Der Deutsche Städtebaupreis fördert seit 40 Jahren eine zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur. Den Städtebaupreis 2020 erhielt eine Quartiersentwicklung in Berlin: das Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt. Was das Quartier ausmacht, erfahren Sie hier. Zusätzlich verraten wir Ihnen die restlichen Preisträger.
Der in zweijährigem Turnus von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) mit maßgeblicher Unterstützung der Wüstenrot Stiftung verliehene Städtebaupreis geht in der Auslobung DSP 2020 an das Projekt "Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt" in Berlin. Ein Kreativ-Quartier rund eine ehemalige Blumengroßmarkthalle, die von Daniel Libeskind 2012 für das gegenüberliegende Jüdische Museum zu einer Akademie umgebaut wurde. Hier finden sich Wohn-, Gewerbe- und Atelierhäuser, ergänzt um das neue Verlagshaus der taz. Die Baufelder des Quartiers wurden auf Grundlage eingereichter Entwicklungskonzepte vergeben.
Zum Städtebaupreis 2020 wurden mit 81 Bewerbungen besonders viele Projekte eingereicht. Das Spektrum war sehr breit: stadtstrukturell-geographisch, thematisch, baulich-räumlich. Vom Rathausneubau im städtebaulichen Kontext einer kleinen Kommune bis zum großen Konversionsprojekt einer Metropolregion sah sich die interdisziplinär zusammengesetzte Jury (Stadtplanung, Architektur, Freiraumplanung, Denkmalpflege, Wirtschaft, Soziologie) vor schwierige Entscheidungen gestellt.
Deutscher Städtebaupreis für Berliner Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt
„Das Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin Kreuzberg ist exemplarisch für einen ko-kreativen Stadtumbau, der das gemeinsame Leben und Arbeiten in den Mittelpunkt stellt und langfristig nachhaltige Entwicklungsstrategien im Quartier verfolgt. Das Projekt setzt Orientierung und Maßstäbe für die sozial orientierte, von vielfältigen Akteuren getragene Stadtentwicklung und ist im Sinne des Deutschen Städtebaupreises besonders beispielgebend. […]“ betont die Juryvorsitzende Prof. Dr. Christina Simon-Philipp, HFT Stuttgart.
Video: Vorstellung des Preisträgers mit Begründung der Auszeichnung
Das ist der Deutsche Städtebaupreis
Der Deutsche Städtebaupreis hat die Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur zum Ziel. Er wird ausgelobt von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und von der Wüstenrot Stiftung gefördert. Es werden in der Bundesrepublik Deutschland realisierte städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen Entwicklung im städtischen und ländlichen Kontext auszeichnen. Dabei sollen die Projekte in herausragender Weise den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raumes, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.
Alle Preisträger des Deutschen Städtebaupreises 2020
In ihrer Sitzung im Februar 2021 vergab die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Christina Simon-Philipp neben dem Städtebaupreis und dem Sonderpreis "Städtebau revisited: Preise – Praxis – Perspektiven" noch sechs Auszeichnungen sowie sieben Belobigungen. Der Städtebaupreis ist mit 15.000 Euro und der Sonderpreis mit 5.000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen erhalten 1.000 Euro und als vierte Kategorie werden Belobigungen ausgesprochen.
Deutscher Städtebaupreis 2020 | |
Preisträger | Berlin| Quartier am ehemaligen Blumengroßmarkt |
Auszeichnung | Bremen | Waller Sand |
Heilbronn | Stadtquartier Neckarbogen | |
Regensburg | Jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge | |
Tirschenreuth | Ort des Lernens - Revitalisierung der historischen Fronfeste | |
Belobigung | Anklam | Hansestadt Anklam- Rückkehr zur vertikalen Stadt |
Burg | Stadt Landschaft Burg | |
Frankfurt am Main | Riederwald-Siedlung, Friedrich-List-Straße | |
Maitenbeth | Rathaus Maitenbeth | |
München | Stadtquartier an der Leopoldstraße | |
Sonderpreis 2020 "Städtebau revisited: Preise – Praxis – Perspektiven" | |
Preisträger | Tübingen, 2001| Städtebaulicher Entwicklungsbereich Stuttgarter Straße, Französisches Viertel |
Auszeichnung | Hochheim am Main, 1983 | Planungsberatung und Initiativplanungen zur Regeneration der Altstadt sowie bisher verwirklichte Erneuerungsmaßnahmen |
Köln, 1982 | Ersatzwohnungsbau und Blocksanierung auf dem Areal der ehemaligen Schokofabrik Stollwerck im Sanierungsgebiet Severinsviertel | |
Belobigung | München, 2008 | Jüdisches Zentrum |
Ulm, 2006 | Neue Mitte Ulm – Stadtumbau im Bürgerdiskurs |
Filme zu allen Preisträgern und belobigten Projekten finden Sie hier