erstellt wird. Ausschlaggebend für das verbesserte Stimmungsbild ist unter anderem die allgemeine Einschätzung der Lage am Finanzierungsmarkt. 60 Prozent der Befragten schätzen die Lage als restriktiver ein. Im Vorquartal waren es noch 80 Prozent.
Auch die Entwicklung des Neugeschäfts wird leicht positiver wahrgenommen. Nur noch rund 33 Prozent der Institute erwarten ein abnehmendes Neugeschäft, im Vorquartal waren es noch 58 Prozent. Fast die Hälfte (44 Prozent) rechnen mit stagnierenden Bedingungen. Ein weiterer wichtiger Faktor, der sich maßgeblich verbessert hat, sind die Refinanzierungskosten. Ein Drittel erwarten sinkende Refinanzierungsaufschläge. Dagegen gehen nur noch 18,5 Prozent der Befragten von steigenden Refinanzierungsaufschlägen aus. Zum Vergleich: Im Vorquartal waren es noch 83 Prozent. Knapp die Hälfte geht von stagnierenden Liquiditätskosten aus (48 Prozent). Beim Neugeschäft ist erstmals die Risikominimierung als wichtigster Punkt mit 20,9 Prozent angegeben worden. Die Generierung von Neukunden spielt mit 9,1 Prozent dagegen eine deutlich geringere Rolle als im Durchschnitt der vergangenen BF.Quartalsbarometer.
Homeoffice, Digitalisierung und Hygieneanforderungen verändern Ansprüche ans Facility Management
11.09.2020: Gebäudebetreiber müssen verlässlicher denn je in der Lage sein, die Infektionsgefährdung einschätzen und Präventionsmaßnahmen entlang gesetzlicher Vorgaben durchführen zu können. Im März 2020 mussten in kürzester Zeit Mitarbeiter ins Homeoffice verlagert und das Unternehmen für die Wiedereröffnung vorbereitet werden. Hierfür wurden Hygienekonzepte entwickelt, Infektionsgefahren identifiziert und Schutzmaßnahmen durchgeführt. Mit Unterstützung von Beratungsunternehmen und Dienstleistern haben sich viele Facility Manager bereits gut aufgestellt, anderen steht jedoch die Rückkehr in den Bürobetrieb noch bevor.
„Facility Manager haben eine ganze Reihe von Maßnahmen zu bedenken und durchzuführen“, erläutert Thomas Ball, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. „Für den Restart müssen Räumlichkeiten zur Gewährleistung des sozialen Abstands umgestaltet, Mitarbeitergruppen weitgehend getrennt, Belüftungssysteme öfter gereinigt und gewartet sowie Reinigungsintervalle erhöht werden.“ Lünendonk & Hossenfelder haben in einem Themendossier Lösungsansätze zu den coronabedingten Herausforderungen für das Facility Management zusammengestellt: Das Themendossier kann hier heruntergeladen werden.
Gastgewerbe weiterhin in großer Not
09.09.2020: Die Lage der Tagungs- und Stadthotels, der Eventcaterer und Discotheken ist weiterhin dramatisch. 61,6 Prozent der gastgewerblichen Unternehmer bangen um ihre Existenz. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Der coronabedingte Shutdown im Frühjahr hat riesige Löcher in die Bilanzen der Gastronomen und Hoteliers gerissen. Für die Monate März bis Juni beläuft sich der Umsatzverlust auf 17,6 Milliarden Euro. Laut der Umfrage meldeten die Betriebe von März bis August Umsatzeinbußen von 55,8 Prozent. Auch in den Sommermonaten Juli und August lagen die Umsätze immer noch 43,2 beziehungsweise 41,8 Prozent unter den Vorjahreswerten. Bezogen auf das Gesamtjahr rechnen die Betriebe mit Umsatzverlusten von knapp 50 Prozent. Um eine Pleitewelle ungekannten Ausmaßes zu verhindern, fordert der Verband dringend Nachbesserungen beim Programm der Überbrückungshilfen. Akuten Handlungsbedarf sieht der DEHOGA darüber hinaus im Miet- und Pachtrecht.
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Insolvenzen im August auf Tiefststand
08.09.2020: Die Zahl der Insolvenzen erreichte im August einen Tiefststand. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wurden im vorigen Monat 697 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet. Das waren 22 Prozent weniger als im Juli und 26 Prozent weniger als im August 2019. Nach deutlichem Anstieg in den Vormonaten ist zudem die Anzahl der von Unternehmensinsolvenzen betroffenen Jobs im August erstmals wieder spürbar gesunken.
Burger King reagiert mit neuem Zuschnitt auf Corona-Herausforderungen
07.09.2020: Burger King hat angesichts der Corona-Krise einen neuen Zuschnitt für seine Standorte entwickelt. Ziel ist ein weitgehend kontaktloses Einkaufen. Die Burger-King-Filialen der Zukunft sind zweistöckig und beanspruchen 60 Prozent weniger Platz als bisherige Restaurants. Derweil werden die Drive-in-Bereiche deutlich ausgebaut: Drei Fahrspuren sind für die Bestellung aus dem Auto heraus vorgesehen. Zudem wird die Anzahl der Freisitze deutlich erhöht. Überdachte Terrassen sollen vor den Unbilden der Witterung schützen. Das Konzept, das auch Förderbänder für kontaktlose Bestellungen vorsieht, wird zunächst in Miami, in Südamerika und in der Karibik umgesetzt.
Corona fordert globale Lieferketten
03.09.2020: An den europäischen Märkten für Transport-, Verkehrs- und Logistikdienstleistungen ändert sich derzeit vieles. Covid-19 hat Stärken und Schwächen der globalen Lieferketten aufgedeckt. Auf der einen Seite erwies sich der Lebensmittelsektor als relativ widerstandsfähig, obwohl ihn Panikkäufe einer harten Probe unterzogen. Auf der anderen Seite hat die Corona-Pandemie viele Warenlager und andere Logistikeinheiten mit schweren Lieferstörungen und Engpässen konfrontiert, die zu einem enormen Einnahmeausfall führten.
Die Catella-Group hat die aktuelle Lage analysiert und kommt zu folgenden Erkenntnissen:
- In den Monaten der Covid-19-Krise wurden einzigartige und innovative Lösungen umgesetzt, insbesondere in der Logistik, wo schnelle und direkte Lieferungen erwartet werden und unerlässlich sind.
- Die Schwerpunkte der notwendigen weiteren Entwicklungen werden auf der Flexibilität der Lieferketten, ihrer Belastbarkeit, der Interkonnektivität der Warenlager und der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes liegen.
- Die Versorgungskette des Lebensmittelhandels muss weiter verbessert werden, um Produzenten, Betriebe und Verarbeitungsbetriebe, Lieferanten, Lagerhäuser, Verpackungsunternehmen, Vertriebsunternehmen und Supermärkte weitreichender zu vernetzen.
- Die Schwächen und Engpässe bei Lieferketten werden noch einige Zeit bestehen, bis neue Lösungen vollständig umgesetzt sind.
Stimmung der ostdeutschen Wirtschaft steigt
01.09.2020: Im August 2020 stieg die Stimmung der ostdeutschen Wirtschaft weiter. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft in Ostdeutschland kletterte von 92,4 auf 94,6 Punkte. In den Bereichen zeigte sich ein gemischtes Bild:
- Verarbeitendes Gewerbe: Hier legte das Geschäftsklima im August nur leicht zu. Die befragten Industrieunternehmen beurteilten ihre laufenden Geschäfte deutlich besser. Ihr Ausblick in die Zukunft erhielt hingegen einen Dämpfer und wird wieder pessimistisch.
- Dienstleistungssektor: Die Erholung ist im vollen Gange und der ifo Geschäftsklimaindex stieg weiterhin kräftig. Maßgeblich waren im August hierfür vor allem die steigenden Lageeinschätzungen. Auch der Ausblick der befragten Dienstleistungsunternehmen war weiter nach oben gerichtet.
- Handel: Hier war die Entwicklung geteilt. Während der Geschäftsklimaindex sowie die beiden Teilindizes der Einzelhandelsunternehmen leicht fielen, stieg die Stimmung bei den befragten Großhandelsunternehmen merklich. Der Anstieg war hier erwartungsgetrieben.
- Bauhauptgewerbe: Das Geschäftsklima kühlte sich im August spürbar ab. Während sich die Lageeinschätzungen der befragten Bauunternehmen leicht verbesserten, fielen ihre Geschäftserwartungen kräftig.
Einbruch des Flächenumsatzes auf deutschen Büromärkten
31.08.2020: Die Analysen von DIP – Deutsche Immobilien-Partner zeigen, dass die Corona-Krise wie erwartet zu einem deutlichen Einbruch bei den Flächenumsätzen auf den deutschen Büromärkten gesorgt hat:
- Im ersten Halbjahr 2020 liegt der Gesamtbüroflächenumsatz (inklusive Eigennutzer) mit rund 1,45 Millionen Quadratmetern fast ein Drittel (31 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis (H1 2019: 2,10 Millionen Quadratmeter) und 18 Prozent unter dem langjährigen Mittel (Ø H1 2010-2019: 1,76 Millionen Quadratmeter).
- Der Büroflächenleerstand ist indessen aufgrund eines dynamischen Marktgeschehens im zweiten Halbjahr 2019 in den DIP-Märkten innerhalb der letzten zwölf Monate dennoch weiter gesunken, wenn auch nur moderat um rund 160.000 Quadratmeter. Er stellt sich Ende Juni 2020 auf rund 3,72 Millionen Quadratmeter (Ende Juni 2019: rund 3, 87 Millionen Quadratmeter). Die Leerstandsquote sank von 3,6 Prozent Ende Juni 2019 auf aktuell 3,4 Prozent.
- Die durchschnittliche Spitzenmiete in den analysierten deutschen Büromärkten ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,50 Euro beziehungsweise knapp fünf Prozent auf rund 33,10 Euro pro Quadratmeter gestiegen (H1 2019: 31,60 Euro pro Quadratmeter).
Passantenzahlen in Einkaufsmeilen nehmen zu
29.08.2020: Olaf Petersen, Geschäftsführer und Chefresearcher des Einzelhandels-spezialisten COMFORT, richtet den Blick zum Ende des Augusts und nach einem ungewöhnlich heißen Monat erneut auf die Passantenfrequenzen in den deutschen Haupteinkaufsmeilen. Sie liegen im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr bei mehr als 70 Prozent. Grundsätzlich, so Olaf Petersen, sei die Entwicklung aus Sicht des Handels weiterhin als positiv zu bewerten. Denn trotz der Tatsache, dass die zuvor im Juli ermittelten Frequenzen durchweg etwas höher lagen als aktuell im August, blieben diese insgesamt gesehen auf einem hohen Niveau. Die Passantenfrequenzen in den untersuchten Städten Hamburg, Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München liegen auch nicht so deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres, wie man dies vor dem Hintergrund der aktuellen Coronakrise hätte vermuten können. Im Vergleich zu den entsprechenden Augusttagen des Vorjahres 2019 erreichten die TOP-Passantenfrequenzen an den Donnerstagen und Samstagen ein Niveau zwischen etwa zwei Drittel und gut vier Fünfteln. Relativ gut schnitten hier die Hamburger Spitalerstaße und die Düsseldorfer Schadowstraße ab, wogegen die süddeutschen Einkaufsmeilen Neuhauser Straße (München) und Königstraße (Stuttgart) im Vergleich zum Vorjahr prozentual schwächer abschnitten.
Die Stadt der Zukunft ist eine Stadt der Quartiere
28.08.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, appelliert in seinem aktuellen Positionspapier „Quartiere der Zukunft“ an Politik, Kommunen und Immobilienbranche, bei der künftigen Planung und Entwicklung von Städten, den Quartiersgedanken in den Fokus zu rücken. „Die Stadt der Zukunft ist eine Stadt der Quartiere“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Insbesondere die andauernde Corona-Pandemie zeigt uns, dass wir die Art und Weise, wie wir Städte planen, entwickeln und bauen, überdenken müssen. Unsere Gesellschaft war auf die Pandemie und den Shutdown nicht vorbereitet – auch weil unsere Metropolregionen und Städte vielerorts nach dem Prinzip funktionieren: ‚Wohnen am Rand, Arbeiten und Einkaufen im Zentrum‘. Dieses Prinzip gehört der Vergangenheit an – die Zukunft der Städte liegt im Quartier.
Pandemische Ereignisse können sich in einer globalisierten Welt jederzeit wiederholen, wir müssen uns daher jetzt Gedanken darüber machen, wie wir die negativen Auswirkungen einer solchen Krise und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Shutdown möglichst geringhalten. Denn eines steht fest: Ein unkontrollierter Wiederausbruch von Corona und die damit verbundene Schließung des öffentlichen Lebens wäre für zehntausende Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der wirtschaftliche Todesstoß.“ Das Positionspapier „Quartiere der Zukunft“ richtet den Blick daher auf nutzungsdurchmischte, lebendige Quartiere. Einzelhandel, Wohnen, Gastronomie und Büros sind innerhalb eines Quartiers verbunden und lassen die umweltfreundliche und wirtschaftlich leistungsfähige Stadt der kurzen Wege Realität werden.
Flexible Büroflächen erholen sich
26.08.2020: Wie die unternehmenseigene Vermittlungsplattform Workthere von Savills in ihrem dritten globalen Sentiment Survey herausstellt, ist die Nachfrage nach flexiblen Büros weiter gestiegen. Dieser positive Trend konnte sich somit seit der ersten Umfrage im April fast verdreifachen. Gegenüber den Vormonaten ist die Anzahl der Anfragen in Europa im Vergleich zum Marktniveau vor COVID-19 auf 46 Prozent angestiegen. Im April und Mai waren es durch vielfache Restriktionen hier lediglich 16 beziehungsweise 28 Prozent. „Im Vergleich zu unserer letzten Umfrage im Mai zeigt sich, dass das Vertrauen in flexible Büros weltweit sukzessive zurückkehrt und der positive Trend anzuhalten scheint. Die Unternehmen sind in der Krise offener und agiler in ihrer Arbeitsweise geworden und ziehen zunehmend Flexible Workspaces als Alternative zum klassischen Büro oder dem Homeoffice in Betracht“, sagt Stephan Schörnig, Workthere Manager Germany bei Savills.
Kurzarbeitergeld wird verlängert
26.08.2020: Die große Koalition konnte sich auf eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes einigen. Bis zu 24 weitere Monate soll es von Corona beeinträchtigte Firmen entlasten. Die Überbrückungshilfen für Unternehmen werden bis Jahresende 2020 verlängert.
Deutschen Banken die als gewerbliche Immobilienfinanzierer agieren, drohen große Risiken
25.08.2020: Verschiedene deutsche Banken sehen sich mit erheblichen Risiken aus ihren Engagements als gewerbliche Immobilienfinanzierer konfrontiert. Zurückzuführen ist dies auf die Zyklizität und engmaschige Verknüpfung des Marktes sowohl mit der Finanzbranche als auch mit der konjunkturellen Entwicklung. Zu dieser Einschätzung gelangt die internationale Ratingagentur Moody's Investors Service in einem neuen Bericht. Die deutschen Banken gehören in Europa zu denjenigen mit den umfangreichsten Risikoengagements als gewerbliche Immobilienfinanzierer. Das Gesamtvolumen der Kreditausreichungen an den Sektor in der Europäischen Union belief sich 2019 geschätzt auf rund 1,6 Billionen Euro, wovon 27 Prozent auf deutsche Institute entfielen. Insbesondere die auf gewerbliche Immobilienkreditvergabe spezialisierten deutschen Institute sind in erheblichem Maße Risiken aus dem Gewerbeimmobiliensektor ausgesetzt.
"Ein Rückgang der Gewerbeimmobilienpreise in den anfälligsten Teilsektoren wird das Sicherheitenniveau und die Beleihungsquoten in den Portfolios der Banken beeinträchtigen", so Moody's-Analystin Christina Holthaus. "Je nach Dauer der Krise rechnen wir damit, dass Zahlungsaussetzungen, Ausfälle und abnehmende Sicherheitenniveaus zu einer Verschlechterung der Aktivaqualität, einem Anstieg der notleidenden Kredite, einem höheren Risikovorsorgebedarf und zu geringeren Erträgen führen werden."
Am anfälligsten innerhalb der Gewerbeimmobilienbranche sind die Teilsektoren Hotel, Non-Food-Einzelhandel und Büroflächen. Die Nachfrage nach Büroflächen könnte künftig gedämpft werden, da die Unternehmen sich zusehends auf Telearbeit einstellen. Zudem sind Gewerbeimmobilien in der Reise- und Tourismusbranche stark von Reisebeschränkungen und Abstandregelungen betroffen, die aufgrund des Coronavirus erlassen wurden. Moody's rechnet für das laufende Jahr mit einem Anstieg bei Ladenschließungen und Insolvenzen, wodurch Kreditrückzahlungen in diesen Teilbereichen gefährdet sind.
Corona bremst Neugründungen
25.08.2020: Im 1. Halbjahr 2020 wurden in Deutschland rund 58.000 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Auswertung der Gewerbemeldungen mitteilt, waren das 9,4 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2019. Die Ergebnisse des 1. Halbjahrs 2020 werden durch eine deutlich niedrigere Anzahl von Meldungen in den Gewerbeämtern ab März 2020 beeinflusst. Gründe hierfür sind zum einen Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen wurden, wie zum Beispiel die Einstellung des Besucherverkehrs und Personalengpässe in den Gewerbeämtern. Zum anderen ist davon auszugehen, dass es aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit weniger Betriebsgründungen, aber auch weniger Abmeldungen gab, da Gewerbetreibende zunächst möglicherweise die weitere wirtschaftliche Entwicklung abwarten, bevor sie ein Gewerbe an- oder abmelden.
Die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen lag im 1. Halbjahr 2020 mit rund 68.100 deutlich unter dem Vorjahreswert (-21,1 Prozent). Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe nahm um 1,2 Prozent auf knapp 140.100 zu. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen sank im 1. Halbjahr 2020 auf rund 324.000, das waren 8,0 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2019. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken.
Mehrwertsteuersenkung hat nur überschaubaren Effekt
24.08.2020: Die Senkung der Mehrwertsteuer bis Ende 2020 dürfte dem privaten Konsum und der Konjunktur in Deutschland nur einen relativ überschaubaren Impuls geben. Größere Effekte hätten die dafür im Konjunkturpaket der Bundesregierung eingesetzten Mittel wahrscheinlich erzeugt, wenn sie in einen höheren Kinderbonus oder eine stärkere Aufstockung des Kurzarbeitergeldes geflossen wären. Darauf deuten nach einer neuen Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung aktuelle Ergebnisse einer Umfrage unter gut 6300 Erwerbstätigen hin.
Knapp 75 Prozent der im Auftrag der Stiftung Befragten gaben darin Ende Juni an, trotz Mehrwertsteuersenkung ihr Konsumverhalten im zweiten Halbjahr 2020 nicht verändern zu wollen. Dagegen erklärten fast 80 Prozent der Befragten, sie würden bei einer Einmalzahlung wie dem Kinderbonus ihren Konsum erhöhen. Zudem zeigt sich in der Umfrage, dass Menschen, die ohne Aufstockung des Kurzarbeitergeldes in Kurzarbeit sind, ihre Ausgaben signifikant häufiger reduziert haben als andere Befragte. „Eine andere Gewichtung der Maßnahmen im Konjunkturpaket – etwa ein höherer Kinderbonus oder eine großzügigere Aufstockung des Kurzarbeitergeldes – hätte nach diesen Ergebnissen zu einem größeren konjunkturellen Impuls geführt“, schreiben die Wissenschaftler in ihrem Fazit – und raten dazu, im Falle weiterer Pakete zur Konjunkturstützung entsprechend anders zu gewichten.
Rund 20 Milliarden Euro wird die vorübergehende Absenkung der Mehrwertsteuer kosten. Das ist knapp die Hälfte des finanziellen Volumens aus dem Konjunkturpaket, das 2020 wirksam wird. 4,3 Milliarden sind für den Kinderbonus von 300 Euro pro Kind vorgesehen, der im September und Oktober ausgezahlt wird. Davon profitieren vor allem Familien mit niedrigeren und mittleren Einkommen, weil der Bonus bei höheren Einkommen mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, nicht aber auf die Grundsicherung angerechnet wird.
Wegen Corona: Baumaßnahmen zur Pandemie-Vorsorge
24.08.2020: Wird der bauliche Infektionsschutz zum neuen Brandschutz? Welche Rolle spielt dieser bei Immobilieninvestments? Ein Kommentar von Arne Clodius, Building Consultancy, CBRE.
Corona verunsichert alte Menschen
20.08.2020: Die Corona-Pandemie beschäftigt gerade ältere Menschen sehr. Das zeigt eine repräsentativ quotierte Studie unter mehr als 1.000 Senioren, in Auftrag gegeben von der DEGIV, der Gesellschaft für Immobilienverrentung, anlässlich des Tages der Senioren am 21. August 2020. Die Studie zeigt demnach, dass die von Corona hervorgerufene Angst und Unsicherheit die persönliche Lebenssituation und Planung der Rentner in Deutschland konkret beeinflussen. Knapp über 25 Prozent der befragten Senioren haben Angst und fühlen sich im Zuge der Corona-Krise zusätzlich verunsichert. Eine eigene Immobilie spendet indes das Gefühl von Sicherheit. Dies empfinden 74 Prozent der Eigentümer und 62 Prozent der Mieter. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) hat durch Corona Bedenken, den Lebensabend im Altersheim verbringen zu müssen. Bei dieser Aussage gibt es kaum Unterschied zwischen Eigentümern mit 27 Prozent und Mietern mit 25 Prozent. „Der Weg ins Altersheim wird nicht zuletzt oft durch fehlende finanzielle Möglichkeiten zur häuslichen Pflege ausgelöst. Eine Immobilienverrentung kann ein Ausweg sein, im gewohnten Zuhause zu bleiben und sich dort mit dem Erlös aus der Verrentung individuell pflegen zu lassen“, sagt Özgün Imren, geschäftsführender Gesellschafter der DEGIV.
Durch Corona hat sich jeder dritte Rentner in Deutschland mit den Themen Endlichkeit, Sterblichkeit und dem eigenen Tod auseinandergesetzt. Das sind 32 Prozent der Mieter und 34 Prozent der Eigentümer. Konkret haben sich laut DEGIV jeweils 13 Prozent der Mieter und 25 Prozent der Eigentümer Gedanken darüber gemacht, was sie hinterlassen und was mit ihrem Vermögen nach ihrem Tod passiert. Eigentümer beschäftigt die Frage des Vererbens demnach fast doppelt so häufig. Knapp ein Fünftel aller befragten Senioren hat bereits sein Konsumverhalten wegen Corona angepasst oder wird dies künftig ändern. Verfügbare Bargeldreserven sind laut der Befragung wichtiger geworden: Das meinen 21 Prozent der Eigentümer und 26 Prozent der Mieter.
Institutionelle Immobilieninvestoren ändern Anlagestrategie wegen Corona
18.08.2020: Die Corona-Krise hat zu einem deutlichen Wechsel in der Anlagestrategie institutioneller Immobilieninvestoren geführt. „Weniger Risiko, geringere Rendite“ ist das Motto der Stunde. 58 Prozent der von Union Investment im Rahmen ihrer Investitionsklima-Studie befragten 150 Profianleger in Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen derzeit auf diese Strategie. Vor Ausbruch der Pandemie waren es nur 35 Prozent. In Großbritannien ist der Wechsel besonders ausgeprägt: Für 79 Prozent der Befragten ist Sicherheit das Hauptanlagemotiv. Vor der Pandemie waren es 50 Prozent. Von einer grundsätzlichen Zurückhaltung kann aber insgesamt keine Rede sein. In dieser Phase vollständig auf Immobilien-Investments zu verzichten, ist nur für fünf Prozent der befragten europäischen Investoren eine Option. Der Anlagefokus institutioneller Investoren hat sich durch die Corona-Pandemie zudem deutlich in Richtung klimaverträglicher Investitionen verschoben. 54 Prozent der Befragten wollen in diesem Bereich verstärkt investieren. Ganz oben auf der Einkaufsliste europäischer Investoren stehen in der aktuellen Marktphase die Asset-Klassen Health Care und Logistik. Je 65 Prozent der Befragten erwarten, dass verstärkt Kapital in diese Nutzungsarten gelenkt wird. Die Mehrheit der europäischen Immobilien-Investoren (57 Prozent) rechnet damit, dass sich der deutsche Immobilienmarkt am schnellsten von der Corona-Pandemie erholt.
Offene Immobilien-Spezialfonds verzeichnen trotz Corona-Pandemie hohe Nachfrage
18.08.2020: Die offenen Immobilien-Spezial-AIF können auch in der Corona-Pandemie positive Nettomittelzuflüsse verzeichnen. Dies zeigt eine Auswertung der Bundesbankstatistik. Im zweiten Quartal 2020 flossen den Fonds insgesamt rund 2,0 Milliarden Euro netto zu. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum (April bis Juni 2019) waren es ebenfalls rund 2,0 Milliarden Euro. Michael Schneider, Geschäftsführer der INTREAL kommentiert: „Lediglich im Monat März verzeichnete das Nettomittelaufkommen mit -44 Millionen Euro einen negativen Saldo. In den Monaten April, Mai und Juni war es mit rund 660, 740 beziehungsweise 586 Millionen Euro wieder deutlich positiv. Angesichts des Wirtschaftseinbruchs von 10,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal ist dieses Ergebnis sehr erfreulich. Diese Zahlen decken sich auch mit unserer Marktwahrnehmung. Seit Mitte Mai beobachten wir wieder vermehrte Transaktionen und Kapitalzusagen.“
Covid-19 läutet Paradigmenwechsel für Flex-Spaces ein
12.08.2020: Die Auswirkungen von Covid-19 werden die Flexible-Office-Space-Branche deutlich verändern, jedoch nicht zu einem nachhaltigen Nachfragerückgang führen. Zu diesem Schluss kommt die internationale JLL-Studie „The impact of Covid-19 on flexible space“. Das Arbeiten in flexiblen Flächen wird eine andere Form annehmen als bislang gekannt. Jedoch wird der Bedarf auch nach der Pandemie weiter wachsen, da Unternehmen und Investoren gleichermaßen mit dem zunehmenden Wunsch nach Flexibilität seitens der Mitarbeiter konfrontiert werden. Die JLL-Studie kommt daher zu dem Fazit, dass bis 2030 rund 30 Prozent aller Büroflächen flexibel genutzt werden.
Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany: „Selbstverständlich hat die Pandemie zu einem Einbruch in der Nachfrage von Flex-Flächen geführt. Das spüren vor allem Betreiber, die auf echtes Coworking setzen und deren Kundschaft vor allem aus Freiberuflern und kleinen Unternehmen besteht. Diese haben typischerweise kurzfristige Verträge und können damit schnell auf wirtschaftliche Schwierigkeiten reagieren." Deutliche Einbrüche verspüren aber auch die großen Coworking-Spaces, die vor der Pandemie bis zu einem Drittel ihres Umsatzes mit Events gemacht haben. „Sollte der Markt für Veranstaltungen wieder anlaufen, haben gerade Flex Space Anbieter gute Chancen, da Unternehmen die umfangreichen Vorkehrungen lieber auslagern werden, anstatt in den eigenen Räumen selbst die Verantwortung zu übernehmen“, sagt Leimbach.
Großen Einfluss auf die künftige Entwicklung der Branche wird das Verhalten der Unternehmen und deren Bürostrategien nach der Corona-Pandemie haben. Weil sie Liquidität sichern und Rücklagen schonen wollen, werden viele Organisationen zunächst nicht bereit sein, langfristige Mietverpflichtungen zu übernehmen und sich zu großen Investitionsprojekten zu verpflichten. Dadurch könnten sie sich eher für vorgefertigte Flächen mit flexiblen Mietverträgen entscheiden. „Auch wenn Remote Working und Home-Office gut funktioniert haben, ist es für viele Firmen effektiver, wenn die Teams räumlich zusammenarbeiten. Dafür brauchen sie derzeit aber mehr Platz, um die Sicherheitsabstände einzuhalten. Dadurch werden vielleicht mehr Team- und Projekträume benötigt, als das eigene Büro hergibt“, skizziert Leimbach. Er sieht darin aber nicht nur einen vorübergehenden Zustand, sondern einen Paradigmenwechsel: „Die kommenden Monate werden kulturbildend für das zukünftige Arbeiten in Büros sein. Über Jahrzehnte waren Arbeitnehmer oft nur traditionelle Büros gewohnt, nun kam mit dem Home-Office die erste Zäsur. Flex Space könnte daneben ein weiteres Standbein werden."
Corona lässt Zinsen für Immobilienkredite gen Allzeittief purzeln
12.08.2020: Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die weiter bestehenden Unsicherheiten und die geldpolitischen Maßnahmen haben die Zinsen für Immobiliendarlehen im Sommer leicht sinken lassen. Laut Interhyp, Vermittler privater Baufinanzierungen, gaben die Zinsen von zehnjährigen Darlehen von rund 0,8 Prozent im Juli auf etwa 0,7 Prozent im August nach. Bei Bestanbietern sind noch niedrigere Konditionen möglich. Damit befinden sich die Konditionen nahe dem Allzeittief vom März 2020. "Wer jetzt einen Bau oder Kauf plant, profitiert bei der Finanzierung von einem im historischen Vergleich sehr niedrigen Niveau", sagt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft. Das günstige Zinsniveau wird laut Interhyp vorerst bestehen bleiben.
Das Interhyp Bauzins-Trendbarometer, eine aktuelle Umfrage unter den Experten von zehn deutschen Kreditinstituten, zeigt für die kommenden Wochen und Monate weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen für Häuslebauer und Immobilienkäufer. Nur drei von zehn befragten Kreditinstituten erwarten Steigerungen auf Jahres- oder Halbjahressicht. Die niedrigen Zinsen führen laut Interhyp derzeit zu einer hohen Nachfrage nach Immobilien und Finanzierungen. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken und die Anleihekaufprogramme, die niedrigen Inflationserwartungen und die Staatsverschuldung verankern die Zinsen bis auf Weiteres auf einem niedrigen Niveau. Auch die Renditen deutscher Staatsanleihen, an deren Entwicklung sich die Bauzinsentwicklung orientiert, verharren im negativen Bereich. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten in der Coronakrise erscheinen die Bundesanleihen vielen als sicherer Hafen.
Büro- und Wohnimmobilien in Corona-Krise am gefragtesten
11.08.2020: In den vergangenen vier Monaten seit Beginn der COVID-19-Pandemie in Deutschland waren Büroobjekte und Wohnimmobilien im Hinblick auf das Transaktionsvolumen die mit Abstand gefragtesten Immobiliennutzungen. Auf erstere entfielen 32 Prozent des Volumens während auf Wohnobjekte rund 23 Prozent entfielen. Die Anteile blieben damit laut der Savills Immobilien Beratungs-GmbH im Vergleich zu den zwölf Monaten vor Beginn der Pandemie (April 2019 bis März 2020) unverändert. Einige Nutzungen gewannen seit Beginn der Pandemie jedoch an Bedeutung. So entfielen zwischen April und Juli etwa zehn Prozent des Volumens auf Industrie- und Logistikobjekte, während es in den zwölf Monaten zuvor nur rund sieben Prozent waren. Auch auf Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels entfiel mit rund neun Prozent des Volumens ein deutlich höherer Anteil als zuvor (fünf Prozent). Gleiches gilt für Pflegeimmobilien, deren Anteil von zwei Prozent auf fünf zulegte. Alle diese Nutzungen eint, dass sie eine vergleichsweise stabile Nutzernachfrage aufweisen und sich in der Pandemie und danach wahrscheinlich als relativ resilient herausstellen werden. Es ist davon auszugehen, dass diese Nutzungsarten zukünftig eine größere Gewichtung in den Portfolios vieler Investoren einnehmen werden. Daher dürfte die Nachfrage für Objekte dieser Segmente mittelfristig hoch bleiben, wenn nicht sogar weiter zunehmen.
Zahl der Übernachtungen erholt sich nur langsam
10.08.2020: Auch nach den Lockerungen der Corona-bedingten Einschränkungen für die Hotellerie, Ferienunterkünfte und Campingplätze erholt sich die Zahl der Gästeübernachtungen nur langsam. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, gab es im Juni 2020 mit 29,5 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste ein Minus von 41,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Im Mai 2020 gab es aufgrund zeitweiliger Schließungen 74,9 Prozent weniger Gästeübernachtungen als ein Jahr zuvor.
Bei den Gästen aus dem Ausland registrierten die heimischen Beherbergungsbetrieben im Juni 1,7 Millionen Übernachtungen. Dies entspricht einem Rückgang von 79,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Mit 27,8 Millionen Übernachtungen stellt sich die Entwicklung bei den inländischen Gästen besser dar, auch hier liegen die Zahlen aber noch um 34,4 Prozent niedriger als im Juni 2019. Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 117,5 Millionen Übernachtungen. Das ist ein Rückgang von 47,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nur 101,8 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste wurden in diesem Zeitraum verzeichnet (-44,2 Prozent). Noch deutlicher ist der Einbruch bei den ausländischen Gästen mit 15,7 Millionen Übernachtungen und einem Minus von 60,5 Prozent.
Bau von Corona weiterhin unbeeindruckt
10.08.2020: Im Mai 2020 ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 3,0 Prozent gegenüber dem Mai 2019 gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Da das Umsatzniveau nach wie vor sehr hoch ist, zeigt sich weiterhin kein eindeutiger Einfluss der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe.
In den ersten fünf Monaten 2020 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 1,7 Prozent. Die Umsätze sanken im Mai 2020 gegenüber Mai 2019 im Hochbau um 4,0 Prozent und im Tiefbau um 1,4 Prozent. Unter den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen innerhalb des gesamten Bauhauptgewerbes stieg der Umsatz beim Leitungstiefbau und Kläranlagenbau mit 6,4 Prozent am stärksten, während es im Gewerk „Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten anderweitig nicht genannt“ (zum Beispiel Gerüstbau) mit -6,5 Prozent den größten Umsatzrückgang gab.
Homeoffice wird über Krise hinaus Thema bleiben
07.08.2020: Die Corona-bedingten Anpassungen der Arbeitsorganisation haben vielen Unternehmen gezeigt, dass sich mehr Tätigkeiten für die Arbeit im Homeoffice eignen als bislang angenommen. Im unternehmensnahen Dienstleistungsbereich sind es mehr als 50 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe mehr als 40 Prozent der Unternehmen, die über solche digitalen Lerneffekte berichten. Dabei musste etwa jedes dritte Unternehmen kurzfristig in neue Technologien investieren, um während der Krise Homeoffice zu nutzen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter rund 1.800 Unternehmen der Informationswirtschaft und des Verarbeitenden Gewerbes, die das ZEW Mannheim durchgeführt hat.
Demnach möchte eine Mehrheit der Unternehmen auch nach der Krise vermehrt auf Homeoffice setzen. Insbesondere in größeren Unternehmen führt die Corona-Pandemie zu einer langfristigen Ausweitung der Homeoffice-Angebote. So rechnen etwa 75 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft ab 100 Beschäftigten mit einer dauerhaften Ausweitung der Heimarbeit. Bei den Unternehmen mittlerer Größe liegt dieser Wert hingegen bei 64 Prozent und bei den kleinen Unternehmen mit fünf bis 19 Beschäftigten bei 40 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe haben vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie nur in jedem vierten Unternehmen Beschäftigte regelmäßig im Homeoffice gearbeitet. Aktuell liegt dieser Wert bei fast 50 Prozent, und für die Zeit nach der Krise planen etwa 37 Prozent der Unternehmen, Homeoffice einzusetzen.
Quartiersentwicklung fällt Corona zum Opfer und Modemärkte Adler tief in den Miesen
06.08.2020: Aufgrund der Corona-Situation lässt das Immobilien-Unternehmen Ten Brinke eine Quartiersentwicklung in Schwabach bei Nürnberg fallen. Auf dem sogenannten Prell-Areal waren Wohnungen, ein Hotel, ein Supermarkt sowie Praxis- und Büroflächen geplant. Wie es mit dem Areal weitergeht, ist unklar. Derweil ist der Umsatz der Adler Modemärkte im ersten Halbjahr 2020 um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Hauptgrund ist die Schließung aller rund 170 Adler-Filialen aufgrund des Lockdowns. Im Vergleich zum Vorjahr entstand ein Verlust, der mit 49 Millionen Euro zehnmal so hoch ausfiel.
Verursacht die Coronakrise eine Hyperinflation?
05.08.2020: Mit der Verabschiedung und Umsetzung von milliardenschweren Hilfsprogrammen der Europäischen Zentralbank (EZB), der Europäischen Union (EU) und etlichen Staaten wächst die Sorge vor stark ansteigenden Preisen. Noch ist die Eurozone weit entfernt von einer Hyperinflation – ganz im Gegenteil. Im Zuge der Coronakrise sank die Inflation von 1,4 Prozent im Januar auf zwischenzeitlich 0,1 Prozent im Mai. Hauptverantwortlich für den Einbruch der Inflation war der Verfall des Ölpreises (Brent) auf bis zu unter 20 Dollar je Barrel. Infolge der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen brach die wirtschaftliche Aktivität ein und somit die Nachfrage nach Öl. Der negative Effekt des Ölpreises auf die Inflation wurde zwar kurzzeitig infolge von steigenden Lebensmittelpreisen zumindestens teilweise kompensiert, da internationale Lieferketten insbesondere für frische Lebensmittel unterbrochen waren, jedoch ist dieser Effekt durch die Wiederherstellung des internationalen Warenverkehrs wieder verpufft. Inzwischen konnte sich der Ölpreis wieder leicht erholen und ließ die Inflation auf zuletzt 0,4 Prozent im Juli ansteigen.
Insgesamt wird bei der Betrachtung der Hauptkomponenten der Inflation deutlich, dass die Energiepreise (besonders der Ölpreis) und die Lebensmittelpreise Haupttreiber der Preisentwicklung sind. Das liegt an der zugrundeliegenden Volatilität, die höher ausfällt im Gegensatz zu den anderen Komponenten, wie z.B. Dienstleistungen (z.B. Friseurbesuch). Daher bedarf es sich primär mit diesen zwei Komponenten auseinander zu setzen, wenn es darum geht die Inflation vorherzusagen. Der Ölpreis korreliert stark mit der wirtschaftlichen Entwicklung. In Aufschwungphasen ist die Nachfrage nach Öl relativ hoch, wohingegen in Rezessionen das Gegenteilige der Fall ist. Zwar beginnt sich die Eurozone wieder langsam wirtschaftlich zu erholen, jedoch ohne die Auslastung des Ursprungsniveaus zu erreichen. Die Wirtschaftskrise rund um Covid-19 ist noch lange nicht ausgestanden, womit eine vollständige Erholung des Ölpreises ausgeschlossen scheint. Wie bereits erwähnt konnten sich die Lebensmittelpreise erholen und verweilen wieder auf dem ursprünglichen Wachstumspfad von rund zwei Prozent. Lediglich Einschränkungen hinsichtlich des Warenverkehrs könnte die Lebensmittelpreise wieder kurzfristig steigen lassen. Dieser Effekt verschwindet sofort wieder, sobald die Maßnahmen gelockert werden.
