Nachdem das Gesamtensemble des Burghotels auf dem Berg Landeskrone in Görlitz im Frühjahr 2023 verkauft wurde, plant der neue Inhaber eine baldige Wiedereröffnung und die Entwicklung einer neuen, zusätzlichen Attraktion.
Die 420 Meter hohe Landeskrone ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Görlitz. Auf deren Gipfel befindet sich das Burghotel Landeskrone, das mit seinem Aussichtsturm ein beliebtes Ausflugsziel der Region darstellt. Die Firma, die das Burghotel bislang gepachtet hatte, wurde im März 2023 verkauft. Neuer Inhaber ist der in Görlitz sehr umtriebige Stefan Menzel. So bietet er unter anderem Stadtrundfahrten mit den Görliwood-Bussen an und Bootstouren mit der Firma Boats & Friends. Menzel plant nun eine baldige Wiedereröffnung des Burghotels, das seit Herbst 2022 geschlossen ist, und will das Ensemble um eine zusätzliche Attraktion erweitern.
Burghotel und Gastronomie auf der Landeskrone sollen bald wieder öffnen
Ersten Planungen zufolge soll es wieder Gastronomie auf der Landeskrone geben. Wichtig sei zudem eine leichtere Erreichbarkeit des Gipfels, da sich ansonsten der Hotelbetrieb nicht rechne. Der Aussichtsturm solle zudem Schönheitsreparaturen erfahren und ein weiteres Bauwerk die denkmalgeschützten Bestandsbauten erweitern.
„Das Gesamtprojekt ‚Landeskrone‘ soll so attraktiv werden, dass es neben den Gästen aus Görlitz und dem Umland sogar Besucher aus dem Raum Dresden, Cottbus und auch grenzüberschreitend aus Polen und Tschechien magnetisch anzieht“, so Stefan Menzel. Und weiter:
„Es geht an dieser Stelle nicht darum, irgendeine Aussichtsplattform auf den Berg zu stellen. Auf der Landeskrone soll ein Bauwerk entstehen, dass harmonisch zur Stadt, zu der Architektur der Region und in das Landschaftsbild der Landeskrone passt.“
Zumindest auf der Website des Unternehmers prangt auch schon ein zeitliches Ziel für das Vorhaben: „Eröffnung: Sommer 2025“.
Stararchitekt mit Planungen für Landeskrone-Ensemble betraut
Dafür traf sich der Görlitzer Unternehmer Mitte Juni 2023 mit dem weltbekannten Architekten Radek Ondruch, der nicht nur den Skywalk im polnischen Bad Flinsberg als einen der spektakulärsten Baumwipfelpfade plante und baute, sondern auch die mit 721 Metern längste Hängebrücke der Welt in Tschechien konstruierte. Diese, im letzten Jahr feierlich eröffnet, plante und baute er mit seiner eigenen Firma. Mit diesem Projekt schaffte es der Architekt sogar auf die Titelseite des „Time Magazins“. Bei dem Treffen der zwei Unternehmer zeigte Stefan Menzel dem Architekten die Region, die Europastadt Görlitz/Zgorzelec, sowie den Berzdorfer See und die Landeskrone selbst. Damit sollte Radek Ondruch einen ersten Einblick in die verschiedenen Örtlichkeiten, die Lebensweise der Anwohnenden sowie der lokalen Architekturbesonderheiten bekommen.
Stefan Menzel: „Ich habe mich mit Herrn Ondruch auf Anhieb sehr gut verstanden, da wir schnell feststellten, dass wir beide etwas bewegen wollen. Vermutlich spielt hierbei auch die Herkunft eine Rolle, denn wir stammen beide aus eher ländlich geprägten Regionen und versuchen mit unseren durchaus spektakulären Projekten, unsere jeweilige Heimat attraktiver für unsere Mitbewohner, aber eben auch für Gäste, zu gestalten. Ich bewundere einfach seine faszinierenden Projekte und habe mich umso mehr darüber gefreut, dass er uns beiden nach einem sehr intensiven Tag mit vielen Gesprächen und Besichtigungen zutraut, so ein ehrgeiziges Vorhaben, wie jetzt auf der Landeskrone, gemeinsam anzugehen. Wir haben deshalb vereinbart, noch in diesem Jahr in die Konzeptphase übergehen zu wollen, bei der ich mit gut eineinhalb bis zwei Jahren rechne. Ziel ist es, vielleicht sogar schon 2025 mit unserem Projekt auf der Landeskrone die Eröffnung feiern zu können.“
Görlitzer Touristen-Projekt startet in die Konzeptphase
Im ersten Schritt erstellt der Architekt nun mit seinem Team ein Konzept zu dem möglichen Bauwerk auf der Landeskrone, das dann im zweiten Schritt Stefan Menzel und seinem Team präsentiert wird. Eine zeitliche Einordnung für einen Baubeginn und auch Details zur Art des Bauwerkes wolle der Görlitzer Unternehmer noch nicht veröffentlichen, hieß es in einer Pressemitteilung. Bei dem Projekt, das sicherlich ein mittleres siebenstelliges Budget umfassen wird, möchte Menzel auch die Problematik der eingeschränkten Befahrbarkeit der Landeskrone minimieren. Dies, indem zukünftige Besucher dann bestenfalls aus eigener Motivation den Fußweg auf die Landeskrone wählen oder auf einen Shuttlebus mit festem Fahrplan zurückgreifen.