Erfurt: Büromarkt bleibt stabil, öffentliche Hand als wichtiger Faktor

Erfurt: Büromarkt bleibt stabil, öffentliche Hand als wichtiger Faktor

Erfurt: Büromarkt bleibt stabil, öffentliche Hand als wichtiger Faktor
Quelle: analogicus / Pixabay

STRATEGPRO Real Estate hat einen Büromarktbericht vorgelegt und sieht einen weiteren Anstieg der Spitzenmiete sowie eine stabile Spitzenrendite von 5,90 Prozent.

IMMOBILÉROS - Der Podcast für die Immobilienbranche

Der Erfurter Büromarkt zeigt sich auch 2024 in einer robusten Verfassung. Während große deutsche Bürostandorte mit steigenden Leerständen und einer zurückhaltenden Nachfrage zu kämpfen haben, entwickelt sich der Markt in Erfurt weiterhin positiv. Das ist das Ergebnis des zweiten Büromarkt-Berichtes von STRATEGPRO Real Estate. Der Flächenumsatz erreichte 2024 rund 37.000 Quadratmeter und lag damit nicht nur über dem Vorjahreswert von 22.000 Quadratmetern, sondern auch über dem fünfjährigen Durchschnitt von 28.000 Quadratmetern. Insbesondere die Eigennutzungen haben sich nach einem schwachen Jahr 2023 wieder erholt: Während im Vorjahr keine neuen Flächen in Eigenverwendung genutzt wurden, lag dieser Wert 2024 bei 10.000 Quadratmetern.

Auch der Büroflächenbestand in Erfurt wuchs weiter. Mit einem Zuwachs von 11.000 Quadratmetern liegt der Gesamtbestand nun bei 1,68 Millionen Quadratmetern. Allerdings verzögerten sich einige Neubauprojekte, sodass dem Markt rund 11.000 Quadratmeter weniger als ursprünglich prognostiziert zugeführt wurden. Dennoch konnte ein Großteil der Büroflächen bereits vor ihrer Fertigstellung vermietet werden, was die anhaltend hohe Nachfrage nach modernen Arbeitsräumen unterstreicht.

Umsatz nach Branchen

Der Erfurter Büromarkt wurde 2024 maßgeblich von der öffentlichen Hand geprägt. Mit einem Umsatzanteil von 24,7 Prozent stellte dieser Sektor die größte Nutzergruppe dar. Besonders hervorzuheben ist der Eigennutzerbaustart der Deutschen Bahn AG, die in der ICE-City Ost mit dem Bau des DB Campus begann. Das Projekt umfasst eine Bürofläche von 7.600 Quadratmetern und zeigt die Bedeutung Erfurts als Verwaltungs- und Behördenstandort.

Weitere wichtige Branchen waren:

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Verschiebung in der Branchenverteilung. Während 2023 noch Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie der Bereich Kommunikation, IT und EDV die stärksten Segmente waren, sind 2024 vermehrt klassische Verwaltungs- und Dienstleistungssektoren für den Flächenumsatz verantwortlich.

Sinkende Leerstände und steigende Mieten

Die Leerstandsquote ist 2024 weiter gesunken und liegt nun bei 4,1 Prozent (2023: 4,4 Prozent). Zum Jahresende standen in Erfurt insgesamt rund 69.000 Quadratmeter Bürofläche leer. Dabei konzentrieren sich größere unvermietete Flächen vor allem auf dezentral gelegene Bürogebäude mit durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Ausstattungsstandards. Die hohe Nachfrage nach modernen Büroflächen in zentralen Lagen hält den Leerstand auf einem niedrigen Niveau.

Die Mietpreise haben sich weiter nach oben entwickelt:

Auffällig ist, dass sich einige Neubauprojekte bereits mit deutlich höheren Angebotsmieten in der Vermarktung befinden. Daher ist für 2025 mit einem weiteren Anstieg der Spitzenmieten zu rechnen. Gleichzeitig verstärkt der Wunsch vieler Mieter nach modernen, gut ausgestatteten Büroflächen den Trend zur Mietsteigerung in zentralen Lagen.

Büroinvestmentmarkt: Attraktive Renditen trotz Herausforderungen

Der Büroinvestmentmarkt in Erfurt bleibt trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen stabil. Ein wesentlicher Faktor für das robuste Transaktionsvolumen ist die vergleichsweise hohe Nettoanfangsrendite, die im Vergleich zu den deutschen Top-7-Bürostandorten aktuell zwischen 120 und 150 Basispunkten höher liegt.

Prognose für 2025: Weiterer Aufwärtstrend erwartet

Für 2025 wird mit einer weiteren positiven Entwicklung des Erfurter Büromarktes gerechnet: