Dresden: 600 neue Wohnungen in alter Militärstadt

Dresden: 600 neue Wohnungen in alter Militärstadt

Dresden: 600 neue Wohnungen in alter Militärstadt
Das heutige Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden bildete früher als Arsenalhauptgebäude den Mittelpunkt der Garnisonsstadt Albertstadt. Quelle: felixmoese1 from Pixabay.

Sachsens Landeshauptstadt erhält an der Stauffenbergallee und Marienallee ein neues Wohnquartier, zu dem auch reichlich Gewerbe gehört. Wie die Pläne konkret aussehen und warum das bereits 2015 vorgestellte Projekt erst jetzt an Fahrt gewinnt.

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Wo sich einst eine der größten zusammenhängenden Kasernenanlagen in Deutschland befand, soll nun ein modernes Wohnquartier entstehen: Die Rede ist von der Albertstadt in Nordosten von Dresden. Hier verfolgt der Leipziger Projektentwickler ImmVest Wolf GmbH weitreichende Pläne. So sollen an der Stauffenbergallee und Marienallee neben rund 600 neuen Wohnungen auch ergänzende Angebote wie Handel, nicht störendes Gewerbe und Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Die Bauarbeiten haben unlängst begonnen, heißt es in den lokalen Medien. „Im Oktober, November wollen wir mit dem Hochbau beginnen“, lässt sich Steffen Funkt, der Dresdner Niederlassungsleiter, Anfang August 2020 in den „DNN“ zitieren.

Quartiersentwicklung mit langer Vorgeschichte

Die Planungen für das „Albertstadt Ost“ genannte Projekt laufen schon lange. Sie wurden erstmals 2015 im Ortsbeirat präsentiert – damals noch mit weitaus mehr Wohnungen. Die Herausforderung: Das Neubaugebiet grenzt direkt an die Heeresoffiziersschule der Bundeswehr. Und die soll für sich selbst bis zuletzt einen möglichen Schallpegel von 65 Dezibel zu Tages- und Nachtzeiten gefordert haben – ein Anspruch, der im Hinblick auf die Lautstärke Wohnungsbau unmöglich gemacht hätte.

Doch nach langen Verhandlungen kam man nun dem Investor entgegen. Dieser könne mit einer angepassten Planung das Vorhaben vorantreiben, etwa mit Schallschutzanlagen oder einer schallabweisenden Anordnung der Baukörper, schreiben die „DNN“.

Auch städtische Wohnungen in Planung

Neben Immvest Wolf ist auch die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG (WiD) in die Quartiersentwicklung involviert. Insgesamt 105 Wohnungen will das Unternehmen errichten, rund zwei Drittel davon auf einem Grundstück, das noch der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH gehört.

Architektonisch zielt der Bebauungsplan auf eine Fortführung der historisch geprägten städtebaulichen Struktur der Militärstadt ab. Dafür wurden Fassaden entwickelt, die sich in die vorhandene Bebauung einfügen, heißt es.

Weiteres Projekt in der Albertstadt

Für ein zweites großes Wohnungsbauvorhaben in der Albertstadt laufen aktuell noch die Abstimmungen. Am Jägerpark will die gleichnamige, eigens dafür gegründete Wohnungsbaugesellschaft ebenfalls um die 600 Wohnungen bauen. Allerdings bestehen auch hier Konflikte mit der Bundeswehr

Areal mit langer Geschichte

Die Historie der Albertstadt reicht bis in die Gründungszeit des  Deutschen Kaiserreiches zurück. Anfang der 1870er Jahre entstand zur Vergrößerung der sächsischen Armee eine eigenständige Militärstadt am Rande der Dresdner Heide. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die umfangreichen Kasernenanlagen nicht mehr benötigt, das Areal wandelte sich zum Industriegebiet. Im Jahr 1945 wurde die Albertstadt als Stadtteil Dresdens eingemeindet.

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