Das Superwahljahr 2021 bescherte uns nicht nur eine neue Regierung für ganz Deutschland. Auch in der Hauptstadt wurde gewählt. Wie geht es in den Bezirken nach dem "Neustart" weiter? Das wollen wir in unserer Serie "Drei Fragen, drei Antworten" anreißen. Für den Stadtteil Marzahn-Hellersdorf gibt Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) Auskunft.
Gordon Lemms Herzensprojekt: Ein Freibad für seinen Bezirk Marzahn-Hellersdorf
Welches sind aktuell die größten und wichtigsten Wohnbauprojekte im Bezirk und welche Bauvorhaben liegen Ihnen darüber hinaus am Herzen?
Gordon Lemm: Folgende wichtige Bauvorhaben im Bezirk Marzahn-Hellersdorf befinden sich bereits in der Umsetzung:
- Trusetaler Straße,
- Merler Weg,
- Marchwitzer Straße,
- Stadtgut Hellersdorf und
- Gothaer Straße.
Bauanträge liegen vor für:
- Max-Herrmann-Straße und
- Wittenberger Straße.
In Planung befinden sich:
- Knorr-Bremse-Areal,
- Theater Platz,
- Tal Center,
- Parler Straße und
- Chemnitzer Straße.
Eines meiner Herzensangelegenheiten ist der Bau eines Kombibades für Marzahn-Hellersdorf. Seit über 15 Jahren versuchen wir als Bezirk, ein eigenes Freibad zu erhalten. Jetzt muss das Bezirksamt einen Bebauungsplan aufstellen, der den Bau rechtlich absichert.
Welches sind die größten Herausforderungen, vor denen Sie stehen?
Gordon Lemm: Zu den größten Herausforderungen im Bezirk gehört die Sicherung der ausreichenden Infrastruktur insbesondere bei den Schulen, Kitas und Freiflächen und deren zeitgleiche beziehungsweise zeitnahe Realisierung. Aber auch die Sicherung von preisgünstigem Wohnungsbau und die Sicherung der sozialen Durchmischung innerhalb der Anlagen stellen ein Problem dar.
Nicht alle Investorinnen und Investoren können an der Errichtung von einer Infrastruktur beteiligt werden – nur, wenn dafür die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich ist. Zudem habe ich mir zu Beginn der neuen Wahlperiode fünf Ziele gesetzt: Eine bessere Ausstattung und Digitalisierung der Bezirksverwaltung, die geforderten 16 Millionen Euro Einsparungen im Jahr 2022, Maßnahmen gegen den Klimawandel, Marzahn-Hellersdorf als Familienbezirk zu profilieren und natürlich der Bau des Kombibades.
Was wünschen Sie sich von der Immobilienbranche?
Gordon Lemm: Die Immobilien-Branche sollte einen Beitrag zur qualitativen Gestaltung von Städtebau und Architektur leisten. Wir brauchen vor allem bezahlbare Wohnungen für die Bürgerinnen und Bürger, denn im Vordergrund darf nicht die Gewinnmaximierung stehen, sondern der Gedanke der Nachhaltigkeit und der sozialen Verträglichkeit. Das fängt vor allem mit der Einflussnahme auf die Entwicklung der Bodenpreise an.