Die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) hat Anfang Januar 2024 im Dresdner Stadtteil Gruna 20 neue bezahlbare Wohnungen fertiggestellt. Auf drei Etagen bietet das Mehrfamilienhaus an der Schrammsteinstraße 18 ein neues Zuhause für etwa 60 Personen. Derweil liegen alleine bei der WiD 517 weitere bezahlbare Neubauwohnungen für Dresden auf Eis.
Das Mehrfamilienhaus bietet neben kleinen Single- und Seniorenwohnungen auch größere Familienwohnungen. Die Mieten liegen aktuell bei 7,48 Euro pro Quadratmeter. Alle Wohnungen sind 20 Jahre lang mietpreis- und belegungsgebunden. Mieterinnen und Mieter benötigen einen Wohnberechtigungsschein vom Sozialamt.
So wohnt es sich in den neuen Sozialwohnungen in Dresden Gruna
Das neue Haus fügt sich harmonisch ins Wohngebiet ein. Geräumige Balkons und viel Grün im Hofgarten laden die Bewohnerinnen und Bewohner im Sommer zum Verweilen und Erholen ein. Das Gebäude ist als Energieeffizienzhaus 55 EE klassifiziert, dafür hat die WiD auch Zuschüsse der bundeseigenen Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten. Mit dem Partner SachsenEnergie wurde ein innovatives Heizsystem eingebaut, das eine Luft-Wärmepumpe mit Fernwärme kombiniert.
Auch an der Schrammsteinstraße arbeitet die WiD wieder mit ihrem Kooperationspartner teilAuto zusammen. Zwei Carsharing-Stellplätze sind auf dem Grundstück vorhanden. Sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Nachbarschaft können die Autos mieten. Mieterinnen und Mieter der WiD erhalten sogar vergünstigte Angebote.
Bedarf ist da, aber Bedingungen für neue Bauvorhaben stimmen nicht
WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel würde gern noch mehr Sozialwohnungen bauen: „Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Neubau an der Schrammsteinstraße. Natürlich freuen wir uns sehr, unser achtzehntes Mehrfamilienhaus fertiggestellt zu haben. Die Nachfrage ist groß, schon jetzt sind fast alle Wohnungen vermietet. Die ersten Mieterinnen und Mieter ziehen Anfang Februar ein. Doch schauen wir nach vorn, so müssen wir festhalten, dass sich nur noch zwei Wohngebäude der WiD im Bau befinden. Obwohl der Bedarf an preiswerten Wohnraum ungebrochen ist, gelingt es uns mit den aktuellen Förder- und Finanzierungsbedingungen nicht, neue Bauvorhaben zu beginnen.“
Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann mahnt: „Dringender denn je sind jetzt staatliche Förderinstrumente, die den sozialen Wohnungsbau wieder bezahlbar machen. Denn Wohnungsbau ist Ländersache. Kurz vor Weihnachten hat uns die Landesregierung zwar eine verbesserte Mietensubvention versprochen, aber ‚scharf geschaltet‘ ist die neue Richtlinie zu meinem Bedauern immer noch nicht. So geht wertvolle Zeit im Kampf gegen den angespannten Wohnungsmarkt verloren. So kommt der soziale Wohnungsbau nicht voran. Das ist zutiefst frustrierend. Unsere Wohnungsbaupartner benötigen endlich Planungs- und Finanzierungssicherheit vom Freistaat. Neben der Mietensubvention braucht es zusätzlich zinslose oder zumindest vergünstigte Darlehen, die Bauen wieder möglich machen. Mittelfristig müssen wir außerdem über die Bereitstellung staatlicher Grundstücke und den kommunalen Finanzausgleich sprechen.“
Sozialwohnungsbau in Dresden liegt auf Eis
Ende 2023 verfügte die WiD über 510 neu gebaute Sozialwohnungen. Im Jahr 2024 stellt die WiD noch 13 Wohnungen an der Dopplerstraße in Trachau fertig. Für ein Gebäudeensemble an der Moritzburger Straße in Pieschen mit 29 Wohnungen haben die Bauarbeiten 2023 begonnen. Die Planungen für 517 weitere neue Wohnungen liegen wegen der schwierigen bau- und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf Eis.