IMMOCOM versammelt alle wichtigen Player. IMMOBILIEN AKTUELL hat Zitate vom Tag zusammengestellt.
IMMOCOM begrüßte zum Hamburger Immobilienkongress über 150 Player der Immobilienbranche. Der Rundumblick vom Emporio-Tower ermöglichte den direkten Blick auf die Kräne der Hansestadt. Aktuelle Konjunktur, verschiedene Assetklassen wie Wohnen und Office, aber auch Themen wie Stadtentwicklung und Konversion spielten eine Rolle.
Monika Thomas, Staatsrätin Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Freie und Hansestadt Hamburg: „Wir haben ein stabiles Leitbild als Fundament. Darin geht es um Wohnungsbau, um Stadtquartiere, die Gewerbeentwicklung. Wir haben das als Gesamtbild im Blick. Im Laufe der Zeit gibt es Schwerpunktverlagerungen, wie beispielsweise den Boom auf dem Hotelmarkt, mit dem Leitbild sind wir auf alles eingestellt.“
Daten und Fakten aus dem Senat:
- Wohnraumförderung auf Rekordniveau: 800 Millionen Euro Förderbarwert ab 2026
- Neubau: 3.000 geförderte Mietwohnungen in 2024
- Modernisierung: 13.000 geförderte Modernisierungen in 2024
- Fördererhöhung erneut um 12 Prozent als Ausgleich für steigende Baukosten
- Günstige Kredite (ein Prozent / 30 Jahre)
- Eigenheimdarlehen für jungen Familien
- Anpassung des 1. und 2. Förderweges und neuer 3. Förderweg
- Forderungen an den Bund und Zusammenwirken der Länder
Investitionen in öffentliche Infrastruktur:
- Doppelhaushalt 2025/26: Investitionsvolumen steigt um 0,4 Milliarden Euro auf über drei Milliarden Euro pro Jahr
Dieter Becken, Geschäftsführender Gesellschafter Becken Holding GmbH, unter dem ehemaligen Ersten Bürgermeister Ole van Beust im Kompetenzteam für Stadtplanung und Infrastruktur:
„Damals gab es Aufbruchstimmung, es passierte wahnsinnig viel, die HafenCity ist das Vorzeigeprojekt für mich aus dieser Zeit. Derzeit sehe ich kein ähnliches Projekt, etwas Großes, das kommt. Das fehlt mir gerade. Ich wiederhole auch gern meinen Vorschlag, den Sprung über die Elbe zu wagen.“
„Wir haben Flächenpotenzial entlang der Bille, es gibt Gutachten, die jahrzehntelang schon da sind, wie es dort aussehen könnte. Es ist mir ein Rätsel, warum das nicht funktioniert. Wir sprechen immer über das Fehlen von Wohnungen und machen aber nichts.“
Ronald Behrendt, Projektleitung Union Investment Real Estate GmbH:
„Unser Projekt, das ehemalige Kaufhaus in Wandsbek, ist ein Leuchtturmprojekt und von dem Bezirk gewollt. Wir versuchen da einvernehmlich Lösungen zu finden. Die avisierte Dauer des B-Plan-Verfahrens ist mit drei Jahren avisiert. Bei dieser Dauer muss man sich nicht wundern, dass es Projektentwicklern das Genick bricht.“
Simon Querndt, Vorstand Region Nord ZIA, Niederlassungsleitung Instone Real Estate Development:
„Das Erbbaurecht ist in Deutschland nicht angekommen, der Deutsche investiert in nichts, was ihm nicht richtig gehört.“
„Als Instone sondieren wir verschiedene Opportunitäten, haben zuletzt in Düsseldorf und Frankfurt am Main größere Projekte erworben.“
Dr. Anke Frieling, Fachsprecherin für Stadtentwicklung und Wissenschaft, Stellvertretende Vorsitzende CDU-Fraktion Freie und Hansestadt Hamburg:
„Wir sehen völlig veränderte Rahmenbedingungen, reden von einer Zeitenwende. Wir müssen unsere Mentalität ändern, nicht nur die Förderungen beispielsweise. Es lahmt in der Umsetzung, wird sind in diesem Land viel zu langsam. Darüber reden wir nun aber auch schon seit anderthalb Jahren.“
Dirk Hünerbein, Geschäftsführung Unibail-Rodamco-Westfield Germany GmbH:
„Hamburg ist auf der internationalen Landkarte nicht so verortet, wie es möglich wäre. Wenn wir mit Shareholdern sprechen sind die interessiert, es könnte an manchen Stellen besser sein.“
Katarina Blume, Stellvertretende Landesvorsitzende FDP-Fraktion Freie und Hansestadt Hamburg:
„Wir müssen erkennen, dass der Wohnungsbau gefesselt ist in Hamburg und wir brauchen für die Entfesselung Ideen. Man muss Abstriche machen bei seinen Forderungen, das meint die Bezirke, in Krise eben nicht mehr alles. Das hat aber scheinbar noch nicht gefruchtet.“
"Hamburg ist keine globale Metropole"
Felix Grelck, Director MOMENI Development GmbH:
„ Wenn wir sehen, welche Standards Mieter mitbringen, dann hat das seinen Preis. Momentan ist die Miete die einzige Stellschraube gegen sinkende Faktoren, um unsere Kalkulation positiv zu kommen.“
Erik Marienfeldt, Geschäftsführung HIH Real Estate:
