Gartenstadt Meerbusch: „Bestand und moderne Architektur verbinden“

Gartenstadt Meerbusch: „Bestand und moderne Architektur verbinden“

Gartenstadt Meerbusch: „Bestand und moderne Architektur verbinden“
Quelle: Schwitzke & Partner

Das Team von Schwitzke & Partner hat eine historische Villa für die Neuzeit aufgearbeitet und dabei den Charme bewahrt. Ein Best Practice für Bestandssanierung.

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"Unser Ziel war es, die historischen Elemente des Hauses zu bewahren und gleichzeitig den heutigen Anforderungen gerecht zu werden", erklärt Marie Dorenz von Schwitzke & Partner. Durch eine umfassende Kernsanierung wurde die Villa in der Gartenstadt Meerbusch modernisiert und an aktuelle Standards angepasst. Das Gebäude wurde 1912 von Fritz August Breuhaus de Groot für den Schauspieler Paul Henckels entworfen und gebaut. Breuhaus de Groot prägte die Architektur der Gartenstadt Meerbusch maßgeblich und setzte – wie auch hier – bei der Fassadengestaltung oft Bruchstein ein.

Das Landhaus hat einen quadratischen, symmetrischen Grundriss von 15 x 15 Metern und ein Zeltdach mit kleinen, horizontalen Gaubenfenstern an allen vier Seiten. Ursprünglich war nur das Erdgeschoss als Wohnraum vorgesehen. Im Zentrum des historischen Grundrisses befand sich eine großzügige, oktogonale Diele, um die zahlreichen kleine Zimmer gruppiert waren. Diese Anordnung wurde jedoch bereits bei Umbauten in den 1960er- und 1980er-Jahren zugunsten großzügigerer Räume weitgehend verändert. "Die neuen Eigentümer wünschten sich mehr Großzügigkeit, eine stärkere Verbindung von Innen und Außen sowie mehr Licht im Obergeschoss – ohne den Landhauscharakter zu verlieren", so Marie Dorenz. Dafür mussten Decken angehoben, Gauben geöffnet und Türen vergrößert werden. Besonders behutsam wurde mit dem historischen Bestand umgegangen, um den Charakter des Hauses zu erhalten. Ein wiederkehrendes Gestaltungselement ist das historische Oktagon, das sich nun in Details wie Fliesen und Möbelbeschlägen widerspiegelt.

Schon durch die schwarze Haustür und die schwarzen Fensterläden wird der schwarz-weiße Kontrast sichtbar, der sich durch das gesamte Haus zieht. In Diele und Küche wurde ein schwarz-weißes Marmorschachbrett verlegt. Die Böden in den oberen Bädern sind erneut mit der oktogonalen Bauernfliese ausgestattet. "Alle erhaltenen Elemente, wie Messingbeschläge, Türgriffe, Fenster und Kassettentüren, haben wir sorgfältig aufgearbeitet und wieder eingesetzt", erläutert Marie Dorenz. Ein besonderes Highlight ist die Decke im Wohnzimmer. "Bei den Umbauarbeiten entdeckten wir oberhalb der Gipskartondecke die originale Holzbalkendecke. Spontan entschieden wir gemeinsam mit den Bauherren, diese freizulegen, was zu mehr Großzügigkeit und einer stärkeren Betonung des historischen Charakters führte. Es war uns wichtig, dass der Charakter der Villa Meerbusch erhalten und sichtbar bleibt", betont Marie Dorenz. Das Team verfügt über jahrelange Erfahrung in Um- und Ausbauprojekten in unterschiedlichen Assetklassen, wie Retail, Office, Restaurants und Fitnessstudios, sowie in Wohngebäuden wie der Villa Meerbusch.