Unsichtbares sichtbar machen, auch wenn es erst einmal nur im Kopf geschieht. Frank Wießner, Projektentwickler und Dresden-Patriot, hat immer eine Vision, sein Festhalten, Beharren und sein Optimismus sind nicht sehr häufig zu finden in der Immobilienbranche.
Mit dem Narrenhäusel, direkt am Goldenen Reiter in Dresden, zeigte er das bereits eindrucksvoll. Das Original wurde 1755 für den Hofnarren Augusts des Starken, Joseph Fröhlich, gebaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das kleine Haus – es wird lediglich Gastronomie und Ferienwohnungen beherbergen – sorgte für großen Wirbel, zähe Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, für einen Architekturwettbewerb, weitere Nachbesserungen. Nun wird es bald losgehen.
Quartier ums Venezianische Haus: So könnte der Elbberg aussehen
Und schon hat Frank Wießner das nächste Projekt im Auge: Nah an der Brühlschen Terrasse, direkt an der Carolabrücke und damit mitten in der Innenstadt. Wer heute sich genau dahin stellt, sieht Busse an- und abfahren. Auf der Wiese vor eben jenem Busparkplatz will Frank Wießner das Venezianische Haus wiederaufbauen. Das ist nicht so bekannt, obwohl die Archive jede Menge Material bereithalten. Allerdings hat Frank Wießner nicht nur die Vision von jenem neogotischen Gebäude, sondern will mit mehreren Häusern drum herum ein Viertel schaffen. So wie vor 1945, als der sogenannte Elbberg kleinteilig bebaut war und das Zuhause zahlreicher Künstler war.
Die Vision: Um das Venezianische Haus sollen mindestens sieben Häuser entstehen. Ob sie moderne oder historische Fassaden haben, könnte durch einen Architektenwettbewerb entschieden werden. Sie bilden mit dem Trio am Terrassenufer ein Geviert mit Innenhof, in den man über zwei Durchgänge an der Steinstraße und der Carolabrücke gelangt.
Visionen für ein neues Dresdner Quartier
Da das Grundstück der Stadt Dresden gehört, geht Frank Wießner seinen Plan wie folgt an: Er ließ verschiedene Visualisierungen fertigen, wie das neue Mini-Quartier aussehen könnte. Damit will er den Stadtrat überzeugen. Und mit Solaranlagen Dachbegrünungen, mit einer Mischnutzung aus Ateliers, Galerien, Gastronomie, Büros, Wohnungen – darunter Sozialwohnungen.
Auch für den Einwand, dass an dieser Stelle Flutgefährdung herrsche, hat Frank Wießner einen Plan: Entweder werden die Bereiche durchflutbar gebaut oder mit Schotten vor Hochwasser geschützt.
Senckenberg-Campus: Baustart für Millionenprojekt in Görlitz