Kautionsmanagement: „Mieter und Vermieter von bürokratischen Fesseln befreien“

Kautionsmanagement: „Mieter und Vermieter von bürokratischen Fesseln befreien“

Kautionsmanagement: „Mieter und Vermieter von bürokratischen Fesseln befreien“
Die Gründer von Garentii (von links): Vitaliy Zhovtyuk, Michael Hazoume und Dennis Stern. Quelle: Garentii

„Mit Garentii mietets sichs leichter“, sagt Dennis Stern, Co-Founder und CBDO des auf Mietkautionsbürgschaften spezialisierten Start-ups Garentii. Mit IMMOBILIEN AKTUELL spricht er über sein Start-up, über die Verwaltung von Barkautionen sowie eine vollständige Sicherheit im Schadensfall.

Agentur

Was ist Garentii und wer steckt hinter dem Start-up?

Dennis Stern: Hinter Garentii stecken Finanzspezialist Michael Hazoume, Software-Entwickler Vitaliy Zhovtyuk und ich. Gemeinsam gründeten wir Garentii – ein All-in-One-Tool für einfaches, effizientes und modernes Kautionsmanagement. Der prägnante Name setzt sich aus den Begriffen Garantie und rent (Deutsch: mieten) zusammen. Für uns ist der Name Programm, denn wir bieten Europas erste spezialisierte Kautionsversicherung, die den kompletten Prozess der Kautionsverwaltung digitalisiert, sämtliche dazugehörigen Prozesse auf einer Online-Plattform bündelt und diese sowohl für Vermieter als auch für Mieter jederzeit zugänglich macht.

Das System Barkaution verursacht unnötige Kosten

Wie und wann sind die Idee und das Konzept dafür entstanden?

Dennis Stern: Ich bin seit mittlerweile mehr als 20 Jahren in der Immobilienbranche. Gemeinsam haben wir den Bedarf gesehen und uns dann 2021 dazu entschlossen, diesen zu bedienen. Denn den meisten Menschen geht es so wie uns: Sie haben keine Lust, in Zeiten des Werteverlustes durch Inflation, eine Summe in Höhe von drei Monatsmieten quasi zinsfrei ‚einzufrieren‘, während sie das Geld sinnvoller anderweitig nutzen könnten – beispielsweise um die horrend gestiegenen Energiekosten abzufangen.

Mit Garentii ermöglichen wir es, die rund 35 Milliarden Euro der insgesamt etwa 50 Millionen Mieter in Deutschland, die allein hierzulande zu Niedrigzinsen als Barkautionen auf Bankkonten und -sparbüchern liegen, ‚aufzutauen‘ und das Mieten dadurch erschwinglich zu machen. Denn aktuell wohnen knapp 58 Prozent der Deutschen zur Miete und in etwa 90 Prozent der Fälle setzen Vermieter dabei auf das System Barkaution, das unnötige Kosten verursacht.

Aber welches Problem genau wollt ihr lösen?

Dennis Stern: Wir wollen den Menschen ganz klar ihre finanzielle Unabhängigkeit zurückgeben und Mieter wie Vermieter von ihren bürokratischen Fesseln befreien. Zu diesem Zweck haben wir unser All-in-One-Tool entwickelt, das Barkautionen ohne versteckte Gebühren ersetzt und die mühsame Verwaltung für Vermieter vereinfacht – und das bei vollständiger Sicherheit im Schadensfall.

Mieter müssen dabei lediglich kleine monatliche Beiträge bezahlen, im Falle von Schäden und Mietausfällen springt die Versicherung ein und übernimmt die Kosten im Rahmen der vereinbarten Bürgschaft. Für die Vermieter bedeutet Garentii vor allem eine Zeitenwende im Management der Mietkautionen, denn anstatt der Verwaltung von unzähligen Kautionskonten, lassen sich die einzelnen Policen einfach und übersichtlich per Mausklick verwalten.

„Aufgetaute“ Kautionen und die Vorteile für Mieter und Vermieter

In der heutigen Zeit mit ständig steigenden Nebenkosten stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten. Ist Garentii also günstiger als eine übliche Barkaution?

Dennis Stern: Ja, auf jeden Fall. Die traditionelle Art, die Kaution für eine Wohnung in bar zu hinterlegen, kann in deutschen Metropolen schnell 5.000 Euro und mehr betragen und der Mieter hat auf unbestimmte Zeit keinen Zugriff mehr. Gerade in Zeiten von Inflation, Krise und Geldsorgen können und wollen viele Menschen keine so hohe Summe an Geld ‚einfrieren‘.

Wir bieten ihnen die Lösung und somit finanzielle Freiheit mit der Möglichkeit, statt einem hohen Betrag eine monatliche Zahlung ab drei Euro zu leisten und reduzieren ihre Kosten. Also haben Menschen, die gerade jetzt auf jeden Euro achten müssen, auf einmal schnell mehrere Tausend Euro zusätzlich in der Tasche – und damit eine schwere Last weniger in harten Zeiten.

Soweit die Vorteile für den Mieter. Worin liegen aber die für Verwalter?

Dennis Stern: Unsere Plattform überzeugt durch ihre Kombination aus Finanzoptimierung, Absicherung und Entlastung, denn unser Tool ersetzt Bareinlagen, enthält keine versteckten Gebühren und vereinfacht für Vermieter die aufwändige Verwaltung von Barkautionen bei absoluter Sicherheit im Fall von Schäden. Der große Vorteil für Vermieter ist dabei die Garentii-Online-Plattform. Denn Vermieter müssen oftmals hunderte verschiedene Kautionskonten oder Bürgschaftsurkunden in Papierform verwalten, die regelmäßig verloren gehen.

Diesen aufwändigen und analogen Prozess haben wir digitalisiert. Unsere Lösung spart Zeit und reduziert Verwaltungsaufwand. Außerdem können alle Kautionen digital an einem Ort bearbeitet werden, während sie vollständig geschützt sind. Es ist somit eine technologiegestützte Versicherungslösung, die durch zusätzliche Liquidität der Mieter einen echten Mehrwert für Mieter und Vermieter schafft. Damit bedienen wir zudem das S in ESG, denn wir bieten eine Alternative, die genau jetzt Millionen von Menschen helfen kann und Vermietern die Möglichkeit gibt, Optionen in schwierigen Zeiten aufzuzeigen.

Wie habt ihr die Finanzierung von Garentii gestemmt?

Dennis Stern: Wir haben es geschafft, drei Investoren von unserem Konzept zu überzeugen: Greenlight Re beteiligt sich bei uns als Rückversicherer und Investor. Auch Elkstone Ventures und ein deutscher Privatinvestor sehen enormes Potenzial und unterstützen unser Start-up als zweit- und drittgrößte Kapitalgeber.

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