Halloween steht vor der Tür. Der Full-Service Immobiliendienstleister McMakler hat die Gelegenheit genutzt und die Entwicklung der Immobilienpreise in den zehn deutschen Landkreisen mit den unheimlichsten Orten analysiert.
Ein mystischer Abendnebel liegt über der Stadt, Kürbisse leuchten in der Dunkelheit, Horror-Legenden treiben ihr Unwesen: Halloween steht vor der Tür. Jedes Jahr am 31. Oktober wird der Feiertag des Schreckens begangen. Während die Vorbereitungen bei den meisten Grusel-Fans bereits in vollem Gange sind, hat der Full-Service Immobiliendienstleister McMakler die Entwicklung der Immobilienpreise in den zehn deutschen Landkreisen mit den unheimlichsten Orten analysiert. Dafür wurden die durchschnittlichen Kauf- und Mietpreise für das erste Halbjahr 2020 und das erste Halbjahr 2019 gegenübergestellt.
Bei diesen Preisen läuft es einem kalt den Rücken runter
In allen zehn analysierten Landkreisen steigen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Wohneigentum. Die Hälfte davon verzeichnet sogar Preissteigerungen im zweistelligen Bereich, zwischen zehn und 16 Prozent. „Nicht nur die schaurigen Mythen und Kulissen dieser Orte können erschrecken. Auch die Immobilienpreise lehren Kaufinteressenten mancherorts das Fürchten. Doch hinter all dem Spuk verbergen sich auch Landkreise, in denen die Preise noch nicht zum Gruseln sind“, erklärt Matthias Klauser, Chief Revenue Officer von McMakler, ganz im Geiste von Halloween.
Maximaler Preis-Gänsehautfaktor rund um die Pestkapelle
Maximaler Gänsehaut-Faktor: Der Landkreis Weilheim-Schongau beheimatet nicht nur eine Pestkapelle, unter welcher zahlreiche Opfer des schwarzen Todes vergraben liegen, sondern auch die teuersten Immobilienpreise im gesamten Ranking. Kaufinteressenten zahlen hier im Schnitt 4.187,50 Euro pro Quadratmeter (Miete 10,70 Euro pro Quadratmeter). Trotz des bereits hohen Niveaus klettern die Preise um weitere zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Dass die Preise in Weilheim-Schongau weiter kräftig anziehen, verwundert kaum, grenzt dieser Landkreis doch an zahlreiche naturlandschaftliche Highlights Oberbayerns wie den Ammersee oder Starnberger See. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zieht es die Menschen raus in die Natur, weshalb die hohe Nachfrage nach Immobilien mit guter Anbindung zu Naherholungsgebieten wohl weiterhin zunehmen wird“, prognostiziert der Immobilienexperte von McMakler.
Rund um die Beelitz-Heilstätten und die Michaelskapelle sind die Preise grausam hoch
Auf Platz zwei und drei rangieren Potsdam-Mittelmark mit den Beelitz-Heilstätten – dort verloren im 19. Jahrhundert Tausende den Kampf gegen die Lungenkrankheit Tuberkulose – und 3.201,78 Euro pro Quadratmeter (Miete 9,89 Euro pro Quadratmeter) sowie der Landkreis Mainz-Bingen mit der Michaelskapelle, in der die Gebeine von circa 3.000 Toten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Für eine solch illustre Nachbarschaft zahlen Interessenten in Schnitt 2.724,50 Euro pro Quadratmeter (Miete 9,13 Euro pro Quadratmeter). Während die Preise in Mainz-Bingen ebenfalls um gleich zehn Prozent in die Höhe schnellen, sind es in Potsdam-Mittelmark nur sieben Prozent und damit die zweitniedrigste Preissteigerung in der Analyse.
Danach folgen drei Landkreise und ein Stadtstaat, die durchschnittliche Quadratmeterpreise zwischen 2.300 Euro pro Quadratmeter und 2.400 Euro pro Quadratmeter aufrufen: Donau-Ries mit 2.392,59 Euro pro Quadratmeter (Miete 8,60 Euro pro Quadratmeter), Rostock mit 2.379,20 Euro pro Quadratmeter (Miete 7,75 Euro pro Quadratmeter), Bremen mit 2.373,58 Euro pro Quadratmeter (Miete 8,84 Euro pro Quadratmeter) und Rendsburg-Eckernförde mit 2.312 Euro pro Quadratmeter (Miete 8,47 Euro pro Quadratmeter). Auffällig ist, dass sich hier im Mittelfeld des Kaufpreis-Rankings sowohl die beiden höchsten Preisanstiege (Rendsburg-Eckernförde und Bremen) als auch der niedrigste (Donau-Ries) wiederfinden.
Das Domslandmoor verschluckt gewaltig viel Euro
Rendsburg-Eckernförde sorgt nicht nur wegen des düsteren Domslandmoors für schlotternde Knie, sondern vor allem wegen des Rekordanstiegs von 16 Prozent. Im Stadtstaat Bremen, in dem ein U-Boot-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg für Schaudern sorgt, müssen Kaufinteressenten satte zwölf Prozent mehr berappen. Weniger stark steigen die Preise mit acht Prozent im Landkreis Rostock, dafür sorgt hier der berüchtigte Gespensterwald für Angst und Schrecken. Bei nur sechs Prozent in Donau-Ries kommt hingegen keine Grusel-Stimmung auf – dafür sorgen nur die Ofnethöhlen, in denen vor über 10.000 Jahren grausame Rituale mit Menschenopfern durchgeführt wurden.
„Der starke Anstieg von 16 Prozent in Rendsburg-Eckernförde ergibt sich auch durch die Zugehörigkeit Kiels zu diesem Landkreis. Der Kieler Immobilienmarkt sah sich die letzten Jahre über mit einem Problem konfrontiert: zu hohe Nachfrage bei zu wenig Angebot. Mittlerweile sind einige große Neubauprojekte vollendet – das bringt nicht nur Bewegung in den Markt, sondern auch in die Preise“, weiß Klauser von McMakler.
Lieblingsplatz für Selbstmörder schont den Geldbeutel
Zu den Landkreisen mit den niedrigsten Immobilienpreisen zählen Bad Kreuznach mit 1.784,32 Euro pro Quadratmeter (Miete 7,90 Euro pro Quadratmeter) und seinem Rotenfels, der unter Einheimischen auch als „Lieblingsplatz für Selbstmörder“ gilt sowie der Schwalm-Eder-Kreis mit 1.188,22 Euro pro Quadratmeter (Miete 6,55 Euro pro Quadratmeter), auf deren Hohenburg bei Nacht angeblich der Geist einer grausam ermordeten Magd wandelt.
Während die Preise im Schwalm-Eder-Kreis um neun Prozent anziehen, sind es in Bad Kreuznach gleich elf Prozent, also die dritthöchste Steigerung im Ranking. Nichts zu fürchten haben Interessenten im Landkreis Görlitz – außer natürlich der sagenumwobenen Rakotzbrücke, auch Teufelsbrücke genannt. Potenzielle Käufer müssen hier lediglich mit 878,27 Euro pro Quadratmeter (Miete 5,53 Euro pro Quadratmeter) rechnen, die Preise klettern um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.