Für dieses Jahr geht die EZB von einer durchschnittlichen Inflation von 0,3 Prozent aus gegenüber 1,3 Prozent im letzten Jahr. Für das nächste Jahr erwartet die Notenbank eine Preissteigerung von 0,8 Prozent, die laut der EZB auf 1,3 Prozent im Jahr 2022 ansteigen wird. Ohne dass die expansive Geldpolitik und die staatlichen Hilfsprogramme die Wirtschaft in der Eurozone „heiß“ laufen lassen, wird es auch keine Hyperinflation geben. Trotz der in der Höhe beispiellosen Investitionen reichen die Mittel nicht vollständig aus, um die Krise vollständig abzufedern. Insgesamt besteht nur eine äußerst geringe Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation ausgehend von einer expansiven Geldpolitik. Wahrscheinlicher ist eher ein zweiter Lockdown, der internationale Lieferketten aussetzt und damit Güterengpässe verursacht. Die Gefahr einer Hyperinflation geht also nicht von der EZB aus, sondern eher von einer weiteren Ausbreitung des Covid-19-Virus in Verbindung mit zu drastischen Lockdown-Maßnahmen, erklärt Kurt Neuwirth von der Neuwirth Finance GmbH in seinem Zinskommentar.
Mieter befürchten Zahlungsschwierigkeiten
04.08.2020: Auch wenn bisher die Wohnungsmieten überwiegend pünktlich gezahlt werden: Viele Mieterinnen und Mieter befürchten, aufgrund der Corona-Pandemie künftig in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Servicemonitor Wohnen“ des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult. 31 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Einkommenssituation ihres Haushaltes aufgrund von Corona verschlechtert habe. Dies trifft insbesondere auf Haushalte mit Kindern und auf Paare unter 30 Jahren zu. Entsprechend sorgen sich viele Menschen um ihre Finanzen: 15 Prozent der Befragten befürchten, dass sie künftig in Mietzahlungsschwierigkeiten geraten könnten. Auf der anderen Seite sind sich 73 Prozent ziemlich sicher, auch in Zukunft ihre Miete zahlen zu können. 13 Prozent sind in dieser Frage unentschieden.
60 Prozent der Mieterinnen und Mieter stimmen der Aussage zu, dass ihr Vermieter auch bei Problemen für sie da sei. Fast die Hälfte (48 Prozent) geht davon aus, dass der Vermieter sie bei Zahlungsschwierigkeiten mit Hilfsangeboten unterstützen würde. Allerdings haben gerade diejenigen Haushalte, die schon Einkommenseinbußen aufgrund der Corona-Pandemie erlitten haben, vergleichsweise wenig Vertrauen in die Unterstützung durch ihren Vermieter.
Mietausfallrisiko in München am höchsten
04.08.2020: PREA, ein Unternehmen für digitale Investmentberatung in Deutschland, hat vor dem Hintergrund der Corona-Rezession und dem damit verbundenen, immer noch hohen Anteil an Arbeitnehmern in Kurzarbeit oder mit drohendem Jobverlust erstmals eine KI-Analyse vorgelegt, welche die Risiken für Mietausfälle in den sieben deutschen A-Städten untersucht. Die Smart-Data-Übersicht, durch Karten visualisiert, unterteilt die Städte in Lagen mit „keinem“, „moderatem“ und „hohem“ Risiko. Spitzenreiter unter den Städten mit dem höchsten Risiko ist München, gefolgt von Stuttgart, Frankfurt/M., Köln und Hamburg. Berlin und Düsseldorf erweisen sich in dieser Betrachtung als die robustesten Standorte.
Ein wichtiges Ergebnis der PREA-Untersuchung ist, dass das Mietausfallrisiko in allen sieben Städten wesentlich von der Mikrolage abhängt. Überraschend hierbei ist auch die Erkenntnis, dass es insbesondere die Innenstadtlagen, wie die Münchener City, Berlin-Mitte oder das Frankfurter Westend sind, die stark von Mietausfällen betroffen sein könnten. Ebenso städtische Premiumlagen wie Hamburg-Winterhude oder Berlin-Dahlem. Das zeigt, dass auch Menschen mit einem höheren Einkommen in zentralen Lagen mit höheren Mieten durch Kurzarbeit oder Jobverlust ebenso schnell in die Mietausfallschere laufen können, wie die mit geringeren Mieten, aber dann womöglich auch geringerem Einkommen. Dabei unterscheiden sich die Ausfallrisiken teilweise von Straße zu Straße innerhalb eines Postleitzahlengebiets. So in Berlins Mitte, wo zum Beispiel im Süden der Friedrichstraße unter einer einzigen Postleitzahl sämtliche Risikokategorien vertreten sind. Dies macht deutlich, dass bei der Einschätzung des Investitionspotenzials nicht pauschal vorgegangen werden kann, sondern granular vorgegangen werden muss.
Corona-Disziplin in Bauwirtschaft sinkt
03.08.2020: Immer häufiger werden auf Baustellen notwendige Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten. Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) bei Arbeitsschutzkontrollen festgestellt. Viele Bauunternehmen seien trotz der Corona-Pandemie inzwischen wieder zu alten Verhaltensmustern zurückgekehrt und ignorierten damit die Infektionsgefahr: „Sammeltransporte zu Baustellen im Bulli sind in vielen Firmen wieder an der Tagesordnung. Genauso wie Pausen im engen Bauwagen“, kritisiert der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger. Oft hätten Bauarbeiter nicht einmal die Möglichkeit, sich am Waschbecken mit fließendem Wasser und Seife die Hände zu waschen. Das Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern sei ohnehin die Ausnahme auf dem Bau. Feiger berichtet von einem Fall aus Norddeutschland: Dort habe ein Arbeitgeber das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken auf seinen Baustellen sogar verboten. Er appelliert an die Baubeschäftigten, solche „respektlosen Arbeitgeber-Kapriolen“ nicht zu akzeptieren und sich an die Bau-Gewerkschaft zu wenden.
Büro der Zukunft wird ein Treffpunkt
03.08.2020: Bei Büros entscheidet nicht mehr die Quadratmeterzahl, sondern in erster Linie die Qualität der Fläche über deren Zukunftsfähigkeit. Das Büro der Zukunft ist individuell, flexibel und ortsungebunden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen unternehmensinternen Umfrage der Drees & Sommer-Gruppe. Laut der Umfrage habe nicht einmal die Hälfte der Teilnehmenden vor Corona mobil gearbeitet. Nun kann sich mit 83 Prozent die große Mehrheit vorstellen, künftig ein bis drei Tage pro Woche mobil oder von zu Hause aus zu arbeiten. Dieses Arbeiten von überall bringt auch Herausforderungen mit sich. Die Grenzen zwischen Beruf, Familie und Freizeit verschwimmen zunehmend. Wenn das Berufsleben im privaten Bereich stattfindet, verlieren die eigenen vier Wände ihre Funktion als Rückzugsort. Nicht jeder der Befragten fühlt sich damit wohl. Das Büro wird daher auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen – wenn es auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten wird. Das Büro der Zukunft muss all das bieten, was das Home Office nicht oder nicht immer leisten kann: Konzentration, Kommunikation und Kooperation. Das Büro müsse sich demnach wandeln vom schlichten Arbeitsort mit Pflichtaufenthalt hin zu einem Ort des persönlichen Kontakts, der menschlichen Nähe und zum Netzwerk-Treffpunkt des Austauschs der Mitarbeiter untereinander, mit Geschäftspartnern und Kunden.
Flex-Office-Branche erholt sich
31.07.2020: Corona wirkt sich auch auf die Anbieter flexibler Bürolösungen aus, deren Geschäft sich etwa durch die vielerorts erfolgte Homeoffice-Umstellung, viele bis dahin unübliche Einschränkungen und eine neue Sensibilität gegenüber dem „physischen“ Büroalltag veränderte. AllOfficeCenters veröffentlicht hierzu Daten im COVID-19 Flex Office Impact Report für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die wichtigsten Zahlen:
- 96,8 Prozent aller Office Center blieben trotz Corona-Lockdown durchgehend geöffnet
- laut 54,8 Prozent der Betreiber kam es bereits im Mai zu einer Erholung der Anfragesituation
- 64,5 Prozent der Befragten erwarten eine starke Zunahme des FlexOffice-Bedarfs
Rund 50 Prozent der Betreiber boten schon nach kurzer Zeit virtuelle Besichtigungen an. Schnell realisiert wurden auch die Ausgabe von Masken und Desinfektionsmitteln oder die Installation von Trennwänden, Wärmekameras und berührungslosen Türen. Genauso schnell ging die Einrichtung von „Safe Zones“ und „One Way“-Wegsystemen plus die Ausweitung des Angebots an Einzel- und kleineren Teambüros, etwa für Team-Splittings. „Zukünftig werden Einzel- und Teambüros deutlich gefragt sein, weil das Homeoffice eben nicht für alle Arbeitnehmer ideal ist. Vielmehr ist es unproduktiv, führt zu beruflicher Asozialisation und sozialer Entkopplung“, erklärt Anita Gödiker, Gründerin und Geschäftsführerin von Satellite Office, zu den Umfrageergebnissen.
Immobilien bleiben trotz Corona beliebteste Anlageform
31.07.2020: 56 Prozent der Bevölkerung halten Immobilien als sinnvolle Kapitalanlage zur privaten Vermögensbildung. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Commerz Real im Juni 2020 unter etwa 2.000 Bundesbürgern. Bei einer vergleichbaren Umfrage im Februar 2020, also vor dem Corona bedingten Lock-Down, äußerten dies 51 Prozent. Als weniger attraktiv gelten demnach Gold (38 Prozent im Juni, 35 Prozent im Februar), Aktien (32 Prozent im Juni, 35 Prozent im Februar) oder Lebensversicherungen (18 Prozent im Juni, 16 Prozent im Februar). Für 49 Prozent, etwas mehr als vor der Corona-Krise (45 Prozent), sind Immobilien vor allem eine sichere Wertanlage.
Dahinter folgen die Eigenschaften „krisenfest“ (34 Prozent / 30 Prozent), „geeignet zum Vermögensaufbau“ (30 Prozent / 31 Prozent) und „vor Inflation geschützt“ (24 Prozent / 22 Prozent). Eine gute Rendite sehen dagegen nur 21 Prozent als Vorteil bei der Anlageentscheidung (Februar: 20 Prozent). Während viele bei einem Direktkauf das nötige hohe Eigenkapital (49 Prozent), die Verschuldung (37 Prozent) und die finanzielle Belastung durch die Abzahlung des Kredits als Hindernis betrachten (34 Prozent), sind indirekte Immobilienanlagen – seien es offene Immobilienfonds, Aktien von Immobilienunternehmen, Aktien von Real Estate Investment Trusts oder auch Crowdinvesting – für insgesamt 41 Prozent der Befragten eine attraktive Alternative (43 Prozent im Februar). Mit weiterhin 15 Prozent gelten offene Immobilienfonds als attraktivste Anlageform.
Kaufpreise für Wohnimmobilien steigen unbeirrt
30.07.2020: Wie hat der Wohnimmobilienmarkt die Corona-Krise überstanden? Der aktuelle Wohnimmobilienindex IMX von ImmoScout24 zeigt: Sowohl Kauf- als auch Mietpreise stiegen im zweiten Quartal 2020 deutschlandweit über alle Immobilientypen hinweg wieder deutlicher an.
- Im zweiten Quartal 2020 stiegen die Angebotspreise für Neubau-Häuser im Vergleich zum ersten Quartal 2020 deutschlandweit um 1,5 Prozent. Im ersten Quartal des Jahres hatten die Kaufpreise in diesem Segment deutschlandweit noch durchschnittlich um 2 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2019 nachgegeben.
- Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand stiegen vom ersten zum zweiten Quartal 2020 deutschlandweit um 2,5 Prozent.
- Auch die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen zogen deutschlandweit wieder deutlicher an. Im zweiten Quartal stiegen die Angebotspreise im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres um 1,3 Prozent. Im Corona-Quartal Januar bis März stagnierten die Preise hingegen noch um 0,7 Prozent (Q1 2020 zu Q4 2019).
- In München (+ 1,9 Prozent), Frankfurt am Main, Hamburg (jeweils + 1,4 Prozent) und Köln (+ 1,1 Prozent) stiegen die Angebotsmieten wieder deutlicher als in den vorherigen Quartalen. Einzig für die Bundeshauptstadt Berlin zeigt der IMX eine Stagnation der durchschnittlichen Wohnungsmieten im Bestand im Vergleich zum ersten Quartal 2020.
Einzelhandel erholt sich langsam
29.07.2020: Zum Ende des ersten Halbjahres erholt sich der Einzelhandel langsam wieder von den Folgen des Lockdowns infolge der Corona-Pandemie. Dennoch sind die Spuren der Ausnahmesituation und Umsatzrückgänge im zweiten Quartal laut JLL-Einzelhandelsmarktüberblick deutlich sichtbar: Der Flächenumsatz verlor rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr und fiel damit auf 191.900 Quadratmeter. Die Anzahl der Anmietungen lag bei 383, was einem Rückgang von nahezu einem Drittel im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 entspricht.
Zwei Drittel der Vermietungsdeals sind im bisherigen Jahr außerhalb der zehn größten Handelsstädte abgeschlossen worden. Auf die Big 10 entfiel ein Flächenvolumen von 62.300 Quadratmetern bei 140 Mietvertragsabschlüssen. Entsprechend zurückhaltend fielen die Einzelergebnisse dort aus. Nur Düsseldorf (16.000 Quadratmeter) und Hamburg (9.900 Quadratmeter) sind auf einem guten Kurs. Die weiteren acht Standorte müssen teils deutlich niedrigere Werte im Vergleich zum Vorjahr oder Fünfjahresschnitt hinnehmen. Zwar ist es Berlin (13.700 Quadratmeter) gelungen, mit drei großflächigen Anmietungen im zweiten Quartal den Rückstand etwas zu verkürzen – doch der eigene Fünfjahresschnitt von 38.400 Quadratmetern ist weit entfernt.
Die Nahversorger profitierten in den vergangenen Wochen spürbar davon, dass sie nicht schließen mussten. Die Gastronomie-/Foodbranche bestätigte so im ersten Halbjahr 2020 ihre Führungsposition beim Flächenumsatz nach Branchen. Mit 31 Prozent – sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – setzte sie sich nochmals deutlich von der Textilsparte ab, die 24 Prozent verbuchte. Entscheidend war dabei der Löwenanteil von 67 Prozent, den die Lebensmittelanbieter beisteuerten.
Gewerbemieten trotzen Corona-Pandemie
28.07.2020: Die Gewerbemieten zeigen sich bislang weitgehend unbeeindruckt von der Corona-Pandemie. Dies zeigen die Ergebnisse des Mietpreisindex für Gewerbeflächen (GIMX) für das erste Halbjahr 2020, den ImmoScout24 Gewerbe zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgibt. Während sich die Mietpreise auf dem Büromarkt trotz Kontakteinschränkungen und zunehmenden Homeoffice-Regelungen stabil entwickeln, differenziert sich der Einzelhandelsmarkt weiter aus. Bereits vor der Corona-Pandemie zeigten sich im Einzelhandelsmarkt sehr unterschiedliche Bewegungen. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2020 in beiden Quartalen fort. So sind in Hamburg, Frankfurt am Main und Dresden die angebotenen Einzelhandelsmieten im ersten Halbjahr 2020 zwischen 5,5 Prozent und 6,3 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sanken in Köln, Leipzig und München die Einzelhandelsmieten zwischen 6,1 Prozent und 8,2 Prozent. In Berlin zeigen sich die angebotenen Einzelhandelsmieten auf Basis der hedonischen Berechnungsmethoden des GIMX mit einem leichten Wachstum von 0,7 Prozent vergleichsweise stabil. Besonders auffällig ist die Entwicklung in Düsseldorf für das vergangene Halbjahr. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt legten die Mieten im Einzelhandel um 14,5 Prozent zu. Dabei handelt es sich nach Auffassung des Instituts der deutschen Wirtschaft um Nachholeffekte und Anpassungen zu Preisreduktionen in den Vorjahren 2018 und 2019.
Betrachtet man die durchschnittlichen Angebotsmieten der letzten zehn Jahre weisen Stuttgart mit 6,4 Prozent und Hannover mit 6,2 Prozent die höchsten jährlichen Wachstumsraten seit 2010 aus. In Hamburg (2,4 Prozent), Düsseldorf (3,0 Prozent), Leipzig (3,0 Prozent) und Berlin (4,2 Prozent) liegt die jährliche Wachstumsrate seit 2010 zwischen 2,4 Prozent und 4,2 Prozent. In München (1,9 Prozent), Köln (1,3 Prozent), Dresden (1,1 Prozent) und Frankfurt am Main (0,8 Prozent) stiegen die angebotenen Einzelhandelsmieten in den letzten zehn Jahren mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 0,8 und 1,9 Prozent vergleichsweise moderat. In Essen (-0,8 Prozent) und Dortmund (-0,9 Prozent) sanken die Angebotsmieten im Einzelhandel seit 2010 jährlich leicht. „Die Gewerbeimmobilienmärkte differenzieren sich weiter aus. Gerade im Einzelhandelsmarkt gibt es regional unterschiedliche Bewegungen nach oben und nach unten. Damit setzt sich die Entwicklung aus dem letzten Jahr fort, ein deutlicher Corona-Effekt ist bislang nicht feststellbar“, erklärt Prof Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanz- und Immobilienmärkte beim Institut der deutschen Wirtschaft.
Corona und der europäische Bürotransaktionsmarkt
27.07.2020: Das Transaktionsvolumen von Büroimmobilien in Europa (inklusive UK) ist laut Catella Research im 1. Halbjahr 2020 mit insgesamt rund 39,7 Milliarden Euro trotz der andauernden Corona-Pandemie insgesamt relativ stabil geblieben. In den von COVID-19 stark betroffenen Ländern mit langen Lockdown-Phasen ist das Volumen jedoch rückläufig. Die stärksten Rückgänge müssen Länder wie Portugal (-74 Prozent), Großbritannien (-46 Prozent) und Irland (-41 Prozent) verzeichnen. In Italien und Deutschland ist das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch um 19 beziehungsweise 15 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend dafür sind das noch hohe Umsatzvolumen des ersten Quartals sowie zahlreiche Großtransaktionen mit langer Vorlaufzeit beziehungsweise Due-Dilligence-Phase.
Weitere Ergebnisse:
- Die durchschnittliche Bürospitzenmiete aller 37 Märkte stieg auf aktuell 34,90 Euro pro Quadratmeter gegenüber 33,40 Euro im 1. Halbjahr 2019.
- Der teuerste Büromarkt bleibt London Westend mit 111 Euro pro Quadratmeter.
- Die niedrigsten Spitzenmieten befinden sich unverändert in den baltischen Städten Vilnius, Riga und Tallin.
- Die durchschnittliche Nettospitzenrendite aller Märkte liegt aktuell bei 4,12 Prozent, was einem Rückgang von lediglich 12 Basispunkten entspricht.
- Die niedrigsten Renditen unterhalb der drei Prozentmarke und somit die teuersten Investmentmärkte Europas finden sich in den deutschen Top 5-Märkten sowie Paris.
- Aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie ist an vielen Märkten eine Sechs-Monatstrendumkehr mit leicht rückläufigen Prognosezahlen - Die Mehrheit der Märkte wird somit auf gleichbleibendem Niveau stagnieren.
Wohnimmobilienpreise steigen auch in Corona-Zeiten - Mieten stagnieren
23.07.2020: Im Laufe der letzten Woche sind die Preise für Wohnimmobilien nach einem leichten Abfall Anfang Juli wieder angestiegen. In den zehn Städten Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart werden Eigentumswohnungen für im Schnitt über 5.200 Euro je Quadratmeter angeboten. Die gelisteten Einfamilienhauspreise liegen in Deutschland gesamt im Mittel wieder über 2.400 Euro je Quadratmeter. Die angebotenen Wohnungsmieten stagnieren dagegen in ganz Deutschland schon seit einigen Wochen, lediglich in den zehn großen Städten konnte Sprengnetter einen ganz leichten Anstieg messen.
Logistikinvestmentmarkt trotzt Corona
21.07.2020: Mit einem Transaktionsvolumen von 3,83 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020, entsprechend einem Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wurde auf dem deutschen Investmentmarkt für Logistik- und Industrieimmobilien ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielt. „Noch beachtlicher zeigt sich die Steigerungsrate im langfristigen Vergleich. Ein knapp doppelt so hohes Volumen schlägt gegenüber dem Zehn-Jahresschnitt zu Buche. Und selbst auf den Schnitt der starken letzten fünf ersten Halbjahre konnte 2020 noch 30 Prozent drauflegen“, kommentiert Nick Jones, Head of Industrial Investment JLL Germany. Jones weiter: „Allerdings gibt es auch bei Logistik- und Industrieimmobilien vom ersten zum zweiten Quartal einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. Während in den ersten drei Monaten 2,3 Milliarden Euro und damit ein Allzeithoch registriert wurde, waren es von April bis Juni aufgrund der Lockdowns mit 1,5 Milliarden Euro 35 Prozent weniger.“ Eine Erklärung dafür sei das Fehlen großvolumiger Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die von rund 1,6 Milliarden Euro (67 Prozent des Transaktionsvolumens) in den ersten drei Monaten auf nur noch 260 Millionen Euro und damit einen Anteil von 17 Prozent sanken. Trotz des Rückgangs sei das zweithöchste Transaktionsvolumen in einem zweiten Quartal überhaupt zu notieren.
Gastgewerbe zieht nach Lockerungen wieder an
20.07.2020: Die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hatten im Mai 2020 Auswirkungen auf das Gastgewerbe in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stieg der Umsatz im Gastgewerbe im Mai 2020 nach Kalender- und Saisonbereinigung real (preisbereinigt) um 44,9 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 45,2 Prozent gegenüber April 2020. Allerdings war der Gastgewerbeumsatz real um 64,0 Prozent und nominal um 63,4 Prozent geringer als im Mai 2019. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz real um 64,9 Prozent und nominal um 64,8 Prozent niedriger.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum Mai 2019 real 80,0 Prozent niedrigere Umsätze. In der Gastronomie fiel der Umsatz gegenüber Mai 2019 real um 54,6 Prozent. Innerhalb der Gastronomie lag der reale Umsatz der Caterer im Mai 2020 um 54,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Ursache waren die geltenden Verbote von Übernachtungen touristischer Gäste in Hotels und anderen Ferien- und Freizeiteinrichtungen sowie die Schließungen der Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices im März und April 2020. In der Zeit vom 9. bis 18. Mai 2020 wurden diese Regelungen nach und nach in allen Bundesländern gelockert.
Corona-Auswirkungen schlagen auf Angebotsmieten in der Logistik durch
20.07.2020: Vor allem große Online-Anbieter und E-Commerce wurden in den letzten Wochen als Gewinner der Corona-Krise genannt. Demnach liegt die Vermutung nahe, dass die Nachfrage nach Logistik- und Lagerflächen in den vergangenen Monaten stark gestiegen ist. Doch in den Daten von ImmoScout24 Gewerbe spiegelt sich der Boom noch nicht wieder. „Deutschlandweit ist im Vergleich zum Jahresbeginn die Nachfrage nach Logistikflächen gesunken. Vor allem im März gab es ein deutliches Corona-Tief. Seit April bewegt sich die Nachfrage nach Logistik kontinuierlich auf den Jahresanfangswert zu. Der Markt belebt sich und die Flächengesuche nehmen wieder zu“, erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
„Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Bedarf an Logistikimmobilien stark gestiegen. Trotz kurzfristigem Corona-Dämpfer bleibt die Nachfrage hoch und wird weiter zunehmen. Das veränderte Konsumentenverhalten und der wachsende Online-Handel sind Treiber dieser Entwicklung. Gleichzeitig haben wir in der Krise gesehen, wie wichtig es ist, vor Ort zu produzieren und zu lagern, um Lieferengpässe und Produktionsstopps zu vermeiden“, so Dr. Thomas Schroeter. Schroeter weiter: „Auch wenn deutschlandweit gerade mehr Logistikimmobilien inseriert werden, bleibt das Angebot knapp – vor allem in der Nähe der Metropolregionen. Für den wachsenden Online-Handel tun wir gut daran, ausreichend Logistikflächen auszuweisen und zu bauen. Bisher sind Lagerhallen in der Nachbarschaft unbeliebt. Wir sehen aber einen Trend zu Mikro-Logistik für die Nahversorgung und den Online-Handel. Das könnte die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen.“
Deutschlandweit sind die Angebotspreise für Logistikflächen und Lagerhallen zur Miete seit Jahresbeginn bis Juni 2020 um 8,6 Prozent gesunken. Im Jahresvergleich sanken die Preise um 3,4 Prozent. Die durchschnittliche Angebotsmiete liegt aktuell in Deutschland bei 2,67 Euro pro Quadratmeter. Auf Ebene der Top7-Städte inklusive des Umlands sanken die durchschnittlichen Angebotsmieten im Vergleich zum Jahresbeginn um 6,6 Prozent: von 3,05 Euro pro Quadratmeter auf 2,85 Euro pro Quadratmeter. Ausgenommen vom Rückgang der Angebotsmieten sind Berlin und das Berliner Umland. Hier liegen die Angebotsmieten für Logistikimmobilien im Juni 2020 bei 5,04 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Januar mit 4,40 Euro pro Quadratmeter stiegen die Angebotsmieten damit um 14,5 Prozent.
Homeoffice wird Büros nicht ablösen
18.07.2020: Die Befürchtungen, dass nach der flächendeckenden Homeoffice-Nutzung im Zuge der COVID-19-Pandemie künftig keine Büros mehr benötigt werden, sind übertrieben. Das ist das Ergebnis des jüngsten Diskussionspapiers des internationalen Immobilien-Investmentmanagers Savills Investment Management (Savills IM) zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Büroimmobilienmarkt. Nach dem Beginn der Lockdown-Maßnahmen hatten diverse Marktbeobachter und Medien bereits das Ende des klassischen Büros ausgerufen. In der Realität stellt sich die Entwicklung jedoch differenzierter dar. Vor allem Büroobjekte in zentralen Geschäftslagen (Central Business District – kurz CBD) dürften kaum an Popularität einbüßen. Insbesondere Gebäude mit hoher Effizienz, guter Verkehrsanbindung und attraktiven Dienstleistungs- und Nahversorgungsangeboten im Umfeld werden auch weiterhin von hoher Nachfrage profitieren.
Die Pandemie hat gezeigt, dass das Arbeiten von zu Hause für viele Unternehmen und Berufe möglich ist. Dennoch haben internationale Umfragen ergeben, dass nur eine Minderheit der Arbeitnehmer/innen vollständig von zu Hause aus arbeiten möchte, sobald die Normalität wieder hergestellt ist. Gründe dafür dürften in den Nachteilen zu finden sein, die das Arbeiten von zu Hause mit sich bringt. Dazu zählen ungeeignete Arbeitsräume und -plätze, hohes Ablenkungspotenzial sowie der Mangel an persönlichem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Zu den weiteren Nachteilen gehört die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer/innen keinen erforderlichen separaten Arbeitsraum haben. Einsamkeit, Isolation und verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben sind nur einige der Herausforderungen, die mit dem langfristigen Arbeiten von zu Hause verbunden sind.
Savills: Immobilienmärkte atmen nach Lockerungen auf
16.07.2020: Mit den Lockerungen der globalen Restriktionen atmet auch die Immobilienwelt langsam wieder auf. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die Savills zwischen dem 03. und 05. Juni 2020 in insgesamt 33 Ländern durchgeführt hat, um ein allgemeines Stimmungsbild wiedergeben zu können. In 30 % der untersuchten Märkte ist die Nachfrage auf Nutzerseite nach Ende der Lockdowns gestiegen. Dort, wo die Aufhebung der Restriktionen bereits erfolgt ist oder in naher Zukunft liegt, werden sogar Werte von 34 Prozent erzielt.
Auf Investorenseite deutet die Umfrage zudem darauf hin, dass Kredite schwieriger oder zu weniger guten Konditionen verfügbar sind als präpandemisch. Dies gilt insbesondere für die Vereinigten Arabischen Emirate und Nordamerika: Hier berichteten 75 Prozent der Umfrageteilnehmer von schlechteren Finanzierungsbedingungen, verglichen mit 38 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum. In Europa haben sich die Zinssätze für Core-Büroimmobilien teilweise verdoppelt, während in den USA eine Umfrage der US-Notenbank ergab, dass die Banken die Kreditvergabestandards in allen relevanten gewerblichen Anlageklassen verschärft hatten.
Insbesondere für das Logistiksegment sind die Aussichten positiv: Der Umfrage zufolge gehen 79 Prozent der Befragten davon aus, dass es im zweiten Halbjahr 2020 einen Anstieg des Transaktionsvolumens geben und sich dieser Trend auch in den Folgejahren fortsetzen wird. Neben dem Sektor für Logistikimmobilien deutet die Umfrage auch darauf hin, dass sich Produkte aus dem Gesundheitswesen und – in etwas abgeschwächter Form – auch Wohnobjekte als besonders widerstandsfähig erweisen. Während der Großteil der Befragten von stabilen oder nur leicht sinkenden Mieten ausgeht, wird für in einigen Ländern sogar ein geringes Mietwachstum vorausgesagt. Auch die Aussichten auf dem Bürosektor bessern sich. Während die Hälfte der Teilnehmer damit rechnet, dass sich die Büroimmobilienumsätze sukzessive erholen, erwarten lediglich 22 Prozent einen weiteren Rückgang. Spätestens für 2021 ist von einer breiteren Entspannung auszugehen: So glauben 75 Prozent an ein steigendes Transaktionsvolumen, 22 Prozent gehen davon aus, dass es keinerlei Veränderung geben wird, und nur drei Prozent antizipieren weiter fallende Zahlen.
Immobilienklima unterbricht zwischenzeitlichen Erholungskurs
14.07.2020: Das Deutsche Hypo Immobilienklima hatte in den Monaten April und Mai durch die Corona-Krise einen historischen Einbruch erfahren. Im Juni zeigte sich eine erste Aufhellung. Die 151. Deutsche-Hypo-Monatsbefragung unter rund 1.200 Immobilienexperten im Juli setzt dieser positiven Entwicklung jedoch ein vorläufiges Ende. Im Vergleich zum Vormonat ging der Index um 2,5 Prozent zurück. Während das Investmentklima moderat um 1,2 Prozent auf 73,7 Punkte sank, wurde diese Entwicklung wesentlich durch das Ertragsklima (-4,0 Prozent auf 66,1 Punkte) getragen. Während das Deutsche-Hypo-Immobilienklima im Juli einen Dämpfer erfahren hat, heben sich zwei Assetklassen positiv hervor. Das Wohnklima setzt mit einem Zuwachs um 3,3 Prozent die Etablierung im positiven Bereich fort und steht somit bei 120,0 Punkten. Das langjährige Schlusslicht Handelsklima konnte ebenfalls deutlich um 17,9 Prozent auf 32,7 Punkte zulegen und hat die Position mit dem Hotelklima (-18,8 Prozent auf 30,1 Punkte) getauscht. Den Spitzenplatz hält weiterhin das Logistikklima, auch wenn es gegenüber dem Vormonat einen Verlust von 4,9 Prozent hinnehmen musste und nun bei 128,1 Punkten steht. Die Negativserie des Büroklimas setzte sich auch im Juli fort. Nach einem Rückgang um 7,4 Prozent steht dieses nun bei 69,7 Punkten - der niedrigste Wert seit März 2010.
Nachfrage nach Einzelhandelsflächen zieht wieder an
13.07.2020: Die Corona-Pandemie hat Gewerbeimmobiliensuchende deutschlandweit verunsichert. Mit den Kontakteinschränkungen sind die Kontaktanfragen bei Anbietern von Einzelhandelsflächen zur Miete stark zurückgegangen. Im Zuge der Lockerungen stieg die Nachfrage von April bis Juni laut Zahlen von ImmoScout24 Gewerbe wieder sprungartig um 97,4 Prozent an. Die deutschlandweite Nachfrage hat sich damit weitgehend erholt: Im Juni gingen bei Anbietern von Einzelhandelsflächen zur Miete in der deutschlandweiten Betrachtung wieder so viele Kontaktanfragen ein wie zum Jahresanfang (- 0,1 Prozent). „Der Schock saß bei Suchenden nach Einzelhandelsflächen tiefer als bei den Mietern und Käufern im Wohnimmobilienmarkt. Viele Unternehmen waren damit beschäftigt, ihre Betriebe durch die Krise zu steuern. Jetzt da die meisten Geschäfte öffnen dürfen, nimmt die Suche nach der passenden Gewerbeimmobilie wieder Fahrt auf. Schaut man sich die Entwicklung der Nachfrage im Jahresvergleich an, sieht man, dass der Bedarf an Einzelhandelsflächen enorm hoch und seit letztem Jahr stark gestiegen ist“, erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Deutscher Hotelinvestmentmarkt bricht zusammen
10.07.2020: Der deutsche Hotelinvestmentmarkt hat durch Corona Einbußen in bis dato nicht gekannter Größenordnung hinnehmen müssen. Bei lediglich acht Transaktionen in den Monaten April bis Ende Juni haben Investoren 260 Millionen Euro in die Hand genommen, um Hotelobjekte zu kaufen. Drei Monate vorher konnten noch eine Milliarde Euro und 27 Transaktionen bilanziert werden. Ein Trostpflästerchen für die Statistiker: Durch den starken Jahresauftakt mildert sich der Rückgang für das Halbjahr auf ein Minus von lediglich 15 Prozent, gleichbedeutend einem Transaktionsergebnis von 1,25 Milliarden Euro (H1 2019: 1,47 Milliarden Euro). Der Fünf-Jahresvergleich mit den in diesem Zeitraum stark zugenommenen Volumina liegt da schon eher im Argen: - 28 Prozent schlagen zu Buche.
Corona führt zu Digitalisierungsschub bei Prozessen und in der Kundenkommunikation
09.07.2020: Die Corona-Pandemie wirkt in der deutschen Immobilien-, Energie- und Startup-Wirtschaft als Digitalisierungstreiber. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Aareal Bank unter Entscheidern und Mitarbeitern von Unternehmen der drei Branchen vom 8. April bis 10. Mai 2020. Mehr als jeder Fünfte (rund 21 Prozent) der rund 1.400 Befragten aus der Wohnungs-, Energie- und Startup-Wirtschaft gibt zu Protokoll, dass sein eigenes Unternehmen nicht ausreichend darauf vorbereitet war, interne Prozesse digital durchzuführen. Fast die Hälfte der Teilnehmer (rund 48 Prozent) sagt zudem, dass die digitale Transformation in ihrem Unternehmen in der Corona-Krise wichtiger geworden ist.
Wie stark die Krise die digitale Transformation in den drei Branchen befeuert, zeigt sich am Beispiel der Kommunikation: Rund 61 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass – bedingt durch die Erfahrungen während des weitgehenden deutschlandweiten Lockdowns – in Zukunft der Austausch mit Kunden vermehrt digital stattfinden wird. Gut ein Viertel (rund 26 Prozent) gibt in diesem Zusammenhang an, Maßnahmen zur digitalen Kundenkommunikation (zum Beispiel Webinare) einführen oder ausbauen zu wollen. Auch auf unternehmensinterne Arbeitsweisen dürfte sich die neue Art der Zusammenarbeit auswirken: Mehr als ein Drittel der Befragten (rund 34 Prozent) plant, in ihrer Firma digitale Meetings und die Zusammenarbeit mittels digitaler Tools einzuführen oder auszubauen. Rund 64 Prozent der Befragten wünschen sich, dass branchenübergreifende Prozesse in Zukunft vermehrt digital ablaufen. Doch auch bei unternehmensinternen Prozessen sehen viele Teilnehmer noch Luft nach oben: Rund 36 Prozent berichten, dass in ihrem Unternehmen geplant ist, die Digitalisierung von Prozessen voranzubringen. Und gut 23 Prozent gehen davon aus, dass ihr Unternehmen die Automatisierung von Arbeitsschritten in ihrer Firma plant.
Verändert Covid-19 den Büroflächenbedarf?
08.07.2020: Besonders In den letzten Monaten erlebte die globale Ökonomie eine nie dagewesene Eruption und in einer kaum möglich geglaubten Geschwindigkeit fand „das Arbeiten“ plötzlich „zu Hause“ statt. Der Stand der Digitalisierung in der deutschen Immobilienwirtschaft war zuvor eher mittelmäßig. Die neue Catella-Umfrage bei 750 Entscheidern der Immoblienbranche zeigt nach dem Verlauf der COVID-19-Krise aber ein positives Bild. Nach zwölf Wochen halten 85 Prozent der Befragten die digitale Ausstattung in ihrem Unternehmen für gut oder sehr gut. Im Ergebnis, so die Überzeugung der Branche, wird die COVID-19-Pandemie zu einem strukturell und nachhaltig veränderten Büroflächenbedarf führen. Ob sich dieser tatsächlich in einem Flächenrückgang oder eher veränderten Arbeitsstrukturen (z. B. Flexible Office Spaces, Coworking-Infrastruktur) zeigen wird, bleibt abzuwarten.
Weitere Details der Umfrage:
- Durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurde bei 97 % der Befragten in immobilienwirtschaftlichen Berufen die Büroarbeit teilweise oder gänzlich durch Homeoffice ersetzt.
- In den letzten 12 Wochen wurde eine positive Entwicklung der digitalen Performance der Unternehmen wahrgenommen. 85 % bezeichnen diese als gut oder sehr gut.
- Eine Veränderung der Arbeitszeit hat stattgefunden, was sich in einer Verschiebung und Verlängerung sowie einem erhöhten Arbeitspensum manifestiert.
- Am meisten werden Face-to-Face-Kontakte während der klassischen Büroarbeit vermisst.
- Für einen signifikanten Anteil der Befragten ist die ideale Wochenaufteilung durch Flexibilität geprägt (1 bis 3 flexible Tage pro Woche).
- Man geht davon aus, dass nationale sowie internationale Geschäftsreisen zukünftig abnehmen werden.
- Man erwartet zukünftig einen leichten Büroflächenrückgang von -1 % bis -10 %.
Talsohle bei Bürovermietungsmärkten durchschritten
07.07.2020: Die COVID-19-Pandemie hält die Top-7-Büromärkte weiterhin fest im Griff. Trotzdem schlagen sich die Auswirkungen der Pandemie nur teilweise in den klassischen Büromarktkennziffern nieder. So brach der Flächenumsatz zwar im ersten Halbjahr in allen Top-7-Büromärkten ein und lag mit 1,3 Millionen Quadratmetern um 33 Prozent unterhalb des Vorjahreswertes, die Mieten und der Leerstand blieben aber weitestgehend stabil. Den stärksten Rückgang im Flächenumsatz verzeichnete Frankfurt. Dort lag die Büroflächennachfrage um 54 Prozent unterhalb der Vorjahresperiode. Demgegenüber betrug der Rückgang in München lediglich 16 Prozent. Bei den Mieten ist das Bild gemischter. In Berlin, Hamburg und Stuttgart sind Spitzen- und Durchschnittsmiete gestiegen. Den stärksten Anstieg verzeichnete Stuttgart, wo die Spitzenmiete um vier Prozent gewachsen ist und jetzt bei 25 Euro pro Quadratmeter liegt. In den restlichen Märkten blieben die Nominalmieten stabil. „Nutzer versuchen die derzeitige Marktsituation für sich zu nutzen, um Incentives sowohl bei Mietvertragsverlängerungen als auch bei Neuabschlüssen auszuhandeln. Entsprechend zeigen sich die Auswirkungen der Krise derzeit lediglich in einer sinkenden Effektivmiete und einer erhöhten Zahl an Mietvertragsverlängerungen“, so Panajotis Aspiotis, Managing Director und verantwortlich für Agency Germany bei Savills.
