Der stationäre Handel gerät immer mehr unter Druck, die Zahl der Geschäfte in Innenstädten sinkt zunehmend. Die Online-Marketingplattform Localyzer hat aus diesem Grund über 20.000 Gewerbeimmobilieninserate in den 20 größten Städten Deutschlands untersucht, um herauszufinden, in welchen Städten die meisten Ladenflächen leer stehen.
Deutschlands Einkaufsstraßen sind in der Krise: Nach Einschätzung des Handelsverbandes Deutschland werden zum Jahresende rund 9.000 Geschäfte ihre Ladentüren für immer schließen müssen. Damit geht das Ladensterben der vergangenen Jahre in den Innenstädten weiter. Stimmt diese Prognose, bleiben bundesweit nur 311.000 Geschäfte (Kleinstbetriebe ausgenommen) übrig. Localyzer, eine Plattform, die auf lokales Online-Marketing spezialisiert ist, hat in diesem Zusammenhang über 20.000 Gewerbeimmobilieninserate des Immobilienportals immowelt untersucht. Ergebnis: Insgesamt rund 15,5 Millionen Quadratmeter Ladenfläche stehen in den 20 größten Städten Deutschlands leer.
In Berlin stehen die meisten Ladenflächen leer
Wenn man einen neuen Laden eröffnen möchte, bietet Berlin viel Platz: Insgesamt rund 3,8 Millionen Quadratmeter Ladenfläche stehen hier leer. Das macht bei einer Stadtfläche von circa 891 Quadratkilometern einen Anteil von 0,43 Prozent aus. Damit liegt die Hauptstadt Deutschlands auf Platz eins des Rankings, mit ihren 4.600 analysierten Inseraten.
Mit einer leerstehenden Gesamtladenfläche von rund 2,6 Millionen Quadratmetern belegt Hamburg Platz zwei. Die knapp 4.000 Gewerbeimmobilien ergeben 0,35 Prozent der norddeutschen Stadtfläche. In München sind immerhin rund 1,6 Millionen Quadratmeter leerstehend und warten auf neue Mieter. Damit landet die bayerische Landeshauptstadt auf dem dritten Platz.
Deutsche Großstädte gerankt nach leerstehenden Ladenflächen
Stadt | Ladenfläche gesamt in Quadratmeter | Anteil leere Ladenfläche an Gesamtstadtfläche in Prozent | inserierte Immobilien gesamt | |
1 | Berlin | 3.789.247 | 0,43 | 4.600 |
2 | Hamburg | 2.629.213 | 0,35 | 4.034 |
3 | München | 1.629.064 | 0,52 | 2.207 |
4 | Nürnberg | 1.403.564 | 0,75 | 1.000 |
5 | Frankfurt Am Main | 898.265 | 0,36 | 840 |
6 | Düsseldorf | 818.498 | 0,38 | 1.514 |
7 | Stuttgart | 717.835 | 0,35 | 793 |
8 | Hannover | 676.937 | 0,33 | 599 |
9 | Essen | 585.456 | 0,28 | 686 |
10 | Köln | 436.512 | 0,11 | 977 |
Geringste leerstehende Ladenfläche in Wuppertal
Mit einer Gesamtladenfläche von rund 13.129 Quadratmetern gibt es in Wuppertal die wenigsten freien Gewerbeimmobilieninserate der Untersuchung. Gerade mal 0,01 Prozent der Stadtfläche ist mit den Gebäuden der 70 Inserate belegt, dicht gefolgt von Bielefeld mit insgesamt rund 21.748 Quadratmetern leerer Ladenfläche. Auf Platz drei ebenfalls eine nordrhein-westfälische Stadt: Münster. Die Universitätsstadt belegt 0,02 Prozent der Stadtfläche mit ihren rund 54.140 Quadratmetern an leerstehender Gesamtladenfläche.
Mieten für Gewerbeimmobilien im Ruhrpott am billigsten
Um eine Gewerbeimmobilie zu mieten, muss man in Frankfurt am Main am tiefsten in die Tasche greifen: Die durchschnittliche Monatsnettomiete beträgt für die vorhandenen Inserate auf der Immobilienplattform rund 9.607 Euro. In Hamburg sind es im Durchschnitt rund 4.400 Euro weniger, wobei der Preis pro Quadratmeter hier mit 14,77 Euro am höchsten ist. Münster ist mit durchschnittlich fast 3.907 Euro netto im Monat auf dem dritten Platz.
Wer sparen möchte, geht in den Ruhrpott: In Duisburg gibt es Gewerbeimmobilien für durchschnittlich nur rund 324 Euro netto im Monat zum Mieten. Die Städte Bochum und Essen sind fast gleich auf: In Bochum bezahlt man im Durchschnitt rund 388 Euro Monatsnettomiete, in Essen sind es zehn Euro mehr. Damit bilden die beiden den zweiten und dritten Platz im Preisvergleich der niedrigsten durchschnittlichen Monatsnettomieten der Immobilieninserate.