Kommt das Asset Wohnen wirklich so unbeschadet durch die Krise, wie überall zu lesen ist? Wie so oft lohnt ein genauerer Blick. Etwa auf ein Projekt der Baywobau in Dresden, bei dessen Vermarktung es unerwartete Stolpersteine zu überwinden galt. Alle Informationen zu den im Bau befindlichen Stadthäusern.
Der Immobilienmarkt trotzt der Krise, so ist es derzeit regelmäßig zu lesen. Im Großen und Ganzen mag das stimmen. Aber die Crux liegt im Detail, findet Berndt Dietze, Geschäftsführer der Baywobau Dresden. Mit Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres startete sein Unternehmen den Verkauf für 49 Wohnungen im Bauprojekt an der Nöthnitzer Straße im Universitätsviertel.
Corona-Verwerfungen behindern Verkauf von Eigentumswohnungen in Dresden
„Es gab einen Run auf diese Häuser. Wir hatten schon nach eineinhalb Monaten 39 Reservierungen geschlossen“, erinnert sich Dietze. Aber auf dem Weg zum Notar seien zwölf Interessenten wieder abgesprungen. Es gab ausschließlich ökonomische Gründe. Bei den potenziellen Käufern wuchsen die Sicherheitsbedenken, ausgelöst durch die Pandemie. So hatten beispielsweise ein Gastronom und ein Ladeninhaber die Zuversicht in unsicheren Zeiten verloren. Andere bekamen corona-bedingt schwerer einen Bankkredit oder brauchten das Geld derzeit für andere Ausgaben dringender. Die Baywobau fand jedoch schnell neue Käufer.
Baywobau errichtet im Dresdner Universitätsviertel sieben Stadthäuser mit 49 Eigentumswohnungen
Im Herbst 2020 hat auf der Fläche an der Nöthnitzer Straße der Bau dieser 49 Wohnungen in sieben Stadthäusern begonnen. Die Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen sind zwischen 79 und 106 Quadratmeter groß. Sie verfügen über Balkone beziehungsweise kleine Gartenteile. Die Baywobau Dresden ruft dafür Preise um die 4.800 Euro pro Quadratmeter auf. Da die Wohnungen im Direktvertrieb vermarktet werden, sparen die künftigen Eigentümer zusätzliche Provisionen.
Architektonisch passen sich die Gebäude mit zwei und drei Etagen dem gewachsenen Universitätsviertel an. Im unmittelbaren Umfeld gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindertagesstätten und Arztpraxen. Die Haltestellen zweier Buslinien sind ebenso wie der Südpark in der Nähe. Die neuen Wohnhäuser entstehen an der Nöthnitzer Straße in zweiter Reihe. Später werden drei große Universitätsgebäude deren Bewohner vom Straßenlärm abschirmen. Derzeit verhandelt die Baywobau Dresden mit dem Freistaat über diese Bauprojekte.
Baywobau plant weitere Projekte in Dresden
Die Baywobau hat das Grundstück von einem Projektentwickler gekauft. Die Preise sind auf dem Dresdner Markt stark gestiegen. Dietze wäre froh, wenn es mehr preiswerte Grundstücke für den Wohnungsbau gäbe. Die Nachfrage sei da. Aber die Grundstückspreise dürften maximal zwischen 300 und 400 Euro pro Quadratmeter betragen, um Kaltmieten von 10,50 Euro pro Quadratmeter realisieren zu können. „Dann könnten auch mietpreisgebundene Wohnungen mit sieben Euro je Quadratmeter gebaut werden“, sagt Dietze. Bei den Preisen in der Innenstadt sei es einfach nicht möglich, diese günstigen Mieten anzubieten.
Der Baywobau-Dresden-Chef bleibt stets optimistisch. So hofft er, im Herbst ein lange geplantes Wohnprojekt an der Saalhausener Straße beginnen zu können. Dort sollen etwa 170 Wohnungen entstehen.
Aufmacherfoto: Stadthäuser mit Eigentumswohnungen in der Nöthnitzer Straße in Dresden. Copyrigh: Baywobau