Mit seinen runden Ecken und dem markanten Farbton ist das Wohn- und Geschäftshaus in der Dresdner Johannstadt, Striesener Straße 31-33, ein echter Hingucker geworden. Das Architekturbüro Peter Zirkel in Dresden wurde für diese Arbeit jetzt mit dem Erlweinpreis ausgezeichnet.
Am 13. Oktober 2021 fiel die Entscheidung: Der Erlweinpreis 2020 geht an die PETERZIRKEL – Gesellschaft von Architekten in Dresden. Mit der Auszeichnung ehrt die Jury unter Leitung von Professor Jörg Joppien, Dekan an der Fakultät für Architektur der TU Dresden, die Umsetzung des Wohn- und Geschäftshauses Striesener Straße 31-33 im Dresdner Stadtteil Johannstadt.
Das Haus steht auf einem Eckgrundstück in exponierter Lage. Es schließt auf der Striesener Straße als Sechsgeschosser in Front und Dachhöhe an die Nachbarbebauung an, geht aber an der Kreuzung zur Thomaestraße in ein turmartiges Gebäude mit acht Etagen über. Auf diese Weise gelang den Architekten eine harmonische Überleitung von der straßenbegleitenden Bebauung auf der Striesener Straße in die mit freistehenden Solitären bebaute Thomaestraße.
Der Preisträger von Peter Zirkel: Zentrumsnah, familiengerecht, modern ausgestattet
Errichtet wurde das 2019 fertiggestellte Gebäude von der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG (WGJ). Es erfüllt den KfW 55-Standard und verfügt neben 24 barrierefreien, familiengerechten Wohnungen und einer Tiefgarage über Büros und Gewerbeflächen. „Dass es im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss einen wesentlichen Gewerbeanteil gibt – im Erdgeschoss mit Geschäften und Gastronomie –, das ist neu für uns und soll das Wohngebiet ein Stück weit mit bereichern“, sagt WGJ-Vorstand Alrik Mutze.
Die Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen verfügen über Balkone oder Loggien, moderne Tageslichtbäder mit Badewanne oder Dusche, halboffene Küchen, Fenster mit Dreifachverglasung, Fußbodenheizung und separate Abstellräume. Zur weiteren Ausstattung zählen Aufzüge, Sonnenschutz, eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Feinsteinzeugbodenbeläge und flexibel nutzbare Mediensteckdosen. Die Fassade wurde mit Klinkern ausgeführt.
Erlweinpreis ehrt besondere städtebauliche Leistungen in Dresden
Die Landeshauptstadt Dresden vergibt den Erlweinpreis für besondere städtebauliche und architektonische Leistungen in der Stadt. Sie erinnert damit an den Dresdner Stadtbaurat Hans Jacob Erlwein, der von 1904 bis 1914 zahlreiche Bauten für die Stadt entwarf und gestalterische Maßstäbe setzte. Letzteres gelang nun auch den Architekten von Peter Zirkel mit dem für die Striesener Straße entworfenen Gebäude.
Des Weiteren zeichnete die Jury drei Projekte mit einer „Besonderen Anerkennung“ aus:
- Brühlsche Terrasse, Museum der Festung Dresden
- Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium, Bernhardstraße 18
- Schwimmsportkomplex Freiberger Platz
Die Preisträgerarbeit beweist, dass bezahlbarer Wohnraum nicht billig anmuten muss
„Ich freue mich über die einstimmige Wahl des Preisträgers und die drei Anerkennungen, weil sie exemplarisch für wichtige Bauaufgaben in einem anspruchsvollen städtebaulichen Kontext in der Landeshauptstadt Dresden stehen“, sagte Bau- und Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn zur Preisvergabe. „Besonders jedoch freue ich mich über die Preisträgerarbeit. Sie belegt, dass das sowohl im Äußeren als auch in der Struktur in hoher handwerklicher Qualität konzipierte und in einem städtebaulich heterogenen Umfeld nach diesen Plänen umgesetzte Gebäude einen wundervollen Beitrag zur stadträumlichen und funktionalen Konsolidierung leisten kann.“ Zudem werde hier deutlich, so Stephan Kühn weiter, „dass bezahlbarer Wohnraum nicht gleichzeitig ein billig anmutendes Äußeres haben muss.“
Der Erlweinpreis wird alle vier Jahr vergeben. Pandemiebedingt waren die Beratungen über die Vergabe des Erlweinpreises 2020 mehrmals verschoben worden. Eingereicht werden konnten Bauvorhaben, die auf dem Gebiet der Stadt Dresden zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2019 fertiggestellt wurden. Die Jury begutachtete insgesamt 21 Projekte.