E-Commerce als großer Profiteur der Krise - mit kleinen Abstrichen
06.07.2020: Nach einem Einbruch im 1. Quartal ist der E-Commerce im 2. Quartal überdurchschnittlich gewachsen. Er ist damit im gesamten 1. Halbjahr 2020 wieder zu gewohntem Wachstum zurückgekehrt. Die aktuellen Zahlen der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) haben für das 2. Quartal 2020 ein E-Commerce-Wachstum von 16,5 Prozent ergeben, nach einer Corona-bedingten Stagnation von 1,5 Prozent im 1. Quartal 2020. Mit einem Plus von 51,2 Prozent im zweiten Quartal und 35,7 Prozent im 1. Halbjahr 2020 sind die Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Tierbedarf, Medikamente oder Drogerie am stärksten gewachsen.
Im Zeitraum April bis Juni 2020 gaben die Verbraucher im Online-Handel 20.222 Millionen Euro (2. Quartal 2019: 17.363 Millionen Euro) aus. Im gesamten ersten Halbjahr summierten sich die Erlöse auf 36.705 Millionen Euro und damit 9,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (33.608 Millionen Euro). Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verzeichnen im 2. Quartal 2020 einen Umsatz von nur noch 1.364 Millionen Euro (2. Quartal 2019: 4.810 Millionen Euro) und damit einen Einbruch um 71,6 Prozent. Hier zeigen sich die Auswirkungen des Lockdowns auf Reisen und kulturelle Events auch im E-Commerce in voller Härte.
„E-Commerce hat sich im zweiten Quartal nachhaltig als zusätzliche Versorgungs-Infrastruktur etabliert“, fasst bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer zusammen. „Das zeigt sich nicht nur an den absoluten Zahlen, sondern auch am erklärten Willen der Konsumenten, auch künftig mindestens so viele, wenn nicht mehr Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente online zu kaufen.“ Von den höheren Umsätzen im Internet haben insbesondere die Internet Pure Player mit einem Wachstum von 13,3 Prozent im 1. Halbjahr und 20,8 Prozent allein im zweiten Quartal 2020 profitiert. Die Umsätze auf Online-Marktplätzen wuchsen im gleichen Zeitraum um 19,1 Prozent (Quartal) beziehungsweise 12,1 Prozent (Halbjahr). Die Onlineumsätze der stationären Händler konnten demgegenüber im zweiten Quartal mit 4,7 Prozent nur unterdurchschnittlich am Wachstum partizipieren; auf das Halbjahr bezogen verloren sie sogar 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Auch wenn diese Zahlen ernüchtern, haben viele stationäre Händler in der Krise erstmals konsequent mit dem Onlinehandel begonnen. Dadurch wachsen die Chancen, dass Multichannel-Anbieter künftig wieder Boden gut machen“, so Christoph Wenk-Fischer.
20 Prozent der deutschen Firmen hält sich für gefährdet
06.07.2020: Ein gutes Fünftel der deutschen Unternehmen sieht sein Überleben durch die Coronakrise gefährdet. Das ergibt sich aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts. 21 Prozent der Firmen antworteten im Juni, die Beeinträchtigungen durch Corona seien existenzbedrohend. „In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen“, sagt ifo-Forscher Stefan Sauer. Das betrifft vor allem die Dienstleister, von denen sich 27 Prozent als gefährdet einstuften. Im Handel waren es 18 Prozent, in der Industrie 17 und auf dem Bau nur zwei Prozent.
Ganz besonders wackelig sind die Reisebüros und Reiseveranstalter mit 85 Prozent, die Hotels mit 76 Prozent und die Gaststätten mit 67 Prozent. Aber auch 55 Prozent der Kreativen, Künstler und Unterhalter sehen ihre Existenz bedroht. Es folgen die Schifffahrt mit 50 Prozent und die Filmbranche mit 48 Prozent. In der Industrie sind es vor allem die Metallerzeuger und -bearbeiter, die sich zu 53 Prozent für gefährdet halten. Es folgen die Textilhersteller mit 38 Prozent, das Druckgewerbe mit 28 Prozent, die Lederbranche mit 27 Prozent und die Autohersteller und ihre Zulieferer mit 26 Prozent. Im Handel sind es vor allem die Einzelhändler mit 21 Prozent. Der Großhandel ist mit 15 Prozent weniger betroffen.
Stillstand bei Neuvermietungen am Wohnungsmarkt
06.07.2020: Nach Angaben von Tolle Immobilien ist der Neubau von Wohnungen in Berlin dringend erforderlich, da praktisch ein Stillstand bei den Neuvermietungen durch die Corona-Krise und den Mietendeckel zu verzeichnen sei. Corvin Tolle, geschäftsführender Gesellschafter von Tolle Immobilien: „Aufgrund der großen Verunsicherung der Bevölkerung zieht im Moment fast niemand aus bzw. um. Und das bei einer massiven Nachfrage nach Wohnungen.“ Das Unternehmen registriert derzeit eine „sehr hohe“ Nachfrage nach Wohnungen besonders im Segment von 2.500 bis 5.500 Euro pro Quadratmeter bei gebrauchten Wohnungen je nach Lage. Deswegen unterstützt Tolle Immobilien auch die Initiative „Neue Wege für Berlin e.V.“ (www. neue-wege-fuer-berlin.de), die sich für den Neubau von mindestens 12.500 sozialen und bezahlbaren Wohnungen pro Jahr in Berlin einsetzt. „Durch die Unterschriftaktion des Vereins soll der Senat zudem verpflichtet werden, eigene Grundstücke schnell, unbürokratisch und preiswert für den Wohnungsbau bereitzustellen. Das begrüßen wir ausdrücklich“, so Corvin Tolle abschließend.
Stimmung in der Immobilienwirtschaft stark eingebrochen
02.07.2020: Professor Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte beim Institut der deutschen Wirtschaft IW, fasst die neuesten Zahlen aus dem ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex für das zweite Quartal 2020 zusammen. Besonders stark von einem analysierten Allzeittief betroffen sind die Segmente Büro und Handel.
Mietenmoratorium wird nicht verlängert
01.07.2020: „Wir bedauern außerordentlich, dass die Bundesregierung die weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Nöte hunderttausender Wohnraum- und Gewerbemieter in Deutschland nicht erkannt hat. Viele Mieter müssen nun ab sofort befürchten, ihre Wohnung und ihre Gewerbeflächen zu verlieren, wenn sie aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie unverschuldet ihre Mieten nicht oder nicht vollständig zahlen können“, kommentiert der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, die heute bekannt gewordene Entscheidung der Bundesregierung, den corona-bedingten Kündigungsschutz nicht für Juli bis September 2020 zu verlängern. „Wir wissen, dass der SPD-Teil der Bundesregierung – u.a. die zuständige Ministerin, Christine Lambrecht – unsere entsprechende Forderung nach Kräften unterstützt hat, genauso wie die oppositionellen Grünen und Linken. Für die Blockadehaltung der CDU/CSU bringen wir keinerlei Verständnis auf. Die Betroffenen werden diese als Schlag ins Gesicht empfinden.“
Um die auf große Teile der Mieterschaft zurollende Kündigungswelle abzufangen und sowohl Mieter als auch Vermieter, die von Corona hart in ihrer wirtschaftlichen Existenz getroffen sind, vor Wohnungsverlust und finanzieller Schieflage zu schützen, fordert der Deutsche Mieterbund im Übrigen seit Monaten die sofortige Einrichtung eines „Sicher-Wohnen Fonds“. „Mieterinnen und Mieter können nichts dafür, dass sie wegen Corona in finanzielle Not geraten sind. Die Folgen der Corona-Krise dürfen nicht auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Sie brauchen daher jetzt sofort solidarische finanzielle Hilfe. Können Mieter ihre Miete nicht bezahlen, da sie weiterhin pandemie-bedingt Einkommensverluste haben, muss ihre Miete schnell und unbürokratisch durch den Solidarfonds übernommen werden. Im Nachhinein sind dann Wohngeldansprüche u. ä. zu prüfen und ggf. gegenzurechnen. An der Finanzierung dieses Fonds muss die Wohnungswirtschaft beteiligt werden, da sie – im Gegensatz zu Teilen der Mieterschaft und anderen Branchen – bislang gut durch die Krise gekommen ist,“ fordert Siebenkotten.
Derweil begrüßt der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, das Vorhaben der Bundesregierung, das Kündigungsmoratorium auslaufen zu lassen. „Es ist richtig, dass jetzt die Zeichen für Bewegung gegeben werden. Ein verlängertes Moratorium hätte einen Zustand eingefroren, der die Wiederbelebung der Wirtschaft verhindert hätte“, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Es gibt keine Kündigungen im Wohnungsbereich, weil sich die Immobilienunternehmen vorbildlich verhalten. Es wäre also nicht mehr ausgewogen, diesen größten Eingriff in die Privatautonomie beizubehalten.“ Der ZIA hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder für ein Auslaufen bei der Bundesregierung stark gemacht.
Trotz Pandemie: Versicherungen bauen Immobilienanlagen aus
30.06.2020: Die durchschnittliche Immobilienquote der Versicherungen steigt erneut auf einen historischen Höchststand von 10,8 Prozent, nachdem sie im vergangenen Jahr mit 10,3 Prozent erstmals einen zweistelligen Wert erreicht hatte. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Trendbarometers Assekuranz 2020 von EY Real Estate. „Versicherungen sind auf stabile, regelmäßige Zinserträge angewiesen. Im Niedrigzinsumfeld sind Immobilien neben Aktien eine der letzten verbliebenen Anlagealternativen, um Renditen oberhalb des risikolosen Zinses zu erwirtschaften“, sagt Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. So gaben 70 Prozent der Befragten an, dass Immobilien aufgrund des herrschenden Anlagenotstandes für sie nahezu alternativlos seien. „Diese Gemengelage erklärt die stetig steigende Immobilienquote der Assekuranz. Daran ändert auch die COVID-19-Pandemie absehbar wenig.“ Für 2020 erwarten sich die Versicherer Renditen von 3,2 Prozent bei direkt und 5,2 Prozent bei indirekt gehaltenen Immobilien.
59 Prozent der Befragten gaben an, dass Immobilien die Anlageklasse seien, die sie trotz Pandemie am stärksten ausbauen. Und 74 Prozent der Befragten erwarten pandemiebedingt einen sich noch weiter verschärfenden Anlagenotstand auf den Immobilienmärkten. Beliebteste Assetklasse für die Assekuranz – 83 Prozent der Befragten legen ihren Fokus hierauf – ist nun der Logistikimmobiliensektor. Auch Wohnimmobilien, die 75 Prozent der Teilnehmer im Fokus haben, bleiben weiterhin attraktiv, im Vorjahr hatten 74 Prozent der Befragten hier einen Schwerpunkt gesetzt. Büroimmobilien, das bislang bevorzugte Segment der Versicherer, verlieren krisenbedingt an Attraktivität: Während im Vorjahr noch alle Befragten ihren Fokus auf Büroimmobilien legten, sind es derzeit nur noch 73 Prozent. Deutlich drastischer stellt sich die Lage im Einzelhandels- und Hotelimmobiliensegment dar: Einzelhandelsimmobilien werden – wie auch Gesundheitsimmobilien – nur von 35 Prozent der Studienteilnehmer nachgefragt. Noch weiter abgeschlagen ist der Hotelimmobiliensektor: Lediglich sieben Prozent der Versicherer legen hierauf nur einen mittleren Fokus.
Mehrwertsteuersenkung ohne Effekte für Privatimmobilienbereich
30.06.2020: Wulff Aengevelt mit einem Statement zur Mehrwertsteuersenkung: "Ab dem ersten Juli 2020 wird die gesetzliche Mehrwertsteuer für zunächst ein halbes Jahr um drei Prozentpunkte von 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt. Selbstverständlich gibt unser Haus diese temporäre Mehrwertsteuersenkung an Privatkunden weiter. Hier bestehen auch gar keine Freiheitsgrade, denn der geltende Mehrwertsteuer-Satz ist anzuwenden. Die Frage ist vielmehr: Was bringt die Steuersenkung für Erwerber von Privatimmobilien? Nehmen wir zur Beantwortung der Einfachheit halber als Bundesdurchschnitt einen Kaufpreis von 450.000 Euro an, egal, ob Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus.
Danach ergibt sich durch die Steuersenkung eine Ersparnis von 810 Euro, die nach der anstehenden Provisions-Neuregelung zukünftig durch Käufer und Verkäufer zu teilen ist, also 405 Euro pro Partei. Auch wenn der Steuerspartrieb einer der letzten ist, der den Menschen abhanden kommt: Deswegen geht kein einziger bisher Zögernder zum Notar! Für alle anderen ist es ein “nice to have“. Wenn der Gesetzgeber intendiert, mit dieser Reduzierung eine Kaufwelle im Privatimmobilienbereich in Gang zu setzen, bleibt nur das Fazit: Wirtschaftlich totaler Fehlschlag! Was bleibt, ist der Show-Effekt mit Symbolcharakter: Steuersenkungen in schweren Zeiten und dafür bedanken und verbeugen sich dann alle brav Richtung Berlin."
Weniger Umzüge auf dem Mietwohnungsmarkt
29.06.2020: In den deutschen Ballungsgebieten wird weniger umgezogen, bundesweit gibt es einen Umzugsstau in Höhe von 1,5 Mio geplanten Wohnungswechseln. Das ist das Ergebnis einer neuen Corona-Studie von hopp Marktforschung, die das aktuelle Verbraucherverhalten in der Krise fokussiert. Gründe für den Rückgang seien die Gesundheitsbesorgnis der Bürger und die Eindämmungsmaßnahmen aufgrund der COVID-19-Pandemie. „Aufgrund der stark verminderten Fluktuation des Bestandes an Mietwohnungen sind seit März deutlich weniger Optionen auf dem Markt – in Berlin ist das Angebot um mehr als 50 Prozent vermindert“, erklärt Mario Hopp, Gründer und Geschäftsführer von hopp Marktforschung. Dabei sei das Segment der günstigen Wohnung überproportional betroffen, weil die Verbraucher sich bei Investitionen zurückhielten. „So wie Anschaffungen von Möbeln, Haushaltsgeräten und PKWs wurden auch kostenintensive Wohnungswechsel so denn möglich aufgeschoben.“ Aufgrund von wirtschaftlicher Unsicherheit verzichten viele Mietparteien auf ein „Wohnungs-Upgrade“ bei der Suche, so Mario Hopp weiter. Es verblieben mehr Personen in dem günstigen Marktsegment, weil sie Mehrausgaben scheuten. „Je mehr Personen in dem günstigen Marktsegment verbleiben bzw. suchen, desto größer ist die Konkurrenz um das ohnehin schon geringe Wohnungsangebot. Sobald eine Durchlässigkeit in das gehobene Segment wieder gegeben ist, wird es hier möglicherweise zu einer leichten Entspannung kommen.“
Deutscher Immobilienfinanzierungsindex fällt ungebremst
25.06.2020: Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und dem ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, der vierteljährliche Stimmungsindikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland, ist im zweiten Quartal 2020 um 37,8 Punkte zurückgegangen. Mit einem Minus von 56,7 Punkten handelt es sich um den tiefsten Stand des DIFI seit Beginn der Umfrage 2011. „Corona und die damit verbundenen vielfältigen gesamtwirtschaftlichen Folgen haben den DIFI ungebremst fallen lassen. Dabei stehen die Teilsalden aller Nutzungsarten im Minus. Insgesamt ergibt sich das pessimistischste Gesamtbild der letzten zehn Jahren”, so Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany. Allerdings, betont Herz, gebe es keine Liquiditätskrise, Finanzierungen seien verfügbar. „Solides Produkt ist bei den Banken immer noch begehrt und wird, wenn auch zu einem niedrigeren Auslauf zu höheren Preisen finanziert“, so Herz.
Niedrigere Auftragslage für die Bauwirtschaft durch Corona
25.06.2020: Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2020 saison- und kalenderbereinigt 2,7 Prozent höher als im März 2020. Im Vorjahresvergleich jedoch war der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im April 2020 kalenderbereinigt 5,3 Prozent niedriger. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der reale Auftragseingang in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 kalenderbereinigt um 3,6 Prozent. Neben Basiseffekten aufgrund der außergewöhnlich hohen Auftragseingänge zum Jahresbeginn 2019 kann für diese Entwicklung auch ursächlich sein, dass Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Corona-Krise zurückgestellt haben.
Logistikmarkt: Flächennachfrage im ersten Halbjahr gesunken, Mietniveau stabil
24.06.2020: In den Logistikregionen Hamburg, Düsseldorf, Köln|Bonn und Stuttgart ist die Flächennachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien infolge der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen, Suchprozesse und Standortentscheidungen wurden zurückgestellt. Dies zeigt die Marktbeobachtung der German Property Partners (GPP) für das erste Halbjahr 2020. Mit der Ausnahme von Stuttgart haben die Vermietungsmärkte mittlerweile wieder etwas an Dynamik gewonnen.
„Die aktuelle Marktbelebung wird insbesondere von den Branchen getragen, die von der Corona-Krise weniger betroffen sind, wie E-Commerce oder Medizinproduktion beziehungsweise die für die Grundversorgung zuständigen Transportunternehmen. Die letzten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute lassen auf eine anziehende Konjunktur im zweiten Halbjahr hoffen. Gleichwohl wird eine umfassende Erholung der Nachfrageseite voraussichtlich mehrere Quartale benötigen. Dabei deuten sich derzeit unterschiedliche Geschwindigkeiten der verschiedenen Logistikregionen an,“ erläutert Oliver Schön, Sprecher der German Property Partners.
Kauflust der Investoren trotz Corona ungebrochen
23.06.2020: Trotz der COVID-19-Pandemie ist die Mehrheit der internationalen Investoren im deutschen Immobilienmarkt weiterhin in Einkaufslaune. Das ergab eine Online-Umfrage der internationalen Immobilienberatung Cushman & Wakefield. So gaben 53 Prozent der Befragten an, dass sie weiterhin neue Investmentmöglichkeiten suchen und auch Akquisitionen tätigen. 32 Prozent von ihnen sind ebenso auf der Suche nach neuen Objekten und unterzeichnen zurzeit Absichtserklärungen (LOI) mit ihren Verhandlungspartnern. Nur sechs Prozent der Investoren wiesen daraufhin hin, dass sie mit Akquisitionen derzeit pausieren. Die restlichen acht Prozent befinden sich auf der Suche nach neuen Investmentmöglichkeiten, jedoch pausiert aktuell der LOI-Prozess. Daraus ergibt sich, dass 71 Prozent der befragten Investoren keine Änderungen ihrer Akquisitionsziele für 2020 vornehmen. Für die Mehrheit läuft also alles wie bisher weiter. Ein etwas anderes Bild zeichnet sich bei den Verkäufen von Immobilien ab: 40 Prozent der befragten Investoren gaben an, sie vermarkteten bereits angebotene Objekte auch weiterhin. Demgegenüber stehen 36 Prozent, die ihre Verkaufsaktivitäten pausieren. Die restlichen 24 Prozent planen, in Kürze neue Immobilien auf den Markt zu bringen beziehungsweise bereiten dies zurzeit vor.
Nur 20 Prozent der Handelsunternehmen halten Mehrwertsteuersenkung für sinnvoll
23.06.2020: Laut einer aktuellen Umfrage der BBE Handelsberatung halten lediglich 20,8 Prozent der befragten Unternehmen die befristete Mehrwertsteuersenkung für eine sinnvolle Maßnahme zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns. 38,2 Prozent gaben an, die Steuervorteile vollumfänglich durch Preisanpassungen an ihre Kunden weiterreichen zu wollen, 20,8 Prozent möchten dies anteilig tun. 19,4 Prozent wollen die Preise nicht anpassen, während 21,6 Prozent bei dieser Entscheidung noch im Unklaren sind. Aufgeschlüsselt nach Handelssegmenten zeigt sich, dass der Schuhhandel (12,6 Prozent), Sport (46,7 Prozent) und Textil (51,4 Prozent) am seltensten eine teilweise oder vollständige Weiterreichung der Steuersenkung an ihre Kundschaft vornehmen wollen. Dementgegen planen nur 5,0 Prozent respektive 6,4 Prozent in den Segmenten Baumärkte und Möbelhandel kein Weitereichen an den Endkunden. Den Einfluss der Steuersenkung auf das Konsumverhalten der Verbraucher schätzen die befragten Unternehmen als eher gering ein. Mehr als zwei Drittel (69,3 %) der befragten Unternehmen bewertete den Aufwand, der für sie durch die Mehrwertsteuersenkung entsteht, im Verhältnis zum Nutzen der Steuerreduzierung als hoch bis sehr hoch.
Immobilienwirtschaft weiterhin stabil
22.06.2020: Die Situation auf deutschen Projektbaustellen hat sich nach dem ersten Schock des Lockdowns beruhigt, die Auswirkungen der Coronakrise haben sich auf niedrigem Niveau eingependelt. Die Immobilienwirtschaft hat sich bis hierhin als erfreulich stabil erwiesen. Allerdings ist es zu früh, das Ende der Coronakrise auszurufen. Experten sind sich sicher, dass die langfristigen negativen Marktimpulse sich mit Verzögerung auch auf die Immobilienwirtschaft auswirken werden. Von der kurzfristigen Lösung der ersten Probleme geht es nun um die Neuausrichtung der Branche.
Deutsche Büros füllen sich wieder
22.06.2020: Viele Büros in Deutschland kehren nach dem Ende der ersten Corona-Welle zurück in einen geregelten Alltag. Bei zahlreichen Büro-Kunden von KIWI, einem Anbieter für digitale Schließsysteme, werden die Bürotüren durchschnittlich bereits wieder an fünf Tagen in der Woche geöffnet. Kurz nach dem Lockdown waren es im Schnitt lediglich drei Tage, also rund 60 Prozent. Das Nutzungsverhalten über den Tag verteilt entspricht ebenfalls wieder dem Niveau vor der Pandemie. “Die ersten Büros füllten sich bereits wieder in der Woche nach dem 1. Mai”, erklärt Karsten Nölling, CEO von KIWI. “Die anhaltend niedrigen Infektionszahlen haben in den ersten Mai-Wochen vermutlich dazu geführt, dass die Entscheider in den Unternehmen ihre Mitarbeiter nach und nach aus dem Home Office zurückzuholten”, so Nölling. “Zudem gibt es gute Konzepte, mit denen eine Rückkehr zum Büroalltag auch unter Einhaltung der strengen Hygieneregeln möglich ist.”
ZIA gegen Verlängerung des Mietmoratoriums
19.06.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, spricht sich klar gegen die aktuell diskutierte Verlängerung des Mietenmoratoriums aus: „Die Verlängerung des Mietenmoratoriums wäre ein fatales Zeichen für die Konjunktur, alle Beteiligten wollen jetzt nach vorne schauen, ihr Geschäft betreiben und nicht weiter reguliert werden“, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Mit dem Verhaltenskodex etwa haben wir gemeinsam mit dem HDE im Bereich Handel gezeigt, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Akteuren funktioniert. Weitere Eingriffe sind unverhältnismäßig.“ In einer Zeit, in der die Wirtschaft versucht, wieder auf die Beine zu kommen, solle die Politik keine Stöcke in die Speichen werfen. „Jetzt geht es darum, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise so gering wie möglich zu halten und dazu gehört, dass Vermieter wieder mit ihren Mieteinnahmen rechnen können“, so Mattner weiter.
Corona zieht Preise und Mieten für Büros nach unten
18.06.2020: Die Corona-Wirtschaftskrise zieht voraussichtlich auch die Preise und Mieten für Büros mit nach unten, wie eine neue Hochrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Für Frankfurt zum Beispiel wird – basierend auf früheren Erfahrungen – ein Rückgang der Büromieten um 16 Prozent prognostiziert. Weil die Arbeitnehmer darauf drängen, mehr im Homeoffice zu arbeiten, könnten die Preise dauerhaft niedrig bleiben. „Wir rechnen mit einem gravierenden Abschwung auf dem Büromarkt“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer.
Unter den großen deutschen Städten ist der Effekt besonders stark in Berlin, hier könnten die Büromieten 2020 um ein Fünftel einbrechen, die Kaufpreise sogar um 35 Prozent. In Düsseldorf und München werden die Mieten wahrscheinlich um jeweils gut 15 Prozent sinken. In Stuttgart wird mit 9,5 Prozent der in Deutschland niedrigste Rückgang für die Büromieten erwartet, die Kaufpreise könnten um 28 Prozent zurückgehen. Auch außerhalb Deutschlands ist von erheblichen Preisrückgängen auszugehen. Laut IW-Berechnungen werden die Büromieten in Paris, Wien, Lissabon und Mailand um jeweils circa ein Fünftel sinken. London und andere britische Städte wurden in der Studie nicht berücksichtigt, weil der Brexit die Prognose erschwert.
Umfrage: Remote Working wird zunehmen
17.06.2020: Remote Working bei Büronutzern wird stark zunehmen. Und die Corona-Krise wird signifikante Auswirkungen auf den Büroflächenbedarf haben. Unter anderem zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung von Investoren, Nutzern und Entwicklern durch JLL zu Auswirkungen der Corona-Krise im April 2020. "Vermehrtes Remote Working spricht einerseits für eine reduzierte Gesamtfläche; andererseits muss ein veränderter Flächenbedarf nicht bei allen Unternehmen mittel- und langfristig auch notwendig gleichzusetzen sein mit einem reduziertem Flächenbedarf. So stellen zum Beispiel viele Firmen ihre Flächenkonzepte des flexiblen ‚open plan‘ auf den Prüfstand, und bevorzugen zum Teil wieder Zellenbüros“, so Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Scheunemann weiter: „Andere reduzieren die Arbeitsplatzdichte in ihren offenen Büroflächen. Hinzu kommen Backup-Flächen im Segment Flexible Office Space. Das wiederum spricht für eine steigende Quadratmeterzahl pro Beschäftigten. Somit kommt es letztendlich nicht nur darauf an, wie viele Beschäftigte gleichzeitig remote arbeiten werden, sondern auch, wie genau das Büro mit all seinen Flächenarten gestaltet sein wird. In der Summe erwarten wir aber, dass der Flächenbedarf leicht zurückgehen wird, weil der Effekt des verstärkten Remote-Workings die anderen Effekte überwiegt.“
Verlängert GroKo das Kündigungsmoratorium?
16.06.2020: Mieter, Stromkunden und Kreditnehmer, die wegen der Corona-Krise in Zahlungsverzug geraten, bleiben wohl vor Vertragskündigungen geschützt. Eigentlich sollte diese Regelung Ende Juni auslaufen, doch die GroKo soll nun laut Medienberichten planen, sie bis Ende September zu verlängern.
Mieterbund fordert Verlängerung des corona-bedingten Kündigungsschutzes
15.06.2020: Die weitaus meisten Mieterinnen und Mieter, die von Einkommensverlusten betroffen sind, haben im April die Miete noch zahlen können, sehr viele auch im Mai 2020. Inzwischen steigt die Zahl derer, die die Miete nicht mehr oder nur noch zum Teil zahlen können. Dies belegt eine Umfrage des Deutschen Mieterbundes unter seinen Mitgliedsvereinen. Danach beziehen sich bundesweit mittlerweile etwa zehn Prozent der Beratungen (was ungefähr 10.000 Beratungen entspricht) auf Fragen zu Zahlungsproblemen wegen Corona und damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen und potenziellen Kündigungen durch den Vermieter wegen Zahlungsausfalls. Die Tendenz ist steigend.
Der Schutz der Mieterinnen und Mieter vor Kündigungen wegen corona-bedingter Zahlungsprobleme soll vorbehaltlich des Eingreifens der Bundesregierung trotz der jetzt steigenden Probleme der Mieterschaft in einigen Tagen, nämlich Ende Juni 2020, enden. „Den Schutz jetzt zu beenden und nicht zu verlängern, macht absolut keinen Sinn. Weder ist die Corona-Krise Ende Juni vorbei, noch sind es die finanziellen Einbußen“, erklärt der Präsident des Deutschen Mieterbundes Lukas Siebenkotten. Millionen Menschen sind in Kurzarbeit, arbeitslos und erleiden Einkommensverluste. Eine Rückkehr in den normalen Arbeitsalltag ist für viele Menschen noch lange nicht in Sicht. Die Bundesregierung muss daher jetzt unbedingt von der Möglichkeit Gebrauch machen, den Zeitraum, in dem der Mietausfall nicht zu einer Zahlungsverzugskündigung führen darf, zu verlängern. „Wir fordern die Bundesregierung nachdrücklich auf, die Menschen für weitere drei, besser sechs Monate vor der Kündigung wegen Zahlungsverzugs zu schützen“, so Siebenkotten.
Auch für hunderttausende Gewerbetreibende in Deutschland würde ein Auslaufen des Schutzes Ende Juni 2020 verheerende Folgen haben. Denn auch wenn Einzelhandel, Gaststätten, Hotels, Kneipen sowie andere Gewerbeeinrichtungen nach und nach wieder öffnen, haben sie deutlich weniger Gäste und Kunden und dadurch auch viel weniger Umsatz als zu normalen Zeiten. „Zudem sind Gewerbemieter oft auch Wohnraummieter und daher sogar mit der doppelten Mietzahlung belastet. Reagiert die Bundesregierung jetzt nicht, droht den Gewerbemietern nach Juni 2020 nicht nur der Verlust der Wohnung, sondern auch der Verlust ihrer Gewerbeflächen. Eine möglicherweise auf uns zurollende Kündigungswelle muss die Bundesregierung jetzt unbedingt abwenden, sonst sind hunderttausende Gewerbemieter ab Juli 2020 in ihrer wirtschaftlichen Existenz ernsthaft bedroht!“ fordert Siebenkotten.
Lutz Aengevelt Ansage an EXPO-REAL-Absager
12.06.2020: Dr. Lutz Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter Aengevelt Immobilien: „Die Corona-Krise hat vielfältige Auswirkungen in allen Lebensbereichen, auch für die Immobilienwirtschaft. Hier ging ein Quartal an Arbeitszeit verloren, der Anlagedruck ist aber geblieben. Im stationären Einzelhandel hat die Corona-Krise als „Turbo“ den sich seit Jahren vollziehenden Umbruch beschleunigt. Hier werden neue Konzepte und Ansätze und Flächenanpassungen dringend benötigt. Das in den letzten Jahren boomende Hotel-Segment hat einen - vorübergehenden - Dämpfer erhalten. Absehbar wird die nachhaltige Marktentwicklung, wenn Reiseverhalten und Mobilität wieder Normalmaß annehmen. Der Bürovermietungsmarkt ist - zumindest teilweise - von Zurückhaltung und Überlegungen in Richtung neuer Büroarbeitskonzepte geprägt. Anlagemöglichkeiten sind und bleiben gesucht. Dass Immobilien hier zur ersten Wahl zählen, überrascht nicht.
Entsprechend groß ist der Gesprächsbedarf der Branche. Dem Marktgeschehen und dem Jahresendgeschäft kommen eine noch größere Bedeutung zu als in den Vorjahren. Die EXPO REAL war hierbei schon immer ein wichtiger Eckpfeiler. Das gilt in diesem Jahr noch mehr, denn was ist besser geeignet als eine Fach-Messe, die schon per Definition geeignete Immobilien-Objekte und den interessierten Immobilien-Markt mit den jeweils handelnden Personen in direkten Kontakt versetzt – ohne Zeitverzögerung, Ton- und Bildstörungen, aber dafür mit Direktreaktion, die wir Menschen nun einmal gewohnt sind - und bleiben. Deshalb haben Aengevelt und die DIP-Partner die Messe München auch bei den Überlegungen und Planungen einer EXPO REAL unter „Corona-Kriterien“ unterstützt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Marktteilnehmern, die sich sehr trendy und früh für eine Absage entschieden haben. Bei manchen besteht nicht nur der Verdacht einer oberflächlichen Markteinschätzung, sondern sogar der Zielsetzung, einen kompletten Messeausfall zu „provozieren“.
Mit dem jetzt von der Messe München vorgestellten Konzept „Hybrid Summit“ bietet die EXPO REAL in diesem Jahr eine Veranstaltung in der Mischung von Ständen mit Besprechungsräumlichkeiten zur physischen Begegnung mit vielfältigem Konferenzprogramm und virtuellen Teilnahmemöglichkeiten. Das alles erfolgt in kompetenter Organisation der Messe München unter Berücksichtigung und Umsetzung von Gesundheits- und Abstandsregeln. Die geplante Ausstellungsfläche im ICM von etwa 7.000 Quadratmetern reduziert automatisch die Teilnehmerzahl und bedeutet zugleich eine Rückkehr zur DNA der EXPO REAL, die 1988 bewusst im Format einer Fach-Messe mit hoher Seniorität der Teilnehmer gestartet ist: Konzentration auf immobilienwirtschaftliche Kernthemen und Geschäfte mit face-to-face-Gesprächen auf Entscheiderebene, begleitet von einem fachlich qualitätsvollen Konferenzprogramm. Wer darauf verzichtet und auf Abbruch plädiert, beweist, dass er weder sich, noch den Branchen-Teilnehmern, noch der Messeleitung (nach mehrmonatigem Verhaltenstraining) die Kompetenz für einen coronagerechten Umgang zutraut."
Corona beeinflusst gewerbliche Immobilienfinanzierung
12.06.2020: Der Erfolgskurs deutscher Banken im Immobiliengeschäft bekommt dank Corona eine Delle. Sowohl Erträge als auch Gewinne werden sinken. So prognostiziert Bain & Company ein Absinken der Erträge von 14,9 Milliarden auf 13,7, was auch die Gewinne unter Druck geraten lässt. Von 4,6 Milliarden in 2019 könnten 2020 nur noch 3,7 Milliarden übrig bleiben. 2021 wir mit weiteren Einbußen zu rechnen sein. Dennoch bleibt die gewerbliche Immobilienfinanzierung laut Bain & Company selbst in der schweren Rezession ein margenträchtiges Geschäftsfeld für Banken.
Lage auf dem Bau weitgehend entspannt
12.06.2020: Die Situation auf den Projektbaustellen zeigt sich in Woche zehn seit Beginn der Untersuchungen des Corona-Immobilien-Index stabil und leicht verbessert zur Vorwoche. Bezüglich der Personalversorgung melden 89 Prozent (Vorwoche 50 Prozent) keinerlei Einschränkungen. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Niemand registriert leichte Probleme durch Personalmangel (Vorwoche 42 Prozent). Das klingt sehr gut, jedoch melden elf Prozent der Befragten dafür mittlere Sorgen bezüglich ihrer personellen Situation auf dem Bau (Vorwoche acht Prozent). Insgesamt hat sich die Lage im Vergleich zur Vorwoche jedoch deutlich verbessert. Der Materialnachschub auf den Baustellen funktioniert stabil. In der aktuellen Erhebung vermelden 89 Prozent der Teilnehmer keine Einschränkungen (Vorwoche 92 Prozent). Während in dieser Woche elf Prozent der Befragten noch leichte Einschränkungen bei der Materialversorgung sehen, sagten dies in der Vorwoche acht Prozent.
EXPO REAL fällt aus beziehungsweise wird zum Hybrid Summit
10.06.2020: Die EXPO REAL wird in diesem Jahr unter dem Titel „EXPO REAL Hybrid Summit – hybride Konferenz für Immobilien und Investitionen“ einen physischen wie auch virtuellen Treffpunkt für die Immobilienbranche anbieten. Die Messe München entwickelt ein entsprechendes Format, bestehend aus einer Konferenz im ICM – Internationales Congress Center München sowie einer zeitgleich stattfindenden digitalen Ausgabe. Der zweitägige EXPO REAL Hybrid Summit wird am 14. und 15. Oktober 2020 stattfinden. Der neue Hybrid-Summit soll auf drei Säulen basieren: Konferenzen, an denen man vor Ort oder über Livestreams teilnehmen kann, buchbare Flächen für Aussteller, so genannte „Smart Spaces“ (9 bis 24 Quadratmeter), sowie Sonderschauen und Flächen für bestimmten Themen, beispielsweise für die Start-up Plattform „EXPO REAL Innovation“. Die Messe München rechnet mit rund 5.000 Teilnehmern vor Ort, je nachdem, was die Behörden zulassen. Für nicht vor Ort anwesende Teilnehmer wird ein Online-Streaming aus den Konferenz-Sessions angeboten.
Fast 90-prozentiger Rückgang bei den Übernachtungen in Beherbungsbetrieben
10.06.2020: Im April 2020 gab es in den Beherbergungsbetrieben nur noch 4,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das war nur gut ein Zehntel des Gästeaufkommens des Vorjahresmonats, beziehungsweise ein Rückgang um 89,3 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, ist dies der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1992. Ursache des Rückgangs war das seit Mitte März geltende Verbot zur Beherbergung privatreisender Gäste. Auch geschäftliche Reisen waren im betreffenden Zeitraum stark eingeschränkt. Bereits im März hatte es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 52,7 % gegeben. Da der gesamte Monat April von den Einschränkungen betroffen war, setzte sich der Rückgang in diesem Monat erwartungsgemäß fort. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland nahmen im Vergleich zum April 2019 sogar um 93,1 % auf 0,5 Millionen ab. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland verringerte sich um 88,5 % auf 3,8 Millionen. Auffällig ist auch der außerordentliche Rückgang bei den geöffneten Betrieben im April 2020: Nur knapp 28.000 der etwa 52.500 statistisch erfassten Beherbergungsbetriebe standen geschäftlich reisenden Übernachtungsgästen zur Verfügung.
EXPO-REAL-Handelsbereich Grand Plaza bleibt wohl leer
08.06.2020: Große Einzelhändler wie Aldi, Rossmann, Lidl, Tedi und Kaufland haben ihre Teilnahme an dem Expo-Real-Handelsformat Grand Plaza abgesagt. Die Messe München plant dennoch, wie vorgesehen, im Oktober ihre Tore zu öffnen.
Coronavirus beschleunigt Digitalisierung in Kliniken
08.06.2020: Kliniken wollen wegen der Corona-Krise noch stärker auf digitale, miteinander vernetzte Prozesse und Methoden setzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Drees & Sommer-Umfrage, an der 36 Experten aus verschiedenen Klinikverbünden und medizinischen Einrichtungen in Deutschland teilgenommen haben. Mehr als jeder dritte Befragte strebt demnach mit digitalem Management anpasste Betriebsprozesse und Abläufe für eine schnelle und durchgängige Datenerfassung und Analytik an. Die bisherige Digitalisierungsstrategie insgesamt nachzuschärfen, hält sogar jeder zweite für notwendig. Befürwortet werden dabei insbesondere smarte Diagnosegeräte oder Telemedizin. „Im Schnitt reden wir von rund fünf Prozent der Gesamtinvestitionen pro Haus“, sagt Frank Reuther, Partner bei Drees & Sommer.
Nicht nur im technologischen Bereich müssen sich Kliniken neu aufstellen, auch baulich sehen die Befragten Handlungsbedarf. Rund Dreiviertel sind der Meinung, dass ein Umbau oder eine Aufrüstung notwendig ist, um Infektionen wirksam zu vermeiden. Für 61 Prozent der Befragten kommen auch sogenannte Hybridflächen in Frage, die bei Bedarf schnell für die Patientenbetreuung umgenutzt werden können. Rund die Hälfte befürwortet außerdem mehr Fläche für die Lagerung von Geräten und Schutzausrüstung sowie größere Vorhaltflächen für die Allgemein- und Interimspflege.
Corona hat in Berlin nur geringe Auswirkungen auf Wohnmietverhältnisse
05.06.2020: Das Coronavirus hat aktuell auf die Mietverhältnisse für Wohnungen in der Hauptstadt Berlin nur sehr geringe Auswirkungen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg unter seinen Mitgliedsunternehmen. Demnach war aufgrund des Coronavirus nur bei rund 841 von mehr als 57.000 untersuchten Mietverhältnissen eine Reduzierung oder Stundung der Miete erforderlich. Das entspricht einem Anteil von lediglich 1,47 Prozent.
„Die Tatsache ist zunächst beruhigend: Die staatlichen Soforthilfen und Unterstützungsprogramme scheinen zu greifen. Aber die Lage kann sich ändern. Deshalb gilt nach wie vor, wozu die private Immobilienwirtschaft schon im März die Mieterinnen und Mieter sowie die Inhaber von Geschäften aufgerufen hat: Sollten Sie durch die aktuelle Situation in finanzielle Schwierigkeiten geraten, setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Vermieter in Verbindung. Die privaten Vermieter lassen die Berlinerinnen und Berliner in dieser schwierigen Situation nicht allein. Nur wenn man miteinander spricht, kann man gemeinsam individuelle Lösungen entwickeln“, sagt Susanne Klabe, die Geschäftsführerin des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg e.V.
Anders als die Wohnungsmieter sind die Geschäftsinhaber stärker von der Coronakrise betroffen. Laut BFW-Umfrage bestehen bei 899 von 4.300 untersuchten Gewerbemietverhältnissen Zahlungsschwierigkeiten. Das ist mehr als jedes fünfte Gewerbemietverhältnis und entspricht einem Anteil von rund 21 Prozent. Etwa 60 Prozent der von Ausfällen betroffenen Gewerbemietverhältnisse gehen auf den Einzelhandel, die Gastronomie sowie Hotels zurück. Weitere 25 Prozent auf Freizeiteinrichtungen und Kinos.
„Dieses sehr differenzierte Bild erfordert von allen auch differenziertes Handeln. Sowohl bei den Mietern als auch bei den Vermietern gibt es starke und schwache Schultern. Mit Pauschallösungen wie einem Mietverzicht von Seiten der Vermieter, wie von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher ins Spiel gebracht, kommt man nicht weiter, dazu besteht angesichts unserer Umfragezahlen auch kein Anlass. Je zielgenauer geholfen wird, umso stärker kann die Hilfe ausfallen. Es braucht nicht nur Solidarität zwischen Vermieter und Mieter, sondern auch zwischen den Mietern. Jeder, der ohne Not Mietzahlungen verweigert, verhindert Hilfe für diejenigen, die darauf angewiesen sind“, sagt Susanne Klabe.
Weitere EXPO-REAL-Absagen
05.06.2020: Nach den Absagen der großen Maklerhäuser Savills und JLL bestätigten auch PREA und Sontowski & Partner, dass sie nicht an der Fachmesse teilnehmen werden.
Wohnungs- und Büroimmobilienmarkt erweist sich als robust
05.06.2020: Mit Ausbruch der Corona-Pandemie wurden viele Stimmen laut, der Immobilienmarkt könne einbrechen. Eine aktuelle ImmoScout24-Analyse zeigt das Gegenteil: Trotz Corona-Pandemie sind das Angebot und der Bedarf an Immobilien ungebrochen. Auch die Immobilienpreise zeigen sich stabil und ziehen weiter an. Wichtige Eckpunkte:
Angebot: Das Gesamtangebot an Eigentumswohnungen nimmt seit einem Tiefstand Mitte März wieder deutlich zu (5,9 Prozent) und liegt über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Auch das Angebot an Einfamilienhäusern stieg bis heute wieder um 3,5 Prozent. Genauso legte das Gesamtangebot an Mietwohnungen um 17,4 Prozent zu und liegt damit ebenfalls über dem Level von vor Corona.
Immobilienpreise: Eine Corona-Flaute ist bei den Preisen für Wohnimmobilien nicht zu spüren. Im Gegenteil. Deutschlandweit sind die Preise für Eigentumswohnungen seit Beginn des Jahres um 6,2 Prozent gestiegen und bewegen sich mit 4.145 Euro pro Quadratmeter nach wie vor auf hohem Niveau. Auch die Angebotspreise für Einfamilienhäuser sind im gesamtdeutschen Mittel seit Januar 2020 unbeeindruckt von der Corona-Pandemie um vier Prozent auf 2.526 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auf dem Mietwohnungsmarkt gingen die Angebotspreise für Gesamtdeutschland zu Beginn der Kontakteinschränkungen minimal mit 0,2 Prozent zurück. Aktuell liegen sie wieder über dem Niveau von den Wochen vor dem Corona-Schock. Die gesamtdeutschen Mietpreise stiegen im Durchschnitt von 8,59 Euro pro Quadratmeter Ende März auf 8,80 Euro pro Quadratmeter Anfang Juni (+ 2,5 Prozent). Seit Beginn des Jahres stiegen die Preise für Mietwohnungen im Durchschnitt um 4,1 Prozent.
Stadtflucht bleibt aus: Die Nachfrage in den deutschen Großstädten bleibt hoch. Nach den Daten von ImmoScout24 hat die Corona-Pandemie nicht zu einer signifikanten Verschiebung der Nachfrage von der Stadt in ländlichere Gebiete geführt. Nach einer aktuellen Umfrage von ImmoScout24 haben 70 Prozent der Suchenden derzeit keine anderen Ansprüche an ihr neues Zuhause als vor Corona.
Gewerbemarkt für Büroimmobilien stabil: Angebot, Nachfrage und Preise für Büroimmobilien sind in Deutschland nach den Daten von ImmoScout24 auch während der Corona-Pandemie stabil geblieben. Sie liegen nach einem temporären Rückgang wieder weitgehend auf dem Vor-Corona-Niveau. Auch die Preise für Büroflächen sind bislang konstant geblieben. So stiegen die gesamtdeutschen Mietpreise für Büroimmobilien im Durchschnitt von 11,43 Euro in der Kalenderwoche 14 auf 11,81 Euro pro Quadratmeter in der Kalenderwoche 22 (+ 3,3 Prozent). Die Angebotspreise für Büroflächen zum Kauf sind im bundesweiten Mittel während der Corona-Pandemie stabil geblieben und liegen mit 2.166 Euro pro Quadratmeter auf dem Vor-Corona-Niveau.
ZIA begrüßt neues Konjunkturpaket der Regierung
04.06.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, begrüßt die Erfüllung einer seiner zentralen Forderungen zur zeitlich begrenzten Senkung der Mehrwertsteuer im Rahmen des am Mittwochabend beschlossenen Konjunkturpakets der Bundesregierung. „Das ist eine gute Nachricht für viele Millionen Beschäftigte in Deutschland und ein wichtiger Schritt zur Rettung unserer Innenstädte”, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Die Bundesregierung erkennt daher gleich auf Platz 1 ihrer Maßnahmen die hohe Bedeutung von Handel-, Hotel, Gastronomie und der damit verbundenen Immobilienwirtschaft.” Flankierende Maßnahmen wie die Verbesserungen des steuerlichen Verlustrücktrags und die Beibehaltung des Kurzarbeitergeldes unterstützen diese ebenso.
Mattner führte weiter aus: „Unsere kleineren und mittleren Partnerunternehmen dürften von dem Programm für Überbrückungshilfen profitieren, das damit den Überlegungen des ZIA für ein Mietenhilfsprogramm folgt.“ Zukunftsorientiert sei auch die Ausweitung des Gebäudesanierungsprogramms (von 1 Milliarde Euro auf 2,5 Milliarden für 2020 und 2021) und die Förderung der Elektromobilität sowie der Digitalausbau. Mattner: „Das ist ein großartiger Tag für die Immobilienwirtschaft – so weitgehende und zielorientierte Beschlüsse der Bundesregierung hätten wir nicht erwartet.“
Ebenfalls interessant: Wie Thomas Daily berichtet, sei eine Weiterführung des Mietenmoratoriums wohl nicht angedacht.
Savills fährt ebenfalls nicht zur EXPO REAL
03.06.2020: Nach der Absage von JLL erklärte nun auch das Maklerunternehmen Savills, dass es die diesjährige EXPO REAL nicht wahrnehmen werde. Die Einzelhandelsspezialisten von Comfort zogen ebenso nach wie der Projektentwickler ABG Real Estate.
40 Prozent der Nonfood-Einzelhänder vom Aus bedroht
02.06.2020: Die beiden Spitzenverbände für Handel (HDE) und die Immobilienwirtschaft (ZIA) begrüßen die Überlegungen der Bundesregierung zur weiteren notwendigen Unterstützung des stationären Handels durch das Konjunkturprogramm, insbesondere mit einer Überbrückungshilfe. Durch den Shutdown und die weiteren Maßnahmen, wie die Maskenpflicht in den Geschäften und die Begrenzung der Kundenzahl, sind gesunde Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten. 40 Prozent der Nonfood-Einzelhändler sind in ihrer Existenz bedroht. Die bisherigen Programme und Maßnahmen sind kein Ersatz für Mietausfälle mangels Umsätzen. Es muss aus Sicht der Verbände gewährleistet sein, dass bei den jetzt angedachten Maßnahmen diskriminierungsfrei und auch unabhängig von der Größe des Unternehmens unterstützt wird. Auch wird es weitere begleitende Maßnahmen geben müssen, wenn unsere Städte nicht nachhaltig Schaden nehmen sollen.
7,3 Millionen Deutsche in Kurzarbeit - Bau kaum betroffen
02.06.2020: Im Mai sind in Deutschland 7,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit gewesen, wie exklusive Berechnungen des ifo Instituts ergaben. „Diese Zahl war noch nie so hoch“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. „In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeit im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen.“ In der Coronakrise hatten die Unternehmen ursprünglich 10,1 Millionen Arbeitnehmer zur Kurzarbeit angemeldet. Laut Daten des ifo Instituts wurden davon tatsächlich 71,6 Prozent in Kurzarbeit geschickt. In den wirtschaftsnahen Dienstleistungen arbeiteten 2,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, das waren 24,5 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie waren es 2,2 Millionen Menschen, oder 31 Prozent aller Beschäftigten, im Handel 1,3 Millionen Menschen oder 29,7 Prozent. Besonders gering war die Zahl auf dem Hoch- und Tiefbau mit 22.000 Arbeitern oder 4,1 Prozent der Beschäftigten.
JLL sagt ebenfalls EXPO REAL ab
02.06.2020: Das Maklerunternehmen JLL hat seine Teilnahme an der Fachmesse EXPO REAL 2020 abgesagt. Vorausgegangen waren Absagen von DSK-BIG Projekt- und Stadtentwicklung, benchmark. Real Estate GmbH, CBRE Global Investors, Catella, Barton, NAI, diversen Einzelhandelsfilialisten sowie einigen Städte aus Nordrhein-Westfalen. Wie Thomas Daily berichtet, prüfen Colliers, Cushman & Wakefield sowie Savills aktuell eine Teilnahme. Ob die Messe überhaupt stattfinden wird/kann entscheidet sich voraussichtlich Mitte Juni.
Bürovermietungsmarkt in Schockstarre
29.05.2020: Die HIH Real Estate geht für das kommende Jahr nicht von sinkenden Mietpreisen auf den Büroimmobilienmärkten der Top-7-Standorte in Deutschland aus. Für das laufende Jahr erwartet das Vermietungsmanagement der HIH Real Estate dagegen erheblich reduzierte Marktaktivitäten mit wenig größeren Neuvermietungen, die das aktuelle durchschnittliche Mietpreisniveau negativ beeinflussen können. „Derzeit befindet sich der Vermietungsmarkt in Schockstarre. Zwar werden in vielen Fällen endverhandelte Mietverträge und Prolongationen noch zur Unterzeichnung gebracht, allerdings gibt es durchaus Anmietvorgänge, die von Mietern oder Mietinteressenten zunächst auf Eis gelegt werden. Wir rechnen damit, dass diese Phase bis Jahresende dauern kann", sagt Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung der HIH Real Estate. „Für 2021 gehen wir von einer wirtschaftlichen Erholung und einer deutlichen Nachfragebelebung aus, die wie in den letzten Jahren weiterhin eher qualitäts- denn kostensenkungsgetrieben sein wird."
Instone COO Carsten Sellschopf im Podcast über den Investitionsstandort Deutschland nach Corona
29.05.2020: Im Immobiléros-Podcast wagt Instone Real Estate COO Carsten Sellschopf eine Prognose zum Investitionsstandort Deutschland nach Corona. Hier reinhören.
Situation auf Baustellen stabilisiert sich weiter
29.05.2020: Die Lage auf den Projektbaustellen stabilisiert sich laut baumonitoring.com ganz offensichtlich. Bei der Personalversorgung melden 56 Prozent (Vorwoche 67 Prozent) keinerlei Einschränkungen. 44 Prozent der Teilnehmer registrieren leichte Probleme durch Personalmangel (Vorwoche 33 Prozent). Diese Relation hat sich zwar etwas verschoben, aber mittlere Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen, starke Probleme oder Stillstand, wie in den ersten Wochen nach dem Corona-Lockdown kommen schon seit drei Wochen nicht mehr vor. Die Materialversorgung auf den Baustellen nähert sich dem Normalniveau an. In der aktuellen Erhebung erkennen 78 Prozent der Teilnehmer keine Einschränkungen (Vorwoche 67 Prozent). Während in dieser Woche 22 Prozent der Befragten noch leichte Einschränkungen bei der Materialversorgung sehen, sagten dies in der Vorwoche noch 33 Prozent. Mittlere oder große Einschränkungen oder einen Baustillstand gibt es überhaupt nicht mehr.
Weitere EXPO-REAL-Absage
28.05.2020: Nach der DSK-BIG Projekt- und Stadtentwicklung hat auch der Projektentwickler benchmark. Real Estate GmbH seine Teilnahme an der EXPO REAL 2020 vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie abgesagt. Auch CBRE Global Investors, Catella, Barton, NAI, diverse Einzelhandelsfilialisten sowie einige Städte aus Nordrhein-Westfalen verneinten ebenfalls eine Teilnahme. Ob die Messe überhaupt stattfinden wird/kann entscheidet sich voraussichtlich Mitte Juni.
CoWorking-Anbieter unterstützt mit Flächen und Technik den Kampf gegen Corona
28.05.2020: Der CoWorking-Anbieter rent24 unterstützt den Kampf gegen Corona. Ab sofort können Startups und Unternehmen im Gesundheitssektor, die dazu beitragen, die Auswirkungen von COVID-19 einzudämmen, Büroflächen in den weltweiten rent24 Coworking Spaces kostenlos nutzen. Parallel dazu startet rent24 mit der Unterstützung der gemeinnützigen Organisation "Fold for Covid" mit Hochleistungscomputern, Laptops und Einplatinengeräten mit freien Computerkapazitäten, um die Forschung für einen COVID-19-Impfstoff voranzutreiben.
Berlin: Wohnraum-Überfluss statt Wohnungsmangel
28.05.2020: Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen auch die Berliner Universität: Die ansonsten vollen Wartelisten der Berliner Studentenwohnheime sind lange nicht gefüllt. Rund 190 Zimmer in den Studentenwohnheimen der FU Berlin stehen in den letzten Wochen leer. In Kooperation mit Badi, Vermittlungsplattform für langfristige Vermietung von Zimmern, werden nun Berliner Studenten gezielt angesprochen, um die verfügbaren Zimmer schnell und effizient zur Vermietung anzubieten. Mittels künstlicher Intelligenz werden passende Bewerber über die Badi-Plattform qualifiziert und zur direkten Bewerbung an den jeweiligen Standort der FU Berlin weitergeleitet.
Dramatische Lage in Gastronomie verfestigt sich trotz Öffnungen
27.05.2020: Nach der Wiedereröffnung der Restaurants und Cafés fällt die Bilanz der Wirte erschreckend aus. 81,5 Prozent der Betriebe geben an, dass ein wirtschaftliches Handeln unter Berücksichtigung der coronabedingten Auflagen nicht möglich ist. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) hervor. Danach erzielten 78,3 Prozent der Betriebe in den ersten Tagen nach dem Neustart nur maximal 50 Prozent der sonst üblichen Umsätze.
Nach der Wiedereröffnung berichten 83,5 Prozent der Betriebe, dass sich ihre Umsatzerwartungen nicht erfüllt hätten. So meldet fast jedes dritte Restaurant (31,9 Prozent) lediglich einen Umsatz zwischen 25 und 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 29,1 Prozent der Betriebe kommen auf einen Umsatz zwischen 10 und 25 Prozent der Vorjahreswerte. 17,3 Prozent der Betriebe erzielen sogar weniger als 10 Prozent der Normalumsätze. Nur bei 21,8 Prozent der Befragten lagen die Umsatzverluste bei weniger als 50 Prozent. Das Ausmaß der dramatischen Betroffenheit wird deutlich bei der Antwort auf die Frage nach den coronabedingten Umsatzeinbußen seit dem 1. März. So beklagen die Betriebe durchschnittliche Umsatzverluste in Höhe von 80 Prozent. Bezogen auf das Gesamtjahr rechnen die Betriebe mit einem Umsatzrückgang von mindestens 55 Prozent.
Vermehrt Mietausfälle in Sachsen
26.05.2020: Der Verband der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften (VSWG) rechnet in den folgenden Monaten mit Mietausfällen von mehr als fünf Prozent. Der Verband drängte aufgrunddessen auf einen bereits mehrfach geforderten "Sicher Wohnen Fonds" für den Freistaat.
Erste Absagen für eventuellen neuen EXPO-REAL-Termin
25.05.2020: Die Vorbereitungen für die EXPO REAL 2020 liefen bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie auf Hochtouren. Mit einer Entscheidung, ob und unter welchen Umständen die EXPO REAL in diesem Jahr stattfinden kann, ist erst im Juli zu rechnen. Während viele Unternehmen der Branche abwartend agieren, geht die DSK-BIG Projekt- und Stadtentwicklung vorweg und hat die Teilnahme an der größten Immobilienmesse Europas abgesagt.
Corona verändert den Immobilienkauf
25.05.2020: Die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Covid-19 verändern derzeit die Arbeitswelt. Durch die Kontaktsperren kam es zu einem sprunghaften Anstieg des Anteils jener Arbeitnehmer, die von Zuhause statt vom Büro aus arbeiten. Eine Wohnung mit separatem Arbeitszimmer ist nun erstrebenswerter denn je – und kann sogar preisliche und steuerliche Vorteile bieten. Wie die Ziegert Group für Berlin analysierte, kostet ein zusätzliches viertes Zimmer im Schnitt im Segment Neubau-Erstbezug rund 75.000 Euro mehr, dafür gibt es auch gleich rund 19 Quadratmeter mehr Wohnfläche dazu. Somit sinke in diesem Fall der durchschnittliche Quadratmeterpreis um rund 465 Euro. Eine Investition in ein Zimmer mehr kann sich somit preislich lohnen.
Und das eigene Home Office muss nicht unbedingt zu mehr Kosten führen, denn es gibt Möglichkeiten, unter bestimmten Voraussetzungen den Arbeitsplatz im eigenen Heim steuerlich geltend zu machen. Aktuell sind die Optionen noch sehr eingeschränkt: „Derzeit ist es möglich, die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer als Werbungskosten beziehungsweise als Betriebsausgaben abzuziehen, aber nur dann, wenn für die berufliche Büroarbeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht“, erklärt Uwe Kämpf, Steuerberater bei der Berliner Kanzlei Spek&Kämpf. „Die Beschränkung gilt nicht, wenn das häusliche Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten beruflichen Tätigkeit bildet. Die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer können dann unbeschränkt abgezogen werden.“
Bei vielen Menschen hat die Corona-Krise das Bedürfnis nach mehr Entfaltungsraum, nach einem attraktiven Rückzugsort verstärkt. „Der Wunsch nach flexiblen Grundrissen und einer höheren Anzahl an Zimmern, der sich in den jüngsten Jahren bereits als Trend auf der Nachfrageseite herauskristallisierte, wird sich weiter verstärken, aber die potenziell steigende Nachfrage nach Neubau-Eigentumswohnungen trifft weiterhin auf ein geringer werdendes Angebot“, betont Till McCourt von der Ziegert Group. „Lag der Anteil der 4-Zimmerwohnungen 2012 an allen Neubau-Eigentumswohnungsangeboten noch bei 30 Prozent waren es 2019 nur noch 24 Prozent. Daraus könnte sich auch für Kapitalanleger eine interessante Investmentoption ergeben.“
Immobilienwirtschaft sieht kaum noch Engpässe
20.05.2020: Die Immobilienwirtschaft zeigt sich aktuell extrem stabil. In dieser Untersuchungswoche wurden nur noch leichte Engpässe bei Material und Personal auf deutschen Projektentwicklungs-Baustellen von baumonitoring.com beobachtet. Bei der Personalversorgung melden 43 Prozent (Vorwoche 31 Prozent) keinerlei Einschränkungen. 57 Prozent der Teilnehmer registrieren leichte Probleme durch Personalmangel (Vorwoche 56 Prozent). Niemand jedoch meldet in dieser Woche mittlere Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen (Vorwoche 13 Prozent). Auch starke Probleme oder Stillstand, wie in den ersten Wochen nach dem Corona-Lockdown kommen nicht mehr vor. Auch bei der Materialversorgung verbessert sich die Lage. In der aktuellen Erhebung erkennen 57 Prozent der Teilnehmer keine Einschränkungen (Vorwoche 44 Prozent). Während in dieser Woche 43 Prozent der Befragten noch leichte Einschränkungen bei der Materialversorgung sehen, sagten dies in der Vorwoche 50 Prozent. Mittlere (Vorwoche noch 6 Prozent) oder große Einschränkungen, gar Stillstand auf der Baustelle beobachtet zurzeit niemand.
Büros bleiben unverzichtbar
20.05.2020: Eine Umfrage von Dr. Lübke & Kelber kommt zu dem Schluss, dass langfristige Immobilientrends trotz Corona intakt bleiben werden. So teilen 67 Prozent der Befragten die Meinung, dass die fundamentale Nachfrage nach Immobilien in den größten Städten bestehen bleibt. Und 37 Prozent glauben, dass sich nach einem deutlichen Corona-bedingten Knick bei den Immobilienpreisen und Transaktionsvolumina der Markt schnell wieder erholen wird. Nur etwa 20 Prozent rechnen mit irreparablen Schäden an den Immobilienmärkten. Die Auswirkungen der Coronakrise auf die Nutzungsarten werden unterschiedlich gewertet. So glauben 67 Prozent der Befragten, dass die Wohnungsmärkte auf stabilem Wachstumskurs bleiben, und 54 Prozent erwarten für den Logistikmarkt einen starken Schub. Etwa 50 Prozent sind der Meinung, dass sich im Einzelhandel der Digitalisierungsprozess beschleunigt. Dass mit einer besonders schnellen Erholung von Hotellerie und Gastronomie nicht zu rechnen ist, denken 20 Prozent. 52 Prozent sind der Meinung, dass flexibles Arbeiten von jedem Standort aus möglich ist, aber dass das Büro unverzichtbar bleibt. Und 37,9 % sind der Ansicht, dass Pflegeheime und Wohnen im Alter kaum betroffen sind.
Deutsche Hypo Immobilienklima bleibt negativ
19.05.2020: Nach dem Corona-Schock im April, in dem das Deutsche Hypo Immobilienklima um mehr als ein Drittel gefallen war, zeigt die 149. monatliche Befragung von rund 1.200 Immobilienexperten im Mai erste Anzeichen für eine Stabilisierung. Nichtsdestotrotz wurde ein weiterer Rückgang verzeichnet – im Vergleich zum April ging das Klima jedoch vergleichsweise gering um rund 2,5 Prozent zurück und notiert nun bei rund 70,2 Punkten. Während die aggregierte Entwicklung des Immobilienklimas eine nahezu stabile Entwicklung zeigt, haben sich die einzelnen Assetklassen weiterhin höchst unterschiedlich entwickelt. Dadurch zeigt sich, wie nachhaltig diese von der Corona-Krise betroffen sein dürften. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die spürbare Erholung des Wohnklimas, das im Mai wieder positiv ausfällt und um 10,7 Prozent auf 105,6 Punkte gestiegen ist. Die einsame Spitze im Vergleich der Assetklassen stellt weiterhin das Logistikklima dar, das mit einem Zuwachs um 10,4 Prozent wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat. Am anderen Ende der Skala bleibt das Handelklima, das nach einem erneut deutlichen Rückgang um 22,3 Prozent bei 24,5 Punkten steht und damit einen neuen Negativrekord markiert. Eine ebenfalls deutlich negative Entwicklung vollzieht das Hotelklima, das mit -23,6 Prozent auf 36,5 Zählerpunkte den stärksten Rückgang im Mai hinnehmen musste. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Büroklima: Weiterhin rückläufig und im negativen Bereich (-5,1 Prozent auf 78,1 Punkte) hat sich der Trend nach dem ersten Schock abgeschwächt und bleibt damit weit entfernt vom historischen Tiefststand im Zuge der Finanzkrise (24,8 Punkte im Januar 2009).
Kein Einbruch bei den Immobilienpreisen
18.05.2020: Die lange ersehnten Aprilzahlen zeigen nun doch ein anderes Bild als das landläufige Gefühl bislang widerspiegelte. Entgegen zahlreicher negativer Prognosen zeigt sich bei den Immobilienpreisen derzeit keine Abkühlung. Das ergibt die Auswertung des aktuellen Europace Hauspreisindexes EPX. Gut zwei Monate nach Inkrafttreten der Maßnahmen zur Einschränkung des Virus Covid-19 zeichnen sich nach wie vor keine nennenswerten Trendänderungen, geschweige denn Einbrüche, bei den Wohnimmobilienpreisen ab. Nicht ganz so stark wie im Vormonat, doch immer noch solide, steigt der Gesamtindex um 0,70 Prozent auf 176,07 Punkte. Auch in den Segmenten Neubauten und Eigentumswohnungen kann der Index zulegen. So wurde bei Neubauten ein Anstieg von 0,89 Prozent auf 181,90 Punkte ermittelt. Bei Eigentumswohnungen fiel die Steigerung mit lediglich 0,47 Prozent zum Vormonat zwar etwas verhaltener aus, was aber auf die sehr starken Märzzahlen zurückgeführt werden kann. Insgesamt liegt der Hauspreisindex für Eigentumswohnungen mit 182,08 Punkten immer noch vor allen anderen Segmenten.
Stefan Kennerknecht, Co-CEO der europace AG: “Unsere Plattformzahlen zeigen derzeit noch keinerlei Trendwende bei der Immobilienfinanzierung und bei den tatsächlich bezahlten Immobilienkaufpreisen. Häuser und Wohnungen werden nach wie vor dringend gesucht, und vielleicht nutzen gerade jetzt Menschen die Zeit, sich nach einem Eigenheim umzusehen. Sicherlich haben einige Käufer ihre Suche erstmal auf Eis gelegt, und auch bei den Angeboten wurde das ein oder andere vom Markt genommen. Gesamtheitlich gesehen übersteigt aber die Nachfrage nach wie vor das Angebot, was die stetige Preissteigerung erklärt.
Corona als Motor für den Sekundärmarkt bei Immobilien-Spezial-AIF
18.05.2020: Der Sekundärmarkt für die Fondsanteile institutioneller Immobilienanlagen wird in diesem Jahr nach Einschätzung von Marktakteuren ein erhebliches Wachstum verzeichnen. Es wird ein Anstieg des Marktvolumens von derzeit schätzungsweise zwei auf mindestens drei bis zu über fünf Milliarden Euro erwartet. Das in der aktuellen Krise eingebrochene Transaktionsvolumen wird sich ab dem zweiten Halbjahr sowohl im Primär- als auch im Sekundärmarkt, allen voran im Core-Segment, deutlich erholen. Für den Sekundärmarkt spricht der gestiegene Liquiditätsbedarf zahlreicher institutioneller Anleger, für die Bewertungsproblematik der Fondsanteile bedarf es unabhängiger Vermittler. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Web-Konferenz des Hamburger Anlagevermittlers Real Exchange AG (REAX) mit insgesamt neun Experten aus dem Bereich institutioneller Immobilieninvestments. Jörn Zurmühlen, Vorstand der REAX, kommentiert: „Die Corona-Krise ist trotz massiver Schäden zugleich ein echter Motor für den bislang vernachlässigten Sekundärmarkt in der institutionellen Immobilienanlage. Im illiquiden Spezialfonds-Segment können wir durch transparente Bewertung und neutrale Vermittlung schnelle Liquidität erzielen.“
Arbeitszeitgesetz an Corona-Realitäten anpassen
15.05.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, fordert vor dem Hintergrund der Corona-Krise eine flexible Gestaltung des Arbeitszeitgesetzes. Insbesondere die starre Orientierung an der werktäglichen Arbeitszeitgrenze sollte abgeschafft werden. Stattdessen gilt es, eine Änderung in Anlehnung an die Europäische Arbeitszeitrichtlinie vorzunehmen, die einen wöchentlichen Gestaltungsspielraum bietet – ohne tagesspezifische Vorgaben.
„Die Erwerbstätigen mussten förmlich über Nacht ins Homeoffice und mobile Arbeiten wechseln, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht mehr denn je im Fokus“, sagt Prof. Wolfgang Schäfers, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Human Resources. „Die zunehmend digitalisierte und multilokale Arbeitswelt erfordert mehr Arbeitszeitflexibilität. Infolge wechselnder Arbeitsplätze, auch bei Handwerkern oder Arbeitnehmer auf Baustellen, gibt es ernsthafte Probleme bei der Anrechnung der Arbeitsstunden. „Unternehmen brauchen im globalen Wettbewerb mehr Bewegungsspielräume – auch um Arbeitsplätze zu sichern. Ein Mehr an Flexibilität stärkt auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und macht einen Arbeitsplatz für die dringend benötigten Fachkräfte attraktiv.“
Wohnimmobilienmarkt hat sich erholt
15.05.2020: Laut Untersuchungen der Sprengnetter GmbH hat sich der Wohnimmobilienmarkt nicht nur auf der Angebotsseite, sondern auch auf der Finanzierungsseite nach einem vorübergehenden und durch die Corona-Krise ausgelösten Rückgang erholt:
- Die in den zehn großen Städten Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart angebotenen Wohnimmobilien-Kaufpreise sind im Vergleich zum Januar um rund fünf Prozent gestiegen. In ganz Deutschland beträgt die Steigerungsrate sogar rund sieben Prozent.
- Die Anzahl der neu eingestellten Kaufpreisangebote für Wohnimmobilien stabilisiert sich auf höherem Niveau. Dennoch liegt sie in Deutschland noch um rund elf Prozent unter den Höchstständen vor Beginn der Corona-Krise. In den zehn großen Städten liegt sie noch rund 18 Prozent darunter.
- Die Anzahl der neu zur Miete angebotenen Wohnungen ist in Deutschland noch weiter angestiegen und hat mittlerweile ihren Höchststand im Jahr 2020 erreicht.
Umfrage: Bauträger zunehmend von Corona-Folgen betroffen
15.05.2020: Eine neue Mitgliederumfrage des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt: Neben den Bestandshaltern sind nun auch die Bauträger zunehmend von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. In der Umfrage geben 75 Prozent der befragten Immobilienunternehmen an, dass ihr Geschäftsbetrieb durch die Corona-Krise beeinträchtigt ist. Dabei rechnen 65 Prozent der Bestandshalter mit Beeinträchtigungen. Bei den Bauträgern und Projektentwicklern sind es sogar 79 Prozent. Die größten Probleme für die Bauträger sind neben der Vermarktung (38 Prozent) die Planung und Genehmigung neuer Projekte (37 Prozent). So berichten vier Fünftel der Bauträger, dass die Erteilung von Baugenehmigungen, die Schaffung von Planungsrecht und die Bauleitplanung auf kommunaler Ebene noch länger dauern als ohnehin üblich. Auch beim Betrieb und der Organisation von Baustellen kommt es laut 21 Prozent zu Schwierigkeiten, etwa durch das Ausbleiben von Subunternehmen oder durch die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen. Darüber hinaus berichten 38 Prozent der Bauträger von verzögerten oder unterbrochenen Lieferketten.
Entsprechend verhalten äußern sich die Bauträger beim Blick in die Zukunft: So gehen 61 Prozent davon aus, dass die Anzahl der beantragten Baugenehmigungen in diesem Jahr sinken wird. 71 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sich geplante Baubeginne um mehrere Monate verschieben werden. Für 63 Prozent zeichnet sich schon jetzt ab, dass es auch bei der Fertigstellung von Projekten zu mehrmonatigen Verzögerungen kommen wird. Die Folge: Drei Viertel der Bauträger rechnen damit, dass sich die Pandemie negativ auf ihren Umsatz auswirken wird. 28 Prozent geben an, dass ihr Umsatz voraussichtlich um mehr als zwanzig Prozent zurück gehen wird. Dennoch nehmen bislang nur 13 Prozent der befragten Unternehmen staatliche Hilfen in Anspruch. Lediglich 17 Prozent schicken Mitarbeitende in Kurzarbeit.
Einzelhandel auch nach Corona-Öffnungen im Krisenmodus
14.05.2020: Der Einzelhandel macht trotz der Wiedereröffnung aller Geschäfte meist deutlich weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Das zeigt eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland unter rund 500 Nicht-Lebensmittelhändlern in der vergangenen Woche (KW19). Demnach erwarteten 55 Prozent der befragten Unternehmen für die letzte Woche höchstens die Hälfte des Vorjahresumsatzes. Insbesondere im Bekleidungseinzelhandel verläuft die Entwicklung in den wieder eröffneten Geschäften sehr schwach. Hier erreicht ein Fünftel der Unternehmen nicht mehr als ein Viertel der Erlöse des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die meisten Kunden befänden sich demnach im Krisenmodus und gingen beim Einkauf sehr planvoll vor.
Corona-Krise wird Anzahl der Baugesellschaften dezimieren
14.05.2020: Laut Ergebnissen des bundesweiten „JLL-Thermometer“ gehen 67 Prozent von 77 befragten Projektentwicklern davon aus, dass die gegenwärtige Krise die Zahl der Baugesellschaften in Deutschland stark dezimieren wird. Dr. Gunnar Gombert, Mitglied im JLL Strategy Board Germany und Niederlassungsleiter JLL München: „Das Selbstbild der Entwicklerszene lässt eine starke Marktbereinigung durch Konsolidierung der Branche erwarten. Sollte sich dies bewahrheiten, wird dies in den Big-7-Städten dafür sorgen, dass sich die Bauaktivitäten deutlich reduzieren.“
Die Entwickler gehen ebenso davon aus, dass es künftig schwieriger wird, Fremdkapital für Neubauten zu beschaffen. „Wenig Gefahr droht den Bauherren, die über eine solide Kapitaldecke oder ein risikoreduziertes Produkt verfügen. Andere könnten zu frühzeitigen Verkäufen sowie zur Suche nach neuen Kapitalgebern oder Partnerschaften gezwungen werden. Das könnte für gut ausgestattete Investoren außergewöhnliche Möglichkeiten bieten,“ ergänzt Gombert. Zugleich dürfte es zeitliche Verzögerungen bei laufenden Bauprojekten geben. 59 Prozent der Entwickler rechnen damit, dass sich eigene Bauvorhaben um bis zu sechs Monate verzögern, jeder zehnte Befragte rechnet sogar mit noch längeren Verzögerungen.
Einige Bauträger und Entwickler berichten von längeren Wertschöpfungsprozessen, auch etwa bei der Baurechtschaffung, Planung oder bei den Bauabläufen. Sie befürchten auch, dass durch diese zeitlichen Verzögerungen Übergabetermine möglicherweise nicht gehalten werden können, so dass empfindliche Vertragsstrafen drohen. Ein Drittel von 185 befragten Nutzern aus allen Branchen geht davon aus, dass die Krise Auswirkungen auf ihren Flächenbedarf haben wird. „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist kurzfristig ein Rückgang spekulativer Projekte zu erwarten. Nutzer sind aktuell nicht nur zurückhaltender und analysieren das Geschehen, sondern einige beginnen bereits, ihre Flächensituation, etwa durch Untermietverträge oder Flächenrückgaben, zu optimieren“, erklärt Gombert.
Immobilienwirtschaft trotzt Corona
14.05.2020: Die Immobilienwirtschaft zeigt sich laut dem Corona-Immobilien-Index von baumonitoring.com sehr stabil. Nur noch leichte Engpässe bei Material und Personal auf deutschen Projektentwicklungs-Baustellen werden in dieser Untersuchungswoche beobachtet. Bei der Personalversorgung melden 43 Prozent (Vorwoche 31 Prozent) keinerlei Einschränkungen. 57 Prozent der Teilnehmer registrieren leichte Probleme durch Personalmangel (Vorwoche 56 Prozent). Niemand jedoch meldet in dieser Woche mittlere Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen (Vorwoche 13 Prozent). Auch starke Probleme oder Stillstand, wie in den ersten Wochen nach dem Corona-Lockdown kommen nicht mehr vor. Auch bei der Materialversorgung verbessert sich die Lage. In der aktuellen Erhebung erkennen 57 Prozent der Teilnehmer keine Einschränkungen (Vorwoche 44 Prozent). Während in dieser Woche 43 Prozent der Befragten noch leichte Einschränkungen bei der Materialversorgung sehen, sagten dies in der Vorwoche 50 Prozent. Mittlere (Vorwoche noch 6 Prozent) oder große Einschränkungen, gar Stillstand auf der Baustelle beobachtet zurzeit niemand.
Corona und Pflegeimmobilien
13.05.2020: Eine Expertenumfrage von VIVUM (auf Pflege spezialisierter Fondsmanager und Projektentwickler) zu dem Thema "Pflegeimmobilien und Betreutes Wohnen – wie sich die Corona-Pandemie auf die Nachfrage und das Investitionsverhalten auswirkt" kam zu folgenden Ergebnissen:
- 71 Prozent der befragten Experten sind der Meinung, dass die Preise für Pflegeimmobilien weiter steigen werden.
- 40 Prozent rechnen sogar trotz Krise auch kurzfristig mit einer erhöhten Nachfrage. Auch Karsten Jungk, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Wüest Partner Deutschland, sieht Pflegeimmobilien als Anlageklasse gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen: „In keiner anderen Nutzungsart entwickelt sich der Bedarf so konjunkturunabhängig.“
- 75 Prozent der Befragten glauben zudem, dass die vorhandenen baulichen Konzepte und Bauvorschriften ausreichen, um auch neue, durch die Corona-Pandemie ausgelöste Anforderungen zu erfüllen. Ein wichtiges Augenmerk müsse zudem auf die Sanierung und Modernisierung bestehender Einrichtungen gelegt werden.
- 90 Prozent sehen den Mangel an Pflegekräften aufgrund der mangelnden Attraktivität der Pflegeberufe als größtes Hindernis für die Ausweitung des Angebots.
The Next Normal: JLL-Konzept zur Wiedereröffnung von Büros
13.05.2020: Im Fokus der JLL-Strategie "The Next Normal" steht die strategische Prävention gegen mögliche neue Pandemien unter Einbeziehung der räumlichen Umgebung, der technischen Infrastruktur, der Betriebskultur und des Verhaltens der Mitarbeiter. Die Rückkehr zum Vollbetrieb der Büros erfolgt der Strategie nach in vier Stufen:
- Phase 1 beginnt mit behördlichen Lockerungen, sodass Räume nach strengen Richtlinien sowie mit technischer Sonderausstattung vorbereitet werden und die Arbeit reduzierter Teams auf Distanz wieder möglich ist.
