Hendrik Staiger, Sprecher des Vorstandes der BEOS AG, verantwortet das Gewerbe- und Industriequartier FRANKFURT WESTSIDE in Frankfurt am Main mit einem Investitionsvolumen von circa 1,3 Milliarden Euro. In die Zukunft denken, lautet hier die Aufgabe. Ein Beispiel, wie das geht, gibt es bereits in Köln.
FRANKFURT WESTSIDE steht für 73 Hektar, auf denen in den nächsten 15 Jahren ein gemischtes Gewerbe- und Industriequartier entstehen soll. Mittelständische Betriebe, Startups und Kleinhandwerk sollen hier angesiedelt werden. Zwei Baufelder wurden an einen Rechenzentrumsbetreiber verkauft. „Wir nutzen dann die Abwärme der Rechenzentren“, sagt Hendrik Staiger. „Das ist ein wesentlicher Baustein für die Nachhaltigkeit.“ Wie denkt man eine Entwicklung voraus, die sich über so viele Jahre zieht?
Das Gewerbequartier FRANKFURT WESTSIDE
Für ihn ist die Antwort einfach: „Wir haben es ja nicht mehr mit großen Werken und Schornsteinen zu tun. Wichtig sind eine gute Lage und damit die Anbindung für die, die dort arbeiten werden und eine flexible Nutzung.“ Die BEOS AG ist als Unternehmen bei Swiss Life Asset Managers integriert. „In Kooperation setzen wir auch Projekte um, in denen Wohnen eingebettet ist. Hier war es aber ein Wunsch der Stadt Frankfurt am Main, dass es ein Gewerbequartier werden soll. Es gehört dazu, dass wir genau hinhören, was gebraucht wird. Bei diesem Projekt haben alle an einem Strang gezogen, es wurden alle Stakeholder eingebunden.“
Die BEOS AG ist spezialisiert auf Brownfields und auf Areale mit Bestandsgebäuden. „Wir versuchen alten Flächen neue Aufgaben zu geben, unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten.“ Quartiere seien lebendige Entwicklungen, Nutzer ziehen andere Nutzer mit, lebhaft sollte es sein. „In Frankfurt geht der Radweg direkt am Fluss entlang, das Quartier hat eine ganz neue Durchlässigkeit.“ Davon seien auch die Anwohner begeistert.
Ein Projekt in Köln dient als Vorbild
Wie so etwas funktionieren kann, zeigt die BEOS AG unter anderem schon viele Jahre in Köln. Das Carlswerk in Köln-Mülheim verfügt über eine Fläche von etwa 126.000 Quadratmetern mit mehr als 20 Gebäuden aus über 100 Jahren Bauzeit. Seit der Übernahme im Jahr 2008 werden die Gebäude zu Bürolofts und flexiblen Hallen- und Lagerflächen für Gewerbe, Dienleistung, Service, Freizeit und Produktion umgebaut. Angesiedelt haben sich unterschiedliche Branchen wie Marketing, E-Commerce, IT/Telekommunikation, Kultur und Freizeit. Zu den Mietern zählen der Bastei Lübbe Verlag, Formel D, das Schauspiel Köln, arvato Bertelsmann, REWE digital, eine Soccerarena und ein Showroom. „Ein Quartier kann man nicht 100 Prozent vorhersehen. Alle Beteiligten dürfen nicht auf ein Konzept pochen, es bedarf einer ständigen Kommunikation.“
Das Carlswerk in Köln ist aber nur eines von vielen spannenden Projekten aus der 25-jährigen Historie der BEOS AG. Insgesamt ist das Unternehmen verantwortlich für knapp 1.800 Mieter, auf einer Fläche von 4,4 Millionen Quadratmetern. 330.000 Quadratmeter sind derzeit projektiert, davon befinden sich 100.000 im Bau. Dazu gehört aktuell auch die Quartiersentwicklung BERLIN DECKS am Spreekanalufer in Moabit, wo gerade wieder zwei neue Mieter gefunden wurden.