„Wir sehen flächendeckend, dass die Kassen leer sind. Sonst wurden Invest-Lücken aus dem Ausland geschlossen, das passiert jetzt nicht. Was die langfristige Entwicklung angeht, sind wir eher verhalten.“
„Hamburg ist keine globale Metropole, es gab auch länger mehr keine großen Ansiedlungen hier. Berlin ist die Nummer eins. Das wird die Herausforderung der kommenden Jahre.“
Martin Wolfrat, Partner, Head of Hamburg Art Invest Real Estate:
„Viele Büronutzer wissen aktuell nicht, was sie brauchen, wie viel sie brauchen. Die Anmietungen dauern wesentlich länger, die Beratung ist viel aufwendiger.“
Kay Brahmst, Vorstandsvorsitz BFW Landesverband Nord e.V., Geschäftsführung Unternehmensgruppe Hermann Friedrich Bruhn:
„Wir brauchen eine geänderte Bauordnung, auch wenn es um Umwandlung Office in Wohnen geht. Es braucht eine Situation, in der wir nicht jedes neue Projekt mit den Behörden neu besprechen müssen.“
"Reihenhaus gewinnt gegen die Eigentumswohnung"
Christian Crain, Regionaldirektor DACH/CEE, Managing Director PriceHubble Deutschland GmbH:
„Das Reihenhaus gewinnt gegen die Eigentumswohnung.“
Markus Sack, Niederlassungsleitung Nord, Prokura DORNIEDEN Projektentwicklung GmbH:
„Die Insolvenzen sind im Mittelstand angekommen, das ist gerade ein ganz heißer Ritt. Es gehören alle Akteure an einen Tisch, damit es funktioniert. Es nützt nichts, wenn der ZIA ein Zehn-Punkt-Programm initiiert und dann mal drei Punkte umgesetzt werden. Bis es dann zehn sind, gibt es niemanden mehr, der das umsetzen kann.“
„Die Leute stimmen mit den Füßen ab: Der Geschosswohnungsbau liegt wie Blei.“
„Wir müssen den Pfad des Sprechens verlassen und ins Tun kommen.“
Dr. Rolf Bosse, Vorstand Mieterverein zu Hamburg von 1890 r. V.:
„In der Mentalität müssen wir uns fragen, was ist unser Ziel und wie kommen wir durch die Krise. Das Weiterso, dass ich verspüre – auch in Politik – kann so nicht funktionieren.“
„Die Fehlbelegungsquote schmerzt uns sehr.“
Dr. Simon Kempf, Geschäftsführung DLE Land Development GmbH:
„Im Wohnungsmarkt hat sich ein Schattenmarkt gebildet, in Berlin deutlich stärker als in Hamburg. Darauf reagiert man mit noch mehr Regulierung, das ist nicht zielführend.“
„Es gibt keine Lobby für Wohnungssuchende, sondern für Mieter.“
"Leerstand manchmal besser als vermietete Fläche"
Carolin Brandt, stellvertretende Bereichsleitung Asset Management HIH Invest Real Estate:
„Ziel muss es immer in den Officeprojekten sein, dass Bestandsmieter gehalten werden. Manchmal ist Leerstand besser als eine vermietete Fläche, es muss sich einfach wirtschaftlich rechnen.“
Jens Fieber, Sabbatical, ehemaliger EDGE-Chef:
„Die HafenCity ist für viele Mieter alternativlos, weil es solche Flächen in der Innenstadt nicht mehr gibt. Der Elbtower hat 80.000 Quadratmeter, aber die müssen auch erst einmal vermietet werden. Vor allem bei den Rumpfflächen ist die Frage, wie gut die gehen.“
Andreas Mayer, Vorstand Engel & Völkers Venture Management AG:
„Coworking heißt nicht nur jung und hipp, es gibt auch hohe Nachfrage von etablierten Unternehmen. Dafür haben wir das Programm Shared Office Solutions entwickelt.“
Daniel Dreyer, Head of Transactions DACH PATRIZIA:
„Die meisten deutschen Investoren schauen auf die Cash&Cash-Rendite. Momentan sehen wir zu wenig Neuentwicklungen, die sich lohnen. Wir brauchen mindestens 4,5 Prozent Rendite, eine Fünf davor wäre auch schön.“
Andreas Rehberg, Sprecher der Geschäftsführung Grossmann & Berger Immobilien:
„Die Anmietungen sind immer stärker in CBD- und direkten Cityrandlagen. Es gibt eine große Nachfrage nach Top-Innenstadtlagen. Momentan haben wir in Hamburg etwa fünf Prozent Leerstand, das ist noch gesund.“
Lothar Schubert, Geschäftsführender Gesellschafter DC Developments:
„Der Wunsch nach grünem Leben in der Stadt gewinnt immer mehr an Bedeutung, zeigt unsere Studie – vor allem im eigenen Quartier.“
Andrea Soyka, Geschäftsführung steg Hamburg:
„Ich denke, dass das (Um-) Denken und Handeln sowie auch Finanzierungs- und Regelungslogiken auf der Quartiersebene eine zentrale Stellschraube für die nachhaltige Transformation darstellt. Das erfordert eine neue Perspektive: weg vom Parzellendenken – hin zu ganzheitlichen Ansätzen.“
Laura Schick, Buchautorin und Investmentmaklerin MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN, die den Bestseller „Blondinen können alles. Außer Geld“ geschrieben hat:
„Es gibt kein Verständnis-, sondern immer noch ein Umsetzungsproblem. Viele Frauen zeigen sich, was Investments in Immobilien angeht, immer noch sehr zurückhaltend.“