- Phase 2 startet mit lokalen, relativen Lockerungen, die wieder mehr Begegnungs-Spielraum in den Büros zulassen. Die angepassten Richtlinien setzen aber immer noch auf soziale Distanz.
- Phase 3 schaltet weitgehend auf „Normalbetrieb“, wobei gute Erfahrungen und Digital-Technologien aus der Corona-Phase beibehalten werden. Entscheidend ist, nicht mehr in alte Muster zurückzufallen, sondern die Chancen dieses Umbruchs zukunftsorientiert zu nutzen.
- Phase 4 ist die „Post-Corona-Zeit“, wenn gesetzliche Prävention gegen erneute Pandemien greifen und die Büros daran ausgerichtet werden. Dabei geht es zunächst um Möblierung, Gestaltung der Gemeinschaftsbereiche oder auch die Raumaufteilung. Die Vorsorge gilt vor allem einem ,gesunden‘ Gebäude, das auch Luftqualität und Luftfeuchtigkeit, ebenso wie die Beleuchtung, Ventilation und Akustik umfasst.
Entscheidend ist, dass die Mitarbeiter in diesen Veränderungsprozess integriert und auf dem Weg zu einer neuen Normalität mitgenommen werden.
McMakler Marktbericht: Angebot an Kaufobjekten übersteigt Nachfrage deutlich
12.05.2020: „Wir beobachten auf dem Wohnimmobilienmarkt einen ungewöhnlichen Trend: Obwohl die Anzahl an neu veröffentlichten Immobilieninseraten rückläufig ist, steigt die Gesamtanzahl der veröffentlichten Immobilien. Es gibt also mehr Immobilienangebot als noch vor der Krise. Dies ist mit einer geringeren Anzahl an Verkäufen durch die verhängte Kontaktbeschränkung während der Coronakrise zu erklären“, sagt Felix Jahn, CEO und Gründer von McMakler. Und weiter: „Wer also jetzt mit dem Gedanken spielt, Eigentum zu erwerben, sollte diese Phase nutzen. Der positive Aspekt für Kaufinteressenten ist, dass sie aktuell mehr Auswahlmöglichkeiten und größere Chancen auf ihre Traumimmobilie haben.“
Tool befreit Büros von "Übergewicht"
12.05.2020: Wieviel Bürofläche wird nach Corona noch benötigt? Diese Frage stellen sich derzeit Büromieter und vor allem Großunternehmen, immerhin haben Konzerne die Flexibilität der mobilen Arbeit entdeckt – und Milliardeneinsparpotenziale. Vor allem der momentane Wegfall des Kommunikationskanals „Face to Face“ legt unmissverständlich Stärken und Schwächen der bisherigen Bürokonzeption offen - und eröffnet Chancen. Mit NetScan®-Mobile Working hat Eurocres deshalb ein neues, digitales Tool entwickelt: Ausgehend von Kennwerten vor Corona gleicht die Technologie die aktuellen Messwerte ab – und simuliert den benötigten Anteil an Präsenzkommunikation in Büros der Nach-Corona-Zeit. Daraus lassen sich wiederum Flächenkennwerte berechnen, mit denen man die Bürofläche richtig dimensionieren kann. Unternehmen können so ihre Immobilienkosten drastisch senken. Sven Wingerter, geschäftsführender Gesellschafter bei Eurocres: "Die Situation ermöglicht es, Betriebsabläufe umzudenken und die eigene Organisation und Prozessketten zu analysieren. Der derzeitige Wegfall des Kommunikationskanals ‚Face to Face‘ legt offen, von wie viel Bürofläche man sich trennen kann. Das Ergebnis der NetScan®-Erfassung hilft auch beim Überleben: Alle Unternehmen stehen unter Kostendruck und müssen schlank und fit werden – also auch ihr Übergewicht an Bürofläche loswerden.“
Corona und der Wohnungsmarkt: Nachfrage im hochpreisigen Segment wird sinken
12.05.2020: Noch hat die Corona-Pandemie kaum Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, wie das Marktinformationssystem QUIS zeigt. Ein sicherer Indikator für die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ist die Schaltdauer der Wohnungsanzeigen. Die Daten in QUIS zeigen: Deutschlandweit hat sich die Schaltdauer für Mietwohnungen im April, dem ersten vollen Corona-Monat, gegenüber dem ersten Quartal 2020 sogar verkürzt. Sie liegt bei durchschnittlich 8,6 Tagen; im März waren es noch 9,5 Tage gewesen. „Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, dass sich Mietwohnungen auch im April – trotz aller Schwierigkeiten im konkreten Vermietungsprozess – weiterhin gut vermieten ließen“, kommentiert Bettina Harms, Geschäftsführerin von QUIS. Für eine weitgehend stabile Konstitution des Mietwohnungsmarktes spricht auch, dass sich laut QUIS die Anzahl der Mietangebote im April 2020 gegenüber den Vormonaten kaum verändert hat.
Allerdings gehen Bettina Harms und ihr Team davon aus, dass die Corona-Pandemie mittel- und langfristig durchaus Konsequenzen für den Wohnungsmarkt haben wird: „Es ist absehbar, dass es zu einem Konjunktureinbruch und zu einem Arbeitsplatzabbau in zahlreichen Branchen kommen wird. Davon werden nicht nur die Haushalte mit niedrigen Einkommen betroffen sein. Auch wenn in vielen Bereichen eine relativ schnelle Erholung zu erwarten ist, müssen wir dennoch von einem psychologischen Effekt ausgehen, der zu einer deutlichen Abwarte-Haltung sowohl bei Miet- als auch Kaufentscheidungen führen wird.“ Dadurch werde die Nachfrage etwas gedämpft, wenngleich die grundsätzlichen Nachfrageüberhänge weiterhin bestehen blieben. Aber: „Es werden kleinere beziehungsweise günstigere Wohnungen als ursprünglich vorgesehen angemietet.“
Entsprechend seien bei den Mieten im unteren und mittleren Preisbereich kaum Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erwarten, allenfalls werde sich die Mietausfallquote mittelfristig erhöhen. In den hochpreisigen Segmenten seien aber Nachfragerückgänge und Rückgänge bei den Neuvertragsmieten sehr wahrscheinlich. Dadurch könne sich der Nachfragedruck auf die mittelpreisigen Segmente sogar noch erhöhen. Wenn hier die Bautätigkeit aufgrund der Coronakrise zurückgehen sollte, seien sogar weitere Mietensteigerungen zu erwarten.
Notleidende Immobilienkredite werden aufgrund von Corona deutlich zunehmen
12.05.2020: Im Zuge der Corona-Krise wird die Zahl der notleidenden Kredite stark steigen. Laut der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) kann das Volumen notleidender Kredite in Deutschland von 33 Milliarden Euro Ende 2019 auf bis zu 100 Milliarden Euro anwachsen. Torsten Hollstein, Geschäftsführer der CR Investment Management, kommentiert: „Aktuell spürt man am Markt bereits das Knirschen im Gebälk. In zwei bis drei Monaten wird die Zahl der NPLs deutlich ansteigen. Diese Entwicklung wird vermutlich auch noch das ganze kommende Jahr über andauern. Derzeit werden wir bereits auf die Übernahme von Workout-Mandanten für Immobilienfinanzierungen und die damit finanzierten Immobilien beziehungsweise -Portfolien angefragt.“ Auch wenn der Staat großzügige Garantien auf ausgereichte Kredite vergibt, kann er dies nicht für alle Formen der Fremdfinanzierung tun. Immobilienkredite werden dies eher nicht sein. Daher kommt aus dieser Richtung keine Entlastung für den Immobilienfinanzierungsmarkt.
Corona schlägt auf Arbeitsmarkt durch
11.05.2020: Die Coronakrise wird in vielen Branchen Jobs kosten. Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern, beschlossen im April bereits 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent in Hotels und 43 Prozent der Reisebüros. Das ergibt sich aus der Konjunkturumfrage des ifo Instituts. In der Autobranche sind es 39 Prozent der Betriebe. „Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“, sagt dazu der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Auch in anderen Branchen werden überdurchschnittlich viele Kündigungen ausgesprochen: Dies tun 57 Prozent der Unternehmen, die andere Arbeitskräfte vermitteln, 48 Prozent der Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen, 30 Prozent der Druckereien und 29 Prozent der Hersteller von Metallerzeugnissen. Im Schnitt haben 18 Prozent der Betriebe in Deutschland Arbeitsplätze gestrichen. Weniger stark von Kündigungen bedroht sind Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkanzleien mit fünf Prozent, Beschäftigte im Grundstücks- und Wohnungswesen mit zwei Prozent, auf dem Bau mit drei Prozent sowie in der chemischen Industrie mit 5 Prozent und in der pharmazeutischen Industrie mit null Prozent. Auch regional gibt es Unterschiede: Besonders viele Betriebe in Baden-Württemberg streichen Jobs (22 Prozent der Firmen) und in Bayern (20 Prozent). Besonders wenige sind es im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit 11 Prozent.
Massiver Einbruch der Aktienquote institutioneller Anleger führt zu gestiegener Immobilienquote
11.05.2020: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Höchstgrenzen bei passiven Überschreitungen der Immobilienquote regulierter Anleger für unbestimmte Zeit aufgehoben. Die oberste Regulierungsbehörde für den Finanzmarkt teilte mit, dass eine vorübergehende passive Überschreitung der Immobilienquote gemäß § 3 Abs. 5 Anlageverordnung (AnlV) nicht beanstandet wird. Anlagegrenzen sind also für zunächst unbestimmte Zeit außer Kraft gesetzt, um aufsichtsrechtlich bedingte Notverkäufe zur Einhaltung der Immobilienquote zu vermeiden. Solange die Immobilienquote überschritten ist, dürfen jedoch keine entsprechenden Neuanlagen getätigt werden. Gleichwohl sollten trotz dieser Erleichterung Investoren zeitnah agieren und als Maßnahme ihre Immobilien-Beteiligungen über Transaktionen am Sekundärmarkt gesetzeskonform wieder adjustieren.
Heiko Böhnke, Vorstand der Real Exchange AG (REAX), kommentiert: „Die BaFin hat mit der Aufhebung der Anlagegrenzen angesichts der massiven DAX-Abstürze klug und umsichtig gehandelt. Doch regulierte Anleger wie Lebensversicherungen oder Versorgungswerke mit ihrer bislang maximal zulässigen Immobilienquote von 25 Prozent dürfen nicht von einer langfristigen Regelung ausgehen. Deshalb sollten betroffene Anleger nun handeln und ihre Anteile an Immobilien-Spezial-AIF gezielt über den Sekundärmarkt veräußern.“ Die Aktienquote institutioneller Investoren hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verringert. Innerhalb von nur vier Wochen verzeichnete der Deutsche Aktien-Index (DAX) einen Indexrückgang von fast 40 Prozent. Trotz zwischenzeitlicher Erholung des DAX hat sich die Quote anderer institutioneller Kapitalanlagen, insbesondere die Immobilienquote, signifikant erhöht, ohne dass Kapitaldispositionen in Form von Umschichtungen zwischen den jeweiligen Vermögensklassen oder aber der Anlage von „Neu-Kapital“ stattgefunden haben. Die ohnehin starke Immobilienanlagequote, die laut EY im Versicherungssegment aktuell über zehn Prozent und im Depot A-Geschäft der Sparkassen laut Angaben der Bundesbank bei über fünf Prozent liegt, ist demnach nochmals deutlich angestiegen.
Immobilienwirtschaft weiterhin stabil
08.05.2020: Die Immobilienwirtschaft wird trotz der Coronakrise ihrem Ruf als stabiler Wirtschaftszweig gerecht. Die nun bereits in der fünften Woche analysierte Lage in der Immobilienwirtschaft zeigt ein insgesamt solides Bild. Wurde in den ersten beiden Wochen noch Stillstand bei der Personal- und Materialsituation im einstelligen Prozentbereich beobachtet, hat sich das Bild hier gewandelt: Keiner der Befragten signalisiert noch Stillstand. Leichte bis mittlere Engpässe bei Material und Personal auf deutschen Projektentwicklungs-Baustellen werden jedoch weiter beobachtet. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Corona-Immobilien-Index von baumonitoring.com. Bei der Personalversorgung melden 31 Prozent (Vorwoche 30 Prozent) keinerlei Einschränkungen. 56 Prozent der Teilnehmer registrieren leichte Einschränkungen durch Personalmangel (Vorwoche 70 Prozent). Jedoch melden in dieser Woche 13 Prozent mittlere Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen (Vorwoche 0 Prozent), niemand jedoch starke Hemmnisse oder gar Stillstand. Auch bei der Materialversorgung bleibt die Lage insgesamt stabil. In der aktuellen Erhebung erkennen 44 Prozent der Teilnehmer keine Einschränkungen (Vorwoche 40 Prozent). Während in dieser Woche 50 Prozent der Befragten leichte Einschränkungen bei der Materialversorgung sehen, sagten dies in der Vorwoche 60 Prozent. 6 Prozent sehen mittlere Probleme (Vorwoche 0 Prozent), niemand jedoch große Einschränkungen.
#GemeinsamDurchDieKrise - Alles für die digitale Transformation des Immobilienmarktes
07.05.2020: Angesichts der Corona-Pandemie haben sich führende Verbände und Unternehmen der Immobilienbranche zusammengeschlossen, um die digitale Transformation des Immobilienmarkts voranzutreiben. Im Kern geht es der Initiative darum, die Funktionsfähigkeit der Immobilienwirtschaft zu gewährleisten. Dem Schulterschluss gehören der Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (BVFI), eBay Kleinanzeigen, Flowfact, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), ImmoScout24, Immowelt, der Immobilienverband Deutschland (IVD), Sprengnetter, der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV Deutschland) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) an. Nach einem Anstoß von ImmoScout24 hat die Branchen-Allianz ein 10-Punkte-Programm für einen Modernisierung- und Digitalisierungsschub der Immobilienbranche entwickelt.
In einem Positionspapier zeigen die Verbände und Unternehmen unter dem Hashtag #GemeinsamDurchDieKrise Wege auf, wie eine erfolgreiche Digitalisierung der Branche, der Prozesse und der Services im Bereich des Baus und der Immobilientransaktionen gelingen kann. Dafür suchen sie die Unterstützung des Gesetzgebers sowie von Bund, Ländern und Kommunen. Um nämlich kontaktlose, digitale Lösungen umzusetzen und flächendeckend anbieten zu können, sind Politik und Verwaltung an vielen Stellen gefordert, die rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen zu schaffen – so bei den Baugenehmigungen, der Anpassung des Widerspruchsrechts, der Einsicht in die Grundbuch-Unterlagen, der Präsenzpflicht bei notariellen Beurkundungen, Eigentümerversammlungen sowie digitalen Antragsverfahren.
Wegen Corona: Nachfrage nach Wohneigentum im Umland steigt
07.05.2020: Laut FIABCI Deutschland, dem Dachverband immobilienwirtschaftlicher Berufe, kam es aufgrund des Lockdowns und damit verbundener Homeoffice-Regelungen zu einem starken Nachfrageanstieg nach Wohneigentum im Speckgürtel von Metropolen. Nachfrager sind dabei besonders die gut situierten Altersgruppen zwischen 30 und 50 Jahren, die es kurz zuvor noch verstärkt in die Städte gezogen hat.
Investmentaktivität geht deutlich zurück
07.05.2020: Wie Savills berichtet, hat sich im April die COVID-19-Pandemie erstmals messbar in den Investmentmarktdaten niedergeschlagen. Demnach belief sich das bei Wohn- und Gewerbeimmobilien erzielte Transaktionsvolumen auf gut 2,3 Milliarden Euro. Damit war der April 2020 der umsatzschwächste Monat seit August 2012. Zum Vergleich: Das durchschnittliche monatliche Transaktionsvolumen der letzten zehn Jahre liegt mit etwa 5,1 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch. Auffällig ist zudem, dass vor allem die Zahl kleiner Transaktionen rückläufig ist. So liegt die Zahl der im bisherigen Jahresverlauf abgeschlossenen Einzeltransaktionen mit einem Volumen von unter 25 Millionen Euro etwa ein Fünftel unter dem Vorjahreswert. Im Größensegment zwischen 25 Millionen Euro und 100 Millionen Euro beträgt der Rückgang rund zehn Prozent, während die Zahl der Transaktionen ab 100 Millionen Euro knapp ein Drittel über dem Vorjahreswert liegt. Wahrscheinlich wird ein Kriseneffekt bei den großvolumigen Transaktionen aufgrund der längeren Verkaufsprozesse erst mit größerem Zeitverzug zu sehen sein.
Airbnb streicht 25 Prozent seiner Stellen
06.05.2020: Der Zimmervermittler Airbnb wird nicht von der Corona-Krise und den weltweiten Lockdown-Bestimmungen verschont. Der Umsatz für das Jahr 2020 liege laut Medienberichten bei der Hälfte von 2019, was eine Konzentration auf das Kerngeschäft nötig mache und mit einer Verkleinerung der Belegschaft einhergehe. Circa 1.900 Mitarbeiter seien von der Maßnahme betroffen.
ZIA empfiehlt bundesweites Hilfsprogramm
06.05.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, schlägt ein Mietenhilfsprogramm für Mieter und Vermieter von Wirtschaftsimmobilien vor. Vorgesehen ist, dass Vermieter den Mietern auf Basis einer einvernehmlichen, partnerschaftlichen Vereinbarung bis zu 50 Prozent der monatlichen Miete erlassen können. Ebenso solidarisch werden Vermieter in diesen Fällen von der öffentlichen Hand durch eine Übernahme von 50 Prozent dieser Mietreduktion in Form von Zuwendungen unterstützt. Der Mieter zahlt nur mindestens 50 Prozent der Miete, der Vermieter verzichtet auf bis zu 25 Prozent der Miete und erhält durch die staatliche Unterstützung mindestens 75 Prozent der ursprünglichen Miete.
Das Modell soll maximal bis zum 30. Juni 2021 für alle Vermieter und Mieter aller Branchen im stationären Einzelhandel inkl. Gastronomie und Hotel gelten. Zudem soll die Maßnahme für jeden einzelnen Mietvertrag im stationären Einzelhandel oder im Hotel- und Gastgewerbe bis hin zu einer Höhe von maximal 800.000 Euro gelten. „Die Vorschläge orientieren sich an ähnlichen, bereits umgesetzten Maßnahmen in Schweden und Kanada und werden auch in weiteren europäischen Ländern diskutiert“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner.
„Mit dem Shutdown waren die Einnahmen in diesen Nutzungsarten gleichermaßen einschneidend bei Vermietern und Mietern betroffen“, sagt Andreas Hohlmann, Vorsitzender der ZIA-Task Force „Handel in Corona-Zeiten“. In den ersten vier Wochen des Shutdown verzeichnete der Handel 30 Milliarden Euro Umsatzverlust, im Hotel- und Gastgewerbe wird bis Ende Mai mit 18 Milliarden Euro Umsatzverlust gerechnet, 70.000 gastgewerbliche Betriebe und 50.000 Handelsbetriebe sind existenzgefährdet – die Vermieterseite hat 70 Prozent der Mieten zum Vorjahreswert verloren. „Durch das vorgeschlagene Hilfsprogramm würden sich Vermieter, Mieter und öffentliche Hand für einen begrenzten Zeitraum von bis zu zwölf Monaten solidarisch die Mietlasten teilen und so der akuten Gefahr einer Insolvenz zu begegnen.“
Maklersoftware-Entwickler startet trotz Krise durch
05.05.2020: Während der bislang stärksten Einschränkung der COVID-19-Krise hat onOffice neue Mitarbeiter eingestellt. Bei dem Hersteller der gleichnamigen Maklersoftware, die aktuell von 25.000 Usern verwendet wird, gibt es viel zu tun. So hat onOffice gleich bei Beginn der Corona-Einschränkungen Sofortmaßnahmen für seine Kunden umgesetzt, etwa hat es als erster Anbieter umgehend eine Möglichkeit zur Video-Beratung in die Software eingebunden. Auch eine Tour für virtuelle Rundgänge lässt sich direkt aus onOffice heraus starten. Zudem stellte onOffice den Maklern eine pragmatische Linksammlung und umfassende Checkliste für das effiziente Makeln im Homeoffice zur Verfügung. So bekamen die Vermittler einen Überblick über Anbieter von digitalen Unterschriften, Video-Kommunikation, Datentransfer, Projektplanung, Passwort-Management und vieles mehr. Es finden sich darin auch Hinweise zum Datenschutz im Makler-Homeoffice, zur Büro- und Teamorganisation, zur Objektaufnahme und zum Homeoffice im Allgemeinen.
Flickenteppichlösung im Einzelhandel
04.05.2020: Unter Einhaltung strikter Hygienevorschriften dürfen in dieser Woche in Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Sachsen-Anhalt Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Fläche für den Publikumsverkehr geöffnet werden. In Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen bleibt die Regelung allerdings noch bestehen. In Sachsen dürfen Händler mit mehr Ladenfläche zumindest endlich abkordeln und ihre Verkaufsfläche selbst begrenzen.
Immobilienwirtschaft weiterhin robust in Corona-Krise
04.05.2020: Die Immobilienwirtschaft zeigt sich laut dem aktuellen Corona-Immobilien-Index von baumonitoring.com weiterhin wenig beeindruckt von der Coronakrise. Die zuletzt beobachteten leichten Engpässe bei Material und Personal auf deutschen Projektentwicklungs-Baustellen haben sich kaum verändert. Bei der Personalversorgung haben die beobachteten leichten Einschränkungen im Vergleich zur Vorwoche zugenommen – 70 Prozent der Teilnehmer registrieren leichte Einschränkungen durch Personalmangel (Vorwoche 65 Prozent). Kein Teilnehmer des Corona-Immobilien-Index meldet in dieser Woche jedoch mittlere oder gar starke Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen. Bei der Materialversorgung verbesserte sich die Lage deutlich. Berichteten in der vergangenen Woche noch 82 Prozent der Teilnehmer von leichten Einschränkungen, sank diese Zahl auf 61 Prozent. Von keiner Projektentwicklung werden mehr nennenswerte Probleme mit der Materialversorgung angezeigt.
Sachsen: Immer mehr Mieter können Miete nicht zahlen
30.04.2020: Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, liegen die Mietausfälle in Sachsen laut René Hobusch, sächsischer Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund, bereits nach einem Monat in zweistelliger Millionenhöhe. Sieben Prozent der Mieter konnten demnach im April ihre laufende Monatsmiete nicht zahlen. Für Mai erwartet Hobusch eine Verschärfung, aufgrund der Effekte aus fehlenden Gehältern und Kurzarbeit.
Von "noch verhältnismäßig geringen" Mietausfällen weiß hingegen der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) zu berichten. Eine Schnellumfrage unter den 209 sächsischen Wohnungsgenossenschaften zwischen 14. und 24. April 2020 habe für diese Zeitspanne insgesamt 250 Mietausfälle mit knapp 100.000 Euro ergeben. Weitere 70.000 Euro seien gestundet worden. Zusammen waren 0,2 Prozent aller Mietverhältnisse betroffen. Grund ist, o der Verband, dass die strengeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens verbunden mit den wirtschaftlichen Auswirkungen erst im April in Kraft traten. Zu diesem relativ frühen Zeitpunkt ließ die finanzielle Lage vieler Mieter einer Zahlung der Nutzungsgebühr (Miete bei Wohnungsgenossenschaften) in den allermeisten Fällen noch zu. An der Umfrage haben 112 Mitgliedsunternehmen teilgenommen (rund 54 Prozent).
Wohnungswirtschaft erwartet höhere Mietausfälle
30.04.2020: Die Wohnungsunternehmen in Deutschland spüren zunehmend die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Insbesondere bei der Vermietung, der Instandhaltung und Modernisierung der Wohnungen sowie der Betreuung von Mieterinnen und Mietern sehen sich die Unternehmen mit Beeinträchtigungen konfrontiert. Das ergab eine Befragung des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Die Mietausfälle und -stundungen bewegten sich im Befragungszeitraum Mitte April noch auf einem relativ niedrigen Niveau, drei Viertel der Umfrageteilnehmer rechnen aber in Zukunft mit höheren Mietausfällen. Im Gewerbebereich sind die Ausfälle bereits deutlich höher.
Die von den Wohnungsunternehmen berichteten Mietausfälle und Stundungen in der Wohnungsvermietung fielen im Zeitraum der Befragung Mitte bis Ende April noch verhältnismäßig gering aus. Grund ist, dass die strengeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens erst im April in Kraft traten. Zu diesem relativ frühen Zeitpunkt im Gesamtverlauf der Corona-Pandemie ließ die finanzielle Lage vieler Mieter eine Zahlung der Miete in den allermeisten Fällen vorerst noch zu. So haben die befragten Unternehmen von Mitte bis Ende April bei rund 15.000 Mietverhältnissen von einem kompletten Zahlungsausfall berichtet – das entspricht 0,66 Prozent der Mietverhältnisse der befragten GdW-Unternehmen und einem finanziellen Minus von insgesamt 6,8 Millionen Euro. Von Stundungsanträgen berichteten die Unternehmen in rund 6.500 Fällen – das waren 0,29 Prozent der Mietverhältnisse und ein Minus von 2,3 Millionen Euro.
Bei der Gewerbevermietung fallen die Auswirkungen schon jetzt wesentlich negativer aus: Bei rund 1.240 betroffenen Mietverhältnissen summiert sich das Minus ausgefallener Monatsmieten laut Umfrageergebnissen auf 3,7 Millionen Euro. Die Summe gestundeter Mieten beläuft sich bei rund 2.800 betroffenen Mietverhältnissen auf insgesamt 9,4 Millionen Euro. Für den Monat Mai rechnet die Wohnungswirtschaft angesichts anhaltender Einschränkungen, zunehmender Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit mit deutlich höheren Zahlungsausfällen und Stundungen. Drei Viertel der Unternehmen (75 Prozent) gaben in der Umfrage an, dass sie im Zuge der Corona-Krise in Zukunft höhere Mietausfälle erwarten. Infolge zunehmender Zahlungsausfälle sieht sich mehr als ein Fünftel der befragten Wohnungsunternehmen (21 Prozent) bereits gezwungen, die Investitionen in die Instandhaltung zurückzufahren. Fast ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent) plant, Investitionen in weitere Modernisierungsmaßnahmen zu senken.
Anbieter von Immobilienfonds erwarten nur temporäre Effekte durch Corona
29.04.2020: Die Immobilienfondsbranche spürt die Auswirkungen der Corona-Krise, geht jedoch insgesamt von einem temporären Effekt aus. Das ist das Kernergebnis einer Umfrage, die die INTREAL im April durchgeführt hat. Michael Schneider, Geschäftsführer der INTREAL kommentiert: „Die Corona-Krise ist auch bei den Anbietern und Managern von Immobilienfonds angekommen. Gleichwohl ist die Stimmung unter unseren Fondspartnern vergleichsweise gut.“ Rund die Hälfte der Befragten (45 Prozent) gab an, keine oder nur geringe Auswirkungen der Krise auf das Geschäft zu spüren. 44 Prozent stuften die Auswirkungen als mittel ein und elf Prozent gaben an, die Auswirkungen seien schwer. Immobilienfonds sind von der Krise in erster Linie in Form von aktuell avisierten oder tatsächlichen Mietstundungen bis hin zu Mietausfällen betroffen. Die große Mehrheit der Befragten (76 Prozent) rechnet mit begrenzen Auswirkungen, die allerdings Effekte auf die Ausschüttung 2020 haben könnte. Zwölf Prozent sind optimistischer und rechnen zwar mit geringeren Einnahmen, sie gehen aber nicht von Auswirkungen auf die für 2020 geplanten Ausschüttungen aus. Weitgehend einig sind sich die Befragten bei der Einschätzung der Mittelzuflüsse: Die große Mehrheit der Befragten (81 Prozent) geht von nur temporär sinkenden Mittelzuflüssen aus.
Trotz der gestiegenen Unsicherheit hält die Mehrheit der Fondspartner an ihren Fondsplänen fest. 56 Prozent der Befragten planen keine Verschiebungen bei Fondsemissionen. Bei den Nutzungsarten fallen die Einschätzungen der Experten sehr unterschiedlich aus. Im Wohnsegment erwarten über 80 Prozent nur leichte oder sehr leichte Auswirkungen der Krise. Bei Büroimmobilien gehen rund 30 Prozent von leichten oder sehr leichten Effekten aus, ein weiteres Drittel erwartet mittlere Auswirkungen. Eingetrübt sieht das Bild dagegen bei Handelsobjekten mit hohen Nutzungsanteilen im Non-Food Bereich oder Hotels aus. Bei Einzelhandelsimmobilien erwarten bis zu 70 Prozent starke oder sehr starke Auswirkungen, bei Hotelimmobilien erwarten ebenfalls 70 Prozent starke Effekte.
Wie sehen die Krisenfolgen auf die Transaktionen aus? Mehr als die Hälfte der Befragten sieht hier keine Auswirkungen oder nur leichte Verzögerungen. 29 Prozent gaben an, dass Transaktionen sich erheblich verzögern. Insgesamt geht das Transaktionsgeschehen jedoch weiter. Keiner der Befragten bestätigte, dass der Transaktionsmarkt durch die Krise zum Erliegen käme. Eine Änderung der Investmentstrategie aufgrund der Krise ist für das Gros der Fondspartner keine Option. 88 Prozent der Fondspartner wollen ihre Strategie beibehalten. Geteilt sind die Meinungen bei der weiteren Entwicklung der Immobilienpreise. Rund ein Drittel der Befragten (35 Prozent) geht von einer Verlangsamung des Preisanstiegs aus. Ein weiteres Drittel (35 Prozent) erwarten sinkende Immobilienpreise.
Der Micro-Living-Sektor und Corona
29.04.2020: Der Micro-Living-Sektor bietet trotz der Corona-Krise weiterhin gute Entwicklungsmöglichkeiten, muss aber auch mit Einbußen in Teilbereichen kämpfen. Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer der ersten digitalen Micro-Living-Runde, die der Bundesverband Micro-Living e.V. (BML) kürzlich durchgeführt hat. Der Vorstandsvorsitzende Christian Wetzel: „Es ist klar, dass es insbesondere bei den Serviced-Apartments und im Long-Stay-Bereich zu Herausforderungen kommt. Dennoch blicken wir insgesamt auf eine positive Entwicklung und sehen weiterhin Investitions- und Entwicklungsmöglichkeiten.“
Vorstandsmitglied Lutz Dammaschk ergänzt: „Beim Studentischen Wohnen merken auch wir die Auswirkungen, hier gibt es große Unsicherheiten, die sich auch auf das kommende Semester erstrecken. Daher ist es hilfreich, wenn die Unternehmen in diesem Bereich flexibel sind und die eigenen Prozesse anpassen. Beispielsweise im Umgang mit internationalen Studierenden helfen uns digitale Prozesse in der Abwicklung und Übergabe.“
Corona verändert im ersten Quartal 2020 die Bedingungen des Gewerbeimmobilienmarktes
29.04.2020: Die COVID-19-Pandemie hat auch die wirtschaftlichen Bedingungen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt binnen weniger Wochen grundlegend verändert mit der Folge, dass vermutlich in allen Segmenten die Mieten sinken werden. Doch der Logistikflächenmarkt könnte eine Ausnahme sein. Durch den ad hoc gestiegenen Bedarf im Lebensmitteleinzelhandel sowie im Pharma- und Gesundheitssektor wird es bei diesen Nutzern kurzfristig zu einem erhöhten Logistikbedarf kommen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies den zu erwartenden Rückgang in anderen Bereichen, wie etwa Industrie und Non-Food-Einzelhandel, ausgleichen kann.
Im ersten Quartal 2020 wechselten laut dem Quartalsbericht von IndustrialPort und Savills auf dem Investmentmarkt für Industrieimmobilien Objekte im Wert von 1,6 Mrd. Euro den Eigentümer – damit wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 52 Prozent übertroffen. Berücksichtigt wurden hierbei sowohl Logistik- und Produktionsgebäude als auch Gewerbeparks, wobei auf Logistikobjekte mit knapp 1,2 Milliarden Euro rund drei Viertel des Transaktionsvolumens entfiel.
Obwohl es in den vergangen zwölf Monaten lediglich 273 Transaktionen gab – der niedrigste Wert seit dem zweiten Quartal 2015 – stieg das Volumen gegenüber dem Vorjahr (April 2019 – März 2020) um 18 Prozent an. So lag die durchschnittliche Transaktionsgröße in diesem Zeitraum bei 27,4 Millionen Euro – 28 Prozent über dem Fünf-Jahres-Mittel. „Insbesondere größere Einzeltransaktionen bestimmen derzeit das Marktgeschehen. Allein fünf Einzeltransaktionen im dreistelligen Millionenbereich konnten wir in den vergangenen vier Quartalen beobachten“, berichtet Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills. „Diese Entwicklung ist insbesondere auf den steigenden Bedarf an sehr großen Logistikimmobilien durch Onlinehändler zurückzuführen, welcher in der derzeitigen Lage wohl auch weiterhin zunehmen wird.“ Aufgrund der allgemeinen Verunsicherung unter allen Marktakteuren, den gestiegenen Risiken an den Nutzermärkten und praktischen Hürden wie Reisebeschränkungen rechnet Savills in den nächsten Monaten mit einer rückläufigen Investmentaktivität.
Baugenehmigungsplus vor Corona-Lockdown als Chance begreifen
29.04.2020: Laut Statistischem Bundesamt wurde von Januar bis Februar 2020 in Deutschland der Bau von insgesamt 51.300 Wohnungen genehmigt. Dies seien vier Prozent mehr Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. Dabei stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 7,9 Prozent. „Das sind erfreuliche Zahlen“, sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft.
„Baugenehmigungen im Zeitalter von Corona sind ein Zeichen der Hoffnung. Diesen Weg müssen wir weitergehen. Dabei gilt auch, gemeinsam und in engem Austausch mit den Kommunen und Gemeinden die Voraussetzungen für mehr Digitalisierung zu schaffen. Viele Städte treiben Corona-bedingt den Ausbau digitaler Entscheidungsprozesse voran. Die Verbesserung der digitalen Infrastruktur in den Verwaltungen können wir nutzen – ob bei der Bearbeitung und Einreichung von Bauanträgen oder der Kommunikation zwischen den Beteiligten eines Bauvorhabens. Wenn wir die Planungs- und Baugenehmigungsprozesse beschleunigen, kommt dies den Städten und Gemeinden zugute und die Stadtentwicklung kann ihr volles Potential entfalten.“
ImmoScout24 verlängert Unterstützungsmaßnahmen
28.04.2020: Am 20. März 2020 hatte ImmoScout24 ein umfangreiches Sofort-Programm bekannt gegeben, um Kunden und Partner während der Corona-Pandemie zu entlasten. Das Unternehmen verlängert die Maßnahmen und ergänzt weitere Leistungen. Gewerbliche Immobilienanbieter erhalten auch im Mai die Möglichkeit, die Zahlung ihrer aktuellen Monatsrechnungen bis Ende des Jahres aufzuschieben. Bereits 1.200 Kunden haben im April von dieser Lösung Gebrauch gemacht. Private Anbieter haben seit dem 27. März die Möglichkeit, kostenlos auf ImmoScout24 zu inserieren. Die Immobilieninserate aus privater Hand erreichten dadurch in den vergangenen Wochen ein Allzeithoch: Über 30.000 Inserate haben das Angebot auf ImmoScout24 auf diese Weise erweitert und trugen dazu bei, dass die Nachfrage von Suchenden sich schnell auf den Stand vor der Pandemie erholte. Auch über den April hinaus bietet ImmoScout24 privaten Anbietern nun die Möglichkeit, kostenlos zu inserieren. Zudem stellt ImmoScout24 bei Verkaufsinseraten den Kontakt zum passenden Makler vor Ort her. Makler können dadurch Neukunden gewinnen. Daten von ImmoScout24 zeigen, dass Angebot und Nachfrage sich nach einem kurzfristigen Rückgang Mitte März wieder auf dem Stand vor der Kontakteinschränkungen erholt haben. Die Aktivität in einigen Bereichen liegt sogar darüber, etwa bei der Anzahl der Immobilieninserate von Wohn- bis Gewerbeimmobilien sowie den Exposé-Aufrufen. „Ein größerer Einbruch ist ausgeblieben. Stattdessen zeigt sich der deutsche Immobilienmarkt in der Krise sehr stabil", erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer bei ImmoScout24.
Umfrage: Gewerbliche Mieter und Vermieter benötigen Rettungsschirm
28.04.2020: Die Zahlungsfähigkeit von gewerblichen Mietern ist in weit größerem Maße beeinträchtigt als die von privaten Wohnungsmietern und privaten Eigentümern. 61,2 Prozent der Unternehmen, die in der Gewerbeverwaltung tätig sind, verzeichnen aktuell verstärkt Anfragen zu Mietstundungen durch die gewerblichen Mieter. In der Wohnimmobilienverwaltung ist der Anteil der Anfragen zu Mietstundungen mit 29,4 Prozent erheblich niedriger.
88,1 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der Pandemie Begehungen in ihren verwalteten Beständen einzuschränken. Für Eigentümer und Mieter hat das unmittelbare Folgen. Potenzielle Schäden können nicht erkannt werden. Das führt zu höheren Kosten in der Beseitigung.
Zudem werden Bau-, Instandhaltungs- und Sanierungsprojekte zum Problem. 88,9 Prozent der Befragten erwarten bei der Umsetzung Verzögerungen. 44 Prozent haben festgestellt, dass Handwerksfirmen keine Notdienste oder Reparaturen mehr im gewohnten Umfang ausführen. Derzeit müssen 63 Prozent der Verwaltungen einen erhöhten Aufwand bei der Einholung von Handwerkerangeboten erbringen.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Online-Umfrage, die der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV Deutschland) vom 1. bis 22. April durchgeführt hat. Teilgenommen haben rund 1.100 Immobilienverwaltungen aus ganz Deutschland.
Immobilien punkten mittel- bis langfristig in Corona-Zeiten
27.04.2020: Laut DAVE (Deutscher Anlage-Immobilien Verbund) werden Immobilien mittel- bis langfristig aufgrund der Corona-Krise punkten. Der Sachverständigenrat hat in einem Sondergutachten als realistisches Szenario angenommen, das bereits im dritten Quartal dieses Jahres wieder ein Wachstum erwartet wird und im kommenden Jahr – auch dank eintretender Aufholeffekte – sogar ein sehr ausgeprägtes. Weitere wesentliche Eckpunkte:
- Wohnen gilt als Krisen-Gewinner
- Logistik erfährt eine neue Wahrnehmung
- Hotel und Einzelhandel sind größte aktuelle Verlierer (Ausnahme bilden Lebensmittel-Einzelhändler, die sich als robuste Gewinner auch gegenüber dem Onlinehandel erweisen)
- Büro: Desk Sharing trendet und mehr Homeoffice - beides wird Treiber zukünftiger Flächenoptimierungen
- Spezialimmobilien wie Kitas und Sozialimmobilien erleben Bedeutungszuwachs
Arbeitsminister Heil fordert Recht auf Homeoffice auch nach Corona
27.04.2020: Arbeitsminister Hubertus Heil spricht sich für ein Recht auf Homeoffice aus und möchte dieses in ein Gesetz gießen, welches im Herbst 2020 vorgelegt werden soll. Er geht davon aus, dass fünf bis acht Millionen Menschen in Deutschland dauerhaft Homeoffice in Anspruch nehmen könnten.
Immobilienwirtschaft arrangiert sich mit den von Corona bedingten Gegebenheiten
24.04.2020: Die Immobilienwirtschaft hat sich mit den coronabedingten Gegebenheiten arrangiert. Die zuletzt beobachteten leichten Engpässe bei Material und Personal auf deutschen Projektentwicklungs-Baustellen nehmen weiter ab. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Corona-Immobilien-Index von baumonitoring.com, dem Netzwerk aus renommierten Unternehmen der Immobilienwirtschaft. Bei der Personalversorgung sind die befürchteten Engpässe in Zusammenhang mit den Osterfeiertagen – und möglichen Reiseeinschränkungen – nicht eingetreten. Kein Teilnehmer des Corona-Immobilien-Index beobachtet in dieser Woche mittlere oder gar starke Einschränkungen durch Personalmangel auf den Baustellen. Auch bei der Materialversorgung hellt sich die Lage weiter auf. Berichteten in der vergangenen Woche noch 14 Prozent der Teilnehmer von mittleren bis starken Einschränkungen inklusive Stillstand auf einer Baustelle, konnten diese Probleme offensichtlich gelöst werden. Von keiner Projektentwicklung werden mehr nennenswerte Probleme mit der Materialversorgung berichtet.
Corona wird die Digitalisierung beschleunigen
23.04.2020: Die Corona-Krise wird die Digitalisierung in Deutschland ein ganzes Stück beschleunigen. Davon ist Heike Gündling, Managing Director Real Estate bei der Eucon Digital GmbH, überzeugt. Ihren gesamten Kommentar finden Sie hier.
Wie können digitalisierte Gebäude die Corona-Ausbreitung verhindern?
23.04.2020: Die Kollegen von Konii sprachen mit dem Gründer und CEO von Thing Technologies Dr. Marc Gille darüber, wie digitalisierte Immobilien dabei unterstützen können die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Mehrwertsteuer für Gatsronomie gesenkt - Handel muss folgen
23.04.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, befürwortet die Beschlüsse der Bundesregierung zur Absenkung der Mehrwertsteuer für Gastronomie: „Es ist ein richtiger Schritt, aber wir brauchen einen finanziellen Ausgleich des Shut Down ebenso für den Handel und das Hotel-Segment“, erklärte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Diese Bereiche waren durch den staatlichen Eingriff in vollständiger Quarantäne und müssen ebenso aus dem wirtschaftlichen Nichts geholt werden. 1,2 Millionen Menschen sind im Einzelhandel beschäftigt und ähnlich viele Arbeitsplätze sind in der Welt der Handelsimmobilien davon abhängig. Das Transaktionsvolumen bei Handelsimmobilien liegt bei 11,5 Milliarden Euro, die Gewerbemieten belaufen sich auf rund 120 Milliarden Euro netto. All diese Zahlen zeigen die Systemrelevanz auf. Daher sollte die Mehrwertsteuer auch im Handel für einen bestimmten Zeitraum halbiert werden“, so Mattner.
"6 Feet Office" schützt Gesundheit von Büroangestellten
22.04.2020: Die Immobilienberatung Cushman & Wakefield hat das sogenannte "6 Feet Office"-Büroflächenkonzept (six feet = Äquivalent zu 1,5-2 Meter Mindestabstand) für Unternehmen jeglicher Größenordnung entwickelt. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Schutz der Mitarbeiter im Büro vor Erkrankungen zu verbessern. Zur Gewährleistung der Abstandsregeln werden individuelle Flächen- und Arbeitsplatzanpassungen realisiert. Wegeleitsysteme strukturieren die Laufwege der Mitarbeiter durch das Unternehmen – unter anderem mithilfe von Bodenmarkierungen. Ebenso helfen spezielle Markierungen rund um den Arbeitsplatz, den Mindestabstand optisch in den Fokus rücken. Durch Abtrennungen zwischen den Schreibtischen, Einmal-Tischauflagen und weitere Maßnahmen wird das Infektionsrisiko ebenfalls reduziert. Daneben erhält jedes Unternehmen auf sich angepasste Verhaltensregeln für die Mitarbeiter. Erstmals zum Einsatz brachte Cushman & Wakefield das "6 Feet Office"-Büroflächenkonzept in seiner niederländischen Niederlassung in Amsterdam. Das dortige Büro dient als Showroom, in dem das Konzept auf seine Alltagstauglichkeit geprüft und optimiert wird. Die Immobilienexperten passen das System fortlaufend entsprechend den Empfehlungen der internationalen sowie nationalen Gesundheitsbehörden an. In Deutschland befindet sich derzeit die Düsseldorfer Niederlassung von C & W im Umbau zum Pilot-Standort. Mehr Infos...
Expo Real soll stattfinden
22.04.2020: Der große Branchentreff zeigt sich von der gestrigen Oktoberfestabsage unbeeindruckt und hält an seinem Termin fest. Vom 5. bis 7. Oktober soll die Expo Real in diesem Jahr stattfinden.
Corona wird großes Bürosterben verursachen
21.04.2020: Eurocres Consulting, Strategieberater im Work-Place-Management, erwartet nach Corona ein großes Bürosterben. Mindestens ein Fünftel der Büroarbeitsplätze könnten dauerhaft dem Büromarkt entzogen werden. Das sind rechnerisch 76 Millionen Quadratmeter – mehr als die Bürofläche Bayerns.
„Fast alle Büroangestellten sind derzeit im so genannten Homeoffice tätig. Wer von den Angestellten möchte auf Dauer noch an den Firmenarbeitsplatz zurück, den er vor Corona verlassen hat? Rund 32 Millionen Deutsche arbeiten sonst an rund 27 Millionen Büroarbeitsplätzen. Das Arbeiten von Zuhause aus war vor Corona ein Angebot für ausgewählte Mitarbeiter, oft auch ein Zeichen von Innovation und Fortschritt. Corona hat viele Lebensbereiche verändert und zeigt, dass klassische Büroimmobilien überflüssig sein können. Die Situation heute ist eine Chance für ein vollständiges Umdenken von Betriebsabläufen. Großunternehmen und ihre Mitarbeiter werden mit den gewonnenen Erfahrungen andere Ansprüche an das Arbeiten haben: Die Angestellten schätzen die Freiheit und Lässigkeit. Chefs und Unternehmen wiederum haben nun die riesigen Einsparpotenziale vor Augen. Sie werden sich im großen Stil von Büroflächen trennen“, erklärt Sven Wingerter, geschäftsführender Gesellschafter bei Eurocres.
Und weiter: „Die absehbare Rezession befeuert den Strukturwandel: Der klassische Zehn-Jahres-Mietvertrag für einen beheizten Rohbau – nur um Platz für sämtliche Mitarbeiter zu haben – wird kein Standard mehr sein. Unternehmen werden in neue Businessmodelle und Arbeitsmethoden investieren und die teure ‚Immobilität‘ auflösen. ‚Asset light‘-Immobilienstrategien sind ab sofort keine Option mehr, sondern zwingend. Schließlich sind die Miete oder andere Aufwendungen für die Immobilien nach den Personalkosten oft der zweitgrößte Ausgabeposten von Unternehmen. Ein ‚weiter so‘ ist also für Mieter und Vermieter sowie Investoren völlig ausgeschlossen. Wer Bürokonzepte von gestern und heute anbietet, aber auch anmietet, dessen Marktanteile werden drastisch schrumpfen."
Thüringer Wohnungswirtschaft erwartet ab Mai Liquiditätseinschränkungen
21.04.2020: Vom 03.04.2020 bis zum 09.04.2020 wurden 115 Wohnungsunternehmen mit 197.323 bewirtschafteten Wohnungen vom Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. zu ihrer aktuellen Lage sowie Plänen für die Zukunft befragt. Die Ergebnisse wurden mit Daten verglichen, die im Januar 2020 von 142 Unternehmen erhobenen wurden. Als Reaktion auf die Regelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie geht über die Hälfte auf mittlere Sicht von schwierigen Zeiten aus, während zu Jahresbeginn nur etwa zehn Prozent der Wohnungsunternehmen eine negative Entwicklung der Geschäftslage erwarteten.
Diese Tendenz wirkt sich auch auf die geplanten Investitionen aus. Trotzdem hält die Wohnungswirtschaft an ihrer stabilen Investitionsbasis fest: Die Quote derer, die 2020 noch mehr oder genauso viel wie im Vorjahr investieren wollten, sank durch die Corona-Krise von 85 Prozent (Januar 2020) auf 75 Prozent (April 2020). Die Befürchtung, dass eine große Anzahl Mieter aus Angst vor der Zukunft die Corona-Regelung zur Mietstundung nutzen werden, zeigt sich in der Umfrage aktuell noch nicht. Die wirtschaftlichen Folgen von Kurzarbeit, wachsender Arbeitslosigkeit und Einnahmeausfällen bei Selbständigen oder Freiberuflern werden in den folgenden Monaten zu Mietausfällen führen. Die Wohnungswirtschaft erwartet ab Mai/Juni deutliche Liquiditätseinschränkungen.
Die Situation in den Quartieren ist laut Umfrage ruhig. 89 Unternehmen konnten keine Auffälligkeiten verzeichnen, 24 Unternehmen haben vermehrte Anfragen hinsichtlich sozialen Hilfsangeboten und mit wenigen Beschwerden über Lärmbelästigung zu tun. Nur in drei Unternehmen widersetzen sich Mieter vermehrt getroffenen Regelungen wie Spielplatzsperrungen und dem Versammlungsverbot.
Digitales Helfer-Netzwerk für Gewerbemieter
21.04.2020: Gemeinsam stark! – Unter diesem Motto hat die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft Berlin, der größte Gewerbevermieter in der Hauptstadt, Mitte April ein digitales Helfer-Netzwerk für GSG-Mieter gestartet. Ziel ist es, in Zeiten von COVID-19 die Gewerbemieter der GSG Berlin zusammenbringen und ihnen eine Plattform zu bieten, um besser durch die aktuelle Krisenzeit zu kommen. Durch die strengen Infektionsschutzmaßnahmen sind viele Unternehmen und vor allem Selbstständige in ihrer Existenz bedroht und können ihre Arbeit zum Teil nur eingeschränkt oder gar nicht mehr ausüben. Hier möchte die GSG Berlin ihren Mietern und Partnern helfen. Unter www.gsg.de/community kann sich die Community in Zukunft austauschen und gegenseitig Unterstützung oder Dienstleistungen anbieten.
„Wir erfuhren in einem Telefonat von einer Reinigungsfirma, dass die Beschaffung von Desinfektionsmitteln schwierig sei und sie daher nicht mehr in der Lage war, den Betrieb aufrecht zu halten. Über unser Netzwerk haben wir das Reinigungsunternehmen schnell mit einem Bierbrauer vernetzten können, der nun Reinigungs- und Desinfektionsmittel herstellt. So können beide Betriebe in der Krise ihre Existenz sichern“, erläutert Maresa Puls, Leiterin Marketing und Kommunikation der GSG Berlin.
Immobilienbesitzer haben keinen Grund zur Panik
20.04.2020: Immobilienbesitzer müssen nicht befürchten, dass die Corona-Pandemie zu großen Wertverlusten führt: Die Preise sinken in Deutschland wahrscheinlich nicht oder nur leicht, im schlimmsten Szenario um bis zu zwölf Prozent, zeigt eine neue IW-Studie (Institut der deutschen Wirtschaf). Dabei gilt: Je mehr die Wirtschaft einbricht, desto stärker dürften die Preise sinken. Stark fallende Zinsen bremsen den Preisverfall, da dann Immobilien im Vergleich zu anderen Anlagen attraktiver werden.
Berlin: Hunderte Haushalte beantragen Mietstundungen
17.04.2020: Viele Mieter in Berlin machen Gebrauch von den neuen, Corona bedingten Regelungen. Laut der "Berliner Zeitung" haben allein bei den sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften mehrere Hundert Haushalte eine Stundung der Miete beantragt oder sich über die Möglichkeit, die Zahlung auszusetzen, informiert. Das habe eine bis Mitte April durchgeführte, eigene Umfrage bei den landeseigenen Vermietern ergeben. Demnach haben bei der Gesobau bis zu diesem Zeitpunkt 222 Mieter wegen einer Stundung ihrer Mietzahlungen für April angefragt, für Mai und Juni hätten dem Unternehmen keine Anfragen vorgelägen. Bei der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land, so die Berliner Zeitung, seien rund 110 Anfragen eingegangen, bei der Howoge etwa 200. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte, die 118 Anträge auf Mietstundung erhalten habe, verzeichne deutlich mehr Gewerbe- als Wohnungsmieter, die Probleme hätten. Bei der Degewo hätten allein bis 6. April 70 Mieter einen Antrag auf Stunden gestellt, schreibt das Tagesmedium. Bei der Gewobag seien es weniger als ein halbes Prozent bei rund 70.000 Wohnungen.
Gewerbebereich stark von Mietausfällen betroffen
17.04.2020: Eine Mitgliederumfrage des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt: Der Gewerbebereich ist derzeit in hohem Ausmaß von Mietausfällen betroffen. 70 Prozent der Mietausfälle stammen aus Verträgen mit dem Einzelhandel, Gastronomie und dem Hotelbereich. Die Auswertung der bundesweiten Umfrage umfasst 230.000 Mietverhältnisse in Wohn-Segment und 16.000 Mietverhältnisse im Gewerbebereich. Demnach haben bundesweit 19 Prozent der befragten Immobilienunternehmen Mietausfälle im Gewerbebereich. In Bayern berichten 28 Prozent der befragten Unternehmen von ausbleibenden Zahlungen von Gewerbemieten, in Berlin 20 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 15 Prozent.
Wegen Corona: Stimmung der Immobilienfinanzierer stürzt auf Rekordtief
17.04.2020: Im zweiten Quartal 2020 erlebt die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern einen historischen Einbruch und fällt auf ein neues Allzeittief. Der Grund: Die Auswirkungen von Corona. Den gesamten Artikel finden Sie hier.
Mieten in Deutschland bleiben in Krise konstant
16.04.2020: Die Angebotsmieten in Deutschland sind in der Corona-Krise bislang relativ stabil: In sechs der 14 größten Städte (Berlin, Frankfurt, Hannover, Leipzig, Bremen, Dresden) ist der aktuelle Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen unverändert im Vergleich zum Januar vor Beginn der Pandemie. Lediglich in München (-4 Prozent) und Köln (-3 Prozent) gehen die Preise moderat zurück – in Nürnberg, Düsseldorf und Hamburg (jeweils +3 Prozent) steigen sie nach Ausbruch der Krise minimal. Das zeigt ein Vergleich von immowelt, in dem die Mietpreise in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern im Januar und März 2020 verglichen wurden. Untersucht wurden die Preise für angebotene Bestandswohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern, die vor 2016 fertig gestellt wurden. Geringfügige Schwankungen im einstelligen Prozentbereich sind bei Monatsvergleichen üblich und somit nicht auf die Corona-Krise zurückzuführen. „Wer aktuell eine Bestandswohnung anmietet, zahlt in Großstädten in etwa das Gleiche wie vor Beginn der Krise“, sagt Cai-Nicolas Ziegler, CEO der immowelt AG. „In welche Richtung sich der Mietmarkt nun weiterentwickelt, hängt stark davon ab, wie lange die Ausgangsbeschränkungen noch anhalten. Bei einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität in den kommenden Monaten dürften die Auswirkungen der Krise auf den Mietmarkt aber gering bleiben.“
Verfahren der Wiederöffnung des Einzelhandels in der Kritik
16.04.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA kritisiert den Beschluss von Bund und Ländern, ausschließlich Einzelhandelsgeschäfte mit einer maximalen Flächengröße von 800 Quadratmeter ab kommenden Montag wiederzueröffnen. „Es hat sich eine romantische Vorstellung von Möglichkeiten des kleinen und großen Einzelhandels durchgesetzt, die leider mit der Praxis nichts zu tun hat, denn bei großen Einzelhandelsflächen können die Hygieneregeln eingehalten werden – meist besser als in kleinen Geschäften“, sagt Iris Schöberl, Vorsitzende des ZIA-Ausschusses Handel. Deswegen sei es auch richtig, dass etwa Autohäuser öffnen dürfen. „Die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, Masken und Plexiglasscheiben als Spuckschutz an den Kassen ist im großflächigen Einzelhandel viel einfacher. Größere Geschäfte haben zudem mehr Aufsichtspersonal und die Menschen verteilen sich besser. Daher muss die Wiedereröffnung für sämtliche Ladengrößen gelten – erst recht auch für Läden ab einer Flächengröße von 800 Quadratmeter, damit wir der Ansammlung von Menschenmengen bestmöglich Einhalt gebieten“, so Schöberl.
Pandemie sorgt für Digitalisierungsschub in Immobilienwirtschaft
16.04.2020: Die aktuellen Kontakteinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben bei deutschen Immobilienunternehmen zu einem signifikanten Digitalisierungsschub geführt. Dabei ist jedoch zu unterscheiden zwischen Notfallmaßnahmen, die den laufenden Betrieb auch unter den Bedingungen von Kontakteinschränkungen und sozialer Distanzierung sicherstellen sollen, und einem echten Ersetzen analoger durch digitale Prozesse. Während Erstere nach dem Ende der Corona-Krise weitgehend wieder zurückgefahren werden dürften, bietet die grundlegende Digitalisierung von Prozessen Unternehmen die Chance auf Wettbewerbsvorteile weit über die Krise hinaus. Neben Zeitersparnissen und Produktivitätssteigerungen werden die Kommunikation und Verfügbarkeit von Informationen in Echtzeit als wichtiger Vorteil gesehen. Zu diesem Schluss kamen die Unternehmen 21st Real Estate, allmyhomes, Eucon, EverReal und PlanRadar bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Corona verändert Anforderungen an Büroflächen
14.04.2020: Die zunehmende Digitalisierung der Organisationsstrukturen in den Unternehmen durch die Corona-Krise verändert die künftigen Anforderungen an Büroflächen. „Der geringere Belegungsschlüssel für Bürokonzepte deutet auf die zunehmende Flexibilisierung der Arbeit hin und mündet in einem geringeren Flächenbedarf. Zu einem Überangebot wird es allerdings aufgrund der ohnehin niedrigen Leerstände in vielen deutschen Städten nicht kommen“, sagt Andreas Wende, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Büroimmobilien. „Der Trend hin zu einer multilokalen Arbeitskultur, der sich eh vollzieht, wird durch Corona deutlich beschleunigt stattfinden.“
Laut Branchenexperten liegt der Rückgang im Büroflächenumsatz bereits jetzt bei bis zu 25 Prozent (Q1 2020 gegenüber Q1 2019). Jeder zweite Berufstätige arbeitet aktuellen Umfragen zufolge zumindest teilweise daheim. Die Politik müsse gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft Lösungen finden, die diese Entwicklung unterstützen. „Dazu zählt unter anderem auch eine Novellierung der Arbeitsstättenverordnung“, so Wende. „Die starren Vorgaben bei der Beschaffenheit von Arbeitsplätzen, der Einrichtung und Konstitution der Fläche und die Rechtsunsicherheit beim mobilen Arbeiten müssen beseitigt werden. Büroflächen brauchen in der heutigen Zeit flexible Rahmenbedingungen, im Home Office und dem Remote Working werden flexiblere Auflagen benötigt. Auch die Bereiche Datenschutz und Versicherungsfragen brauchen eine pragmatische Ausgestaltung“, so Wende. „Insbesondere mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie geht es jetzt darum, unseren Bürobestand an die neuen Bedarfe anzupassen, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir sollten die Chance jetzt nutzen, den Wandel der Arbeitswelten aktiv mit voranzutreiben.“
Beachten Sie auch unseren Podcast zu drängenden Rechtsfragen in der Krise
Umfrage: Vermieter zeigen sich in der Pandemie mehrheitlich solidarisch
14.04.2020: Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise sind inzwischen auch in der Immobilienwirtschaft zu spüren. Laut einer Umfrage des Berliner Beratungsunternehmens Rueckerconsult verzeichnen 55 Prozent der Eigentümer pandemiebedingte Rückgänge bei den Mieteingängen. Von den Einnahmeeinbußen ihrer Mieter besonders betroffen sind Eigentümer von Gewerbeflächen. Nur etwa 30 Prozent der Mietrückgänge werden von den Eigentümern dem Wohnungsbereich zugerechnet. Signifikante Rückgänge im Wohnungsbereich erwarten die Mitarbeiter von Rueckerconsult frühestens Anfang Mai. Dann würden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auch in vielen Arbeitnehmerbudgets sichtbar.
Befragt, welche Mietrückgänge sie in den kommenden drei Monaten verkraften könnten, sagten über die Hälfte der Eigentümer, dass sie mit 30 Prozent temporärer Mietausfälle noch zurechtkämen. Bei acht Prozent der Befragten ist schon bei maximal zehn Prozent Einnahmerückgang das Ende der Leistungsfähigkeit erreicht. Dabei hofft das Gros der Eigentümer auf eine rasche Nachzahlung gestundeter Mieten. 34 Prozent wünscht eine Überweisung ausstehender Zahlungen bereits nach sechs Monaten, weitere 28 Prozent innerhalb eines Jahres. Immerhin 16 Prozent der Befragten sagten, die zurückgestellte Miete solle gezahlt werden, wenn die wirtschaftliche Lages des Mieters es erlaubt.
Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Mieter wird von den Eigentümern aktuell durchaus differenziert bewertet. 69 Prozent der Eigentümer erwarten, dass Büromieter coronabedingte Schwierigkeiten aus eigener Kraft werden meistern können. Einzelhandelsfilialisten und Wohnungsmietern wird das noch zu 45 beziehungsweise 49 Prozent zugetraut, wobei Wohnen als existenzielles Bedürfnis besonders berücksichtigt wird. Mit erhöhter Sensibilität dürfen offenbar auch Restaurants und Inhaber von Einzelhandelsgeschäften rechnen. Nur zwei Prozent der befragten Eigentümer gehen davon aus, dass Restaurants den Einnahmeausfall kompensieren und ihre Mietzahlungen leisten können. Bei Einzelgeschäften sind es immerhin vier Prozent. Angesichts der vielfach prekären Situation stellen auch nicht börsennotierte Gesellschaften ihre Ansprüche zurück. Letztendlich mache die Krise stärker bewusst, dass Mieter und Vermieter aufeinander angewiesen seien.
Diese Haltung spiegelt sich auch in den Umfragezahlen wider. 74 Prozent der Vermieter sind bereit, kleinen Einzelhändlern Mietzahlungen gegebenenfalls auch ganz zu erlassen. Bei Restaurants und Cafés wären noch 64 Prozent zu diesem Schritt bereit. 45 Prozent der befragten Wohnungseigentümer können sich unter den aktuellen Gegebenheiten vorstellen, auf Mieteinnahmen zu verzichten, während Einzelhandelsfilialisten nur bei neun Prozent der Vermieter auf einen Erlass hoffen dürfen.
Immobilienunternehmen verpflichtet, in Corona-Pandemie Beitrag zu leisten
09.04.2020: Deutschlands Mieter sehen die Immobilienunternehmen in der Pflicht, einen umfassenden Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu leisten. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey gaben fast zwei Drittel der Teilnehmer (63,0 Prozent) an, dass sie von ihrem Vermieter eine größere Kulanz bei Mietschulden erwarten. Gut die Hälfte (51,1 Prozent) der Befragten findet, dass die Immobilien- und Wohnungskonzerne in der Krise insgesamt mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen müssen. Der Umfrage zufolge äußerte bundesweit jeder sechste Teilnehmer (16,6 Prozent) die Befürchtung, im Laufe der Corona-Pandemie seine Miete nicht mehr zahlen zu können. Im Bundesländer-Vergleich treibt diese Sorge die Mieter in Sachsen-Anhalt (22,8 Prozent) sowie in Bayern (19,2 Prozent) am meisten um. In Berlin sind die Mieter mit 15,0 Prozent etwas weniger besorgt als der Bundesdurchschnitt. Der Civey-Umfrage zufolge müssen sich die Vermieter über die finanziellen Aspekte der Krise hinaus indes auch in ihrer Informationspolitik verbessern: Nahezu zwei Drittel der befragten Mieter von Wohnungen, Häusern oder Büroflächen (61,8 Prozent) fühlen sich der Umfrage zufolge von ihnen nicht ausreichend darüber informiert, welche Einschränkungen und Möglichkeiten die Corona-Pandemie für sie als Mieter bringt, lediglich knapp 20 Prozent sind in dieser Frage mit ihren Vermietern zufrieden.
Ferienhausbranche von Rettungsmaßnahmen vergessen
09.04.2020: Grundsätzlich begüße der Deutsche Ferienhausverband die Bemühungen der Bundesregierung, für die Tourismuswirtschaft Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Auch die zuletzt beschlossene Gutschein-Lösung begrüße er grundsätzlich. Zugleich wurde aber festgestellt, dass die vorgestellte Lösung einen wichtigen Teil des Tourismus vollkommen außer Acht lasse: die Buchung von Ferienwohnungen und –häusern - aber auch Hoteleinzelbuchungen sowie die Buchung von Jugendherbergen, Campingplätzen oder Städtetouren. Der Verband fordert dementsprechend unter anderem eine Ausweitung der Gutschein-Lösung auf individuell gebuchte touristische Leistungen, eine Absicherung dieser Gutscheine durch den Staat und die Einrichtung eines Notfallfonds, aus dem die durch die Corona-Krise bedingten Umsatzausfälle aus Provision erstattet werden.
3.000 Mieter wenden sich wegen Corona-Folgen an Vonovia
09.04.2020: Wie die Sächsische Zeitung berichtet, hätten sich deutschlandweit bis Ende voriger Woche etwa 3.000 Mieter mit der Befürchtung, sie könnten sich ihre Wohnung aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mehr leisten, an den Wohnungskonzern Vonovia gewandt. Das Unternehmen bekräftigte im zuge dessen noch einmal, dass es keinem einzigen Mieter kündigen werde, der wegen der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sei. Auch eine Mieterhöhung wurde bis September ausgeschlossen.
Coronavirus wird Einzelhandelsinsolvenzen beschleunigen
08.04.2020: Trotz der aktuellen COVID-19-Pandemie konnte der deutschlandweite Investmentmarkt für Handelsimmobilien laut Savills im ersten Quartal 2020 ein Transaktionsvolumen von 5,05 Milliarden Euro verzeichnen (etwa eine Verdopplung zum Vorjahresquartal). Damit sind Handelsimmobilien mit einem Anteil von rund 27 % am Gesamtgewerbetransaktionsvolumen auch weiterhin hinter Büroimmobilien die zweitbedeutendsten Nutzungsarten am deutschen Investmentmarkt. „Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind in den Zahlen des 1. Quartals nicht ablesbar, für das zweite Quartal rechnen wir jedoch mit einer deutlich geringeren Transaktionsaktivität und generell mit einem deutlich niedrigerem Gesamttransaktionsvolumen“, sagt Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Services Germany bei Savills, und erläutert: „Die Pandemie wirkt als Beschleuniger für Insolvenzen im Einzelhandel, insbesondere im Textilsegment sowie in der Gastronomie. Eine Ausnahme könnten der Lebensmitteleinzelhandel und lebensmittelgeankerte Zentren sein. Der Lebensmitteleinzelhandel als Single Asset oder mit ergänzendem Nahversorgungssortiment ist das Produkt der Stunde.“
Wohnungsinvestoren in Berlin zeigen sich resistent
08.04.2020: In Berlin tätige Immobilieninvestoren lassen sich bei ihren Anlageentscheidungen nicht von der Coronavirus-Krise beeinflussen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Beratungsunternehmen Rueckerconsult im Auftrag der Skjerven Group unter privaten und institutionellen Anlegern durchgeführt hat. Demnach gehen 50 Prozent der Befragten von konstanten Wohnungspreisen in Berlin und 38 Prozent sogar von steigenden Preisen aus. Drei Viertel der Befragten sagten, dass sie auch weiter in Berliner Wohnungen investieren werden. Lediglich kurzfristig sei das Marktgeschehen im März ins Stocken geraten. Etwa die Hälfte der Befragten hat Transaktionen seit dem Ausbruch der Coronavirus-Krise verschoben. Keines der Unternehmen hat einen Deal storniert oder rückabgewickelt. Für die nähere Zukunft geht nur ein Viertel der Unternehmen von einem abnehmenden Anlegerinteresse aus. 63 Prozent der Teilnehmer äußerten, dass es keine Veränderung der Investitionstätigkeit geben werde. Darüber hinaus zeigt die überwiegende Mehrheit Verständnis für die von der Bundesregierung kurzfristig erlassenen Regelungen für einen besonderen Mieterschutz während er Coronavirus-Krise. Lediglich ein Viertel der Befragten äußerte, das Gesetz gehe einseitig zu Lasten der Vermieter.
Covid-19-Pandemie beendet zehnjährigen Aufschwung des Gewerbeinvestmentmarktes
07.04.2020: Die COVID-19-Pandemie hat den zehn Jahre währenden zyklischen Aufschwung am deutschen Immobilieninvestmentmarkt für Gewerbeimmobilien beendet. Er endete mit dem höchsten Transaktionsvolumen, das je in einem ersten Quartal registriert wurde. Insgesamt wurden mehr als 18,4 Milliarden Euro investiert (plus 72 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). Allerdings stellte Savills im Monat März einen mit 4,3 Milliarden Euro bereits niedriger liegenden Umsatz als in den beiden ersten Monaten des Jahres fest. Auch die Zahl der Transaktionen sei vor allem in der letzten Märzhälfte spürbar zurückgegangen. Transaktionen, die bereits weit fortgeschritten waren, wurden und werden oft noch zu Ende geführt. Es werden laut Savills jedoch derzeit kaum noch Verkaufsprozesse begonnen. Investoren sähen sich mit praktischen Hürden wie den geltenden Kontaktbeschränkungen konfrontiert. Viele hätten ihre Ankaufspläne zunächst pausiert und wollen die nächsten Wochen zur Orientierung nutzen. Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf sei abzusehen, dass das Transaktionsvolumen mindestens im zweiten Quartal deutlich niedriger ausfallen wird und auch der Gesamtjahresumsatz trotz des umsatzstarken Jahresauftakts nicht an die Vorjahre wird anknüpfen können.
Corona wirkt sich bislang kaum auf Projektentwicklungen aus
07.04.2020: Eine Umfrage von Baumonitoring.com kommt zu dem Ergebnis, dass sich die aktuelle Pandemie bislang kaum negativ auf Projektentwicklungen auswirke. Drei Viertel der Befragten sehen demnach keine Engpässe bei den Material-Lieferketten. 85 Prozent können zudem keinerlei Einschränkungen beim Personal beobachten.
Deutscher Investmentmarkt Ende des ersten Quartals noch unbeeindruckt - aber Immobilien werden nicht immun bleiben
06.04.2020: In den ersten drei Monaten des Jahres habe sich die Covid-19 Krise noch nicht bemerkbar gemacht, erklärt JLL in einer neuen Marktuntersuchung. Zahlreiche Prozesse und Transaktionen waren demnach bereits angeschoben oder befanden sich im Endstadium der Verhandlungen, so dass ein „Deal freeze“ oder ein Einbruch im Investmentmarkt zumindest in den Zahlen noch nicht ersichtlich wird. Zahlenmäßig lag das gesamtdeutsche Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2020 bei rund 28 Milliarden Euro (18,3 Milliarden Euro gewerblich genutzte Immobilien und 9,7 Milliarden Euro für Wohnungstransaktionen). Dank einiger Großdeals eine Steigerung zum Vorjahresquartal von 82 Prozent! Wichtige Erkenntnisse der Untersuchung:
- Es gibt nach wie vor eine Reihe institutioneller Investoren, die in Immobilen anlegen möchten
- Bei bestimmten Produkten, insbesondere bei Büroimmobilien, erfolgen nach wie vor eine Reihe an (hochpreisigen) Geboten
- Core Produkte werden in einer Krise besonders nachgefragt
Die befragten Investoren/Eigentümer gehen mehrheitlich davon aus, dass das Transaktionsgeschehen auf dem Immobilieninvestmentmarkt in Deutschland an Dynamik verlieren wird. Die wesentlichen Hinderungsgründe sind das Fehlen echter aktueller Marktwerte, in Verbindung mit nicht möglichen physischen Objektbesichtigungen, was die Preisfindung erschwert, sowie die gestiegenen Restriktionen der Banken in Bezug auf das Ausreichen von Fremdkapital.
Aufmerksamkeit für digitale Lösungen wächst
06.04.2020: PlanRadar, Spezialist für digitale Dokumentation und Kommunikation in Bau- und Immobilienprojekten, verzeichnet ein deutlich gestiegenes Interesse zum Thema der digitalen Verwaltung von Bau- und Immobilienprojekten im Zuge der Corona-Krise. Ibrahim Imam, Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar: „Die Corona-Pandemie ist zu einer massiven Bedrohung für die deutsche Wirtschaft geworden. Damit ist auch der Bausektor aufgrund von Personalausfall, Lieferengpässen und stockenden oder stehenden Baustellen betroffen. Gleichzeitig spüren wir schon jetzt, dass die Krise ein Katalysator für die Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche ist. Bisher sprachen vor allem die Effizienzvorteile für die Digitalisierung von Prozessen. Jetzt ist auch die räumliche Unabhängigkeit ein bedeutender Faktor.“ Sander van de Rijdt, Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar, ergänzt: „Unternehmen sind gezwungen, ihre notwendigen Arbeitsprozesse digital abzubilden, das betrifft beispielsweise auch die Verwaltung von Baustellen, das Mängelmanagement oder die Dokumentation der Bauprojekte. Um Unternehmen einen Zugang zu diesen Themen zu ermöglichen, haben wir ein eigenes kostenloses Webinarangebot gestartet und sind überwältigt von der großen Resonanz. Pro Webinar verzeichnen wir etwa 100 Teilnehmer.“
Otto sagt Großprojekt in Gießen ab
05.04.2020: Der online-Händler cancelt seine knapp 300 Millionen Euro schweren Pläne für ein Logistikzentrum in Gießen. "Letzter Auslöser" für die Entscheidung seien die Unwägbarkeiten aufgrund der Corona-Krise. Projektentwickler Revikon, der das Army & Air Force Exchange Service (AAFES)-Gelände einer grundlegenden Konversion unterziehen will, sucht nun nach einem Nachfolger für die Ansiedlung.
ZIA fordert mutige Reparation des Moratoriumsgesetzes
05.04.2020: Der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, fordert die Bundesregierung auf, das sogenannte Moratoriumsgesetz zu reparieren. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner: "Die Eile des verabschiedeten Gesetzes mit dem bislang intensivsten Eingriff in das Zivilrecht der Geschichte war verständlich, bereits zur Verabschiedung war jedoch der Reparaturbedarf offenkundig, wie man es jetzt im Reise- und Veranstaltungswesen sieht. Die Not ist groß, gleichwohl dürfen nicht alle einzelnen Branchen einen Änderungsparagrafen bekommen. Dann wird das Gesetz am Ende dicker als ein Telefonbuch.“ Das Grundproblem des Gesetzes sei der Umstand, dass der Gesetzgeber im Gegensatz zum ausgewogenen Erstentwurf nur die Rechte von Gläubigern eingefroren habe, nicht aber deren Pflichten. Die öffentliche Diskussion und Kritik zur Nichtzahlung von Mieten im Gewerbe hätten die Unwucht gezeigt.
Corona verändert Logistikmarkt
02.04.2020: Wie JLL in einer Blitzumfrage feststellte, steigt aufgrund der Corona-Pandemie die Nachfrage nach kurzlaufenden Mietverträgen für zusätzliche Lager- und Logistikflächen. Dabei vor allem für Produkte wie Lebensmittel oder Sanitärartikel. Zudem sei zu beobachten, dass Produktionsunternehmen ihre Herstellungsprozesse langsamer herunterfahren als die Produkte in den Handel kommen, was in einen Stau des Warenflusses mündet und einen weiteren Flächenbedarf begründet. In beiden Fällen beziehungsweise in der Krise allgemein seien 25 Prozent der eigentlich an langfristigen Verträgen interessierten Eigentümer von Lager- und Logistikflächen bereit, ihre Flexibilität zu erhöhen, ohne an der Preisschraube zu drehen.
Hoteleigentümer halten an bisherigen Strategien fest
02.04.2020: Hoteliers und Betreibergesellschaften bekamen die Auswirkungen des Corona-Virus' Anfang März als erste zu spüren: Etwa aufgrund der Absagen/Verschiebungen von Großveranstaltungen. Folgemaßnahmen in der Corona-Krise haben den Umsatz der Branche nahezu zum Erliegen gebracht. Engel & Völkers Hotel Consulting befragte im Zeitraum vom 27. bis 31. März Hoteleigentümer und Entwickler über den Einfluss von Covid19 auf deren Geschäftsfelder. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Etwa 60 Prozent der Befragten haben ihren Mietern Stundungen von laufenden Mietzahlungen gewährt.
- Über 50 Prozent der Hoteleigentümer halten an ihrer bisherigen Strategie fest. Etwa 33 Prozent ziehen eine Portfoliobereinigung in Betracht.
- Die Mehrheit der Befragten erwartet keine starke Preiskorrektur.
- Viele Transaktionsprozesse pausieren aufgrund der derzeitigen Situation, werden aber nicht pauschal abgebrochen.
„Hoteleigentümer mussten sehr kurzfristig auf die Situation der Betreibergesellschaften reagieren. Mietstundungen haben sich da als erste und praxisnahe Lösung etabliert. Wichtig ist nun, gemeinsam mit den Betreibern die Vorgehensweise nach dem Lock-Down zu definieren“, so Andreas Ewald Managing Partner von Engel & Völkers Hotel Consulting. Link zum Report
Colliers Umfrage: Investoren flüchten sich in Qualität
01.04.2020: Colliers International fragte in einer Umfrage: Wie verändert die Corona-Pandemie die deutschen Immobilienmärkte? Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie auch weiterhin Ankäufe tätigen. Knapp die Hälfte plant zu günstigeren Konditionen zu investieren, 14 Prozent haben zurzeit ihre Ankaufsprozesse gestoppt. Büro bleibt dabei die beliebteste Assetklasse (neun von zehn Befragten). Einen Nachfrageschub erleben Industrie- und Logistikimmobilien (54 Prozent haben diese Assetklasse auf der Einkaufsliste). Zudem will jeder zweite Befragte in Handelsimmobilien investieren, vor allem in Nahversorger. Dahingegen halbieren sich Hotelimmobilien auf den Ankaufslisten. Die Colliers-Umfrage belegt eine Flucht der Investoren in Qualität. 60 Prozent wollen Core-Produkte als sichere Bank weiterhin einkaufen. Dahingegen verzeichnen eher risikobehaftete Core Plus- und Value Add-Immobilien Rückgänge. Die TOP 7-Stätdte stehen bei 85 Prozent der Befragten aktuell auf der Ankaufsliste und sind damit auch in Zukunft stark gefragt. Die risikoreicheren B-, C- und D-Städte müssen in dieser unsicheren Situation leicht Federn lassen, dennoch bleiben für 45 Prozent der befragten Unternehmen B-Städte weiterhin interessant. 92 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, Gebäude ohne eigene physische Besichtigung zu erwerben. Allerdings würden 37 Prozent in Erwägung ziehen, ein Gebäude mittels digitaler Besichtigung beispielsweise per Videorundgang zu erwerben.
Prognose der Helaba sieht Ende des Aufschwungs am Immobilienmarkt
31.03.2020: Die Landesbank Hessen-Thüringen zeichnet in einer Prognose aufgrund des bisherigen Verlaufes der Corona-Krise ein düsteres Bild. Im Fazit heißt es: "Angesichts der Schärfe der zu erwartenden Rezession gehen wir davon aus, dass der Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt beendet ist. Wie es dann weitergeht, ist dagegen sehr unsicher und hängt vom zeitlichen Verlauf der Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung ab. Trotz teilweise anspruchsvoller Bewertungen sehen wir keineswegs eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass nun am hiesigen Immobilienmarkt „eine Blase platzt“ und es deshalb zwangsläufig zu einer scharfen Korrektur kommt. Gerade der deutsche Immobilienmarkt hat sich in der Vergangenheit im internationalen Vergleich als weniger volatil erwiesen. Daher gehen wir auch diesmal davon aus, dass es insgesamt nur zu moderaten Wertrückgängen kommt. Weniger betroffene Segmente wie Wohnimmobilien in den Ballungsräumen könnten vielleicht sogar mit dem „blauen Auge“ einer längeren Seitwärtsbewegung davonkommen."
Wohnimmobilien: Markt bleibt stabil
31.03.2020: Die aktuelle Auswertung von insgesamt knapp 29.000 Wohnimmobilienangeboten (Kauf) aus den zehn größten deutschen Städten, Stichtag 29. März 2020, hat ergeben: Sowohl die Menge der Angebote als auch die Quadratmeterpreise in Bezug auf Wohnimmobilien sind trotz der Corona-Krise stabil und auf Vergleichsniveau. Gleiches gilt in Bezug auf Mietobjekte. Sprengnetter wertet seit Beginn der Corona-Krise wöchentlich Wohnimmobilienwerte bezogen auf die Objektarten Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus und Eigentumswohnung in den zehn Städten Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart aus.
80 Prozent der Immobilieninvestoren erwarten sinkendes Transaktionsvolumen
31.03.2019: Die Stimmung am deutschen Immobilien-Investmentmarkt hat sich binnen kürzester Zeit deutlich verschlechtert: 76 Prozent der Immobilienunternehmen erwarten in diesem Jahr ein sinkendes Investitionsvolumen, Ende 2019 hatten nur 16 Prozent ein rückläufiges Volumen prognostiziert. Umgekehrt rechnen derzeit nur vier Prozent mit einem steigenden Transaktionsvolumen – vor drei Monaten waren noch 14 Prozent optimistisch. Das sind Ergebnisse einer aktuell von EY Real Estate im Zeitraum vom 19. bis zum 24. März durchgeführten Befragung.
Wohn- und Logistikimmobilien kommen nach Meinung der Befragten am besten durch die Krise. Gerade letztere könnten kurzfristig durch den steigenden Lieferverkehr profitieren, weswegen ein Drittel der Umfrageteilnehmer in diesem Segment steigende Preise erwartet – 28 Prozent sehen hingegen eine rückläufige Preisentwicklung. Der Ausblick für das Wohnimmobiliensegment hat sich stärker eingetrübt: Vor drei Monaten hatten 55 Prozent der Marktteilnehmer weiter steigende Preise prognostiziert, inzwischen rechnen nur noch 16 Prozent mit einem steigenden Preisniveau. Umgekehrt ist der Anteil derer, die sinkende Preise erwarten, von vier auf 34 Prozent in die Höhe geschnellt. Immerhin: Die Hälfte der Befragten rechnet auch in der aktuellen Situation mit einem gleichbleibend – hohen – Preisniveau im Bereich Wohnimmobilien. Der positive Ausblick bei Büroimmobilien vom Jahresanfang hat sich inzwischen umgekehrt: 73 Prozent erwarten nun sinkende Preise – nach zwei Prozent zu Jahresanfang. Noch stärkere Auswirkungen werden für Einzelhandelsimmobilien befürchtet: Aufgrund der notwendigen Schließungen steigt der Anteil derer, die sinkende Preise erwarten, von 38 auf 87 Prozent. Ein weiteres großes Sorgenkind ist das Hotelsegment: Zu Jahresbeginn waren insgesamt gleichbleibende Preise erwartet worden, nun rechnen 95 Prozent mit sinkenden Preisen.
Die Befragten wünschen sich von der Politik weitere Maßnahmen, insbesondere steuerrechtlicher Natur. Rund zwei Drittel der Befragten erhoffen sich Erleichterungen im Besteuerungs- sowie im Erhebungs- und Vollstreckungsverfahren. Etwa die Hälfte der Teilnehmer erachtet zudem einen vorübergehenden Verzicht auf die Erhebung von Lohn- und Umsatzsteuer als wertwolle sofortige Liquiditätsmaßnahmen. Aufgrund der massiven Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft erwarten fast 96 Prozent ein weiter anhaltendes Niedrigzinsumfeld. Mehr als 80 Prozent befürchten dennoch einen Rückgang von Neubauten. Mehr als die Hälfte der Befragten erwarten zudem verminderte Investitionen in Bestandsgebäude. Auch das Finanzierungsumfeld wird wohl rauer werden: So rechnen 75 Prozent der Teilnehmer mit restriktiveren Kreditvergaben und mehr als 70 Prozent sehen auch laufende Finanzierungen gefährdet. Ein positiver Aspekt der Situation: Fast 85 Prozent der Befragten erleben in Zeiten der Pandemie, dass der Büroalltag digitaler wird. Die Entwicklung zu Home-Office und Videokonferenz wird sich fortsetzen.
Sachsens Wohnungsgenossenschaften drohen Millionenausfälle – „Sicher-Wohnen-Fonds“ gefordert
30.03.2020: Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften gehen davon aus, dass im Zuge der Corona-Krise kurzfristig rund 20 Prozent ihrer Mieteinnahmen gefährdet sind. Das teilte der Dachverband VSWG jetzt mit. Die Mietausfälle könnten sich demnach auf knapp 20 Millionen Euro pro Monat belaufen. „Bis September 2020 sind wir dann bei rund 120 Millionen Euro, die einfach fehlen“, so VSWG-Vorstand Mirjam Luserke. Darüber hinaus rechnet der Verband damit, dass sich der Anteil der ausfallenden Mieten mit zunehmender Dauer der Krise um rund 1,5 bis 2 Prozent pro Monat erhöhen könnte, da nach und nach Unternehmen wirtschaftlich gefährdet sind und die Rücklagen der Bürger mit der Zeit aufgebraucht sind. Deshalb plädiert der VSWG für den vom GdW und Deutschen Mieterbund gemeinsam vorgeschlagenen „Sicher-Wohnen-Fonds“. Als alleinige Lösung bedeute ein Moratorium für die Mieter einen wachsenden Schuldenberg, den sie möglicherweise auch später nicht bedienen könnten, weil ihnen ihre Einnahmen weggebrochen sind, was damit Unternehmen vor große Herausforderungen stellen könnte, heißt es.
Podcast über Rechtsfragen rund um die Immobilienbranche in Corona-Zeiten
30.03.2020: Wir sprachen in unserem Immobiléros-Podcast mit dem Fachanwalt Thomas Gohrke über einen seiner aktuellen Schwerpunkte: Das Immobilienrecht in Zeiten von Corona. Zum Podcast.
Modulbauweise bei Kliniken: Mögliche Waffe im Kampf gegen Corona und Co.
30.03.2020: Zehn Tage für eine Klinik mit 1000 Patienten – was in China längst Realität ist und im Rahmen der Corona-Krise eindrucksvoll belegt wurde, ist in Deutschland bislang Zukunftsmusik. Die SEMODU AG wagt erste Schritte in diese Richtung. Zum Artikel
Fall "Adidas" erregt die Gemüter
30.03.2020: Der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, meint, gesunde Filialisten sollten auf Umsatzeinbrüche wegen der Corona-Pandemie nicht mit der Einstelllung ihrer Mietzahlungen reagieren. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner sagte: „Bei allem Verständnis für die Not vieler Mieter, es kann nicht angehen, dass wirtschaftlich gesunde Großkonzerne ein Gesetz ausnutzen wollen, was für sie nicht gedacht war.“ Rechtlich allerdings werde dies kurzfristig kaum zu verhindern sein, so Mattner weiter. Er warnte davor, dass viele kleine und große Vermieter durch das Vorgehen der Filialisten an den Rand der Insolvenz gebracht würden.
Er forderte daher. „Jetzt ist es noch dringender, dass die Bundesregierung das diese Woche verabschiedete Gesetz an diesem Systemfehler nachbessert und den Vermietern erlaubt, Zins- und Tilgungsleistungen auszusetzen, wenn die Mieten ausbleiben, so wie es eigentlich angedacht war – gleiches Recht für alle. Generell rufe ich alle Beteiligten dazu auf, in dieser Krise nicht den individuellen Vorteil zu suchen, sondern auf nachhaltige und partnerschaftliche Lösungen zu setzen. Es hilft nichts, wenn sich die Fronten zwischen Mietern und Vermietern jetzt verhärten.“ Im Übrigen gelte dies für andere Gewerbeimmobilien, derzeit leere Hotels und auch bei Büroimmobilien.
Neben Adidas werden auch Unternehmen wie Deichmann, H&M, Media Markt, Saturn, Puma, Christ und Kik als Kandidaten genannt, die über Mietstundungen aufgrund der neuen GEsetzeslage nachdenken sollen. Inzwischen ist bekannt, das etwa Adidas an private Vermieter weiter zahlen werde. Die meisten Geschäfte des Unternehmens würden allerdings von großen Immobilienvermarktern und Versicherungsfonds angemietet und mit jenen habe man das Aussetzen der Mietzahlungen besprochen.
Update 31.03.2020: Bei der Sendung "Hart aber Fair" zeigte sich Hubertus Heil extrem erbost über die oben genannten Unternehmen. „Ich bin stinksauer. Das Gesetz ist für die gemacht, die ihre Mieten nicht zahlen können, nicht für Unternehmen, die Rücklagen haben. Wer Vorteile dieses Landes nutzt, hat auch die Verpflichtung, seine Interessen nicht über alle zu stellen.“
Update 01.04.2020: Adidas hat sich der wachsenden öffentlichen Kritik gebeugt und zahlt nun doch die gewohnten April-Mieten für sämtliche Filialen.
Notarkammer lockert restriktive Regeln etwa bei Immobilienkaufverträgen
30.3.2020: Damit auch während der Coronavirus-Pandemie notarielle Beurkundungen beispielsweise von Immobilienkaufverträgen, Grundschuldbestellungen oder Gesellschaftsverträgen stattfinden können, hat die Notarkammer Berlin die restriktiven Regeln, vornehmlich das Prinzip der persönlichen Anwesenheit aller Beteiligten, gelockert. War es nur in begründeten Ausnahmefällen möglich, Beurkundungen mittels eines Vertreters ohne Vertretungsmacht durchzuführen, wird diese Möglichkeit für die Zeit der Coronavirus-Pandemie ausdrücklich zugelassen. Damit sollen die beteiligten Vertragsparteien ein persönliches Zusammentreffen vermeiden können, um einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-Virus vorzubeugen.
Bundesrat beschließt umfassendes Hilfsprogramm
27.03.2020: Das Corona-Gesetzespaket passierte nun auch die letzte Hürde deutscher Gesetzgebung.
50 Prozent der Investoren pausieren ihre Deals - oder brechen sie ab
27.03.2020: Die meisten Investoren halten trotz der sich weiterhin ausbreitenden Corona-Pandemie an ihren aktuellen Transaktionen fest. Das ergab eine ad-hoc-Umfrage von Engel & Völkers Investment Consulting unter 100 Marktteilnehmern im Zeitraum vom 23. bis 26. März 2020. Danach gaben 47 Prozent der Befragten an, an ihren aktuellen Transaktionen festzuhalten, weitere 43 Prozent erklärten, aktuelle Transaktionen zu pausieren. Zehn Prozent der Befragten haben ihre laufenden Transaktionen abgebrochen. Hauptgründe für eine Pausierung oder einen Abbruch liegen in Problemen bei der Preisfindung (43 Prozent) und der Finanzierung (33 Prozent). 60 Prozent wurden bereits mit Anfragen bezüglich Mietstundungen beziehungsweise Mietreduktion konfrontiert (bei einzelhandelsorientierten Investoren waren es 80 Prozent). Dennoch gelten Immobilien nach wie vor als sicherer Hafen. Noch seien die befragten Investoren verhalten optimistisch und geduldig – das könne sich aber bei anhaltender Kontaktsperre schnell ändern.
Deichmann und Adidas stellen Mietzahlungen ein
27.03.2020: Wie tagesaktuelle Onlinepräsenzen berichten, stellen sowohl Deichmann als auch Adidas ab April vorübergehend die Miet- und Nebenkostenzahlungen für geschlossene Filialen ein und berufen sich dabei auf das heute durch den Bundesrat gehende Kündigungsmoratorium. Der Maßnahme zur Erhaltung der Handlungsfähigkeit der beiden Unternehmen wird große Signalwirkung zugeschrieben und sie deutet bereits an, dass auf sämtliche Vermieter schwere Zeiten zukommen werden.
Tag der Immobilienwirtschaft 2020 wird digital stattfinden
27.03.2020: Der Tag der Immobilienwirtschaft, das vom ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, ausgerichtete Branchentreffen, wird am 25. Juni 2020 digital stattfinden.
Umfrage: Sinkende Nachfragen, Ausfälle auf Baustellen und zunehmende Mietstundungsanfragen
26.03.2020: Eine Umfrage des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen unter den mittelständischen BFW-Mitgliedsunternehmen zeigt schon jetzt eklatante Auswirkungen auf die mittelständischen Immobilienunternehmen:
Sinkende Nachfrage: 85 Prozent der Befragten stellen Auswirkungen des Corona-Virus auf ihren Geschäftsbetrieb fest. Die stärksten Folgen betreffen die Mitarbeiterorganisation in den Unternehmen (37 Prozent), aber auch den Bereich Vertrieb und Verkauf (24 Prozent): Besichtigungen und Notartermine werden verschoben. 53 Prozent aller Befragten berichten von Rückgängen bei der Nachfrage: Dies trifft insbesondere das Segment von Eigentumswohnungen. Ein Nachfrage-Rückgang wird aber auch ist aber auch im gewerblichen Segment verzeichnet.
Auswirkungen auf der Baustelle: Laut 24 Prozent der befragten Unternehmen zeigen sich bereits Auswirkungen des Corona-Virus auf den Baustellen-Betrieb. Hier fallen zunehmend Mitarbeiter – in erster Linie von Subunternehmen – aus. Vor allem aber werden die Engpässe bei Lieferketten immer größer, wie 43 Prozent der Befragten angeben: So fehlen schon jetzt Fliesen, Türen und Fenster. Darüber hinaus können Hausanschlüsse oft nicht mehr verlegt werden. Aufgrund des Ausfalls von Mit- und Facharbeitern sowie Lieferschwierigkeiten rechnen 76 Prozent der Unternehmen mit Verzögerungen bei Bauvorhaben. Dabei rechnet die Hälfte der Befragten derzeit mit einer Verschiebung um zwei bis drei Monate. Große Verzögerungen entstehen auch schon zu einem früheren Stadium von Bauvorhaben – in der Planungs- und Genehmigungsphase: So geben rund 40 Prozent der Befragten an, dass die Kommunen Entscheidungen zu Bauvorhaben, B-Planverfahren und Planungsrechtschaffung ausgesetzt haben und geplante Bauvorhaben deshalb nicht angegangen werden können.
Zunehmend Anfragen nach Mietstundungen: Zwölf Prozent der Befragten stellen inzwischen Auswirkungen auf ihre Tätigkeit als Vermieter fest: Unter diesen hat bereits jeder Dritte Anfragen von Mietern bekommen, ob die Miete gestundet werden könne. Die Gesetzesinitiative der Bundesregierung, die Kündigungsmöglichkeiten zu beschränken, die Zahlungspflicht aber bestehen zu lassen, ist hier ein wichtiger Anknüpfungspunkt für individuelle Lösungen.
Corona-Gesetzespaket vergisst die Vermieter
26.03.2020: Das durch den Bundestag beschlossene Corona-Gesetzespaket vernachlässigt nach Ansicht vieler die Vermieter. Stellvertretend dafür die Ansicht der Anwälte von Bottermann Khorrami LLP.
Mit „Sicher-Wohnen-Fonds“ gegen Corona-Krise ansteuern
26.03.2020: „Genauso schnell, wie die Bundesregierung für die Krisenzeit der Corona-Pandemie das Mietrecht angepasst hat, muss sie nun auch den ‚Sicher-Wohnen-Fonds‘ auf den Weg bringen. Nur so gibt es echten Schutz für Mieter und Vermieter gleichermaßen“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zum gestrigen Beschluss des Deutschen Bundestages eines Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht.
„Kein Mieter darf wegen Zahlungsausfällen, die durch diese schwere und ernsthafte Situation entstanden sind, seine Wohnung verlieren. Unsere Unternehmen beweisen dies tagtäglich mit individuellen Lösungen und Initiativen für ihre Mieter. Fest steht aber: Mit einem Mietenmoratorium alleine ist am Ende keinem geholfen“, erklärte der GdW-Präsident. „Als alleinige Lösung bedeutet ein Moratorium für die Mieterinnen und Mieter in Deutschland einen wachsenden Schuldenberg, den sie möglicherweise auch später nicht bedienen können, weil ihnen ihre Einnahmen weggebrochen sind. Und den Vermietern fehlt vor allem eines: dringend notwendige Liquidität.“
Denn für Vermieter heißt die Regelung, dass sie bis zur Rückzahlungsfähigkeit der Mieter oder dem Eingreifen anderer staatlicher Leistungen wie Wohngeld oder Kosten der Unterkunft auf dem rückständigen Teil der Miete sitzen bleiben – gleichzeitig aber alle Leistungen aus dem Mietverhältnis, Zahlungsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Vertragspartnern aus dem Dienstleistungsbereich oder dem Bau- und Handwerksgewerbe erbringen müssen. Wenn aber Vermieter diesen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, tritt dadurch eine weitere „Kettenreaktion“ in Gang. Leistungen gegenüber den Mieterinnen und Mietern müssen zurückgefahren, Löhne an Mitarbeiter angepasst werden. Aufträge an Handwerk, Baugewerbe oder Dienstleister müssen storniert oder geschoben werden. „Diese Kettenreaktion, die zwangsläufig zu weiteren staatlichen Sicherungsleistungen führt, muss mit aller Kraft verhindert werden“, sagte Gedaschko.
„Genau deshalb brauchen wir als zweiten Lösungsteil für Mieter und Vermieter einen ‚Sicher-Wohnen-Fonds’“, sagte der GdW-Chef. Diesen hatte die Wohnungswirtschaft bereits vergangene Woche gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund vorgeschlagen – auch die Verbände Haus & Grund, VKU Verband kommunaler Unternehmen, eid Evangelischer Immobilienverband Deutschland, KSD Katholischer Siedlungsdienst und BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sind der Initiative beigetreten.
Der „Sicher-Wohnen-Fonds“ setzt ab Nichtleistung spätestens der zweiten Miete an und soll helfen, bis andere staatliche Sicherungssysteme wie Wohngeld oder Kosten der Unterkunft greifen. Dazu beantragt der Mieter beim Fonds die Übernahme seiner Miete, soweit diese nicht gezahlt werden kann. Mit dem Eingang des Antrags sind die außerordentliche und ordentliche Kündigung ausgeschlossen, wobei die Notsituation gegenüber dem Fonds darzulegen ist. Die Unterstützung wird dabei als Zuschuss oder zinsloses Darlehen gewährt.
MIPIM wird auch im Juni nicht stattfinden
26.03.2020: Veranstalter Reed Midem gab bekannt, dass auch am 2. bis 5. Juni keine MIPIM in Cannes stattfinden werde. Stattdessen solle es im September eine zweitätige Veranstaltung im Paris geben, die von Online-Events begleitet werde. Die nächste reguläre Mipim wird demnach erst im nächsten Jahr stattfinden. Einen genauer Termin gibt es bereits: 16. bis 19. März.
Leipziger Genossenschaften: Wohnen ist sicher
25.03.2020: Die Leipziger Wohnungsgenossenschaften betonen, dass kein Mieter oder Mitglied wegen der Corona-Pandemie seine Wohnung verlieren wird. "Wir unterstützen unsere Mitglieder und Mieter auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen, wie wir es schon immer getan haben," unterstreichen die Genossenschaften in einer gemeinsamen Erklärung. Wichtig ist: Wenn sich bei Mietern und Mitgliedern Schwierigkeiten abzeichnen, sollten die Betroffenen sich sofort telefonisch oder per E-Mail an ihre Genossenschaft wenden, um individuelle Lösungen finden zu können.
An die Politik in Stadt, Land und Bund ergeht die Bitte, neben dem gesundheitlichen Schutz alles zu tun, um die Wirtschaftskreisläufe am Leben zu erhalten. Hier steht vor allem die Sicherung der Zahlungsfähigkeit von Privatpersonen und Unternehmen im Fokus. Kausalketten zur Erhaltung der wirtschaftlichen Stabilität dürfen nicht durchbrochen werden. Gelingt dies nicht, droht neben der gesundheitlichen auch eine gesellschaftliche Krise größeren Ausmaßes.
Zu diesem Zweck sollte der auf Bundes- wie auf Landesebene initiierte „Sicher-Wohnen-Fonds“ unterstützt werden, der Mietzahlungsausfälle abdeckt und bedürftige coronageschädigte Mieter, welche nicht Transferleistungen beziehen, unterstützt. Andernfalls werden die Mietausfälle – für Sachsen auf sechs Monate geschätzt rund eine halbe Milliarde Euro – auch für viele Vermieter existenziell bedrohlich. Die selbstverständliche soziale Ausrichtung der Wohnungsgenossenschaften muss daher von entsprechenden Maßnahmen flankiert werden.
Bundestag beschließt milliardenschweres Hilfspaket
25.03.2020: Der Deutsche Bundestag hat heute das Gesetzespaket beschlossen, mit dem negative wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie abgemildert werden sollen. Darin unter anderem enthalten: Ein neuer 600 Milliarden Euro Schutzschirm für große Unternehmen, eine Lockerung des Insolvenzrechtes und der Kündigungsschutz für Mieter/innen. Nun muss am Freitag nur noch der Bundesrat den Plänen zustimmen.
Handelsketten Aldi, Edeka und Rewe mieten neue Lagerflächen
25.03.2020: Bei den Maklern stehen laut dem BVL Themenkreis Logistikimmobilien die Telefone nicht mehr still. Der Medizinbereich und Supermarktketten wie Aldi, Edeka, Rewe und Co. seien seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vermehrt auf der Suche nach Logistikflächen. Anfragen über insgesamt eine Million Quadratmeter Lagerflächen seien alleine in den letzten drei Tagen beim BVL eingegangen. Maßnahmen zur Entspannung der Situation seien bereits angelaufen. So würden Logistikentwickler langfristig zu vermietende Flächen für kurzfristige Mietverträge freigeben und auch Industrieunternehmen und Spediteure stellen freie Flächen zur Verfügung.
ZIA schlägt Liquiditätszuwachs durch Steuerrechtanpassungen vor
25.03.2020: Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, betont vor dem Hintergrund der Corona-Krise die enge Abhängigkeit der Immobilienwirtschaft von der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Nutzers einer Immobilie sowie die hohe Einbindung von Immobilien in die Kreditwirtschaft. In einem Positionspapier des Verbands wird auf den engen Zusammenhang von Verwerfungen im Bereich der Immobilienwirtschaft und den damit verbundenen weitreichenden Folgen für die Finanzwirtschaft hingewiesen.
„Akut sehen wir die ersten steuerlichen Maßnahmen der Bundesregierung als richtig an. Sofern insbesondere die privaten und gewerblichen Mieter von Immobilien durch staatliche Unterstützung in die Lage versetzt werden, die Mietzahlungen bedienen zu können, können Folgewirkungen bei der Immobilienwirtschaft verhindert werden. Gelingt dies nicht, muss jedoch auch klar sein, dass die vereinfachte Inanspruchnahme der Maßnahmen gerade auch der Immobilienbranche gewährt werden muss“, sagt Dr. Hans Volkert Volckens, Vorsitzender des ZIA-Steuerausschusses.
Es müsse darauf geachtet werden, dass die Liquidität der Unternehmen sichergestellt bleibt Daher schlägt der ZIA vor: „Im Bereich der gewerblichen Vermietung könnte beispielsweise ein größerer Hebel für Liquidität geschaffen werden, wenn das Finanzamt den Vermietern die Umsatzsteuer auf gestundete Mietzahlungen wiederum stunden würde. Sofern „nur“ die Umsatzsteuer auf diese Umsätze gestundet werden könnte – und nicht die bereits mit der Vorsteuer saldierte Umsatzsteuerschuld, könnte die Liquiditätssituation in beachtlichem Maße gesteigert werden. Damit würden die Auswirkungen der Krise für die Unternehmen abgemildert, so Volckens.
Er sieht darüber hinaus Möglichkeiten für den Gesetzgeber die Liquidität der betroffenen Unternehmen mit weiteren Akutmaßnahmen, bei denen lediglich eine Periodenverschiebung oder das Aufheben von Begrenzungen der periodengerechten Erfassung erfolgen würde, zu stärken. „Den Verlustabzug auszuweiten, die Freigrenze bei der Zinsschranke auszusetzen oder auch den Erlass der Grundsteuer zu vereinfachen, wären aus unserer Sicht sinnvolle und schnell wirkende Maßnahmen.“
BFW zufrieden mit Maßnahmenpaket der Regierung
24.03.2020: „Der Kabinettsbeschluss zum Kündigungsmoratorium zeugt von Augenmaß und Verantwortung für Mieter und Vermieter. So können wir gemeinsam gewährleisten, dass kein Betroffener seine Wohnung verliert, aber auch die Vermieter nicht in Existenznöte geraten. Jetzt gilt „Miteinander“ statt „Gegeneinander!“ Das oberste Ziel der mittelständischen Immobilienunternehmen ist nun, gemeinsam mit betroffenen Mietern individuelle Lösungen bis zur Wirkung der staatlichen Hilfsmaßnahmen zu finden“, sagte BFW-Präsident Andreas Ibel heute in Berlin.
Dabei verwies Ibel auf die Beschlüsse zum Kündigungsmoratorium. So müssen Mieter und kleine Gewerbetreibende, die ihre Miete nicht bezahlen können, dem Vermieter nach heutigem Beschluss ihre Corona-bedingten Einkommensverluste glaubhaft machen. Zudem sollen sich die Betroffenen unverzüglich um die Gewährung der dafür vorhandenen, staatlichen Unterstützung wie das Wohngeld bemühen. Das Kündigungsmoratorium wird laut Gesetzentwurf zunächst auf drei Monate, statt der im ersten Entwurf genannten sechs Monat begrenzt.
„Auf der Grundlage der Kabinettsbeschlüsse können wir den betroffenen Mietern zielgenau helfen, ohne das wirtschaftliche Risiko allein auf den Vermieter zu übertragen und eine wirtschaftliche Kettenreaktion auszulösen. Auch den Mietern geben die Beschlüsse die notwendige Orientierung, wie und wo sie bei Einkommensausfällen, die sich auf die Mietzahlung auswirken, vorgehen müssen“, resümierte Ibel.
Schutzschirm für die Bauwirtschaft?
24.03.2020: Nachdem die Spitzenverbände der Bauwirtschaft einen Schutzschirm gefordert hatten, um in der Krise wirtschaftlich bestehen und den Baustellenbetrieb aufrechterhalten zu können, folgte ein Erlass des Bundesinnenministeriums. Demnach könnten sich Bauunternehmen auf höhere Gewalt berufen, sobald sie wegen Corona in Verzug kommen und vor Strafzahlungen stünden. Diese Regelung gelt bislang nur für Bundes-Baustellen, sollte aber Pilotwirkung für alle Bauherren haben.
Corona und der Hotelinvestmentmarkt
24.03.2020: Quin Investment, spezialisiert auf die Vermittlung von Hotelimmobilien, stellt für den Hotelmarkt einen Stillstand fest. Die Auswirkungen von Corona auf die Hotelbetreiber seien angesichts von Umsatz- und Auslastungseinbrüchen intensiv. Dabei seien vor allem Betreiber betroffen, die zuletzt sehr expansiv gehandelt haben. Derweil seien Projektentwickler und deren im Bau befindliche Hotelprojekte weniger berührt. Absehbar sei, dass Nachverhandlungen zu den Verkaufspreisen nicht ausbleiben werden und dass sich die Verkaufszeiträume verlängern. Auf Investorenseite spricht Quin Investment von einer starken Diskrepanz. Die einen würden sämtliche Aktivitäten auf dem Hotelsektor pausieren, die anderen ganz normal weiter investieren, da sie auf eine mittelfristige Stabilisierung des Marktes setzen. Auf lange Sicht geht Quin Investment bei kleinen und mittelständischen Hotelbetreibern von Betriebsschließungen, Notverkäufen oder Übernahmen aus.
Bundesregierung beschließt Maßnahmenpaket für Mieterinnen und Mieter
23.03.2020: Das Bundeskabinett hat heute einen Gesetzentwurf zur Abmilderung der Folgen der Coronapandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht als Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen beschlossen. Der von der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Christine Lambrecht vorgelegte Entwurf enthält eine Vielzahl von Erleichterungen für jene, die infolge der Pandemie aktuell nicht ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können:
- Mieterinnen und Mieter von Wohn- und Gewerbeimmobilien werden vor Kündigungen geschützt, wenn zwischen dem 1. April 2020 und dem 30. Juni 2020 Mietschulden auflaufen. Die Regelungen gelten zunächst bis zum 30. Juni 2020 und können unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden.
- Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Kleinstunternehmen erhalten einen Zahlungs- oder Leistungsaufschub bei bestimmten fortlaufenden Verpflichtungen. Dadurch soll insbesondere eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Leistungen der Grundversorgung sichergestellt werden, wie zum Beispiel mit Strom und Telekommunikationsleistungen.
- Zudem erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher einen mindestens dreimonatigen Zahlungsaufschub bei Darlehensverträgen.
Darüber hinaus trifft der Gesetzentwurf folgende Maßnahmen:
- Durch verschiedene Maßnahmen insbesondere im Insolvenzrecht wird Unternehmen, die infolge der Pandemie wirtschaftliche Schwierigkeiten haben oder gar insolvent geworden sind, die Fortführung des Unternehmens ermöglicht und erleichtert.
- Die Handlungsfähigkeit und Beschlussfassung von Unternehmen, Genossenschaften, Vereinen und Wohnungseigentümergemeinschaften wird auch bei stark beschränkten Versammlungsmöglichkeiten sichergestellt. Damit wird erstmals auch die Möglichkeit einer virtuellen Hauptversammlung von Aktiengesellschaften geschaffen.
- Im Strafverfahren wird eine längere Unterbrechung der Hautverhandlung ermöglicht, um das Platzen von Prozessen zu verhindern.
vtw zum Gesetzesentwurf zur Abmilderung der Folgen von Corona
23.03.2020: „Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung, Mieterinnen und Mieter vor Kündigungen in Folge der Covid-19-Pandemie zu schützen“, erklärt der Verbandsdirektor Frank Emrich und ergänzt: „Niemand soll wegen Corona seine Wohnung verlieren – das gilt für die nächsten Monate, soll aber auch für die nächsten Jahre machbar bleiben! Geraten jedoch auch Vermieter in existenzielle Not, droht die nächste Krise.“
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf zur Abmilderung der Folgen der Covid-Pandemie. Dieser sieht unter anderem vor, Mieter zu schützen, indem sie Mietzahlungen aussetzen können. Das führt jedoch nur kurzfristig zum Schutz des Mieters. „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass dieses Verfahren in kurzer Zeit die Insolvenz von Vermietern nach sich ziehen kann. Damit wird das Problem lediglich verlagert“, erklärt Frank Emrich.
Die ausbleibenden Mieteinnahmen werden zur Folge haben, dass die Vermieter ihre Ausgaben soweit wie möglich reduzieren müssen, also Zahlungs- und Auftragstops (beispielsweise an Handwerker) auslösen werden, um nicht selbst in existenzielle Probleme oder gar Insolvenz zu geraten. Dies würde eine Kettenreaktion in Gang setzen, die ganze Wirtschaftskreisläufe zerstört. Eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale wäre die Folge.
„Wir benötigen eine finanzielle Auffanglösung, wie sie Mieterbund und GdW in Form eines Solidarfonds („Sicher-Wohnen-Fonds“) vorgeschlagen haben. Mietern und Mieterinnen sollten idealerweise im Onlineverfahren zinslose Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Sobald die Kapazitäten bei den Behörden es zulassen, sollte dann geprüft werden, ob die Voraussetzungen für eine Umwandlung in Wohngeld (Zuschuss) vorliegen“, erklärt Frank Emrich den gemeinsamen Vorschlag.
Wie wirkt sich Corona auf die Wohnungswirtschaft aus?
23.03.2020: Wie wird sich die Wohnungswirtschaft unter dem Eindruck von Corona verändern? Prof. Dr. Günter Vornholz zeigt Tendenzen für Mieter und Vermieter sowie Käufer und Verkäufer auf. Zu dem Artikel.
Der BFW zum Kündigungsmoratorium
23.03.2020: Heute will das Bundeskabinett Gesetzesänderungen beschließen, um private und gewerbliche Mieter vor Kündigungen zu schützen, so sie wegen der Coronakrise in Zahlungsrückstand geraten sind. Demnach dürften Mietschulden, die von April bis Ende September entstehen, kein Kündigungsgrund sein. Diese Klausel könnte je nach Notwendigkeit bis März 2021 erweitert werden. Innerhalb von zwei Jahren müssten die Mieter dann die Rückstände begleichen. Gewichtige Probleme der Änderungen bestehen darin, wie man die Corona-Pandemie bei einer Mietstundung als Ursache nachweisen kann und dass laut aktueller Gesetzeslage für Mieter Verzugszinsen in Höhe von rund acht Prozent pro Jahr anfallen. Auch auf Vermieterseite gibt es Probleme:
„Die mittelständischen Immobilienunternehmer und Vermieter sind derzeit in vielfachen Gesprächen mit ihren Mietern. Wo Einkommensverlusten durch die Corona-Folgen vorliegen, ist unser oberstes Ziel, die bestehenden Mietverhältnisse mit vereinten Kräften fortzusetzen. Dabei gilt es, individuelle Lösungen für Betroffene bis zur Wirkung staatlicher Hilfsmaßnahmen zu geben. Eine pauschale Stundung aller Mietzinszahlungen für sechs bis zwölf Monate würde die Immobilienbranche, die jeden zehnten Arbeitsnehmer in Deutschland beschäftigt, aber in die Knie zwingen,” warnt BFW-Präsident Andreas Ibel heute in Berlin.
Ibel bezieht sich auf die Gesetzesvorlage der Ministerien für Justiz, Inneres und Wirtschaft. Das darin aufgeführte Kündigungsmoratorium vernachlässigt die Pflicht der Mieter, sich bei Corona-bedingten Einkommensausfällen um staatliche Hilfe zu bemühen. Stattdessen sollen ausstehende Mietzinszahlungen von bis zu zwölf Monaten für zwei Jahre gestundet werden können. Diese Zeiträume sind mit den bisherigen Verlautbarungen zu den Auswirkungen der Pandemie nicht überein zu bringen.
„Die richtige Maxime der Bundesregierung „Was immer es braucht“ muss schon ganz vorne bei den Zahlungsströmen ansetzen! Mieter und Eigentümer brauchen reale finanzielle Unterstützung. Gerade mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie gilt es jetzt, den betroffenen Mietern zielgenau zu helfen, ohne das wirtschaftliche Risiko allein auf den Vermieter zu übertragen und eine wirtschaftliche Kettenreaktion auszulösen“, so Ibel.
Ein Kündigungsausschluss müsse laut BFW die Bemühung des Mieters um die bereitstehenden staatlichen Hilfen wie das Wohngeld voraussetzen. Der Corona-bedingte Einkommensverlust müsse vom Mieter nachgewiesen werden. Die Miete wird anteilig dem Einkommensverlust bis zur Gewährung von staatlicher Hilfe gestundet. Das Kündigungsmoratorium sollte von sechs auf drei Monate begrenzt werden. Darüber hinaus sei es dringend geboten, den Zugang zum Wohngeld zu vereinfachen und zu digitalisieren. Aufgrund der oft langwierigen Antragsbewilligung sollte das Wohngeld als Vorschuss geleistet werden.
Blick in die Zukunft: Wüest Partner rechnet mit moderaten Preisrückgängen am Immobilienmarkt
23.03.2020: Die Immobilienexperten von Wüest Partner wagen einen Blick in die Zukunft. Sollten die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandämie mehrere Monate andauern, ist folgendes zu erwarten:
• Rezession in Deutschland sehr wahrscheinlich
• Rückgang des Transaktionsvolumens nach der Krise in 2020 nicht kompensierbar
• Kein signifikanter Einbruch der Werte von Immobilienanlagen zu erwarten
• Temporärer Druck auf Miet- und Kaufpreise für Wohnimmobilien wird zu moderaten Preiskorrekturen führen
• Bei Gewerbeimmobilien sind insbesondere für Restaurants, Hotels, Freizeitimmobilien und nicht zeitgemäße Bürobestände in B-Lagen Mietrückgänge zu erwarten
Lesen Sie hier die gesamten Voraussagen
Vermieter sollen Mietern entgegenkommen
17.03.2020: Die in der Bundesgemeinschaft Immobilienwirtschaft (BID) organisierten Verbände rufen Vermieter und Mieter auf, sich im Fall von erheblichen Einkommenseinbußen der Mieter umgehend miteinander zu verständigen, um Lösungen/Auswege zu finden. Ziel sei, dass in der augenblicklich angespannten Lage niemand unverschuldet seine Wohnung verliert. Dabei hat der BID auch und vor allem Selbstständige und befristet Beschäftigte im Blick.
In eine ähnliche Kerbe schlägt der Deutsche Mieterbund und drängt in einer Pressemitteilung auf schnelle staatliche Unterstützung für in Not geratene Mieter:
"Nicht nur Unternehmer müssen in Zeiten der Krise unterstützt werden - auch Mieter brauchen schnelle und solidarische Unterstützung. Freiberufler, Kleingewerbetreibende, Künstler und Menschen, die von Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust betroffen sind, müssen befürchten, durch die Corona-Krise ihre Wohnung zu verlieren. Wenn sie keine Einnahmen mehr erzielen können, ist unweigerlich auch die Zahlung ihrer Miete nicht mehr gesichert. Denn Covid-19 stellt keinen Grund zur Mietminderung da. Auch die Mietzahlungspflicht des Mieters besteht grundsätzlich weiter. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ausnahmesituation sind daher sowohl schnelle staatliche Unterstützung für in Not geratene Mieter, als auch die Möglichkeit für Mieter, ihre Mietzahlung rechtssicher nachholen zu können, dringend notwendig. Kündigungen müssen für die Zeit der Krise und auch rückwirkend ausgeschlossen sein, die Pflicht zur Mietzahlung gestundet werden. Zwangsräumungen sind sofort zu stoppen. Die aktuelle Ausnahmesituation darf unter keinen Umständen zum Verlust der Wohnung führen!"
Unter anderem der Wohnungskonzern Vonovia signalisierte bereits ein Entgegenkommen für seine mehr als 300.000 Mieter.
Update 18.03.2020: Die Bundesregierung erwägt Hilfen für Mieter, die wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht mehr zahlen können. Das Justizministerium prüft dahingehend aktuell die Möglichkeiten, wie verhindert werden könne, dass solche Mieter ihre Wohnung verlieren.
Hamburg gewährt Unternehmen und Institutionen, die gewerbliche Mieter in städtischen Immobilien in Hamburg sind und von den Corona-Allgemeinverfügungen betroffen werden, können eine zinslose Stundung ihrer Mieten bis zu drei Monaten beantragen.
Update 19.03.2020: Der Deutsche Mieterbund (DMB) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) schlagen die umgehende Einrichtung eines „Sicher-Wohnen-Fonds“ vor, um den Fortbestand der Mietverhältnisse zu sichern. „Wir brauchen dringend einen Solidarfonds, damit niemand seine Wohnung wegen Zahlungsproblemen, die durch die Corona-Krise entstanden sind, verliert“, so die Präsidenten der beiden Verbände, Lukas Siebenkotten (DMB) und Axel Gedaschko (GdW), die sich in einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung wenden. „Dies sind keine Zeiten der Auseinandersetzung, sondern der gemeinsamen Verantwortung.“
Update 20.03.2020: Die im BFW Landesverband Berlin/Brandenburg organisierten mittelständischen Vermieter reagieren auf die angespannte Situation und bieten den Mieterinnen und Mietern sowie den Inhabern von Einzelhandelsgeschäften in der Hauptstadt Hilfe: Wenn Mieterinnen und Mieter oder Gewerbetreibende unverschuldet durch die Auswirkungen der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sollten sie schnellstmöglich Kontakt mit ihrem Vermieter aufnehmen. Der BFW und seine Mitgliedsunternehmen werden alles daran setzen, um die Berlinerinnen und Berliner in dieser Situation zu unterstützen. Dazu soll eine Stundung der Miete vereinbart werden können.
Update 22.03.2020: Das kommunale Wohnungsunternehmen jenawohnen zur Corona-Pandemie: „Unsere Mieterinnen und Mieter sind sicher – auch wenn es Probleme bei den Mietzahlungen geben sollte. Niemand wird aufgrund der Pandemie seine Wohnung bei jenawohnen verlieren. Es gibt aktuell keine Kündigungen bei Mietrückstand“, betont Tobias Wolfrum, Geschäftsführer von jenawohnen. Auch für Gewerbekunden sind nach Absprache finanzielle Entlastungen in der aktuellen Phase möglich. Von besonderer Bedeutung sei daher die zügige Kontaktaufnahme mit den Mitarbeitern von jenawohnen.
Update 23.03.2020: Der deutsche Gewerkschaftsbund fordert einen Sonderfonds zum Mieterschutz auch NACH der Corona-Krise. Viele Mieter, die jetzt schon Probleme hätten, die Miete aufzubringen, würden die so angehäuften Mietschulden auch nach der Corona-Krise kaum begleichen können. Der Fond solle unbürokratisch mit Überbrückungskrediten helfen. Des Weiteren fordert der Gewerkschaftsbund ein Verbot der Kündigung des Mietverhältnisses für Wohnungs- und Gewerbemieter. Zwangsräumungen, Strom-, Gas- und Wassersperrungen sollen ausgesetzt werden. Entsprechende Zahlungen gestundet werden.
Für Wohneigentümer sollen derweil zinnslose Überbrückungskredite gewährt werden, um Kreditausfälle zu verhindern. Von den Kommunen fordert der Gewerkschaftsbund zusätzlich die Bereitstellung von Wohnraum für Obdachlose, etwa in leerstehenden Wohnungen oder Hotels, damit auch diese dem Social Distancing gerecht werden können.
Update 23.02.2020: Die kommunale Leipziger Wohnungsgesellschaft sichert Mietern, die wegen der Corona-Krise in finanzielle Not geraten, Hilfe zu. Auch die Wohnungsunternehmen LEG, Vivawest und Akelius sehen aktuell von Mieterhöhungen und Zwangsräumungen ab und bieten Ratenzahlungen oder Stundungen an.
Update 23.03.2020: Das Bundeskabinett will Gesetzesänderungen beschließen, um private und gewerbliche Mieter vor Kündigungen zu schützen.
ImmoScout24 mit Sofortprogramm für Immobilienbranche
20.03.2020: ImmoScout24 unterstützt seine Kunden mit einem Sofortprogramm. Das Hilfspaket besteht aus drei Maßnahmen:
- Die Krise überstehen: Gewerblichen Kunden wird ein Zahlungsaufschub von bis zu neun Monaten gewährt.
- Stillstand ausschließen: Private Anbieter können ab 27. März für einen Monat kostenlos auf ImmoScout24 inserieren.
- Neustart beschleunigen: Bestehenden Makler-Kunden hilft ImmoScout24 nach der Krise mit zusätzlichen kostenlosen Mandaten.
Bundesingenieurkammer fordert schnelle Hilfe
20.03.2020: Der Coronavirus und die Folgen betreffen auch Ingenieurbüros. Gerade kleine und mittlere Unternehmen müssen mit wirtschaftlichen und finanziellen Einbußen rechnen. „Einige Bundesländer haben bereits reagiert und Soforthilfeprogramme aufgelegt. Davon braucht es aber dringend mehr“, so Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer. „Bei unseren Kammern melden sich verstärkt kleine Büros, die über wenig bis keine Kapitaldecke verfügen. Ein Auftragsstopp – sei es nun, weil sie selbst ‚lahmgelegt‘ werden oder sei es, weil es auf der Auftraggeberseite ‚hakt‘ – kann für sie unter Umständen schon die Insolvenz bedeuten“, führte Hans-Ullrich Kammeyer weiter aus. Wichtig seien daher schnell mehr verfügbare Töpfe, die ohne viel Bürokratie Hilfe bieten. Es sei wichtig, trotz der aktuellen Situation heute schon an morgen zu denken. „Denn wenn uns jetzt die Planungskapazitäten wegbrechen, können nach der Coronakrise viele wichtige und dringend benötigte Infrastruktur- und Hochbauprojekte nicht realisiert werden“, betonte Hans-Ullrich Kammeyer.
Colliers bestätigt hohe Nachfrage nach Lagerkapazitäten und kritisiert Abhängigkeiten von China
20.03.2020: Etwa die Hälfte der Befragten gab letzte Woche bei der Blitz-Umfrage des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International unter den Logistikimmobilien-Akteuren an, dass die Nachfrage nach Logistikflächen konstant bleiben wird. Diese Woche zeigt sich nun, dass aufgrund der Maßnahmen durch die Bundesregierung die Lagerkapazitäten der Lebensmittelhändler, Pharmalogistiker und auch der Onlinehändler hochgefahren werden und die aktuelle Nachfrage in Folge der Corona-Krise deutlich gestiegen ist. Peter Kunz FRICS, Head of Industrial & Logistics EMEA bei Colliers International: „Besonders Onlinehändler wie Amazon erwarten durch die derzeitigen Einschränkungen bei Einkaufsmöglichkeiten für den mittel- und langfristigen Bedarf in der kommenden Zeit einen starken Anstieg ihrer Bestellungen. Die Bereitschaft Einkäufe online zu tätigen ist derzeit so hoch wie noch nie zuvor. Kurzfristige Lagerlösungen sind daher aktuell sehr nachgefragt.“
Während es im Bereich Lagerlogistik und der lokalen Produktion von Bedarfsgütern derzeit boomt, dehnen sich die Meldungen zu vorläufigen Werksschließungen von Volkswagen, Daimler und Co. aus. Die Produktion im eigenen Land und die daraus hervorgehenden kurzen Lieferwege stellen sich als Vorteil heraus. Die Lieferengpässe insbesondere der Automotive-Branche sind überwiegend auf die stockenden Importe aus dem Ausland insbesondere China zurückzuführen. Kunz stellt fest: „Die letzten Tage und Wochen haben gezeigt, dass die Abhängigkeit von Güterimporten aus nur einem Land, der eigenen Wirtschaft nun aktuell im Weg steht und wir hier unsere Lehren daraus ziehen. Mehr als die Hälfte der befragten Marktteilnehmer gab bei unserer Umfrage an, dass sie durch die Corona-Krise ein kurzfristiges Umdenken der Handelsbeziehung mit China hinsichtlich der Importe und Lagerhaltung erwarten. 21 Prozent der Teilnehmer sind sogar der Meinung, dass die aktuelle Phase langfristige Auswirkungen auf die Handelsbeziehung zu China haben wird. Auch in der Politik hat sich diese Meinung in den letzten Tagen verstärkt abgezeichnet.“
Implenia muss wegen Corona-Anordnungen Baustellenbetrieb einschränken
20.03.2020: Implenia, Baudienstleister aus der Schweiz, muss aufgrund der behördlichen Corona-Anordnungen in ganz Europa Baustellen teilweise schließen oder die Arbeit auf den Baustellen einschränken. Betroffen sind vor allem die Schweiz, Deutschland, Frankreich sowie Österreich. In Schweden und Norwegen läuft der operative Betrieb auf den Baustellen bis auf weiteres normal.
ECE hofft auf Nothilfefonds zur Rettung seiner Shoppingcenter
20.03.2020: ECE, Betreiber von 195 Shoppingzentren in zwölf Ländern, von denen 100 deutsche Zentren weitgehend auf Notbetrieb umgestellt haben, wird seinen Mietern aktuell nicht die Mieten erlassen. Im Kampf gegen die Krise und um das Überleben der Zentren setzt das Unternehmen auf den Nothilfefonds für kleine und mittlere Unternehmen, der durch die Bundesregierung angekündigt wurde.
Corona wird BER-Eröffnung nicht verhindern
20.03.2020: Nachdem durch die Medien ging, dass der TÜV wegen eines Corona-Verdachtes all seine Prüfer vom zukünftigen Hauptstadtflughafen abgezogen habe, bekräftigte der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, dass der Eröffnungstermin am 31. Oktober nach wie vor stünde. Die Abnahme sei trotz des Vorfalles nicht gefährdet und Probedurchläufe des Flughafenbetriebes würden nun vermehrt elektronisch simuliert werden.
Unser Podcast mit Engelbert Lütke Daldrup zum neuen Flughafen
Covid-19 macht macht Immobilienkredite billiger
19.03.2020: Immobilienkäufer können in der aktuellen Corona-Krise günstigere Darlehen zu Konditionen nahe eines Rekordtiefs aufnehmen. Schuld sei ein Allzeittief bei Bauzinsen aufgrund der Verunsicherung durch das Virus. Laut dem Baufinanzierungsvermittler Interhyp können Kreditnehmer Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung für rund 0,6 Prozent jährlich aufnehmen, bei guter Bonität seien gar um 0,4 Prozent drin.
Flächenumsatz auf Frankfurter Büromarkt bricht ein
19.03.2020: Der Flächenumsatz am Frankfurter Büromarkt geht aktuell und wahrscheinlich wegen des sich verbreitenden Coronavirus deutlich zurück. Auch wenn noch rund zwei Wochen bis zum Quartalswechsel Zeit sind, so werden die Ergebnisse der Vorjahre doch deutlich verfehlt. Eine Analyse von blackolive, Vermittler von Büroflächen im Rhein-Main-Gebiet, ergab, dass im ersten Quartal 2020 im Gif-Gebiet (Frankfurt inkl. Eschborn und Offenbach Kaiserlei) bisher nur rund 60.000 Quadratmeter umgesetzt wurden. 2016 (126.000 Quadratmeter), 2017 (125.000 Quadratmeter), 2018 (152.000 Quadratmeter) und auch 2019 (98.000 Quadratmeter) lagen die Werte zum Ende des Quartals noch deutlich höher.
Geschäftsraummieter sollten Anpassung der Mieten prüfen
19.03.2020: Die Corona-Pandemie bedroht die wirtschaftliche Existenz vieler Unternehmen jedweder Größe, insbesondere wenn die Kosten ungebremst weiterlaufen, da vor allem die Ausgaben für die Miete der Geschäftsräume. Deswegen rät die Kanzlei Müller Radack Schultz allen betroffenen Mietern, sich mit ihren Vermietern in Verbindung zu setzen. Prof. Dr. Martin Häublein, of counsel bei Müller Radack Schultz: „Es ist nämlich keineswegs so, dass die mit dem Coronavirus verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen allein in den Risikobereich der Mieter fallen. Sowohl das Mietrecht als auch das allgemeine Bürgerliche Recht sehen Instrumente vor, die eine Herabsetzung der Miete oder gar die Beendigung des Vertrages erlauben. Letzteres wird oft gar nicht im Interesse der Parteien liegen. Vielmehr geht es darum, einen Modus zu finden, damit beide Seiten die Krise überstehen.“
Nach Ansicht von Häublein sind die Regelungen über die Störung der Geschäftsgrundlage gerade für solche Extremsituationen erdacht worden: „Nach § 313 BGB kann jede Partei die Anpassung eines Vertrages verlangen, wenn sich nach Vertragsschluss dessen Grundlagen schwerwiegend verändert haben. Dies gilt freilich nur, soweit einem Vertragsteil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann.“ Eine einseitige Zuweisung der wirtschaftlichen Folgen der gegenwärtigen Krise an die Mieterseite vermag Häublein nicht zu erkennen. Dass nicht allein der Risikobereich des Mieters betroffen sei, folge bereits aus dem Umstand, dass Vermieter gegenwärtig Probleme haben dürften, ihre Räume anderweitig zu den alten Konditionen zu vermieten.
„Im Einzelfall ist daher sogar eine Mietminderung wegen eines Mangels der Mietsache möglich“, ergänzt Kanzlei-Partner Dr. Michael Schultz. „Ein Mangel könne vorliegen, wenn der vereinbarte Gebrauch infolge eines behördlichen Verbots nicht mehr zulässig ist. Zwar trifft das Risiko eines solchen Verbots dann den Mieter, wenn dieses gerade an dessen Person oder Verhalten anknüpfe. Bei einer flächendeckenden Untersagung einer vertraglich vereinbarten Nutzung verwirklicht sich aber nicht bloß das Verwendungsrisiko des Mieters. Derartige Einschränkungen fallen auch in die Sphäre des Vermieters“, erläutert Schultz.
Realogis verzeichnet gestiegenen Bedarf an Logistikflächen
18.03.2020: Realogis verzeichnet im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Lieferflächen. Vor allem Heimlieferdienste und Lebensmittelhändler hätten derzeit einen erhöhten Bedarf an Grundstücken für neue Verteil- und Versandzentren. Auch der Einlagerungsbedarf für Güter des täglichen Bedarfs sowie von Ersatz- und Produktionsteilen habe sich erhöht.
Insolvenzgefahr! Öffentliche Auftraggeber müssen Rechnungen begleichen
18.03.2020: Ingenieurbüros und Bauunternehmen aus ganz Deutschland berichten laut dem Haupverband der Deutschen Bauindustrie, dass Kommunen Rechnungen für bereits geleistete Aufträge nicht begleichen wollen und dies zum Teil sogar schriftlich mit Hinweis auf laufende Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft begründen. Der Verband dazu:
Dieses Vorgehen gefährdet ohne Not die Existenz vieler Unternehmen und damit auch die Zukunft der Beschäftigten. Die Hilfsprogramme sind für diejenigen Branchen gedacht, die nun keine Kunden oder Aufträge mehr haben. Dies ist bei den Bau- und Ingenieurunternehmen aber anders. Es ist daher zentral, dass insbesondere öffentliche Auftraggeber ihrer Verantwortung gegenüber den Unternehmen gerecht werden und für einen Liquiditätsfluss bei bestehenden Bauvorhaben und eine weitergehende Auftragsperspektive bei Neuvergaben sorgen. Die Kerndienstleistungen der öffentlichen Verwaltung müssen weiterhin garantiert werden, dazu gehört auch das begleichen fälliger Rechnungen.
Dazu erklären Jörg Thiele, Präsident des Verbands Beratender Ingenieure, und Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie: "Es kann nicht sein, dass Unternehmen von öffentlichen Auftraggebern bewusst in die Insolvenz befördert werden. Kreditprogramme sollen schwerste Härten von Betrieben abfedern, die keine Aufträge mehr erhalten, sie sind aber kein genereller Ersatz für vertraglich vereinbarte Honorare. Wir fordern insbesondere die öffentliche Hand auf, eingehende Rechnungen umgehend zu begleichen, damit die Liquidität der Unternehmen nicht fahrlässig in Gefahr gebracht wird. Es gibt keinen Grund, Rechnungen nicht zu begleichen, im Zweifelsfall auch unter Vorbehalt. Nur so können wir als Unternehmer auch unserer Verantwortung für unsere Mitarbeiter gerecht werden und Massenentlassungen vermeiden."
Corona und die Immobilienpreise
16.03.2020: Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Wohn-Immobilienangebote aus? Sind sie in Anzahl und Quadratmeterpreisen nach wie vor stabil geblieben oder zeichnet sich allmählich ein Preisverfall ab? „Wir können weiterhin keine unüblichen Preisentwicklungen beobachten“, erklärt AVM-COO Christian Sauerborn. „Untersucht wurden die Angebote der Objektarten Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus und Eigentumswohnung.“ Um eine genaue Prognose abzugeben und jahreszeitentypische Schwankungen auszuschließen, hat das Team um Christian Sauerborn die Daten der zehn Städte ab 2017 hinzugezogen und analysiert. Auch hier gilt: „Vor diesem Hintergrund können wir noch keine Unüblichkeit in der Entwicklung der Anzahl der Angebote sehen. Zwar geht die Anzahl der Angebote zum Beispiel in Berlin ganz leicht nach oben. Das bewegt sich aber noch im Rahmen der üblichen zyklischen Schwankungen. Angesichts der aktuellen Situation kann die Auswirkung jedoch zeitnah kommen. Wir verfolgen den Markt weiterhin.“
Savills über Covid-19 und die Folgen
16.03.2020: Die Coronavirus-Pandemie hat nicht nur die Finanzmärkte, sondern mehr und mehr auch das öffentliche Leben in vielen Teilen der Welt fest im Griff. Inzwischen ist klar, dass die Ausbreitung von COVID-19 nicht mehr verhindert, sondern lediglich verzögert werden kann. Zweifellos wird das Virus auch an den deutschen Immobilienmärkten seine Spuren hinterlassen. Der Immobiliendienstleister Savills fokussiert darum auf mögliche kurz- und langfristige Folgen.
Kurzfristige Auswirkungen von Covid-19
- Am frühesten und nach jetzigem Stand der Dinge auch am stärksten betroffen ist der Hotelsektor. Die Auslastungsquoten sind vor allem an Messestandorten deutlich rückläufig und angesichts der in den meisten Bundesländern erlassenen Verbote von Veranstaltungen ab einer gewissen Teilnehmerzahl erscheint eine baldige Erholung unwahrscheinlich. Da manche Veranstaltungen lediglich verschoben werden, ist sicherlich nach überstandener Corona-Krise mit einem gewissen Nachholeffekt zu rechnen. Trotzdem sind selbst bei „mildem“ Verlauf erhebliche Umsatzeinbußen und ohne staatliche Unterstützung auch Insolvenzen zu erwarten.
- Selbiges gilt für den Einzelhandel, vor allem in touristischen Lagen. Ebenfalls starke Umsatzeinbußen dürften Geschäfte und gastronomische Einrichtungen in Bahnhöfen und Flughäfen verzeichnen.
- Auch Flexible Workspaces dürften bereits eine geringere Auslastung aufweisen, vor allem in Bezug auf ihre Veranstaltungräume. Mit einem existenzbedrohenden Ausmaß rechnet Savills aber erst bei deutlich steigender Zahl der Infizierten und einem länger anhaltenden Pandemieverlauf.
- Die Immobilieneigentümer spüren die oben beschriebenen Entwicklungen im Falle umsatzgebundener Mieten bzw. Pachten unmittelbar. Darüber hinaus rechnet Savills mit Mietreduzierungs- beziehungsweise Stundungsgesuchen besonders betroffener Nutzer.
- An den Vermietungsmärkten werden Anmietungsentscheidungen wegen der Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung sowie bestehender Reisebeschränkungen teilweise vertagt. Messbar niederschlagen wird sich das aber wohl erst in den Umsatzzahlen für das 2. Quartal.
- Auch am Investmentmarkt dürften sich Transaktionen aufgrund eventueller Reisebeschränkungen der Vertragspartner sowie erhöhter Unsicherheit verzögern. Die Verwerfungen an den Finanzmärkten haben gegenläufige Effekte auf die Immobilieninvestmentmärkte. Einerseits sind Anleiherenditen und Zinsen gesunken, wodurch Immobilien nochmals an relativer Attraktivität gewonnen haben. Andererseits hat der Kursrutsch an den Börsen die Immobilienquote in Multi-Asset-Portfolios steigen lassen – möglicherweise über die Zielquote hinaus. Mit kurzfristigen Immobilienverkäufen ist wohl nicht zu rechnen. Vielmehr dürften die Investoren zunächst abwarten, wie sich die Märkte in den kommenden Monaten entwickeln. Währenddessen ist die Risikoaversion noch höher als zuletzt, was sich an den Immobilienmärkten in einen stärker ausgeprägten Core-Fokus und eine entsprechende Renditespreizung zwischen Core und anderen Risikoklassen übersetzt.
Zwei mögliche Szenarios für die Mittelfristigen Auswirkungen
Szenario 1: Im günstigeren Fall erreicht die Zahl der weltweit Infizierten in den kommenden Wochen ihren Gipfel, um dann abzuflachen. Für die Konjunktur ergäbe sich dann ein U-Verlauf, das heißt ein rasches Einbrechen der wirtschaftlichen Aktivität, gefolgt von einer kurzen Talsohle und einer zügigen Erholung inklusive Nachholeffekten. In diesem Fall wären die Auswirkungen auf die deutschen Immobilienmärkte begrenzt. Zwar würden die oben beschriebenen kurzfristigen Effekte für einige Zeit Bestand haben, wären aber im Wesentlichen temporärer Natur, zumal die Bundesregierung bereits stützende fiskalpolitische Maßnahmen verabschiedet hat und im Bedarfsfall wohl noch weitere Maßnahmen beschließen würde. Gleichwohl rechnet Savills auch in diesem Szenario mit einem etwas höheren Mietausfallrisiko über alle gewerblichen Nutzungsarten hinweg, vor allem in den besonders betroffenen Segmenten. Manche Geschäftsmodelle sind selbst gegenüber einem kurzen Nachfrageeinbruch nicht resilient genug. Die Risikoprämien bei den Renditen würden auch in diesem Szenario vermutlich zunächst auf einem etwas höheren Niveau als zuletzt verharren. Die temporäre Unsicherheit dürfte sich zudem negativ auf die Verfügbarkeit von Fremdkapital auswirken. Dadurch, dass bereits jetzt Abschlüsse an den Investment- und Vermietungsmärkten verschoben werden und sich somit das gesamte Transaktionsgeschehen nach hinten verschiebt, ist für das laufende Jahr mit geringeren Flächenumsätzen und Transaktionsvolumina zu rechnen.
Szenario 2: Im ungünstigeren Fall steigt die Zahl der Infizierten auch in den nächsten Monaten weiter an und erreicht erst in der zweiten Jahreshälfte ihren Gipfel. Eine weltweite Rezession wäre dann kaum zu vermeiden. Für die Immobilienmärkte würde dies in allen Segmenten voraussichtlich deutlich sinkende Nachfrage, Flächenumsätze und Mieten sowie steigende Leerstände bedeuten. Auch die Nachfrage an den Wohnungsmärkten wäre in diesem Szenario wegen steigender Arbeitslosigkeit beziehungsweise sinkender Einkommen negativ betroffen. Am Investmentmarkt würden die Transaktionsvolumina sinken, weil erhöhte Risikoaversion auf steigende Marktrisiken träfe und Fremdkapital nur noch eingeschränkt zur Verfügung stünde. Die rückläufige Nachfrage träfe auf steigende Verkaufsbereitschaft und die Anfangsrenditen würden steigen.
Langfristige Auswirkungen - Chancen der Corona-Pandemie
Die Corona-Krise könnte Folgen weit über ihr Ende hinaus haben – wann auch immer sie überstanden sein wird. Bereits jetzt beeinflusst sie das Verhalten von Menschen und je länger sie das tut, desto wahrscheinlicher werden aus diesen Verhaltensweisen Gewohnheiten, die die Pandemie überdauern. Savills glaubt, dass die Pandemie in vielerlei Hinsicht jenen Wandel beschleunigen könnte, den die Digitalisierung in den letzten Jahren bereits eingeleitet hat. Viele der digitalen Technologien haben die Menschen in die Lage versetzt, Interaktionen online durchzuführen, die davor nicht ohne menschlichen Kontakt auskamen. Nun zwingt das Coronavirus die Menschen dazu, diese Möglichkeiten (intensiver) zu nutzen – selbst jene, die das bislang nicht getan haben. Zumindest erhöht es den Anreiz, auf menschlichen Kontakt zugunsten der Online-Interaktion zu verzichten.
Insofern könnte das Coronavirus als Digitalisierungsbeschleuniger wirken und auch an den Immobilienmärkten Prozesse geradezu „vorspulen“, die bislang langsam abliefen. Hierzu zählt zum Beispiel die Umsatzverschiebung vom stationären zum digitalen Einzelhandel. Schneller als bislang zu erwarten war, könnte der Flächenbedarf stationärer Einzelhändler sinken. An alternativen Nutzungen wird es nicht mangeln – daran dürfte auch Corona nichts ändern. Eine solche alternative Nutzung könnten, mehr als ohnehin schon, Flexible Workspaces sein. Jedenfalls beschert uns die Corona-Krise das womöglich umfangreichste Home-Office-Experiment der Geschichte. Nun könnte es sein, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber dieses Experiment anschließend für gescheitert erklären. Für wahrscheinlicher halten wir es aber, dass damit durchaus auch (überraschend) positive Erfahrungen gesammelt werden. Da sich zugleich jedoch die wenigsten Wohnungen als ideale Arbeitsumgebung erweisen dürften, rücken wohnortnahe Flexible Workspaces noch stärker in den Fokus. In diesem Zuge gewinnen Videokonferenzen und andere webbasierte Werkzeuge der Zusammenarbeit vermutlich stark an Bedeutung. Zusammen mit Online-Shopping, E-Learning, E-Gaming und so weiter treibt dies den Datenverkehr in neue Höhen und könnte Rechenzentren auf die Landkarte institutioneller Investoren katapultieren.
Während die Corona-Krise die Zeit wahrscheinlich in vielen Bereichen vorspult, könnte sie sie in anderen Bereichen aber auch zurückspulen. Schon jetzt hat sie offengelegt, wie anfällig die weltweiten Lieferketten sind, wenn sie von einem einzigen Land – in diesem Fall China – abhängig sind. Sie sind auch deshalb so abhängig, weil das seit einigen Jahrzehnten vorherrschende Just-In-Time-Konzept mit der Corona-Krise vor eine nicht zu bewältigende Herausforderung gestellt wurde. Beides, die Rolle der verlängerten Werkbank Chinas für die Welt und das Just-In-Time-Konzept, könnten infolge der Corona-Krise dauerhaft in Frage gestellt werden. Ersteres könnte dazu führen, dass wieder mehr Produktionskapazitäten in Deutschland angesiedelt werden. Letzteres könnte für einen stark steigenden Lagerflächenbedarf sorgen – nicht nur hierzulande.
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft erleichtert Stundungsregelungen
15.03.2020: Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) erleichtert die Stundung von Beiträgen für beitragspflichtige Unternehmen, die durch das Coronavirus außergewöhnlich belastet sind. „Wir wollen unseren Mitgliedsbetrieben jetzt schnell und wirksam dabei helfen, mit den Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus umzugehen, indem wir die Stundung erleichtern und damit finanzielle Entlastung schaffen,“ sagt Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der BG BAU. Die zuständige Beitragsbearbeitung der BG BAU wurde daher umgehend angewiesen, den entsprechenden Anträgen einfach und unbürokratisch nachzukommen.
Corona und die Logistikbranche
12.03.2020: Die vorläufigen Ergebnisse einer Blitz-Umfrage des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International zeigen: Die Logistikimmobilienbranche ist aktuell (noch) relativ unbeeindruckt von den aktuellen Geschehnissen. 41 Prozent der Marktakteure meldeten, dass sie derzeit trotz des Trubels durch den Corona-Virus keine Einschränkungen in ihren Geschäftsaktivitäten verzeichnen. Gerade einmal 15 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Vorkehrungen getroffen haben, die über die vorsorglichen Maßnahmen wie Reiseeinschränkungen, Home Office und erhöhte Hygienemaßnahmen hinausgehen - darunter zählen auch die Umstrukturierung von Prozessen oder die Suche nach alternativen Zulieferern.
Nur zwei Prozent gaben an, Projekte vorerst komplett eingestellt zu haben, um den weiteren Verlauf zu beobachten. Dies betraf in erster Linie Unternehmen aus dem Handel und dem produzierenden Bereich. 15 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Transport / Logistik gaben an, spürbare Einschränkungen im Liefer- und Warenverkehr zu vermerken. Neun Prozent der Logistikunternehmen haben im Zuge der aktuellen Entwicklungen Prozesse umstrukturiert. Teilnehmer die angaben, dass sie derzeit keinerlei Einschränkungen verspüren, kamen überwiegend aus dem Bereich Projektentwicklung und Investment.
Shared Offices als Unterstützung in der Infektionsprävention
11.03.2020: Beispiel SleevesUp! Der Frankfurter Anbieter für Shared- und Managed Office-Lösungen SleevesUp! Spaces unterstützt Unternehmen in der Corona-Krise dabei, Teams dezentral zu organisieren. Um gegen die Folgen einer Infektion im Team geschützt zu sein, teilen immer mehr Firmen Teams auf. Die Teammitglieder arbeiten dann an unterschiedlichen Standorten. „Unsere Infrastruktur eignet sich hervorragend dafür, im näheren Umkreis von Frankfurt Teams einen Arbeitsplatz oder Büro zur Verfügung zu stellen.“ sagt Dr. Sebastian Schmidt, Geschäftsführer von SleevesUp!. "Wir betreiben in Frankfurt vier CoWorking-Standorte und vier weitere im Umland von Frankfurt. Wenn ein Kunde seine Mitarbeiter beispielsweise vier Wochen dezentral unterbringen möchte, machen wir das möglich."
Immobilienpreise trotz Corona stabil
11.03.2020: Eine Auswertung von der Sprengnetter GmbH zeigt: In Bezug auf Angebotsanzahl und Quadratmeterpreise gibt es 2020 keine Auffälligkeiten. Die Immobilienpreise in den größten deutschen Städten bleiben aktuell stabil. Die Auswertung bezieht sich auf die Städte Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Untersucht wurden alle verfügbaren Angebote der Objektarten Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus und Eigentumswohnung. „Sprengnetter hat in den letzten Jahren eine der größten Immobiliendatenbanken in Deutschland und Österreich aufgebaut, in die u.a. laufend aktuelle Transaktionsdaten einfließen“, erläutert COO Christian Sauerborn. „Für die aktuelle Untersuchung auf Preisschwankungen haben wir die verfügbaren Angebote ausgewertet und uns die Anzahl wie auch die Preise angesehen. Bis dato sind keinerlei extreme Marktschwankungen aufgetaucht. Wir beobachten das Geschehen weiter sehr genau.“
Coronavirus als Treiber für neues Einkaufsverhalten
10.03.2020: 52 Prozent der Onlinelebensmittelkäufer*innen kaufen im Vergleich zu den vergangenen ein bis zwei Jahren ihre Lebensmittel häufiger online ein – oft eine bewusste Entscheidung, um den Gang in den Supermarkt zu vermeiden. Dabei wandern Nudeln, Konserven, Reis – Lebensmittel, die kein Risiko bezüglich Produktqualität beinhalten und sich lange halten – zuerst in den Onlinewarenkorb. Zu diesem Ergebnis, das in Zeiten des neuartigen Coronavirus besonders interessant ist, kommt die neue Studie „Lebensmittel online – heute und 2030“ des IFH Köln.
Die Sorge um die Produktqualität ist der Hauptgrund gegen einen Einkauf von Lebensmitteln im Internet. Dies wird durch die fehlende multisensuelle Begutachtung und Befürchtungen bezüglich Unterbrechungen der Kühlkette befeuert. Zudem sagen 53 Prozent der Konsument*innen, dass sie aufgrund ihrer Zufriedenheit mit den stationären Einkaufsmöglichkeiten keinen Grund für den Onlinekauf sehen. Auch die hohen Lieferkosten sind ein Grund für die Befragten Lebensmittel nicht online zu bestellen. In Anbetracht von zunehmenden Meldungen rund um das Coronavirus erfolgt eine Neubewertung: Die Lebensmittellieferung nach Hause ist für viele Konsument*innen nicht nur eine bequemere Option für den Wocheneinkauf, sondern aktuell auch die gefühlt sicherere Wahl.
Dramatische Entwicklungen in der Hotelbranche
10.03.2020: Engel & Völkers Hotel Consulting hat gemeinsam mit dem Technologieunternehmen HQ revenue die Auswirkungen des Corona Virus auf die Hotel-Buchungslage der Messestädte Berlin und Frankfurt im Zeitraum 18. Februar bis 9. März untersucht. Die Folgen des Corona-Virus sind in Frankfurt und Berlin deutlich zu spüren. Durch die Absage der ITB (Internationale Tourismus-Börse) sank die durchschnittliche Zimmerauslastung in Berlin in der Messewoche vom 2.–8. März auf rund 58 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 27 Prozentpunkte gegenüber der Auslastung im Vorjahr. In Frankfurt wird die Verschiebung der Light & Building Messe ebenfalls zu Rückgängen in der Zimmerauslastung führen. Aufgrund zahlreicher Stornierungen sinkt die erwartete Zimmerauslastung an den Tagen, an denen die Messe stattfinden sollte, zum Teil um 44 Prozentpunkte.
Derweil werden die Leipziger Hoteliers vom Ausfall der Leipziger Buchmesse hart getroffen. Das Ausbleiben von 280.000 Messebesuchern werden die Vorhalter von rund 20.000 Betten zu spüren bekommen. Die DEHOGA geht davon aus, dass 80 Prozent der gewohnten Auslastungszahlen zur Messezeit wegbrechen werden. Insgesamt rechnet die Stadt mit einem Verlust von mindestens 100 Millionen Euro und verweist auf sämtliche Bereiche, die von dem Messe-Aus berührt werden: Messeveranstalter, Hoteliers, Gastronomen, ÖPNV, Taxi-Fahrer, Messebau-Firmen, Speditionen...
Die DEHOGA führte zudem selbst eine Umfrage unter 10.000 Hotels, Restaurants und Caterern durch, bei der 82,9 Prozent der Hoteliers Umsatzeinbußen aufgrund der Entwicklungen rund um den Coronavirus beklagten. Dabei ging die Nachfrage sowohl im Firmengeschäft als auch auf dem Privatsektor spürbar zurück.
MIPIM wird in den Juni verschoben
05.03.2020: Das Maklerunternehmen Avison Young gab bekannt, dass es aufgrund der ungewissen Lage rund um den Coronavirus auch den Ersatztermin der MIPIM nicht wahrnehmen werde. Laut Thomas Daily lassen andere Unternehmen offen, ob sie zum Ersatztermin an dem Branchentreff teilnehmen werden oder nicht.
29.02.2020: Reed MIDEM, Organisator der MIPIM gibt heute bekannt, dass die Ausgabe 2020 der Veranstaltung verschoben wurde und vom 2. bis 5. Juni in Cannes stattfinden wird. Der ursprüngliche Termin der MIPIM vom 10. bis 13. März ändert sich aufgrund wachsender Bedenken im Zusammenhang mit dem Coronavirus (Covid-19). "Das Wohlergehen unserer Kunden und Mitarbeiter ist unsere Priorität. Angesichts des sich verändernden Umfelds ist es am besten, die MIPIM auf Juni zu verschieben", sagte Paul Zilk, Chief Executive von Reed MIDEM. Am gleichen Tag erging ein Verbot der französischen Regierung für Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern. Dieses hätte die MIPIM ebenfalls betroffen.
ZIA verschiebt Tag der Logistikimmobilie
28.02.2020: Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hat sich dazu entschlossen, den Tag der Logistikimmobilie am 5. März 2020 in Berlin in den September dieses Jahres zu verschieben. „Die aktuellen Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland haben uns zu diesem Schritt bewogen“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. Ein konkreter Termin für den Tag der Logistikimmobilie 2020 wird in Kürze bekanntgegeben.
Wird Hotelkonferenz International Hospitality Investment Forum in Berlin verschoben?
28.02.2020: Thomas Daily berichtet von Gerüchten, wonach auch die Hotelkonferenz International Hospitality Investment Forum in Berlin auf der Kippe stünde, beziehungsweise auf Druck der Behörden verschoben werden soll. Eigentlich soll die Konferenz vom 3-4. März gemeinsam mit der Tourismusmesse ITB Berlin stattfinden. Wie CoStar News UK berichtet, wird die Hotelkonferenz verschoben. Auch das Aus der ITB wird aktuell diskutiert.
Update vom 02.03.2020: Die ITB wurde ersatzlos gestrichen. Die Hotelkonferenz International Hospitality Investment Forum wurde auf den 4. bis 6. Mai 2020 verschoben.
Branchen-Großevent MIPIM gefährdet?
27.02.2020: Die wichtige Immobilienveranstaltung MIPIM versammelt Akteure aus allen Bereichen der internationalen Immobilienbranche für vier Tage in Cannes. Diese soll wie geplant vom 10-13. März 2020 stattfinden, zumindest wenn man nach den Ausführungen auf der offiziellen Website zum Event geht. Hier versichert Veranstalter "Reed MIDEM", dass die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer der Veranstaltung oberste Priorität habe und die Entwicklungen kontinuierlich verfolgt würden. Dieser Absichtsbekundung zum Trotz verkündete der Groß-Teilnehmer Cushman & Wakefield, dass er nicht an der MIPIM teilnehme. Branchenkenner gehen davon aus, dass weitere Absagen folgen werden. PGIM, Knight Frank, Klépierre Deutschland, Savills und EY zogen noch am 27.02.2020 zurück. Am 28.02.2020 sagte beispielsweise die Centrum Gruppe der MIPIM ab. Dazu gesellten sich: Angermann, Corestate, Drees & Sommer, JLL, CBRE, Tristan, LaSalle, CapitaLand und Siemens Real Estate. Wie unterdessen unsere Schwester-Publikation CoStar News UK erfahren hat, wird die Hotelkonferenz International Hospitality Forum (IHIF), die nächste Woche zusammen mit der Tourismusmesse ITB in Berlin stattfinden soll, verschoben. Auch Avison Young, Colliers, Blackstone, Land Securities, Lloyds Bank, Greycoat, Grosvenor und Legal & General gelten als sichere Absage-Kandidaten. Reed MIDEM bleibt derweil dabei, die MIPIM durchziehen zu wollen.
Light + Building: Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik auf September 2020 verschoben
24.02.2020: Die Light + Building ist das wichtigste internationale Branchentreffen für Architekten, Industrie, Handwerk, Handel und Planer. Aufgrund der verstärkten Verbreitung des Coronavirus in Europa hat sich die Messe Frankfurt nach intensiven Beratungen für die Verschiebung der Light + Building entschieden. Die Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik findet nicht vom 8. bis 13. März, sondern zwischen Mitte und Ende September 2020 in Frankfurt am Main statt.
Vor allem das unerwartete Auftreten von Covid-19 in Italien erforderte eine neue Bewertung der Situation in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt. Neben Italien stellt zudem China die größte Aussteller- als auch Besuchergruppe. Dementsprechend forderte das Gesundheitsamt eine mehrstufige gesundheitliche Prüfung von Messegästen aus China, die durch die Messe Frankfurt nur mit unverhältnismäßigem Aufwand hätte realisiert werden können. Hinzu kommen vermehrt Reiserestriktionen, die es potenziellen Besuchern wie Ausstellern erschweren, an der Messe teilzunehmen. Aus diesen Gründen hat sich der Veranstalter für eine Verschiebung der Light + Building entschieden.